28.12.2012 Aufrufe

Machbarkeitsstudie - beim SPD-Ortsverein Schwentinental

Machbarkeitsstudie - beim SPD-Ortsverein Schwentinental

Machbarkeitsstudie - beim SPD-Ortsverein Schwentinental

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Seite 1 von 134<br />

Kapitel I<br />

<strong>Machbarkeitsstudie</strong><br />

zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen<br />

Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong>


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong>


Auftraggeber:<br />

Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Bürgermeisterin Susanne Leyk<br />

Theodor-Storm-Platz 1<br />

24223 <strong>Schwentinental</strong><br />

Auftragnehmer:<br />

ContextPlan GmbH GF: Dipl.-Ing. Sabine Slapa<br />

GF: Dr. Reinhold Zemke Michael Pinetzki<br />

Köpenicker Straße 154a/157 Remonteweg 29<br />

10997 Berlin 16727 Oberkrämer<br />

Christian-Albrechts-Unviersität zu Kiel<br />

Institu für Sport- und Sportwissenschaften<br />

Bereich Sportökonomie Wefers Objektdesign GmbH<br />

Prof. Dr. Robin Kähler Dipl. Designer Harald Wefers<br />

Dipl.Geograf Torsten Düwel Rungestr. 2<br />

Olshausenstraße 70-74 24537 Neumünster<br />

24118 Kiel<br />

Stand: 06.10.2008


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong>


Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

I. Einleitung ....................................................................................................... 9<br />

1. Einbettung des Projektes in das regionale Gefüge ............................................10<br />

2. Historie zum Projekt – Entstehung – LSE III ....................................................13<br />

3. Methodik – Vorgehensweise............................................................................18<br />

II. Bestandsanalyse ............................................................................................20<br />

1. Sportstätten und -räume im Untersuchungsgebiet............................................20<br />

1.1 Vorgehensweise.............................................................................................20<br />

1.2 Ergebnisse.....................................................................................................20<br />

1.3 Bewertung der Sportinfrastruktur aus sportfachlicher Sicht ..............................34<br />

1.4 Bewertung der Sportinfrastruktur aus Nutzersicht ............................................35<br />

1.5 Zusammenfassung .........................................................................................38<br />

2. Situationsanalyse derzeitiger Sport- und Bewegungsangebote .........................38<br />

2.1 Organisierter Sport.........................................................................................39<br />

2.2 Nicht organisierter Sport.................................................................................41<br />

2.3 Schulsport .....................................................................................................41<br />

2.4 Zusammenfassung .........................................................................................42<br />

III. Bedarfsanalyse...............................................................................................43<br />

1. Rahmenbedingungen .....................................................................................43<br />

1.1 Bevölkerung...................................................................................................43<br />

1.2 Sportentwicklung ...........................................................................................44<br />

1.3 Vereinsentwicklung ........................................................................................46<br />

1.4 Schulentwicklung ...........................................................................................46<br />

1.5 Prognosen .....................................................................................................46<br />

1.6 Nutzerinteressen ............................................................................................47<br />

2. Nutzungsanforderungen .................................................................................50<br />

2.1 Anforderungen des Vereinssports....................................................................51<br />

2.2 Anforderungen des Schulsports.......................................................................51<br />

2.3 Generelle Anforderungen an moderne kommunale Sportstätten ........................51<br />

2.4 Entwicklung neuer Sportbedarfe......................................................................52<br />

IV. Lösungskonzeptionen .....................................................................................54<br />

1. Darstellung verschiedener Konzepte ................................................................55


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

1.1 Konzept 1: „Umorganisation“ ..........................................................................55<br />

1.2 Konzept 2: „Um- oder Erweiterungsbau am Aubrook“.......................................56<br />

1.3 Konzept 3: „Sport- und Gesundheitszentrum“ ..................................................57<br />

1.4 Konzept 4: „Eine neue Sporthalle als Kern einer neuen Stadt ............................58<br />

1.5 Bewertung der Konzeptionen – Workshop II ....................................................59<br />

2. Standortanalyse .............................................................................................62<br />

2.1 mögliche Standorte inklusive Bewertung..........................................................62<br />

3. Standortfindung .............................................................................................78<br />

4. Hallentypen ...................................................................................................82<br />

5. Festlegung der Nutzungsinhalte ......................................................................82<br />

6. Raumkonzept: Grund- und optionale Ausbauvarianten......................................83<br />

7. Bestimmung der potenziellen Nutzerinnen und Nutzer ......................................87<br />

V. Kosten und Organisation ................................................................................89<br />

1. Kostenermittlung für das Gesamtvorhaben ......................................................89<br />

2. Ermittlung der Folge- und Betriebskosten ........................................................92<br />

3. Erarbeitung eines Betreiberkonzeptes..............................................................95<br />

3.1 Nutzungsvertrag ............................................................................................97<br />

3.2 Pachtvertrag ..................................................................................................99<br />

3.3 Bewertung der Chancen und Risiken der Übernahme einer Sportstätte durch<br />

einen Sportverein.........................................................................................102<br />

3.4 Exkurs – Professionelle Vereinsentwicklung am Beispiel des ASC Göttingen ....104<br />

3.5 Finanzierungsmodelle ...................................................................................105<br />

3.6 Abschließende Empfehlungen für den Betrieb und die Finanzierung eines<br />

„Zentrums für Sport, Wirtschaft und Gesundheit“ in <strong>Schwentinental</strong> ................109<br />

4. Kommunale Finanzen ...................................................................................112<br />

5. Einsatz von Fördermöglichkeiten ...................................................................113<br />

VI. Weitere Schritte ...........................................................................................116<br />

1. Regionale und planerische Aussagen .............................................................116<br />

1.1 Integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK)................................................116<br />

1.2 Verwaltungsstandort ....................................................................................117<br />

1.3 Nachnutzungskonzept und Leerstandsmanagement........................................117<br />

1.4 Modellvorhaben ExWoSt ...............................................................................118<br />

2. Ausblick.......................................................................................................119


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

VII. Verzeichnisse ...............................................................................................120<br />

1. Literaturverzeichnis ......................................................................................120<br />

1.1 Literatur ......................................................................................................120<br />

1.2 Planwerke....................................................................................................121<br />

1.3 Rechtsgrundlagen ........................................................................................121<br />

1.4 Internetquellen ............................................................................................121<br />

2. Abbildungsverzeichnis ..................................................................................122<br />

3. Tabellenverzeichnis ......................................................................................124<br />

VIII. Anhang .......................................................................................................125<br />

1. Übersichtsmatrix Standortanalyse..................................................................125<br />

2. Steckbriefe Betreibermodelle ........................................................................125<br />

3. Protokolle Workshops ...................................................................................125<br />

4. Pressespiegel ...............................................................................................125


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong>


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

I. Einleitung<br />

Kapitel I<br />

Die Stadt <strong>Schwentinental</strong> gründete sich am 1. März 2008 aus den hauptamtlich verwalteten<br />

Gemeinden Klausdorf und Raisdorf. Die Stadt <strong>Schwentinental</strong> zählt nach der Gemeindefusion<br />

ca. 13.600 Einwohner; 7.600 Einwohner wohnen im Ortsteil Raisdorf und 6.000 Einwohner<br />

im Ortsteil. Durch die Stadtgründung wird aus dem Anliegen der ehemaligen Gemeinde<br />

Klausdorf, die Machbarkeit für eine neue wettkampfgerechten Sporthalle zu prüfen, ein Projekt<br />

der Stadt <strong>Schwentinental</strong>.<br />

An der gemeinsamen Ortsteil-(ehemaligen Gemeinde-)grenze liegen die beiden größten Gewerbegebiete<br />

der Ortsteile Klausdorf und Raisdorf. Damit sind ehemalige „Randgebiete“ aus<br />

gemeindlicher Sicht ins Stadtzentrum gerückt. Geprägt wird die Stadt <strong>Schwentinental</strong> durch<br />

ihre unmittelbare Lage zur Landeshauptstadt Kiel (nördlich und westlich) und der leistungsfähigen<br />

Bundesstraße 76, die zusammen mit der einspurigen Bahnverbindung Kiel-Lübeck im<br />

Raisdorfer Siedlungsgebiet eine Zäsur darstellt. Der Flusslauf der Schwentine verläuft direkt<br />

an der nordöstlichen Siedlungsgrenze und stellt ein prägendes Element in der Nachbarschaft<br />

zum anschließenden Landschaftsschutzgebiet dar, das sich bis in den südlichen Bereich<br />

<strong>Schwentinental</strong>s erstreckt. Im Süden schließt sich – der B 76 folgend – die Stadt Preetz mit<br />

insgesamt 16.000 Einwohnern an. Im Südwesten geht das Stadtgebiet in den landwirtschaftlich<br />

geprägten Raum des Barkauer Landes über.<br />

Die Stadt <strong>Schwentinental</strong> hat mit ihrer Zusammenlegung aus zwei Gemeinden diverse neue<br />

Aufgaben zu bewältigen. Dazu gehört neben dem eigentlichen Prozess der „Stadtwerdung“,<br />

die Entwicklung gemeinsamer Projekte sowie die Schaffung planungsrechtlicher Grundlagen,<br />

beispielsweise in Form eines gemeinsamen Flächennutzungsplanes.<br />

Die Erarbeitung einer <strong>Machbarkeitsstudie</strong>, wie in diesem Projekt zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten, begleitet von einem<br />

intensiven Diskussionsprozess (Durchführung von Workshops) kann dazu beitragen,<br />

neue Wege einer Zusammenarbeit aufzuzeigen, das Verständnis für einander zu wecken und<br />

damit auch gemeinsamen Entwicklungen konstruktiv gegenüber zu stehen.<br />

Das Thema „Sportstätten“ ist nicht nur aus der ehemals gemeindlichen Sicht von Klausdorf<br />

zum Thema der Stadt <strong>Schwentinental</strong> geworden, sondern auch bedingt durch aktuelle Ereignisse:<br />

• Am 8. März 2008 stürzte die Decke des Lehrschwimmbeckens der Astrid-Lindgren-<br />

Grundschule in Klausdorf ein; die letzte Sanierung liegt erst wenige Jahre zurück.<br />

• Mitte Juni 2008 mussten die große und kleine Halle der Schwentinehalle gesperrt<br />

werden, da sich die Kastendecke der kleinen Halle gesenkt hatte. Es wurden Risse<br />

in den Stützbalken festgestellt.<br />

Für die Sanierung aller drei Hallen wurden Mitte August 2008 insgesamt 450.000 Euro in den<br />

Haushalt eingestellt.<br />

Das Handlungserfordernis ist groß. Die Ergebnisse der <strong>Machbarkeitsstudie</strong> sollten bei politischen<br />

Entscheidungen zum Umgang mit den erforderlichen Sanierungen der Hallen mit einbezogen<br />

werden.<br />

Seite 9 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Kapitel I<br />

1. Einbettung des Projektes in das regionale Gefüge<br />

Vor der Stadtgründung war Raisdorf im Regionalplan für den Planungsraum III als Stadtrandkern<br />

II. Ordnung definiert, was der Funktionsleistung eines Unterzentrums bzw. eines<br />

ländlichen Zentralortes entspricht. Klausdorf sollte als ausgewiesener Nahbereich zu Raisdorf<br />

vor allem als Wohnstandort mit Gewerbe- und Dienstleitungsbetrieben weiterentwickelt werden.<br />

Mit Verleihung des Stadtrechtes am 01.03.2008 wurde gleichzeitig der Antrag auf Einstufung<br />

als Stadtrandkern I. Ordnung mit Teilfunktionen eines Mittelzentrums gestellt. Eine Entscheidung<br />

steht noch aus.<br />

<strong>Schwentinental</strong> liegt auf der Siedlungsachse Kiel-Preetz. Die Siedlungsentwicklung soll sich<br />

auf die Siedlungsachsen konzentrieren und die Stadtrandkerne sollen durch eine der zukünftigen<br />

Entwicklung angepasste Ausweisung von Wohnungs-, Gemeinbedarfs- und gewerblichen<br />

Bauflächen sowie durch die Bereitstellung entsprechender Versorgungs- und Infrastruktureinrichtungen<br />

dieser Schwerpunktsetzung in der Raumordnung gerecht werden. 1<br />

Überörtliche Bedeutung<br />

Die Herkunft der Nutzer der zur Verfügung gestellten Infrastruktur gibt Hinweise auf die (über-)<br />

regionalen Verflechtungen der Stadt <strong>Schwentinental</strong>. Mit der folgenden Betrachtung<br />

ausgewählter Bereiche 2 soll die überörtliche Bedeutung analysiert werden:<br />

Versorgung<br />

<strong>Schwentinental</strong> übernimmt durch seine ausgeprägte Gewerbestruktur nicht nur die eigene<br />

Versorgungsfunktion, sondern auch die des Umlandes. Vor allem der Ostseepark mit einem<br />

Einzelhandelsumsatz von 270 Mio. Euro im Jahr 2006 versorgt ein Einzugsgebiet von ca.<br />

400.000 Personen. Dabei unterscheidet das im Jahr 2007 angefertigte Einzelhandelsentwicklungskonzept<br />

für die Gemeinde Raisdorf zwischen dem Naheinzugsgebiet (<strong>Schwentinental</strong><br />

und Preetz, das Ostufer und den Süden der Landeshauptstadt Kiel sowie weitere westliche<br />

Teilbereiche des Kreises Plön) mit 130.500 Einwohnern und dem Ferneinzugsgebiet (das<br />

weitere Stadtgebiet von Kiel, Teilbereiche des Kreises Rendsburg-Eckernförde mit vor allem<br />

Kronshagen, dem Gros des Kreises Plön bis hin zur Ostsee und arrondierenden Teilbereichen<br />

des westlichen Kreises Ostholstein) mit einer Einwohnerzahl von insgesamt 257.000. 3<br />

Bildung 4<br />

Der Einzugsbereich der Schulen in <strong>Schwentinental</strong> bezieht sich neben dem eigenen Stadtgebiet<br />

auf die Umlandgemeinde Rastorf inklusive Rosenfeld und auf den Ortsteil Neuwühren<br />

1<br />

Ministerium für ländliche Räume, Landwirtschaft und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein: Regionalplan<br />

für den Planungsraum III, 2000.<br />

2<br />

Die Angebote aufgelistet, die ausschließlich von den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt <strong>Schwentinental</strong>s<br />

genutzt werden, finden folgend keine Berücksichtigung.<br />

3 GfK PRISMA: Einzelhandelsentwicklungskonzept für RAISDORF, S. 81, 2007.<br />

4 Stand: Schuljahr 2008/09, Angaben Herr Kemper, Stadt <strong>Schwentinental</strong>.<br />

Seite 10 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Kapitel I<br />

von Pohnsdorf. Die Grundschule deckt fast ausschließlich nur den Eigenbedarf der Stadt ab:<br />

bei rund 520 Plätzen kommen weniger als 5 % aus dem Umland. Die weiterführende Schule<br />

im Ortsteil Raisdorf bietet nur ein geringfügig davon abweichendes Bild, von aktuell 500<br />

Schülern (davon 70 Hauptschüler und 430 Realschüler) sind unter 10 % nicht in <strong>Schwentinental</strong><br />

gemeldet. Anders sieht die Situation hingegen im Hauptschulbereich aus. Hier stammen<br />

knapp 25 % aus dem Umland, also 17 Schüler von 70. Da <strong>Schwentinental</strong> keinen gymnasialen<br />

Zweig besitzt, pendeln im Schuljahr 2008/09 insgesamt 320 Gymnasiasten nach<br />

Preetz und Kiel-Elmschenhagen.<br />

Seit 2003 ist in <strong>Schwentinental</strong> ein Zweig der DIPLOMA-Fachhochschule Nordhessen mit den<br />

berufsbegleitenden Fernstudiengängen Betriebswirtschaft, Wirtschaftsrecht, Medizinalfachberufe<br />

und Diplom-Ergo- bzw. Physiotherapie verortet. Die Einrichtung funktioniert größtenteils<br />

im Fernstudienverfahren; 14-tägig werden jeweils am Samstag Vorlesungsblöcke angeboten.<br />

Verwaltung<br />

Im Zuge der Verwaltungsstrukturreform hat mit dem 1. Januar 2008 die die ehemalige Gemeinde<br />

Raisdorf die Verwaltung des Amtes Selent/Schlesen mit den Gemeinden Dobersdorf,<br />

Fargau-Pratjau, Lammershagen, Martensrade, Mucheln, Schlesen und Selent im Rahmen<br />

eines öffentlich-rechtlichen Vertrages zur Bildung einer Verwaltungsgemeinschaft übernommen.<br />

Somit ist heute die neue Stadt <strong>Schwentinental</strong> zentraler Verwaltungssitz für knapp<br />

20.000 Bürgerinnen und Bürger. Der neue Ort ist die zweitgrößte Verwaltungseinheit im<br />

Kreis Plön und nach der Stadt Preetz auch der zweitgrößte Ort im Kreis.<br />

Freizeit und Erholung<br />

Der Schwentinepark mit integriertem Wildpark und Freibad kommt nach Aussage der Stadt 5<br />

auf 400.000 Besucher im Jahr, wobei ca. die Hälfte aus dem Umland, insbesondere aus Kiel,<br />

kommt.<br />

Sport/Sportvereine<br />

Um einen regionalen Bezug des Sports in <strong>Schwentinental</strong> herzustellen, wurden die Mitgliederlisten<br />

hinsichtlich des Wohnortes der Mitglieder ausgewertet. Der Anteil der nicht in<br />

<strong>Schwentinental</strong> wohnenden Mitglieder soll Aufschluss darüber geben, wie weit die beiden<br />

größten Vereine in das Umland „ausstrahlen“.<br />

Der TSV Raisdorf besitzt mit Stand von August 2008 1.599 Mitglieder. Davon kommen laut<br />

Mitgliederliste 1.331 aus <strong>Schwentinental</strong>, die bis auf 35 Ausnahmen ihren Wohnort im<br />

Ortsteil Raisdorf haben. Somit hat der TSV Raisdorf zurzeit 268 Vereinsmitglieder, die nicht<br />

in <strong>Schwentinental</strong> wohnen, davon 62 Vereinsmitglieder im Alter zwischen 4 und 17 Jahren.<br />

Die Wohnorte befinden sich erwartungsgemäß in direkter Nachbarschaft zur Stadt <strong>Schwentinental</strong>,<br />

also fast ausschließlich in Kiel und den Nachbargemeinden im Kreis Plön. Diese Auswertung<br />

verdeutlicht, dass 17 % der Vereinsmitglieder nicht direkt in <strong>Schwentinental</strong> wohnen.<br />

5<br />

Antrag der Stadt Schwentinetal auf Anerkennung als Stadtrandkern I. Ordnung mit Teilfunktionen<br />

eines Mittelzentrums, 01.03.2008.<br />

Seite 11 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Erklärungen für diese Ergebnisse können u. a. sein:<br />

• das besondere Angebot des Vereins,<br />

• besondere Verbindungen durch Freundschaften und<br />

• die Treue zum Verein auch nach dem Umzug.<br />

Abbildung 1: Herkunft Mitglieder TSV Raisdorf.<br />

1331<br />

14 4<br />

19<br />

107<br />

124<br />

Quelle: TSV Raisdorf, eigene Darstellung, 08/2008<br />

Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Kiel<br />

Gemeinden Kreis Plön<br />

Preetz<br />

Kreis Rendsburg-Eckernförde<br />

sonstige<br />

Kapitel I<br />

Der TSV Klausdorf hat mit Stand August 2008 insgesamt 2.185 Mitglieder, davon sind 1.525<br />

in <strong>Schwentinental</strong> gemeldet, davon 65 Vereinsmitglieder im Ortsteil Raisdorf. Der Anteil der<br />

Mitglieder aus anderen Orten ist <strong>beim</strong> TSV Klausdorf mit 30 % im Vergleich zum TSV Raisdorf<br />

höher, was vor allem auf die direkte Nähe zu Kiel zurückzuführen ist. Der Anteil der Mitglieder<br />

aus Kiel ist mit einem Prozentwert von 22 signifikant höher als der Wert von Raisdorf<br />

mit 7 %. Die restlichen Werte aus dem Umland unterscheiden sich hingegen nicht.<br />

Seite 12 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Abbildung 2: Herkunft Mitglieder TSV Klausdorf.<br />

1525<br />

19<br />

20<br />

22<br />

116<br />

483<br />

Quelle: TSV Klausdorf, eigene Darstellung 08/2008<br />

Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Kiel<br />

Gemeinden Kreis Plön<br />

Preetz<br />

Kreis Rendsburg-Eckernförde<br />

sonstige<br />

2. Historie zum Projekt – Entstehung – LSE III<br />

Kapitel I<br />

Das Projekt „Erarbeitung einer <strong>Machbarkeitsstudie</strong>“ ist eines von vielen Ergebnissen aus der<br />

Erarbeitung der Ländlichen Struktur- und Entwicklungsanalyse (LSE III) im Jahre 2006 unter<br />

Trägerschaft der Arbeitsgemeinschaft Schwentinetal/Barkauer Land GbR, die die Stadt<br />

Preetz, die Gemeinden Raisdorf und Klausdorf sowie die amtsangehörigen Gemeinden des<br />

Amtes Preetz-Land umfasste. Die LSE III wurde mit dem Schwerpunkt „Demographische<br />

Herausforderungen“ durchgeführt. Die Besonderheit in der Durchführung der LSE III lag<br />

insbesondere in der Methode.<br />

Die LSE III wurde nach biokybernetischen Grundregeln erstellt, d. h. die Beschreibung und<br />

Analyse des Untersuchungsraumes wurde unter Zuhilfenahme des Sensitivitätsmodells nach<br />

Prof. Vester® 6 durchgeführt. Damit war dieses Projekt methodisch ohne Vorbild und stellte<br />

eine besondere Herausforderung dar.<br />

6 Das Sensitivitätsmodell ist ein Instrument zur Erfassung, Analyse, Planung und Mediation komplexer<br />

Systeme in Management, Unternehmen, Verwaltung, Planung und Forschung. Es ist eine Art „offenes<br />

Arbeitsgerüst“, mit strukturierten und aufeinander aufbauenden Arbeitsschritten. Durch die schrittweise<br />

Beschreibung und Untersuchung des Systems aus verschiedenen Blickwinkeln kann der Anwender<br />

das zu untersuchende System und dessen „Sensitivität“ (Empfindsamkeit für Wirkungen) in seiner<br />

Ganzheit kennen lernen und auf der Basis dieses ganzheitlichen Systemverständnisses nachhaltige<br />

und systemverträgliche Maßnahmen entwickeln und diese in entsprechenden Szenarien auf ihre Auswirkungen<br />

überprüfen.<br />

Seite 13 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Die LSE III gliederte sich in zwei Hauptbausteine:<br />

1. Diagnosephase mit Systembeschreibung und Systemanalyse und<br />

2. Lösungsphase.<br />

Kapitel I<br />

Die Lösungsphase startete als offener Prozess mit einer Bürgerkonferenz nach dem Open<br />

Space-Verfahren. Mit diesem Verfahren erhielten wie auch in der Diagnosephase alle interessierten<br />

Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, sich in den Prozess aktiv einzubringen. Gemeinsam<br />

herausgearbeitete Projekte wurden intensiv in Arbeitsgruppen bearbeitet. Die in<br />

der Lösungsphase entwickelten Projekte wurden zum Abschluss gutachterlich bewertet und<br />

entsprechende Schlussfolgerungen nach Teilaspekten gezogen.<br />

Die Historie der Themenvorschläge war sehr unterschiedlich. Zum einen gab es Projektvorschläge,<br />

die ganz neu – ggf. im Rahmen der Beschreibungs- und Analysephase der örtlichen<br />

und des regionalen Systems entwickelt – eingebracht wurden. Zum anderen gab es Projekte,<br />

die bereits ein bestimmtes Entwicklungsstadium erreicht hatten, aber weiterer Unterstützung<br />

bedurften. Es gab aber auch Projekte, die schon vor längerer Zeit angedacht waren und mit<br />

diesem Prozess reaktiviert wurden.<br />

Das Thema „Sporthallen“ wurde in der ehemaligen Gemeinde Klausdorf schon vielfältig diskutiert.<br />

Auf Grund der bestehenden Defizite in der Hallenausstattung wurde ein Förderverein<br />

gegründet, der sich explizit dieser Problematik annahm. Der ehemalige Bürgermeister Herr<br />

Gröller von Klausdorf brachte das Projekt, auch auf Grund seiner regionalen Bedeutung und<br />

im Hinblick auf Aspekte des demografischen Wandels, in die Lösungsphase ein.<br />

Das Projekt mit der Bezeichnung „Optimierung von Sport- und Freizeiteinrichtungen der<br />

Kommunen“ wurde zunächst unter dem Themenfeld „Organisation der Infrastruktur“ geführt<br />

und dem übergeordneten Bereich „Verbesserung der regionalen Lebensqualität“ zugeordnet.<br />

Das Ergebnis der Arbeitsgruppe, die sich dem Thema angenommen hatte, lautete wie folgt:<br />

Projektbeschreibung und -ziele<br />

Projektbegründung<br />

� Der Anteil der Bevölkerung der Gemeinde Klausdorf der über<br />

60 bis75-jährigen wird von dem derzeitigen Stand 720 bis<br />

2020 auf 1.170, also um 450 steigen. Nach dem derzeitigen<br />

Stand sind aus dieser Altersgruppe rd. 28% im Sportverein<br />

TSV – Klausdorf organisiert. Es wird davon ausgegangen,<br />

dass mit Zunahme der besagten Altergruppe auch der prozentuale<br />

Anteil der im Sportverein Organisierten auf voraussichtlich<br />

45 % steigen wird.<br />

� Vor diesem Hintergrund und infolge der Tatsache, dass die<br />

angesprochene Altersgruppe sich heute nicht mehr zu den<br />

„Alten“ rechnet, muss gesehen werden, dass der demographische<br />

Wandel gerade für diese Gruppe ein Umdenken in der<br />

Bereitstellung von Sporthallenflächen erfordert.<br />

� Die Gemeinde kann für die im TSV Klausdorf organisierten<br />

Mitglieder (insgesamt rd. 2.500 Mitglieder) die erforderliche<br />

Sporthallenfläche durch den Betrieb der Mehrfachnutzungshalle<br />

(Schwentinehalle) nicht mehr vorhalten.<br />

� Das bedeutet, dass für alle Altersgruppen Hallenflächen neu<br />

geschaffen werden müssen, und zwar zugleich wettkampfgerecht,<br />

mit den erforderlichen Funktionsräumen und den Mög-<br />

Seite 14 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Kapitel I<br />

lichkeiten einer Mehrfachnutzung auch über die Gemeindegrenzen<br />

hinaus.<br />

Die vorstehend auf Klausdorf bezogenen Aussagen hinsichtlich der<br />

Veränderung der Alterstruktur werden gleichermaßen oder ähnlich<br />

für andere Beteiligte ebenso zutreffen. Vor diesem Hintergrund<br />

wird das zu erreichende Ziel wie folgt formuliert:<br />

Begründung eines Leitprojekts/Modellprojekts zu der Frage wie<br />

zukünftig Kommunen vor dem Hintergrund des demographischen<br />

Wandels eine Optimierung ihrer Freizeitangebote erreichen können,<br />

hier exemplarisch für den Bereich des Sports und andere<br />

Nutzungsmöglichkeiten. Eine entsprechende <strong>Machbarkeitsstudie</strong>/Modelluntersuchung,<br />

die aufzeigen soll, wie zukünftig die Nutzung<br />

von Sport- und Multifunktionsflächen bei Veränderung der<br />

Alterstruktur der Nutzer gestaltet werden muss einschließlich der<br />

Umsetzung der Modelluntersuchung, kommt Modellcharakter zu.<br />

Aktionsraum Die <strong>Machbarkeitsstudie</strong>/Modelluntersuchung muss aufzeigen, welche<br />

Bereiche der Region an der Errichtung einer Sporthalle partizipieren<br />

können.<br />

Stand der Realisierung/<br />

Vorbereitung<br />

Bedeutung des Projekts<br />

Mit der Landesplanung Schleswig-Holstein ist erörtert worden, ob<br />

einem Standort im Bereich der Grundschule (Dorfstraße) unter<br />

Inanspruchnahme eines vorhandenen Schulwaldes aus bauleitplanerischer<br />

Sicht zugestimmt wird. Dem Standort ist letztlich zugestimmt<br />

worden, jedoch muss aus verkehrlicher Sicht bzw. bauleitplanerischer<br />

Sicht wohl angenommen werden, dass dieser Standort<br />

eher ungeeignet erscheint. Insofern muss noch eine endgültige<br />

Standortbestimmung erfolgen.<br />

Zu regeln gilt es noch:<br />

� Durchführung einer <strong>Machbarkeitsstudie</strong>/Modelluntersuchung<br />

zu der Frage wie Kommunen zukünftig ihre Sport-<br />

/Multifunktionshallen ausrichten müssen, um vor dem Hintergrund<br />

des demographischen Wandels sicherzustellen, dass<br />

auch alle Altersgruppen angesprochen werden und wie die<br />

Multifunktionalität erreicht werden kann<br />

� Schaffung der bauleitplanerischen Voraussetzungen durch<br />

Änderung des Flächennutzungsplanes und Änderung des Bebauungsplanes<br />

Nr. 13<br />

� Architektonische Lösung erarbeiten<br />

� Kostenermittlung<br />

� Sicherstellung der Finanzierung<br />

Überregionale Effekte Erkenntnisgewinn über die zukünftige Ausgestaltung und den Betrieb<br />

von Sport-/Multifunktionshallen vor dem Hintergrund des<br />

demographischen Wandels.<br />

Netzwerkprojekt/Vernetzungen im<br />

System/Beteiligte Partner<br />

Zu der Frage der beteiligten Partner wird auf das Projekt „Kinderland“<br />

(eingebracht von der Gemeinde Raisdorf) verwiesen. Auch<br />

dieses Projekt hat die gleiche Zielrichtung, allerdings für eine be-<br />

Seite 15 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Formale Kriterien<br />

Projektträger/Organisation/<br />

personelle Ressourcen<br />

Kapitel I<br />

stimmte Altersgruppe. Die Modelluntersuchung könnte beide Projekte<br />

beinhalten, um schon Synergieeffekte aus einer gemeinsamen<br />

Untersuchung zu gewinnen.<br />

Gemeinde Klausdorf<br />

Finanzierung Die Finanzierung muss noch gesichert werden. Insbesondere muss<br />

gewährleistet sein, dass das Projekt im Rahmen der neuen Periode<br />

der EU – Strukturförderung von 2007-2013 als förderungsfähig<br />

anerkannt wird.<br />

Zeitplanung Die Umsetzung des Projekts sollte nach Vorliegen der <strong>Machbarkeitsstudie</strong>/Modelluntersuchung<br />

höchstens noch einen Zeitraum<br />

von 3 Jahren in Anspruch nehmen.<br />

Ergänzungen für die Vorbereitung einer <strong>Machbarkeitsstudie</strong><br />

Standortanalyse Da das Projekt auf die Gemeinde Klausdorf bezogen ist, kommt<br />

auch nur die Gemeinde in Frage.<br />

Marktanalyse (Zielgruppen, Besucher-<br />

bzw. Nutzerpotential, Einzugsgebiet)<br />

Ermittlung der Wettbewerbssituation<br />

Zielgruppe<br />

Die Bevölkerungszahl der 5 bis 60jährigen wird in der Gemeinde<br />

Klausdorf von jetzt 4.110 auf 3.430 sinken, also eine Verringerung<br />

von 680. Der Anteil dieser Altersgruppe, die im TSV Klausdorf<br />

organisiert ist, beträgt derzeit rd. 1.150 und wird auf rd. 960<br />

schrumpfen.<br />

Gleichwohl wird eine wettkampfgerechte Sporthalle auch durch<br />

diese Zielgruppe immer ausgelastet sein, zumal es sich bei der<br />

Berechnung der Anzahl dieser Bevölkerungsgruppe um eine Annahme<br />

handelt, die auf die heutige Situation abstellt. Entscheidend<br />

wird das Verhalten dieser Bevölkerungsgruppe sein, das letztlich<br />

auch die Anzahl der Sporttreibenden bestimmen wird. Die vorstehende<br />

Beschreibung ist exemplarisch zu verstehen.<br />

Besucher- bzw. Nutzerpotenzial<br />

Die beschriebene Zielgruppe entspricht zugleich dem Besucher-<br />

bzw. Nutzerpotential, allerdings muss die Modelluntersuchung<br />

aufzeigen, inwieweit andere Beteiligte aus der Region Nutzer sein<br />

können und für welche Nutzungsarten.<br />

Ob bei der Verbesserung dieses Infrastrukturangebotes eine Wettbewerbssituation<br />

überhaupt entstehen kann, wird letztlich davon<br />

abhängig sein, ob im Nahbereich von Klausdorf und in der Region<br />

infolge falscher Planung Überkapazitäten an Hallenflächen vorgehalten<br />

werden<br />

Marketingstrategie Die Entwicklung einer Marketingstrategie erscheint entbehrlich.<br />

Fraglich bleibt, ob sie erforderlich wird im Hinblick auf eine Mehrfachnutzung<br />

z. B. Kultur- oder sonstige Veranstaltungen, um auch<br />

„Kunden“ zu gewinnen.<br />

Auflistung notwendiger Investitionen<br />

Investitionskosten<br />

Die Investitionskosten werden auf rd. 3,0 Mio. Euro geschätzt.<br />

Seite 16 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Überschlägige Schätzung der Betriebs-<br />

und Folgekosten<br />

Überlegungen zur Deckung der<br />

Ausgaben (Bewirtschaftung)<br />

Zusammenfassung<br />

Schätzung der Betriebs- und Folgekosten<br />

Kapitel I<br />

Die Höhe der Betriebs- und Folgekosten ist nicht unwesentlich<br />

abhängig von der Bauausführung. Insgesamt erscheint es nicht<br />

unrealistisch, wenn die Kosten p. a. mit rd. 150.000 bis 180.000<br />

Euro angenommen werden.<br />

Die Deckung der Folgekosten muss im Rahmen der <strong>Machbarkeitsstudie</strong>/Modelluntersuchung<br />

im Detail untersucht werden. Außer<br />

Frage steht, dass die u. U. Beteiligten aus der Region Deckungsbeiträge<br />

genauso abliefern müssen wie z. B. der örtliche TSV<br />

Klausdorf und die sonstigen Nutzer bei nichtsportlichen Veranstaltungen.<br />

In der Zusammenfassung erscheint es wichtig darauf hinzuweisen, dass im Rahmen dieses Leitprojekts/Modellprojekts<br />

der Erkenntnisgewinn über die zukünftige Ausgestaltung und den Betrieb von Sport-/<br />

Multifunktionshallen vor dem Hintergrund des demographischen Wandels für die Region steht und die Erprobung<br />

im Realbetrieb einer auf einer <strong>Machbarkeitsstudie</strong>/Modelluntersuchung basierenden Halle den Erkenntnisgewinn<br />

über die zukünftige Ausgestaltung derartiger Hallen vervollständigen wird.<br />

Gutachterlich wurde das Projekt wie folgt bewertet: 7<br />

„Das Projekt greift die allgemeinen Tendenzen in den demographischen Entwicklungen auf:<br />

die 60+-Generation wächst. Die Ansprüche dieser Generationsphase sind andere als früher.<br />

Diese Generation benötigt Sport- und Kulturstätten. Mit dem Projekt soll eine wettkampfgerechte<br />

Sporthalle mit mulifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten in der Gemeinde Klausdorf,<br />

nutzbar für die Gesamtbevölkerung des LSE III-Raumes, geschaffen werden. Mit dem Projekt<br />

soll über die zukünftige Ausgestaltung und den Betrieb von Sport-/Multifunktionshallen vor<br />

dem Hintergrund des demografischen Wandels für die Region Erkenntnisse gewonnen werden<br />

und diese im Realbetrieb erprobt werden.<br />

Die Machbarkeit des Projektes kann erst mit der Erarbeitung einer <strong>Machbarkeitsstudie</strong><br />

aufgezeigt werden. Einen direkten Bezug zu den regionalen Leitbildern sowie zu der Eigenart<br />

der Region ist nicht unmittelbar zu erkennen.<br />

Das Kriterium Partizipation/ÖPP kann zum jetzigen Projektstand noch nicht bewertet werden.<br />

Inwieweit das Projekt zur Attraktivitätserhöhung der Region beitragen kann, hängt vom inhaltlichen<br />

Konzept ab. Die Anstoßwirkung für weitere Vorhaben im LSE III-Raum muss zunächst<br />

als gering bewertet werden.<br />

Der Bezug zu den zukünftigen demografischen Herausforderungen kann mit der jetzigen<br />

Projektskizze zunächst als gering bewertet werden. Hier kann jedoch eine Erhöhung herbeigeführt<br />

werden, wenn im inhaltlichen Konzept (wissenschaftliches Sportgutachten) die besonderen<br />

Bedürfnisse älterer Personen Berücksichtigung finden.“<br />

7 Projektbericht Januar 2007 „Ländliche Struktur- und Entwicklungsanalyse LSE III Schwentinetal /<br />

Barkauer Land“, erstellt von contextplan slapa&zemke gmbh<br />

Seite 17 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

3. Methodik – Vorgehensweise<br />

Kapitel I<br />

Von der Entstehung des Projektes bis zur Erarbeitung der <strong>Machbarkeitsstudie</strong> – deren Erstel-<br />

lung auch in der LSE III gefordert wurde, liegt eine Zeitspanne von ca. 1 ½ Jahren. Die lange<br />

Zeitspanne lässt sich u. a. mit den Änderungen in der Gemeinde- bzw. Stadtstruktur<br />

durch die Gründung der Stadt <strong>Schwentinental</strong> erklären. Mit dieser Neustrukturierung haben<br />

sich auch wesentliche Parameter, die Bestandteile einer <strong>Machbarkeitsstudie</strong> sind, geändert,<br />

u. a. die Themen „Standortanalyse“ und „Nutzerkonzepte“. Das Projekt hat nunmehr einen<br />

anderen Einzugsbereich zur Grundlage und damit auch veränderte Rahmenbedingungen.<br />

Das Verfahren der Erarbeitung der <strong>Machbarkeitsstudie</strong> an sich ist jedoch gleich geblieben.<br />

Um eine <strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten Sporthalle mit multifunktionalen<br />

Möglichkeiten erarbeiten zu können, bedarf es Sportwissenschaftler und Stadtund<br />

Regionalplaner sowie und hier als wichtigste Kooperationspartner die Bürgerinnen und<br />

