ÖGNI insight
- Keine Tags gefunden...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
ÖGNI
INSIGHT
#1
POSITIV
IN DIE
ZUKUNFT
EU- TAXONOMIE VERORDNUNG
WAS GIBT ES NEUES?
BILDUNG ALS
HÖCHSTES GUT
UPDATES ZUM
DGNB SYSTEM
INHALTSVERZEICHNIS
06/
12/ 22/
Vorwort von Mag. Peter Engert und Dr. Andreas Köttl 05
EU - Taxonomie Verordnung: Was Gibt Es neues? 06
Eu - Taxonomie Verordnung: Wie geht das Jetzt genau? 08
Taxonomieverifikationen 2022 10
ÖGNI Ausbildung 12
ÖGNI Podcast "Fairbaut" 14
Anna-Vera Deinhammer 16
Weltberühmt in Österreich: Berichte Von WGBC & CPea 17
ÖGNI Arbeitsgruppen 20
Updates zum DGNB System 22
LeuchtturmProjekte 24
Zertifikatsverleihungen 30
EU- TAXONOMIE
WAS GIBT ES NEUES?
BILDUNG ALS
HÖCHSTES GUT
UPDATES ZUM
DGNB SYSTEM &
AUSZEICHNUNGEN
ÖGNI Mediathek 34
Deep Dive Sustainability 35
Immo Future Lab 2023 36
Lesen Sie über die exemplarischen
Im letzten Jahr gab es bei der
Zukünfitg wird es keine Platin
AusBlick 38
Schlaglichter für Änderungen,
ÖGNI Akademie viele positive
Zertifizierung für Neubau auf
Neuerungen und Entwicklungen
Veränderungen.
schützenswertem Boden geben.
rund um die Taxonomie Verordnung,
die die strategische
Entwicklungsrichtung der Europäischen
Union sichtbar macht.
2 3
Vorwort von Mag. Peter Engert und Dr. Andreas Köttl
POSITIV
IN DIE ZUKUNFT
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
Vieles ist anders. Wir wollten das
nicht – das stimmt nicht ganz
– aber sicher nicht in dieser Intensität.
Aber nun ist es da, aus
welchen vielfältigen Gründen auch
immer, unsere Aufgabe ist es nun,
gemeinsam das Beste daraus zu
machen. Das Beste: für uns, für
unsere Familien und Mitarbeiter,
ein die Zukunft bestimmendes
Instrument werden. Wir beachten
die europäische Klimastrategie
und sind damit unabhängig
von den Grabenkämpfen um die
Umweltpolitik in Österreich. Mit
dem internationalen Blick helfen
wir unseren Mitgliedern, weite Investorengruppen
zu gewinnen.
für unsere Betriebe und vor allem
"Unser Streben nach Nachhaltigkeit
ist kein zurück ins Mittelalter, es ist
ein "Zurück in die Zukunft".
für nachfolgende Generationen.
Die Immobilienbranche in Österreich
hat einen Durchhänger, gut
verständlich, vieles ist in sehr kurzer
Zeit anders geworden. Durchhängen,
um sich neu zu finden, um
neue Ziele zu finden, neue Strategien
zu erdenken, ist durchaus erlaubt.
Zum depressiven Durchhängen
ohne Perspektive gibt es keinen
Grund, wir können alle durchaus
positiv in die Zukunft schauen.
Als ÖGNI schauen wir positiv in
die Zukunft: es wird weniger Zertifikate
für Neubauten geben, dafür
wird die Bestandszertifizierung
Natürlich stehen wir jedem Mitglied
mit Rat und Tat zur Seite,
wenn es darum geht, sich neu zu
erfinden. Jahrhunderte lang war
die europäische Wirtschaft nachhaltig.
Unser Streben nach Nachhaltigkeit
ist kein zurück ins dunkle
Mittelalter, ganz im Gegenteil: wir
bewegen uns und die, die uns folgen
„Zurück in die Zukunft“.
Mit herzlichen Grüßen
Andreas Köttl & Peter Engert
4 5
Fotocredit: TPA Austria
Updates Rund um das Thema der EU-Taxonomie Verordnung
Updates Rund um das Thema der EU-Taxonomie Verordnung
EU-TAXONOMIE VERORDNUNG
WAS GIBT ES NEUES?
Der Green Deal ist Startpunkt und Ausdruck des politischen Willens der Europäischen Union, die Themen der
Nachhaltigkeit im Wirtschaftsleben der Mitgliedsstaaten als DNA zu verankern. Dass das nicht von heute auf
morgen geht, ist selbstverständlich. Deshalb sind alle darauffolgenden erarbeiteten und erlassenen Verordnungen,
Richtlinien oder Rahmendokumente der EU immer nur als Zwischenschritt auf dem Weg zu einem großen Ziel zu
sehen – Europa 2050 als erster Kontinent der Welt klimaneutral.
Die logische Konsequenz
aus dieser Feststellung ist
es, dass auch die Taxonomie
Verordnung ((EU) 2020/852)
keine in Stein gemeiß-elte Verordnung
darstellt. Ganz im Gegenteil.
In der Verordnung wird zur
Sicherstellung, dass die Anwendung
der Verordnung technologisch,
marktbezogen und politisch
den Entwicklungen folgt, darauf
hingewiesen, dass diese regelmäßig
überprüft und erforderlichenfalls
in Hinblick auf Tätigkeiten
geändert werden muss .
Folgend sind die wichtigsten aktuellen
Entwicklungen angerissen:
Marktstudie zu technischen Bewertungskriterien
- wesentlicher Beitrag Umweltziel „Übergang zu
einer Kreislaufwirtschaft"
Im Juni 2021 wurde seitens eines Studienkonsortiums bestehend aus
neun in der EU ansässigen Organisationen, darunter DGNB (Deutsche
Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen), CPEA (Climate Positive Europe
Alliance), GGBC (Green Building Council Croatia) und ÖGNI
(Österreichische Gesellschaft Nachhaltige Immobilienwirtschaft)
eine Studie initiiert, die sich mit der Bewertung der Marktreife der
vorge-schlagenen EU-Steuerungskriterien für die Kreislaufwirtschaft im
Bau- und Immobiliensektor beschäftigt. In der Studie wurden 38
Projekte anhand der vorgeschlagenen technischen Bewertungs-
kriterien untersucht (Neubau und Renovierung).
Die daraus gezogenen Erkenntnisse wurden in Form eines Berichtes im
Oktober 2022 an die Europäische Kommission und der Plattform für Nachhaltiges
Finanzwesen inkl. Empfehlungen übermittelt. In einem zweiten
Schritt wurde ein allgemeiner Bericht über das Projekt verfasst, um
den Markt an den Ergebnissen und Erkenntnissen teilhaben zu lassen .
Was bedeutet diese Studie in weiterer Folge? Die Expertenkommission
arbeitet an der Ausarbeitung des dritten Annexes, um neben den bereits
bestehenden Umweltzielen „Klimaschutz“ und „Anpassung an den Klimawandel“
im Jahr 2023 die technischen Bewertungskriterien für den wesentlichen
Beitrag im Umweltziel „Übergang zu einer Kreislaufwirt-schaft“
zur Verfügung zu stellen.
Final Report on Social
Taxonomy
Im Bericht von Februar 2022
der „platform on sustainable finance“
wird eine Struktur für
eine Sozialtaxonomie innerhalb
des derzeitigen EU-Rechtsrahmen
für nachhaltige Finanzen und nachhaltige
Unternehmensführ-ung
vorgeschlagen.
Die nächsten Schritte der Unter-gruppe
4 der Plattform hin zu
dieser sozialen Taxonomie sind
es, die Beziehung zwischen der
Sozial- und der Umwelttaxonomie
zu prüfen und über andere
Nachhaltigkeitsziele wie Unter-
nehmensführung und das dazu-gehörende
regulatorische Umfeld nachzudenken.
Final Report on
Minimum Safeguards
Der Bericht von Oktober 2022 der
„platform on sustainable finance“
berät über die Anwendung der
Mindestgarantien u. a. in Bezug
auf die Taxonomie Verordnung.
Dabei werden die wesentlichen
Themen im Zusammenhang mit
den in Artikel 18 der Verordnung
genannten Standards und Normen
identifiziert und Empfehlung zur
Einhaltung dieser gegeben.
CSRD
Im April 2021 wurde seitens der Europäischen Kommission ein Entwurf zur
Corporate Sustainability Reporting Directive veröffentlicht. Über ein Jahr
später, genauer gesagt am 28. November 2022 wurde diese Richtlinie nun
durch den Europäischen Rat final abgesegnet. Was bedeutet das für die
Taxonomie Verordnung? Die CSRD ersetzt die bisher gültige Non Financial
Reporting Directive (NFRD) und weitet unter anderem den Bereich
der berichtspflichtigen Unternehmen aus. In Zukunft (unter Berücksichtigung
der Übergangsfristen) müssen auch nicht kapitalmarktorientierte
große Unternehmen sowie kleine und mittlere Unternehmen, welche an
einem geregelten Markt der EU notieren, berichten. Und diese müssen
somit auch darüber Auskunft geben, ob und in welchem Ausmaß ihre
getätigten Finanzströme im Sinne der Taxonomie Verordnung als nachhaltig
eingestuft werden können. Ein weiterer wichtiger Punkt ist es, dass
durch die CSRD eine externe Prüfpflicht der veröffentlichten Nachhaltigkeitsaspekte
eingeführt wird. Diese stellt einen zusätzlich notwendigen
Schritt im Kampf gegen Greenwashing dar.
Durch diese exemplarischen Schlaglichter auf Änderungen, Neuerungen
und Entwicklungen rund um die Taxonomie Verordnung wird die strategische
Entwicklungsrichtung der Europäischen Union sichtbar. Es bleibt
spannend.
Weiterführende Informationen
finden Sie auf www.ogni.at
6 7
Updates Rund um das Thema der EU-Taxonomie Verordnung
Updates Rund um das Thema der EU-Taxonomie Verordnung
€
EU- TAXONOMIE VERORDNUNG
WIE GEHT DAS JETZT GENAU?
