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Familienwegweiser Landkreis Börde 2023/24

Jede Familie ist einzigartig und hat individuelle Anliegen und Unterstützungsbedarfe. Der vor Ihnen liegende Wegweiser soll nützliche Tipps und Hinweise zu diversen Themen rund um die Familie geben. Er soll helfen, durch das scheinbare Dickicht von Leistungen für die Familie in den zuständigen Behörden zu finden und so den Weg zu einem kompetenten Ansprechpartner zu weisen. Zudem enthält er auch Informationen und Anregungen, wie Sie mit Veränderungen umgehen können, die beispielsweise nach der Geburt eines Kindes entstehen oder wenn ein Angehöriger pflegebedürftig wird. Ich möchte Sie dazu ermutigen, sich bei anstehenden Herausforderungen Unterstützung zu holen! Der Familienwegweiser kann Ihnen hier ein Lotse sein, um eine zielgerichtete, fachkundige Beratung zu erhalten. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie alles Gute.

Jede Familie ist einzigartig und hat individuelle Anliegen und Unterstützungsbedarfe. Der vor Ihnen liegende Wegweiser soll nützliche Tipps und Hinweise zu diversen Themen rund um die Familie geben. Er soll helfen, durch das scheinbare Dickicht von Leistungen für die Familie in den zuständigen Behörden zu finden und so den Weg zu einem kompetenten Ansprechpartner zu weisen. Zudem enthält er auch Informationen und Anregungen, wie Sie mit Veränderungen umgehen können, die beispielsweise nach der Geburt eines Kindes entstehen oder wenn ein Angehöriger pflegebedürftig wird. Ich möchte Sie dazu ermutigen, sich bei anstehenden Herausforderungen Unterstützung zu holen! Der Familienwegweiser kann Ihnen hier ein Lotse sein, um eine zielgerichtete, fachkundige Beratung zu erhalten. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie alles Gute.

