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2023-1-5-oebm-der-osterreichische-baustoffmarkt - Lafarge ist nun HOLCIM - Auf zu neuen Ufern

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A K T U E L L<br />

A U S T R I A N W O R L D S U M M I T<br />

Holcim<br />

Carbonatisierung und Rohstoff-Ersatz<br />

Im Rahmen des Austrian World<br />

Summit präsentierte Holcim seine neue<br />

Produktinnovation den ECOPlanet RC.<br />

Dabei reduziert das Unternehmen den CO2<br />

Fußabdruck bei Beton noch weiter und<br />

erhöht den Gesamteintrag von recyclierten<br />

Baurestmassen im Zement auf mehr als<br />

25 Prozent und bindet <strong>zu</strong>sätzlich CO2 über<br />

einen „Rapid Carb“-Prozess direkt in das<br />

Recyclingmaterial ein.<br />

Baurestmassen werden bereits seit<br />

Jahren bei <strong>der</strong> Klinkerproduktion<br />

in Zementwerken eingesetzt. Der Anteil<br />

dabei lag bisher bei rund 15 Prozent.<br />

Der ECOPlanet RC we<strong>ist</strong> <strong>nun</strong> bis <strong>zu</strong><br />

20 Prozent recycelten Betonbruch aus<br />

rückgebauten Gebäuden aus, weitere<br />

mehr als fünf Prozent werden über den<br />

Klinker als Rohstoffkomponente eingebracht.<br />

Zusätzlich verringert aktiv in das<br />

Recyclingmaterial eingebrachtes CO2<br />

im „Rapid Carb“ Produktionsprozess die<br />

CO2 Emissionen dieses Zements.<br />

„CO2 optimiert dürfen wir unseren<br />

Zement nennen, da die Concrete fines<br />

mittels „Rapid Carb“ Prozess etwa 50<br />

Prozent <strong>der</strong> ursprünglichen CO2-Emissionen<br />

des enthaltenen Zements wie<strong>der</strong><br />

aufnehmen,“ so Berthold Kren, CEO<br />

Holcim Central Europe, „damit bauen<br />

wir aus Städten neue Städte und schaffen<br />

besseres Bauen mit weniger Rohstoffverbrauch.“<br />

Der Holcim Standort im steirischen<br />

Retznei <strong>ist</strong> das erste Zementwerk Österreichs,<br />

das einen Zement mit Betonbruch<br />

aus rückgebauten Gebäuden anbieten<br />

kann. Der Betonbruch wird im<br />

unternehmenseigenen Recyclingcenter<br />

aufbereitet, in <strong>der</strong> Rohmühle fein gemahlen<br />

und anschließend als Rohstoff in<br />

<strong>der</strong> Zementproduktion eingesetzt. Mit<br />

Jan Jenisch (CEO und Chairman Holcim),<br />

Berthold Kren (CEO Holcim Central Europe),<br />

präsentierten den ECOPlanet RC estmals<br />

beim Austrian World Summit.<br />

dem aufbereiteten Betonbruch kann vor<br />

allem Kalkstein, aber auch Klinker im<br />

Zement <strong>zu</strong>m Teil ersetzt werden, <strong>der</strong>en<br />

bisherige Produktion für zwei Drittel <strong>der</strong><br />

CO2 Emissionen verantwortlich war.<br />

Alle in Österreich produzierten Zemente<br />

<strong>der</strong> ECOPlanet Produktfamilie<br />

liegen unter dem Grenzwerten von 469<br />

kg CO2/Tonne Zement, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> EU<br />

Taxonomie als wesentlicher Beitrag <strong>zu</strong>m<br />

Klimaschutz gilt.<br />

Das OIB hat den ECOPlanet RC<br />

CEM II/C-M (S-F) 42,5 N bereits bautchnisch<br />

<strong>zu</strong>gelassen. Erste Pilotprojekte im<br />

Hochbau zeigen sehr erfolgreich den Einsatz<br />

des bereits zertifizierten Baustoffes<br />

vor allem in klassischen Hochbauanwendungen<br />

und Festigkeitsklassen.<br />

Grundsätzlich <strong>ist</strong> <strong>der</strong> ECOPlanet RC<br />

beson<strong>der</strong>s für massivere Bauteile geeignet,<br />

nicht aber für Frost-Taumittel beständige<br />

Betone. Bedingt durch den erhöhten<br />

Hüttensandanteil etwas länger<br />

verarbeitbar, aber auch etwas langsamer<br />

in <strong>der</strong> Festigkeitsentwicklung und aufgrund<br />

des reduzierten Klingergehalts <strong>ist</strong><br />

<strong>der</strong> ECOPlanet RC länger nach<strong>zu</strong>behandeln<br />

und gegen rasches Austrocknen<br />

<strong>zu</strong> schützen.<br />

Ab Sommer soll <strong>der</strong> ECOPlanet RC<br />

auch als Sackware im Baustoff-Fachhandel<br />

erhältlich sein.<br />

y<br />

Bild: Holcim (Österreich) GmbH<br />

Carbon Capture (CC) bezeichnet das<br />

Abscheiden o<strong>der</strong> Einfangen von CO2<br />

aus industriellen Abgasen sowie aus<br />

<strong>der</strong> Luft.<br />

Carbon Capture and Utilization<br />

CO2 <strong>ist</strong> nicht nur ein Treibhausgas,<br />

son<strong>der</strong>n auch ein Rohstoff, <strong>der</strong> in vielen<br />

industriellen Prozessen <strong>zu</strong>r Anwendung<br />

kommt. CO2 kann entwe<strong>der</strong> direkt<br />

genutzt werden, z.B. als „Kohlensäure“<br />

in Getränken, <strong>zu</strong>r Entkoffeinierung, in Gewächshäusern<br />

fürs Pflanzenwachstum,<br />

als Kühlmittel o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Medizin.<br />

Bei <strong>der</strong> indirekten Verwendung dient<br />

CO2 als Zwischenprodukt. Es wird,<br />

durch oft aufwändige Verfahren, mit<br />

an<strong>der</strong>en Stoffen <strong>zu</strong> synthetischen Kraftstoffen,<br />

Düngemittel o<strong>der</strong> Kunststoffen<br />

veredelt o<strong>der</strong> kann als Substitutionsprodukt<br />

in Baustoffen wie etwa Beton<br />

verwendet werden.<br />

Carbon Capture and Storage<br />

Wird das abgetrennte CO2 langfr<strong>ist</strong>ig<br />

gespeichert, spricht man von Carbon<br />

Capture and Storage. CCS <strong>ist</strong> eine<br />

Abfolge von Prozessen, bei <strong>der</strong> das<br />

abgetrennte CO2 langfr<strong>ist</strong>ig unterirdisch<br />

eingelagert wird. Die dafür verwendeten<br />

Speicher können beispielsweise leere<br />

Gas- o<strong>der</strong> Ölfel<strong>der</strong> sein, die somit einen<br />

<strong>neuen</strong> Zweck bekommen. Die Speicher<br />

können entwe<strong>der</strong> unterirdisch an Land<br />

(on-shore) o<strong>der</strong>, und hier liegt <strong>der</strong>zeit <strong>der</strong><br />

Fokus, unter dem Meer (off-shore) sein.<br />

Laut Einschät<strong>zu</strong>ngen von Expert*innen<br />

verbleiben über 1000 Jahre mindestens<br />

99% <strong>der</strong> eingespeicherten Menge in den<br />

Speichern.<br />

12 | 5 . <strong>2023</strong>

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