Diese Frage stellen sich wohl viele Immobilienentwickler:innen, Immobilieneigentümer:innen oder auch
zukünftige Immobilien-Investoren und Investorinnen. Dass die Taxonomie an Bedeutung gewinnt, ist für alle
Beteiligten klar zu erkennen, nur bei der Anwendung der EU- Verordnung gibt es noch das ein oder andere
Fragezeichen. Daher hat sich die ÖGNI in Zusammenarbeit mit PwC und der Unterstützung von ATP sustain
dazu entschlossen, anhand plakativer Beispiele zu zeigen, wie mit den Anforderungen in der Taxonomie Verordnung
umgegangen werden kann, wo die Probleme liegen und wie die dazugehörigen Lösungen aussehen.
Der Ratgeber: “Die EU-Taxonomie
im Immobiliensektor:
Ein Leitfaden“ besteht einerseits
aus allgemeinen Erläuterungen
etwa welche Umweltziele es
gibt, Begriffe wie taxonomiefähig
und taxonomiekonform werden
erläutert, aber auch die
Unterscheidung der Wirtschaftstätigkeiten
in der Bau- und Immobilienbranche.
Der zweite Teil beschäftigt
sich mit den Pilotprojekten.
Diese wurden anhand der dzt.
gültigen technischen Bewertungskriterien
untersucht und
die Ergebnisse dargestellt.
Folgende Projekte wurden dabei dankenswerterweise zur Untersuchung
zur Verfügung gestellt, welche durch ATP sustain durchgeführt wurde:
• Pilotprojekt Gebäudezustand „Neubau“ – Deck
Zehn in 1010 Wien, Eigentümer BUWOG
• Pilotprojekt Gebäudezustand „Erwerb und
Eigentum“ errichtet nach 1945 – Square One
in 1190 Wien, Eigentümer Strabag Real Estate
GmbH
• Pilotprojekt Gebäudezustand „Erwerb und Eigentum“
errichtet vor 1945 – Singerstraße 8 in
1010 Wien, Eigentümer VIG
• Pilotprojekt Gebäudezustand „Renovierung" -
Square One in 1190 Wien, Eigentümer Strabag
Real Estate GmbH
Und die Ergebnisse?
Diese finden Sie im angesprochenen Leitfaden – daher möchten wir an dieser Stelle nicht allzu
viel darüber verraten – nur so viel: Es ist nie früh genug, sich mit dem Thema der Taxonomie und
den damit zusammenhängenden Gebieten auseinanderzusetzen. Denn die technischen Bewertungskriterien
können nur beurteilt und die Erfüllung bestätigt werden, wenn diese vorliegen.
Je nach Gebäudezustand gibt es dabei unterschiedliche Herausforderungen. Teilweise können diese technisch
gelöst werden – wie etwa durch den Tausch von Wasserarmaturen, um die maximalen Durchflussmengen
von Wasser garantieren zu können. Andere Anforderungen benötigen (externe) Berichte oder Gutachten, wie
beispielsweise die Klimarisiko- und Vulnerabilitätsbewertung, welche bei den Pilotprojekten u.a. durch Greenpass
durchgeführt wurden.
Diese benötigen Zeit und ggf. entsteht durch das Ergebnis Handlungs- bzw. Investitionsbedarf.
Die dritte Gruppe der Herausforderung besteht bei jenen Kriterien, die nicht mehr ‚repariert‘ werden können
und daher einer Voraussicht bei der Planung und Entwicklung von Projekten bedarf. Darunter fällt das Umweltziel
„Schutz und Wiederherstellung der Biodiversität und der Ökosysteme“. Die Grundstückswahl und die damit
zusammenhängende Bodenqualität ist im ersten Schritt ausschlaggebend, ob ein Neubau als nachhaltiger Kapitalstrom
im Sinne der Verordnung werden kann oder eben nicht.
Seien Sie gespannt auf den kürzlich erscheinenden Leitfaden – unter anderem zu finden unter
www.ogni.at – Rubrik Medien - Publikationen
8 9
Updates Rund um das Thema der EU-Taxonomie Verordnung
TAXONOMIEVERIFIKATIONEN 2022
Die ÖGNI bietet seit dem Inkrafttreten der ersten beiden Umweltziele "Klimaschutz" und "Anpassung an
den Klimawandel" der Taxonomie Verordnung an, die Einhaltung durch eine dritte unabhängige Prüfung
zu bestätigen und über das positive Ergebnis eine Verifikationsurkunde auszustellen.
Das haben wir im Jahr 2022 auch getan. Folgend drei exemplarische Beispiele – jeweils eines für den
Gebäudezustand Neubau, Renovierung und Erwerb und Eigentum.
Foto: © BKS Immobilien- Service
Forsthausgasse 11, 1200
Wien - Neubau
Im 20. Bezirk entstand durch die Projektentwicklung
der Da Vinci FHG 11
Immobilien GmbH auf einer ehemals
gewerblich genutzten Liegenschaft
eine Wohnhausanlage bestehend
aus 2 Wohnhäusern mit Sammelgarage.
Das Projekt wurde 2022 fertiggestellt
und mit dem DGNB Zertifikat
in Gold ausgezeichnet. Auch
die technischen Bewertungskriterien
der EU-Taxonomie Verordnung im
Gebäudezustand Neubau konnten
als erfüllt bestätigt werden. Der
wesentliche Beitrag wurde dabei im
Umweltziel „Klimaschutz“ geleistet.
Besonders hervorzuheben ist die
Reaktivierung einer Brachfläche als
Baugrund, wodurch die Versiegelung
von biologisch wertvollen Böden vermieden
werden konnte. Somit hat
das Projekt auch bei den DNSH-Kriterien
im Umweltziel „Schutz und Wiederherstellung
der Biodiversität und
der Ökosysteme“ bestanden.
Foto: © Da Vinci FHG 11 Immobilien GmbH
BKS Koschatstraße 61, 9020 Klagenfurt - Renovierung
Das Projekt, entwickelt von der BKS Immobilien-Service, liegt fußläufig vom Zentrum Klagenfurts und der Wörthersee
ist in wenigen Minuten mit dem Rad erreichbar. Bei der umfassenden Sanierung des Bestands-gebäudes mit
Fertigstellung 2021 wurden die vorhandenen Schad- und Störstoffe beseitigt und die thermische Qualität der
Gebäudehülle sowie die Barrierefreiheit wesentlich verbessert. Dies wurde nicht nur mit einem DGNB Zertifikat in
Gold honoriert, sondern auch mit der ÖGNI Verifikation zur EU-Taxonomie. Durch die Verbesserung der Gebäudehülle
und der umsichtigen Renovierung wurde im Sinne der Verordnung ein nachhaltiger Kapitalstrom generiert.
Singerstraße 8, 1010 Wien
oder
Das Wiener Zinshaus
Die Vienna Insurance Group AG Wiener
Versicherung Gruppe (VIG) erhielt für das
Haus in der Singerstraße 8 im ersten Wiener
Gemeindebezirk die Verifikation der EU-
Taxonomie. Die Bewertung des hochwertigen
Wiener Wohn- und Geschäftshaus nach den
Plänen von Rudolf Erdös 1911 errichteten
Gebäudes erfolgt nach dem Gebäudezustand
„Erwerb und Eigentum“. Es wurden daher
die technischen Bewertungskriterien im
Umweltziel „Klimaschutz“ (wesentlicher
Beitrag) und „Anpassung an den Klimawandel“ (DNSH-Kriterium) angesehen und durch die unabhängige Prüfung
der ÖGNI die Einhaltung der Vorgaben durch die Verordnung bestätigt. Dieses Projekt unterstützt vor allem
durch seinen langen Bestand einen wichtigen Gedanken der Nachhaltigkeit – Dinge möglichst lang und effektiv
zu nutzen. Denn alles, was nicht neu gebaut werden muss, schont Ressourcen und Energie. Das vorliegende Projekt
zeigt, dass alte Gebäude, die regelmäßig instandgehalten werden, die Anforderungen der Nachhaltigkeit im
Sinne der Verordnung einhalten können.
Foto: © Vienna Insurance Group Ag
10 11
FOKUS: BESTAND
"Warum geht es so langsam voran,
wenn wir eigentlich keine Zeit zu
verlieren haben."
Wir werden nicht müde, wenn es
darum geht, auf den Bestand und
die Notwendigkeit von Sanierung
aufmerksam zu machen. Denn: auch
alt kann nachhaltig sein! Um unsere
Klimaziele in Österreich bis 2030
erreichen zu können, heißt es den Fokus
auf bestehende Gebäude zu richten.
In diesem Zusammenhang ist auch die
EU-Taxonomie Verordnung nicht außer
Acht zu lassen. Bestandsgebäude, die
nach der EU-Taxonomie-Verordnung
offengelegt und berichtet werden,
müssen neben den allgemein gültigen
Mindestanforderungen auch die
Kriterien der ersten beiden von sechs
Umweltzielen, Klimaschutz und
Anpassung an den Klimawandel,
erfüllen. Zudem muss in einem der
beiden Umweltziele ein wesentlicher
Beitrag geleistet und damit strengere
Anforderungen eingehalten werden.
Fakt ist jedoch, dass die Sanierungsquote
in Österreich bei lediglich 1% liegt.
Dass wir somit noch einen weiten
Weg vor uns haben, ist offensichtlich.
Warum geht es aber so langsam voran,
wenn wir eigentlich keine Zeit zu
verlieren haben? Unter anderem liegt
es daran, dass Gebäudebesitzer von
den Sanierungsmaßnahmen keinen
wirtschaftlichen Vorteil ziehen und
ihn daher auch gegenüber der Bank
nicht darstellen können. Das macht
die Finanzierung schwierig. Zudem
gibt es keine Vergütungsmaßnahmen
von Seiten des Staates. Die Besitzer
werden im Stich gelassen. Vor allem ist
aber die Industrie auf den notwendigen
Sanierungsbedarf gar nicht eingestellt.
Um Fahrt aufzunehmen, müssten unter
anderem Finanzierungsmöglichkeiten
und -unterstützungen geschaffen
werden, aber auch Änderungen in
der Bauordnung sowie ein digitaler
Gebäudepass wären dringend
erforderlich.
Als ÖGNI schaffen wir Bewusstsein
für die Notwendigkeit der Sanierung,
indem wir etwa aufzeigen, wie es um
den Bestand in der EU bestellt ist. Mit der
Zertifizierung bringen wir aber vor allem
Beweisbarkeit in die Diskussion. Seit
Jänner 2021 übernehmen wir die EU-
Taxonomie-Überprüfung als Gutachten.