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Informatives<br />

80<br />

Patientenverfügung –<br />

Betreuungsverfügung –<br />

Vorsorgevollmacht<br />

Ob schwerer Unfall, plötzlicher<br />

Schlaganfall oder Organversagen:<br />

Immer wieder<br />

kommen Menschen in Situationen,<br />

in denen sie sich<br />

nicht mehr verständlich machen<br />

können. Eben noch eigene<br />

Entscheidungen getroffen,<br />

plötzlich mit dem Tod<br />

konfrontiert: Daran mag<br />

man als gesunder Mensch<br />

nicht denken, dennoch sollte<br />

man sich damit beschäftigen.<br />

Jeder Volljährige kann<br />

mit einer Patientenverfügung<br />

dafür sorgen, dass er<br />

in gesundheitlichen Fragen<br />

sein Selbstbestimmungsrecht<br />

wahrt – auch wenn er<br />

zum Zeitpunkt der Behandlung<br />

nicht mehr ansprechbar<br />

und nicht mehr einwilligungsfähig<br />

ist. So bestimmt<br />

jeder für sich, welche medizinischen<br />

Behandlungen er<br />

wünscht und welche er ablehnt.<br />

Schriftlich festgelegt,<br />

gilt eine Patientenverfügung<br />

für Ärzte als verbindlich –<br />

wenn sie hinreichend konkret<br />

abgefasst ist. Ein Gesetz<br />

zur Verbindlichkeit von<br />

Patientenverfügungen im<br />

Zivilrecht hat der Deutsche<br />

Bundestag im Juni 2009<br />

verankert, am 1. September<br />

2009 ist es in Kraft<br />

getreten.<br />

Wer darüber nachdenkt,<br />

eine Patientenverfügung zu<br />

erstellen, sollte sich zunächst<br />

damit beschäftigen,<br />

was ihm im Zusammenhang<br />

mit Krankheit, Leiden und<br />

Tod wichtig ist, wovor er<br />

Angst hat oder was er sich<br />

erhofft. Es ist sicher nicht<br />

einfach, sich mit solch existenziellen<br />

Fragen auseinander<br />

zu setzen. Es ist aber<br />

notwendig, weil man sich<br />

über die Konsequenzen der<br />

eigenen Entscheidungen<br />

klar werden muss. Wer sich<br />

gegen bestimmte Behandlungen<br />

entscheidet, muss<br />

sich bewusst sein, dass er<br />

unter Umständen auf ein<br />

Weiterleben verzichtet. Umgekehrt<br />

sollte man sich im<br />

Klaren darüber sein, dass<br />

für eine Chance, weiterleben<br />

zu können, Abhängigkeit<br />

und Fremdbestimmung<br />

in Kauf genommen werden<br />

müssen. Für diese Überlegungen<br />

sollte man sich Zeit<br />

nehmen und sich selbst<br />

nicht unter Druck setzen.<br />

Es gibt eine Vielzahl verschiedener<br />

Vordrucke für<br />

Patientenverfügungen, die<br />

nur als Anregungen dienen<br />

können. Darin finden sich<br />

zumeist Alternativen zum<br />

Ankreuzen. Auf<br />

www.bmjv.de können Formulare<br />

heruntergeladen<br />

oder ausgefüllt werden.<br />

Wer seine Verfügung individuell<br />

verfasst, sollte möglichst<br />

viele Details über<br />

seine persönliche Situation<br />

festhalten. Je besser der<br />

Verfasser auf bestimmte Situationen<br />

eingeht, je eher<br />

kann sich der Arzt auch<br />

daran halten. Jeder Bundesbürger<br />

kann sich zudem von<br />

einem Arzt oder anderen<br />

fachkundigen Organisationen<br />

beraten lassen.<br />

Die Patientenverfügung<br />

sollte so verwahrt werden,<br />

dass Ärzte, Bevollmächtigte<br />

oder Betreuer, gegebenenfalls<br />

auch das Betreuungsgericht,<br />

möglichst schnell<br />

und unkompliziert Kenntnis<br />

von der Existenz und vom<br />

Aufbewahrungsort erlangen<br />

können. Dazu ist es sinnvoll,<br />

einen Hinweis bei sich zu<br />

tragen. Wer eine Vertrauensperson<br />

bevollmächtigt<br />

hat, sollte diese informieren.<br />

Ehepartner oder erwachsene<br />

Kinder können nicht<br />

automatisch entscheiden.<br />

Denn auch nahe Angehörige<br />

brauchen eine schriftliche<br />

Ermächtigung:<br />

durch eine<br />

Vorsorgevollmacht<br />

oder eine<br />

Betreuungsverfügung.<br />

Die Betreuungsverfügung<br />

dient dem Zweck, eine Person<br />

des eigenen Vertrauens<br />

zu benennen, die für den<br />

Fall, dass eine Betreuung<br />

notwendig werden sollte,<br />

vom Betreuungsgericht bestellt<br />

werden soll. In der Vorsorgevollmacht<br />

hingegen<br />

wird eine Person des eigenen<br />

Vertrauens als Bevollmächtigter<br />

eingesetzt, die<br />

nicht erst vom Gericht bestellt<br />

werden muss, sondern<br />

im Fall der eigenen Entscheidungsunfähigkeit<br />

sofort<br />

für den Vollmachtgeber handeln<br />

kann.<br />

Damit Gerichte diese Vollmachten<br />

möglichst finden,<br />

hat die Bundesnotarkammer<br />

im gesetzlichen Auftrag das<br />

Zentrale Vorsorgeregister<br />

eingerichtet. Bundesbürger<br />

können ihre Vorsorgevollmacht<br />

über das Internet<br />

(www.vorsorgeregister.de)<br />

oder per Post an das Zentrale<br />

Vorsorgeregister der<br />

Bundesnotarkammer senden.<br />

Wer niemanden hat,<br />

dem er eine Vollmacht erteilen<br />

möchte, für denjenigen<br />

setzt das Betreuungsgericht<br />

im Bedarfsfall einen gesetzlichen<br />

Vertreter ein.

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