Bürger, die potenziellen Nutzer dieser Anlage.<br />

Das Projekt wurde von Beginn an von moderativen Diskussionsprozessen 8 begleitet.<br />

Alle ermittelten Daten wurden mit interessierten Bewohnerinnen und Bewohner erörtert, vor<br />

allem mit den Sportvereinen und der Stadtverwaltung. Die einzelnen Schritte wurden jeweils<br />

von den wesentlichen Akteuren bestätigt, bevor darauf aufbauend die Arbeit fortgesetzt<br />

wurde.<br />

8 vgl. dazu Protokolle der Workshops im Anhang.<br />

Seite 18 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Im Einzelnen wurden folgende Schritte gemeinsam gegangen:<br />

1. Bestandsaufnahme der Sportinfrastruktur und -angebote<br />

2. Workshop I:<br />

a. Vorstellung der Leitlinien der Untersuchung<br />

b. Vorstellung der Bestandsaufnahme<br />

c. Vorstellung der Prognose<br />

d. Ausblick: Bedarfe, Nutzungen, Finanzierungs- und Betreibermodelle<br />

e. Erarbeitung von Stärken und Schwächen<br />

f. gemeinsame Suche nach möglichen Standorte<br />

Kapitel I<br />

3. Erarbeitung von Nutzerkonzeptionen, Betrachtung der unterschiedlichen Standor-<br />

te mit Hilfe von Visionen<br />

4. Workshop II (2-tägig):<br />

a. Vorstellung der präzisierten Situationsanalyse<br />

b. Vorstellung der Bedarfe und Nutzerinteressen<br />

c. Entwicklungsperspektiven aus Nutzersicht<br />

d. Vorstellung von Lösungskonzeptionen<br />

e. Vorstellung von Visionen<br />

f. gemeinschaftliche Festlegung auf einen Standort und ein Modell, Verfeinerung<br />

des Modells<br />

5. Erarbeitung von Nutzerkonzepten, Betreibermodellen und<br />

Finanzierungsmöglichkeiten<br />

6. Workshop III: Endpräsentation und Erörterung der Gesamtergebnisse<br />

7. Bericht<br />

Die Gesamtlaufzeit für das Projekt betrug sechs Monate, von Mitte April bis Mitte Oktober im<br />

Jahr 2008.<br />

Seite 19 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

II. Bestandsanalyse<br />

Kapitel II<br />

1. Sportstätten und -räume im Untersuchungsgebiet<br />

1.1<br />

1.2<br />

Vorgehensweise<br />

Grundlegend für die Entscheidung für oder gegen den Bau einer neuen Sporthalle ist die<br />

Kenntnis der vorhandenen Kapazitäten und des gegenwärtigen wie des zukünftig zu erwartenden<br />

Bedarfs an Hallenkapazitäten und -zeiten der einzelnen Nutzergruppen, wie Schulen,<br />

Sportvereine, Privatpersonen etc. Um diese zu ermitteln wurde – wie bereits im Kapitel I.3<br />

kurz erläutert – zunächst eine detaillierte Bestandsaufnahme durchgeführt und die vorhandenen<br />

Infrastrukturen unter sportfachlichen Kriterien beurteilt. In einem nächsten Schritt<br />

wurden die derzeitigen Nutzungen und die Belegungsdichte in den vorhandenen Sportstätten<br />

ermittelt. Diese wurden in einem weiteren Analyseschritt den subjektiven wie objektiven Bedürfnissen<br />

der nutzenden Institutionen und Vereine gegenübergestellt.<br />

Der Begriff Sportstätte bezieht sich nur auf die normierten, nach Wettkampfsportregeln ausgerichteten<br />

DIN-Sportanlagen. Zur Gesamtheit der Sportstättenlandschaft einer Stadt gehören<br />

aber auch alle weiteren Sporträume, d. h. sonstige Räume wie Freiräume und Grünflächen,<br />

Schulhöfe und Spielplätze, die für die Bürger Bewegungs-, Spiel- und Sporträume darstellen.<br />

In die Analyse der Sportstätten und Sporträume in der Stadt <strong>Schwentinental</strong> gingen lediglich<br />

alle gedeckten Sportstätten der Stadt ein. Die ungedeckten Sportstätten wurden ebenso aufgenommen<br />

aber im weiteren Verlauf nicht mitberücksichtigt, da es sich bei der vorliegenden<br />

<strong>Machbarkeitsstudie</strong> nicht um ein Gutachten zum Status des Sports insgesamt in der Stadt<br />

<strong>Schwentinental</strong> handelt, sondern der Fokus auf die Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle gelegt wird. Ein Gutachten zum Status des Sports hätte einen erheblichen Mehraufwand<br />

bedeutet und um weitere methodische Schritte ergänzt werden müssen (u. a.<br />

Haushaltsbefragung).<br />

Ergebnisse<br />

Im Einzelnen wurden folgende gedeckte Sportstätten näher betrachtet und begutachtet:<br />

• Turnhalle der Astrid-Lindgren-Schule (Ortsteil Klausdorf)<br />

• Kleine Schwentinehalle (Ortsteil Klausdorf)<br />

• Große Schwentinehalle (Ortsteil Klausdorf)<br />

• Schulturnhalle Raisdorf<br />

• Gymnastikhalle des Schulzentrums Raisdorf<br />

• Uttoexeterhalle (Ortsteil Raisdorf)<br />

Neben diesen Räumen stehen in den beiden Ortsteilen noch weitere Räume zur Verfügung,<br />

die zum Teil für sportliche Zwecke genutzt werden:<br />

Seite 20 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Ortsteil Klausdorf:<br />

• Kraftraum in der Astrid-Lindgren-Schule<br />

• Dachboden des Jugendhauses<br />

• Bürgerhaus (DRK- und Sitzungsraum)<br />

• Vorraum der Astrid-Lindgren-Schule<br />

Ortsteil Raisdorf<br />

• VHS-Pavillon auf dem Gelände des Schulzentrums<br />

• Sportheim des Raisdorfer TSV<br />

• Seniorentagesstätte<br />

Kapitel II<br />

Diese sind zum Teil nicht für sportliche Nutzungen konzipiert und ausgelegt, werden aber<br />

aus Mangel an Kapazitäten auch für Sport- und Bewegungsangebote genutzt (Dachboden<br />

des Jugendhauses, Vorraum der Astrid-Lindgren-Schule). Der Kraftraum in der Astrid-<br />

Lindgren-Schule ist zwar ein Sportraum und wird von einzelnen Vereinssparten des TSV<br />

Klausdorf intensiv genutzt, entspricht aber hinsichtlich seiner Größe und Ausstattung sowie<br />

aufgrund fehlender Sanitäranlagen nicht den Mindestanforderungen an einen modernen<br />

Kraft- und Fitnessraum.<br />

Insgesamt stehen in der Stadt <strong>Schwentinental</strong> pro Einwohner 0,24 m² nutzbare Sportfläche<br />

in gedeckten Sportstätten zur Verfügung (3.213 m² reine Sportfläche ohne Nebenanlagen in<br />

gedeckten Sportstätten auf 13.637 Einwohner). In Städten von vergleichbarer Größe sind<br />

folgende Vergleichswerte ermittelt worden:<br />

Tabelle 1:Sportfläche pro Einwohner ausgewählter Gemeinden.<br />

Stadt Einwohner Sportfläche pro Ew.<br />

Kaufungen 12.900 0,19 m²/Ew.<br />

<strong>Schwentinental</strong> 13.637 0,24 m²/Ew.<br />

Gerlingen 19.100 0,24 m²/Ew.<br />

Steinheim 11.600 0,27 m²/Ew.<br />

Giengen 19.500 0,29 m²/Ew.<br />

Quelle: eigene Darstellung, 2008<br />

Es kann festgestellt werden, dass <strong>Schwentinental</strong> im Vergleich relativ gut mit Sportflächen in<br />

gedeckten Sportstätten versorgt zu sein scheint. Der für die Stadt ermittelte und vergleichsweise<br />

hohe Wert erklärt sich aber vermutlich auch daher, dass in der Stadt bis zur Fusion in<br />

jedem Ortsteil eigene Infrastrukturen vorgehalten wurden. Zudem stellt der Wert „nutzbare<br />

Sportfläche pro Einwohner“ zwar einen guten Vergleichsparameter dar, sagt jedoch nichts<br />

über die Qualität der Anlagen aus. Die einzelnen gedeckten Sportstätten der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

werden nachfolgend kurz vorgestellt und genauer auf ihre Qualität hin untersucht.<br />

Seite 21 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Turnhalle der Astrid-Lindgren-Schule (OT Klausdorf)<br />

Kapitel II<br />

Die Einfachhalle stammt aus den 1960er Jahren und ist seitdem weitgehend unverändert<br />

geblieben. Sie weist daher einige für die damalige Zeit typische Charakteristika auf, die nicht<br />

mehr zeitgemäß und zum Teil sanierungsbedürftig sind (z. B. Umkleiden). So wird auch die<br />

Geräteausstattung den gegenwärtigen Bedürfnissen kaum gerecht, weist aber für den<br />

Grundschulsportunterricht keine gravierenden Mängel auf.<br />

Abbildung 3: Schulturnhalle der Astrid-Lindgren-Schule, Außenansicht.<br />

Quelle: eigenes Foto, 2008<br />

Vor den Geräteräumen gibt es keine Tore und der Bodenbelag in der Halle ist sanierungsbedürftig.<br />

Weiterhin ist der Zugang zur Sportfläche nur durch die Umkleideräume möglich. Die<br />

sanitären Anlagen sind lediglich in einfacher Ausführung vorhanden und nur über den Flur zu<br />

erreichen. Durch die Ausstattungsmängel und den Hallenzuschnitt sind die Nutzungsmöglichkeiten<br />

für den Vereinssport stark eingeschränkt (vgl. Auflistung unten). Hauptnutzer der Halle<br />

sind vormittags die Grundschulklassen und am Nachmittag der TSV Klausdorf, der die Halle<br />

werktags von 14.00 h bis 22.00 h nutzt. Auf dem Gelände der Astrid-Lindgren-Schule befindet<br />

sich ebenfalls der bereits erwähnte Kraftraum, der von verschiedenen Sparten des TSV<br />

Klausdorf genutzt wird.<br />

Seite 22 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Abbildung 4: Schulturnhalle der Astrid-Lindgren-Schule, Innenansicht.<br />

Quelle: eigenes Foto, 2008<br />

Kritikpunkte von Nutzern der Halle:<br />

Kapitel II<br />

• Geräte: Ausstattung veraltet; zu geringe Abstellfläche für Geräte; kein abgeschlossener<br />

Geräteraum, keine Tore,<br />

• Funktionalität: kein Wettkampfsport möglich; Größe des Feldes nicht regelkonform<br />

(Basketball); Hallenfläche zu klein; Mängel an Decke und Bodenbelag (Turnen barfuss<br />

nicht gefahrlos möglich),<br />

• Sanitärbereich: nur eine Dusche für alle Nutzer; sanitäre Einrichtungen veraltet,<br />

• bauliches: Zugang zur Halle nur durch Umkleidekabine; hohe Heiz- und Energiekosten.<br />

Seite 23 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Abbildungen 5 und 6: Schulturnhalle der Astrid-Lindgren-Schule, Innenansicht.<br />

Quelle: eigene Fotos, 2008<br />

Seite 24 von 134<br />

Kapitel II


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Kleine Schwentinehalle<br />

Kapitel II<br />

Die „Kleine Schwentinehalle“ hat eine Grundfläche von 20 x 15 m und ist daher für wettkampfsportliche<br />

Nutzungen nach den Regeln der Fachverbände bis auf ganz wenige Ausnahmen<br />

nicht geeignet (zu den Normen der Fachverbände vgl. Kapitel III.2 Nutzungsanforderungen).<br />

Die Halle verfügt über eine kleine Bühne und einen Nebenraum, wodurch sie<br />

auch für nichtsportliche Veranstaltungen geeignet ist.<br />

Abbildung 7: Kleine Schwentinehalle, Außenansicht.<br />

Quelle: eigenes Foto, 2008<br />

Die Halle wird von einzelnen Sparten des TSV Klausdorf (Tischtennis, Gymnastik), dem TC<br />

Schwentine (Tanzen) und der Volkshochschule genutzt. Eine Schulnutzung findet nicht statt.<br />

Es sind bisher keine Kapazitätsengpässe aufgetreten. Früher wurde die kleine Halle häufiger<br />

für Feste und Familienfeiern genutzt (Kapazität bis zu 250 Personen). Seit der Abschaffung<br />

der Hausmeisterstelle vor fünf Jahren sind solche Nutzungen erheblich zurückgegangen und<br />

derzeit die Ausnahme.<br />

Seite 25 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Abbildung 8: Kleine Schwentinehalle, Innenansicht.<br />

Quelle: eigenes Foto, 2008<br />

Kritikpunkte von Nutzern der Halle:<br />

• Geräte: keine Lagerkapazitäten für Sportgeräte; nicht genug Stauraum,<br />

Kapitel II<br />

• Funktionalität: kein Wettkampfsport nach den Regeln der Fachverbände möglich;<br />

Verbot von Ballspielen; „Ist eher ein Mehrzweckraum für Veranstaltungen“,<br />

• Sanitärbereich: keine Anmerkungen,<br />

• bauliches: Dach sanierungsbedürftig 9 .<br />

9<br />

Der Sanierungsbedarf der Dächer trat kurzfristig auf und wurde nachträglich von den Befragten als<br />

erheblicher Mangel benannt.<br />

Seite 26 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Große Schwentinehalle<br />

Kapitel II<br />

Die „Große Schwentinehalle“ wurde 1977 erbaut und hat eine nutzbare Sportfläche von<br />

21 x 45 m, die durch einen nachträglich installierten Trennvorhang in zwei Bereiche aufteilbar<br />

ist. Für den Wettkampfbetrieb im Handballsport ist die Halle aufgrund ihrer Ausmaße (zu<br />

wenig Auslaufzone für Handballspiele) nur bedingt geeignet. Für den regulären Basketballsport<br />

ist sie hingegen geeignet und wird in dieser Sportart vom TSV Klausdorf auch intensiv<br />

genutzt. Gleichwohl schränken der fehlende Zuschauerraum und die mangelhafte Ausstattung<br />

mit Nebenräumen (beispielsweise für Schiedsrichter) ihre Nutzbarkeit für Wettkämpfe<br />

in höheren Spielklassen ein. Es kommt in der Halle speziell im Winterhalbjahr häufig<br />

zu Kapazitätsengpässen durch zusätzliche Hallenzeiten der Fußballsparte.<br />

Abbildung 9: Große Schwentinehalle, Außenansicht.<br />

Quelle: eigenes Foto, 2008<br />

Die Große und Kleine Schwentinehalle sind derzeit aufgrund akuten Sanierungsbedarfes gesperrt,<br />

da jeweils an den Dachkonstruktionen Sicherheitsmängel festgestellt wurden, die einen<br />

Sportbetrieb in der Halle nicht zulassen (Stand: August 2008, siehe auch Kieler Nachrichten<br />

vom 13.08.2008 im Anhang).<br />

Seite 27 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Abbildung 10: Große Schwentinehalle, Innenansicht.<br />

Quelle: eigenes Foto, 2008<br />

Kritikpunkte von Nutzern der Halle:<br />

Kapitel II<br />

• Geräte: zu wenig Geräte, unzureichende Ausstattung; zu geringe Lagerkapazitäten<br />

für Sportgeräte; Pfosten für Netze rostig,<br />

• Funktionalität: teilweise nicht für Wettkampfsport geeignet; Handballfeld ist zu<br />

klein (keine Auslaufzone); entspricht nicht den Regionalligaanforderungen für die<br />

Basketballsparte (fehlende abschließbare Schiedsrichterkabine); kein vom Spielfeld<br />

abgetrennter Zuschauerraum bzw. keine Tribüne; kein großes Volleyballfeld,<br />

• Sanitärbereich: zu wenig Umkleideräume; abgebrochene Kleiderhaken,<br />

• bauliches: Dach sanierungsbedürftig 10 .<br />

10<br />

Der Sanierungsbedarf der Dächer trat kurzfristig auf und wurde nachträglich von den Befragten als<br />

erheblicher Mangel benannt.<br />

Seite 28 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Schulturnhalle im Schulzentrum Raisdorf<br />

Kapitel II<br />

Die Schulturnhalle im Schulzentrum Raisdorf ist eine auf den Sportunterricht ausgelegte Halle<br />

mit einer Sportfläche von 12 x 22 m. Sie wird werktags von 8.00 Uhr bis 13.30 Uhr zu 75 %<br />

schulisch und in der übrigen Zeit (bis 22.00 Uhr) von einzelnen Sparten des Raisdorfer TSV<br />

genutzt. Sie weist eine klassische Grundausstattung auf, die für den Schulsportbetrieb aus-<br />

reichend ist. Es fehlen aber moderne Sportgeräte für neue Sportarten. Wettkampfsportliches<br />

Training ist nur in wenigen Sportarten möglich (beispielsweise Tischtennis, Judo).<br />

Abbildung 11: Schulturnhalle und Gymnastikhalle im Schulzentrum Raisdorf,<br />

Außenansicht.<br />

Quelle: eigenes Foto, 2008<br />

Kapazitätsengpässe sind nicht zu verzeichnen. Die Halle befindet sich in einem guten Zustand<br />

und erfüllt die Anforderungen des Schulsports.<br />

Seite 29 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Abbildung 12: Schulturnhalle im Schulzentrum Raisdorf, Innenansicht.<br />

Quelle: eigenes Foto, 2008<br />

Kritikpunkte von Nutzern der Halle:<br />

• Geräte: Geräte überwiegend alt; Geräteraum zu voll,<br />

• Funktionalität: kein Wettkampfsport möglich,<br />

• Sanitärbereich: keine Anmerkungen,<br />

• bauliches: Umkleideräume nicht getrennt.<br />

Seite 30 von 134<br />

Kapitel II


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Gymnastikhalle im Schulzentrum Raisdorf<br />

Kapitel II<br />

Die Gymnastikhalle des Schulzentrums ist mit 12 x 8 m Nutzfläche der kleinste Sportraum in<br />

der Stadt <strong>Schwentinental</strong> und wird neben der Schule auch von Gruppen des örtlichen Kindergartens<br />

und Gymnastikgruppen des Raisdorfer TSV genutzt. Es liegen keine Kapazitätsengpässe<br />

vor. Dieser Raum ist aufgrund seiner Größe allerdings nur für Kleingruppen (bis zu<br />

10 Personen) und nur in den Bereichen Gymnastik, Kleinkinderturnen und Gesundheitssport<br />

nutzbar.<br />

Abbildung 13: Gymnastikhalle im Schulzentrum Raisdorf, Innenansicht.<br />

Quelle: eigenes Foto, 2008<br />

Kritikpunkte von Nutzern der Halle:<br />

• Geräte: kein Geräteraum,<br />

• Funktionalität: kein Wettkampfsport möglich; allgemein schlechte Noten für Ausstattung,<br />

Zustand und Eignung,<br />

• Sanitärbereich: keine Anmerkungen,<br />

• bauliches: keine Anmerkungen.<br />

Seite 31 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Uttoxeterhalle<br />

Kapitel II<br />

Die Uttoxeterhalle im Ortsteil Raisdorf ist die modernste und am besten ausgestattete Sport-<br />

halle <strong>Schwentinental</strong>s. Die im Jahr 1983 errichtete Dreifachhalle ist für den Wettkampfsport<br />

nach den internationalen Regeln der Fachverbände vollständig geeignet und verfügt über<br />

eine ausfahrbare Tribüne für bis zu 250 Zuschauer.<br />

Abbildung 14: Uttoxeterhalle, Außenansicht.<br />

Quelle: eigenes Foto, 2008<br />

Die Sportfläche beträgt 45 x 27 m und ist mittels Trennwänden in drei Bereiche teilbar. Die<br />

Halle bietet eine Vollausstattung für den Schul- und Vereinssport sowie zusätzlich Geräte für<br />

Leistungsturnen. Des Weiteren ist die Halle für den Rollstuhlsport ausgerüstet und bietet<br />

neben barrierefreien Zugängen auch behindertengerechte Umkleideräume. Hauptnutzer sind<br />

vormittags von 8.00 Uhr bis 13.30 Uhr die Schulklassen des benachbarten Schulzentrums<br />

Raisdorf und nachmittags (bis ca. 22.00 Uhr) verschiedene Sparten der örtlichen Sportvereine.<br />

Kapazitätsengpässe drohen in der kälteren Jahreszeit vor allem am Nachmittag durch die<br />

Fußballsparte (temporäre Beanspruchung von Hallenzeiten). Die Halle ist in einem hervorragenden<br />

baulichen Zustand und weist nach sportfachlichen Kriterien keinerlei Mängel in der<br />

Ausstattung auf.<br />

Seite 32 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Abbildung 15: Uttoxeterhalle, Innenansicht.<br />

Quelle: eigenes Foto, 2008<br />

Kritikpunkte von Nutzern der Halle:<br />

• Geräte: zu kleiner und unübersichtlicher Geräteraum,<br />

Kapitel II<br />

• Funktionalität: zu häufig blockiert durch nichtsportliche Veranstaltungen; Hand-<br />

balltore und Basketballkörbe sind umständlich aufzubauen (zeitaufwändig im<br />

Sportunterricht),<br />

• Sanitärbereich: keine Anmerkungen,<br />

• bauliches: keine Anmerkungen.<br />

Seite 33 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

1.3 Bewertung der Sportinfrastruktur aus<br />

sportfachlicher Sicht<br />

Kapitel II<br />

Bei der Begehung der Hallen wurde anhand eines vorgefertigten Kriterienkatalogs eine Bewertung<br />

der einzelnen Sportstätten nach baulichen sowie sportfachlichen Kriterien vorgenommen.<br />

Tabelle 2 zeigt eine Auswahl der Bewertungen und verdeutlicht, dass insbesondere<br />

die Uttoxeterhalle als Referenzbeispiel für eine gut ausgestattete und geführte Halle gelten<br />

kann. Die negative Bewertung des baulichen Zustandes in den beiden Schwentinehallen ist<br />

dem akuten Sanierungsbedarf geschuldet. Trotz aller festgestellten Mängel und Einschränkungen<br />

sind alle untersuchten Hallen – abgesehen von den genannten akuten Problemen –<br />

in einem gebrauchsfähigen Zustand.<br />

In der Regel sind die Turnhallen mit den in einer Grundausstattung üblicherweise enthaltenen<br />

Turn- und Sportgeräten ausgestattet. Diese Grundausstattung ist allerdings für einen<br />

modernen Sportunterricht und für den Vereinssport nur eingeschränkt tauglich. Während<br />

große Schaumstoff- und kleine Turnmatten sehr wichtig sind, finden Recks, Barren und Seitenpferde<br />

– insbesondere in der Grundschule(!) – kaum noch Anwendung. Eine moderne<br />

Ausstattung sollte aus einem Trampolin, Matten, zahlreichem Ball- und Gymnastikmaterial,<br />

verschiedenen Turngeräten, kleinen und großen Toren, Basketball- und Volleyballeinrichtungen<br />

bestehen. Diese fehlen teilweise in den Hallen beider Ortsteile.<br />

Für Normsportarten wie Fußball, Handball, Hockey und für Angebote mit größerer Teilnehmerzahl<br />

(ab 15 Personen) sind die Schulsporthalle in Raisdorf ebenso wie die Turnhalle der<br />

Astrid-Lindgren-Schule in Klausdorf bei weitem zu klein. Aufgrund ihrer Ausstattung sind<br />

auch die Kleine Schwentinehalle und die Gymnastikhalle im Schulzentrum Raisdorf für diese<br />

Arten der Nutzung ungeeignet. Für Tischtennis, Kleingruppen, Kinderturnen und Judo sind<br />

sie hingegen brauchbar. Die Große Schwentinehalle ist, da sie keine ausreichend großen<br />

Auslaufzonen hat, für die dynamischen Ballsportarten und größere Gruppen sowie aufgrund<br />

des Zuschnitts für den Zuschauerbetrieb nur bedingt geeignet.<br />

Seite 34 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Kapitel II<br />

Tabelle 2: Bewertung der Sportinfrastruktur im Bereich der gedeckten Sportstätten in<br />

<strong>Schwentinental</strong>. Relative Einschätzung nach baulichen und sportfachlichen Kriterien bei<br />

der Begehung.<br />

Funktionalität<br />

Baulicher Zustand<br />

Sauberkeit<br />

Behindertengerecht<br />

Turnhalle Astrid-Lindgren Schule - + - -<br />

Kleine Schwentinehalle (+) + (-) (+)<br />

Große Schwentinehalle (+) + (-) (+)<br />

Turnhalle Schulzentrum Raisdorf - + + +<br />

Gymnastikhalle Schulzentrum Raisdorf - + (+) (+)<br />

Uttoxeterhalle + + + +<br />

Legende:<br />

„+“ = sehr gut / „(+)“ = gut, nur leichte Mängel“ / „(-)“ = deutliche Mängel / „-“ =<br />

schwerwiegende Mängel<br />

Quelle: eigene Darstellung, 2008<br />

1.4 Bewertung der Sportinfrastruktur aus Nutzersicht<br />

Im Zuge der Gespräche mit Vertretern der Sportvereine und dem Lehrpersonal der örtlichen<br />

Schulen wurden die Gesprächspartner um eine Einschätzung der Qualität und der Eignung<br />

der gedeckten Sportstätten in <strong>Schwentinental</strong> für die jeweils spezifische Nutzung gebeten.<br />

Die Ergebnisse, ausgedrückt über eine Schulnotenskala (von 1 = „sehr gut“ bis 6 = „mangelhaft“),<br />

sind in den beiden folgenden Tabellen abgebildet.<br />

Seite 35 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Kapitel II<br />

Tabelle 3: Bewertung der Sportinfrastruktur in <strong>Schwentinental</strong> durch Sportvereine<br />

nach Schulnoten (Durchschnittswerte).<br />

Eignung für den Vereinssport<br />

Sauberkeit/Hygiene<br />

Qualität der Ausstattung<br />

Zustand<br />

Turnhalle Astrid-Lindgren Schule 4,2 3,3 4,4 3,8<br />

Kleine Schwentinehalle 2,3 4,0 2,3 3,3<br />

Große Schwentinehalle 2,5 3,7 2,2 3,4<br />

Turnhalle Schulzentrum Raisdorf 2,5 3,0 2,0 4,0<br />

Gymnastikhalle Schulzentrum Raisdorf 2,5 3,0 2,0 5,0<br />

Uttoxeterhalle 2,5 2,5 2,0 1,5<br />

N = 8 (verschiedene Vereinssparten)<br />

Quelle: eigene Darstellung, 2008<br />

Tabelle 4: Bewertung der Sportinfrastruktur in <strong>Schwentinental</strong> durch Schulen<br />

nach Schulnoten (Durchschnittswerte).<br />

Eignung für den Schulsport<br />

Sauberkeit/Hygiene<br />

Qualität der Ausstattung<br />

Zustand<br />

Turnhalle Astrid-Lindgren Schule 4,0 4,0 4,0 2,0<br />

Kleine Schwentinehalle 2,0 3,0 2,0 5,0<br />

Große Schwentinehalle 3,0 3,0 2,0 2,0<br />

Turnhalle Schulzentrum Raisdorf 2,5 3,5 3,5 3,5<br />

Gymnastikhalle Schulzentrum Raisdorf 4,0 5,0 4,0 5,0<br />

Uttoxeterhalle 1,5 1,5 1,5 1,5<br />

N = 4 (Schulen, Sportlehrer)<br />

Quelle: eigene Darstellung, 2008<br />

Seite 36 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Kapitel II<br />

Auch hier zeigt sich, dass die Uttoxeterhalle von allen betrachteten Sportstätten am besten<br />

abschneidet und sowohl von den Vereinen als auch von den Schulen überaus positiv bewertet<br />

wird. Die alte Schulturnhalle im Ortsteil Klausdorf wird erwartungsgemäß am schlechtesten<br />

eingestuft. Auch die Hallen des Schulzentrums in Raisdorf bekommen eher schlechte<br />

Bewertungen. Diese Ergebnisse legen nahe, dass auch hier der Bedarf für Ausbau und Erneuerung<br />

der Sportstätten vorhanden ist. Zu beachten ist bei dieser Zusammenstellung, dass<br />

einige der Befragten die Hallen aus dem jeweils anderen Ortsteil teilweise nicht kannten und<br />

diese daher auch nicht bewertet haben. Es handelt sich also in der Hauptsache um Bewertungen<br />

der tatsächlichen Nutzer.<br />

Die Einschätzung der Befragten, was die Eignung der Hallen für den Sport betrifft, ist sehr<br />

unterschiedlich. Das liegt daran, dass die Schulen und Vereine sehr unterschiedliche Ziele,<br />

Inhalte und Zielgruppen haben und von daher auch andere Nutzerinteressen verfolgen. Am<br />

weitaus besten schneidet hierbei aus Vereins- wie aus Schulsicht die modern ausgestattete<br />

Uttoxeterhalle ab. Daneben werden auch die Hallen im Ortsteil Klausdorf als für den Sportunterricht<br />

an Schulen gut geeignet eingestuft.<br />

Die Sauberkeit der Hallen ist für deren Gebrauch im Schul- und Vereinssport sehr wichtig. Sie<br />

hängt allerdings vom Einsatz der Reinigungskräfte ab. Oft gibt es zwischen den Nutzern unterschiedliche<br />

Einschätzungen, was die Sauberkeit betrifft, u. a. abhängig davon, zu welcher<br />

Tageszeit geputzt wird. Die Sauberkeit und die Hygiene in den Sporthallen werden von den<br />

Nutzern mit Ausnahme der Schulturnhalle in Klausdorf als überwiegend positiv bewertet,<br />

wenngleich diese Aspekte aus Sicht der Schulen kritischer bewertet werden.<br />

Festzustellen ist, dass für einige Sportarten eine klare Unterdeckung des Bedarfs an Hallenzeiten<br />

für Trainingszwecke (auch unter Wettkampfbedingungen) besteht, der durch eine<br />

Erweiterung der Gesamthallenflächen und ein verbessertes gesamtstädtisches Hallenmanagement<br />

behoben werden kann. Darüber hinaus besteht ein Mangel an für den Wettkampfsport<br />

in der Halle geeigneten Flächen (Handball, Basketball, Volleyball) im Ortsteil<br />

Klausdorf, so dass sich der Bedarf räumlich in diesem Ortsteil konzentriert, wenngleich durch<br />

einen Neubau ebenso im Ortsteil Raisdorf die jahreszeitlich bedingten Kapazitätsmängel behoben<br />

werden können (vgl. hierzu Kapitel III).<br />

Für die Hallen im Bereich des Schulzentrums in Raisdorf und die Schulturnhalle der Astrid-<br />

Lindgren-Schule sind zukünftig für die Sportvereine weitere erhebliche Kapazitätsengpässe<br />

zu erwarten, wenn die Schulen zu Ganztagsschulen mit einem auch im Sport entsprechend<br />

ausgeweiteten Angebot am Nachmittag umfunktioniert sogar werden. Die hierfür benötigten<br />

Hallenzeiten werden derzeit von Sportvereinen für ihren Jugendsport belegt. Bei Wegfall dieser<br />

Zeiten müsste die Nachwuchsförderung stark eingeschränkt, wenn nicht ganz aufgegeben<br />

werden.<br />

Seite 37 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

1.5 Zusammenfassung<br />

Kapitel II<br />

Es findet sich in der Stadt <strong>Schwentinental</strong> eine differenzierte, aber dennoch monofunktional<br />

auf die klassischen Bedürfnisse des Schul- und Vereinssports ausgerichtete Sportstättenland-<br />

schaft mit wenig Raum für Innovationen und einem geringen Grad an Flexibilität der Raum-<br />

konzepte wieder. Kleingruppen sind teilweise gezwungen Räume zu nutzen, die nicht für den<br />

Sport ausgelegt und daher auch nur bedingt geeignet sind, wie die Nutzung des Vorraumes<br />

der Astrid-Lindgren-Schule, des Dachbodens des Jugendhauses und des Sitzungsraumes im<br />

Bürgerhaus in Klausdorf für regelmäßige Sportangebote zeigt.<br />

Abbildungen 16 und 17: Dachboden des Jugendhauses in Klausdorf (links),<br />

Vorraum der Astrid-Lindgren-Schule (rechts).<br />

Quelle: eigene Darstellung, 2008<br />

Neben punktuellen Kapazitätsengpässen sind einige der Sporträume nicht mehr zeitgemäß<br />

bzw. sanierungsbedürftig und genügen nicht mehr den Erfordernissen an eine moderne<br />

Sportstätteninfrastruktur. Dies kann sowohl als Hemmnis für die Sportvereinsentwicklung –<br />

im leistungssportlichen wie im breitensportlichen Segment – als auch als Negativfaktor für<br />

eine etwaige Profilbildung und Ausweitung der Angebote im Bereich „Sport“ der örtlichen<br />

Schulen interpretiert und bewertet werden. Dieser Aspekt wiederum hat mittelbare Rückwirkung<br />

auf die zukünftige Entwicklung <strong>Schwentinental</strong>s als so genannter „weicher“ Standortfaktor<br />

im Wettbewerb der Städte und Regionen um Ansiedlung von Wohnbevölkerung und<br />

Wirtschaft und sollte daher explizit in den Entscheidungsprozess einbezogen werden.<br />

2. Situationsanalyse derzeitiger Sport- und<br />

Bewegungsangebote<br />

Zur grundsätzlichen Bedeutung des Sports für die Stadt <strong>Schwentinental</strong> lassen sich folgende<br />

Aussagen treffen: Aus sportwissenschaftlicher Sicht ist es unstrittig, dass der Sport für die<br />

Bürgerinnen und Bürger und für das Gelingen des Gemeinwesens eine herausragende Bedeutung<br />

hat. Für den einzelnen Menschen stellt das Sporttreiben einen wichtigen Teil seines<br />

selbstbestimmten, sinnvollen Lebens dar. Er ist Ausdruck für seine Leistungsfähigkeit, Quelle<br />

für Lebensfreude, Gesundheit und Gemeinschaft und ein unverzichtbarer Teil seiner ganzheitlichen,<br />

körperlichen wie seelisch-geistigen Bildung. Das Gemeinwesen profitiert erheblich<br />

vom gemeinschaftsbildenden Wert des Sports und das mit ihm verbundene bürgerschaftliche<br />

Engagement, von der mit dem Sport erzielten ökonomischen Wertschöpfung sowie von den<br />

Seite 38 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Kapitel II<br />

sportlichen Spitzenleistungen. In diesem Kontext kann sich eine Stadt im Wettbewerb der<br />

Städte um Arbeitsplätze und alternative Lebensräume herausragend profilieren. Dies trifft<br />

insbesondere für eine junge, naturnah und verkehrsgünstig gelegene Stadt wie <strong>Schwentinental</strong><br />

zu, die unter Nutzung ihrer Chancen ihr eigenes Profil schärfen muss und will.<br />

2.1 Organisierter Sport<br />

Der Vereinssport bildet traditionell, insbesondere im Jugendbereich, die zentrale Säule des<br />

Sports in einer Stadt. Er ist auch von außergewöhnlicher Wichtigkeit für das Fortbestehen<br />

einer Sportkultur, der traditionellen Sportarten in der Stadt und des leistungsorientierten<br />

Wettkampfsports.<br />

Das Sportangebot der Stadt <strong>Schwentinental</strong> ist sehr vielfältig und weist neben der Dominanz<br />

klassischer Sportarten auch Angebote aus den Bereichen der jüngeren Trends im Breitensport<br />

auf, wie beispielsweise Yoga oder Nordic Walking. Neben den beiden großen Mehrspartensportvereinen,<br />

dem TSV Klausdorf und dem Raisdorfer TSV, die den organisierten<br />

Sport in der Stadt dominieren, gibt es noch eine Vielzahl kleinerer, aber aufgrund der Besonderheiten<br />

ihres Angebots nicht weniger wichtige Einspartenvereine, die beispielsweise Kanusport<br />

oder Reiten anbieten und so das reichhaltige Angebot der klassisch ausgerichteten<br />

größeren Vereine komplementär ergänzen.<br />

Weiterhin findet organisierter Sport in den Angeboten der beiden ansässigen Volkshochschulen,<br />

der jeweiligen Ortsgruppen der Arbeiterwohlfahrt und des Deutschen Roten Kreuzes<br />

statt, die in der Hauptsache Tanzangebote sowie Yoga- und Tai-Chi-Kurse anbieten.<br />

Eine Besonderheit des Vereinssportlebens stellt die Präsenz des Behindertensports in Form<br />

von Rollstuhlsport bzw. Rollstuhlhockey dar, der vom Verein Raisdorf Panthers angeboten<br />

wird und in der weiteren Umgebung einzigartig ist.<br />

Kommerzielle Anbieter spielen in der Stadt <strong>Schwentinental</strong> bis dato eine untergeordnete Rolle,<br />

da lediglich ein kleines Tanz- und Ballettzentrum am Rand des Ortsteils Klausdorf sowie<br />

ein kleines, spezialisiertes Fitnessstudio (unter 250 m²) für Frauen im Ortsteil Raisdorf vorhanden<br />

sind. Hier kann im bundesweiten Vergleich von einer deutlichen Unterdeckung des<br />

Bedarfs ausgegangen werden, da laut dem Deutschen Sportstudio-Verband (DSSV) im<br />

Durchschnitt auf 12.000 Einwohner je ein Studio mit ca. 800 m² Fläche kommt.<br />

Die Angebotspalette an Sportarten umfasst insgesamt folgende organisierte Sportarten:<br />

Aerobic, Autogenes Training, Badminton, Basketball, Bewegungstraining für Ältere, Bogenschießen,<br />

Eltern-Kind-Turnen, Fitness, Fußball, Gesundheitssport, Gymnastik, Handball,<br />

Jazz-Gymnastik, Judo, Kampfsport, Kanu, Laufen, Leichtathletik, Reiten, Rollstuhl-Sport, Rückenschulkurse,<br />

Schach, Schießen, Schwimmen, Selbstverteidigung für Frauen und Kinder,<br />

Tanzen, Tennis, Tai Chi, Tischtennis, Training für das Sportabzeichen, Turnen, Volleyball,<br />

Walking, Wassergymnastik, Wirbelsäulengymnastik, Wandern, Yoga.<br />

Seite 39 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Tabelle 5: Anteil der in Sportvereinen organisierten Bevölkerung.<br />

Organisationsgrad<br />

Ortsteil Klausdorf 51,2 %<br />

Ortsteil Raisdorf 36,3 %<br />

Stadt <strong>Schwentinental</strong> 42,8 %<br />

Quelle: Eigene Erhebung, 2008<br />

Kapitel II<br />

Der Organisationsgrad der <strong>Schwentinental</strong>er Bevölkerung beträgt 42,8 % und liegt damit<br />