Vor allem bei großen Investitionsfonds,
Versicherungen, Banken usw. zeigen
wir auf, ob Bestand taxonomiekonform
ist oder nicht. Mit dem Beweis der
Taxonomiekonformität gibt es auch
keine Nachhaltigkeits-Schlupflöcher
mehr. Das Problem ist jedoch, dass der
Interpretationsspielraum der einzelnen
Kriterien noch sehr breit ist. Bis es zu einer
Einigung bei den restlichen Kriterien
kommt, verstreicht wertvolle Zeit.
Krisen wie die Inflation sind zusätzliche
Bremser, vor allem bei der Sanierung.
Helfen könnte die Möglichkeit
einer vorzeitigen Abschreibung der
Sanierungskosten, wenn die Taxonomie-
Kriterien gutachterlich bewiesen sind.
12 13
ÖGNI AUSBILDUNG
„BILDUNG IST DIE MÄCHTIGSTE WAFFE,
DIE DU VERWENDEN KANNST, UM DIE
WELT ZU VERÄNDERN.“
-NELSON MANDELA
Im letzten Jahr gab es bei der
ÖGNI Akademie viele positive
Veränderungen. Wir konnten
Prozesswissen zur Gebäudezertifizierung
erlangen, ist gut
angelaufen und brachte uns
unsere Inhalte weiter zu verbreiten
und mit Ihnen in den direkten
Austausch zu treten.
aufgrund der zahlreichen
Interessenten unser Kursangebot
versechsfachen. Demensprechend
haben wir in sechs Registered
Professional Kursen und sechs
Consultant Kursen rund 240
Personen zu Experten und
Expertinnen für nachhaltiges
Bauen aus- bzw. weiterbilden
können. Des Weiteren haben
wir drei EU-Taxonomy Advisor
Schulungen angeboten, um unsere
Consultants und Auditor:innen
über die EU-Taxonomie
Verordnung zu informieren.
bereits fünf neue Auditor:innen.
Ebenso freut es uns, dass 2022
sechs Unternehmen unser
Angebot einer internen Registered
Professional Schulung in Anspruch
genommen haben. Wenn auch Sie
Ihre Mitarbeiter:innen zum Thema
„Nachhaltiges Bauen“ aus- bzw.
weiterbilden wollen, bieten wir
unseren Registered Professional
Kurs ab 10 Personen in Form einer
Inhouse Schulung an und kommen
dafür mit unserem Wissen direkt
zu Ihnen ins Unternehmen.
2023 nützen wir weiterhin diesen
Wir hoffen, dass Sie uns auf unserer
spannenden Reise begleiten
und gemeinsam mit uns das
Bewusstsein für Nachhaltigkeit in
unserer Branche weiter verschärfen
sowie mit Ihrem Wissen,
Lösungen vorantreiben und
notwendige Handlungen setzen.
Weitere Informationen zur ÖGNI
Aus- und Weiterbildung finden Sie
auf unserer Website.
Stufe 1 | ÖGNI Registered Professional:
Grundlagenwissen nachhaltigen Bauens
Stufe 2 | ÖGNI Consultant Kurs:
Detailliertes DGNB-Systemwissen
Stufe 3 | ÖGNI Auditor:in:
Begleitung eines Audits als Zweitauditor:in
Zusatzausbildung:
EU-Taxonomy Advisor approved by ÖGNI
(Voraussetzung ÖGNI Consultant Status)
Auch unser Buddy-Programm,
Fahrtwind widmen uns neuen
welches wir Ende 2021 ins
Angeboten. Geplant sind unter
Leben gerufen haben, wodurch
anderem
Online-Seminare
angehende Auditor:innen gemein-
zu diversen Thematiken rund
sam mit erfahrenen Auditor:innen
um die nachhaltige Bau- und
als Buddies Praxis- und vor allem
Immobilienwirtschaft, um so
14 15
ÖGNI Podcast Fairbaut
"FAIRBAUT"
IST UNSERE WELT NOCH ZU RETTEN?
In unserem Podcast "fairbaut" dreht sich alles rund um das Thema Nachhaltiges Bauen. Für jede Folge holen
wir, Theresa Götz und Peter Engert, eine/n kompetente/n Gesprächspartner:in vor das Mikrofon und wollen die
Branche zum Umdenken und noch besser Um-handeln bewegen, denn wir wollen nicht, dass unsere Enkel und
Urenkel uns später fragen „Warum habt ihr uns damals unsere Zukunft verbaut?“ Wir glauben daran, dass wir auch
fair bauen können.
Das Thema, welches uns ohne Zweifel am meisten beschäftigt, ist die
EU-Taxonomie Verordnung. Das Thema ist in aller Munde, doch es
herrscht große Unsicherheit. Aus diesem Grund haben wir uns dazu
entschlossen, diesem Thema eine eigene Folge auf fairbaut einzuräumen.
Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges auf die
Ukraine und der hohen Abhängigkeit von russischem Gas hat
die Bundesregierung sich für einen schnelleren Ausstieg aus
Erdgas in der Raumwärme entschieden.
Unsere Kollegin DI Sabine Huger, die sich sehr intensiv mit der Taxonomie
beschäftigt und eng mit den ÖGNI Auditor:innen daran arbeitet diese
umzusetzen, beantwortete alle Fragen unserer Mitglieder.
Zur Folge: Grundlagen der EU- Taxonomie Verordnung
Die Baubranche wird einen großen Beitrag zur Erreichung
der Klimaziele leisten müssen und ist dementsprechend
umfassend in die EU-Taxonomie einbezogen worden. Bei
Bestandsgebäuden sehen wir den größten Hebel.
Wir sprachen mit Micheal Haugeneder, Geschätsleiter von
ATP sustain, ob Gründerzeithäuser taxonomiefähig sein
können oder nicht.
Anfang November hat die Bundesregierung das
klimapolitisch wichtige Erneuerbaren-Wärme-Gesetz (EWG)
im Ministerrat beschlossen. Dieses sieht den Ausstieg aus
Gasheizungen bis 2040 und aus Ölheizungen bis 2035 vor.
Das Gesetz ist wichtig und dringend, doch es hat auch viele
Lücken. Der Ausstieg aus Gas in der Raumwärme wird im
aktuellen EWG-Entwurf weitestgehend nicht geregelt. Es
braucht einen gesamtheitlichen Plan für den Ausbau aller
900.000 bestehenden Gasheizungen. Dazu haben wir uns
für diese Ausgabe Frau Julia Fritz, Rechtsanwältin und seit
2017 Partnerin bei PHH Rechtsanwält:innen eingeladen.
Zur Folge: Erneuerbares Wärmegesetz
16 17
Berichte von World Green Building Council & Climate Positive Europe Alliance
„WELTBERÜHMT IN ÖSTERREICH“
BERICHTE VON WGBC & CPEA
ANNA-VERA
DEINHAMMER
Anna-Vera Deinhammer verstärkt die ÖGNI seit Oktober
2022 auf dem Gebiet der internationalen Beziehungen
und betreut die österreichischen Kommunen. Sie ist die
österreichische Stimme in der Climate Positive Europe
Alliance (CPEA) auf dem europäischen Parkett und engagiert
sich global beim World Green Building Council (WorldGBC).
Anna-Vera hält ein Diplom in Architektur (TU Wien) und promovierte international im Bauingenieurwesen
(TU Wien/UNSW Sydney). Im Zuge ihrer wissenschaftlichen Arbeit an der TU Wien, die die ganzheitliche
Qualitätsermittlung von architektonischen Entwürfen zum Gegenstand hatte, kam sie erstmals
mit der DGNB in Kontakt. Einige Jahre später, während ihrer Koordinatorinnentätigkeit für
Kreislaufwirtschaft im Bauwesen für die Stadt Wien, lernte sie die ÖGNI näher kennen. Anna-Vera engagierte
sich in diversen Arbeitsgruppen, wirkte als Co-Autorin und war Jury-Mitglied des INA Awards 2022.
Als Jüngste von drei Schwestern wuchs sie in einem Architektenhaushalt in Leonding, Oberösterreich auf.
Ihre aufregendsten Kindheitserinnerungen sind die, bei denen sie ihren Vater auf die Baustellen, die er leitete,
begleiten durfte.
In ihrer Freizeit durchstreift sie die Wälder, besteigt Berge, debattiert leidenschaftlich über Konstruktivismus
und verliert sich als Rollenspielerin in virtuellen Welten. Sie durchstreift die Großstadt-Dschungel dieser Erde
auf der Suche nach Street-Art – von Sgraffito über Murals bis zu Grafitti – und hat seit 2004 keine einzige Biennale
di Venezia di Architettura versäumt.
Mit der Verstärkung der
internationalen Vernetzung
über das World
Green Building Council und der
Climate Positive Europe Alliance
hält diese neue Rubrik in unserem
Mitgliedermagazin Einzug. Der EU
Green Deal erhöhte seit 2020 sukzessive
die Bedeutung internationaler
Vernetzung für synergetische
Allianzen. Damit wird das ökologisch,
ökonomisch und sozial nachhaltigen
Bauens von Brüssel mit
bis dato noch nicht dagewesenen
Nachdruck verfolgt.Ja, man kann
sich über einzelne Details z.B. in
der EU Taxonomie Verordnung
18 19
beschweren und das Ende der Nachhaltigkeit
heraufbeschwören.
Allerdings nur so lange, bis man
Einblick in die Prozesse bekommt.
Gemessen an der Vielzahl an
beharrenden und auch einflussreichen
Kräften, die nach wie vor
versuchen, die Graubereiche zu
schützen und auszureizen, macht
die Europäische Kommission einen
bemerkenswerten Job mit
ihrem Vorhaben bis 2050 einen
klimaneutralen Kontinent zu
verwirklichen.
Der Wirkmechanismus aus den
drei aktuell wichtigsten EU-Regularien
zum nachhaltigen Wirtschaften,
der Corporate Sustainability
Reporting Directive CSRD, der Sustainable
Finance Disclosure Regulation
SFDR und der EU Taxonomie
Verordnung, verringert diese
Graubereiche merklich. Weil die
neuen Spielregeln stufenweise,
beinahe im Jahrestakt veröffentlicht
werden, ist für Investitionen
mit langem Zeithorizont – was
Immobilien ausmacht – entweder
der hoffnungsvolle Blick in die
Glaskugel oder eben proaktive internationale
Zusammenarbeit angesagt.
