Klaus-Dieter Zunke (Hrsg.): Gemeinsam unterwegs als Soldat und Christ (Leseprobe)

Vorwort
Gut, dass wir einander haben!
Die »Cornelius-Vereinigung (CoV) – Christen in der Bundeswehr« wird
125 Jahre alt. Grund zum Feiern und Anlass zu einem intensiven Rückblick,
der nicht an der Oberfläche bleibt. Namhafte Autorinnen und Autoren,
die sich in der Geschichte der christlichen Gemeinschaften, des Militärs
– und der Schnittmengen beider Welten – auskennen, haben zu einem
Buch beigetragen, das auch nach der CoV-Geburtstagsfeier eine wichtige
Beschreibung dieser christlichen Gemeinschaft innerhalb der Bundeswehr
bleiben wird.
Ihren Ursprung hatte die CoV 1898 als »Verband gläubiger Offiziere«
auf Initiative des preußischen Generalleutnants Georg von Viebahn. Er beließ
es nicht bei einer allgemeinen preußisch-protestantischen Haltung,
sondern gab seinen Kameraden ein sehr persönliches, auf Christus bezogenes
Glaubenszeugnis. Ziel der neu gegründeten Gemeinschaft war von
Anfang an, tief im Evangelium verwurzelte christliche Persönlichkeiten im
Militär zu schaffen und zu fördern.
Der Aufbruchstimmung folgten das Leid und Elend zweier Weltkriege.
So kennzeichneten die Umbrüche in der Politik wesentlich den Weg dieser
christlichen Offiziergemeinschaft. Das führte zu Veränderungen und einer
Neuausrichtung – inhaltlich wie in der Zielgruppe.
In diesem Sammelband wird ein großer Bogen gespannt vom Anfang als
kleine berufsspezifische Gemeinschaft in der Kaiserzeit bis zur heutigen
weltweiten »Christlichen Soldatenvereinigung AMCF (Association of Military
Christian Fellowships)« mit mehr als 150 nationalen Mitgliedsverbänden.
Immer wieder geht es um die Fragen: »Was hat diese Soldaten als
Christen bewegt und geprägt?« »Wie konnte und kann eine Gemeinschaft,
die sich zum christlichen Glauben bekennt, im militärischen Kontext –
auch der heutigen Bundeswehr – bestehen?«
Soldatinnen und Soldaten haben das Recht auf ungestörte Religionsausübung
und Seelsorge. Manchmal, gerade in den schweren Zeiten, die die