12,5 Prozentpunkte über dem Landesdurchschnitt von 30,3 %. Dieser vergleichsweise hohe<br />

Organisationsgrad in <strong>Schwentinental</strong> ist aufgrund der sehr weiten Angebotspalette (von Reitsport<br />

bis Wassersport), die in dieser Vielfalt kaum eine Kommune zu bieten hat, sowie aufgrund<br />

der Vielzahl der Vereine und der dadurch vermutlich hohen Zahl an Mehrfachmitgliedschaften<br />

zu relativieren, verdeutlicht aber dennoch den hohen Stellenwert des Sports und die<br />

Wichtigkeit der Sportvereine in der Stadt. Außerdem beträgt der Anteil der nicht ortsansässigen<br />

Vereinsmitglieder im Ortsteil Klausdorf 30 %, so dass der tatsächliche Organisationsgrad<br />

dort wie auch in der Summe in <strong>Schwentinental</strong> geringer zu veranschlagen ist.<br />

Die beiden größten Vereine in <strong>Schwentinental</strong> werden nachfolgend kurz vorgestellt, da ihnen<br />

im Rahmen dieser <strong>Machbarkeitsstudie</strong> eine besondere Rolle als zentrale Akteure zukommt.<br />

Die Mitgliederzahlen unterstreichen die große Bedeutung dieser beiden Sportvereine.<br />

Tabelle 6: Mitgliederzahlen des TSV Klausdorf (Stand: 02.07.08) und des Raisdorfer TSV<br />

(Stand: 10.01.08) nach Altersgruppen und Geschlecht 11 .<br />

Verein<br />

TSV<br />

Klausdorf<br />

Raisdorfer<br />

TSV<br />

Mitglieder nach Altersgruppen<br />

bis 6 7-14 15-18 19-26 27-40 41-60 über 60 Gesamt<br />

m 99 350 133 75 117 285 178 1.237<br />

w 98 265 79 50 89 256 202 1.039<br />

ges. 197 615 212 125 206 541 380 2.276<br />

m 69 171 68 60 97 148 117 730<br />

w 73 127 22 14 116 157 150 659<br />

ges. 142 298 90 74 213 305 267 1.389<br />

Quelle: eigene Darstellung, 2008<br />

11 Die abweichenden Mitgliederzahlen im Vergleich zu den Abbildungen 1 und 2, Kapitel I, Abschnitt 2,<br />

resultieren aus unterschiedlichen Zeiten der Erhebung. Schwankungen von 10-20 % über das Jahr<br />

gesehen entsprechen der normalen Fluktuation von Mitgliederzahlen in Sportvereinen.<br />

Seite 40 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Kapitel II<br />

Der TSV Klausdorf setzt sich aus insgesamt 17 Sparten zusammen: Badminton, Basketball,<br />

Fußball, Gymnastik, Handball, Judo, Leichtathletik, Kanu, Schach, Sportschützen und Bogenschießen,<br />

Schwimmen, Tischtennis, Turnen, Volleyball, Wandern, Breitensport (Walking-Treff,<br />

Lauf-Treff, Fitness, Jazz-Gymnastik, Wassergymnastik, Training für das Sportabzeichen, Rückenschulkurse).<br />

Der Raisdorfer Turn- und Sportverein von 1922 e.V. hat Aktive in 19 Sparten: Badminton,<br />

Basketball, Fußball, Gesundheitssport, Jugendfußball, Handball, Judo, Leichtathletik, Laufen,<br />

Skat, Spielmannszug, Sportabzeichen, Schwimmen, Tanzen, Tischtennis, Turnen und Gymnastik,<br />

Volleyball, Walking-Treff, Yoga.<br />

2.2<br />

2.3<br />

Nicht organisierter Sport<br />

Aktuelle wissenschaftliche Studien weisen nach, dass die Zahl der Personen, die gelegentlich<br />

informell, also außerhalb eines Sportvereins ihren Sport treiben, bei Weitem größer ist als die<br />

Zahl derjenigen, die dem organisierten Vereinssport nachgehen. Wobei auch viele, die informell<br />

Sport treiben, gleichzeitig Vereinsmitglieder sein können. In <strong>Schwentinental</strong> wurde im<br />

Rahmen der vorliegenden <strong>Machbarkeitsstudie</strong> keine Erhebung durchgeführt, die Zahl der<br />

Gelegenheitssportler kann aber zwischen 25 % und 80 % der Gesamtbevölkerung betragen<br />

(Hübner 2008).<br />

Über den Bereich des informellen und nicht organisierten Sports sind daher keine quantifizierbaren<br />

Aussagen möglich. In Hintergrundgesprächen und einzelnen Gesprächen mit Bürgerinnen<br />

und Bürgern (vornehmlich im Schulalter) wurde jedoch der Eindruck bestätigt, dass<br />

es abseits des Vereinssports selbst organisierte und informelle Sportaktivitäten gibt. Diese<br />

reichen vom Joggen über Skateboarden bis hin zu aufwändig selbst angelegten Dirt-Bike-<br />

Parcours in der Gegend um Neuwühren (südlich des Ortsteils Raisdorf). Darüber hinaus<br />

konnte keine nennenswerte Nutzung des öffentlichen und halböffentlichen Raumes für informellen<br />

Sport beobachtet werden. Dieser Befund verwundert nicht, da Jugendliche in Ermangelung<br />

geeigneter Räume gezwungen sind, beispielsweise in das benachbarte Kiel auszuweichen,<br />

wie einige Gesprächspartner angaben.<br />

Methodisch bedingt (da im Rahmen der <strong>Machbarkeitsstudie</strong> keine Bürgerbefragung zum<br />

Sportverhalten durchgeführt wurde) und aufgrund der Aufgabenstellung, die gedeckten<br />

Sportstätten in den Fokus der Untersuchung zu stellen, muss es bei diesen qualitativen Aussagen<br />

bleiben. Formen des nicht organisierten Sports sollten bei der Planung einer neuen<br />

Halle samt ihrer Außenanlagen durch weitere Befragungen respektive die Beteiligung der<br />

potenziellen Nutzer berücksichtigt werden.<br />

Schulsport<br />

Der Schulsport ist eine wichtige Säule des Sports, da er alle Kinder und Jugendlichen gleichermaßen<br />

erreicht und, je nach seiner Qualität, wesentliche Motivationsgrundlagen für ein<br />

lebenslanges Sporttreiben legt. Eine Analyse der Aktivitäten im Schulsport ist daher ein wichtiger<br />

Teilaspekt zur Charakterisierung der Sportsituation in <strong>Schwentinental</strong>. Die Schulen im<br />

Untersuchungsgebiet sind aus diesem Grunde schriftlich und mündlich zur Sportsituation an<br />

Seite 41 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Kapitel II<br />

ihrer Schule befragt worden und um eine Einschätzung zum Bedarf für eine neue Halle in<br />

<strong>Schwentinental</strong> gebeten worden.<br />

Die Schulen in den beiden Ortsteilen <strong>Schwentinental</strong>s sind als sehr engagiert im Bereich<br />

Sport zu bezeichnen. Dieses Engagement zeigt sich in einem Angebot, das für Kommunen<br />

vergleichbarer Größe nicht selbstverständlich ist. Hierbei spielt die sehr gute quantitative<br />

Ausstattung mit verschiedenen Sportstätten im direkten Umfeld der Schulen eine große Rolle.<br />

So kann die Astrid-Lindgren-Grundschule beispielsweise für ihre Schulklassen Schwimmunterricht<br />

in der an den Schulhof angrenzenden Schwimmhalle anbieten 12 .<br />

Auch das Schulzentrum in Raisdorf zeigt vielfältige Aktivitäten im Sportbereich und konnte in<br />

allen Schulformen ausreichend Sportunterricht anbieten. Zudem zeugen Erfolge bei Schulwettbewerben<br />

von einer hohen Sportaffinität und einem hohen Engagement der Lehrkräfte,<br />

die auch in den Nachmittagsstunden Sport-AGs anbieten.<br />

Einen positiven Impuls für die Entwicklung des Schulsports könnten die Einrichtung eines<br />

gymnasialen Zweigs im Schulzentrum Raisdorf und die Einführung der Ganztagsschule bringen.<br />

Dies hätte neben dem Sanierungsbedarf einiger Sportaußenanlagen aber auch einen<br />

entsprechenden Mehrbedarf an Hallenkapazitäten zur Folge. Diese Szenarien müssen zwingend<br />

bei den Planungen für eine neue Halle in <strong>Schwentinental</strong> mitbedacht werden. Hier<br />

könnte das Aufstellen eines Sportentwicklungsplanes für die Gesamtstadt zur gegenwärtigen<br />

und zukünftigen Sportsituation verlässliche Planungsgrundlagen liefern.<br />

2.4<br />

Zusammenfassung<br />

<strong>Schwentinental</strong> hat gute Voraussetzungen für eine positive Weiterentwicklung in allen Bereichen<br />

des Sports. Allen voran zu nennen sind die Sportvereine mit ihren vielseitigen Angeboten<br />

und einem leistungssportlichen Schwerpunkt in der Sparte Basketball im Ortsteil Klausdorf.<br />

Weiterhin zeigen die örtlichen Schulen ein hohes Engagement und fördern die sportliche<br />

Entwicklung der Kinder und Jugendlichen mit diversen Angeboten unter Ausnutzung der<br />

reichhaltigen Sportinfrastruktur (speziell die Schwimmbäder). Flankiert werden diese Maßnahmen<br />

von dem Sport- und Gesundheitsangebot der freien Träger und einiger weniger<br />

kommerzieller Anbieter.<br />

Es ist insbesondere im Ortsteil Klausdorf hinsichtlich der Funktionalität der Hallen ein Defizit<br />

festzustellen, das in Kombination mit den punktuellen Kapazitätsengpässen ein Indiz für einen<br />

Bedarf für eine Erneuerung respektive Erweiterung der Sportstätteninfrastruktur liefert.<br />

12 Zurzeit kann dieser nicht angeboten werden, da die Schwimmhalle aufgrund akuten Sanierungsbedarfs<br />

für eine nicht absehbare Dauer gesperrt ist (vgl. Kieler Nachrichten vom 09.04.2008 und vom<br />

04.06.2008).<br />

Seite 42 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

III. Bedarfsanalyse<br />

1. Rahmenbedingungen<br />

Kapitel III<br />

Der gesamtgesellschaftliche Wandel der vergangenen Dekaden führt mittelbar auch zu ei-<br />

nem Wandel des Sportverhaltens und der Bedeutung des Sports. Pluralisierte Lebensstile und<br />

Individualisierungstendenzen sowie veränderte Zeitbudgets in Zeiten flexibler Arbeitszeiten<br />

und unsteter Erwerbsbiografien als einige seiner markanten Ausprägungen bleiben nicht ohne<br />

Einfluss auf die Nutzung („den Konsum“) von Sportangeboten und das individuelle Sportverhalten.<br />

Die Sportentwicklung ist integraler Bestandteil der Entwicklung einer Stadt und muss die<br />

grundsätzlichen Rahmenbedingungen, in den sich Kommunalpolitik und das Leben der Menschen<br />

vollzieht, berücksichtigen.<br />

Im Einzelnen sind folgende Bereiche für die Beurteilung der Ist-Situation und für die Prognose<br />

der Sportentwicklung entscheidend:<br />

• die Bevölkerungsentwicklung,<br />

• die allgemeine Sportentwicklung,<br />

• die Vereinsentwicklung,<br />

• sowie die Schulentwicklung,<br />

• die Stadtentwicklung und Entwicklungen im Umland.<br />

1.1 Bevölkerung<br />

Vor dem Hintergrund der gesamtdeutschen Bevölkerungsentwicklung müssen zusätzlich lokale<br />

Daten der jeweiligen Kommune herangezogen werden, um die Entwicklung der Bevölkerung<br />

zuverlässig prognostizieren zu können. Relevante Daten sind dabei die Bevölkerungsstruktur<br />

(Einwohnerzahl, Geschlechter-, Alters-, Sozialstruktur, Ausländeranteil, Bildungsstand,<br />

Einkommen), sowie die Bevölkerungsentwicklung.<br />

Für die Stadt <strong>Schwentinental</strong> lassen sich allgemein die folgenden Aussagen treffen: Die Bevölkerung<br />

wird strukturell älter und dabei treten in geringem Maße Unterschiede zwischen<br />

den beiden Ortsteilen auf.<br />

Die Bevölkerung des Ortsteils Klausdorf stagniert quantitativ und wird strukturell älter. Im<br />

Ortsteil Raisdorf schrumpft die Bevölkerungszahl (moderat), die Bevölkerung wird strukturell<br />

älter (siehe Abbildung 18 und 20).<br />

Seite 43 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Kapitel III<br />

Abbildung 18 und 19: Bevölkerungsentwicklung in den Ortsteilen Klausdorf (oben) und<br />

Raisdorf (unten) 2005 bis 2020.<br />

Frauen Männer<br />

StaNord 53<br />

100 80 60 40 20 0 20 40 60 80 100<br />

95<br />

90<br />

85<br />

80<br />

75<br />

70<br />

65<br />

60<br />

55<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Frauen Männer<br />

100 80 60 40 20 0 20 40 60 80 100<br />

2006 2020<br />

Frauen Männer<br />

StaNord 53<br />

100 80 60 40 20 0 20 40 60 80 100<br />

Quelle: Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein, 2006<br />

1.2 Sportentwicklung<br />

95<br />

90<br />

85<br />

80<br />

75<br />

70<br />

65<br />

60<br />

55<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

StaNord 53<br />

Frauen Männer<br />

100 80 60 40 20 0 20 40 60 80 100<br />

Der Sport als fester Bestandteil unserer Alltagskultur unterliegt einem kontinuierlichen Wan-<br />

del. Dieser Wandel findet nicht autonom statt und kann somit auch nicht losgelöst von den<br />

gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen betrachtet werden.<br />

Individualisierungstendenzen führen daher immer häufiger zu einer Selbstorganisation im<br />

Sport. Der demografische Wandel sowie Zu- und Abwanderungstendenzen verändern die<br />

Sportnachfrage. Neue Motive des Sporttreibens wie Fitness- und Gesundheitsbewusstsein<br />

lösen zunehmend den wettkampforientierten Sport ab. Die rasante Zunahme von Trendsportarten<br />

sorgt zusätzlich für eine kaum überschaubare Vielfalt an neuartigen Bewegungsund<br />

Sportaktivitäten, die ein darauf ausgerichtetes Sportangebot nach sich ziehen müssen<br />

(vgl. hierzu Abbildung 20).<br />

StaNord 53<br />

Seite 44 von 134<br />

5<br />

0<br />

95<br />

90<br />

85<br />

80<br />

75<br />

70<br />

65<br />

60<br />

55<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

95<br />

90<br />

85<br />

80<br />

75<br />

70<br />

65<br />

60<br />

55<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Abbildung 20: Ausprägungsformen der Sport- und Bewegungsaktivitäten.<br />

Die Bedeutung gesundheitsorientierter<br />

Sportformen wird ansteigen<br />

Der Anteil der leistungs- und<br />

wettkampfsportlichen Aktivitäten an<br />

allen Sportaktivitäten wird sinken<br />

Es werden im Vergleich zu heute<br />

weniger Personen klassische<br />

Mannschaftssportarten betreiben<br />

Die Zahl der Sportarten wird zunehmen<br />

3,3<br />

7,2<br />

15,6<br />

17,8<br />

20,8<br />

34,6<br />

0 20 40 60 80<br />

kumuliert Prozentwerte der Nennungen 4 und 5 auf einer Skala von 1 = "sehr gering" bis 5 = "sehr<br />

hoch" (Wahrscheinlichkeit und Intensität) bzw. 1 = "sehr schlecht" bis 5 = "sehr gut" (Beurteilung)<br />

56,2<br />

60,5<br />

60<br />

58,9<br />

83,8<br />

Beurteilung Intensität Wahrscheinlichkeit<br />

Quelle: Delphi-Studie „Grundlagen zur Weiterentwicklung von Sportanlagen“,<br />

Institut für Kooperative Planung und Sportentwicklung (IKPS)<br />

89<br />

100<br />

Kapitel III<br />

Grundlage für die Ausübung der meisten Sportarten sind geeignete Sportstätten. Diese werden<br />

zum Großteil zu ca. 60 % von den Kommunen und zu ca. 30 % von den Vereinen und<br />

Verbänden betrieben. Durch die angespannte Haushaltslage einiger Kommunen, die eine<br />

genaue Planung und eine restriktive Sportförderung erforderlich macht, wird die Versorgung<br />

der Bevölkerung mit den relevanten Sportanlagen erschwert. Für die öffentliche Sportverwaltung,<br />

aber auch für die Sportvereine, die von den öffentlichen Zuwendungen profitieren,<br />

entstehen neue Rahmenbedingungen (vgl. Abbildung 21).<br />

Abbildung 21: Infrastrukturelle Entwicklungsprozesse bei Hallen und Räumen.<br />

Die Bedeutung von kleineren Sportund<br />

Bewegungsräumen im<br />

Wohnquartier wird zunehmen.<br />

Hallen und Räume werden zukünftig<br />

verstärkt so geplant werden, dass<br />

sie modular erweiterbar bzw<br />

rückbaubar sind.<br />

In Städten (ab 25.000 Ew) werden<br />

sich sportspezifische Hallentypen<br />

herausbilden (z.B. Ballspielhalle,<br />

Gerätturnhalle)<br />

4,1<br />

9,4<br />

17,2<br />

25,4<br />

29,5<br />

0 20 40 60 80 100<br />

55,1<br />

Beurteilung Intensität Wahrscheinlichkeit<br />

kumuliert Prozentwerte der Nennungen 4 und 5 auf einer Skala von 1 = "sehr gering" bis 5 = "sehr hoch" (Wahrscheinlichkeit und Intensität) bzw.<br />

1 = "sehr schlecht" bis 5 = "sehr gut" (Beurteilung)<br />

Quelle: Delphi-Studie „Grundlagen zur Weiterentwicklung von Sportanlagen“,<br />

Institut für Kooperative Planung und Sportentwicklung (IKPS)<br />

Seite 45 von 134<br />

80,6<br />

90,5<br />

88,9


1.3<br />

1.4<br />

1.5<br />

<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Vereinsentwicklung<br />

Kapitel III<br />

Die Vereinsentwicklung muss vor dem Hintergrund der allgemeinen Sportentwicklung und<br />

dem demografischen Wandel betrachtet werden; sie ist u. a. abhängig von Prognosen zum<br />

Sportengagement.<br />

Die Vereine in <strong>Schwentinental</strong> setzen in dieser Hinsicht folgende Schwerpunkte in ihrer Entwicklung:<br />

• Angebote für die Zielgruppe „Senioren“ und „50plus“ sollen ausgeweitet werden,<br />

• mehr Angebote im Gesundheitssport, Wellness und den so genannten „Ruhesportarten“,<br />

die einen entsprechenden Raumbedarf haben,<br />

• Kooperationen mit Krankenkassen,<br />

• Angebote zu früheren Tageszeiten (Bedarf an hauptamtlichen Trainern),<br />

• leistungssportliche Entwicklung abhängig von Finanzen und Kapazitäten,<br />

• Ausweitung der Angebote für Kinder und Jugendliche,<br />

• Abstimmung des Angebots mit anderen Anbietern und VHS etc.,<br />

• statt klassischem Vereinsangebot mehr Kurse anbieten.<br />

Schulentwicklung<br />

Die Entwicklung der Schulen hängt ebenfalls von der allgemeinen Bevölkerungsentwicklung<br />

ab und wird darüber hinaus durch Stadtentwicklung und die Entwicklungen im Umland beeinflusst.<br />

Die Schulentwicklungspläne für die beiden Ortsteile Klausdorf und Raisdorf (Stand:<br />

Januar bzw. Februar 2008) prognostizieren jeweils einen z. T. starken Rückgang der Schülerzahlen<br />

bis zum Jahr 2026, der je nach Schulform bis zu 50 % gegenüber dem derzeitigen<br />

Stand betragen wird.<br />

Die Stadt- und Regionalentwicklung wird wesentlich durch politische Entscheidungen beeinflusst.<br />

Diese legen die Strategien fest, wie auf die zu erwartenden Alterungs- und Schrumpfungstendenzen<br />

reagiert wird und in welche Richtung sich in diesem Fall die Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

zukünftig entwickeln wird. Sie sind somit die bestimmende Einflussgröße für die Rahmenbedingungen,<br />

in denen sich auch der Sport in der Stadt entwickeln wird.<br />

Prognosen<br />

Auch die Sportlandschaft in <strong>Schwentinental</strong> wird sich dem skizzierten Wandel stellen müssen,<br />

der sich in veränderter Nachfrage und einer zunehmenden Informalisierung und Ausdifferenzierung<br />

des Sports äußert. Daher gilt es sowohl in Bezug auf die Angebotspalette des Sports<br />

als auch im Hinblick auf die Sportstätteninfrastruktur in <strong>Schwentinental</strong> Maßnahmen zu ergreifen,<br />

die den gewandelten Bedürfnissen neuer und alter Nutzergruppen Rechnung tragen.<br />

Die Nachfrage nach „traditionellen“ Angeboten des Breitensports und nach klassischen<br />

Mannschaftssportarten wird stagnieren oder sogar geringer werden, dagegen wird das Segment<br />

Gesundheitssport und Fitness/Wellness in den Mittelpunkt rücken. Für die Jugend werden<br />

innovative Trends bedeutender werden, dabei neigen Mädchen und Frauen mehr den<br />

expressiven Sportarten zu als Jungen und Männer.<br />

Seite 46 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Kapitel III<br />

Als eine große und stetig wachsende Nachfragergruppe werden die so genannten „aktiven<br />

Alten“ oder auch „jungen Alten“ und „Best-Ager“ neben ihrem zunehmenden Einfluss in Politik,<br />

Wirtschaft und Gesellschaft immer mehr zu Trendsetzenden im Bereich des Sports.<br />

Neben der deutlichen quantitativen Reduktion wird es auf der qualitativen Ebene zu Veränderungen<br />

der Nachfragemuster kommen. Durch die zukünftige Altersstruktur werden andere<br />

Nachfragergruppen an Gewicht gewinnen. Die Nachfragergruppe der Älteren wird durch höhere<br />

qualitative Ansprüche an Waren und Dienstleistungen, mehr Wohlstand und einen allgemein<br />

besseren Gesundheitszustand als die Altengeneration zuvor gekennzeichnet sein.<br />

Dies bedeutet, dass sich der kommerzielle wie der Vereinssport immer mehr dieser Gruppe<br />

wird zuwenden müssen, um deren Bedürfnissen zu entsprechen und sie als „Kunden“ an sich<br />

zu binden. Um die soziale Säule der Nachhaltigkeit (des Sports) in <strong>Schwentinental</strong> zu sichern<br />

wird es aber auch nötig sein, der Polarisierung zwischen so genannten „Best-Agern“ oder<br />

den als Zielgruppe begehrten „Silver-Consumers“ auf der einen Seite und denjenigen, die im<br />

höheren Lebensalter von (relativer) Armut bedroht sind, auf der anderen Seite Rechnung zu<br />

tragen. Es müssen auch für weniger begüterte Haushalte Angebote vorgehalten werden, so<br />

dass – auch im Bereich „Sport“ – keine Zugangsbarrieren oder ungleiche Teilhabechancen<br />

entstehen.<br />

1.6 Nutzerinteressen<br />

Als Nutzerinteressen ist das Zusammenspiel folgender Nutzergruppen und ihrer gruppenspezifischen<br />

Bedarfe in Bezug auf Sportstätten und Räume sowie hinsichtlich der jeweiligen Nutzungsdauer<br />

und Intensität zu verstehen. Diese oftmals subjektiven Einschätzungen aus Sicht<br />

der tatsächlichen und potenziellen Nutzer müssen quantifizierbaren Daten gegenübergestellt<br />

werden, so dass im Abgleich dessen ein möglichst realistisches Bild des tatsächlichen Bedarfs<br />

entsteht.<br />

Abbildung 22: Übersicht über alle für die Bedarfsermittlung relevanten Akteure.<br />

Schulen Seniorengruppen<br />

Sonst. Vereine<br />

Sportvereine<br />

Parteien<br />

AWO Verwaltung<br />

BEDARF<br />

VHS DRK<br />

Verwaltung<br />

Kulturelle Gruppen Jugendgruppen<br />

Quelle: eigene Darstellung, 2008<br />

Seite 47 von 134<br />

Feuerwehr<br />


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Kapitel III<br />

Da nicht alle erforderlichen Daten in der notwendigen Tiefe vorlagen (im Wesentlichen bedingt<br />

durch das Fehlen einer Einwohnerbefragung zum Sportverhalten), fußen die nachfolgenden<br />

Ausführungen auf den qualitativen Interviews, die mit Vertretern der Schulen und<br />

Vereine geführt wurden und der Auswertung der standardisierten Fragebögen, mit denen die<br />

Kapazitätsbedarfe aus Sicht der Vereine eingeschätzt wurden. Darüber hinaus wurden Vergleichsdaten<br />

aus anderen sportwissenschaftlichen Veröffentlichungen und Gutachten zur<br />

Beurteilung herangezogen.<br />

Weitere wichtige Einflussgrößen, die betrachtet wurden, sind die Vereinsentwicklung, der<br />

Organisationsgrad der Bevölkerung in Sportvereinen und die Schulentwicklung.<br />

Der derzeitige Mehrbedarf an Hallenzeiten pro Woche aufgrund von Kapazitätsengpässen<br />

stellt sich laut Befragung wie folgt dar:<br />

Vereine:<br />

Schulen:<br />

• TSV Klausdorf: je nach Sparte zw. 1 Stunde (im Winter) bis 8 Stunden Mehrbedarf;<br />

insgesamt bis zu 26,5 Stunden,<br />

• Raisdorfer TSV: gelegentlich Engpässe, ohne diese quantifizieren zu können; Engpässe<br />

im Winterhalbjahr,<br />

• TC Schwentine: kein zusätzlicher Bedarf,<br />

• Raisdorfer FC 06: 2 Stunden im Winter.<br />

• Nachfrage in Wesentlichen gedeckt,<br />

• nur gelegentliche Engpässe durch Sonderveranstaltungen am Wochenende, wenn<br />

dadurch die Hallen entweder bis Montag oder bereits ab Freitag blockiert sind.<br />

Die Schulen schätzen die ihnen zugewiesenen Hallenkapazitäten als ausreichend ein und<br />

haben im Bereich Qualität Beanstandungen, wie u. a. auch die mangelhafte Sauberkeit der<br />

Hallen. Die generelle Zufriedenheit der Schulen mit der vorliegenden Situation rührt sicherlich<br />

daher, dass die Schulen im Untersuchungsgebiet Vorrang genießen und so in den Vormittagsstunden<br />

die Hallen „für sich“ haben und weder mit dem Vereinssport noch mit anderen<br />

Schulen um Hallenzeiten konkurrieren müssen. Allein die Blockade der Hallen für den<br />

Auf- und Abbau sportferner Veranstaltungen in der Uttoxeterhalle wie in der Großen Schwentinehalle<br />

sorgen für gelegentliche Unzufriedenheit, da dadurch regelmäßig dieselben Klassenstufen<br />

am Freitag und Montag von Unterrichtsausfällen betroffen sind. Die Schulen und<br />

die Sportlehrkräfte plädieren in diesem Zusammenhang für ein effizienteres Hallenmanagement.<br />

Die befragten Sportvereine gaben an, dass es insbesondere im Winterhalbjahr zu Kapazitätsengpässen<br />

in den vorhandenen Hallen kommt. Dies trifft insbesondere auf den TSV Klausdorf<br />

zu, der beinahe über alle Sparten, die Hallensportarten anbieten, hinweg angab, über zu<br />

wenige Hallenzeiten zu verfügen. Beide Vereine, der TSV Klausdorf sowie der Raisdorfer TSV<br />

gaben an, dass mangelnde Hallenkapazitäten einer zukunftsweisenden Vereinsentwicklung<br />

hin zu mehr Angeboten in den Bereichen Gesundheitssport und Wellness im Wege stünden.<br />

Seite 48 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Kapitel III<br />

Das damit verbundene Erfordernis an qualifizierten Trainern hingegen wäre kein Problem.<br />

Entweder würde es bereits heute zur Verfügung stehen, bzw. ausgebildet werden, was auch<br />

entsprechend finanziert werden könne.<br />

Diese subjektiven Aussagen über etwaige Kapazitätsengpässe lassen sich empirisch und objektiv<br />

allerdings nur dann zur Gänze überprüfen, wenn alle Angaben über Gruppengrößen<br />

vorliegen, alle Möglichkeiten von Organisationsoptimierung erfüllt und die Weiterentwicklung<br />

der Vereine für alle Sparten prognostiziert werden kann. Da dies im Rahmen dieser <strong>Machbarkeitsstudie</strong><br />

aus Zeit- und Kostengründen nicht durchführbar war und Prognosen im Wettkampfsport<br />

nur schwer aufzustellen sind, kann der angegebene Kapazitätsengpass nur für<br />

einzelne Sparten exemplarisch nachvollzogen werden.<br />

Die zur Verfügung stehenden Hallenkapazitäten werden von den befragten Schulen und Vereinen<br />

– nach deren einzelnen Sparten differenziert – zum Teil sehr unterschiedlich beurteilt.<br />

Es stehen also auch innerhalb eines Vereines unterschiedliche Nutzerinteressen einander<br />

gegenüber. Die Gegensätze verlaufen nicht allein an der Grenze zwischen Feldsportarten und<br />

Hallensportarten, sondern auch zwischen den einzelnen Sparten der Hallensportarten. Auch<br />

wird auf Vereinsebene teilweise Klientelpolitik betrieben, die die eigenen Interessen in den<br />

Vordergrund rückt. Im Abgleich mit den tatsächlichen Belegungen und den Anforderungen<br />

der Normsportarten nach Vergleichsdaten ergibt sich hingegen oft ein anderes Bild.<br />

Festzuhalten bleibt, dass für einige Sportarten eine klare Unterdeckung des Bedarfs an Hallenzeiten<br />

für Trainingszwecke in der Stadt <strong>Schwentinental</strong> vorliegt. Durch die räumliche Konzentration<br />

der Unterdeckung im Ortsteil Klausdorf werden dort sowohl die Breiten- als auch<br />

leistungssportliche Entwicklung (Basketball, Volleyball) behindert. Hier kann eine effizientere<br />

Verteilung der zur Verfügung stehenden Hallenzeiten nur geringfügig für Verbesserungen<br />

sorgen. Der Bedarf ist so groß, dass ein Ausbau der Hallenkapazitäten erforderlich ist.<br />

Gestützt wird dieser Befund zusätzlich dadurch, dass den interviewten Vereinsvertretern zufolge<br />

die Vereinsentwicklung mangels geeigneter Räume im Bereich Gesundheitssport stagniert.<br />

Hier fehlen insbesondere Kleingruppenräume mit entsprechender Ausstattung.<br />

Es sei in diesem Zusammenhang auch noch einmal auf den bereits beschriebenen Zustand<br />

der vorhandenen Hallen hingewiesen, die zum Teil deutliche Mängel aufweisen (Sanierungsbedarf)<br />

und nicht mehr den modernen Anforderungen an eine Sportstätte genügen.<br />

Seite 49 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

2. Nutzungsanforderungen<br />

Kapitel III<br />

Die Kapazitätsanforderungen ergeben sich aus den Normen der Sportarten, wie die folgende<br />

Übersicht zeigt.<br />

Tabelle 7: Kapazitätsanforderungen verschiedener Sportarten in gedeckten<br />

Sportstätten.<br />

Sportfläche Einzelhalle Doppelhalle Dreifachhalle<br />

Zulässige<br />

Maße in m<br />

Sportart Länge Breite<br />

15x27x5,5<br />

Hallenteil<br />

22x26x7<br />

Hallenteil<br />

22x18x7<br />

ungeteilt<br />

27x45x7<br />

Hallenteil<br />

27x15x7<br />

Einzelhalle<br />

für Spiele<br />

Badminton 13,4 6,1 O X X X X X<br />

Basketball 24-28 13-15 X ,1) X, 1) X X, 1) X<br />

Fußball 30-50 15-25 X X<br />

Handball 40 20 X X<br />

Hockey 36-44 18-22 X X<br />

Kunstturnen 29 16 O O O X O X<br />

Sportgymnastik 12 12 X, 2) X X X X X<br />

Tischtennis 2,74 1,525 X X X X X X<br />

Volleyball 18 9 O, 3) X X X X X<br />

X Nutzbar für Wettkampf und Trainingsbetrieb<br />

O Nutzbar für Trainingsbetrieb<br />

1) nicht international<br />

2) empfohlene Hallenhöhe 7 m, international 8 m<br />

3) Hallenhöhe nach Wettkampfbestimmungen 7 m<br />

Quelle: eigene Darstellung, 2008<br />

Seite 50 von 134<br />

22x44x7


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Kapitel III<br />

Nachfolgend werden die Nutzungsanforderungen und Bedarfe, die bei der abschließenden<br />

Prognose sowie der Analyse der wichtigsten Handlungsfelder und für die Ableitung entsprechender<br />

Empfehlungen für eine neue Halle in der Stadt <strong>Schwentinental</strong> von Bedeutung sind,<br />

skizziert.<br />

2.1<br />

2.2<br />

2.3<br />

Anforderungen des Vereinssports<br />

Die Eignung der Schulturnhallen für bestimmte Sportarten des Vereinssports im Jugend-,<br />

Erwachsenen- und Normsport ist eingeschränkt und produziert in diesem Segment Kapazitätsengpässe.<br />

Die prognostizierbare positive Mitgliederentwicklung im Seniorensport der beiden<br />

großen Sportvereine in der Stadt lässt in Zukunft noch mehr Kapazitätsengpässe erwarten.<br />

Eine Ausweitung des klassischen Vereinsangebots wird insbesondere in Sportarten wie<br />

Badminton, Volleyball, Inline-Skaten und Inline-Hockey sowie Nordic Walking für möglich<br />

gehalten, da sich diese, gemessen an den Verbandszahlen, derzeit außergewöhnlicher Beliebtheit<br />

erfreuen und somit als stabile Trendsportarten zu bezeichnen sind. Auch wenn diese<br />

zukünftigen Kapazitätsanforderungen nicht exakt zu quantifizieren sind, ist doch eine Erweiterung<br />

der Sportstätteninfrastruktur durch eine wettkampfgerechte Dreifachsporthalle und<br />

ergänzende Kleingruppenräume zweifellos notwendig. Dadurch wird sowohl einer leistungssportlichen<br />

Entwicklung als auch der allgemeinen Entwicklung der Vereine durch eine Ausweitung<br />

des Angebots in dem Bereich der Wellness- und Gesundheitssportangebote eine<br />

solide und tragfähige Basis gegeben, die sie in die Lage versetzt, sich als moderne Vereine<br />

zu profilieren.<br />

Anforderungen des Schulsports<br />

Der zu erwartende Ausbau zu Ganztagesschulen wird vermutlich trotz der demografischen<br />

Perspektive zu Kapazitätsproblemen im Hallen- und Außenbereich für den Bereich Schulsport<br />

führen, da die Angebote in den Nachmittagsstunden dann mit den Trainingszeiten der Vereine<br />

kollidieren können. Hier bleibt allerdings abzuwarten, wie sich der allgemeine Trend zur<br />

Abnahme der Schülerzahlen und die mittel- und langfristige Bevölkerungsentwicklung der<br />

Stadt <strong>Schwentinental</strong> auswirken werden, da diese beiden Einflussgrößen auch für die Auslastung<br />

der Hallen durch den Schulbetrieb von großer Bedeutung sind.<br />

Generelle Anforderungen an moderne kommunale<br />

Sportstätten<br />

Wenn ein Neubau erfolgt, sollte die Halle als Mutifunktionshalle nutzbar sein. Das bedeutet<br />

einerseits, dass sie den steigenden Bedarf an kleinen Spiel- und Bewegungsräumen in Gymnastikraumgröße<br />

berücksichtigen muss, z. B. durch Zuführung von Nebenräumen (wie Eingangsbereiche,<br />

Zuschauergalerie) oder Unterteilung der Sportfläche in getrennt voneinander<br />

nutzbare Einzelräume (mobile Elemente u. a.). Andererseits bedeutet es, dass die Halle auch<br />

zu vielfältigen kulturellen Zwecken wie Schultheater, Schulversammlungen, Treffen bürgerschaftlicher<br />

Gruppen und als Veranstaltungshalle für Events und Messen nutzbar sein muss.<br />

Es ist im Sinne der Nachhaltigkeit bei der Planung einer neuen Sporthalle darauf zu achten,<br />

dass diese an die Stadtentwicklungsprozesse angepasst und in eine Gesamtentwicklungsstrategie<br />

eingebettet wird. Dies kann über die Dimensionierung und das Konzept der Halle ge-<br />

Seite 51 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Kapitel III<br />

schehen, aber auch durch eine auf Veränderbarkeit ausgelegte Bauweise, die einen Rückbau<br />

oder auch eine Erweiterung relativ problemlos zulässt.<br />

Es hat in Zukunft für Kommunen kaum noch Sinn, allein Sportaktivitäten vorbehaltene Anlagen<br />

zu bauen. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit sollte immer eine Vielfachnutzung verfolgt<br />

werden.<br />

Abbildung 23: Diversifikation der Anlagentypen.<br />

Die Veränderung der Nachfragestruktur im Sport wird einen Umbau alter<br />

Sportanlagen erforderlich machen<br />

Veränderungen im Sportverhalten (Differenzierung) erfordern künftig eine<br />

Erweiterung der Anlagenvielfalt (Diversifikation der Sportanlagentypen)<br />

Sportanlagen gleichen Typs werden in Zukunft eine Vielfalt an<br />

unterschiedlichen Gestaltungsformen aufweisen<br />

Für neue Sportentwicklungen werden kostengünstige Bauweisen für eine<br />

kurz- bis mittelfristige Nutzung mit anschließender geordneter Entsorgung an<br />

Bedeutung gewinnen<br />

Mobile, auf- und abbaubare Sportanlagen werden in Zukunft als<br />

Infrastrukturergänzung für Sportveranstaltungen an Bedeutung gewinnen<br />

Aufgrund der schnell wechselnden Moden und Trends im Sport werden<br />

Sportanlagen zunehmend nach dem Prinzip der Veränderbarkeit gebaut<br />

kumuliert Prozentwerte der Nennungen 4 und 5 auf einer Skala von 1 = "sehr gering" bis 5 = "sehr<br />

hoch" (Wahrscheinlichkeit und Intensität) bzw. 1 = "sehr schlecht" bis 5 = "sehr gut" (Beurteilung)<br />