Deshalb ist die ÖGNI aktiv in den folgenden
Arbeitsgruppen des World
Green Building Councils vertreten.
Einerseits zur Trenderkennung für
die Zukunftsfitness unserer Mitglieder,
andererseits, um mit Hilfe
unserer Praxiserfahrungen mitzusteuern:
• Active member „Circularity
Accelerator Steering
Committee
• Active member „Working
group on alternative materials“
(CE
• Pending member „Global
Policy Forum
• Active member „Sustainable
Finance Taskforce - EU
Taxonomy working group“
Parallel bringt sich die ÖGNI
über ihre Tochtergesellschaft
in Brüssel, die Climate Positive
Europe Alliance CPEA, mit „Reality-Checks“
ein. Nach der Vorlaufzeit
von etwas mehr als einem
Jahr hat die ÖGNI wichtige Erkenntnisse
z.B. aus dem Testen der
veröffentlichten EU Taxonomie
Verordnungsbestimmungen
ge-
wonnen, die wir ab sofort auf-
bereiten und weitertragen.
Ab der nächsten Ausgabe berichten
wir von den internationalen Aktivitäten
der ÖGNI und informieren
über beachtenswerte Trends.
ÖGNI Arbeitsgruppen
GARAGEN UND PARKFLÄCHEN –
ENTWICKLUNGSFLÄCHEN VON MORGEN
2.079 km² waren laut Umweltbundesamt 2020 in Österreich durch Verkehrsflächen versiegelt, was der mehr als
fünffachen Fläche Wiens entspricht. Das Schwinden von fruchtbaren Böden, Erosionen, Überschwemmungen,
weniger Biodiversität sind nur ein paar der Folgen dieser Entwicklung.
Sollten Carsharing und autonome Fahrzeuge die Zukunft sein und
sich der Autobedarf grundsätzlich verringern, wird Leerstand in Garagen
und Parkflächen, der zum Teil jetzt schon sichtbar ist, eine Herausforderung.
Gesetzliche Auflagen erschweren zukunftsweisende
Veränderungen, in Wien ist beispielsweise, pro 100 m² Wohnfläche ein
Autostellplatz verpflichtend zu errichten. Erste Maßnahmen, die der
Versiegelung wertvoller Flächen entgegentreten, sind in der EU-Taxonomie
zu finden. Die Verordnung wird aber nicht der einzige Schritt
in diese Richtung bleiben. Was deshalb nicht fehlen darf, ist die Flexibilität
bei der Nach- und Umnutzung von Garagen und Parkflächen,
die bereits jetzt und schon bei der Planung berücksichtigt werden
muss.
Das gab uns den Anlass, uns der aktuellen Situation sowie der Zukunft
von Garagen und Parkflächen in einer Arbeitsgruppe mit Experten
und Expertinnen der Branchen zu widmen.
Neubau und Bestand –
gleichermaßen wichtig
Im Unterschied zu Bestandsgaragen gibt es ein ungemein
größeres Potenzial bei neu geplanten Garagen
und Parkflächen, diese zukunftsfit zu gestalten und
schon beim Errichtungszeitpunkt über ein zweites
Leben dieser nachzudenken. Auch wenn festgestellt
werden kann, dass derzeit bei Bestandsgaragen intensiver
an Um- und Nachnutzungskonzepten gearbeitet
wird als bei Neubauten, setzt die Branche tatsächliche
Konzepte zur gänzlichen oder teilweisen Nachnutzung
von Parkbetrieben derzeit noch wenig um. Hier
konkurriert der Aufwand zur Umgestaltung mit den
alternativen Kosten eines Abbruchs und einer danach
möglicherweise einfacheren Neuerrichtung.
Damit schon heute Um- und Nachnutzungskonzepte
funktionieren können, stellt die Arbeitsgruppe im
Positionspapier sieben Forderungen, darunter auch
Änderungen gesetzlicher Rahmenwerke, sodass
zukünftige Garagen und Parkflächen neben den bereits
jetzt schon möglichen Maßnahmen noch zukunftsfitter
gedacht und gebaut werden können.
Ziele der Arbeitsgruppe
Ziele des Positionspapiers sind sowohl die Bewusstseinsschaffung
bei den handelnden Akteur:innen als
auch das Aufzeigen von Möglichkeiten, wie eine Umsetzung
in der Praxis erfolgreich gelingen kann und
was es dafür braucht. Beispiele in Österreich, aber
auch international zeigen, wie Garagen und Parkflächen
zukunftsgerichtet gestaltbar sind.
Das ÖGNI Positionspapier „Garagen und Parkflächen –
Entwicklungsflächen von morgen!“ richtet sich einerseits
an Städte, Länder und Gemeinden, andererseits
an alle Akteur:innen der Bau- und Immobilienbranche,
die sich mit der Zukunft von Garagen und Parkflächen
beschäftigen und sich zum Ziel setzen, den damit verbundenen
Herausforderungen aktiv zu begegnen.
Zum Download verfügbar auf der ÖGNI Website unter
Medien-Publikationen (deutsch und englisch)
20 21
ÖGNI Arbeitsgruppen
ÖGNI Arbeitsgruppen
DIE CO2- FREIE BAUSTELLE
NEW EUROPEAN BAUHAUS –
Klimaziele müssen erreicht, Materialien effizient genutzt werden und gleichzeitig müssen Ressourcen geschont,
Arbeitsabläufe optimiert und Bauzeiten verkürzt werden. Es gilt alle Aktivitäten, die für den Bau einer Immobilie
nötig sind, bestmöglich aufeinander abzustimmen, alle überflüssigen Tätigkeiten, Materialien und Transporte zu
vermeiden. Um schnellere Bauzeiten mit gleichzeitig weniger CO2-intensiven An- und Abfahrten zu ermöglichen,
muss die Logistik der Gewerke übergreifend gedacht und industriell vorgefertigt werden. Neben organisatorischen
und planerischen Maßnahmen spielen auch technologische Entwicklungen und die Erzeugung von erneuerbaren
Energien direkt auf der Baustelle eine entscheidende Rolle.
QUO VADIS AUSTRIA?
Die ÖGNI versteht den gesamten gestalteten Lebensraum als eine Einheit. Die Bandbreite umfasst Bestand als
auch Neubau mit den sie umgebenden Flächen, eingebettet in ein infrastrukturelles Netzwerk. Technisch wissen
wir, was wir zu tun haben.
Bringen wir dies nun auf den Boden, gleichzeitig in unsere Herzen, indem wir schonungslos Prozesse und Positionen
der etablierten Baukultur abklopfen. Selbstverständlich eingebettet in die europäische Familie des New
European Bauhaus. Bei dieser sich gerade formierenden europäischen Bewegung, die sich zum Ziel gesetzt hat,
wie Gebäude und Quartiere baukulturell errichtet und saniert werden sollen, will auch die ÖGNI vorne mitspielen.
Wir vereinen mittlerweile beinahe lückenlos alle Stakeholder, die Anteil an der nötigen Anamnese unserer Baukultur
haben.
In dieser neuen Arbeitsgruppe werden wir unter der Leitung von Anna-Vera Deinhammer die österreichische Position
zur zeitgenössischen Baukultur entlang der folgenden drei europäischen Leitziele erarbeiten:
• Nachhaltigkeit, von Klimazielen über Kreislaufwirtschaft bis hin zur biologischen Vielfalt
• Ästhetik, Erlebnisqualität und Stil über Funktionalität hinaus
Wie das ambitionierte Ziel, bis 2040 eine Baustelle mit allen Prozessen, die dazugehören, CO2-frei betreiben
zu können, gelingen kann, möchte die ÖGNI in ihrer im November 2022 gestarteten Arbeitsgruppe bearbeiten.
Das KICK-OFF fand am 07. November in der Tribüne 2, im Viertel Zwei statt und war mit über 20 Teilnehmer:innen
stark besucht. Wie auch schon bei der Arbeitsgruppe „Kreislaufwirtschaft – Stop Talking – Start
Acting“ möchte Arbeitsgruppenleiter Florian Wehrberger von der ÖGNI auch hier den Hauptfokus auf die
Praxis setzten. Wo liegt die Systemgrenze „Baustelle“, was gibt es bereits für Techniken, wie gut funktionieren
alternativ angetrieben Baustellengeräte, wie kann eine nachhaltige Baustelleneinrichtung aussehen und
wo liegen die Probleme – wo muss die Forschung voranschreiten, wo vielleicht die Politik die Weichen stellen.
Die Arbeitsgruppe wird diese Themen erarbeiten mit dem Ziel im Winter 2023 ein fertiges Positionspapier präsentieren
zu können. Auch hierzu wird es dann wieder eine Informationsveranstaltung, im Format eines Fachseminars
geben, um Interessierte über die Ergebnisse zu informieren. An dieser Stelle freuen wir uns besonders, dass
wir die AG in den weiteren Treffen gemeinsam mit dem Österreichischen Bautechnik Verand (ÖBV) abhalten und
abstimmen werden.
• Inklusion, von der Wertschätzung der Vielfalt bis zur Sicherstellung von Zugänglichkeit und Erschwinglichkeit
“IF THE EUROPEAN GREEN DEAL HAS A SOUL, THEN IT IS THE NEW EUROPEAN
BAUHAUS WHICH HAS LED TO AN EXPLOSION OF CREATIVITY ACROSS OUR UNION.”,
URSULA VON DER LEYEN"
Im Sinne der Praxis, wird die ÖGNI versuchen im Zuge der Arbeitsgruppe, Exkursionen zu organisieren, um das
Thema auch hautnahe begreifen zu können. Zusätzlich sollen die gewonnen Erkenntnisse in das DGNB-Zertifikat
für „Nachhaltige Baustellen“ miteinfließen.
22 23
Updates zum DGNB System
Was kommt 2023 noch?
