WASISTLOS Magazin Juni 2023

KIRCHHAM
FOTO: ILONA KUCKUCK
JUNGER GLASKÜNSTLER
BELEBT ALTE MÜHLE
IN TUTTING
MUSEUM IN TUTTING HAT JETZT DREI
MAL DIE WOCHE GEÖFFNET – BESUCHER
KÖNNEN GLASBLÄSER ÜBER DIE SCHULTER
SCHAUEN – MÜHLENFÜHRUNG JEWEILS
UM 14 UHR
Wenn das Richtige im perfekten Ambiente
serviert wird, kann Essen etwas Sinnliches haben.
Wollen Sie sich kulinarisch verführen lassen?
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Keine Frage: Die Alte Mühle Tutting ist ein gut erhaltenes Beispiel für die
vielen wasserbetriebenen Getreidemühlen und Sägewerke am Kößlarner
Bach. In dem liebevoll eingerichteten Museum können originale Exponate
bewundert werden. Doch für Interessierte gab es bisher ein Problem: Die
lokale Sehenswürdigkeit war nur nach Voranmeldung zu besuchen. Damit
standen zufällig vorbeifahrende Radler, spontan interessierte Bürger und
Urlauber immer wieder vor verschlossenen Türen. Das hat die Gemeinde
Kirchham jetzt geändert – mit der Schaffung einer Glaswerkstatt und
regelmäßigen Öffnungszeiten. Ab sofort kann man in der Alten Mühle
Montag, Dienstag und Donnerstag jeweils von 10 bis 17 Uhr einem jungen
Kunstglasbläser bei seiner Arbeit über die Schulter schauen.
Während traditionelle Glashütten im Aussterben begriffen sind, hat David
Osterer aus dem Bayerischen Wald mit einer eigenen Glasmanufaktur
den Sprung in die Selbständigkeit gewagt – und in Tutting eine
historisch interessante Plattform gefunden, um sich und seine Werke zu
präsentieren. Seine Spezialitäten sind individuell und künstlerisch gefertigte
Schmuckstücke, Trinkgläser und Accessoires. „Bei den Schmuckstücken
verwende ich unter anderem Techniken, die der Jahrhunderte alten
venezianischen Tradition entstammen“, erklärt David Osterer.
Sein Mut und sein künstlerisches Wirken haben bereits Aufsehen erregt: Das
Bayerische Fernsehen widmete dem jungen Kunstglasbläser einen eigenen
Beitrag in der Sendung „Aus Schwaben & Altbayern“. Die Reporter begleiteten
den Schaffensprozess eines Anhängers für eine Halskette. Neben Schmuck-
Unikaten kreiert David Osterer Kunstobjekte sowie Gläser mit Extra-Nutzen
für Senioren und Kinder, die man in der Alten Mühle auch erwerben kann.
„Wunderschöne Geschenke, die man sonst nirgendwo bekommt“, freut sich
Kirchhams Tourismusbeauftragter Franz Mühldorfer über die Aufwertung
des kleinen Museums. Und: Während den Öffnungstagen, jeweils um 14 Uhr,
können Besucher an einer Mühlenführung teilnehmen.
„Wir freuen uns sehr, dass mit David Osterer frischer Wind unsere Alte Mühle
eingezogen ist. Das ist für Radfahrer, Urlauber und Bürger in unserer Region
ein echtes Plus“, sagt Franz Mühldorfer. Bis weit ins 20. Jahrhundert herrschte
in der Mühle in der Dorfstraße 19 ein reger Mahl- und Sägewerksbetrieb. Erst
1988 stellten die Müllersleute Bruckmeier den Betrieb ein. Seither dient die
Mühle als Museum. Moderne Glaskunst, live zu erleben, soll nun wieder für
regen Betrieb sorgen.
Infos gibt es unter Tel. 08533 / 96 48 16 sowie
auf der Website glas-osterer.de
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