8,3<br />

11<br />

17,8<br />

18,8<br />

16,6<br />

27,1<br />

48,4<br />

53,5<br />

50,8<br />

53,7<br />

61,9<br />

61,1<br />

61,1<br />

70,5<br />

71,3<br />

74,6<br />

80,6<br />

77,8<br />

0 20 40 60 80 100<br />

Beurteilung Intensität Wahrscheinlichkeit<br />

Quelle: Delphi-Studie „Grundlagen zur Weiterentwicklung von Sportanlagen“<br />

Institut für Kooperative Planung und Sportentwicklung (IKPS)<br />

2.4 Entwicklung neuer Sportbedarfe<br />

Die absolute wie anteilige Zunahme der älteren Bürger an der Bevölkerung <strong>Schwentinental</strong>s<br />

erfordert zukünftig eine Ausweitung des Angebots im Bereich Gesundheit, Fitness, Wellness<br />

und Ausdauersport. In beiden Ortsteilen fehlen hierbei Kapazitäten in kleinen Sporträumen<br />

und entsprechend gestaltete Infrastruktur.<br />

Jugendliche bevorzugen Natur-, Erlebnis-, Team-, Fitness- und Ausdauersport. Derzeit fehlen<br />

ausgewiesene auf die Bedürfnisse von Jugendlichen zugeschnittene Sporträume, wie z. B.<br />

eine Skateranlage oder Kletterwände. Diese wären in oder an einer neuen Halle integrierbar.<br />

Seite 52 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Abbildung 24: Angaben zum Sportaktivitätsgrad.<br />

Die Sportaktivität von älteren<br />

Menschen über 60 Jahre wird<br />

ansteigen<br />

Der Prozentsatz der Angebote<br />

anderer Anbieter an allen<br />

Sportangeboten wird zunehmen<br />

Der Anteil der Sportaktivitäten in<br />

den Fitness- und<br />

Gesundheitsstudios wird zunehmen<br />

Die Zahl der in Sportvereinen<br />

organisierten Sportlerinnen und<br />

Sportler wird abnehmen<br />

Der Anteil der Sportaktiven an der<br />

Gesamtbevölkerung wird insgesamt<br />

zunehmen<br />

0,8<br />

11,2<br />

13,4<br />

12,6<br />

17,3<br />

19,2<br />

35,7<br />

43,2<br />

46,1<br />

48,8<br />

0 20 40 60 80 100<br />

58,5<br />

Beurteilung Intensität Wahrscheinlichkeit<br />

kumuliert Prozentwerte der Nennungen 4 und 5 auf einer Skala von 1 = "sehr gering" bis 5 = "sehr hoch" (Wahrscheinlichkeit und Intensität) bzw. 1 = "sehr schlecht" bis 5 = "sehr gut" (Beurteilung)<br />

Quelle: Delphi-Studie „Grundlagen zur Weiterentwicklung von Sportanlagen“<br />

Institut für Kooperative Planung und Sportentwicklung (IKPS)<br />

80,2<br />

90,5<br />

94,7<br />

96,1<br />

Kapitel III<br />

In den Interviews mit Vertretern der örtlichen Sportvereine, Schulen und Institutionen sowie<br />

als Ergebnis der ersten beiden Workshops kristallisierten sich folgende Anforderungen und<br />

Wünsche für einen konkreten Ausbau der Sportinfrastruktur in <strong>Schwentinental</strong> heraus:<br />

• ein Gymnastikraum,<br />

• mindestens eine Einzelhalle oder eine Zweifachhalle,<br />

• eine wettkampfgerechte Dreifachhalle,<br />

• ein moderner Kraftraum,<br />

• mehrere kleine Sporträume,<br />

• sowie ein Ersatzbau für die Schulturnhalle in Klausdorf.<br />

Bei jeder (Einzel-) Lösung sei in jedem Fall eine Ergänzung um Klein- und Gruppenräume<br />

notwendig, um den gewandelten Anforderungen an den Sport in einer älter werdenden Gesellschaft<br />

Rechnung zu tragen.<br />

Seite 53 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

IV. Lösungskonzeptionen<br />

Kapitel IV<br />

Aus der Bestands- und der Bedarfsanalyse ergeben sich folgende Handlungsfelder für eine<br />

nachhaltige Sportentwicklung in <strong>Schwentinental</strong>:<br />

Handlungsfeld A:<br />

Ausweitung der Hallenkapazitäten in <strong>Schwentinental</strong>, um ausreichende Trainingskapazitäten<br />

für den Vereinssport – speziell in Mannschaftssportarten – zu schaffen.<br />

� Erweiterungsbau/Neubau notwendig,<br />

� Ausweitung der Sportinfrastruktur hin zu einer Profilierung im Bereich Gesund-<br />

Handlungsfeld B:<br />

heits-, Alters-, Jugend- und Familiensport durch Ausbau bestehender Sportstätten<br />

oder in Ergänzung eines Neubaus an einem zentralen Standort, der Signalwirkung<br />

über die Stadtgrenze hinaus haben kann, um dessen ökonomische Nachhaltigkeit<br />

zu sichern.<br />

Ausbau des Vereinssportangebots in Richtung Trendsportarten, Gesundheitssport, Wellness<br />

und weiterer Freizeitangebote, um die wachsende Nachfrage in diesen Bereichen bedienen<br />

zu können.<br />

� Professionalisierung des TSV Klausdorf und des Raisdorfer TSV durch hauptamtliche<br />

Geschäftsführung sowie Angebotserweiterung im Hinblick auf Trend- und Gesundheitssport.<br />

Handlungsfeld C:<br />

Für die Stadt darf die Weiterentwicklung des Sportsektors keine unverhältnismäßig steigenden<br />

Sportinfrastrukturkosten nach sich ziehen.<br />

� Übertragung eines Hallenneubaus oder gar aller bestehenden Hallen an die Sportvereine<br />

als Win-Win-Modell.<br />

Handlungsfeld D:<br />

Beseitigung der nicht zukunftsfesten Monofunktionalität der vorhandenen Sportstätten durch<br />

die Schaffung neuer Räume mit multifunktionalen Nutzungsoptionen<br />

� Attraktivität durch Fortentwicklung der Sportstätteninfrastruktur (Neubau) steigern,<br />

� Neubau einer wettkampfgerechten Dreifachhalle, die multifunktionale Nutzungen<br />

zulässt und durch eine flexible Bauweise sich wandelnden Nutzeransprüchen angepasst<br />

werden kann, zur Entlastung bestehender Kapazitäten im Ortsteil Klausdorf<br />

und zur Förderung einer Leistungssportlichen Entwicklung in der Gesamtstadt.<br />

Entstehende Überkapazitäten können vermarktet oder für die Einrichtungen<br />

neuer Angebote von Vereinsseite genutzt werden.<br />

Seite 54 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Handlungsfeld E:<br />

Erarbeitung und Umsetzung einer konzeptionell schlüssigen Sportentwicklungsplanung.<br />

Kapitel IV<br />

� Erstellung eines Masterplans „Sport“ im Einklang mit anderen Konzepten der<br />

Stadtentwicklung und dessen regelmäßige Fortschreibung<br />

1. Darstellung verschiedener Konzepte<br />

Aufbauend auf den vorangegangenen Analysen und den Ergebnissen des ersten Workshops<br />

wurden verschiedene Lösungskonzeptionen erstellt, die im Rahmen der <strong>Machbarkeitsstudie</strong><br />

weiterverfolgt wurden. Sie wurden in einer weiteren Workshop-Sitzung den Akteuren und<br />

interessierten Bürgern <strong>Schwentinental</strong>s vorgestellt und mit ihnen gemeinsam diskutiert.<br />

Die diskutierten Konzeptionen sind:<br />

• Konzept 1: „Umorganisation“,<br />

• Konzept 2: „Um- oder Erweiterungsbau am Aubrook“,<br />

• Konzept 3: „Sport- und Gesundheitszentrum“,<br />

• Konzept 4: „Eine neue Sporthalle als Kern eines neuen Ortsteils“.<br />

1.1 Konzept 1: „Umorganisation“<br />

Zentrale Elemente dieses Konzeptes sind erstens die Umorganisation der Hallennutzungen<br />

und zweitens ein stadtweites Hallenmanagement, um eine effizientere Auslastung zu erreichen.<br />

Beide Aspekte haben das Ziel, die bestehenden (gedeckten) Sportstätten besser zu<br />

nutzen und so die vorhandenen Probleme durch mangelnde Kapazitäten kurzfristig und ohne<br />

Investitionen in einen Neubau zu lösen und dadurch die Sportsituation in der Stadt zügig zu<br />

verbessern.<br />

Als konkrete Maßnahmen werden vorgeschlagen:<br />

Vorteile:<br />

• Verlegung der Punktspiele und Turniere aller Handball-, Basketball- und Volleyballmannschaften<br />

in der Uttoxeterhalle,<br />

• optimale Verteilung des Trainingsbetriebes sämtlicher Hallen nutzender<br />

Vereinssparten auf alle Hallen,<br />

• größere nichtsportliche Veranstaltungen finden sämtlich in der Großen Schwentinehalle<br />

statt,<br />

• Feldsportarten werden auch im Winter draußen betrieben,<br />

• ergänzende Investitionen in ein zukunftsfähiges Raumprogramm für Kleingruppenund<br />

Gesundheitssport, Ruhesportarten etc. sowie<br />

• Prüfung einer Zusammenarbeit im Leistungssport mit der Stadt Kiel.<br />

• Alle Punktspiele können in einer wettkampfgerechten Halle ausgetragen werden.<br />

Seite 55 von 134


Nachteile:<br />

<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Kapitel IV<br />

• Es könnte eine bessere Auslastung der vorhandenen Kapazitäten erreicht<br />

werden.<br />

• Es sind nur geringe Investitionen notwendig.<br />

• Eventuell ist eine Zusammenlegung von Sparten beider Vereine möglich (Nebeneffekt:<br />

leistungssportliche Entwicklung wird vorangetrieben).<br />

• Diese Konzeption bietet eine kurzfristige Lösung für die dringendsten Problembereiche.<br />

• Größere Distanzen zu den einzelnen Sportstätten im Stadtgebiet müssen überwunden<br />

werden. Dadurch sind insbesondere Kinder, Jugendliche und Familien betroffen.<br />

Die Lösung erzeugt daher mehr Verkehre innerhalb der Stadt.<br />

• Die Mobilität der Nutzergruppen wird vorausgesetzt.<br />

• Für die meisten Mannschaften wäre seltener ein Training in der Wettkampfstätte<br />

möglich.<br />

• Die Sportstätteninfrastruktur in <strong>Schwentinental</strong> wird nicht ausgebaut, wenngleich<br />

die Ergänzung um ein kleinteiliges Raumprogramm notwendig ist.<br />

• Die Feldsportarten bekommen keine Hallenzeiten.<br />

Anmerkung: Zum Zeitpunkt der Workshops stand bereits die prekäre Situation der Großen<br />

und Kleinen Schwentinehalle fest, was dazu beigetragen haben mag, dass dieses Konzept<br />

schon bald nicht mehr weiterverfolgt wurde.<br />

1.2 Konzept 2: „Um- oder Erweiterungsbau am Aubrook“<br />

Dieses Konzept sieht zur Lösung der identifizierten Problembereiche speziell im Ortsteil<br />

Klausdorf einen Umbau bzw. Erweiterungsbau am Standort Aubrook im Bereich der Schwentinehalle<br />

vor. Ziel ist die Errichtung eines dem Sportkomplex im Ortsteil Raisdorf entsprechenden<br />

Sportzentrums im Ortsteil Klausdorf. Dabei würde in der Umsetzung die in diesem<br />

Bereich bestehende Struktur durch ein komplementäres Raumangebot für kleinere Gruppen<br />

und Gesundheitssportangebote erweitert werden. Diese Konzeption verfolgt das Ziel, die<br />

Probleme vordringlich im Ortsteil Klausdorf zu lösen, wo die Kapazitätsdefizite am deutlichsten<br />

vorhanden sind und somit zum jetzigen Zeitpunkt ein größerer Handlungsbedarf als im<br />

Ortsteil Raisdorf abzulesen ist.<br />

Seite 56 von 134


Vorteile:<br />

Nachteile:<br />

<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Kapitel IV<br />

• Durch diese „Vor-Ort-Lösung“ werden die Kapazitätsengpässe im Ortsteil Klausdorf<br />

beseitigt.<br />

• Die notwendige Ergänzung durch kleinere Räume kann unter geringem Mehraufwand<br />

mitrealisiert werden.<br />

• Die Klausdorfer Mannschaften können in der Wettkampfstätte trainieren.<br />

• Wenn diese Konzeption am Aubrook realisiert wird, muss kein geeigneter Standort<br />

gesucht werden (Kostenersparnis).<br />

• Diese Lösung erfordert höhere Investitionskosten (als Konzept 1).<br />

• Der Ausbau der großen Schwentinehalle zur wettkampfgerechten Sporthalle ist<br />

nur mit sehr hohem finanziellem und technischem Aufwand möglich.<br />

• Das Konzept ist eine nur auf den Ortsteil Klausdorf bezogene Lösung.<br />

1.3 Konzept 3: „Sport- und Gesundheitszentrum“<br />

Dieser Ansatz stellt eine „große Lösung“ dar, denn er sieht einen kompletten Neubau eines<br />

Sport- und Gesundheitszentrums an einem zentralen Standort in der Stadt inklusive einer<br />

wettkampfgerechten Dreifachsporthalle und eines Fitnessstudios vor. Der Neubau entstünde<br />

an einem verkehrsgünstigen Standort, der von allen <strong>Schwentinental</strong>ern möglichst problemlos<br />

und mit allen Verkehrsmitteln erreicht werden kann. Ein solches Zentrum könnte zur Profilierung<br />

<strong>Schwentinental</strong>s beitragen und eine Bedeutung über die Stadtgrenze hinaus erlangen.<br />

Weiterhin würde durch die Vernetzung mit therapeutischen, kommerziellen und gastronomischen<br />

Angeboten sowie sozialen Einrichtungen eine ökonomisch nachhaltige Lösung geschaffen.<br />

Im Zuge dessen wird ein innovatives und tragfähiges Betreiberkonzept für den Hallenkomplex<br />

implementiert.<br />

Vorteile:<br />

• Dieses Konzept berücksichtigt eine ökonomisch nachhaltige und zukunftsfeste Entwicklung<br />

der örtlichen Sportvereine und ist daher insbesondere für diese sehr<br />

attraktiv. Das zu erweiternde Angebot bietet den Vereinen die Basis für einen qualitativen<br />

wie quantitativen Fortschritt.<br />

• Das Konzept ist ebenso attraktiv für die Kommune, da in diesem Ansatz ein<br />

Leuchtturmprojekt verwirklicht werden kann, das der Stadtentwicklung als „weicher“<br />

Standortfaktor langfristig positive Impulse geben kann.<br />

• Ein Neubau dieser Dimension entlastet die vorhandene Infrastruktur.<br />

• Es entsteht eine Sportstätte von hoher Qualität, die durch seine am Trend und<br />

den zukünftigen Bedarfen orientierte Nutzungskonzeption eine langfristige Tragfähigkeit<br />

und Auslastung verspricht.<br />

Seite 57 von 134


Nachteile:<br />

<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Kapitel IV<br />

• Die verkehrliche Anbindung eines Neubaus an einem zentralen Standort ist ver-<br />

mutlich effizient und konfliktfrei zu gestalten.<br />

• Diese Konzeption ist mit sehr hohen Investitionen verbunden, da neben dem Hallenkomplex,<br />

weitere neue Infrastrukturen beispielsweise im Bereich der verkehrlichen<br />

Erschließung notwendig werden.<br />

• Dieser Lösungsansatz macht die Verlagerung der Geschäftsstellen der beiden großen<br />

Vereine Raisdorfer TSV und TSV Klausdorf in den Hallenkomplex und die professionelle<br />

Kooperation notwendig, da ihnen als zukünftigen Betreibern eine<br />

Schlüsselrolle zukommt.<br />

• Eine Professionalisierung des Vereinsmanagements wird erforderlich, um eine effiziente<br />

Bewirtschaftung der Sportstätte zu erreichen.<br />

• Der Erfolg des Vorhabens ist von der Akzeptanz bei den Vereinsmitgliedern abhängig.<br />

• Für Schulen ist dieser Neubau aufgrund der anzunehmenden Distanzen nicht nutzbar.<br />

• Es muss ein geeigneter Standort gefunden werden, wodurch weitere Kosten<br />

entstehen.<br />

1.4 Konzept 4: „Eine neue Sporthalle als Kern einer neuen<br />

Stadt<br />

Diese Variante berücksichtigt zukünftige Stadtentwicklungsprozesse, bzw. stellt einen Vorgriff<br />

darauf dar. Der Neubau einer Multifunktionshalle soll hierbei als Kern und zukünftiges Zentrum<br />

der neuen Stadt <strong>Schwentinental</strong> fungieren. Es soll dabei kein monofunktionaler Zweckbau<br />

entstehen, sondern ein organischer Teil eines zu entwickelnden neuen Stadtteils. Es entstünde<br />

so ein Zentrum mit Veranstaltungs- und Sporthalle, Fitnessstudio, das ggf. ergänzt<br />

würde durch ein Ärztehaus, ein Mehrgenerationenhaus, ein Einkaufszentrum, einen Kindergarten,<br />

ein Kino, eine Gaststätte etc. Hierbei wäre die Nutzung der Ressourcen privatwirtschaftlicher<br />

Investoren möglich, für die diese Konzeption reizvoll wäre. Im Idealfall würde die<br />

neue Halle zum Mittelpunkt des Lebens in einer „neuen Mitte <strong>Schwentinental</strong>“ werden und<br />

sich organisch in den neu geschaffenen Ortskern einfügen.<br />

Vorteile:<br />

• Diese Konzeption stellt ein attraktives Szenario für die Kommune und für die (zukünftigen)<br />

Bürger <strong>Schwentinental</strong>s dar, da hierbei ein Projekt mit großem Potenzial<br />

für die zukünftige Entwicklung und die Binnenintegration der Stadt verwirklicht<br />

wird. Die neue Sporthalle ist hierbei als Keimzelle zu betrachten, um die herum eine<br />

neue Ortsmitte entstehen kann.<br />

• Diese Lösung ist innovativ und durch die Einbettung in eine gesamtstädtische Planung<br />

für eine neue Stadtmitte vermutlich einmalig.<br />

Seite 58 von 134


Nachteile:<br />

<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Kapitel IV<br />

• Durch einen Neubau in der beschriebenen Art wird die vorhandene Sportinfrastruktur<br />

deutlich entlastet und es entstehen neue Überkapazitäten, die für die<br />

Vereinsentwicklung, zur Vermarktung oder für informelle Gruppen genutzt werden<br />

können.<br />

• Bei diesem Vorhaben ist der Einbezug privatwirtschaftlicher Partner möglich.<br />

• Ein solches Vorhaben ist sehr kostenintensiv und daher ohne privatwirtschaftliche<br />

Partner kaum zu realisieren.<br />

• Falls die zu errichtende Halle kleiner dimensioniert würde, wären dadurch entscheidende<br />

Vereinsprobleme nicht gelöst.<br />

• Für Schulen ist die neue Halle nicht nutzbar, da ein Standort in der Mitte der Stadt<br />

von den bisherigen Schulstandorten zu weit entfernt ist.<br />

• Durch den Einbezug privatwirtschaftliche Projektträger/-partner können diese einen<br />

starken Einfluss auf das Projekt erwirken, was sich als nachteilig für die<br />

Sportvereine und die Bürgerinnen und Bürger <strong>Schwentinental</strong>s auswirken könnte.<br />

• Dieses Konzept stellt eine sehr langfristig gedachte Lösung dar, da bis zur Realisierung<br />

und zum Bezug der neuen Sportstätte(n) vergleichsweise viel Zeit vergehen<br />

wird und daher kurzfristig nicht mit einer Verbesserung der Sportsituation in<br />

der Stadt gerechnet werden kann.<br />

1.5 Bewertung der Konzeptionen – Workshop II<br />

Im zweiten Workshop wurde nach der Vorstellung der vier Lösungskonzeptionen in einer<br />

anschließenden Diskussion und Kleingruppenarbeit unter Beteiligung aller anwesenden Akteure<br />

(Vertreter der Vereine, der Schulen und der Kommune) und mit fachwissenschaftlicher<br />

Begleitung durch das Projektteam für die <strong>Machbarkeitsstudie</strong> eine Bewertung der einzelnen<br />

Modelle vorgenommen. Dabei wurde neben der Tauglichkeit für die Zielerreichung auch die<br />

Eignung möglicher Standorte geprüft. Durch die Beteiligung von Vertretern der Bauverwaltung<br />

konnte eine Bewertung einzelner Flächen ad hoc durchgeführt werden.<br />

Seite 59 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Abbildung 25 und 26: Plenum während des zweiten Workshops.<br />

Quelle: eigene Fotos, 2008<br />

Kapitel IV<br />

Frühzeitig schied in diesem Abwägungsprozess das Konzept 1 „Umorganisation“ aus, da un-<br />

ter allen Beteiligten Konsens darüber bestand, dass dieses die vordringlichen Probleme, vor<br />

denen der Sport in <strong>Schwentinental</strong> steht, nicht lösen würde, da es nicht zu einem Ausbau der<br />

Sportinfrastruktur <strong>Schwentinental</strong>s käme. Weiterhin wurde das Konzept 2 „Um- und Erweite-<br />

rungsbau am Aubrook“ nicht weiter verfolgt, da es hierfür bereits in der Vergangenheit Planungen<br />

gegeben hat, die aber aus unterschiedlichsten Gründen nicht umgesetzt wurden<br />

(vgl. hierzu das Protokoll des zweiten Workshops im Anhang).<br />

Abbildung 27 und 28: Arbeitsgruppen während des zweiten Workshops.<br />

Quelle: eigene Fotos, 2008<br />

Als Ergebnis der weiteren Workshoparbeit kamen zwei Arbeitsgruppen, die das Für und Wider<br />

der beiden übrigen Konzepte diskutierten, unabhängig voneinander zu ähnlichen Ergebnissen.<br />

Es wird demnach ein Modell favorisiert, wonach eine Wettkampfsporthalle an einem<br />

zentralen Standort entstehen soll, die einerseits stufenweise zu einem Sport- und Gesundheitszentrum<br />

ausgebaut werden kann und andererseits in die zukünftige Stadtentwicklung<br />

<strong>Schwentinental</strong>s eingebettet werden muss.<br />

Als Standort hierfür wurde mit der Fläche „Lustiger Bruder“ ein in der Mitte der Stadt, an der<br />

ehemaligen Grenze zwischen den beiden Ortsteilen Klausdorf und Raisdorf gelegenes Areal<br />

favorisiert, das alle Kriterien der genannten Konzeption „Eine neue Sporthalle als Kern eines<br />

neuen Stadtteils“ erfüllt, aber auch die modulare Konzeption eines Sport- und Gesundheitszentrums<br />

zulässt.<br />

Seite 60 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Abbildung 29 und 30: Skizzen zum Standort „Lustiger Bruder“.<br />

Quelle: eigene Fotos, 2008<br />

Kapitel IV<br />

Das Konzept, auf das man sich am Ende des Workshops verständigen konnte, sieht vor, den<br />

Standort „Lustiger Bruder“ zu einem Sport- und Gesundheitszentrum zu entwickeln. Dieses<br />

wiederum soll die Keimzelle für eine neue Stadtmitte <strong>Schwentinental</strong>s werden und eine ver-<br />

bindende Wirkung zwischen bestehenden und entstehenden Strukturen entfalten sowie als<br />

Bindeglied zwischen den beiden Ortsteilen Klausdorf und Raisdorf fungieren.<br />

Beiden Arbeitsgruppen war es wichtig, dass der Komplex eine Brückenfunktion als soziales<br />

Zentrum zwischen dem ökonomischen Zentrum im Süden („Ostseepark“) und dem „ökologischen<br />

Zentrum“ im Norden (Schwentine) einnimmt (vgl. Kapitel IV.3).<br />

Hinter der Entscheidung der Akteure steckt die Intention, die Verbesserung der Sportinfrastruktur<br />

in ein Konzept einzubinden, welches die Entwicklung der Stadt insgesamt voranbringt<br />

und ebenso Impulse für Bereiche außerhalb des Sports setzt.<br />

Seite 61 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

2. Standortanalyse<br />

Kapitel IV<br />

Die Beschreibung und Bewertung möglicher Standorte ermöglicht die vergleichende Analyse<br />

potenzieller Baufelder. Bei der Nennung der Flächengröße erfolgt ebenfalls eine Einschät-<br />

zung, für welchen Hallentyp (siehe Punkt IV 1) der Standort geeignet erscheint. Aus gutach-<br />

terlicher Sicht soll der Standort über ausreichend Erweiterungsmöglichkeiten verfügen, um<br />

z. B. Anbauten (Module), öffentliche Plätze oder gestaltete Grün- und Erholungsflächen ein-<br />

zuplanen. Durch die großzügige Berechnung von Abstandsflächen, unter anderem zur Straße<br />

und die erwähnten zu gestaltenden Grün- und Erholungsflächen, aber auch für ungedeckte<br />

Sportanlagen, ergibt sich ein Richtwert von 55.000 m² Gesamtfläche. Die Anlage soll insgesamt<br />

die ländliche Struktur der Stadt <strong>Schwentinental</strong> betonen, in der eine kompakte und<br />

verdichtete Bauweise einen Fremdkörper darstellen würde.<br />

2.1<br />

mögliche Standorte inklusive Bewertung<br />

Die Standortanalyse stellt verschiedene Räume im städtischen Zusammenhang vor und beleuchtet<br />

ihren derzeitigen Status. Neben den Eigentumsverhältnissen sind dies vor allem die<br />

Aussagen aus den gemeindlichen Flächennutzungs- und Landschaftsplänen (FNP und L-<br />

Plan). Die zur Verfügung stehenden rechtlichen Grundlagen (Flächennutzungsplan, Bebauungspläne)<br />

besitzen dabei einen sehr unterschiedlichen Bearbeitungs- und damit Aktualitätsstand.<br />

Während als Grundlage in Klausdorf der FNP von 1986 in der Fassung der<br />

4. Änderung 13 von 2005 und der L-Plan von 1996 vorliegt, konnte für das Raisdorfer Stadtgebiet<br />

der im Jahr 2002 beschlossene Landschaftsplan sowie der Entwurf des FNP Raisdorf<br />

mit letztem Bearbeitungsstand vom 16.02.2007 herangezogen werden. Es kann davon ausgegangen<br />

werden, dass die Aussagen des FNP-Entwurfs Raisdorfs auch nach der Stadtgründung<br />

in großen Teilen übernommen werden.<br />

Da das Siedlungsgebiet der Stadt <strong>Schwentinental</strong> parallel zur B 76 liegt und sich die in Frage<br />

kommenden Standorte (mit Ausnahme des Standortes Schwentinehalle) in unmittelbarer<br />

Nähe einer Bundesstraßenabfahrt befinden, gibt es grundsätzlich keinen Standort, der nicht<br />

gut an den motorisierten Individualverkehr (MIV) angeschlossen ist. Einschränkungen hinsichtlich<br />

der direkten Erschließung durch Wohngebiete sind hingegen in der Analyse berücksichtigt.<br />

Die potenziellen Standorte werden von Wesen nach Osten aufgelistet. 14 Eine Übersicht<br />

aller Standorte findet sich auf der Karte „Potenzielle Standorte <strong>Schwentinental</strong>“.<br />

13<br />

Die aktuell 5. Änderung (Neubau eines Supermarktes an der Klingenbergstraße im Norden Klausdorfs)<br />

ist in Arbeit, tangiert aber keines der untersuchten Standorte.<br />

14<br />

Die tabellarische Übersicht der Standorte befindet sich im Anhang, die Plandarstellung auf Karte<br />

potenzielle Standorte<br />

Seite 62 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Standortnummer 1 und 1a: Schul- und Sportzentrum „Am Aubrook“:<br />

Am Schulstandort Klausdorf können zwei Flächen mit Baupotenzial ausgemacht werden.<br />

Kapitel IV<br />

Das Schul- und Sportgelände in Klausdorf liegt zwischen dem Talgebiet der Schwentine und<br />

dem Siedlungsgebiet von Klausdorf. Standort 1 bezeichnet die Fläche nördlich der Astrid-<br />

Lindgren-Grundschule und grenzt an den Schulwald an. Die Nummer 1a umfasst die ungedeckte<br />

Sportanlage hinter der Schwentinehalle. Beide Flächen befinden sich in Stadteigentum<br />

und sind ca. 12.000 m² groß. Der Landschaftsplan der Gemeinde Klausdorf stellt für<br />

Standort 1 Extensiv-Grünlandnutzung und Dauergrünland dar, der Flächennutzungsplan Fläche<br />

für die Landwirtschaft. Für den Standort 1a stellt der L-Plan Grünfläche – Sportfläche,<br />

Sondergebiet im Bereich Schwentinehalle dar, der FNP Sondergebiet Schwentinehalle.<br />

Abbildung 31: Standort 1 an der Dorfstraße, rechts der Schulwald.<br />

Quelle: eigenes Foto, 2008<br />

Planerische und verkehrliche Bewertung: Das Gelände dient bereits als Sportstätte und bildet<br />

zusammen mit dem Schulkomplex das derzeitige Sport- und Schulzentrum Klausdorfs. Der<br />

Standort liegt allerdings nicht in zentraler Lage und kann so nicht die erwünschte zentrumsbildende<br />

Wirkung für die neue Stadt <strong>Schwentinental</strong> erzielen. Der Standort bietet nur sehr<br />

eingeschränkte Möglichkeiten zukünftiger Erweiterungs- und Anbauten. Mittelfristig würden<br />

nur durch einen Abriss der Schwentinehalle Flächenpotenziale freigesetzt werden. Für den<br />

Wegfall der ungedeckten Sportfläche hinter der Schwentinehalle müssten Ersatzmaßnahmen<br />

getätigt werden. Beim Standort 1 ergibt sich zusätzliches Flächenpotenzial durch den derzeitigen<br />

Schulwald. Diese Möglichkeit zur Erweiterung der Sportflächen stößt seitens der Lehrerschaft<br />

auf Gegenwehr, würde dies doch die Aufgabe des Schulwaldes nach sich ziehen.<br />

Die Straße Aubrook kann den derzeitigen Zufahrtsverkehr aufnehmen. Bei einem Ausbau des<br />

Sportangebotes würde der verkehrsberuhigte Zubringer Aubrook an seine Kapazitätsgrenzen<br />

Seite 63 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Kapitel IV<br />

stoßen. Die Anwohner des südlich der Straße gelegenen Wohngebietes müssen mit einer<br />

erhöhten verkehrlichen Belastung rechnen. Die Buslinie 22 nach Suchsdorf über Kiel hat an<br />

der Klausdorfer Schule ihre Endhaltestelle, zudem verkehrt das AnrufLinienTaxi 2 (ALiTa).<br />

Die Bewertung verdeutlicht, dass an diesem Standort ausschließlich eine reine Sporthalle in<br />

Frage kommt. Ein Vorteil ist hier bei der Bündelung des Angebotes für den TSV Klausdorf zu<br />

sehen. Der reine Bedarf an weiteren Hallenzeiten kann hier am besten gedeckt werden.<br />

Seite 64 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Standortnummer 2 „Dreikronen“:<br />

Kapitel IV<br />

Die landwirtschaftlich genutzte Fläche „Dreikronen“ befindet sich im westlichen Bereich des<br />

Ortsteils Klausdorfs zwischen der L 52 und B 76. Während sich westlich ein Gewerbegebiet<br />

anschließt, öffnet sich das Gelände Richtung Norden zu einem durch Landwirtschaft und<br />

Sukzessionsflächen geprägten Gelände, das sich westlich der L 52 bis hinter die Stadtgrenze<br />

erstreckt. Die Fläche befindet sich in Privatbesitz. Mit einer Größe von insgesamt 90.000 m²<br />

verfügt sie über ausreichend Flächenpotenzial, das vor allem anschließend an das westliche<br />

Gewerbegebiet aktiviert werden könnte. Der Landschaftsplan der Gemeinde Klausdorf stellt<br />

für Standort 2 landwirtschaftliche Fläche, Acker- und Intensivgrünlandnutzung dar, der Flächennutzungsplan<br />

Fläche für die Landwirtschaft.<br />

Abbildung 32: landwirtschaftliche Fläche „Dreikronen“ von der Preetzer Chaussee.<br />

Quelle: eigenes Foto, 2008<br />

Planerische und verkehrliche Bewertung: Auf dem Areal ließe sich sowohl eine Mehrzweckhalle<br />

als auch ein Sport- und Gesundheitszentrum errichten. Obwohl sich eine Flächenentwicklung<br />

im westlichen Teil von Dreikronen anbietet, wo eine Anbindung an das bestehende<br />

Gewerbegebiet erreicht werden kann, ist die östliche Landwirtschaftsfläche Bestandteil der<br />

erhaltenswerten Kulturlandschaft und gehört zum landschaftlichen Freiraum zwischen Kiel<br />

und Klausdorf. Zudem handelt es sich im Vergleich eher um einen dezentralen Standort, der<br />

sich außerhalb einer „neuen Stadtmitte“ befindet. Das Areal ist ansonsten sehr gut erschlossen<br />

über die L 52 und Preetzer Chaussee, die Anschlussstelle der B 76 ist nach ca. 500 m<br />

Fahrt erreicht. An der Haltestelle „Abzweig Klausdorf“ halten der Regionalbus, der 300er und<br />

das ALiTa 2.<br />

Es herrscht grundlegende Übereinstimmung in der Stadt darüber, Dreikronen als landschaftliches<br />

Element und als Grünachse in Richtung Kiel zu erhalten.<br />

Seite 65 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Standortnummer 3 „Lustiger Bruder“:<br />

Kapitel IV<br />

Das Gelände schließt sich nördlich direkt an die B 76 an und reicht bis zur Preetzer Chaussee<br />

und wird in Ost-Westrichtung von einem Bach (dem Höftgraben) geteilt. Das Areal „Lustiger<br />

Bruder“ liegt an der ehemaligen Gemeindegrenze zu Raisdorf. Der Bereich wird momentan<br />

vorwiegend als Acker- und Grünland genutzt, der südliche Teil dient der Regenrückhaltung.<br />

Gemäß dem Auszug aus dem allgemeinen Liegenschaftsbuch 15 befindet sich westliche<br />

Grundstück zwischen Preetzer Chaussee und dem Höftgraben in Privatbesitz. Das anschließende<br />

östliche Grundstück sowie der gesamte südliche Grund zwischen Höftgraben und der<br />

B 76 befinden sich im Eigentum der Bundesfinanzverwaltung. Der nördliche Teil misst knapp<br />

20.000 m², die Fläche südlich des Baches 70.000 m², die sich als Erweiterungsfläche hervorragend<br />

eignen würde. Neben der Klärung eines notwendigen Grunderwerbes müssen weitere<br />

Aspekte berücksichtigt werden, wie z. B. ein Ersatzstandort oder eine Integration des Regenrückhaltebeckens.<br />

Der Landschaftsplan der Gemeinde Klausdorf stellt für Standort 3 Extensiv-Grünlandnutzung,<br />

Dauergrünland (Naturraum Feuchtwiesen mit Gräben und Stillgewässern)<br />

bzw. im Nordwesten Gartenbaubetrieb, Acker- und Intensivgrünlandnutzung dar, der<br />

Flächennutzungsplan Fläche für die Landwirtschaft.<br />

15 Auszug aus dem ALB vom 22.09.2008, Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Seite 66 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Abbildung 33: Pferdekoppel Blick Richtung Süden, im Hintergrund der Ostseepark.<br />

Quelle: eigenes Foto, 2008<br />

Abbildung 34: Eigentumsverhältnisse Standort „Lustiger Bruder“.<br />

Quelle: Daten: Katasteramt Kiel; eigene Darstellung, 2008<br />

Seite 67 von 134<br />

Kapitel IV


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Kapitel IV<br />

Planerische und verkehrliche Bewertung: Das Gelände „Lustiger Bruder“ bildet den nördlichs-<br />

ten von drei möglichen Standorten, die sich nahe der Ortsteilgrenze zwischen der B 76 und<br />

der Schwentine gruppieren und teilweise aufgrund der dort verlaufenden 220 kV-Leitung<br />

freigehalten wurden. Die Leitungstrasse trennt sichtbar den Wohnbereich des Ortsteils<br />

Klausdorf von den Gewerbegebieten, die sich beidseitig der B 76 erstrecken.<br />

Durch ein Bauprojekt an dieser Stelle könnte zum einen die ehemalige Gemeinderandlage,<br />

die durch die Zusammenlegung der beiden Orte nun zum geographischen Stadtzentrum geworden<br />

ist, funktional und städtebaulich aufgewertet werden. Zum anderen betont die zentrale<br />

Lage die Symbolik eines gemeinsamen Projektes. Der Standort muss im Zusammenhang<br />

mit der Fläche „Neu Paradies“ gesehen und entwickelt werden. Zudem ist der „Lustige Bruder“<br />

der südliche Leuchtturm der möglichen Achse einer neuen Stadtmitte. An dieser Stelle<br />

lässt sich das Projekt Mehrzweckhalle, aber auch ein „Sport- und Gesundheitszentrum“ und<br />

deren spätere Erweiterungen realisieren. Durch die großzügigen Freiflächen an der Nahtstelle<br />

beider Ortsteile wird eine erhebliche Baulandreserve bereitgehalten, die selbst langfristige<br />

Planungen wie einen Stadionbau nicht ausschließen. Die Erschließung des kleineren nördlichen<br />

Teils ist durch die Preetzer Chaussee gesichert, hier verkehren auch der 300er- und der<br />

Regionalbus. Direkt an der Einmündung des Wasserwerksweges in die Preetzer Chaussee<br />

liegt eine Bushaltestelle („Abzw. Oppendorfer Mühle“). Es verkehren dort die Linien 4310<br />

(Oldenburg – Lütjenburg – Kiel) und 4320 bzw. 4330 (Neustadt – Eutin – Kiel). Zum südlichen<br />

Teil müsste eventuell eine Erschließungsstraße neu hergestellt werden. Das Areal liegt<br />

zwischen zwei Anschlussstellen der B 76 und ist damit auch für den überregionalen Individualverkehr<br />

erreichbar. Die exponierte Lage dient daher auch der Außenwirkung, bei einer entsprechenden<br />

baulichen Lösung wirkt das Sportzentrum als westliches Eingangsportal der<br />

Stadt und kann werbende Wirkung für die junge Stadt <strong>Schwentinental</strong> entfalten.<br />