RÜCKBAU VERSION 2022 -
DGNB NEUBAU VERSION 2023
ERSTANWENDUNG
Einem Großteil der Neubauten oder Sanierungsmaßnahmen geht heute ein Rückbau voraus. In der
Planungspraxis bleibt er jedoch oftmals noch unberücksichtigt. Um Stoffströme konsequent zu
schließen, eine höhere Wertigkeit der Bausubstanz zu fördern und Lösungen im Sinne einer
Kreislaufwirtschaft auf allen beteiligten Ebenen zu etablieren, bedarf es eines systematischen Blicks
auf die Planung von Rückbaumaßnahmen. Es geht um den Schutz und die Bewahrung von Bausubstanz
genauso wie die Wert-schätzung gegenüber den Materialien. Genau hier setzt das DGNB-System für den
nachhaltigen Gebäuderückbau an. Als Instrument zur Qualitätssicherung setzt es systematisch Anreize, die
Nachhaltigkeit von Rückbauprozessen auf ganzheitliche Weise zu erhöhen. Die Zertifizierung richtet sich an
alle am Rückbau beteiligten Akteure – Kommunen und Eigentümer bzw. Bauherren genauso wie an
die verantwortlichen Rückbauplaner:innen. Und auch für Rückbau- und Recyclingunternehmen bietet
es Vorteile. Der Mehrwert einer Zertifizierung sind unter anderem: Prozesssicherheit, Förderung
der Kreislaufwirtschaft, Kostensicherheit u. Risikominimierung durch eine detaillierte Bestandsaufnahme
und Planung sowie eine entsprechende Kommunikation des Projektes in der Öffentlichkeit.
Die ÖGNI hat das System für Gebäuderückbau der DGNB auf österreichische Gegebenheiten adaptiert und stellt
nun die Version 2022 als Erstanwendung zur Verfügung.
Seit November 2022 steht die brandneue Version 2023 der DGNB zur Kommentierung bereit. Zu den
wesentlichen Veränderungen im Vergleich zum aktuellen DGNB-System für Neubauten zählt eine Verschlankung
sowie Verbesserung der Anwendbarkeit. So gibt es beispielsweise eine Reduzierung von
37 auf künftig nur noch 29 Kriterien. Es wurden Themen gebündelt und Themen, welche mittlerweile zum Standard
gehören, sind weggefallen. Bei einigen Komfortthemen entfällt außerdem eine Belohnung bei der Übererfüllung
gesetzlicher Standards. Eine bessere Verknüpfung mit anderen Varianten der DGNB-Zertifizierung
wie dem DGNB-System für Gebäude im Betrieb oder dem für nachhaltige Baustellen soll sichergestellt werden.
Weiters zielt die neue Version darauf ab, die Anforderungen der EU-Taxonomie sowie den EU-Berichtrahmen
Level(s) bestmöglich abzubilden.
Die großen Schwerpunkte der neuen Version liegen auf Klimaschutz, Zirkularität und Investitionssicherheit.
In den überarbeiteten Kriterien liegt ein besonderer Fokus auf den vielfältigen Anforderungen an die Zukunftsfähigkeit
von Gebäuden. Dies betrifft allen voran den notwendigen Klimaschutzbeitrag von Immobilien.
Gestärkt werden Themen, die die Reduzierung der CO2-Emissionen in der Konstruktion und im späteren Betrieb
adressieren.
Im Zuge der ersten Anwendungen können sich noch Änderungen ergeben. Die Zertifizierungsunterlagen stehen
allen ÖGNI-Auditor:innen sowie allen Consultants im internen Bereich der ÖGNI-Website zur Verfügung. Im Rahmen
der Erstanwendungsphase sind die Gebühren für die Zertifizierung einheitlich festgelegt – unabhängig von
der Größe des Rückbauobjekts:
Die DGNB wird bei zukünftigen Systemupdates auf eine hohe Synergie zwischen
den Systemvarianten Wert legen. Damit werden z.B. Neubauprojekten, die ein
Für ÖGNI Mitglieder:
Rückbauzertifikat vorzeigen können, einige Punkte angerechnet werden können. 2.500 EUR zzgl. MwSt.
Nach einer langen Phase der Kommentierungsversion steht seit September 2022 die Marktversion
2020 Neubau für alle ÖGNI- Auditor:innen und Consultant zur Verfügung. Audi-
4.500 EUR zzgl. MwSt.
Für Nicht ÖGNI Mitglieder:
tor:innen und Consultants finde alle Unterlagen im internen Bereich der ÖGNI Website.
Im Zuge der Kommentierungsversion wurden einige Ungereimtheiten behoben und geringfügige Anpassungen
gemeinsam mit dem ÖGNI-Fachausschuss vorgenommen. Ein Protokoll dieser Änderungen steht ebenfalls
im internen Bereich zur Verfügung. Ebenso die aktuellen Zusatzunterlagen für die Erfüllung der EU-Taxonomie.
Bitte beachten Sie auch das Dokument „ÖGNI-Version 2020-Besonderheiten“ und machen Sie sich mit der
Version 2020 vertraut. Hier gelten andere Gewichtungen als in den Vorgänger-Versionen wie z.B. der NBV17.
Hinweis: Sollten Sie eine der zahlreichen möglichen Boni erhalten wollen, empfehlen wir Ihnen diese vorab mit
der ÖGNI-Geschäftsstelle abzustimmen – so z.B. der Innovationsbonus.
Ein weiteres Fokusthema der Version 2023 des DGNB-Systems liegt in der Kreislauffähigkeit. Das Kriterium
„Zirkuläres Bauen“ löst das bisherige „Rückbau- und Recyclingfreundlichkeit“ ab und wurde komplett neu
erarbeitet. Es wurden auch zwei neue Kriterien geschaffen – diese beschäftigen sich mit der Klimaresilienz
von Gebäuden sowie die Gebäudedokumentation. Bei diesem Kriterium wird besonders die Verwendung
geeigneter digitaler Lösungen belohnt, um das wichtige Thema der Datenverfügbarkeit im späteren Betrieb
frühzeitig anzugehen.
Neue Mindestanforderungen eingeführt
Eine der wichtigsten Neuerungen ist die Einführung zahlreicher neuer Mindestanforderungen. Verpflichtend wird
beispielsweise, dass für alle Projekte, die zum Zeitpunkt der Fertigstellung noch nicht klimaneutral im Betrieb sind,
ein Klimaschutzfahrplan vorliegen muss. In diesem muss dargestellt werden, wie das Gebäude dies bis spätestens
zum Jahr 2045 erreichen wird. Auch der Nachweis einer grundlegenden Resilienz gegenüber Klimarisiken wird
obligatorisch.
Während die genannten Mindestanforderungen für eine generelle Zertifizierbarkeit durch die DGNB maßgeblich
sind, kommen weitere hinzu für all jene Projekte, die die höchstmögliche Bewertungsstufe Platin erreichen wollen.
So dürfen z.B. Gebäude, die ein DGNB-Zertifikat in Platin erhalten möchten, nicht auf schützenswertem Boden
gebaut sein. Die ÖGNI wird sich im Laufe des ersten Halbjahres 2023 mit der Anpassung der DGNB Version 2023
für österreichische Gegebenheiten bemühen und das neue System ihren Auditor:innen und Consultants zur
Verfügung stellen. Stay tuned.
24 25
Leuchtturmprojekte
LEOPOLDQUARTIER:
NACHHALTIG DER ZUKUNFT GEWACHSEN
Quartiersentwicklung. UBM Development errichtet in Wiener Bestlage
Europas erstes Stadtquartier in Holzbauweise. Der Betrieb ist dank
Geothermie und Photovoltaik CO2-frei.
An der Oberen Donaustraße
in Wiens zweitem Bezirk
entstehen auf einem rund
22.900 Quadratmeter großen Areal
auf fünf Baufeldern Büros, Wohnungen
und Serviced Apartments mit
einer Bruttogeschoßfläche von
ins-gesamt 75.000 Quadratmetern.
„Das LeopoldQuartier ist ein Meilenstein
für die UBM und für Wien“, freut
sich UBM-CEO Thomas G. Winkler.
Tatsächlich setzt das Nachfolge-projekt
des ebenfalls von der
UBM entwickelten Quartier Belvedere
Central (QBC) völlig neue
Maßstäbe in Sachen intelligenter
Nachhaltigkeit. Sowohl bei der
Errichtung als auch im Betrieb der
einzelnen Gebäude wird so wenig
CO2 wie möglich emittiert. Sein
minimaler ökologischer Fußabdruck
macht das Quartier so zu einem
grünen Leuchtturm inmitten
einer der lebenswertesten Städte
der Welt. Als erstes Stadtquartier
Europas wird das LeopoldQuartier
zur Gänze in Holz-Hybrid-Bauweise
errichtet. Das verringert den
CO2-Ausstoß gegenüber konventioneller
Bau-weise um bis zu 80
Prozent. Die industrielle Vorfertigung
der Holz-Hybrid-Elemente
gestaltet die Errichtung zudem
schneller, leiser und sauberer.
„Damit haben wir ein Alleinstellungsmerkmal
in Wien und können
unsere Holzbauerfahrungen
aus dem Timber Pioneer optimal
nutzen“, erklärt CEO Winkler. Der
von UBM entwickelte Timber Pioneer
ist Frankfurts erstes Bürohaus
in Holz-Hybrid-Bauweise und
steht kurz vor der Fertigstellung.
Eine Premiere ist auch das Energiekonzept
des LeopoldQuartiers.
Durch die konsequente Nutzung
von Geothermie und Photovoltaik
ist das LeopoldQuartier im Betrieb
CO2-frei. Die Energie stammt zu
100 Prozent aus erneuerbaren
Quellen.
Gegenüber einer herkömmlichen
Energieversorgung mit Fernwärme
spart das LeopoldQuartier so circa
330 Tonnen CO2 ein, und zwar Jahr
für Jahr.
