Zewo Jahresbericht 2022 Deutsch

Kurt Grüter, Prä sident
Martina Ziegerer, Geschäftsleiterin
Editorial
Wir leben in bewegten Zeiten. Kaum
haben wir die Corona-Pandemie halbwegs
hinter uns gelassen, hat der
Krieg in der Ukraine begonnen. Menschen
sind auf der Flucht. Getreide,
Gas und Öl werden knapp, aber auch
der Strom wird teuer – mit entsprechenden
wirtschaftlichen und sozialen
Auswirkungen. Gleichzeitig spüren
wir den Klimawandel und seine Folgen
immer deutlicher: Gletscher schmelzen.
Ernten verdorren. Fluten zerstören
Felder, Häuser, Brücken und Strassen.
Lebensgrundlagen werden vernichtet.
Migration ist die Folge.
In Krisen zeigen Hilfswerke ihre
Kompetenz
Hilfswerke stellten wiederum ihre
Kompetenzen unter Beweis. Berichteten
Medien über sie, so stand meist
ihre Kernleistung im Fokus. Dies wirkte
sich insbesondere positiv aus für
Organisationen, die humanitäre Hilfe
leisten oder Menschenrechte thematisieren.
Die Reputation der Hilfswerke
ist intakt und die Spendenbereitschaft
ist in der Schweiz weiterhin
gross. Schon wenige Wochen nach
Beginn des Ukraine-Krieges am 24. Februar
2022 zeichnete sich ein neuer
Spendenrekord ab.
Gesellschaft im Wandel
Gleichzeitig verändert sich unsere Gesellschaft.
Während die einen mehr
Wokeness, Diversität und Inklusion
einfordern, möchten andere, dass alles
wieder wird, wie es ihrer Meinung
nach einmal war.
Da und dort bröckelt der gesellschaftliche
Zusammenhalt. Alterspyramiden
geraten ins Wanken. Die
Schere zwischen Arm und Reich öffnet
sich weiter. Die Digitalisierung mischt
sich in immer mehr Bereiche unseres
Lebens ein, mit dem Szenario, dass
die künstliche Intelligenz irgendwann
einmal alles regelt. In der von Krisen
und der fortschreitenden Digitalisierung
geprägten Zeit nimmt auch
das Online-Fundraising weiter Fahrt
auf und die Hilfswerke sehen sich vor
neue Herausforderungen gestellt. An
der Zewo-Tagung 2022 haben wir diese
thematisiert.
Zewo-Gütesiegel gewinnt an Relevanz
In der Deutschschweiz kennt die Hälfte
der Bevölkerung, 60 Prozent aller
Spendenden und 7 von 10 Top-Spendern
das Zewo-Gütesiegel. Rund zwei
Drittel von ihnen achten beim Spenden
darauf. In der Romandie kennt erst jede
fünfte Person das Zewo-Gütesiegel.
Bei den Spendenden ist es ein Viertel.
Und von jenen, die pro Jahr mehr als
200 Franken spenden, kennt fast jede
zweite Person das Zewo-Gütesiegel.
Rund die Hälfte von ihnen achtet beim
Spenden auf das Zewo-Gütesiegel.
Vor allen in der Westschweiz sehen
wir noch Entwicklungspotenzial, um
das Zewo-Gütesiegel bekannter zu
machen. Dazu hat die Zewo ihre Wortspielkampagne
weiterentwickelt und
stellt zertifizierten Hilfswerken digitale
Spendenverstärker zur Verfügung.
Das Spendenmagazin und der Spendenreport
sind wiederum auf Französisch
erschienen.
Wir bedanken uns
Unser Dank gilt den Hilfswerken, die
sich an die 21 Standards halten und
sich auf deren Einhaltung prüfen lassen.
Den Spenderinnen und Spendern
danken wir, dass sie beim Spenden
darauf achten. Und den Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern, unserem
Partnernetzwerk, den ehrenamtliche
Mitgliedern des Stiftungsrats, des
Zertifizierungsausschusses und des
Rekursgerichts danken wir für die gute
Zusammenarbeit und für ihr langjähriges
Engagement.
Im vergangenen Jahr haben wir Frau
Regierungsrätin Katrin Schweizer in
unserem Stiftungsrat herzlich willkommen
geheissen. Sie vertritt die Konferenz
der kantonalen Justiz- und
Polizei Direktorinnen und Direktoren
Konferenz (KKJPD) von Albert
Rüetschi. Ebenfalls begrüsst haben
wir Frau Barbara Blut-Kaufmann. Sie
folgt im Rekursgericht der Zewo auf
Frau Karin Scherrer Reber.
Zu ganz besonderem Dank verpflichtet
sind wir schliesslich einem
Legatär, welcher der Zewo über viele
Jahre verbunden war und unserer
Stiftung ein grosszügiges Erbe vermacht
hat. Wir werden es in seinem
Sinne einsetzen, um das Vertrauen in
die gemeinnützige Tätigkeit zu erhalten,
so wie es der Zweck unserer Stiftung
vorsieht.
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