Seite 68 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Standortnummer 4 „Neu-Paradies“:<br />

Kapitel IV<br />

Die als Pferdekoppel genutzte Fläche nördlich der Preetzer Chaussee befindet sich in Privatbesitz<br />

und ist eingefasst zwischen dem östlich angrenzenden Gewerbegebiet und dem sich<br />

westlich anschließenden Mischgebiet. Daran schließen auf westlicher Seite die Wohngebiete<br />

des Ortsteils Klausdorf an Die ca. 34.000 m² bieten ausreichende Erweiterungsmöglichkeiten<br />

in nördlicher Richtung, ausgehend von der Preetzer Chaussee. Durch die in Nord-Süd-<br />

Richtung verlaufende Stromtrasse herrscht teilweise eingeschränkte Bebauungsmöglichkeit.<br />

Der Landschaftsplan der Gemeinde Klausdorf stellt für Standort 4 landwirtschaftliche Fläche,<br />

Acker- und Intensivgrünlandnutzung dar, der Flächennutzungsplan Fläche für die Landwirtschaft.<br />

Planerische und verkehrliche Bewertung: In der neuen Stadt <strong>Schwentinental</strong> hat Neu Paradies<br />

als nun zentrales Areal einen ganz anderen Stellenwert erhalten. Der Bereich ist zentral<br />

gelegen und durch die Preetzer Chaussee gut angebunden, auf der auch der 300er Bus und<br />

die Autokraftbuslinien 4310 und 4320/4330 verkehren. Die zwischen Gewerbe- und Wohngebiet<br />

liegende Fläche bedarf einer gestalterisch-städtebaulichen Aufwertung.<br />

Es wird empfohlen, den Standort in Zusammenhang mit der Fläche „Lustiger Bruder“ zu betrachten<br />

und entsprechend zu beplanen.<br />

Seite 69 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Abbildung 35: Blick Richtung Norden, rechts die Stromtrasse.<br />

Quelle : eigenes Foto, 2008<br />

Abbildung 36: Eigentumsverhältnisse im Bereich „Neu-Paradies“.<br />

Quelle: Daten: Katasteramt Kiel, eigene Darstellung, 2008<br />

Seite 70 von 134<br />

Kapitel IV


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Standortnummer 5 „Neuland“:<br />

Kapitel IV<br />

Die landwirtschaftlich genutzte Fläche befindet sich zwischen dem Wasserwerks- und Ritzebeker<br />

Weg sowie dem Bach Ritzebek. Die Flächen werden privat bewirtschaftet und messen<br />

ca. 80.000 m². Unter der Voraussetzung einer Entlassung aus dem Landschaftsschutzgebiet<br />

besteht eine eingeschränkte Entwicklungsmöglichkeit vom Ritzebeker Weg in nördliche Richtung.<br />

Der Landschaftsplan der Gemeinde Klausdorf stellt für Standort 5 landwirtschaftliche<br />

Fläche, Acker- und Intensivgrünlandnutzung dar, der Flächennutzungsplan Fläche für die<br />

Landwirtschaft.<br />

Abbildung 37: „Neuland“ Blick Richtung Norden, links die Stromtrasse.<br />

Quelle: eigenes Foto, 2008<br />

Seite 71 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Abbildung 38: Eigentumsverhältnisse im Bereich „Neuland“.<br />

Quelle: Daten: Katasteramt Kiel, eigene Darstellung, 2008<br />

Kapitel IV<br />

Planerische und verkehrliche Bewertung: „Neuland“ kann aufgrund seines Schutzstatus nicht<br />

mittelbar entwickelt werden. Die Erschließung ist für die zu prüfende Maßnahme nicht gesi-<br />

chert, ein Neubau bzw. Ausbau bestehender Straßen wäre erforderlich. Die Anlieger der entsprechenden<br />

Zufahrtsstraßen Oppendorfer und Ritzebeker Weg wären einer erhöhten verkehrlichen<br />

Belastung ausgesetzt. In direkter Umgebung befindet sich keine Bushaltestelle,<br />

die Buslinie 300 bzw. der Regionalbus verkehren in ca. 500 m Entfernung.<br />

Eine Entlassung aus dem Landschaftsschutzgebiet erscheint nur langfristig möglich im Zusammenhang<br />

mit einer klaren Entwicklungsstrategie der Stadt für ein Zentrum, das zu Teilen<br />

auf diesem Areal verwirklicht und so Teil einer zentralen, ländlich geprägten Stadtentwicklung<br />

„Neue Mitte“ werden könnte.<br />

Seite 72 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Kapitel IV<br />

Standortnummer 6 „Nördlicher Bereich am gemeinsamen Gewerbegebiet Klaus-<br />

dorf/Raisdorf zwischen Ritzebeker Weg und Klausdorfer Straße:<br />

Es handelt sich um ein ungenutztes Grundstück am ortsteilübergreifenden Gewerbegebiet<br />

nördlich der B 76. Im Norden schließt sich das Landschaftsschutzgebiet Schwentinetal an.<br />

Das ca. 15.000 m² große Privatgrundstück bietet keine Erweiterungsmöglichkeiten. Der<br />

Landschaftsplan der Gemeinde Klausdorf stellt für Standort 6 landwirtschaftliche Fläche, Acker-<br />

und Intensivgrünlandnutzung dar, der Flächennutzungsplan Fläche für die Landwirtschaft.<br />

Abbildung 39: Standpunkt Ritzebeker Weg, Blick Richtung Süden.<br />

Quelle: eigenes Foto, 2008<br />

Planerische und verkehrliche Bewertung: Das Areal an der Grenze zum Landschaftsschutzgebiet<br />

liegt zwar geografisch in der Mitte der beiden zusammengelegten Gemeinden, seine<br />

städtische Funktion wird aber eher im Bereich Gewerbeergänzungsfläche gesehen. Zudem ist<br />

das Areal für eine perspektivische Sportzentrumsplanug zu klein. Die Erschließung ist zurzeit<br />

nicht in ausreichendem Maße gesichert, ein Neubau bzw. Ausbau bestehender Straßen wäre<br />

erforderlich. Die Anlieger der entsprechenden Zufahrtsstraßen Oppendorfer und Ritzebecker<br />

Weg wären einer erhöhten verkehrlichen Belastung ausgesetzt.<br />

Die Bewertung verdeutlicht, dass dieser Standort insbesondere im Vergleich zu den anderen<br />

betrachten Standorten als eher ungeeignet zu bezeichnen ist.<br />

Seite 73 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Kapitel IV<br />

Standortnummer 7 „Südlicher Bereich des gemeinsamen Gewerbegebietes Klausdorf/Raisdorf<br />

am Oppendorfer Weg“:<br />

Das Gebiet liegt am nördlichen Ende des ortsteilübergreifenden Gewerbegebietes nördlich<br />

der B 76, östlich grenzt die Wohnbebauung des Ortsteils Raisdorf an. Im Norden schließt das<br />

Landschaftsschutzgebiet an. Die Fläche selbst ist im FNP-Entwurf Raisdorf von 2005 als Eignungsfläche<br />

für die Innenentwicklung (Bestandsverdichtung) dargestellt. In der Begründung<br />

werden 9.000 m² bebaubare Fläche aufgelistet, die für 12-14 Einzel- und Doppelhäuser ausreichen.<br />

Der Landschaftsplan der Gemeinde Raisdorf stellt für Standort 7 landwirtschaftliche<br />

Fläche, Acker- und Intensivgrünlandnutzung dar, der Entwurf des Flächennutzungsplanes<br />

Fläche für die Landwirtschaft.<br />

Abbildung 40: Gebiet Oppendorfer Weg.<br />

Quelle: eigenes Foto, 2008<br />

Planerische und verkehrliche Bewertung: Die unbebaute Fläche eignet sich für eine städtebauliche<br />

Arrondierung, da sie zwischen Gewerbe- und Wohngebiet eine funktionale und bauliche<br />

Verbindung herstellen kann. Der Standort ist im neuen Stadtgefüge zentral gelegen,<br />

aber nur über Wohnwege erschlossen. Der Oppendorfer Weg bildet die nördliche Abgrenzung,<br />

hinter dem sich das Landschaftsschutzgebiet Schwentinetal anschließt. Die Erschließung<br />

ist zurzeit nicht in ausreichendem Maße gesichert, ein Neubau bzw. Ausbau bestehender<br />

Straßen wäre erforderlich. Die Anlieger der entsprechenden Zufahrtsstraßen Oppendorfer<br />

und Ritzebecker Weg wären einer erhöhten verkehrlichen Belastung ausgesetzt.<br />

Die Bewertung zeigt, dass das Areal sich in erster Linie als Ergänzungs- und Erweiterungsfläche<br />

für das westlich anschließende Wohngebiet, unter Umständen auch für das Gewerbegebiet<br />

eignet.<br />

Seite 74 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Kapitel IV<br />

Standortnummer 8 und 8a „Schul-, Sport- und Kulturzentrum Raisdorf und Uttoxeterhalle“:<br />

Die Fläche 8 an der Straße „zum See“ gehört zum Gelände des Schul-, Sport- und Kulturzentrums<br />

in Raisdorf. Es liegt im zentralen Bereich des Ortsteils Raisdorf in der Nähe zum<br />

Raisdorfer Rathaus. Im Nordosten schließt sich ein Kleingartengebiet an. Die ca. 10.000 m²<br />

große Sportfläche befindet sich in Stadtbesitz und wird von den anliegenden Schulen genutzt.<br />

Die Fläche 8a schließt direkt südlich an die Uttoxeterhalle an und reicht bis zur<br />

Schnittstelle der Bundesstraßen B 76 und B 202. In dieser Ausdehnung misst der Standort 8a<br />

ca. 22.000 m². Der Landschaftsplan der Gemeinde Raisdorf stellt für Standort 8 Fläche für<br />

den Gemeinbedarf: Sportlichen Zwecken dienende Einrichtungen dar, der Entwurf des Flächennutzungsplanes<br />

Einrichtungen und Anlagen des öffentlichen Bereichs, Flächen für den<br />

Gemeinbedarf, Fläche für Sportanlagen. Für den Standort 8a stellt der L-Plan der Gemeinde<br />

Raisdorf Fläche für die Land- und Forstwirtschaft: Grünland dar, der Entwurf des FNP Einrichtungen<br />

und Anlagen des öffentlichen Bereichs, Flächen für den Gemeinbedarf, Fläche für<br />

Sportanlagen, sozialen Zwecken dienende Gebäude und Einrichtungen.<br />

Abbildung 41: Grünland hinter der Uttoxeterhalle, Blick Richtung Süden.<br />

Quelle: eigenes Foto, 2008<br />

Planerische und verkehrliche Bewertung: Durch seine unmittelbare Nähe zur bestehenden<br />

Uttoxeterhalle kommt für beide Flächen ein kompletter zweiter Hallenneubau nicht in Betracht,<br />

da ein Hallenneubau beiden Stadteilen und dort besonders beiden Vereinen zu Gute<br />

kommen soll. Für eine zukünftige Erweiterung ist der Standort 8 zu klein, so dass sich an<br />

dieser Stelle vor allem assoziierte Nutzungen des Schulzentrums anbieten, so z. B. eine Erweiterung<br />

des Schulzentrums zum Gymnasialstandort. In der <strong>Machbarkeitsstudie</strong> für ein<br />

Seite 75 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Kapitel IV<br />

Mehrgenerationenhaus in Raisdorf 16 ist der Standort 8 der favorisierte, bedingt durch seine<br />

Erschließung und den guten Baugrund, insbesondere im Vergleich zum zweiten in Frage<br />

kommenden Standort (entspricht Standort 8a). Dabei handelt es sich um die hier als 8a bezeichnete<br />

Fläche südlich der Uttoxeterhalle. Im Osten und Westen schließen sich jeweils<br />

Wohngebiete an. Bei einer Nutzung dieser Fläche 8a als Hallenstandort käme es unabhängig<br />

von der bereits beschriebenen Nähe zur bestehenden Uttoxeterhalle und den damit verbundenen<br />

nicht gewünschten Effekten zu einer Bebauungsverdichtung, die der angrenzenden<br />

Wohnsiedlung naturnahe Strukturen und Freiflächen entzöge (vgl. L-Plan Raisdorf, Fortschreibung<br />

2002, S. 243).<br />

Die verkehrliche Anbindung beider Standorte ist sehr gut und durch den Erschließungsverkehr<br />

Schulzentrum und Uttoxeterhalle erprobt. Dennoch würde eine zweite Halle einen erheblichen<br />

Mehrverkehr auf die Haupterschließungsstraße Zum See/Rosenthal lenken. Die<br />

direkte Erschließung des Grundstücks hinter der Uttoxeterhalle ist nicht gesichert. Neben der<br />

direkten Anschlussstelle der B 76 liegt auch der Bahnhaltepunkt Raisdorf mit ca. 500 m in<br />

fußläufiger Erreichbarkeit. Die Buslinien 2 und 300 halten direkt vor der Schule.<br />

Eine zweite wettkampftaugliche Halle im zentralen Ortsteilgebiet Raisdorfs würde eine zu<br />

starke Konzentration an dieser Stelle bedeuten. Ein Projekt auf diesem Gelände könnte nicht<br />

die erwünschte zentrumsbildende Wirkung für die junge Stadt <strong>Schwentinental</strong> erzielen.<br />

16<br />

Silver Life Concept, Bock, Schulz & Partner, dsn: <strong>Machbarkeitsstudie</strong> für ein Mehrgenerationenhaus<br />

in Raisdorf, 2007.<br />

Seite 76 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Standortnummer 9 „zwischen Dütschfeldredder und B 202:<br />

Kapitel IV<br />

Das Gelände liegt in der östlichen Eingangssituation <strong>Schwentinental</strong>s, an der Kreuzungssitua-<br />

tion von B 76 und B 202 im Ortsteil Raisdorf. Der Grund befindet sich in Privateigentum und<br />

misst ca. 27.000 m². Für den Standort 9 stellt der L-Plan der Gemeinde Raisdorf Grünland,<br />

der Entwurf des FNP Fläche für die Landwirtschaft, Eignungsfläche für die Innenentwicklung<br />

dar.<br />

Abbildung 42: Standpunkt Dütschfeldredder, Blick Richtung Osten.<br />

Quelle: eigenes Foto, 2008<br />

Planerische und verkehrliche Bewertung: Der Standort 9 ist von allen untersuchten Gebieten<br />

der östlichste. Die Lage widerspricht somit dem Ziel, ein Sportzentrum für die Gesamtstadt in<br />

zentraler Lage zu errichten. Durch das Aufeinandertreffen der beiden Bundesstraßen und<br />

den zugeordneten Abfahrten ist das Gebiet hervorragend für den MIV erschlossen. Die<br />

Hauptverkehrsstraßen wirken allerdings auch als Barriere zum Siedlungsgebiet <strong>Schwentinental</strong>,<br />

wodurch die fußläufige Erreichbarkeit zum nah gelegenen Bahnhof erschwert wird. Mit<br />

einer Bebauung des Grundstücks kann die nördliche Arrondierung des Wohngebietes<br />

„Dütschfeldredder“ hergestellt werden. Während aber schon der Bau einer Halle an sich<br />

durch die unmittelbare Nachbarschaft zu bestehenden und in Entwicklung befindlichen<br />

Wohngebieten Interessenskonflikte in sich birgt, ist die Option auf eine spätere Modul- und<br />

damit Nutzungserweiterung faktisch ausgeschlossen.<br />

Die Bewertung legt nahe, dass die untersuchte Fläche vor allem als Wohnstandort weiterentwickelt<br />

werden sollte, wie es schon durch die in unmittelbare Nachbarschaft stattfindende<br />

Arrondierung durch den B-Plan 63a passiert.<br />

Seite 77 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Kapitel IV<br />

Die folgende Tabelle fasst die o. a. Einzelbewertungen der Standorte noch einmal zusammen,<br />

eine umfassende Übersicht findet sich im Anhang.<br />

Tabelle 8: Übersicht der Eignungsflächen zum Hallenneubau.<br />

Eignung<br />

geeignet bedingt geeignet ungeeignet<br />

Standort<br />

1./1a. Schul- und Sportzentrum<br />

„Am Aubrook“<br />

2.„Dreikronen“ X<br />

3. „Lustiger Bruder“ X<br />

4. „Neu Paradies“ X<br />

5.„Neuland“ X<br />

6. Nördlicher Bereich gemeinsames<br />

Gewerbegebiet<br />

7. Südlicher Bereich gemeinsames<br />

Gewerbegebiet<br />

8./8a. Schulzentrum Rasidorf X<br />

9. Standort Dütschfeldredder X<br />

Quelle: eigene Darstellung, 2008<br />

3. Standortfindung<br />

Nach der Analyse möglicher Standorte und unter Berücksichtigung der bisherigen Analyseergebnisse<br />

sowie des unter Kapitel IV 5 konkretisierten Bau- und Nutzungskonzeptes, kommt<br />

für den Bau eines Sportzentrums nur der Standort Nr. 3 „Lustiger Bruder“ mit seinen Umfeldbereichen<br />

im Norden („Neu-Paradies“) und südlich des Höftgrabens in Frage.<br />

Es wurde bereits von der Keimzelle für eine neue Stadtmitte <strong>Schwentinental</strong>s, mit einer verbindenden<br />

Wirkung zwischen den bestehenden und entstehenden Strukturen sowie als Bindeglied<br />

zwischen den beiden Ortsteilen Klausdorf und Raisdorf gesprochen. Die Errichtung<br />

eines Sportzentrums an diesem Standort kann ein Nukleus für ein „Neues Zentrum“ der Stadt<br />

<strong>Schwentinental</strong>, die „Neue Stadtmitte“, der Kern des Zusammenwachsens von zwei Ortsteilen<br />

sein.<br />

Die Stadt <strong>Schwentinental</strong> hat derzeit keine gemeinsame Mitte, die zentralen Funktionen befinden<br />

sich in den Ortsteilen Raisdorf und Klausdorf. Durch die Zusammenlegung von Strukturen<br />

(u. a. Verwaltung) im Rahmen der Fusion vollzog sich bisher eine einseitige Konzentration<br />

auf einen Ortsteil. Die Erarbeitung eines „Neuen Zentrums“ könnte somit nicht nur für<br />

den Bereich Sport, Soziales und Kultur, sondern für alle Ressorts ein zentraler Baustein für<br />

die Gesamtentwicklung der neuen Stadt <strong>Schwentinental</strong> darstellen.<br />

Der gewählte Standort „Lustiger Bruder bietet für diese Erweiterungspläne die nötigen Flächenreserven<br />

sowohl in nördlicher Richtung („Neu-Paradies“) als auch in südlicher Richtung<br />

zur B 76 und kann weiterführend als soziales Scharnier zwischen dem ökonomischen Bau-<br />

X<br />

Seite 78 von 134<br />

X<br />

X


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Kapitel IV<br />

stein (Ostseepark) und dem ökologischen Baustein (Schwentine) betrachtet werden (siehe<br />

Abbildung 43).<br />

Der Ostseepark bildet durch sein ausdifferenziertes Einzelhandelsangebot für die Bewohner<br />

das ökonomische Zentrum der Stadt, ist aber vor allem durch die B 76 vom hauptsächlichen<br />

Siedlungsbereich getrennt. Im Norden bildet der Naturraum der Schwentine das ökologische<br />

Zentrum, das z. B. mit der Oppendorfer Mühle Erholungs- und Freizeitfunktionen sowohl für<br />

die Einwohner <strong>Schwentinental</strong>s als auch für Besucher aus der Region bereithält.<br />

Abbildung 43: Brückenschlag durch „Neues Zentrum“.<br />

Quelle: eigene Darstellung, 2008<br />

Eine Achsenentwicklung kann Richtung Süden unter anderem durch eine „interne“ Fußgänger-/Fahrrad-Brücke<br />

zur Verbesserung der Wechselwirkungen zwischen dem Gewerbepark<br />

und dem diesseits der B 76 liegenden Stadtbereich erreicht werden (siehe Abbildung44).<br />

Gleichzeitig bietet das Areal „Lustiger Bruder“ ausreichend Raum, um den Bereich um das<br />

Seite 79 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Kapitel IV<br />

Sportzentrum als landschaftlichen Erlebnisraum für die Bewohner zu qualifizieren. Gleiches<br />

gilt für den Standort „Neu-Paradies“, wo mit einer Durchwegung zum Ritzebeker Weg für<br />

Fußgänger und Radfahrer der nördliche Raum zur Schwentine erschlossen werden kann. Der<br />

Standort „Neuland“ bildet den nördlichen Abschluss der Achse und könnte in einer langfristigen<br />

Planung – je nach Entwicklung – als Flächenreserve herangezogen werden.<br />

Abbildung 44: möglicher Standort für eine Fußgängerbrücke (Blick Richtung Norden,<br />

Standpunkt Ostseepark).<br />

Quelle: eigenes Foto, 2008<br />

Die Standortfindung konnte nur entstehen, weil visionäre Gedanken zugelassen wurden. Genau<br />

das sind aber die zukunftsweisenden Ansätze, die benötigt werden. Somit sind die Visionen<br />

im Ergebnis zu Ende gedacht keine Visionen mehr, sondern stellen das Erfordernis dar,<br />

um die analysierten Bedarfe zu decken. Bestätigt wird dieses Ergebnis u. a. durch Aspekte<br />

und neue Ansätze, wie die „offenen familienfreundlichen Sportstätten“:<br />

Während die kommunale Sportpolitik vielerorts verharrt und sich nur langsam auf die neuen<br />

Konzepte einstellt, steigt die Inkongruenz zwischen veränderten Sportbedürfnissen und traditionellen<br />

Sportstätten weiter an. Die klassischen Sportplätze, mit ihren geradlinigen, rechteckigen<br />

und größtenteils einfallslosen Freiflächen sowie räumlich abgegrenzt hinter Zäunen,<br />

sind bildhaft für ein veraltetes Design. Befragungen belegen, dass sich der Großteil der<br />

Sporttreibenden mehr Sportgelegenheiten, die offen zugänglich und vielfältig nutzbar sind,<br />

wünscht. Die Möglichkeit, Sportarten unabhängig und spielerisch auszuprobieren, hat gerade<br />

bei den Menschen mittleren Alters Priorität. Ebenso wollen sich viele Jugendliche nicht mehr<br />

nur an eine Sportart mit Wettkampfcharakter binden, sondern bevorzugen mehrere Sportarten<br />

gleichzeitig, die sie ungebunden ausüben können. Die Vision einer offenen und familienfreundlichen<br />

Sportstätte hat daher zum Ziel, einen Raum zu schaffen, der die freie und na-<br />

Seite 80 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Kapitel IV<br />

türliche Bewegungsausübung ermöglicht. Dies müssen innovative, an den Bedürfnissen der<br />

Bevölkerung orientierte Sportstätten sein, deren Außenbereiche zielgruppenspezifisch gestaltet<br />

werden und so für Kinder, Jugendliche, Frauen und Männer, Familien, ältere Menschen<br />

und Behinderte gleichermaßen ein attraktives Angebot bieten. Um dies zu erreichen, muss<br />

diese Stätte multifunktionale Einrichtungen besitzen, die die Ausübung möglichst vieler<br />

Sportarten ermöglichen. Die familienfreundliche Sportstätte soll eine kommunikative und<br />

spielerische Ausrichtung besitzen, um den Anspruch einer Begegnungsstätte zu erfüllen.<br />

Für die Gestaltung sollten Kriterien wie offen, veränderbar, naturnah, vielfältig, vernetzt und<br />

erreichbar, erlebnisintensiv, einfach und generationsübergreifend berücksichtigt werden. Es<br />

muss allerdings darauf geachtet werden, dass es eine familienfreundliche Sportstätte nicht<br />

als Prototyp gibt, sondern dass es in verschiedenen Kommunen zu ganz unterschiedlichen<br />

Ausprägungen kommen kann. Für jede dieser Sportstätten gilt jedoch, dass die Nutzung<br />

durch verschiedene Alters- und Interessensgruppen auf einer optisch ansprechenden Anlage<br />

störungsfrei möglich ist. Dazu muss die Anlage in kleinere Bewegungsräume und größere<br />

Aktionsflächen gegliedert werden.<br />

Planungsrechtliche Relevanz des Standortes<br />

Durch die Fusion von Klausdorf und Raisdorf zur neuen Stadt <strong>Schwentinental</strong> ist die Neuaufstellung<br />

eines gemeinsamen Flächennutzungsplanes (FNP) geboten. Die vorhandenen Flächendarstellungen<br />

sollten auf der Basis von Bedarfsanalysen für die neue Stadtgründung<br />

überprüft und ggf. angepasst werden. Alle in einem FNP festzusetzenden Gebiete, Flächen,<br />

Einrichtungen und Anlagen sollten nicht nur quantitativen, sondern auch qualitativen Analyseparametern,<br />

z. B. eine gute Erreichbarkeit, folgen.<br />

Die favorisierte Variante der Entwicklung eines Sportzentrums mit dem Ausgangspunkt „Lustiger<br />

Bruder“ in Kombination mit einer Flächenentwicklung „Neu-Paradies“ zur Norderschließung<br />

und städtebaulichen Aufwertung kann in diesem Kontext ebenfalls abgesichert und im<br />

FNP dargestellt werden. Dafür kommen die Darstellungen „Sonderbaufläche Sportzentrum“<br />

oder „Gemeinbedarfsfläche mit der Zweckbestimmung Sport“ in Frage. Um den ländlichen<br />

Charakter der Stadt und den grüngestalterischen Anspruch des Sportzentrums zu unterstreichen,<br />

könnte die Flächendarstellung in Richtung einer „Gemeinbedarfsfläche mit hohem<br />

Grünanteil Sport“ bzw. „Sonderbaufläche Sportzentrum mit hohem Grünanteil“ qualifiziert<br />

werden, was allerdings auch eine weitere behördenverbindliche Bindung nach sich zieht. Bei<br />

einer Darstellung als Sonderbaufläche muss die Begründung zum FNP Aufschluss darüber<br />

geben, worin der Charakter der Sonderbaufläche besteht (Beschreibung der möglichen Nutzungen).<br />

Am sachdienlichsten erscheint gegenwärtig eine Darstellung als „Gemeinbedarfsfläche<br />

mit der Zweckbestimmung Sport“. Eine zusätzliche Bindung „mit hohem Grünanteil“<br />

kann je nach städtebaulicher Diskussion zur „Neuen Mitte“ hinzugefügt werden.<br />

Seite 81 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

4. Hallentypen<br />

Kapitel IV<br />

Mit Visionen kann der „richtige Standort“ ausgewählt werden. Für den „richtigen Standort“<br />

wird aber auch der „richtige Baukörper“ benötigt. Die möglichen Baukörper werden folgend<br />

kurz zusammengefasst:<br />

Sporthalle mit Mehrzwecknutzung<br />

„Eine Sporthalle mit Mehrzwecknutzung ist eine Sporthalle, die durch zusätzliche Ausstattung,<br />

zusätzlichen Ausbau oder zusätzliche Räume für außersportliche Nutzung geeignet ist.<br />

Sie dient neben der sportlichen Betätigung dem gesellschaftlichen und kulturellen Leben.<br />

Theater, Konzerte, Karneval- oder Schützenfeste, Schulaula und viele andere Nutzungen sind<br />

denkbar und werden in vielen Hallen mit Erfolg durchgeführt. Eine Sporthalle mit Mehrzwecknutzung<br />

muss auch den Forderungen der Versammlungsstätten-Verordnung entsprechen<br />

und mit ausreichend großen Foyers, Fluchtwegen und technischen Anlagen ausgestattet<br />

sein.“ 17<br />

Sporthalle ohne Mehrzwecknutzung<br />

Eine Sporthalle ohne Mehrzwecknutzung ist eine Sporthalle, die grundsätzlich nur für die<br />

sportliche Nutzung in seinen vielen Facetten, vom Jüngsten- bis zum Seniorensport, geeignet<br />

ist. Bei entsprechender Größe kann sie als Wettkampfhalle dienen. Sporthallen sind für andere<br />

Nutzungen wie z. B. Theater, Konzerte, Karneval- oder Schützenfeste, Schulaula nicht<br />

geeignet, da sie (üblicher Weise) nicht den Anforderungen der Versammlungsstätten-<br />

Verordnung entsprechen, z. B. nicht mit ausreichend großen Foyers, Fluchtwegen und technischen<br />

Anlagen ausgestattet sind.<br />

Sporthalle mit der Option Mehrzwecknutzung<br />

Eine Sporthalle mit der Option einer später möglichen Mehrzwecknutzung ist im Vorwege so<br />

zu planen und zu errichten, dass sie bei Bedarf ohne wesentliche Eingriffe in die Bausubstanz<br />

durch zusätzliche Ausstattung, zusätzlichen Ausbau oder zusätzliche Räume auch für außersportliche<br />

Nutzung aufgerüstet werden kann. Wesentliche bauliche Positionen wie Foyers,<br />

Fluchtwege etc. sind bereits bei der Hallenerrichtung gemäß der für Versammlungsstätten<br />

geltenden Vorschriften herzustellen.<br />

5. Festlegung der Nutzungsinhalte<br />

Nach Abwägung aller vorangegangenen Ergebnisse sind für einen etwaigen Neubau einer<br />

Sporthalle in <strong>Schwentinental</strong> in Kooperation mit den Akteuren (Sportvereine) folgende Nutzungsinhalte<br />

ermittelt worden, die den Rahmen abstecken, in dem sich das Projekt bewegen<br />

sollte, um sowohl aus Vereins- und kommunaler Sicht als auch aus Sicht der zukünftigen,<br />

potenziellen Nutzer alle Kriterien der Nachhaltigkeit zu erfüllen.<br />

17 Statement der Planungsgruppe Hürth Gesamtplaner Architekten Ingenieure, die in den letzten 10<br />

Jahren über 350 Sporthallen in Deutschland realisiert hat.<br />

Seite 82 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Kapitel IV<br />

Dabei werden zuerst die Nutzungsmöglichkeiten und inhaltlichen Ausrichtungen betrachtet,<br />

um dann zu der materiellen Beschaffenheit zu kommen.<br />

Nutzungskonzept<br />

• Wettkampfstätte für verschiedene Hallensportarten beider Vereine,<br />

• Wettkampfstätte für verschiedene Hallensportarten beider Vereine,<br />

• gemeinsame Geschäftsstelle beider Vereine im Hallenkomplex,<br />

• Einbettung in flankierende Entwicklung eines Sport- und Gesundheitszentrums mit<br />

weiteren Nutzungen für Spiel und Bewegung,<br />

• Vielfachnutzung als wichtiger wirtschaftlicher Aspekt; variables und flexibles<br />

Raumkonzept, das den permanenten Wechsel zwischen den Nutzungen erlaubt.<br />

Die Minimalvariante einer ersten Realisierungsstufe ist, gemäß des Auftrages der Machbarkeitstudie,<br />

eine Multifunktionshalle einschließlich einer Tribüne, die sämtliche Wettkampfvorgaben<br />

der internationalen Fachverbände erfüllt. Unter dem Aspekt einer effizienten Bewirtschaftung<br />

des Hallenkomplexes werden Ergänzungen im Bereich Gastronomie sowie durch<br />

ein kleines Fitnessstudio empfohlen. Hierdurch würde der Grundstein für den stufenweisen<br />

Ausbau zu einem Sport- und Gesundheitszentrum im Sinne eines Modulkonzeptes gelegt.<br />

6. Raumkonzept: Grund- und optionale<br />

Ausbauvarianten<br />

Im Sinne eines stufenweisen Ausbaus muss auch bei der baulichen Ausführung zwischen<br />

einer Kerneinheit und optionalen Modulen unterschieden werden. Folgende baulichen und<br />

bautechnischen Anforderungen sollte die Sporthalle von Beginn an erfüllen:<br />

Bauliche Merkmale der Grundvariante (siehe Abbildung 45 bis 47):<br />

• alle konzeptionellen, planerischen, baulichen, baurechtlichen etc. Voraussetzungen,<br />

um die Sporthalle bei Bedarf ohne wesentliche Eingriffe in die Bausubstanz<br />

und ohne langfristige Unterbrechung des Sportbetriebes zu einer multifunktionalen<br />

Mehrzweckhalle zu erweitern,<br />

• Dreifeldhalle, für den Ball-Wettkampfsport auch in höheren Ligen zugelassen, Vollausstattung,<br />

L. 45 m x B. 27 m x H. 7 m (Raum Nr. 01 nach Abb. 45),<br />

• Ermöglichung von Variabilität bei der Hallennutzung, z. B. durch mobile Trennelemente<br />

zur Separierung der großen Halle für Kleingruppen und sportfremden Veranstaltungen<br />

(Bürgerfeste, Präsentationen, Messen, Businessveranstaltungen<br />

etc.),<br />

• Tribünen – fest oder variabel – für etwa 200 bis 300 Zuschauer, ggf. wesentlich<br />

erweiterbar,<br />

• zentraler Umkleide-, Nass- und WC-Räume für Sportlergruppen, Lehrer/Übungsleiter/Schiedsrichter,<br />

etc. für alle Teilelemente (Raum Nr. 02),<br />

• Geräteräume, Technik- und Versorgungsräume etc. (Raum Nr. 02),<br />

Seite 83 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

• Büroräume für Hallenmanagement, Vereine etc. (Raum Nr. 06),<br />

Kapitel IV<br />

• Eingangsbereich, auch als Wartezone, mit WC-Räumen für Gäste/Zuschauer, auch<br />

für mobilitätseingeschränkte Menschen (Raum Nr. 04),<br />

• Gastronomie, zunächst im kleinen Rahmen, als Cafe o. ä., ggf. erweiterbar bzw.<br />

wandelbar in ein Restaurant (Raum Nr. 05),<br />

• sonstige, hier nicht genannte, jedoch zum Betrieb einer Sporthalle erforderlichen<br />

Räume und Einrichtungen sowie<br />

• Ergänzung durch Saunabereich und kleines Fitnessstudio (ca. 500 m²) sowie Angebote<br />

wie Indoor-Golf, Klettern etc. mit Anbindung an die Sportfläche und an die<br />

Nass-/WC-Räume der Halle, zur Mitnutzung (Raum Nr. 07),<br />

• Ergänzung durch Kleingruppenräume (beispielsweise für Kleinkinder, Senioren,<br />

Behinderte) und einen Gymnastikraum (beispielsweise für Tanz, Ballett, Kleingruppensport,<br />

„Ruhesportarten“) (Raum Nr. 08),<br />

• Physiotherapie-Praxis bzw. -Raum, ggf. innerhalb der Fitness-Räumlichkeiten<br />

(Raum Nr. 10),<br />

• Raum für Indoor-Golfanlage (Raum Nr. 09),<br />

• Ergänzende Lagerräume, z. B. für Geräte, Bodenabdeckungen, Stellagen der<br />

Trendsportarten,<br />

• Klettervorrichtungen an der Halleninnenwand sowie<br />

• Sonstige Ausstattungen für Trendsportarten, wie Sprotgeräte, Abschottungen,<br />

Stellagen.<br />

Grundsätzlich sollte eine weitestgehend offene Hallenstruktur mit Sichtbeziehungen und Wegeverbindungen<br />

vom Foyer bis in die Sporträume und Sichtbeziehungen in die Halle und aus<br />

der Halle heraus angestrebt werden. Dies unterstreicht den Gedanken einer Sportanlage für<br />

die gesamte Bevölkerung einerseits und die Integration in den räumlichen Zusammenhang<br />

andererseits. Eine mit entsprechenden Baumaterialien hergestellte Transparenz zwischen<br />

den einzelnen Raummodulen steigert die Neugier auf andere Sportarten und die Aufenthaltsqualität<br />

der Benutzer.<br />

Bautechnische Merkmale:<br />

• konsequent energieeffiziente Bauweise in aktuellem Standard – trotzdem möglichst<br />

kostengünstig,<br />

• Solar-, Photovoltaik-, Wärmepumpen-, Windkraft- (etc.) Technologie zur Nutzung<br />

regenerativer Energien,<br />

• innovative Haustechnik zur Energie-Rückgewinnung, z. B. Abluft-Wärmetauscher,<br />

etc.<br />

Seite 84 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Kapitel IV<br />

Bauliche Maßnahmen der optionalen Ausbauvariante (außerhalb der Halle, z. B.):<br />

• Kunstrasenplatz für witterungsunabhängigen Spiel- und Trainingsbetrieb der<br />

Feldsportarten,<br />

• Jugendbereich (bspw. Skate-Platz; Dirtbike-Parcours),<br />

• Kletterwand an der Hallenfassade unter dem Dachüberstand montiert,<br />

• Spielplatz (inklusive Betreuungsangebot/Animation, damit Eltern die Angebote der<br />

Halle nutzen können),<br />

• Atrium für Openair-Veranstaltungen,<br />

• Beachvolleyball-Feld,<br />

• Nordic Walking Strecke.<br />

Bei einer späteren Nutzungserweiterung der Halle in eine multifunktionale Mehrzweckhalle ist<br />

wesentlich, dass dies ohne wesentliche Eingriffe in den baulichen Bestand (Bausubstanz und<br />

Gebäudetechnik) und ohne wesentliche Störung des Sportbetriebes geschehen kann, d. h.<br />

die Grundvariante muss so konzipiert sein, dass diese Bedingungen erfüllt werden können.<br />

Entsprechend der Ausbauvariante müssen jeweils alle wesentlichen bausubstanziellen Vorgaben,<br />

z. B. die baurechtlichen Grundlagen für den Bau von Veranstaltungsstätten und die Verordnung<br />

für den Betrieb von Versammlungsstätten etc. berücksichtigt werden.<br />

Abbildung 45: <strong>Schwentinental</strong>er Sportzentrum Lustiger Bruder – Grundversion.<br />

Quelle: eigene Darstellung, 2008<br />

Seite 85 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Abbildung 46: <strong>Schwentinental</strong>er Sportz. Lustiger Bruder – Mehrzweck-Version.<br />

Quelle: eigene Darstellung, 2008<br />

Abbildung 47: Flächenmaße der Gebäudeteile.<br />

Quelle: eigene Darstellung, 2008<br />

Seite 86 von 134<br />

Kapitel IV


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

7. Bestimmung der potenziellen Nutzerinnen und<br />

Nutzer<br />

Kapitel IV<br />

Grundsätzlich muss die Maßgabe gelten, dass eine neue Sportstätte in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

allen Bürgern der Stadt offen steht und dementsprechend für alle Personengruppen<br />

eine Bedeutung erlangt, sei es als Sportraum, Veranstaltungshalle oder als Begegnungsstätte.<br />