Autarke Energieversorgung
Das gemeinsam mit der Wiener Firma
Beyond Carbon Energy umgesetzte
Geothermie-Konzept wird
zur Gänze direkt auf der Liegenschaft
realisiert. Über ein Netz
von 250 Erdsonden, die jeweils
150 Meter in die Erde führen, wird
jährlich Heiz- und Kühlenergie
in der Größenordnung von 4.800
Megawattstunden
buchstäblich
zu Tage befördert. Im Zusammenspiel
mit den mehr als tausend
im LeopoldQuartier platzierten
Photovoltaik-Paneelen mit einer
Gesamtleistung von rund 430 Kilowatt-Peak
(kWp) ist damit auf alle
Zeiten eine weitgehend autarke Energieversorgung
ge-sichert, deren
Kosten zudem stabil zu kalkulieren
sind. Gerald Beck, Geschäftsführer
von UBM Development Österreich:
„Das ist ein maßgeblicher Schritt,
nicht bloß von Klimaschutz zu
sprechen, sondern zu handeln und
diesen auch aktiv umzusetzen.“
Abgerundet wird das nachhaltige
Foto: © UBM Development
Konzept durch großzügige Grünflächen, die üppige Bepflanzung von Dächern und Fassaden sowie ein cleveres
E-Mobilitätskonzept des an der Oberfläche autofreien LeopoldQuartiers. Während an jedem der in Summe 350
Pkw-Stellplätze E-Ladestationen möglich sind, warten auf einem Mobility-Point E-Autos, E-Fahrräder und E-Scooter
zum Sharing. Dokumentiert werden sollen all diese Maßnahmen durch gleich fünf Zertifikate für nachhaltiges
Bauen. Zudem erfüllen die Gebäude alle Anforderungen, die EU-Taxonomie und ESG heute an Immobilien stellen.
Attraktiver neuer Büroraum
Als Erstes wird die Errichtung des Bürogebäudes im LeopoldQuartier in Angriff genommen. Das „LeopoldQuartier
Office“ bietet auf zehn Etagen 21.500 Quadratmeter modernsten Büroraum mit flexiblen Grundrissen, idealen
Raumtiefen und maximal effizienter Flächennutzung. Bau-beginn soll schon im zweiten Quartal 2023 sein, die
Fertig-stellung ist für Mitte 2025 geplant. Umgeben vom grünen Augarten, dem blühenden Wettsteinpark, dem
belebten Donaukanal und dem pulsierenden ersten Bezirk, vereint das LeopoldQuartier Office das Beste, was Natur
und urbanes Leben zu bieten haben. Die City und der öffentliche Verkehr sind wunderbar einfach zu Fuß zu
erreichen, der Flughafen mit dem Auto in nur 20 Minuten. So gehört das LeopoldQuartier Office zum attraktivsten
neuen Büroraum, der in den nächsten Jahren in Wien entsteht und der einer nachhaltigen Zukunft gewachsen ist.
26 27
Leuchtturmprojekte
ZIEGLERGASSE - BENEDIKT
NACHHALTIG & SMART
Foto: © Walter Immobilien
Aus der Ferne die Heizung an- oder abschalten, die Rollläden
ferngesteuert zu einer voreingestellten Position öffnen und das
Licht stellt sich automatisch auf die optimale Helligkeit in den
Räumen ein – bei dem neuen Stadtwohnhaus der Gerner Gerner Plus Architekten
in der Zieglergasse 52 im Herzen des 7. Wiener Gemeindebezirks
ist dies keine Zukunftsmusik mehr. Im Auftrag von WALTER IMMOBILIEN
wurde hier ein Smart-Home-System umgesetzt, mit dem die Bewohner:innen
Licht, Beschattung, Heizung, Klimaanlage und Türklingel per App
steuern können. Am Dach ist zudem eine Wetterstation verbaut, die auf
Wunsch das gesamte Raumklima automatisch an die Außenbedingungen
anpasst und so deutlich zur Energieeinsparung beiträgt. Auch sonst
gibt es noch zahlreiche innovative Annehmlichkeiten: Die im Eingangsbereich
verbauten Paketanlieferungsboxen (myRENZbox) erleichtern den
Nutzer:innen die Zustellung von Paketen und ersparen ihnen auch bei
Retouren den Weg zu Paketannahmestationen oder zur Post. Neben einem
herkömmlichen schwarzen Brett wurde ein digitales schwarzes Brett
installiert, über das die Mieterschaft mit diversen Informationen versorgt
wird. Zudem können die Benutzer:innen über eine eigene MieterApp mit
der Hausverwaltung kommunizieren.
Foto: © Walter Immobilien
Hochwertige Gestaltung
Um das mit 287 m² bebaubarer Fläche recht kleine Grundstück optimal nützen zu können, wurde der Kern des
Wohngebäudes so kompakt und komfortabel wie möglich gestaltet. So entstand ein hochwertiges Stadthaus
mit einer Wohnnutzfläche von 1.646m², verpackt in 27 Wohneinheiten mit funktionalen Grundrissen auf acht
Etagen und einem Geschäftslokal im Erdgeschoss. Mit der außergewöhnlichen Fassade, die in Anlehnung an
das Nachbargebäude mit großzügigen Verglasungen und einer kontrastierenden Sockelzone mit erdgebundener
Fassadenbegrünung gestaltet wurde, fügt es sich wunderbar in das attraktive und historische Ensemble
der Zieglergasse ein. Die Regelgeschosse erhielten eine elegante und zugleich verspielt wirkende hellbeige
Keramikfassade mit horizontalen Fugen und Ziergliedern in hell beschichtetem Blech. Den Gebäudeabschluss
bilden die Dachgeschosse, sowie darunterliegend eine Pergola, die über die gesamte Baukörperbreite reicht.
Im Inneren bestimmen hochwertige und langlebige Materialien das Gestaltungskonzept. Die Allgemeinflächen
sind schlicht und elegant in zurückhaltenden Farben gestaltet. Blickfang im Stiegenhaus sind die Setzstufen
der Haupttreppe, bei der verschiedene Musterfliesen eingesetzt wurden. Kontrastierend wirkt das Geländer aus
v.l.n.r : Frau Gerda Gerner (CFO Gerner), Herr Martin Senoner (Geschäftsführer der WALTER IMMOBILIEN), Herr Manfred
F. (Geschäftsführer der WALTER IMMOBILIEN),Herr Günther Leitgeb (Geschäftsführer der WALTER IMMOBILIEN), Herr
Andreas Gerner (Architekt und CEO Gerner), Frau Lisa Buchinger (Projektleiterin WALTER IMMOBILIEN), Herr Peter Engert
(Geschäftsführer der ÖGNI) Herr Hubert Ackerl (Architekt bei Gerner), Frau Arzu Tugrul (ÖGNI Auditorin) , Frau Judith
Wenzl (Mitarbeiterin bei Gerner)
Foto: © Walter Immobilien
rohem Schwarzstahl, das mit einem
Handlauf aus hellem Eichenholz
abschließt. In den Wohnräumen
setzt sich der wertige Eindruck
fort: die Bodenbeläge sind aus
Eichenparkett, in den Nassräumen
wurde hellbeiges, großformatiges
Feinsteinzeug verlegt und die
Loggien und Balkone erhielten
einen Belag aus Thermoesche.
Sämtliche Türen genauso wie die
in jeder Wohneinheit sowie im
Gemeinschaftsraum
verbauten
hochwertigen Tischlerküchen sind
in weiß ausgeführt.
Fokus auf
Nachhaltigkeit
Neben der Architektur und den
smarten Annehmlichkeiten für
die Mieter*innen stand ganz klar
die Nachhaltigkeit im Fokus: Sowohl
die Gebäudehülle als auch die
Wohnungen zeichnen sich durch
die hochwertige Bauqualität aus.
Als Vorgabe galt der Niedrigenergiestandard
entsprechend den
Richtlinien der MA25 in Wien. Ein
schöner Erfolg für die Bauherren
war die Auszeichnung des
Gebäudes im Oktober 2022 mit
dem GOLD-Zertifikat der DGNB
für nachhaltige Wohngebäude.
Alles in allem besticht das Projekt
mit seiner modern gestalteten
Fassade in Kombination mit unterschiedlichsten
Be-pflanzungen.
Vor dem Objekt wurde in Zusammenarbeit
mit der Stadt Wien eine
neue Gehsteigzone mit zwei Bäumen
und einer Grüninsel geschaffen.
Der grüne, naturverbundene
Gedanke setzt sich auf den Loggien
weiter fort: Die auf den großzügigen
Freiflächen befindlichen Kräuter-tröge
bringen den Garten in die
Stadt und unterstützen so das
Wohlbefinden der Bewohner:innen
in den eigenen vier Wänden. Entsprechend
dem heutigen Zeitgeist
und der guten Anbindung an den
ÖPNV gibt es keine Stellplätze auf
dem Grundstück – stattdessen befindet
sich im Untergeschoss ein
großzügiger Fahrradraum mit extra
Platz für Lastenfahrräder. Der
bewusste Verzicht auf Autoabstellplätze
und die hohe Verfügbarkeit
von Fahrradabstellflächen unterstützt
den Lebenswandel hin zur
vermehrten Nutzung öffentlicher
Verkehrsmittel und leistet somit
einen positiven Beitrag zum Klimaschutz.
Und nicht zuletzt trägt
das innovative Smart-Home-System
dazu bei, Energieeinsparungen
zu fördern.
28 29
Leuchtturmprojekte
BESTANDSENTWICKLUNG:
ÖGNI-ZERTIFIKAT IN GOLD FÜR DAS
WIENER OPTIMUM
Nachhaltigkeit durch neue Technik und Prozessoptimierung
Die Ausrichtung des OPTIMUM auf mehr Nachhaltigkeit konnte durch eine Vielzahl aufeinander abgestimmter
Einzelmaßnahmen erreicht werden. Fassade und Foyer des Gebäudes wurden mit Fokus auf Energieeffizienz, Optik
und Aufenthaltsqualität ersetzt bzw. modernisiert. Neben dem Austausch der Kältemaschine, dem Einsatz
von LED-Leuchtmitteln und Wassersparmaßnahmen erarbeitete CONREN Land mit seinen Projektpartnern nachhaltige
Betriebsprozesse. Ein umfassendes Verbrauchsmonitoring für Energie, Wasser, Abfall und Betriebskosten
ermöglicht in Zukunft eine effektive Steuerung des Gebäudes mit Blick auf den Ressourcenverbrauch und die
CO2-Effizienz. Aus den Verbrauchsdaten können konkrete Zielwerte für die Erfüllung der Klimaneutralität im Jahr
2050 abgeleitet werden. Darüber hinaus wurden Richtlinien zum nachhaltigen Gebäudebetrieb eingeführt. Darin
werden unter anderem Leitplanken für Umbau- und Instandhaltungsmaßnahmen sowie die Reinigung und den
Einkauf festgelegt.
