2023-1-5-oebm-der-osterreichische-baustoffmarkt - Lafarge ist nun HOLCIM - Auf zu neuen Ufern
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A K T U E L L<br />
F E N S T E R / T Ü R E N<br />
Die volkswirtschaftlichen und<br />
ökologischen Effekte von Sanierungen<br />
sind bedeutend. 27 Prozent<br />
des Endenergieverbrauchs in Österreich<br />
wird für Raumwärme, Warmwasser<br />
und Kühlung in Gebäuden verwendet.<br />
88 Prozent <strong>der</strong> Treibhausgasemissionen<br />
im Gebäudesektor entfallen auf private<br />
Haushalte. Eine umfassende Gebäudesanierung<br />
spart bis <strong>zu</strong> 76 Prozent Energie<br />
ein. Doch Österreich hinkt dem selbstgesteckten<br />
Ziel, einer Sanierungsquote<br />
von drei Prozent, massiv hinterher: Derzeit<br />
liegt sie laut Umweltbundesamt bei<br />
gut einem Prozent.<br />
Dabei <strong>ist</strong> die Sanierung beson<strong>der</strong>s in<br />
Krisenzeiten ein echter Konjunkturmotor.<br />
Gemäß einer Studie des Klima- und<br />
Energiefonds aus dem Jahr 2016 löst je<strong>der</strong><br />
Euro, <strong>der</strong> in Sanierungsmaßnahmen<br />
investiert wird, eine <strong>zu</strong>sätzliche Wertschöpfung<br />
von vier Euro aus. <strong>Auf</strong>grund<br />
<strong>der</strong> lokalen Umset<strong>zu</strong>ng bleibt dieses<br />
Geld auch im eigenen Land. Dieselbe<br />
Studie hat errechnet, dass eine Anhebung<br />
<strong>der</strong> Sanierungsquote von einem<br />
auf drei Prozent in Österreich eine Wertschöpfung<br />
von 13 Milliarden Euro auslösen<br />
würde.<br />
Laut Energie- und Klimafond <strong>ist</strong> die<br />
überwiegende Mehrheit des aktuellen<br />
Gebäudebestandes in Österreich aus<br />
Sicht des Klimaschutzes verbesserungswürdig.<br />
Dies betrifft vor allem die thermische<br />
Hülle von Gebäuden. Aus diesem<br />
Grund <strong>ist</strong> die sehr niedrige Sanierungsquote<br />
in Österreich nachhaltig <strong>zu</strong> steigern.<br />
Die Greenpeace-Studie „Heizen<br />
ohne Öl und Gas bis 2035“ bestätigte<br />
im vergangenen Jahr: Alle Arten von<br />
Investitionen in die Gebäudesanierung<br />
sind für die Energieverbraucher:innen<br />
unter dem Strich wirtschaftlich. Hin<strong>zu</strong><br />
kommen weitere positive Effekte wie<br />
gesteigerter Wohnkomfort, weniger Abhängigkeit<br />
von steigenden Energiepreisen<br />
und eine höhere Wohngesundheit.<br />
Auch die Greenpeace-Studie for<strong>der</strong>t eine<br />
Mindestsanierungsrate von drei Prozent,<br />
eine verpflichtende Sanierung für ineffiziente<br />
Gebäude und eine deutliche Erhöhung<br />
<strong>der</strong> För<strong>der</strong>mittel, um die Klimaziele<br />
<strong>zu</strong> erreichen.<br />
Die Haustür <strong>ist</strong> die Visitenkarte des Hauses und kann durch ein außergewöhnliches<br />
Design <strong>zu</strong> einem echten Eyecatcher werden.<br />
„SUPERBONUS“ IN ITALIEN<br />
Denn wie die Sanierungsrate gesteigert<br />
werden kann, zeigt Italien. Dort wurde<br />
vor zwei Jahren eine Sanierungsoffensive<br />
mit einem revolutionären För<strong>der</strong>modell<br />
gestartet. „So kann man echte Bewegung<br />
in die Klimazielerreichung bringen. Und<br />
selbst wenn das Modell auch Schwächen<br />
hat, so zeigt es doch, dass ganzheitliche<br />
Überlegungen ein enormer Hebel sind.<br />
Daher for<strong>der</strong>n wir auch in Österreich<br />
endlich ein ganzheitliches För<strong>der</strong>system<br />
<strong>zu</strong>r thermischen Sanierung, das unbürokratisch,<br />
bundesweit einheitlich und vor<br />
allem langfr<strong>ist</strong>ig wirkt: mit verpflichten<strong>der</strong><br />
Reihenfolge, <strong>der</strong> Möglichkeit, einzelne<br />
Gewerke separat <strong>zu</strong> för<strong>der</strong>n, und<br />
<strong>der</strong> Integration alternativer Energieversorgungsmöglichkeiten“,<br />
for<strong>der</strong>t Internorm-Miteigentümer<br />
Klinger, „Unsere<br />
Produkte tragen da<strong>zu</strong> bei, Heizkosten<br />
und Treibhausgasemissionen <strong>zu</strong> reduzieren.<br />
Damit helfen wir den Privathaushalten,<br />
Geld <strong>zu</strong> sparen, und <strong>der</strong> Regierung,<br />
ihre Klimaziele <strong>zu</strong> erreichen. Wir<br />
werden unseren Einsatz für den Klima-<br />
schutz weiter ausbauen und sehen uns<br />
in <strong>der</strong> Verantwortung, weiter auf die<br />
Dringlichkeit hin<strong>zu</strong>weisen.“<br />
SANIEREN ODER NEU<br />
Laut Expert:innen <strong>ist</strong> das Energieeinsparungspotential<br />
beson<strong>der</strong>s hoch, wenn<br />
Fenster getauscht werden, die vor 1995<br />
eingebaut wurden. Dies hat vor allem<br />
damit <strong>zu</strong> tun, dass Fenster <strong>der</strong> <strong>neuen</strong><br />
Generation einen wesentlich geringeren<br />
U-Wert aufweisen, vor allem jene mit<br />
3-fach Verglasung. Schwierig könnte ein<br />
Fesntertausch dann werden, wenn bei<br />
denkmalgeschützten Häuser die Charakter<strong>ist</strong>ik<br />
verloren ginge. Doch auch für<br />
solche Fälle haben alle namhaften Fensterhersteller<br />
Lösungen, die nicht nur<br />
Energie einsparen son<strong>der</strong>n auch die Optik<br />
des Gebäudes berücksichtigen. Das<br />
gleiche gilt für Haustüren. Mo<strong>der</strong>ne Türen<br />
überzeugen durch einen niedrigen<br />
U-Wert. Älteren Haustüren, womöglich<br />
noch mit Briefschlitzöff<strong>nun</strong>g, sind energietechnisch<br />
eine Katastrophe! y<br />
Bild: Hörmann<br />
10 | 5 . <strong>2023</strong>