Es ist darauf zu achten, dass weder Zugangsbarrieren materieller noch immaterieller Art<br />

entstehen und dass dem Leitbild der Multifunktionalität entsprochen wird, damit auch Veranstaltungen<br />

außerhalb des Sports problemlos abgehalten werden können. Nur so hat eine<br />

neue Halle auch für den weniger sportaffinen Teil der Bewohnerinnen und Bewohner einen<br />

Nutzen.<br />

Die potenziellen Nutzerinnen und Nutzer einer neuen Halle in <strong>Schwentinental</strong> sind folgende<br />

Gruppen und Personenkreise:<br />

Raisdorfer TSV, TSV Klausdorf, andere lokale Vereine<br />

Die Sportvereine sind die Hauptnutzergruppe. Im Speziellen werden die beiden großen<br />

Sportvereine hier eine Stätte zur Austragung ihrer Wettkämpfe und für den Trainingsbetrieb<br />

finden. Des Weiteren sollen sie aber auch für die Belebung und die Bewirtschaftung der<br />

Sportstätte sorgen, wodurch ihnen bei einem stufenweisen Ausbau zu einem Sport- und Gesundheitszentrum<br />

neue Perspektiven der Vereinsentwicklung eröffnet werden. Die Vereine<br />

werden von „Benutzern zu Bewohnern“, wenn sie zusätzlich ihre (gemeinsame) Geschäftsstelle<br />

in die neue Halle verlegen.<br />

Vereine des Umlandes<br />

Die Vereine des Umlandes sind eine Nutzergruppe, die es durch Vermarktung von etwaigen<br />

Überkapazitäten zu akquirieren gilt. Diese können die Sportstätte gegen Gebühr für den eigenen<br />

Wettkampf- oder Trainingsbetrieb mieten.<br />

Andere Anbieter von Sport und Gesundheit<br />

Bei einem stufenweisen Ausbau zu einem Sport- und Gesundheitszentrum sind weitere Anbieter<br />

aus den Bereichen Spiel, Sport und Bewegung sowie aus dem Gesundheits- und Wellness-Sektor<br />

denkbare Nutzergruppen. Im Speziellen ist hier an die Volkshochschulen und an<br />

andere soziale Institutionen zu denken, die auch jetzt schon Angebote dieser Art vorhalten,<br />

die nicht von den Vereinen abgedeckt werden. Hier ist darauf zu achten, dass es nicht zur<br />

Konkurrenz kommt, sondern dass durch Absprache und Kooperation ein komplementäres<br />

Gesamtangebot geschaffen wird.<br />

Veranstalter aus unterschiedlichen Branchen<br />

Da die angestrebte Konzeption multifunktionale Nutzungsoptionen vorsieht, sind Events,<br />

Messen und weitere nichtsportliche Veranstaltungen als potenzielle Nutzungen der Halle und<br />

ihres Außenbereiches ausdrücklich angestrebt.<br />

Schulen aus <strong>Schwentinental</strong> und Umland<br />

Aufgrund der Entfernungen (bei einer Realisierung am Standort „Lustiger Bruder“) zu den<br />

Schulstandorten kommt eine regelmäßige Nutzung für den Sportunterricht nicht in Betracht.<br />

Seite 87 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Kapitel IV<br />

Allerdings bietet die Halle für größere Sonderveranstaltungen aus dem sportlichen wie auch<br />

aus dem nichtsportlichen Bereich ideale Voraussetzungen, beispielsweise für ein stadtweites<br />

Schulsportfest.<br />

Ältere Menschen<br />

Die im Zuge des demografischen Wandels prozentual wie absolut zunehmende Gruppe der<br />

älteren Menschen ist eine der wichtigsten Nutzergruppen der Zukunft. Da die geplante Halle<br />

alle Erfordernisse an eine seniorengerechte Sportstätte erfüllen soll (von der barrierefreien<br />

Zuwegung bis hin zur Innengestaltung der Sporträume samt Nebenanlagen), findet diese<br />

stetig anwachsende Nachfragergruppe hier den bis dato fehlenden Raum für den Gesundheitssport,<br />

für „Ruhesportarten“ etc. In diese Nachfragegruppe fallen ebenso alle anderen<br />

immobileren Bevölkerungsteile wie Familien oder Menschen mit Behinderung.<br />

Kindergartenkinder<br />

Die Kinderfreundlichkeit einer Kommune wird einer der wichtigen so genannten „weichen“<br />

Standortfaktoren der nahen Zukunft sein. Und diese zeigt sich auch an dem Vorhandensein<br />

und der Güte der kindgerechten Infrastruktur. Hier wird der neue Hallenkomplex nach dem<br />

Leitbild einer familiengerechten Sportstätte ein attraktives Spiel-, Sport- und Bewegungsangebot<br />

für alle Altersgruppen darstellen.<br />

Seite 88 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

V. Kosten und Organisation<br />

1. Kostenermittlung für das Gesamtvorhaben<br />

Kapitel V<br />

Die Ermittlung der Baukosten ist mit Hilfe von Kennwerten aus dem BKI Baukosten 2008,<br />

statistische Kostenkennwerte für Gebäude vorgenommen worden.<br />

Durchschnittlich Kostenkennwerte für die Kosten einer Sporthalle (Dreifeldhalle) entspre-<br />

chend der Kostengruppen 300 + 400 nach DIN 276 (BKI 2008):<br />

• 240 €/ m³ BRI (Range: 215m³ bis 275m³)<br />

• 1.450 €/m² BGF (Range: 1.290 €/m² bis 1.610 €/m²)<br />

• 2.080 €/m² NF (Range: 1.780 €/m² bis 2.480 €/m²)<br />

Der Vergleichswert von 1.450 €/m² BGF wurde durch die Analyse von 13 (von ehemals 15<br />

werden die beiden Extremwerte nicht berücksichtigt) aktuellen Dreifeldsporthallen ermittelt.<br />

Von diesen Objekten liegen elf im Kostenbereich sehr nah beieinander (vgl. BKI 2008, Tabelle<br />

9).<br />

Tabelle 9: Kostenwerte für die Kostengruppe der 1. Ebene nach DIN 276.<br />

KG Kostengruppe der 1. Ebene Einheit<br />

von €/Einheit bis von<br />

100 Grundstück m² FBG<br />

% an<br />

300+400<br />

200 Herrichten und Erschließen m² FBG 4 17 54 0,5 2,2 6,4<br />

300 Bauwerk – Baukonstruktionen m² BGF 1.028 1.160 1.359 73,1 79,9 85,3<br />

400 Bauwerk – Technische Anlagen m² BGF 212 291 405 14,7 20,1 26,9<br />

Bauwerk (300+400) m² BGF 1.291 1.450 1614 100,0<br />

500 Außenanlagen m² AUF 18 46 95 1,5 5,0 6,9<br />

600 Ausstattung und Kunstwerke m² BGF 36 51 63 2,4 3,6 4,8<br />

700 Baunebenkosten m² BGF 307 310 312 17,0 19,3 20,6<br />

Quelle: BKI, 2008<br />

Die nachfolgenden Berechnungen für die Baukostenschätzung für ein Sportzentrum am „Lustigen<br />

Bruder“ beruhen für den Bereich der Baunebenkosten auf den Vorgaben der HOAI.<br />

Weiterhin orientieren sie sich an den tatsächlichen prozentualen Durchschnittswerten der<br />

einzelnen Kostengruppen bezogen auf die Kosten für das Bauwerk. So ergeben sich von den<br />

in Tabelle 10 genannten Durchschnittswerten abweichende Kosten pro Einheit in Tabelle 11,<br />

die die realen Kosten vermutlich genauer abbilden. Besonders deutlich wird der Unterschied<br />

bei den Außenanlagen, da deren Kosten bei den Referenzobjekten eine sehr breite – der<br />

unterschiedlichen Qualität und des jeweiligen Realisierungsaufwandes geschuldete – Streuung<br />

aufweisen. Hier orientiert sich die Schätzung dem angestrebten Konzept im Außenbereich<br />

entsprechend an den höheren Vergleichswerten.<br />

Seite 89 von 134<br />

bis


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Kapitel V<br />

Tabelle 10: Baukostenschätzung für ein Sportzentrum „Lustiger Bruder“ mit ca. 3.675 m²<br />

Bruttogrundfläche (BGF) auf Basis der durchschnittlichen BKI-Kostenkennwerte nach DIN<br />

276 – Variante I.<br />

KG Kostengruppe der 1. Ebene Einheit Durchschnittskosten<br />

x BGF = Kosten<br />

in €/Einheit<br />

100 Grundstück m² FBG<br />

200 Herrichten und Erschließen m² FBG 17 3.675 62.475 €<br />

300 Bauwerk – Baukonstruktionen m² BGF €/Ei1.160heit 3.675 4.263.000 €<br />

400 Bauwerk – Technische Anlagen m² BGF 291 3.675 1.069.425 €<br />

Bauwerk (300+400) 5.332.425 €<br />

500 Außenanlagen m² AUF 46 3.675 169.050 €<br />

600 Ausstattung und Kunstwerke m² BGF 51 3.675 187.425 €<br />

700 Baunebenkosten m² BGF 310 3.675 1.139.250 €<br />

Gesamtkostenschätzung 6.890.625 €<br />

Quelle: BKI, 2008<br />

Tabelle 11: Baukostenschätzung für ein Sportzentrum „Lustiger Bruder“ mit ca. 3.675 m²<br />

Bruttogrundfläche (BGF) auf Basis der durchschnittlichen BKI-Kostenkennwerte nach DIN<br />

276 – Variante II.<br />

KG Kostengruppe der 1. Ebene Einheit Durchschnittskosten<br />

x BGF = Kosten<br />

in €/Einheit<br />

100 Grundstück m² FBG<br />

200 Herrichten und Erschließen m² FBG 32 3.675 117.600 €<br />

300<br />

400<br />

Bauwerk (300+400) m² BGF 1.450 3.675 5.328.750 €<br />

500 Außenanlagen m² AUF 73 3.675 268.275 €<br />

600 Ausstattung und Kunstwerke m² BGF 52 3.675 191.100 €<br />

Baukostenschätzung ohne Baunebenkosten 5.905725 €<br />

700 Baunebenkosten 19,3% 1.139.805 €<br />

Baukostenschätzung incl. Baunebenkosten 7.045.530 €<br />

Quelle: BKI, 2008<br />

Seite 90 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Tabelle 12: Referenzobjekte Sporthallen (Dreifeldhallen).<br />

Nr. Hallentyp/ Raumprogramm Kreis Bundesland Bauzeit<br />

(Wochen)<br />

1 Schulsporthalle (Typ 27/45), 3-teilbar mit Tribüne,<br />

Nebenräumen, Küche, auch für Veranstaltungen<br />

nutzbar<br />

2 Sporthalle, 3-teilbar, mit Neben- und<br />

Funktionsräumen, Teleskoptribünen und<br />

Zuschauergalerie (600 Plätze), Fitnessraum, Foyer,<br />

Aufzug für Gehbehinderte<br />

Rems-Murr<br />

3 Sporthalle (Typ 27/45) Grafschaft<br />

Bentheim<br />

4 Sporthalle (Typ 27/45), 3-teilbar, Regie- und<br />

Hallenwartraum, Kraftsportraum, Teleskoptribüne<br />

(461 Plätze), Umkleiden, Sanitärräume,<br />

Technikräume, Oberer Zugang für Zuschauer, Kiosk<br />

mit Ausgabetheke nach innen und außen, separates<br />

Wohnhaus für Hausmeister<br />

5 Sporthalle (Typ 27/45)mit Mehrzweckhalle (224m²)<br />

und Konditionsraum (40m²), Zuschauertribüne (300<br />

Plätze)<br />

6 Sporthalle (Typ 27/45), 3-teilbar, Ringerhalle,<br />

Gymnastikhalle, je 13,7x14,3m, südliche<br />

Nebenraumzone mit Umkleiden, Geräteräume,<br />

Unterkellerung, Eingangshalle als Verbindung zur<br />

Tennishalle, Teil eines Sportzentrums<br />

7 Schulsporthalle (Typ 27/45), 3-teilbar mit<br />

Teleskoptribüne (bis 500 Plätze), Cafeteria,<br />

Gymnastik- und Mehrzweckraum<br />

8 Schulsporthalle, Sportfeld teilbar mit<br />

Trennvorhängen (22x44m), Regieraum,<br />

Gymnastikraum (74m²), Fitnessraum (42m²), Foyer<br />

mit kleiner Tribüne, Umkleide- und Duschräume,<br />

Hausmeisterwohnung<br />

9 Sporthalle, 3-teilbar, für ein Gymnasium, mit<br />

separatem Kraftsportraum, Teleskoptribüne<br />

10 Sportbereich mit 2 Sporthallen (2-fach 22x44m; 3fach<br />

27x45m), Jugendmehrzweckraum,<br />

Zuschauertribüne, Anbindung an<br />

Außensportanlagen, Sportlereingänge<br />

behindertengerecht<br />

11 Sporthalle (Typ 27/45), 3-teilbar, 4 Umkleideräume<br />

mit Duschen, Geräteraum, Mehrzweckraum,<br />

Zuschauertribüne (200 Plätze)<br />

12 Sporthalle mit 3 Hallenteilen und einer<br />

Zuschauertribüne (200 Plätze)<br />

13 Sporthalle (Typ 27/45), 3-teilbar, als Schulturnhalle<br />

und für Vereinsarbeit genutzt, mit separatem<br />

Sportlereingang, Nebenräume, Teleskoptribüne<br />

(190 Plätze), Küche, Technikräume, Lehrerzimmer<br />

Baden-<br />

Württemberg<br />

Kapitel V<br />

€/ m²<br />

BGF<br />

91 1.208<br />

Freiberg Sachsen 104 1.247<br />

Esslingen<br />

am Neckar<br />

Ludwigsburg<br />

Niedersachsen 65 1.248<br />

Baden-<br />

Württemberg<br />

Baden-<br />

Württemberg<br />

104 1.303<br />

74 1.305<br />

München Bayern 91 1.322<br />

Ludwigsburg<br />

Neustrelitz<br />

Baden-<br />

Württemberg<br />

Mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

91 1.343<br />

47 1.493<br />

Sonneberg Thüringen 25 1.524<br />

Berlin Berlin 156 1.540<br />

Göppingen<br />

Alb-Donau,<br />

Ulm<br />

Karlsruhe<br />

14 Dreifachsporthalle, Umkleideräume, Tribüne Mittlerer<br />

Erzgebirgskreis<br />

15 Sporthalle für Schul- und Vereinssport sowie<br />

nationale und internationale Wettkämpfe,<br />

Tribünenanlagen, teilbar in 3 Einzelhallen<br />

Quelle: BKI, 2008<br />

Herford<br />

Seite 91 von 134<br />

Baden-<br />

Württemberg<br />

Baden-<br />

Württemberg<br />

Baden-<br />

Württemberg<br />

78 1.554<br />

78 1.561<br />

130 1.613<br />

Sachsen 78 1.801<br />

Nordrhein-<br />

Westfalen<br />

74 1.926


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

2. Ermittlung der Folge- und Betriebskosten<br />

Die Bewirtschaftungskosten hängen wesentlich von<br />

• der Bausubstanz,<br />

• den Energieanlagen,<br />

• der Steuerungstechnik,<br />

• der Nutzungsintensität,<br />

• der Nutzungsart und<br />

• dem Betreiberverhalten ab.<br />

Kapitel V<br />

Mangels Verbrauchswerten von Vergleichsobjekten lassen sich die Bewirtschaftungskosten<br />

für das vorgeschlagene Objekt „Sportzentrum Lustiger Bruder“ nicht exakt berechnen. Zudem<br />

sind für die Kalkulation und für eine Beurteilung der Angemessenheit des Verbrauchs<br />

Angaben über einen mehrjährigen Zeitraum unabdingbar. Der Rechnungshof ermittelt bei<br />

öffentlichen Räumen die Energieverbrauchswerte nach der VDT Richtlinie 3807 Blatt 1. Die<br />

veröffentlichten Richt- und Mittelwerte für den Jahresverbrauch von Strom (KWh/m² Bezugsfläche)<br />

(siehe 3807 Blatt 2) beruhen auf Verbrauchswerten der Jahre 1993-1995. Eine Orientierung<br />

an diesen Werten erscheint kaum sinnvoll bei einem Neubau, der moderne energetische<br />

und Steuerungsanlagen erhalten soll, um erhebliche Energiekostensenkungen zu erreichen.<br />

Außerdem handelt es sich bei dem Sportzentrum nicht allein um eine Dreifachsporthalle,<br />

zu dem der VDI Vergleichswerte angibt, sondern um ein komplexes Gebäude mit unterschiedlichen<br />

Funktionsräumen, in denen unterschiedliche Nutzergruppen in verschiedenen<br />

Belegungsdichten anzutreffen sein werden. Diese Variablen bestimmen ebenfalls den Energie-,<br />

Wasser- und Reinigungsbedarf.<br />

Da es daher keine vergleichbaren Objekte gibt, wählen wir folgenden Weg. Wir geben Annäherungswerte<br />

an, die uns aus unterschiedlichen aktuellen Objekten bekannt sind, und versuchen<br />

hieraus eine Gesamtkalkulation zu entwickeln. Diese muss aber mit aller Vorsicht betrachtet<br />

werden, da es bisher keine aktuellen Kennwerte gibt. Erst wenn das Sportzentrum<br />

tatsächlich realisiert werden sollte, wird man vor dem Hintergrund der dann vorzunehmenden<br />

exakten Investitions-, Nutzungs-, Raumplanung und Betreiberregelung eine genauere<br />

Kostenkalkulation aufstellen können.<br />

Seite 92 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Kostenschätzung:<br />

Mehrfach-Sporthalle, 1260 m²:<br />

Kapitel V<br />

Die Stadt Kiel hat in einer Durchschnittsberechnung der Bewirtschaftungskosten für ihre 100<br />

Sporthallen einen Wert für einen Quadratmeter pro Nutzungsfläche pro Stunde ermittelt.<br />

Dieser beläuft sich auf 0,01 Euro und enthält die durchschnittlichen Strom-, Wärme-, Wasser-<br />

und Reinigungskosten. Die Bauunterhaltungs-, Personal-, Versicherungs- und Grundbuchabgabekosten<br />

sind darin nicht enthalten. Wir nehmen diesen Wert als Berechnungsgrundlage.<br />

Danach würde die Dreifachsporthalle jährlich kosten:<br />

0,01 x 1260 m² x 45 Belegungswochen x 7 Tage x 14 Nutzungsstunden =<br />

56.000 Euro<br />

Geht man – erfahrungsgemäß – von einer geringeren Auslastung der Sportstätte aus und<br />

reduziert den Betrag um 20 % Leerstand ergeben sich<br />

45.000 Euro<br />

Die Stadt Wankendorf wendet dagegen nur 15.600 Euro pro Jahr für Ihre Sporthalle auf.<br />

Hierbei muss man aber bedenken, dass die Halle etwas kleiner ist (20 x40) und von einem<br />

Sportverein betrieben wird, der durch seine Aufsicht und Fürsorge dazu beiträgt, dass die<br />

Kosten erheblich gesenkt werden. Diesen Effekt zeigen auch alle unsere bekannten Vergleichsobjekte<br />

(siehe Kapitel V.3). Die Stadt Rüsselsheim meldet z. B. minus 35 %<br />

Verbrauchskosten, seitdem ein Verein die Halle betreibt.<br />

Die Personalkosten muss man zu den oben genannten Bewirtschaftungskosten hinzuzählen.<br />

Eine Hausmeisterstelle kostet ca. 35.000 Euro pro Jahr. Ein Sportverein kann dagegen mit<br />

drei geringfügig Beschäftigten die Kosten um 50 % senken:<br />

488 Euro mtl. x 3 x 12 Monate = 17.568 Euro<br />

Weitere Funktionsräume:<br />

Die Berechnung der anderen Räume (ohne Fitnessstudio) kann nicht nach dem Wert von<br />

0,01 m² Nutzfläche vorgenommen werden, da die Raumkörper völlig andere sind. Die Sporthalle<br />

hat z. B. eine Deckenhöhe von 7 m und wird weit höhere Energiekosten verursachen<br />

als ein Büro- oder kleiner Gymnastikraum mit einer Raumhöhe von 3 m. Wir halbieren daher<br />

den Wert um 50 %, wohl wissend, dass dies kein empirischer Wert sein kann.<br />

Die restliche Bruttogesamtnutzungsfläche ohne Fitnessstudio beträgt für die restlichen sieben<br />

Funktionsräume 1.990 m². Wir gehen bei diesen Räumen von einer Vollauslastung aus.<br />

0,005 x 1.990 m² x 52 Wochen x 7 Tagen x 14 Stunden = 50.000 Euro<br />

Fitnessstudio 425 m²:<br />

Die Kosten für die Bewirtschaftung eines Fitnessstudios hängen von der Größe des Studios<br />

und der Anzahl der Kunden ab. Vergleichszahlen sind leider nicht zugänglich, da die Fitnessportunternehmen<br />

keine Betriebskosten veröffentlichen. Unser Referenzbeispiel ist das Fitnesszentrum<br />

der Universität Kiel, das für seine 3500 m² Nutzungsfläche 180.000 Euro Bewirtschaftungskosten<br />

pro Jahr verursacht. Zu bedenken ist dabei, dass diese Zahl alle Kosten<br />

Seite 93 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Kapitel V<br />

enthält und das Objekt eine einmalige, enorme Grundfläche und Deckenhöhe von 10 m vor-<br />

weist. Der Durchschnittswert pro Quadratmeter Nutzungsfläche liegt bei 51 Euro. Das geplante<br />

Fitnessstudio im Sportzentrum „Lustiger Bruder“ hat nur 425 m², und ist zu den eher<br />

kleinen Studios zu zählen, die in der Bundesrepublik einen Marktanteil von ca. 25 % haben.<br />

Dieses Studio wird vermutlich jährliche Bewirtschaftungskosten in Höhe von:<br />

425 x 51 = 22.000 Euro haben.<br />

Diese Summe deckt sich fast vollständig mit der Summe, die wir mit dem Berechnungswert<br />

0,01 m²/Nutzungsfläche erhalten.<br />

Gesamtrechnung<br />

Bei Addition aller Einzelpositionen ergibt sich folgendes Bild:<br />

Tabelle 13: Bewirtschaftungskosten der einzelnen Hallenposten.<br />

Posten Kosten/Jahr [Euro]<br />

Sporthalle 45.000<br />

andere Flächen 50.000<br />

Fitnessstudio 22.000<br />

Personalkosten 35.000<br />

Gesamtkosten 152.000<br />

Quelle: eigene Darstellung, 2008<br />

Nicht in der Summe enthalten sind die Bauunterhaltungskosten sowie die Kosten für Versicherungen<br />

und Grundabgaben, wobei sich Einsparungen je nach Betreiberkonzept ergeben<br />

könnten.<br />

Eine exakte Kalkulation der Kosten für die Bauunterhaltung und letztendlichen Verwertung<br />

des Objektes kann nicht vorgenommen werden. In der Literatur wird davon ausgegangen,<br />

dass die Investitionskosten höchstens 50 % aller Kosten im Rahmen des Lebenszyklus ausmachen.<br />

Oft sind sie weit geringer. Das würde bedeuten, wenn wir von ca. 7 Mio. Euro Investitionskosten<br />

ausgingen, würden, auf 30 Jahre verteilt, weitere 7 Mio. Euro anfallen.<br />

Folgende Gesamtkosten müssten dann jährlich kalkuliert werden:<br />

7 Mio. ./. 30 Jahre = 233.000 Euro,<br />

wobei in den ersten Nutzungsjahren kaum Bauunterhaltungskosten, in den späteren Jahren<br />

wiederum höhere entstehen werden.<br />

Zu den oben berechneten 152.000 Euro Bewirtschaftungskosten müssten daher jährlich mindestens<br />

weitere Bauunterhaltungskosten von 81.000 Euro veranschlagt werden.<br />

Ganz außer Betracht gelassen wurden bei dieser Berechnung die Kosten für den Kapitaldienst,<br />

weil derzeit nicht erkennbar ist, mit welchen Zuschüssen zu welchen Konditionen zu<br />

rechnen ist, und welche privatwirtschaftlich ausgerichteten Investoren gegebenenfalls in das<br />

Projekt einsteigen würden.<br />

Seite 94 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

3. Erarbeitung eines Betreiberkonzeptes<br />

Kapitel V<br />

Grundsätzlich ist keine alleinige kommunale Bewirtschaftung anzustreben, sondern ein ge-<br />

meinsames Hallenmanagement durch eine Struktur, in der Sportorganisationen (in erster<br />

Linie Vereine), Kommune und ggf. private Partner eingebunden sind. Die Betriebsform muss<br />

nach Findung der Akteure vereinbart werden.<br />

Bei der Erarbeitung eines Betreiberkonzepts sollten folgende grundsätzliche Überlegungen in<br />

betracht gezogen werden:<br />

• die Einbettung in die Planung eines am Hallenstandort entstehenden Sport- und<br />

Gesundheitszentrums,<br />

• eine Teilbewirtschaftung durch separate Betriebe wie Gastronomie, Fitnessstudio,<br />

Physiotherapie etc.,<br />

• eine Einnahmequelle für die Vereine durch direkten Zugriff auf die Halle (Kursangebote),<br />

• die Beteiligung eines Generalinvestors oder eines Investorennetzwerkes.<br />

Im folgenden Abschnitt werden einige mögliche Betreibermodelle für einen neu entstehenden<br />

Hallenkomplex in der Stadt <strong>Schwentinental</strong> vorgestellt. Die dargestellten Beispiele zielen<br />

auf die in den Workshops erarbeitete Konzeption im Sinne eines Sport- und Gesundheitszentrums<br />

am Standort „Lustiger Bruder“ ab, sind jedoch fokussiert auf den Betrieb der Halle als<br />

Kernelement dieses Konzeptes. Abschließend wird aus den vorgestellten Modellen und den<br />

referierten Erfahrungen eine Empfehlung für ein Betreiberkonzept abgeleitet.<br />

Hintergrund der Entwicklung eines Betreiberkonzeptes, in dem neben der Kommune die lokalen<br />

Sportvereine eine tragende Rolle übernehmen ist der generelle Trend, der sich auch anhand<br />

aktueller Studien belegen lässt (vgl. Abbildung 48), dass Sportvereine immer häufiger<br />

den Betrieb und die Bewirtschaftung (ehemals) kommunaler Sportstätten übernehmen. Dies<br />

geschieht in verschiedenen Graden der Verantwortlichkeit und der Autonomie für die Vereine.<br />

Es werden hierzu nachfolgend einige Grundmodelle erläutert und anhand repräsentativer<br />

Praxisbeispiele illustriert.<br />

Seite 95 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Kapitel V<br />

Abbildung 48: Auswirkungen ökonomischer Rahmenbedingungen auf den Betrieb von<br />

Sportstätten.<br />

Sportvereine werden vermehrt den<br />

Betrieb von öffentlichen<br />

Sportanlagen übernehmen<br />

Die traditionellen Sportplätze<br />

werden vermehrt für nichtsportliche<br />

Nutzungen aufgegeben<br />

Für sportliche Aktivitäten werden<br />

primär nicht für den Sport<br />

vorgesehene Räume Bedeutung<br />

erlangen<br />

Schwach frequentierte Sporträume<br />

werden für andere sportliche<br />

Nutzungen umgerüstet werden<br />

5,1<br />

6,5<br />

10,2<br />

11,8<br />

16,3<br />

30,4<br />

47,7<br />

0 20 40 60 80 100<br />

53,7<br />

57,1<br />

68,3<br />

Beurteilung Intensität Wahrscheinlichkeit<br />

kumuliert Prozentwerte der Nennungen 4 und 5 auf einer Skala von 1 = "sehr gering" bis 5 = "sehr hoch" (Wahrscheinlichkeit und<br />

Intensität) bzw. 1 = "sehr schlecht" bis 5 = "sehr gut" (Beurteilung)<br />

Quelle: Delphi-Studie „Grundlagen zur Weiterentwicklung von Sportanlagen“,<br />

Institut für Kooperative Planung und Sportentwicklung (IKPS)<br />

Grundlage für die nachfolgenden Ausführungen ist eine eigens für diese <strong>Machbarkeitsstudie</strong><br />

durchgeführte umfangreiche deutschlandweite Recherche, bei der Beispiele aus Kommunen<br />

ähnlicher Größe und mit einer vergleichbaren Ausgangslage wie in <strong>Schwentinental</strong> gesucht<br />

und auf Ihre Übertragbarkeit hin überprüft wurden (vgl. Projektsteckbriefe im Anhang). Es<br />

wurde jeweils die Sicht der Kommune und die der Vereine untersucht. Aus den Aussagen<br />

wurden die Vor- und Nachteile, die Chancen, Risiken und Bedingungen eines jeden Betreibermodells<br />

analysiert und systematisiert.<br />

Seite 96 von 134<br />

83,8<br />

93,7


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Abbildung 49: Vertragsmodelle zur Übernahme einer kommunalen Sportstätte<br />

durch einen Sportverein.<br />

Quelle: eigene Darstellung, 2008<br />

Kapitel V<br />

Es gibt generell drei Grundformen, in denen eine Übernahme einer kommunalen Sportstätte<br />

durch einen Verein umgesetzt wird (vgl. Abbildung 49). Der erste Fall ist ein einfacher Mietvertrag.<br />

Ein Verein mietet analog zu einem Mietvertrag für Wohnungen eine Sportstätte gegen<br />

Entgelt an. Er geht keinerlei weitere Verpflichtungen ein als einen sachgemäßen und<br />

Wert erhaltenden Umgang mit der Mietsache. Im zweiten Fall handelt es sich um eine Nutzungsüberlassung<br />

auf Basis eines Nutzungsvertrages. Hierbei wird unterschieden zwischen<br />

einer Nutzungsüberlassung mit oder ohne bauliche Unterhaltungspflicht oder aber zwischen<br />

einer dauerhaften und einer temporären Nutzungsüberlassung. Die dritte Variante ist diejenige,<br />

die dem Verein am meisten Verantwortung überträgt, aber auch am meisten Freiheit<br />

gewährt. Dies geschieht entweder über einen Pachtvertrag oder einen Erbbaurechtsvertrag.<br />

Nachfolgend werden die beiden wichtigsten für den vorliegenden Fall infrage kommenden<br />

Modelle anhand konkreter Beispiele vorgestellt.<br />

3.1 Nutzungsvertrag<br />

Als Beispiel für die Überlassung einer Sportstätte im Rahmen eines Nutzungsvertrages soll<br />

hier die Vereinbarung zwischen der Stadt Rüsselsheim und der SKG Bauschheim e.V. angeführt<br />

werden.<br />

Es handelt sich hierbei um einen Nutzungsvertrag ohne bauliche Unterhaltungsverpflichtung<br />

zwischen der Stadt Rüsselsheim (59.300 Einwohner) und der SKG Bauschheim e.V. (1.550<br />

Mitglieder). Die Betriebsübernahme erfolgte im Jahr 2005. Das übernommene Objekt ist eine<br />

Großsporthalle (Baujahr 1995) mit Solarenergienutzung und Wasserrückgewinnung.<br />

Seite 97 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Vertragsinhalte<br />

Der Verein hat folgende Rechte und Pflichten:<br />

• Vergabe von Hallenzeiten und Vermietung,<br />

• Hausmeisterdienst, Reinigung und Pflege,<br />

• kleinere Reparaturen (bis 1000 Euro pro Jahr),<br />

• Übernahme der Betriebskosten (Energie, Wasser, Abfall, usw.),<br />

• Vermarktung der Halle,<br />

Kapitel V<br />

• Erlaubnis baulicher Veränderungen und Anbringen von Werbung (nach Rücksprache<br />

mit der Kommune).<br />

Die Kommune hat folgende Rechte und Pflichten:<br />

• Stadt bleibt Eigentümer,<br />

• jährlicher Zuschuss 112.200 Euro,<br />

• zahlt Nutzungsentgelt von 54 Euro/ h für Schulen, Kindertagesstätten und Rüsselsheimer<br />

Vereine,<br />

• bezahlt Dach und Fach, Instandhaltung der Sportgeräte,<br />

• Bedarf eigener Hallenzeiten jederzeit ankündbar<br />

Gewinne und Verluste verteilen sich wie folgt:<br />

• bei Verlust: Übernahme von 50 % durch die Stadt<br />

• bei Überschuss: Zahlung von 50 % an die Stadt.<br />

Einnahmen und Effizienzgewinne<br />

Die Kommune verzeichnet folgende Einnahmen und Effizienzgewinne:<br />

• jährliche Einsparungen von ca. 30.000 Euro (Einsparungen bei Verwaltung und<br />

Hausmeisterdiensten),<br />

• geringere Sanierungskosten.<br />

Der Verein verzeichnet folgende Einnahmen und Effizienzgewinne:<br />

• Betriebskosten werden gedeckt durch kommunalen Zuschuss, Hallennutzungsgebühr,<br />

ehrenamtliche Arbeit (bisher wurde jedes Jahr ein kleiner Überschuss erwirtschaftet),<br />

• Einnahmen aus Vermarktung der Halle (z. B. Kreativmarkt für Hobbykünstler, Kindermesse),<br />

• gesunkene Energiekosten (-35 %) durch nutzungsorientierten Energieverbrauch<br />

und gestiegenes Kostenbewusstsein,<br />

• gleich bleibende Mitgliedsbeiträge.<br />

Seite 98 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Bewertung durch die Vertragsparteien<br />

Bewertung der Vereinbarung durch die Kommune:<br />

• Einsparungen bei der kommunalen Verwaltung,<br />

Kapitel V<br />

• gestiegenes Kostenbewusstsein (z. B. Energiekosten) und sorgsamerer Umgang<br />

mit der Halle,<br />

• sehr gute partnerschaftliche Zusammenarbeit.<br />

Bewertung der Vereinbarung durch den Verein<br />

• Zugriff auf Hallenbelegung und bauliche Anpassung der Halle an eigene Bedürfnisse<br />

(z. B. Büro für Handballer, Küche),<br />

• Identifikation der Mitglieder mit „ihrer“ Halle,<br />

• vielfältigere Nutzungen (Vereinsfeste, Wettkämpfe, Kursangebote),<br />

• gestiegenes Vereinsansehen,<br />

• zusätzliche ehrenamtliche Arbeit,<br />

• gestiegenes Anspruchsdenken der Nutzer,<br />

• Mitgliedszahlen unverändert (Stand 2008).<br />

3.2 Pachtvertrag<br />

Als Best-Practice-Beispiel für die gelungene Übernahme einer ehemals kommunalen Sportstätte<br />

im Rahmen eines Pachtvertrages soll hier das Beispiel Sindelfingen dienen. Der Vertrag<br />

wurde von der Stadt Sindelfingen (60.000 Einwohner) und dem VfL Sindelfingen<br />

(8.862 Mitglieder) geschlossen. Das Objekt ist der „Glaspalast“, eine Sport- und Veranstaltungshalle<br />

aus dem Jahre 1977 (Gesamtkapazität 5.250 Personen). Das Raumangebot bietet<br />

über 4.200 m² Aktionsfläche, davon 3.400 m² für die Arena. Es handelt sich hierbei um einen<br />

Pachtvertrag zwischen der Stadt Sindelfingen und dem Betreiberverein. Im Jahr 1999<br />

erfolgte die Betriebsübernahme durch den „Verein zur Pflege und Förderung des Sports in<br />

Sindelfingen e.V.“. Hauptmitglieder sind der VfL Sindelfingen e.V., die Fördergesellschaft<br />

Olympiastützpunkt Stuttgart e.V. und die Stadt Sindelfingen.<br />

Vertragsinhalte<br />

Der Verein (hier: Betreiberverein) hat folgende Rechte und Pflichten:<br />

• Pachtzins von 26.000 Euro pro Jahr,<br />

• Eigenständiger Betrieb des Glaspalastes,<br />

• Erlaubnis baulicher Veränderungen (nach Rücksprache mit der Kommune),<br />

• Reparaturen bis 1000 Euro pro Einzelfall.<br />

Die Kommune hat folgende Rechte und Pflichten:<br />

• Zuschuss gemäß Fehlbetrag der jährlichen Gewinn- und Verlust-Rechnung,<br />

• Bauliche Unterhaltung (Dach und Fach).<br />

Seite 99 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Einnahmen und Effizienzgewinne<br />

Die Kommune verzeichnet folgende Einnahmen und Effizienzgewinne:<br />

Kapitel V<br />

• Reduktion des jährlichen Defizits um ca. 55 % 18 (Defizit 1998: 350.000 Euro; Defi-<br />

zit 2007: 158.000 Euro; Differenz: 192.000 Euro).<br />

Der Verein verzeichnet folgende Einnahmen und Effizienzgewinne:<br />

• keine Mehrkosten für den VfL Sindelfingen,<br />

• Betriebskosten des Betreibervereins werden vollständig gedeckt durch kommunalen<br />

Zuschuss und Einnahmen aus Hallenbetrieb (Einnahmen seit 1999 fast verdoppelt).<br />

Bewertung durch die Vertragsparteien<br />

Bewertung der Vereinbarung durch die Kommune:<br />

• hohe Einsparungen,<br />

• Imagegewinn („Aushängeschild“),<br />

• gute Kontrolle.<br />

Bewertung der Vereinbarung durch den Verein:<br />

• besseres Hallenmanagement, dadurch stärkere Nutzung für den Sport des VfL<br />

Sindelfingen (vorher stark kommerzielle Ausrichtung durch Betriebsgesellschaft),<br />

• reibungsloser Sportbetrieb,<br />

• keinerlei Mehrkosten für den VfL Sindelfingen e.V.<br />

Als Worst-Practice-Beispiel dafür, welche Gefahren die Übernahme einer Sportstätte durch<br />

einen Pachtvertrag speziell für einen Verein birgt, wird auf das Beispiel aus der Gemeinde<br />

Egelsbach in Hessen verwiesen. Die Gemeinde Egelsbach liegt im Landkreis Offenbach. Die<br />

knapp 10.000 Einwohner sind in zwölf örtlichen Sportvereinen organisiert. Der größte ist die<br />

SG Egelsbach 1874 e. V. mit ca. 2.500 Mitgliedern. Dieser Verein bietet überwiegend klassischen<br />