Angebote für nachhaltige
Mobilität
Das OPTIMUM verfügt durch seine
zentrale Lage im 20. Stadtbezirk
über einen sehr guten Anschluss
an den öffentlichen Personennahverkehr
(ÖPNV). Um die Mieter zur
Nutzung von umweltschonenden
Foto: © Conren Land
Foto: © Conren Land
Nachhaltigkeit ohne Bestandsentwicklung? Das ist undenkbar. Keine Frage, der nachhaltige Neubau
ist wichtig. Doch er macht nur einen kleinen Anteil am Gesamtbestand der Immobilien in Österreich
aus. Das zeigt deutlich: Die Weiterentwicklung von Bestandsgebäuden ist entscheidend
für eine nachhaltige Zukunft. Der inhabergeführte Immobilien-Investmentspezialist CONREN Land mit
Hauptsitz in der deutschen Bankenmetropole Frankfurt am Main setzt auf einen Manage-to-Green-Ansatz.
Dabei werden Bestandsgebäude durch eine Vielzahl von technischen Maßnahmen und neuen Steuerungsprozessen
zukunftsfest aufgestellt. Mit der Wiener Büroimmobilie OPTIMUM hat CONREN Land ein
weiteres Gebäude ESG-konform positioniert. CONREN Land hatte das Objekt mit einer Mietfläche von rund
17.000 m² in der Dresdner Straße 81-85 im Jahr 2019 erworben. Gemeinsam mit Drees & Sommer wurde
die im Jahr 2000 erbaute Immobilie mit Blick auf ökologische, ökonomische und soziale Aspekte verbessert.
Am Ende des Prozesses erhielt das OPTIMUM von der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige
Immobilienwirtschaft (ÖGNI) mit „Gold“ eine der höchsten Auszeichnung für Gebäude im Betrieb.
Mobilitätslösungen zu motivieren,
verfügt das OPTIMUM über Fahrradabstellanlagen
im Hof und in
der Tiefgarage des Gebäudes. Hauseigene,
wassersparende Duschen
schaffen einen zusätzlichen Anreiz,
auch bei einer längeren Anreise auf
das Fahrrad zurückzugreifen. Durch
seine gut ausgebaute digitale Infrastruktur
bringt das Optimum zudem
alle Voraussetzungen für mobiles
Arbeiten bzw. Homeoffice mit, was
Pendlerströme reduzieren kann.
Nutzer reden mit
Für eine nachhaltigere Zukunft
müssen Eigentümer, Betreiber und
Mieter an einem Strang ziehen. Dieser
Einsicht folgt der eigens eingerichtete
Nachhaltigkeitsausschuss.
Das Gremium dient als Plattform,
um über Nachhaltigkeitsthemen
zu informieren und zu diskutieren.
Schließlich können auch die Mieter
durch Maßnahmen zur Energieeinsparung
oder durch ökologisch
und sozial nachhaltige Angebote
an ihre Mitarbeiter zur Steigerung
der Nachhaltigkeit im Gebäude beitragen.
Denkbar sind beispielsweise
Gesundheitsangebote oder die
Förderung der ÖPNV-Nutzung.
Teilhabe durch
Barrierefreiheit
Im Rahmen der Weiterentwicklung
des Gebäudes stand auch
die Integration und Teilhabe von
mobilitätseingeschränkten
Menschen
auf der Prioritätenliste.
Heute verfügt das OPTIMUM unter
anderem über barrierefreie
Zugänge zu allen Nutz-ungseinheiten
sowie Notrufschalter, behindertegerechte
Toiletten für alle
Mieter und Mitarbeiter und Evakuierungsräume.
Die umgesetzten Maßnahmen
zeigen Wirkung: Mit der Qualitätsstufe
4 erreicht die Immobilie
die zweithöchste Qualitätsstufe
für Barrierefreiheit in Österreich. In
Summe ist das OPTIMUM heute ein
zukunftsfestes Bürogebäude mit
hohen Nachhaltigkeitsstandards
und einer hohen Nutzerzufriedenheit.
Rund 85 Prozent aller Flächen
sind zurzeit vermietet. Weitere Informationen
zum Optimum stehen
unter www.optimum-wien.at bereit.
30 31
Zertifikatsverleihungen 2022
AUSGEZEICHNET
Nicht nur auf der EXPO REAL hatten wir das Vergnügen ausgezeichneten Projekten
Zertifikate zu übergeben, sondern auch direkt bei Projekten vor Ort durften wir feierlich
Zertifikate überreichen.
Benedikt
So durften wir unserem ÖGNI-Mitglied WALTER IM-
MOBILIEN für das Projekt "Benedikt" in der Zieglergasse
52 das DGNB-Zertifikat in GOLD überreichen.
Das Wohngebäude zählt 27 Mieteinheiten und ein Geschäftslokal
und überzeugt mit Außenjalousien, die sich dem Wetter
anpassen, Pflanzentrögen mit Tröpfchenbewässerung sowie
einer digital steuerbaren Paketbox im Eingangsbereich. Viele
Lösungen, die den Alltag der Bewohner leichter machen. Wir
v.l.n.r : Reinhard Labugger (Auditor ÖGNI), Kerstin Robausch Löffelmann (Head of Development Value One),
Peter Engert Engert (Geschäftsführer ÖGNI), Dr. Andreas Köttl (CEO Value One), Heide Schicht - Kraupp (Head
of Remarkable Development Value One), Walter Hammertinger (Geschäftsführer Value One Development),
Klemens Anderl (Head of Operations Value One) Foto: © Value One
Tribünen
Ein Jahr nach Abschluss der umfangreichen Sanierungen
der Tribünen 2 und 3 im „Viertel Zwei“ durften wir gleich zwei
Auszeichnungen, einerseits „DGNB GOLD“ und andererseits
den „ÖGNI-Kristall“ für überdurchschnittliche soziale Nach-
haltigkeit, an das Team der Value One überreichen.
gratulieren allen Beteiligten recht herzlich zu diesem schönen
Projekt.
Wir gratulieren allen Mitwirkenden zu diesem erfolgreichen Projekt
und möchten uns für die Möglichkeit bedanken, uns täglich
Millenium City
Das von CC Real gemanagte Einkaufszentrum „MILLENNI-
UM CITY“ wurde Anfang 2023 mit der Zertifizierung nach dem
„Gebäude im Betrieb System“ in PLATIN – der höchst möglichen
Zertifizierung – ausgezeichnet. Das „Gebäude im Betrieb“ System
fokussiert in neun Kriterien alle relevanten Themen für einen nachhaltigen
Gebäudebetrieb und einen langfristigen Werterhalt.
Porsche Graz
Das neue Porsche Zentrum Steiermark, das erste Zentrum
nach der neuen Hersteller Corporate Identity, wird nach höchstem
Standard für Nachhaltigkeit gebaut und wurde nun auch
als Nutzer dieses Gebäudes über Qualität, Konzept und deren positiven
Einfluss auf die Kreativität überzeugen zu können.
mit dem ÖGNI GOLD Vorzertifikat ausgezeichnet. Der Betrieb
Im Vorfeld der Auditierungsphase setzte das Team der CC Real
wird Dank innovativer Techniken hinsichtlich Wärmegewin-
auf die Unterstützung und die fachliche Kompetenz von exter-
nung und Wärmespeicherung sowie dezentraler Stromerzeu-
nen Unternehmen, um im Zuge von zahlreichen Detailevalui-
gung völlig CO2-neutral erfolgen und eröffnet eine neue Ära
erungen in den Bereichen Energie- und Wasserverbrauch, Abfal-
der Betriebsanlagen der Porsche Immobilien GmbH. Das neue
laufkommen, Schadstoff- und Umweltbelastung, Barrierefreiheit
Porsche Zentrum ist ein klares Bekenntnis zum Standort, aber
sowie Mobilität und der Erstellung entsprechender Konzepte
auch zum stationären Handel insgesamt. Ziel ist es, die digi-
v.l.n.r : Peter Engert (GF ÖGNI), Roland
Pinz (Managing Director CC Real
GmbH) |
©Mitja Kobal
ebendiese zu optimieren und zu verbessern. Damit wurden die
Weichen für ein nachhaltiges und zukunftsorientiertes Gesamtkonzept
gestellt.
tale und analoge Welt im Automobilgeschäft bestmöglich abzubilden,
um damit den veränderten Ansprüchen der Kunden
gerecht zu werden.
v.l.n.r : Michael Labugger (RM-Engineering), Peter Engert
(GF ÖGNI), Wilhelm Strigl (GF Porsche Immobilien),
Gerhard Monsberger (PIA Graz)
32 33
Foto: © VI Engineers
Goldene Zeiten - Wohnen in Strammersdorf
Am nördlichen Wiener Stadtrand, in Ruhelage, unweit zu den
Weingärten und Kellergassen, zu Bisamberg und Marchfeldkanal, lässt
VI-Engineers mit „Goldene Zeiten“ einen nachhaltigen Wohnbau mit
insgesamt 60 Mietwohnungen entstehen. Die Wohnobjekte verfügen
über private Eigengärten im Erdgeschoß und die darüberliegenden
Etagen haben einen Balkon, eine Loggia oder eine Terrasse. Im Innenhof
befindet sich ein Spielplatz, im Kellergeschoß ein Jugendspielraum.
„Goldene Zeiten“ wird an das Fernwärmenetz der Stadt Wien
angeschlossen. Im Sommer kann über die Fußbodenheizung eine
Temperierung erfolgen. Die aus Photovoltaik-Kollektoren gewonnene
Energie wird für die Allgemeinbereiche des Gebäudes herangezogen.
Passivbaumaßnahmen wie Wärmedämmung und Beschattung
komplettieren die effiziente Energielösung.
v.l.n.r : Dr. Andreas Köttl (CEO Value One), Univ. Prof. Dr. Siegfried Meryn (Cape10), Mag. Peter Engert (ÖGNI), Dr. Martin
Kehrer(Cape10)
CAPE 10
Das CAPE 10 ist ein innovatives und einzigartiges Sozialprojekt im Sonnwendviertel im 10. Wiener Gemeindebezirk,
in dem sich unterschiedliche soziale Gruppierungen unter einem Dach treffen und miteinander und
voneinander lernen.
