Au79-Kundenmagazin_philoro_Edelmetalle_Nr7
Entdecken Sie eine neue Ausgabe des philoro Magazins mit spannenden Reportagen, Interviews und Einblicken in die faszinierende Welt des edelsten aller Metalle. Ausgabe 7 von Au79 beschäftigt sich unter anderem mit diesen Themen: Golden Future: Trendforscherin Li Edelkoort über die Trendfarbe Gold Frauen und ihre Liebe zu Gold: Die Expertise der Bloggerinnen Dani Parthum und Karolina Decker Seriöser Partner: philoro eröffnet neue Goldankaufszentren in Deutschland Gute Mine: Das Geschäft der Minenbetreiber Goldkopf: "Mr. Dax" Dirk Müller Im Namen Gold: Goldmarie, Goldjunge - und was es damit auf sich hat Die Zeit in der Tasche: Über das Comeback wertvoller Taschenuhren Mein Goldstück: Gérald Genta u seine "Royal Oak" Zeigt her Euer Gold! Eine Reise zu den beeindruckendsten Goldmuseen der Welt und viele weitere spannende Themen.
Entdecken Sie eine neue Ausgabe des philoro Magazins mit spannenden Reportagen, Interviews und Einblicken in die faszinierende Welt des edelsten aller Metalle.
Ausgabe 7 von Au79 beschäftigt sich unter anderem mit diesen Themen:
Golden Future: Trendforscherin Li Edelkoort über die Trendfarbe Gold
Frauen und ihre Liebe zu Gold: Die Expertise der Bloggerinnen Dani Parthum und Karolina Decker
Seriöser Partner: philoro eröffnet neue Goldankaufszentren in Deutschland
Gute Mine: Das Geschäft der Minenbetreiber
Goldkopf: "Mr. Dax" Dirk Müller
Im Namen Gold: Goldmarie, Goldjunge - und was es damit auf sich hat
Die Zeit in der Tasche: Über das Comeback wertvoller Taschenuhren
Mein Goldstück: Gérald Genta u seine "Royal Oak"
Zeigt her Euer Gold! Eine Reise zu den beeindruckendsten Goldmuseen der Welt und viele weitere spannende Themen.
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Von ANTONIA WEMER
Fotos: Karl Thomas / allOver / picturedesk.com
Lederhose. Dirndl. Janker. Wenn man an Trachten So verschieden die Goldhauben sein mögen, eines haben sie
denkt, fällt einem oft der Kirtag ein. Oder die alle gemeinsam: Sie werden in mühevoller Handarbeit gefertigt.
Bis zu 300 Stunden sitzt die Stickerin an ihrem Kunstwerk,
Wiesn. Oder der Heustadl. Dabei sind viele der traditionellen
Kleidungsstücke, die in den letzten Jahren
ihr Comeback gefeiert haben, höchstens vom Euro bei Weitem übersteigt. Soll die Musterung besonders auf
dessen ideeller Wert die Materialkosten von rund 700 bis 900
Dorfleben inspiriert. Entwickelt und populär gemacht
wendig sein, kommen manchmal auch 700 Stunden Arbeitszeit
wurden sie von modebewussten Stadtbewohnern früwendig
herer Jahrhunderte, die ihre Trends während der Sommerfrische
in die ländlichen Regionen brachten.
Der Goldhaube sieht man auf den ersten Blick an, aus welchem
Stall sie stammt. Die reich verzierte Kopfbedeckung, die
sich während des Barocks aus der Böndelhaube entwickelte,
wurde von den Bürgerinnen in Städten und von den Frauen
des reichen Industrieadels getragen, bevor sie ihren Siegeszug
durch viele österreichische und süddeutsche Regionen antrat.
In Bayern ließ sich die „schöne Münchnerin“ Helene
Sedl mayr mit einer goldenen Riegelhaube malen, auch
in Regensburg und Augsburg gehörte das zierliche Accessoire
im 19. Jahrhundert zur Ausstattung modischer
Damen. In Wien traf man sogar Stubenmädchen und
Kellnerinnen mit Goldhauben an. Und die klirrenden
Metallplättchen der Nürnberger Flinderhaube sorgten
nicht nur optisch, sondern auch akustisch für Aufsehen.
Berühmt sind die Bodensee-Radhaube aus Laméspitze,
die auf beiden Seiten ein sehr spezielles und aufwendiges
Ornament aus Gold- oder Silberfäden aufweist, und
die Linzer Goldhaube, bei der antikisierende Einflüsse aus dem
Empire-Stil des napoleonischen Zeitalters eine Rolle spielen.
Beide wurden in den letzten Jahren in der Kategorie „Traditionelles
zusammen. Neben Ausdauer sind Fantasie, Präzision und
Fingerfertigkeit gefragt – ebenso wie Innovationsgeist. Denn
die Goldhaube darf sich weiterentwickeln. Niely Hoetsch entwirft
etwa in ihrem Wiener Atelier moderne Versionen des Traditions-Accessoires.
Sie verwendet dafür leichte Formen, die
mit wertvoller Spitze und alten Goldborten zu „Goldreifen“ verarbeitet
werden: Die Technik dafür hat die Designerin von
ihrer Großmutter erlernt.
Wer sich selbst einmal an einer Eigeninterpretation versuchen
möchte, braucht nicht
unbedingt eine Oma, die sticken
kann. Die zahlreichen
Goldhauben- und Trachtengruppen
der einzelnen Regionen
bieten immer wieder
Kurse an, in denen das alte
Wissen um die Herstellung
weitergegeben wird. Inspiration
kann man sich in Ausstellungen
holen, etwa im Wachauer Goldhauben- & Trachtenmuseum
in Mautern oder in dem Buch „Wie eine Krone – die
Goldhaube im Glanz der Tradition“, das man auf goldhauben-im-passauer-land.de
online durchblättern kann. Oder, mit
Handwerk“ in die Liste des Immateriellen Kulturer
ein bisschen Glück, auch auf dem nächsten Kirtag. Ω
bes der UNESCO aufgenommen. Aber auch die Reginahaube,
die unter anderem in Schwaben getragen wird, erlebt gerade
ihre Renaissance – sie wird mit Goldfäden und Perlen gefertigt.
Die Wachauer Haube, die aus Brokat genäht wird, sticht
wiederum mit ihrem markanten Design hervor: Dank des hochgezogenen
Ovals am Hinterkopf, das „brettlsteif“ ist, wird sie
UNTER DER
gern als Brettlhaube bezeichnet.
GOLDHAUBE
Sie ist ein Prunkstück der süddeutschen und österreichischen Festtagstracht – und
kommt jetzt zu neuen Ehren. Was die goldbestickte Kopfbedeckung so wertvoll macht.
Und wie die moderne Version dieses Accessoires aussieht.