Vereinssport an.<br />

Es wurde im Jahr 2005 ein Pachtvertrag zur Betriebsübernahme einer Drei-Feld-Sporthalle<br />

aus dem Jahr 1975 zwischen der Gemeinde und dem Sportverein geschlossen.<br />

Vertragsinhalte<br />

Der Verein (hier: Betreiberverein) hat folgende Rechte und Pflichten:<br />

• organisiert Hallenaufsicht und Hallenwart,<br />

• betreibt Hallenmanagement und übernimmt Bewirtschaftungskosten,<br />

• Recht an Vermarktung und Vermietung der Halle.<br />

18 Zeitraum 1998 bis 2007<br />

Seite 100 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Die Kommune hat folgende Rechte und Pflichten:<br />

• Stadt bleibt Eigentümer,<br />

• jährlicher Betriebkostenzuschuss 62.000 Euro,<br />

• Erhöhung des Betriebskostenzuschusses nur auf Antrag,<br />

• außerplanmäßige Zuschüsse bei größeren Anschaffungen,<br />

• bauliche Unterhaltung (Dach und Fach).<br />

Einnahmen und Effizienzgewinne<br />

Die Kommune verzeichnet folgende Einnahmen und Effizienzgewinne:<br />

Kapitel V<br />

• jährliche Einsparungen von ca. 20.000 Euro (Einsparung einer Hausmeisterstelle),<br />

Der Verein verzeichnet folgende Einnahmen und Effizienzgewinne:<br />

• Betriebskosten werden nicht mehr durch Zuschuss gedeckt (Grund: gestiegene<br />

Energiekosten, bisher jedoch keine Zuschusserhöhung durch die Kommune),<br />

• Mehrkosten sind nur durch ehrenamtliche Arbeit zu kompensieren.<br />

Bewertung durch die Vertragsparteien<br />

Bewertung der Vereinbarung durch die Kommune:<br />

• Einsparungen bei der kommunalen Verwaltung,<br />

• hohe Zufriedenheit.<br />

Bewertung der Vereinbarung durch den Verein:<br />

• bessere Nutzung möglich,<br />

• Imagegewinn,<br />

• viel zusätzliche ehrenamtliche Arbeit,<br />

• Unzufriedenheit mit der derzeitigen Zuschussregelung („Die Kommune spart Geld<br />

durch ehrenamtliche Arbeit im Verein.“).<br />

Aus der Gegenüberstellung einer gelungenen Kooperation auf Basis eines Pachtvertrages und<br />

den negativen Folgen für den Sportverein aus einer suboptimalen Gestaltung eines Pachtvertrages<br />

ist für zukünftige Vereinbarungen im Speziellen für die Sportvereine die Erkenntnis zu<br />

ziehen, dass der Abschluss eines Pachtvertrages nur nach sorgfältiger (juristischer wie wirtschaftlicher)<br />

Prüfung geschehen sollte. Dieser Prozess sollte insbesondere eine intensive Prüfung<br />

der Regelungen zum Unterhalt der Sportstätte beinhalten und sicherstellen, dass die<br />

von der Kommune zu leistenden Zuschüsse an die Entwicklung der Energiekosten und die<br />

allgemeine Preissteigerung gekoppelt sind. Ein gemeinsames Merkmal in allen recherchierten<br />

Best-Practice-Beispielen ist, dass es sich um „Win-Win“-Situationen handelt, in denen beide<br />

Seiten eng zusammenarbeiten und durch die den Vereinen keine nennenswerten oder gar<br />

die Existenz bedrohenden finanziellen Belastungen entstehen.<br />

Seite 101 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

3.3 Bewertung der Chancen und Risiken der Übernahme<br />

einer Sportstätte durch einen Sportverein<br />

Kapitel V<br />

Wenn ein Sportverein sich dazu entschließt, eine kommunale Sportstätte zu übernehmen, ist<br />

dieser Entscheidung zunächst ein Abwägungsprozess voranzustellen, in dem alle Vor- und<br />

Nachteile einander gegenübergestellt werden müssen (vgl. Tabelle 14).<br />

Die Übernahme eröffnet – wie an obigen Beispielen belegt – eine Vielzahl von Chancen und<br />

Entwicklungsmöglichkeiten für einen Sportverein. Hier sind insbesondere die größere Autonomie<br />

hinsichtlich der Nutzung der Sportstätte und die positiven Entwicklungsimpulse für die<br />

Vereinsentwicklung zu nennen. Das Gefühl, „vom Benutzer zum Bewohner“ einer Sportstätte<br />

zu werden, und die damit einhergehende Bereitschaft, sich um die „eigene“ Halle zu kümmern,<br />

führte in allen recherchierten Referenzprojekten zu „Win-Win-Situationen“, da sowohl<br />

der Verein als auch die Kommune von einem besseren Zustand der Anlage profitieren. Ein<br />

speziell hervorzuhebender Aspekt ist hierbei, dass alle befragten Kommunen bestätigen<br />

konnten, dass die Bewirtschaftungskosten durch energiesparendes Verhalten der Nutzer zum<br />

Teil erheblich gesunken sind.<br />

Auf der Vereinsseite ist die Übernahme einer Sporthalle allerdings auch mit einigen Risiken<br />

und Herausforderungen verbunden. Ein Sportverein, der sich zu diesem Schritt entschließt,<br />

muss mit einem höheren Arbeitsaufwand rechnen, der je nach Vertragsvereinbarung und<br />

Größe des Objektes mittelfristig eine Professionalisierung der Vereinsstrukturen notwendig<br />

macht. Des Weiteren gilt es vorab(!) sorgfältig die wirtschaftlichen Aspekte einer Übernahme<br />

zu kalkulieren und bei der Vertragsgestaltung darauf zu achten, dass etwaige finanzielle<br />

Mehrbelastungen durch ein solides Finanzierungs- und Vermarktungskonzept aufgefangen<br />

werden können.<br />

Aber auch für die Kommune will ein solcher Schritt sorgfältig abgewogen sein. Zwar überwiegen<br />

in nahezu allen recherchierten Beispielen, in denen Kooperationen und Überlassungen<br />

von Sportstätten durchgeführt wurden, die positiven Aspekte für die kommunale Seite,<br />

doch ist auch hierbei ein Risiko durch möglicherweise mangelnde Professionalität des kooperierenden<br />

Sportvereins gegeben. Die Kommune hat dabei das Risiko zu tragen, bei Auslaufen<br />

des Vertrages oder <strong>beim</strong> Scheitern der Kooperation ihre Sportstätte in einem schlechteren<br />

Zustand zurückzubekommen. Des Weiteren macht eine fehlende professionelle Bewirtschaftung<br />

je nach Vertragsregelung möglicherweise höhere Zuschüsse durch die Kommune für<br />

den Betrieb der Anlage notwendig.<br />

Für beide Seiten gilt es also, sich vorab über die gemeinsamen Ziele einer vertraglichen Bindung<br />

zur Übernahme respektive Übergabe einer Sportstätte zu verständigen und zusammen<br />

ein tragfähiges Konzept, das Sicherheiten für beide Seiten bietet, zu entwickeln. Es ist anzuraten,<br />

diesen Prozess fachwissenschaftlich begleiten zu lassen und von den Erfahrungen bereits<br />

realisierter Partnerschaften zu profitieren. Da sich in den Recherchen abzeichnete, dass<br />

es auf diesem Gebiet ein großes Informationsbedürfnis von Kommunen und Vereinen gibt,<br />

sollte der Aufbau eines interregionalen oder gar internationalen Netzwerkes bzw. eines Fachdialogs<br />

zu diesem Thema angeregt werden (vgl. Kapitel VI.1.4 Modellvorhaben ExWoSt).<br />

Seite 102 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Tabelle 14: Chancen und Risiken für Kommunen und Vereine bei der Übernahme<br />

kommunaler Sportstätten durch Sportvereine.<br />

für die Kommune:<br />

CHANCEN RISIKEN<br />

• messbare Einsparungen<br />

• gesunkener Verwaltungsaufwand<br />

• pfleglicher, verantwortungsvoller<br />

Umgang der Vereine mit der Halle<br />

• enge Zusammenarbeit mit Verein<br />

• positiver Impuls für Gemeinde-/<br />

Stadtentwicklung<br />

für den Verein:<br />

für die Kommune:<br />

• fehlende Professionalität des<br />

Vereins<br />

• ggf. höhere Kosten <strong>beim</strong> Konkurs<br />

des Vereins<br />

für den Verein:<br />

• optimierte Hallennutzung<br />

• Herausforderung und Zwang zur<br />

• bessere Qualität der Sporträume<br />

zunehmenden Professionalisierung<br />

• Anpassung der Sportstätte an<br />

• mehr ehrenamtliche Arbeit und<br />

Nutzerbedürfnisse<br />

Verantwortung<br />

• bessere sportliche Entwicklung des • für den Verein nachteilige<br />

Vereins<br />

Vertragsregelungen<br />

• niedrigere Betriebskosten<br />

• positive Mitgliederentwicklung<br />

• "Stolz“ und Identifikation<br />

• gesteigertes Ansehen des Vereins<br />

• höhere Mitgliederzufriedenheit<br />

• Chance zur Professionalisierung<br />

Quelle: eigene Darstellung, 2008 nach Breuer, Kusch, Schlesinger 2006, S. 176-180<br />

Seite 103 von 134<br />

Kapitel V


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

3.4 Exkurs – Professionelle Vereinsentwicklung am<br />

Beispiel des ASC Göttingen<br />

Kapitel V<br />

Elementar für den Erfolg der Bewirtschaftung einer Sportstätte durch einen Sportverein, die<br />

Kernelement eines Sportzentrums sein soll und die auf ökonomische Nachhaltigkeit ausgerichtet<br />

ist, ist die Professionalität dieses Vereins. Diese lässt sich nur durch Strukturen, die<br />

denen privatwirtschaftlicher Organisation gleichen, beispielsweise durch eine hauptamtliche<br />

Geschäftsführung sicherstellen. Gerade dann, wenn wie im Falle <strong>Schwentinental</strong>s durch den<br />

Ausbau der Sportinfrastruktur eine progressive Entwicklung des Sportangebotes das Ziel ist,<br />

ist professionelles Handeln unabdingbar. Es bestehen unmittelbare Wechselwirkungen zwischen<br />

der Ausweitung der Infrastruktur und der Entwicklung eines Vereins, da der Neubau<br />

einer Halle nicht nur die Vereinsentwicklung befördert und stimuliert, sondern überhaupt erst<br />

möglich macht.<br />

Ein Beispiel für die professionelle Vereinsentwicklung stellt der Sportverein ASC Göttingen<br />

dar, der in den vergangenen Jahren von einem traditionell organisierten Sportverein mit<br />

klassischer Angebotsstruktur zu einem modernen und profitabel arbeitenden Großverein geworden<br />

ist. Dieser Prozess vollzog sich stetig und schrittweise. Der Ausbau war schon zu<br />

Beginn an den durch die veränderte Nachfrage gewandelten Erfordernissen und Bedarfen<br />

des Marktes orientiert. Im Zuge des Wandels zu einem Großverein mit Strukturen eines Wirtschaftsunternehmens<br />

wurde eine Professionalisierung in allen Bereichen des Vereins realisiert.<br />

Angefangen bei hauptamtlichen Übungsleitern über eine hauptamtliche Geschäftsführung<br />

bis hin zu einer eigenen Vermarktungsgesellschaft, die die Aktivitäten des Vereins auch<br />

in angrenzende Bereiche ausdehnt und so neue Tätigkeitsfelder und damit Einnahmequellen<br />

erschließt (Organisation von Events und Reisen).<br />

Dieses Modell zeigt eine Entwicklung hin zu einer weitreichenden Professionalisierung und<br />

einer damit nötigen Abkehr vom traditionellen Vereinsleben, die sich vor allem im organisatorischen<br />

Bereich abspielt. Es stehen die positiven Errungenschaften dieser Entwicklungen im<br />

Vordergrund und werden dementsprechend bewertet. So findet man <strong>beim</strong> ASC Göttingen<br />

neben dem klassischen Angebot, das über die vergangenen Jahre stagnierte oder gar zurückgegangen<br />

ist, eine breite Palette an modernen Sportangeboten, die unterschiedliche<br />

Nachfrager- und Altersgruppen ansprechen. Es konnte beispielsweise im Segment des Senioren-<br />

und Gesundheitssports ein enormer Mitgliederzuwachse durch den Ausbau entsprechender<br />

Angebote erreicht werden. Daneben hat sich als eines von weiteren Beispielen die<br />

Sparte Ballett nach dem Ausbau eines vereinseigenen Ballettzentrums als großer Erfolg entpuppt,<br />

der dem Verein große Zuwachsraten auch bei jüngeren Mitgliedern beschert hat.<br />

Die Entwicklung der Mitgliederzahlen zeigt deutlich, dass dieser Verein durch seine Professionalisierung<br />

und Bedarfsorientierung eine zukunftsfeste Basis aufgebaut hat. Dieser Umbau<br />

eines Vereins zu einem modernen Dienstleitungsunternehmen mit sozialem Auftrag kann als<br />

beispielhaft betrachtet werden.<br />

Auch wenn dieses Modell in seinem ganzen Umfang nicht auf die Situation in einer Stadt wie<br />

<strong>Schwentinental</strong> übertragbar ist, zeigt das Beispiel des ASC Göttingen deutlich, in welche<br />

Richtung sich Sportvereine entwickeln müssen, um in der Konkurrenz zu privatwirtschaftli-<br />

Seite 104 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Kapitel V<br />

chen Anbietern und bei einer weiteren Informalisierung des Sporttreibens bestehen zu können.<br />

Die grundlegenden Schritte hin zu einer zukunftsfesten Vereinsentwicklung können hier<br />

nachvollzogen werden, wobei der Erfolg dieser Restrukturierung deutlich abzulesen ist. Ohne<br />

eine Raumentwicklung findet keine zukunftsweisende Vereinsentwicklung statt, die wiederum<br />

für die Daseinsfürsorge der Bevölkerung im Gesundheitsbereich unverzichtbar ist. Aber auch<br />

die Nachhaltigkeit einer Sportstätte ist von einem vitalen Verein, der optimale Angebote vorhält<br />

und gute Rahmenbedingungen hat, abhängig. Und damit wird letztlich die Bewirtschaftung<br />

eines Hallenobjektes gesichert.<br />

3.5 Finanzierungsmodelle<br />

Die Kosten für eine Sportstätte müssen auf die Gesamtlebensdauer des Objektes berechnet<br />

werden. Bezogen auf den Lebenszyklus (30 Jahre) fallen, je nach deren Ausstattung, Zustand<br />

und Nutzungsintensität nur bis höchstens 50 % aller Kosten für die Planung, den Bau<br />

und die Finanzierung an. Der Betrieb der Sportstätte (inklusive Sanierung und Umbau) macht<br />

die andere Hälfte der Kosten aus.<br />

Da sich für die Stadt <strong>Schwentinental</strong> im Rahmen dieser <strong>Machbarkeitsstudie</strong> abzeichnet, dass<br />

nur durch einen Neubau die vorhandenen Defizite aufgefangen und beseitigt werden können,<br />

wird im folgenden Abschnitt ein Überblick über mögliche Finanzierungskonzepte für<br />

Sportstätten gegeben. Orientierung geben hierbei wiederum realisierte Beispiele, auf die<br />

nach einem allgemeinen Überblick Bezug genommen wird.<br />

Abbildung 50: Übersicht über Finanzierungs- und Betreibermodelle.<br />

Quelle: eigene Darstellung, 2008<br />

Abbildung 50 gibt einen grafischen Überblick über die Vielzahl möglicher Betreiber- und Finanzierungsmodelle<br />

für Sportstätten. Die Bandbreite reicht dabei von der klassischen Eigen-<br />

Seite 105 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Kapitel V<br />

finanzierung durch die Kommune über Vereinskooperationen und Genossenschaftsmodelle<br />

bis hin zu Kooperationen mit privatwirtschaftlichen Partnern. Es sind dabei Mischformen und<br />

Abstufungen denkbar, so dass für jeden Einzelfall nach sorgfältiger Abwägung eine passgenaue<br />

Lösung bereitsteht.<br />

Für <strong>Schwentinental</strong> kommen insbesondere Modelle wie das Genossenschaftsmodell oder aber<br />

eine kommunale Gesellschaft in Betracht, die den Einfluss der Kommune auf dieses wichtige<br />

Feld der Daseinsvorsorge sicherstellt. Durch gegebenenfalls sehr hohe Investitionskosten<br />

kann aber auch das Modell der Öffentlich-Privaten-Partnerschaft (s. u.) für den vorliegenden<br />

Fall eine tragfähige Lösung darstellen. Des Weiteren wird aus diesem Grunde für die Finanzierung<br />

auch ein Investorenmodell denkbar und attraktiv. Allerdings besteht hierbei die Gefahr,<br />

dass die Kommune und auch die Sportvereine ihren Einfluss auf die Gestaltung der<br />

Sportlandschaft aus der Hand geben. Durch die strikte Gewinnorientierung eines Investors<br />

wäre zudem der soziale Aspekt der Nachhaltigkeit des Objektes gefährdet, so dass dieses<br />

Modell für <strong>Schwentinental</strong> nicht zu empfehlen ist.<br />

Die eingangs vorgestellten, gelungenen Beispiele dürfen nicht darüber hinweg täuschen,<br />

dass die Beschaffung von Kapital für den Bau, die Sanierung und den Betrieb von Sportstätten<br />

und -räumen – insbesondere für gemeinnützige Sportorganisationen – schwierig ist. Die<br />

folgende Grafik zeigt eine modellhafte Finanzierungsstruktur für Sportstätten, die verschiedene<br />

Finanzierungsquellen berücksichtigt.<br />

Abbildung 51: Modellhafte Finanzierungsstrukturen für Sportstätten.<br />

Quelle: Vornholz, 2005<br />

Eigenkapital, Zuschüsse, Sponsorenleistungen und Kredite sind mögliche Finanzierungsquellen.<br />

Zur Absicherung des Fremdkapitals bzw. des Mezzanine-Kapitals der Kreditinstitute werden<br />

in der Regel Sicherheiten erwartet. Sie kommen von der öffentlichen Hand oder von<br />

privater Seite.<br />

Seite 106 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Kapitel V<br />

Einnahmen lassen sich zwar aus der Vermietung oder Verpachtung und der werblichen Vermarktung<br />

der Sportstätte erzielen, das Problem der Finanzierung liegt aber in der Kreditwürdigkeit.<br />

Während die Kommunen politisch entscheiden, wofür sie investieren und dafür Mittel<br />

des kommunalen Investitionsfond (KIF) oder der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in<br />

Anspruch nehmen (weil sie praktisch nie von Insolvenz bedroht sind), unterliegen die Sportorganisationen<br />

als Private einer strengen Kreditwürdigkeitsprüfung. Sportvereine erhalten<br />

zwar auch zinsgünstige Kredite, z. B. innerhalb des Programms „Sozial Investieren“ der KfW,<br />

die Banken legen aber anhand gestaffelter Rating-Klassen Ausfallsraten (von sehr guter bis<br />

schwacher Bonität mit einer Ausfallsrate von 0,07 % bis 20 %) fest. Bei einer nicht befriedigenden<br />

Bonität erhält ein Verein derzeit keine hohe Kreditsumme.<br />

Ein Sportverein hat überhaupt nur dann Chancen auf eine gute Bonität und Zuteilung eines<br />

Bankkredites für eine Sportstätte, wenn<br />

• er eine gute Eigenkapitalquote vorweist (oder über eine Bürgschaft der Mitglieder<br />

oder/und der Kommune über Sicherheiten verfügt),<br />

• die Sportstätte einen hohen Beleihungswert hat<br />

(aufgrund des guten Standortes, ihres Nutzens, ihrer Erträge),<br />

• er ein gutes, marktfähiges Sportangebot vorhält<br />

(also nachfrageorientiert arbeitet),<br />

• der Vorstand und das Vereinsmanagement betriebswirtschaftlich qualifiziert ist<br />

(professionell und unternehmerisch arbeitet).<br />

Die Kommune kann den Sportverein jedoch wesentlich unterstützen, indem sie z. B.<br />

• Grund und Boden und/oder die Sportstätte der Sportorganisation übereignet,<br />

• für einen Bankkredit gegenüber der Bank oder dem Investor bürgt,<br />

• eine Betriebs GmbH gemeinsam mit der Sportorganisation gründet und leitet.<br />

Eine Sportorganisation wird sich in diesem Falle möglicherweise wie ein „soziales Unternehmen“<br />

weiterentwickeln. Davon muss aber nicht dessen ideeller Zweckbetrieb beeinträchtigt<br />

sein, da eine rechtliche Trennung des wirtschaftlichen Geschäfts- vom Zweckbetrieb im Verein<br />

möglich ist. Die genannten Finanzierungs- und Betreibermodelle, die ohne eine Kooperation<br />

mit einer oder mehreren Kommunen auskommen wollen, sind aber eher nur für die größeren<br />

Sportvereine zu empfehlen, die ohnehin markt- und dienstleistungsorientiert arbeiten.<br />

Öffentlich-Private-Partnerschaft (ÖPP)<br />

Die folgende Aufstellung (Tabelle 15 und 16) zeigt einige Projekte in der Sportentwicklung,<br />

die in öffentlich-privaten Partnerschaften (ÖPP) in der Stadt Münster realisiert werden konnten.<br />

Sie sollen als Beispiel für ein Modell öffentlich-privater Kooperation dienen, das auch mit<br />

Sportvereinen umsetzbar ist.<br />

Die gesetzlichen Grundlagen für ÖPP-Projekte haben sich in den letzten Jahren deutlich verbessert,<br />

so dass diese Form der Realisierung von Bauprojekten zunehmend in den Blick der<br />

kommunalen Verwaltungen und Selbstverwaltungen kommt. In Schleswig-Holstein ist allerdings<br />

bis jetzt noch keine Sportstätte als ÖPP realisiert, aber mehrere bereits ausgeschrieben<br />

Seite 107 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Kapitel V<br />

worden. Die Formen des ÖPP sind vielseitig und unterscheiden sich untereinander durch den<br />

Grad der Privatisierung. Unter Privatisierung ist der „Übergang von Eigentumsrechten, von<br />

der öffentlichen Hand auf Private“ zu verstehen (Walcha & Hermanns, 1996: 4). Eine Privatisierung<br />

„im engeren Sinne“ (materielle Privatisierung) liegt dann vor, wenn die Stadt Zuständigkeiten,<br />

Rechte und Pflichten in den privaten Sektor transferiert.<br />

Tabelle 15: ÖPP-Projekte in der Sportstättenentwicklung der Stadt Münster.<br />

Typen Sportvereine Sportverein baut Sportverein baut Investor baut für Investor baut<br />

ARC + TSC bauen für die Stadt für die Stadt die Stadt komm. 3 x 3 Sporthallen<br />

„vereinseigen“ „Sportanlage kommunale Sporthalle im Planen – Bauen –<br />

Ruderzentrum + Hensenstraße“ + Anlage<br />

Rahmen einer Finanzieren –<br />

Tauchsportbasis vereinseigene<br />

vertraglich Bauunterhalten<br />

Merkmale<br />

Anlagen<br />

geregelten<br />

Gebietsentwicklung<br />

über 30 Jahre<br />

Planen Verein Verein auf Basis Verein auf Basis Investor auf Basis Investor auf Basis<br />

eines Mindest- eines Mindest- eines Mindest- eines Mindest-<br />

Raumprogramms Raumprogramms Raumprogramms Raumprogramms<br />

für den<br />

für den<br />

kommunalen Teil kommunalen Teil<br />

Bauherr Verein Verein Verein Investor Investor<br />

Finanzierung Zuschuss Stadt Zuschuss Stadt Zuschuss Stadt Investor im 3 x 3 Modell<br />

Münster: ca. 62 % Münster:<br />

Münster:<br />

Rahmen des<br />

Münster:<br />

aufgrund kommunale Anlage: kommunale Anlage: Gebietsentwicklung Forfaitierung mit<br />

Absicherung<br />

100 %;<br />

100 %<br />

svertrages Einredeverzicht.<br />

Schulrudern; Eigenanteil des<br />

Stadt Münster zahlt<br />

Eigenanteil des Vereins für<br />

jährlich „Miete“<br />

Vereins: ca. 40 %, vereinseigene<br />

über 30 Jahre<br />

ggf. inklusive Anlage: 100 %,<br />

Laufzeit<br />

weiterer Zuschüsse ggf. inklusive<br />

Dritter weiterer Zuschüsse<br />

Dritter<br />

Bau-<br />

Verein Kommunale Anlage Kommunale Anlage Nach Übergabe an Investor<br />

unterhaltung<br />

geregelt im geregelt im die Stadt durch<br />

ÜberlassungsÜberlassungs- kommunales<br />

vertrag;vertrag<br />

Gebäudemanageme<br />

Vereinsanlage<br />

durch Verein<br />

nt<br />

Grundstück<br />

Stadt Münster Stadt Münster Stadt Münster Stadt Münster<br />

Kommunale<br />

Anlage<br />

Kommunale Anlage Kommunale Anlage Kommunale Anlage Kommunale Anlage<br />

Grundstück<br />

Erbbaurecht Erbbaurecht<br />

Vereinsanlage<br />

Verein<br />

Verein<br />

Belegung durch Verein;<br />

Verein; Kommunale Anlage Stadt Münster – Stadt Münster –<br />

Schulrudern in Kommunale Anlage auf Basis eines Sportamt<br />

Sportamt<br />

Abstimmung mit auf Basis eines Überlassungsvertra<br />

der Schule Überlassungsvertra ges durch den<br />

ges<br />

Verein<br />

Quelle: Schirwitz 2008, S. 122<br />

Trotz der dargelegten Vorbehalte gegenüber einer Übernahme des Betriebes einer neu gebauten<br />

Sportstätte durch einen externen Investor wäre im weiteren Verlauf der Planungen<br />

eine solche Konstellation jedoch dann bedenkenswert, wenn die Sportvereine und die Kommune<br />

gemeinsam mit einem zu findenden Investor ein für alle Seiten annehmbares Konzept,<br />

das die soziale Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen in dem Objekt sicherstellt und keine Zugangsbarrieren<br />

aufbaut, entwickeln. Dieses Modell ist vor dem Hintergrund der angespannten<br />

finanziellen Lage der Kommune und der zu erwartenden hohen Investitionskosten intensiv<br />

auf eine Realisierbarkeit zu prüfen.<br />

Seite 108 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Tabelle 16: Modellentwicklung Public Private Partnership (ÖPP).<br />

Projektauftrag Planung, Bau, Finanzierung und Unterhaltung von drei<br />

Dreifeldsporthallen<br />

Auftraggeber und Nutzer: Stadt Münster<br />

Auftragserteilung: Juni 2004<br />

Fertigstellung Juli 2005<br />

Nutzungsdauer: 30 Jahre (2005 bis 2035)<br />

Finanzierung: Forfaitierungsmodell mit Einredeverzicht<br />

Grundstückseigentümer: Stadt Münster<br />

Gebäudeeigentümer: Stadt Münster<br />

Investitionsvolumen: Rund 6,5 Millionen Euro zuzüglich Mehrwertsteuer<br />

Anfängliche Kapitaldienste: Vorläufig 490.000 € jährlich<br />

Bewirtschaftungskosten: Rund 8,54 Millionen Euro zuzüglich Mehrwertsteuer (ohne<br />

Indexanpassung), anfänglich 285.000 Euro jährlich zuzüglich<br />

Mehrwertsteuer<br />

Finanzierung, Realisierung,<br />

Betreibung<br />

Betreibung zum indexierten<br />

Festpreis (vierteljährlich<br />

nachschüssig)<br />

Investor<br />

Quelle: Reinkemeier, Jasper, Schuhmann 2008, S. 127<br />

Kapitel V<br />

Wartung, Inspektion (auch Sportgeräte), Schönheitsreparaturen zu<br />

festgelegten Intervallen, Mängelbehebung, technische<br />

Instandsetzungen und Wiederbeschaffung (inklusive Leuchtmittel),<br />

Außenanlagenpflege, Winterdienst, Glas- und Unterhaltsreinigung<br />

(inklusive Materialverbrauch)<br />

Trotz der dargelegten Vorbehalte gegenüber einer Übernahme des Betriebes einer neu gebauten<br />

Sportstätte durch einen externen Investor wäre im weiteren Verlauf der Planungen<br />

eine solche Konstellation jedoch dann bedenkenswert, wenn die Sportvereine und die Kommune<br />

gemeinsam mit einem zu findenden Investor ein für alle Seiten annehmbares Konzept,<br />

das die soziale Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen in dem Objekt sicherstellt und keine Zugangsbarrieren<br />

aufbaut, entwickeln. Dieses Modell ist vor dem Hintergrund der angespannten<br />

finanziellen Lage der Kommune und der zu erwartenden hohen Investitionskosten intensiv<br />

auf eine Realisierbarkeit zu prüfen.<br />

3.6 Abschließende Empfehlungen für den Betrieb und die<br />

Finanzierung eines „Zentrums für Sport, Wirtschaft<br />

und Gesundheit“ in <strong>Schwentinental</strong><br />

Der Bau einer neuen Wettkampfsporthalle für eine Stadt von der Größe <strong>Schwentinental</strong>s<br />

muss sehr gut überlegt sein. Denn sowohl die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen einer<br />

Kommune, als auch die Bevölkerungsentwicklung und das möglicherweise zu erwartende auf<br />

den Sport bezogene Freizeitverhalten der Menschen sind nicht prognostizierbar und enthalten<br />

Unwägbarkeiten und wirtschaftliche Risiken. Außerdem müssen, bei einer Lebensdauer<br />

einer Sportstätte von mindestens 30 Jahren, zu den Investitionskosten vor allen Dingen die<br />

(bei weitem höheren) Bewirtschaftungskosten addiert werden. Aus dieser Sicht gewinnen die<br />

Betreiberregelung und die auf Dauer gesicherten Einnahmen zur Kostendeckung der Immobilie<br />

herausragende Bedeutung. Eine einseitige, sportliche Nutzung der Halle würde allein die<br />

Seite 109 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Kapitel V<br />

Kommune mit fast 100 Prozent der Folgekosten belasten, da, bis auf die Mieteinnahmen, aus<br />

sportlicher Nutzung kaum Gewinne zu erzielen sind. Auch wenn die beiden großen Sportvereine<br />

gemeinschaftlich die Wettkampfsporthalle betreiben würden, wären sie dadurch dauerhaft<br />

auf hohe kommunale Zuschüsse angewiesen – immer vorausgesetzt, es handelt sich nur<br />

um eine monofunktionale Sporthalle. Wenn sich daher die Stadt <strong>Schwentinental</strong> finanziell in<br />

der Lage sieht, Haushaltsmittel für den Bau und den Betrieb in Höhe von ca. 10 Millionen<br />

Euro in den nächsten 30 Jahren aufzubringen, dann würde die Errichtung einer neuen Wettkampfsporthalle<br />

ein für alle Mal die Kapazitätsprobleme der Sportvereine in der Stadt lösen<br />

und für den Sport sehr positive Entwicklungsbedingungen schaffen.<br />

Diese Studie geht aber davon nicht aus, so dass eine Nutzungs- und Raumkonzeption, die<br />

nur den Sport im Blick hat, aus unserer Sicht nicht machbar und sinnvoll erscheint.<br />

Alle derzeitigen, bekannten Hallenprojekte gehen daher im Gegenteil davon aus, dass aus<br />

wirtschaftlicher und entwicklungsperspektivischer Sicht für die Freizeit- und Gesundheitsinteressen<br />

der Bürgerinnen und Bürger, die Immobilie von Beginn an als ein auf den wirtschaftlichen<br />

Nutzen ausgerichtetes Objekt zu planen, zu bauen, zu finanzieren und zu betreiben ist.<br />

Wir empfehlen daher eine, durchaus an den Normen der Sportfachverbände orientierte, gedeckte<br />

Sportstätte, die aber funktional Veranstaltungen anderer Art, privatwirtschaftliche<br />

Nutzungen, Mehrfachbelegungen mit unterschiedlichen Nutzungen und Nutzergruppen, Entwicklungen<br />

des Gesundheits- und Fitnesssports und der Familien orientierten Freizeit zulässt<br />

und eher dem Bild eines „Zentrums“ für Freizeit, Sport, Gesundheit und angrenzende Branchen<br />

entspricht als einer „Sporthalle i. e. S.“. Insofern greift auch der herausgearbeitete Begriff<br />

„Sportzentrum Lustiger Bruder“ noch etwas zu kurz.<br />

Diese Empfehlung stellt die örtlichen Sportvereine ohne Zweifel vor eine große Herausforderung.<br />

Allerdings – und auch das weisen alle untersuchten und bekannten Fälle aus Deutschland<br />

nach (im Speziellen das Beispiel Göttingen) – ist die Zukunft der beiden großen Sportvereine<br />

in <strong>Schwentinental</strong> ohne eine Professionalisierung, die sich progressiv und positiv auf<br />

die Angebots- und Mitgliederentwicklung und das Management auswirkt, nicht gesichert.<br />

Insofern hängt der Neubau eines Sportzentrums unmittelbar mit der Weiterentwicklung der<br />

Vereine zusammen. Beides bedingt sich sogar gegenseitig: ohne professionelle Vereinsentwicklung<br />

keine erfolgreiche Bewirtschaftung des neuen Sportzentrums; ohne Sportzentrum<br />

keine Vereinsentwicklung in eine ökonomisch gesicherte Zukunft. Wir empfehlen daher, diesen<br />

Zusammenhang unbedingt im Blick zu behalten.<br />

Im Hinblick auf eine langfristig erfolgreiche Bewirtschaftung des zukünftigen Sportzentrums<br />

kann auch eine Investorenlösung attraktiv werden. Allerdings entzieht sich die Stadt ihrer<br />

Möglichkeit der Einflussnahme auf die inhaltliche und wirtschaftliche Entwicklung des Sportzentrums<br />

und somit auf die Preise der Angebote, sofern keine kommunalnahe Gesellschaft<br />

wie die Stadtwerke der Investor ist. Gewinnorientierte, privatwirtschaftlich ausgerichtete Investoren<br />

richten ihr Engagement in der Regel nicht an lokalen und sozialen Entwicklungszielen<br />

aus. Daher kämen eher eine gemeinnützige Genossenschaft oder eine Gesellschaft mbH<br />

unter der fachlichen und wirtschaftlichen Leitung der Kommune, der zwei großen Sportvereine,<br />

TSV Klausdorf und Raisdorfer TSV, und ggf. weiterer Partner infrage. Das zu realisierende<br />

Modell hängt aber wesentlich von der politischen und wirtschaftlichen Situation in der<br />

Seite 110 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Kapitel V<br />

Stadt und der Risikobereitschaft der Mitglieder in den Sportvereinen ab. Zum Zeitpunkt der<br />

Erstellung dieser <strong>Machbarkeitsstudie</strong> waren hierzu von den Beteiligten noch keine abschließenden<br />

Entscheidungen getroffen worden.<br />

Dennoch muss noch einmal in aller Deutlichkeit darauf hingewiesen werden: Die Sportvereine<br />

wie auch die Kommunalpolitik müssen sich von der Vorstellung verabschieden, eine<br />

Sporthalle würde alle Probleme aus dem Bereich des Sports lösen. Kurzfristig wäre das zwar<br />

durchaus denkbar, mittel- und vor allem langfristig ist nur ein auf das Angebot von bezahlten<br />

Sport-, Gesundheits- und Freizeitdienstleistungen und -produkten sowie benachbarter privater<br />

wie gesellschaftlicher Nutzungen ausgerichtetes, also multifunktionales Zentrum ökonomisch<br />

tragfähig und nachhaltig. Der Sport spielt darin nicht die Haupt- wohl aber die dominante<br />

Rolle.<br />

Seite 111 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

4. Kommunale Finanzen<br />

Kapitel V<br />

Zurzeit kann nur die Haushaltsübersicht der ehemaligen Gemeinden Raisdorf und Klausdorf<br />

ausgewiesen werden. Der Verwaltungshaushalt beider Gemeinden sah nahezu identisch aus<br />

und betrug insgesamt 20,047 Mio. Euro (2007) und 20,876 Mio. Euro (2008). Im Jahr 2008<br />

konnten Überschüsse erwirtschaftet werden.Der Vermögenshaushalt der Gemeinde Klausdorf<br />

betrug fast das Doppelte von Raisdorf und hatte 2007 ein Gesamtvolumen von 4,126 Mio.<br />

Euro und nur noch 2,807 Mio. Euro im Jahre 2008.<br />

Die Gewerbesteuereinnahmen machten einen Betrag von 4,478 Mio. Euro im Jahr 2007 und<br />

4,790 Mio. Euro im Jahr 2008 aus.Die Umsatzsteuern steigen in beiden Gemeinden über die<br />

Jahre kontinuierlich an, wobei die Gemeinde Raisdorf um ca. dreifach höhere Umsatzsteuern<br />

aufweisen kann. Diese betrugen für beide Gemeinden aufsummiert 0,272 Mio. Euro (2007)<br />

bzw. 0,290 Mio. Euro (2008). Die Schlüsselzuweisungen waren in Raisdorf auch um ein dreifaches<br />

höher als in Klausdorf und betrugen insgesamt betrachtet 0,533 Mio. Euro (2007)<br />

bzw. 0,883 Mio. Euro (2008).<br />

Die Schulden der Gemeinde Raisdorf waren ca. 40 % höher als die der Gemeinde Klausdorf<br />

und betrugen im Jahr 2007 gesamt ca. 8,305 Mio. Euro. Für das Jahr 2008 wird mit einer<br />

Gesamtverschuldung von 7,881 Mio. Euro ausgegangen, damit beträgt die Pro-Kopf-<br />

Verschuldung 2008 voraussichtlich 578 Euro. Die Gemeinde Klausdorf hat 2007 eine ca. dreifach<br />

höhere Summe für Baumaßnahmen investiert. Insgesamt wurden 2007 für Baumaßnahmen<br />

2,855 Mio. Euro ausgegeben, im Jahr 2008 hingegen nur noch 1,378 Mio. Euro.<br />

Der Haushaltsplan für 2009 und 2010 befindet sich in der Aufstellung. Laut Aussage der<br />

Kämmerei liegt in der Stadt <strong>Schwentinental</strong> ein Unterhaltungsstau für öffentliche Gebäude in<br />

beiden Ortsteilen gleichermaßen vor.<br />

Seite 112 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

5. Einsatz von Fördermöglichkeiten<br />

Kapitel V<br />

Der Einsatz von möglichen Fördergeldern kann in diesem Stadium nur angerissen werden.<br />

Wesentlich ist zunächst einmal, eine Entscheidung seitens der Politik für dieses Vorhaben zu<br />

erzielen. Somit können die hier anschließend aufgeführten Angaben nur die Darlegung von<br />