Auf drei Geschossen gibt es soziale Angebote zur Partizipation, Inklusion und Weiterbildung sowie medizinische
Versorgung, auch für Menschen ohne Sozialversicherung. CAPE 10 steht für das Prinzip Hoffnung, für Optimismus
durch neues Denken und für das Engagement in ein neues „WIR“.
Im Zuge des ÖGNI Gründertags konnten wir der VI-Engineers das
Vorzertifikat in PLATIN überreichen.
In einem festlichen Rahmen wurde das CAPE 10 mit dem DGNB-Zertifikat in GOLD auszuzeichnen.
Dieses Projekt vereinte viele Akteure, die pro bono dieses ganz besondere Sozialprojekt ermöglicht haben.
34 35
ÖGNI Mediathek
Deep Dive Sustainability
MEDIATHEK
DEEP DIVE SUSTAINABILITY
- KREISLAUFWIRTSCHAFT
Da unsere Mediathek im
Jahr 2021 und 2022 so
gut angelaufen ist und
wir sehr viel positives Feedback
bekamen, beschlossen wir weitere
Erklärvideos zu drehen. Wir haben
es uns zur Aufgabe gemacht,
diverse Themenbereiche rund
um die ÖGNI, aber auch komplexe
Themen der nachhaltigen
Bau- und Immobilienbranche
kurz und verständlich zu erklären.
Letztes Jahr konzentrierten wir uns
auf die EU-Taxonomie. Dieses Thema
ist sehr präsent in der Immobilienbranche,
doch es herrschte viel
kam im Zuge der EU-Taxonomie
zur Sprache. Viele Unternehmen
verstehen es als Trend, um ihr Image
aufzuwerten. Das kann jedoch
leicht zu Greenwashing führen. Wir
haben Ihnen drei Merkmale vorgestellt,
damit Sie von dieser Grünfärberei
nicht geblendet werden.
Dieses Jahr wurden wir freundlicherweise
finanziell von UBM unterstützt.
In die Recherche und
Aufzeichnung dieser Videos fließt
viel Zeit und Herzblut. Wenn Ihnen
diese Videos gefallen, würden wir
uns sehr freuen, wenn Sie unsere
Videos auf Youtube liken und unseren
Kanal abonnieren.
Das erste Webinar unserer neuen Veranstaltungsreihe Deep Dive Sustainability, das sich dem zirkulärem Bauen
verschrieben hat, ging vor kurzem Online und wurde von Frau Anna-Vera Deinhammer präsentiert. Die 2,5 Stunden
waren gerade ausreichend und dicht gepackt mit Inhalten. Die Teilnehmenden wollten gefordert werden und das
wurden sie auch!
Wir starteten zum Aufwärmen mit der Argumentation, warum wir uns mit dem zirkulären Bauen prinzipiell auseinandersetzen
müssen. Darauf folgte eine Einführung in die Prämissen und Kriterien speziell für den Bau- und
Immobilienbereich. Abschließend diskutierten wir konkrete Planungsüberlegungen, also mögliche Anwendungen
des zuvor Gehörten.
Dazwischen streute Anna-Vera Deinhammer zwei interaktive Blöcke ein, bei denen die Teilnehmenden in relativ
kurzer Zeit – quasi als Impuls – ableitbare Handlungsempfehlungen sowohl nach Priorität als auch Machbarkeit
kommentierten. Der letzte, aber besonders interessante Part waren die Fragen und Diskussion.
Unsicherheit. Um dieser Unsicherheit
entgegenzuwirken und Angst
vor den zukünftigen Veränderungen
zu nehmen, versuchten wir
dieses doch sehr umfassende Thema
in kleine Bereiche aufzuteilen.
Auch das Thema Greenwashing
Auch für dieses Jahr bieten
wir wieder ein Sponsoring an.
Melden Sie sich gerne bei uns.
Wie immer, wenn man etwas zum ersten Mal macht, gab es alle technische Probleme, die man sich vorstellen
kann! Aber dank der Flexibilität unserer Teilnehmenden gelang es uns gemeinsam, diese zu umschiffen und den
geplanten Outcome für alle zu generieren.
Anna-Veras persönliches Fazit ist, dass es sehr sinnvoll ist, zusätzlich zur notwendigen Komplexitätsreduktion und
transdisziplinarischer Vernetzung, tiefer in ein Thema einzutauchen. Dies kann helfen, mögliche Inkonsistenzen
oder beginnende Oberflächlichkeit gar nicht erst aufkommen zu lassen.
36 37
Immo future Lab 2023
SHORTAGE
(R)EVOLUTION
Tickets für das IMMO FutureLab 23
erhalten Sie unter:
https://www.immofuturelab.at/.
Für ÖGNI-Mitglieder gibt es einen Rabatt.
Am 9. Mai wird auch dieses Jahr
wieder das IMMO FutureLab im
Reaktor in 1170 Wien stattfinden.
Unter dem Titel: „SHORTAGE (R)
EVOLUTION – Wie die Immobilienwirtschaft
in Zeiten knapper Ressourcen
und steigender Kosten
zu neuer Zusammenarbeit findet“
werden sich führende Denker:innen
und Entscheidungsträger:innen der
österreichischen Bau- und Immobilienwirtschaft
zusammentreffen,
um die Zukunft der Branche gemeinsam
nachhaltig zu gestalten.
en wie Technologie, Wissenschaft
und Wirtschaft ihre Ressourcen
kombinieren und sich negativen
Entwicklungen als Gemeinschaft
entschlossen entgegenstellen.
Ganz in diesem Sinne wird auch
der diesjährige Fokus auf dem Thema
der Zusammenarbeit liegen.
Wie der Titel schon verrät, wird die
zentrale Thematik der diesjährigen
Veranstaltung die Ressourcenverknappung
sein. Ein stetig zunehmender
Verbrauch an Energie, Rohstoffen
und Flächen lassen unsere
Auch die Immobilienwirtschaft
muss daher schnell handeln,
um langfristig drohende Probleme
abzuwenden, solange dies
noch in einem wirtschaftlich rationalen
Rahmen möglich ist.
Die Branche kann es sich nicht
mehr erlauben, Belange der Nachhaltigkeit
auf die lange Bank zu
schieben und diese erst in Betracht
zu ziehen, wenn irreversible
Schäden bereits entstanden sind.
Themen wie Regionalität, erneuerbare
Energieträger, Digitalisierung,
Aus- und Weiterbildung, Be-
Das IMMO Future Lab des vorangegangenen
Jahres stand ganz im
Zeichen des Themas „Allianzen“.
Ziel war es, aufzuzeigen, dass viele
der Probleme, mit denen wir uns
heute konfrontiert sehen, nur effektiv
bekämpft werden können, wenn
verschiedenste Akteure aus Sektor-
unendlich erscheinenden Vorräte
an Ressourcen rasant schrumpfen.
standsbau und Nachverdichtung
sind in diesem Zusammenhang
bereits viel diskutierte Ansätze,
doch deren Umsetzung ist nur
gemeinsam möglich. Was es daher
braucht, ist eine Plattform,
um sich zu vernetzen, auszutauschen,
Zusammenarbeit zu organisieren
und Netzwerke aufzubauen. Genau diese Plattform soll
durch das IMMO FutureLab wie jedes Jahr durch den Veranstalter epmedia
und den Mitinitiatoren DELTA und ÖGNI geschaffen werden.
Wir möchten Menschen zusammenbringen, die aktiv an der Einhaltung der
Klimaziele teilhaben wollen und gemeinsam die Zukunft der österreichischen
Immobilienwirtschaft neu denken möchten.
38 39
Ausblick von Mag. Peter Engert
AUSBLICK
Das 2023 ein herausforderndes
Jahr wird, stellt niemand außer
Frage. Die ÖGNI startete das Jahr
gleich positiv, mit zwei neuen Arbeitsgruppen.
Die AG „CO2-freie
Baustellen“ ist bereits in die Gänge
gekommen, es wird schon heftig
und zielorientiert diskutiert. Die AG
„Das neue Bauhaus“ wird im Frühsommer
beginnen, wir wünschen
uns, dass über die Dinge, die nicht
in einer Zertifizierung abgebildet
sind, diskutiert wird: Ästhetik und
Schönheit. Eine Herausforderung
für eine Techniker-Truppe.
Dieses Jahr wird noch viele
weitere Neuerungen bringen. Der
Gründertag wird eine von der
GBB unabhängige Veranstaltung
werden, die ÖGNI wird mit einem
Elektroauto, von vielen Mitgliedern
gesponsert, unterwegs sein.
Freuen Sie sich auf das vielfältige
Schulungsprogramm, spannende
Veranstaltungen (z.B. das schon
traditionelle ImmoFutureLab am
9.5.23), neue Beiträge in der
ÖGNI-Mediathek und einige
Netzwerktreffen, auch mit neuen
Kooperationspartnern.
überschritten und die Zertifizierungen
und Taxonomie-Verifikationen
boomen.
Von der depressiven Grundstimmung
der Gesellschaft werden wir
uns nicht ganz abkoppeln können.
Daher sehen wir unsere Aufgabe in
diesen Zeiten darin, den einen oder
anderen Sonnenstrahl ins Grau zu
werfen.
Bleiben Sie engagiert!
Ihr Peter Engert
Die Erkenntnisse der abgeschlossenen
Arbeitsgruppen „Digitalisierung“
und „Garagen und Parkflächen“
gehen bereits über den
World GBC um den Erdball, wir
freuen uns über viele Kommentare
aus allen Kontinenten. Natürlich
werden die Erkenntnisse der Arbeitsgruppen
ins Zertifikat DGNB
einfließen. Denn die Arbeit unserer
ehrenamtlichen Arbeitsgruppenteilnehmer
muss auch Sinn haben!
Wir konnten drei neue Botschafter
für die ÖGNI gewinnen:
Frau Rabmer Koller, Frau Zenker
und Herr Gerginski - Herzlich
willkommen an Bord, wir freuen
uns, dass unsere Werte und Sichtweisen
damit neue Unterstützer
für die Verbreitung bekommen
haben. Mehr als 4.000 Menschen
folgen uns auf LinkedIn, wir haben
die Schwelle von 300 Mitgliedern
40 41