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Beriker Chleeblätter 2008 - Kulturverein Berikon

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18<br />

Vom Karrenweg<br />

zum Kreiselverkehr<br />

Seit es Menschen gibt die miteinander<br />

kommunizieren, gibt es Verkehrswege. Sie<br />

lassen sich nicht bis in die Anfänge, aber im<br />

Kanton Aargau immerhin rund 2000 Jahre<br />

zurückverfolgen.<br />

«Die Römer waren Meister im Strassenbau»,<br />

diesen Satz haben wir in der Schule gelernt.<br />

Aus dieser Zeit stammen denn auch die<br />

ersten bekannten Strassenverbindungen in<br />

unserer Region. Das Legionärslager Vindonissa<br />

war der Hauptverkehrsknotenpunkt<br />

des Römischen Verkehrsnetztes im Mittelland.<br />

Dort kreuzten sich die Routen aus<br />

Italien über die Bündner Pässe, das Limmattal,<br />

den Bötzberg nach Augusta Raurica<br />

und ins Oberrheingebiet mit einer zweiten<br />

Achse, die vom Genfersee über Aventicum,<br />

Salodurum (Solothurn) durch das Aaretal<br />

nach Vindonissa und weiter nach Zurzach<br />

und ins Donaugebiet führte sowie den Abzweiger<br />

über das Furttal in die Ostschweiz.<br />

Diese Ost-West-Achse war von grosser<br />

strategischer Bedeutung, weil sie die Verbindung<br />

zwischen dem Grossen St. Bernhard<br />

und den verschiedenen römischen<br />

Lagern am Rhein darstellte. Die Strassen<br />

dienten nicht nur dem Handel, sondern<br />

waren vor allem für schnelle Truppentransporte<br />

wichtig. Den Legionären dienten die<br />

Meilensteine als Wegweiser und Hinweis für<br />

die Streckenlänge.<br />

Über die Verkehrswege im Mittelalter ist<br />

wenig Wissen vorhanden. Es ist davon<br />

auszugehen, dass die römischen Routen<br />

weiterhin benutzt aber kaum unterhalten<br />

wurden. Die früheren Verkehrswege führten<br />

meistens den Flüssen entlang. Neben<br />

dem Verkehr auf den Strassen war der jenige<br />

auf den Flüssen – vor allem in Stromrichtung<br />

– bis Anfang des 19. Jahrhunderts<br />

für Personen- und Gütertransporte bedeutsam.<br />

Die Habsburger setzten sich wohl auch<br />

deshalb im Gebiete des Wasserschlosses<br />

(Zusammenfluss von Aare, Reuss und<br />

Limmat) fest. Die mittelalterlichen Stadtgründungen<br />

erfolgten fast ausschliesslich<br />

an diesen Verkehrswegen resp. Flussübergängen<br />

(Bremgarten, Mellingen, Baden,<br />

Brugg usw.). Diese Städte profitierten von<br />

Strassen- und Flusszöllen, Brückengeldern<br />

sowie Einkünften der Gastbetriebe und<br />

Handwerker (Sattler, Wagner, Schmiede).<br />

Erst mit der Gründung des Bundesstaates<br />

1848 wurde der Zoll Bundessache. 1840<br />

gab es im Aargau noch fast 100 Zollstellen,<br />

so zum Beispiel in Baden, Mellingen, Bremgarten,<br />

Lieli, Arni usw. Dazu kamen noch 43<br />

Brücken- und Fährzölle.<br />

Im 16. und 17. Jahrhundert reissen die Klagen<br />

über die dauernd schlechten Wegverhältnisse<br />

auf den wichtigsten Verbindungen<br />

nicht ab. Erst das 18. Jahrhundert stellt eine<br />

Zäsur in der Strassengeschichte des Aargaus<br />

dar, als Bern mit der Umsetzung eines Strassenbauprogramms<br />

von Bern nach Zürich<br />

begann. In der Grafschaft Baden wurde<br />

der Ausbau von den drei gemeinsam regierenden<br />

Ständen Bern, Zürich, Glarus<br />

durchgesetzt.<br />

Zwei Wege nach Zürich<br />

Über das Gemeindegebiet von <strong>Berikon</strong><br />

führten lange Zeit zwei Verkehrsachsen<br />

von Bremgarten nach Zürich: die Sädel-

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