Umzüge privat und gewerblich – Montage, Reparaturen
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<strong>und</strong> Frauen jeden Alters offen sein,<br />
die nicht mehr schulpflichtig sind.<br />
Damit will die Regierung das Freiwillige<br />
Soziale Jahr, das vor allem junge<br />
Menschen anspricht, ergänzen <strong>und</strong><br />
stärker Erwachsene zum Engagement<br />
anspornen. Die Tätigkeit kann<br />
<strong>–</strong> so ist es geplant <strong>–</strong> zwischen sechs<br />
<strong>und</strong> 24 Monate dauern.<br />
Seit vergangenem November liegt<br />
ein entsprechender Gesetzesentwurf<br />
vor, der zum 1. Juli in Kraft treten<br />
soll. Bürgermeister Frieder Gebhardt<br />
sieht die Entwicklung eher skeptisch.<br />
„Das Thema ist ja nicht neu. Leider<br />
hat man die Diskussion über die<br />
Abschaffung der Wehrpflicht in den<br />
vergangenen Jahren nicht genutzt,<br />
um eine wirklich brauchbare Ersatzlösung<br />
für den wegfallenden Zivildienst<br />
auszuarbeiten. Ich hätte mir<br />
eine Stärkung der etablierten Jungendfreiwilligendienste<br />
FSJ (Freiwilliges<br />
Soziales Jahr) <strong>und</strong> FÖJ (Freiwilliges<br />
Ökologisches Jahr) gewünscht,<br />
um diese für junge Menschen noch<br />
attraktiver zu machen.“<br />
Wenn nun mit dem B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst<br />
eine weitere Säule<br />
organisierten freiwilligen sozialen<br />
Engagements aufgebaut werde,<br />
dürfe dieser nicht besser gestellt<br />
werden, sagt Gebhardt. Vorrangiges<br />
Ziel müsse nach wie vor sein, die<br />
Attraktivität jedweder Freiwilligendienste<br />
gerade für junge Menschen<br />
zu stärken. „Gerade sie leisten damit<br />
einen wichtigen Beitrag für unsere<br />
Gesellschaft. Zugleich sammeln sie<br />
wichtige persönliche Erfahrungen<br />
<strong>und</strong> erhalten zur rechten Zeit Einblicke<br />
in gesellschaftlich relevante<br />
Berufsfelder.“<br />
Derzeit arbeitet ein Zivildienstleistender<br />
für die Langener Koordinationsstelle<br />
Jugendarbeit <strong>und</strong> im<br />
Jugendzentrum. Er organisiert die<br />
Fahrzeugvermietung, macht Hausmeisterjobs<br />
<strong>und</strong> Botengänge aller<br />
Art. Gesine Joachim, Leiterin der<br />
Koordinationsstelle, blickt besorgt<br />
auf das Ende der Zivi-Ära: „Wenn<br />
der Zivi wegfällt, fehlt uns die Un-<br />
terstützung für Dinge, für die wir<br />
als Fachpersonal eigentlich keine<br />
Zeit haben. Es ist zu befürchten,<br />
dass wir dann unser Angebot für die<br />
Jugendlichen reduzieren müssen.“<br />
Zwar habe sie schon zwei Anfragen<br />
für den B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst,<br />
doch Freiwilligkeit bedeute auch Planungsunsicherheit.<br />
Brigitta Bott, Leiterin der Kindertagesstätte<br />
am Steinberg, sorgt sich<br />
ebenfalls um die Lücke, die bald entstehen<br />
wird: „Es wird ganz schwer<br />
für uns, wenn wir keine Zivis mehr<br />
haben.“ Momentan arbeiten drei in<br />
ihrer Einrichtung. Sie unterstützen<br />
die Erzieherinnen <strong>und</strong> Erzieher bei<br />
der Betreuung der Kinder <strong>und</strong> in<br />
der Pflege. Da die integrative Tagesstätte<br />
zum Teil Plätze für mehrfach<br />
schwerbehinderte Kinder anbietet,<br />
sind sie auch für diese eine große<br />
Hilfe. Außerdem seien Männer in<br />
Kinderbetreuungseinrichtungen<br />
ohnehin unterrepräsentiert, betont<br />
Bott. Nun hofft sie, dass mit dem<br />
neuen Freiwilligendienst nicht nur<br />
Frauen an ihre Tagesstätte klopfen.<br />
Ähnlich sieht es auch bei den anderen<br />
Trägern aus. Bei der Langener<br />
Arbeiterwohlfahrt (AWO) teilen momentan<br />
acht Zivis Essen auf Rädern<br />
aus, kümmern sich um den Hausnotruf<br />
oder helfen Senioren <strong>und</strong> hilfsbedürftigen<br />
Mitbürgern im Alltag.<br />
Sie putzen, kaufen ein <strong>und</strong> machen<br />
Fahrdienste. Ende des Jahres wird<br />
auch dieses Kapitel Geschichte sein,<br />
wenn der letzte Zivi geht.<br />
AWO-Geschäftsführer Dirk Hartmann<br />
sagt, es gebe zwar genügend<br />
Interessenten für ein Freiwilliges<br />
Soziales Jahr in seiner Einrichtung <strong>–</strong><br />
doch diese werden ihn gut doppelt<br />
so viel kosten wie die Zivis. Um die<br />
entstehende Lücke nach dem Ende<br />
des Zivildienstes zu überbrücken,<br />
stellte die AWO jeweils eine Aushilfskraft<br />
für Essenslieferungen <strong>und</strong><br />
den Hausnotruf ein. Außerdem hofft<br />
Hartmann auf Ehrenamtliche, die<br />
INFORMATIONEN<br />
Aufgaben von Zivis in Zukunft übernehmen<br />
könnten. So war die AWO<br />
gezwungen, die Preise für ihre Hilfe<br />
im Alltag anzuheben. „Alle müssen<br />
tiefer in die Tasche greifen, auch<br />
wenn es nicht unbezahlbar werden<br />
wird“, sagt Hartmann. Die Fürsorge<br />
bleibe erhalten, aber vielleicht finde<br />
nicht mehr alles am Wunschtermin<br />
statt.<br />
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