Möglichkeiten sein. Sofern eine Entscheidung für das Vorhaben gefallen ist, kann auch erst<br />

eine konkrete Anfrage im Ministerium gestartet werden.<br />

Bereits heute kann festgestellt werden, dass von Seiten des Städtebaureferat keine Fördermittel<br />

für die Errichtung einer Mehrzweckhalle zur Verfügung stehen. Vom Bildungsministerium<br />

kann auch keine Unterstützung erfolgen. Das Bildungsministerium fördert keine Projekte<br />

direkt, sondern pauschal über Mittelzuweisungen an den Schulträger.<br />

Die Nutzung von besonderen Programmen, wie z. B. „Attraktive Innenstädte“, einem neu<br />

aufgelegten Bund-Länder-Förderprogramm zur Aufwertung von Innenstädten, kann für das<br />

Projekt „Mehrzweckhalle“ auch nicht greifen. Die Förderung zielt nur auf bestehende Innenstädte,<br />

die vor allem durch kleinteiligen Einzelhandel geprägt sind. Zudem stehen die zu fördernden<br />

Städte in Schleswig-Holstein für die beginnende Förderperiode bereits fest.<br />

Das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-<br />

Holsteins empfiehlt eine Mitgliedschaft in einer der „Aktiv-Regionen“ zur Auswahl stehen hier<br />

die Regionen „Schwentine-Holsteinische Schweiz“ oder „Ostseeküste“. Hier gab es bereits<br />

erste Versuche der damals noch getrennten Gemeinden Klausdorf und Raisdorf. Raisdorf<br />

musste hier die Erfahrung machen, dass eine Mitgliedschaft von der LAG Schwentine-<br />

Holsteinische Schweiz nicht positiv bewertet wurde. Eine Mitgliedschaft wird insgesamt von<br />

der Stadt <strong>Schwentinental</strong> als nicht zwingend erforderlich bewertet. Insgesamt stehen für die<br />

Aktiv Regionen nur begrenzte Fördersummen von ca. 250.000 Euro pro Region und Jahr zur<br />

Verfügung, die auf diverse Projekte verteilt werden müssen. Die im Rahmen der Erstellung<br />

der Integrierten Entwicklungsstrategien erarbeiteten Projekte und Maßnahmen sind vielfältig,<br />

so dass die Chance hier neue Projekte von der LAG als förderwürdig bewertet zu bekommen,<br />

als gering eingeschätzt wird.<br />

Seite 113 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Abbildung 52: AktivRegionen in Schleswig-Holstein.<br />

Quelle: Internetauftritt Landesregierung Schleswig-Holstein, 2008<br />

Kapitel V<br />

Die Stadt <strong>Schwentinental</strong> sollte versuchen, ihre besondere Situation bedingt durch die Fusion<br />

der Gemeinden Klausdorf und Raisdorf zur Stadt <strong>Schwentinental</strong> zu nutzen und für das Pro-<br />

jekt „Multifunktionshalle Lustiger Bruder“ als innovatives Projekt finanzielle Mittel zu akquirie-<br />

ren. Zu empfehlen ist hier die direkte Kontaktaufnahme zum Ministerpräsidenten, auch zuständig<br />

für Kunst- und Kulturförderung, um das Vorhaben mit seinem besonderen Stellenwert<br />

als „erstes gemeinsames Projekt der neuen Stadt <strong>Schwentinental</strong>“ zu platzieren.<br />

Ein weiterer zielführender Weg kann die Kontaktaufnahme zur Bundesstiftung DBU sein, die<br />

sich zum Ziel gesetzt hat, insbesondere innovative Projekte zu unterstützen.<br />

Bei einer Realisierung des Vorhabens ist der Einsatz modernster Energieformen selbstverständlich<br />

und somit jegliche Fördermöglichkeiten des energetischen Bauens zu prüfen und<br />

entsprechend in Anspruch zu nehmen.<br />

Der Landessportverband Schleswig-Holstein entscheidet auf der Grundlage der Vorgaben des<br />

Innenministeriums eigenverantwortlich über die Vergabe der ihm zugewendeten Fördermittel.<br />

Informationen zu den Zuschuss- und Fördermöglichkeiten können auf den Internetseiten<br />

des Landessportverbandes 19 aufgerufen werden. Gefördert werden insbesondere die Sanierung,<br />

Neubau, Umbau und Erweiterung von Sportanlagen sowie die Anschaffung von<br />

langlebigen Sportgeräten.<br />

19<br />

http://www.schleswig-holstein.de/IM/DE/KommunalesSport/Sport/Sportfoerderung/ Sportfoerderung__node.html__nnn=true<br />

Seite 114 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Kapitel V<br />

Darüber hinaus kommen die bekannten Möglichkeiten zur Ergänzung des Einsatzes von Ei-<br />

genmitteln in Frage:<br />

Zinsgünstige Darlehen aus dem Kommunalen Investitionsfonds (KIF):<br />

• Möglichkeit der Gewährung bis zu einer Höhe von 75 %<br />

• Vorraussetzung: die Stadt <strong>Schwentinental</strong> stellt einen Antrag auf Gewährung eines<br />

KIF-Darlehens<br />

Bedingungen des KIF:<br />

• für 2008 bis 2010 Zinssatz 3 %, ab 2011 Zinssatz 4 %<br />

• Laufzeit: Beginn am 1. Januar des auf die Bewilligung folgenden Jahres<br />

• Tilgung nach 2 tilgungsfreien Jahren in 36 Halbjahresraten zu tilgen<br />

• das beantragte Darlehen muss mindestens 80.000 Euro betragen<br />

• in den Jahren 2008 und 2009 werden zusätzlich für Darlehen aus dem KIF jährlich<br />

Zinszuschüsse aus dem Schleswig-Hostein-Fonds in Höhe von 2 % bis einschließ-<br />

lich 2010 auch für den Neubau einer kommunalen Sportstätte zur Verfügung gestellt.<br />

Kommunalkreditprogramm (KfW):<br />

• Möglichkeit der Gewährung bis zu einer Höhe von 50 %;<br />

• ergänzt um ein bis zum Jahr 2010 laufendes Sonderkontingent für energetische<br />

Gebäudesanierung (Energieagentur der Investitionsbank): Möglichkeit der Gewährung<br />

bis zu einer Höhe von 100 %.<br />

Seite 115 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

VI. Weitere Schritte<br />

Kapitel VI<br />

Dem Projekt muss eine besondere Relevanz beigemessen werden. Mit diesem Projekt wird<br />

nicht nur der bestehende Bedarf und das Defizit gedeckt, sondern auch ein wegweisendes<br />

Zeichen für die partnerschaftliche Entwicklung der neuen Stadt <strong>Schwentinental</strong> gesetzt. An<br />

den Ausschuss für Stadtentwicklung wird die besondere Herausforderung herangetragen,<br />

dieses Projekt nicht nur umzusetzen, sondern auch im Rahmen eines integrierten Konzeptes<br />

zu platzieren.<br />

1. Regionale und planerische Aussagen<br />

1.1 Integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK)<br />

Im Gegensatz zu Bebauungs- und Flächennutzungsplänen handelt es sich bei einem integrierten<br />

Stadtentwicklungskonzept (ISEK) um eine so genannte informelle Planung. Das ISEK<br />

wird am Ende des Bearbeitungsprozesses von den Stadtverordneten der Stadt beschlossen<br />

und bildet damit die Handlungsgrundlage für die Stadtvertretung und Verwaltung für alle<br />

zukünftigen Stadtentwicklungsmaßnahmen. Auf der Grundlage des ISEK werden z. B. Bebauungspläne<br />

erarbeitet.<br />

Die Vorteile eines ISEK liegen genau in der nicht rechtlichen Gebundenheit im Gegensatz zu<br />

den strengen rechtlichen und inhaltlichen Vorgaben eines Bebauungs- oder Flächennutzungsplans.<br />

Maßnahmen in einem ISEK sind nicht nur baulicher, sondern auch sozialer und<br />

kultureller Natur. Das Konzept soll insgesamt die Stadtentwicklungsstrategie für die nächsten<br />

Jahre darstellen.<br />

Der Vorteil bei der Erarbeitung eines ISEK liegt in der Zusammenfassung aller vorliegenden<br />

Teilplanungen sowie in der gemeinsamen Erarbeitung mit allen relevanten Akteuren (Bürgerinnen<br />

und Bürger, Unternehmen, Verwaltung, politische Vertreter, Vereine etc.) und damit<br />

in der hohen Akzeptanz von allen relevanten Gruppen der jeweiligen Stadt.<br />

Der ISEK-Prozess ist klar strukturiert. Aus der Analyse der Ausgangssituation und den Ergebnissen<br />

von Bürgerkonferenzen oder anderen Beteiligungsinstrumenten wird eine zusammenfassende<br />

Darstellung der Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken (SWOT-Analyse) abgeleitet.<br />

Hieraus ergeben sich „gesamtstädtische Leitlinien“. Diese beinhalten folgende Elemente:<br />

• Zusammenfassung der Bestandsaufnahme und Selbstreflexion der Bürger,<br />

• Darstellung der Entwicklungsperspektiven und<br />

• Bausteine zur Umsetzung der angestrebten Entwicklungsperspektiven.<br />

Seite 116 von 134


I<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Kapitel VI<br />

Aus den erarbeiteten „gesamtstädtischen Leitlinien“ werden übergeordnete „LeitBilder 20 “ für<br />

die Stadtentwicklung der nächsten Jahre entwickelt.<br />

Dabei erhalten besondere Teilaspekte auch einen angemessenen Stellenwert, die entsprechend<br />

mit weiteren Konzepten hinterlegt werden können. So wäre im Fall der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

die Integration eines Sportentwicklungsplans in das ISEK zu empfehlen.<br />

Ein ISEK würde sich gut eignen, um genau das hier vorgeschlagene Modulkonzept einer multifunktionalen<br />

Sporthalle „Sportzentrum Lustiger Bruder“ in eine Gesamtkonzeption zu integrieren<br />

und damit den Weg für ein „Neues Zentrum“ zu ebnen.<br />

1.2<br />

1.3<br />

Verwaltungsstandort<br />

Mit der neuen Stadt <strong>Schwentinental</strong> wurde eine Zusammenlegung der beiden Verwaltungsstandorte<br />

Klausdorf und Raisdorf notwendig. Raisdorf ist der neue gemeinsame Verwaltungsstandort.<br />

Der Verwaltungsstandort liegt damit nicht in der Mitte der neuen Stadt. Im<br />

Rahmen der Erstellung eines ISEK sollten auch hier die Aspekte eines zurzeit dezentralen<br />

Standortes erörtert werden.<br />

Nachnutzungskonzept und Leerstandsmanagement<br />

Durch die Zusammenlegung von Einrichtungen kam und wird es zu Leerständen an Standorten<br />

kommen, die im Hinblick auf ihre Bausubstanz umgehend einer neuen Nutzung zugeführt<br />

werden könnten. Welche Nutzungen sich für diese Einrichtungen eignen sollte ebenfalls im<br />

Rahmen der Erarbeitung eines ISEK untersucht werden. Um einen Verfall der Bausubstanz<br />

entgegen zu wirken, besteht hier umgehender Handlungsbedarf. Zumindest müssen diese<br />

Gebäude von einem Leerstandsmanagement betreut werden.<br />

20<br />

Stadtentwicklungsprozesse sind geprägt und abhängig von Visionen, Bildern, Ideen, langen Realisierungshorizonten<br />

und aufwändigen Abstimmungsprozessen. Dabei dienen LeitBilder der handlungsbegleitenden<br />

Orientierung und verdeutlichen die mittel- bis langfristigen Entwicklungsperspektiven. Sie<br />

sollen Werte vermitteln und Ziele aufzeigen. Die LeitBilder und die damit anvisierten Entwicklungen<br />

verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz und bilden den „roten Faden“ des Verwaltungshandelns, unterstützt<br />

von der Bürgerschaft. LeitBilder legitimieren das gemeinsame Handeln nach innen und außen.<br />

Sie setzen sich zusammen aus bestehenden und einer idealen künftigen Entwicklung. Ziel eines Leit-<br />

Bildes ist es, dass sich sowohl die Bürgerschaft als auch die Verwaltung mit diesem identifizieren kann.<br />

LeitBilder haben also die folgenden drei Funktionen:<br />

• Identifikationsfunktion,<br />

• Orientierungsfunktion und<br />

• Legitimationsfunktion.<br />

Die entwickelten „strategischen Leitlinien“ und „LeitBilder“ werden unter Berücksichtigung der wesentlichen<br />

stadtplanerischen, wirtschaftlichen, technischen, ökologischen und soziokulturellen Aspekten zu<br />

„strategischen Entwicklungszielen“ weiter qualifiziert und mit konkreten Projekten zur Erreichung der<br />

Entwicklungsziele untermauert.<br />

Seite 117 von 134


I<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

1.4 Modellvorhaben ExWoSt<br />

Kapitel VI<br />

Voraussichtlich Ende Oktober 2008 wird es eine Ausschreibung zu einem Modellvorhaben<br />

vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung geben. Gesucht werden Städte und Gemeinden,<br />

die ein besonderes Gewicht auf die Verknüpfung zwischen Sport und Stadtentwicklung<br />

legen. Herausgearbeitet werden soll, welche Rolle die Sportvereine und andere Akteure<br />

in den Stadtquartieren spielen und welche Anpassungserfordernisse sich an die Sportangebote<br />

durch den Wandel in den infrastrukturellen Bedingungen ergeben. Besondere Bedeutungen<br />

werden dabei die Aufwertung urbaner Freiräume für sportliche Aktivitäten sowie bedarfsgerechte<br />

Sporträume und -angebote in sozial benachteiligten Quartieren haben.<br />

Über das Modellvorhaben können bei entsprechenden Zuwendungsbescheiden vor allem<br />

auch in Zukunft Prozesse zur Projektentwicklung finanziell unterstützt. Mögliche zu fördernde<br />

Maßnahmen wären dabei z. B. eine Befragung zum Sportverhalten der Bevölkerung im nichtorganisierten<br />

Bereich (vgl. Kapitel II.2.2), neue Beteiligungsverfahren. weitere Begleitung<br />

des Verfahrens durch Moderation oder ein Freiraumkonzept. Darüber hinaus erhöhen sich für<br />

das Projekt „Sportzentrum Lustiger Bruder“ durch das „Labeling“ als Modellprojekt des BBR<br />

die Chancen, bei Förderanträgen gehört zu werden. Der Stadt <strong>Schwentinental</strong> ist hier zu<br />

empfehlen, sich gemeinsam mit den Vereinen für das Modellprojekt zu bewerben.<br />

Tabelle 17: Projektverantwortliche des ExWoSt-Modellvorhabens „Sportstätten und<br />

Stadtentwicklung“.<br />

Kontakt BBR Auftragnehmer Auftragnehmer<br />

Martina Kocks<br />

Referat I 4 – Regionale Strukturpolitik<br />

und Städtebauförderung<br />

Tel: +49(0)22899.401-2321<br />

martina.kocks@bbr.bund.de<br />

GRUPPE PLANWERK<br />

Stadtplaner, Architekten, Ingenieure<br />

Pariser Straße 1<br />

10719 Berlin<br />

Heinz Tibbe<br />

Tel.: +49(0)30.889 168 9-2<br />

tibbe@gruppeplanwerk.de<br />

Quelle: eigene Darstellung nach BBR, 2008<br />

Seite 118 von 134<br />

Universität Osnabrück<br />

Fachbereich Erziehungs- und<br />

Kulturwissenschaft<br />

Fachgebiet Sport und<br />

Sportwissenschaft<br />

Sportzentrum, Jahnstraße 75<br />

49080 Osnabrück<br />

Prof. Dr. Christian Wopp<br />

Tel.: +49(0)541 969 4242<br />

cwopp@uos.de


I<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

2. Ausblick<br />

Kapitel VI<br />

Die Stadt <strong>Schwentinental</strong> ist eine junge Stadt und aufgrund dieses Sonderstatus gilt es zunächst<br />

die gemeinsamen Potenziale und Synergien, die sich aus dem Zusammenwachsen der<br />

ehemals eigenständigen Ortsteile ergeben auch und gerade für den Bereich des Sports zu<br />

identifizieren. Hier liegt auch für die zukünftige Weiterentwicklung der Stadt ein enormes<br />

Potenzial, dessen Nutzung durch die Weichenstellungen der Gegenwart gesichert werden<br />

kann.<br />

Die Situation des Sports in der Stadt <strong>Schwentinental</strong> ist durch ein reges Vereinsleben, das<br />

sich in einem sehr hohen Organisationsgrad widerspiegelt, und eine sehr breite, wenn auch<br />

bisher noch eher klassische Angebotspalette des institutionellen wie des Vereinssports gekennzeichnet.<br />

Des Weiteren haben auch die örtlichen Schulen ein breites Angebot im Bereich<br />

Sport zu bieten und selbst schon in den Grundschulklassen beachtliche Erfolge vorzuweisen,<br />

die darauf hindeuten, dass der Sport in der Stadt einen hohen Stellenwert genießt und in<br />

seiner Bedeutung für das Gemeinwesen und die „Binnenintegration“ resp. das Zusammenwachsen<br />

der noch jungen Stadt gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann.<br />

Im Rahmen der Erhebungen für die vorliegende <strong>Machbarkeitsstudie</strong> konnten zwar die benannten<br />

Bedarfe der potenziellen Nutzer quantitativ nicht exakt nach den Richtwerten des<br />

Leitfadens für die Sportstättenentwicklung des Bundesinstituts für Sportwissenschaft nachgewiesen<br />

werden, sie können aber anhand der Situation des TSV Klausdorf, des Raisdorfer<br />

TSV und im zu entwickelnden Feld des Gesundheitssports sportfachlich begründet werden.<br />

Vor einem tatsächlichen Aus- oder Neubau muss der anzunehmende Bedarf sportwissenschaftlich<br />

noch einmal genauer quantifiziert werden, um teure Fehlplanungen zu vermeiden.<br />

Eine besondere Rolle kommt hier der engen Abstimmung mit den Sportvereinen und einer<br />

konkreten Zielbestimmung ihrerseits zu. Die Vereine werden sich bei der Übernahme der<br />

eigenständigen Bewirtschaftung einer neuen (oder auch einer bestehenden) Sportstätte<br />

notwendigerweise professionellere Strukturen geben müssen, um diese Herausforderung<br />

annehmen zu können. Diesem Aspekt kommt besondere Wichtigkeit zu, da die Sportentwicklung<br />

der Stadt <strong>Schwentinental</strong> ganz wesentlich an die Weiterentwicklung der beiden großen<br />

Sportvereine gekoppelt ist.<br />

Seite 119 von 134


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

VII. Verzeichnisse<br />

1. Literaturverzeichnis<br />

1.1 Literatur<br />

Kapitel VII<br />

BKI Baukosteninformationszentrum (2008, Hrsg.): BKI Baukosten 2008 Teil 1: Statistische<br />

Kostenkennwerte für Gebäude, Stuttgart.<br />

BUNDESINSTITUT FÜR SPORTWISSENSCHAFT (2000, Hrsg.): Leitfaden für die Sportstätten-<br />

entwicklungsplanung. Schriftenreihe des Bundesinstituts für Sportwissenschaft Bd. 103,<br />

Schorndorf.<br />

CONTEXTPLAN slapa&zemke gmbh (2007): Projektbericht Januar 2007 „Ländliche Strukturund<br />

Entwicklungsanalyse LSE III Schwentinetal / Barkauer Land“, Berlin.<br />

GEMEINDE KLAUSDORF (2008): Schulentwicklungsplan der Gemeinde Klausdorf.<br />

GEMEINDE RAISDORF (2008): Schulentwicklungsplan der Gemeinde Raisdorf.<br />

HÜBNER, H. (2003): Sportstättenentwicklungsplanung in Deutschland – Notizen zur gegenwärtigen<br />

Situation. In: DVS-Informationen 18 (2), S. 21-25.<br />

HÜBNER, H. (2008): Das Sportverhalten erfassen, den Sportstättenbedarf bestimmen. In:<br />

KÄHLER, R. & K. RAVE, (Hrsg.): Sportstättenbau neu denken und gestalten. Kieler Schriften<br />

zur Sportwissenschaft, S. 70-84.<br />

KÄHLER, R. (2008): Sportstättenbau neu denken und gestalten. Grundlagen und innovative<br />

Finanzierungs- und Betreibermodelle. In: KÄHLER, R. & K. RAVE, (Hrsg.): Sportstättenbau<br />

neu denken und gestalten. Kieler Schriften zur Sportwissenschaft, S. 18-69.<br />

LANDESSPORTVERBAND SCHLESWIG-HOLSTEIN (2008): Mitgliederstatistik 2007.<br />

REINKEMEIER, A; U. JASPER & A. SCHUHMANN (2008): Public Private Partnership in Münster:<br />

Drei Dreifachsporthallen. In: KÄHLER, R. & K. RAVE, (Hrsg.): Sportstättenbau neu denken<br />

und gestalten. Kieler Schriften zur Sportwissenschaft, S. 127-131.<br />

SCHIRWITZ, B. (2008): PPP-Projekt: Planung, Bau, Finanzierung, Instandhaltung und Reinigung<br />

von drei Dreifachsporthallen in der Stadt Münster. In: : KÄHLER, R. & K. RAVE, (Hrsg.):<br />

Sportstättenbau neu denken und gestalten. Kieler Schriften zur Sportwissenschaft, S. 121-<br />

126.<br />

SILVER LIFE CONCEPT, BOCK, SCHULZ UND PARTNER, DSN (2007): <strong>Machbarkeitsstudie</strong> für<br />

ein Mehrgenerationenhaus in Raisdorf, Raisdorf.<br />

STATISTIKAMT NORD (2007): Sportstätten in Schleswig-Holstein. Erhebung 2006, Hamburg.<br />

VORNHOLZ, G. (2005): Finanzierung von Sport- und Freizeitanlagen, Schorndorf.<br />

WALCHA, H. & HERMANNS, K. (Hrsg., 1996). Partnerschaftliche Stadtentwicklung. Privatisierung<br />

kommunaler Aufgaben und Leistungen, Köln.<br />

Seite 120 von 134


1.2<br />

1.3<br />

1.4<br />

I<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Planwerke<br />

Kapitel VII<br />

Flächennutzungsplan der Gemeinde Klausdorf in der Fassung der 4. Änderung vom<br />

26. 09.2005<br />

Entwurf des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Raisdorf in der Fassung vom 16.02.2007.<br />

Landesraumordnungsplan Schleswig-Holstein, Landesregierung Schleswig-Holstein, Kiel<br />

1998.<br />

Landschaftsplan der Gemeinde Klausdorf in der Fassung vom 06.06.1996.<br />

Landschaftsplan der Gemeinde Raisdorf in der Fassung vom 11.10.2002.<br />

Regionalplan für den Planungsraum III Technologie-Region K.E.R.N., Fortschreibung 2000,<br />

Ministerium für ländliche Räume, Landesplanung, Landwirtschaft und Tourismus des Landes<br />

Schleswig-Holstein, Kiel 2001.<br />

Rechtsgrundlagen<br />

BauGB (Baugesetzbuch) in der Fassung vom 23. September 2004 (BGBl. I S. 2414), zuletzt<br />

geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 21. Dezember 2006 (BGBl. I S. 3316).<br />

Internetquellen<br />

Internetauftritt der Landesregierung Schleswig-Holstein, Ministerium für Landwirtschaft<br />

und Umwelt<br />

LEADER: AktivRegion Schleswig-Holstein:<br />

http://www.schleswig-holstein.de/ UmweltLandwirtschaft/DE/ LandFischRaum/<br />

10__laendlicheEntwicklung/01__AktivRegion/AktivRegion__node.html__nnn=true;<br />

Zugriff am 26.08.2008.<br />

Internetauftritt des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR)<br />

ExWoSt – Forschungsfelder – Modellvorhaben:<br />

http://www.bbr.bund.de/cln_005/nn_21888/DE/Forschungsprogramme/ExperimentellerWoh<br />

nungsStaedtebau/Forschungsfelder/Sportstaetten<br />

Zugriff am 02.09.2008<br />

Seite 121 von 134


I<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

2. Abbildungsverzeichnis<br />

Kapitel VII<br />

Abbildung 1: Herkunft Mitglieder TSV Raisdorf. ................................................................12<br />

Abbildung 2: Herkunft Mitglieder TSV Klausdorf................................................................13<br />

Abbildung 3: Schulturnhalle der Astrid-Lindgren-Schule, Außenansicht...............................22<br />

Abbildung 4: Schulturnhalle der Astrid-Lindgren-Schule, Innenansicht. ..............................23<br />

Abbildungen 5 und 6: Schulturnhalle der Astrid-Lindgren-Schule, Innenansicht. .................24<br />

Abbildung 7: Kleine Schwentinehalle, Außenansicht. .........................................................25<br />

Abbildung 8: Kleine Schwentinehalle, Innenansicht...........................................................26<br />

Abbildung 9: Große Schwentinehalle, Außenansicht. .........................................................27<br />

Abbildung 10: Große Schwentinehalle, Innenansicht.........................................................28<br />

Abbildung 11: Schulturnhalle und Gymnastikhalle im Schulzentrum Raisdorf, Außenansicht.29<br />

Abbildung 12: Schulturnhalle im Schulzentrum Raisdorf, Innenansicht. ..............................30<br />

Abbildung 13: Gymnastikhalle im Schulzentrum Raisdorf, Innenansicht..............................31<br />

Abbildung 14: Uttoxeterhalle, Außenansicht. ....................................................................32<br />

Abbildung 15: Uttoxeterhalle, Innenansicht......................................................................33<br />

Abbildungen 16 und 17: Dachboden des Jugendhauses in Klausdorf (links), Vorraum der<br />

Astrid-Lindgren-Schule (rechts).................................................................................38<br />

Abbildung 18 und 19: Bevölkerungsentwicklung in den Ortsteilen Klausdorf (oben) und<br />

Raisdorf (unten) 2005 bis 2020.................................................................................44<br />

Abbildung 20: Ausprägungsformen der Sport- und Bewegungsaktivitäten. .........................45<br />

Abbildung 21: Infrastrukturelle Entwicklungsprozesse bei Hallen und Räumen....................45<br />

Abbildung 22: Übersicht über alle für die Bedarfsermittlung relevanten Akteure. ................47<br />

Abbildung 23: Diversifikation der Anlagentypen................................................................52<br />

Abbildung 24: Angaben zum Sportaktivitätsgrad...............................................................53<br />

Abbildung 25 und 26: Plenum während des zweiten Workshops. .......................................60<br />

Abbildung 27 und 28: Arbeitsgruppen während des zweiten Workshops. ...........................60<br />

Abbildung 29 und 30: Skizzen zum Standort „Lustiger Bruder“. .........................................61<br />

Abbildung 31: Standort 1 an der Dorfstraße, rechts der Schulwald. ...................................63<br />

Abbildung 32: landwirtschaftliche Fläche „Dreikronen“ von der Preetzer Chaussee..............65<br />

Abbildung 33: Pferdekoppel Blick Richtung Süden, im Hintergrund der Ostseepark. ............67<br />

Abbildung 34: Eigentumsverhältnisse Standort „Lustiger Bruder“.......................................67<br />

Abbildung 35: Blick Richtung Norden, rechts die Stromtrasse. ...........................................70<br />

Seite 122 von 134


I<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Kapitel VII<br />

Abbildung 36: Eigentumsverhältnisse im Bereich „Neu-Paradies“. ......................................70<br />

Abbildung 37: „Neuland“ Blick Richtung Norden, links die Stromtrasse...............................71<br />

Abbildung 38: Eigentumsverhältnisse im Bereich „Neuland“. .............................................72<br />

Abbildung 39: Standpunkt Ritzebeker Weg, Blick Richtung Süden......................................73<br />

Abbildung 40: Gebiet Oppendorfer Weg...........................................................................74<br />

Abbildung 41: Grünland hinter der Uttoxeterhalle, Blick Richtung Süden. ...........................75<br />

Abbildung 42: Standpunkt Dütschfeldredder, Blick Richtung Osten. ...................................77<br />

Abbildung 43: Brückenschlag durch „Neues Zentrum“.......................................................79<br />

Abbildung 44: möglicher Standort für eine Fußgängerbrücke (Blick Richtung Norden,<br />

Standpunkt Ostseepark)...........................................................................................80<br />

Abbildung 45: <strong>Schwentinental</strong>er Sportzentrum Lustiger Bruder – Grundversion. .................85<br />

Abbildung 46: <strong>Schwentinental</strong>er Sportz. Lustiger Bruder – Mehrzweck-Version. ..................86<br />

Abbildung 47: Flächenmaße der Gebäudeteile. .................................................................86<br />

Abbildung 48: Auswirkungen ökonomischer Rahmenbedingungen auf den Betrieb von<br />

Sportstätten. ...........................................................................................................96<br />

Abbildung 49: Vertragsmodelle zur Übernahme einer kommunalen Sportstätte durch einen<br />

Sportverein..............................................................................................................97<br />

Abbildung 50: Übersicht über Finanzierungs- und Betreibermodelle. ................................105<br />

Abbildung 51: Modellhafte Finanzierungsstrukturen für Sportstätten................................106<br />

Abbildung 52: AktivRegionen in Schleswig-Holstein.........................................................114<br />

Seite 123 von 134


I<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

3. Tabellenverzeichnis<br />

Kapitel VII<br />

Tabelle 1:Sportfläche pro Einwohner ausgewählter Gemeinden. ........................................21<br />

Tabelle 2: Bewertung der Sportinfrastruktur im Bereich der gedeckten Sportstätten in<br />

<strong>Schwentinental</strong>. Relative Einschätzung nach baulichen und sportfachlichen Kriterien bei der<br />

Begehung. .....................................................................................................................35<br />

Tabelle 3: Bewertung der Sportinfrastruktur in <strong>Schwentinental</strong> durch Sportvereine nach<br />

Schulnoten (Durchschnittswerte). ....................................................................................36<br />

Tabelle 4: Bewertung der Sportinfrastruktur in <strong>Schwentinental</strong> durch Schulen nach<br />

Schulnoten (Durchschnittswerte). ....................................................................................36<br />

Tabelle 5: Anteil der in Sportvereinen organisierten Bevölkerung.......................................40<br />

Tabelle 6: Mitgliederzahlen des TSV Klausdorf (Stand: 02.07.08) und des Raisdorfer TSV<br />

(Stand: 10.01.08) nach Altersgruppen und Geschlecht......................................................40<br />

Tabelle 7: Kapazitätsanforderungen verschiedener Sportarten in gedeckten Sportstätten...50<br />

Tabelle 8: Übersicht der Eignungsflächen zum Hallenneubau. ...........................................78<br />

Tabelle 9: Kostenwerte für die Kostengruppe der 1. Ebene nach DIN 276. .........................89<br />

Tabelle 10: Baukostenschätzung für ein Sportzentrum „Lustiger Bruder“ mit ca. 3.675 m²<br />

Bruttogrundfläche (BGF) auf Basis der durchschnittlichen BKI-Kostenkennwerte nach DIN<br />

276 – Variante I. ............................................................................................................90<br />

Tabelle 11: Baukostenschätzung für ein Sportzentrum „Lustiger Bruder“ mit ca. 3.675 m²<br />

Bruttogrundfläche (BGF) auf Basis der durchschnittlichen BKI-Kostenkennwerte nach DIN<br />

276 – Variante II. ...........................................................................................................90<br />

Tabelle 12: Referenzobjekte Sporthallen (Dreifeldhallen). .................................................91<br />

Tabelle 13: Bewirtschaftungskosten der einzelnen Hallenposten. .......................................94<br />

Tabelle 14: Chancen und Risiken für Kommunen und Vereine bei der Übernahme<br />

kommunaler Sportstätten durch Sportvereine.................................................................103<br />

Tabelle 15: ÖPP-Projekte in der Sportstättenentwicklung der Stadt Münster.....................108<br />

Tabelle 16: Modellentwicklung Public Private Partnership (ÖPP). .....................................109<br />

Tabelle 17: Projektverantwortliche des ExWoSt-Modellvorhabens „Sportstätten und<br />

Stadtentwicklung“.........................................................................................................118<br />

Seite 124 von 134


VIII. Anhang<br />

<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

1. Übersichtsmatrix Standortanalyse<br />

2. Steckbriefe Betreibermodelle<br />

3. Protokolle Workshops<br />

4. Pressespiegel<br />

Seite 125 von 134<br />

Kapitel VIII


Bezeichnung Lage im Stadtgebiet<br />

1.<br />

Schul- und<br />

Sportzentrum<br />

„Am Aubrook“:<br />

Sportfläche<br />

hinter der<br />

Schwentinehalle<br />

1a.<br />

Schul- und<br />

Sportzentrum<br />

„Am Aubrook“:<br />

Fläche nördlich<br />

der Schule<br />

2.<br />

„Dreikronen“<br />

Das Schul- und Sportgelände<br />

in Klausdorf befindet<br />

sich zwischen dem Talgebiet<br />

der Schwentine und<br />

dem Siedlungsgebiet von<br />

Klausdorf.<br />

Die landwirtschaftlich genutzte<br />

Fläche Dreikronen<br />

befindet sich im westlichen<br />

Bereich Klausdorfs zwischen<br />

der L 52 und B 76. Während<br />

sich westlich ein Gewerbegebiet<br />

anschließt,<br />

öffnet sich das Gelände<br />

Richtung Norden zu einem<br />

durch Landwirtschaft und<br />

Eigentumsverhältnisse<br />

und<br />

derzeitige Nutzung<br />

Stadteigentum<br />

landwirtschaftlich<br />

genutzt, Privatbesitz<br />

Größe/ Entwicklungs-<br />

und<br />

Erweiterungspotenzial<br />

Zwei mögliche Bauflächen<br />

mit jeweils<br />

12.000 m²<br />

Begrenzte Möglichkeiten<br />

der Erweiterung<br />

bei Abriss der<br />

Schwentinehalle.<br />

ca. 90.000 m²,<br />

eingeschränkte Erweiterungsmöglichkeiten<br />

trotz von Bebauung<br />

freizuhaltender Grünachse<br />

im östlichen<br />

Bereich.<br />

Seite 126 von 134<br />

Darstellungen<br />

L-Plan und FNP<br />

L-Plan:<br />

Sondergebiet Schwentinehalle<br />

FNP:<br />

Grünfläche – Sportfläche,<br />

Sondergebiet im Bereich<br />

Schwentinehalle<br />

1a. L-Plan:<br />

Extensiv-Grünlandnutzung,<br />

Dauergrünland<br />

FNP:<br />

Fläche für die Landwirtschaft<br />

L-Plan:<br />

landwirtschaftliche Fläche,<br />

Acker- und Intensivgrünlandnutzung<br />

Die Grünachse entlang der<br />

L 52 soll laut Stadt freigehalten<br />

werden.<br />

Bewertung<br />

Städtebaulich: Das Gelände dient bereits als<br />

Sportstätte und bildet zusammen mit dem<br />

Schulkomplex das derzeitige Sport- und Schulzentrum<br />

Klausdorfs. Der Standort liegt allerdings<br />

nicht in zentraler Lage und kann so nicht<br />

die erwünschte zentrumsbildende Wirkung für<br />

die neue Stadt <strong>Schwentinental</strong> erzielen.<br />

Verkehrlich: Die Straße Aubrook kann den<br />

derzeitigen Zufahrtsverkehr aufnehmen. Bei<br />

einem Ausbau des Sportangebotes könnte der<br />

verkehrsberuhigte Zubringer Aubrook an seine<br />

Kapazitätsgrenzen stoßen. Die Anwohner des<br />

südlich der Straße gelegenen Wohngebietes<br />

müssen mit einer erhöhten verkehrlichen<br />

Belastung rechnen. Die Buslinie 22 nach<br />

Suchsdorf über Kiel hat an der Klausdorfer<br />

Schule ihre Endhaltestelle, zudem verkehrt das<br />

AnrufLinienTaxi 2 (ALiTa).<br />

Fazit: bedingt geeignet<br />

Städtebaulich: Obwohl sich eine Flächenentwicklung<br />

im westlichen Teil von „Dreikronen“<br />

anbietet, wo eine Anbindung an das<br />

bestehende Gewerbegebiet erreicht werden<br />

kann, ist die östliche Landwirtschaftsfläche<br />

Bestandteil der erhaltenswerten Kulturlandschaft<br />

und gehört zum landschaftlichen Freiraum<br />

zwischen Kiel und Klausdorf.<br />

Verkehrlich: Sehr gut erschlossen über die L


Bezeichnung Lage im Stadtgebiet<br />

3.<br />

„Lustiger Bruder“<br />

Sukzessionsflächen geprägten<br />

Gelände, das sich westlich<br />

der L 52 bis hinter die<br />

Stadtgrenze erstreckt.<br />

Das Gelände schließt sich<br />

nördlich direkt an die B 76<br />

an und reicht bis zur Preetzer<br />

Chaussee und wird<br />

durch einen Graben<br />

(Höftgraben) in Ost-<br />

Westrichtung geteilt. Das<br />

Areal „Lustiger Bruder“ liegt<br />

an der ehemaligen Gemeindegrenze<br />

zu Raisdorf.<br />

Eigentumsver- Größe/ Enthältnisse<br />

und wicklungs- und<br />

Darstellungen<br />

derzeitige Nut- Erweiterungspo- L-Plan und FNP<br />

zung<br />

tenzial<br />

Bundesfinanzverwaltung<br />

und Privatbesitz<br />

Momentan wird der<br />

Bereich vorwiegend<br />

als Pferdekoppel<br />

genutzt.<br />

Nördlicher Teil ca.<br />

20.000 m², südliche<br />

Fläche ca. 70.000 m²,<br />

eingeschränkte Entwicklungs-<br />

und Nutzungsmöglichkeit<br />

der<br />

70.000 m²-Fläche<br />

südlich des Höftgrabens.<br />

Seite 127 von 134<br />

FNP:<br />

Fläche für die Landwirtschaft<br />

L-Plan:<br />

Extensiv- Grünlandnutzung,<br />

Dauergrünland (Naturraum<br />

Feuchtwiesen mit Gräben und<br />

Stillgewässern), im Nordwesten:<br />

Gartenbaubetrieb<br />

FNP:<br />

Fläche für die Landwirtschaft<br />

Bewertung<br />

52 und Preetzer Chaussee, ca. 500 m Entfernung<br />

zum Anschluss B 76. An der Haltestelle<br />

„Abzweig Klausdorf“ halten der Regionalbus,<br />

der 300er und das ALiTa 2.<br />

Fazit: bedingt geeignet<br />

Städtebaulich: Das Gebiet „Lustiger Bruder“<br />

bildet den nördlichsten von drei möglichen<br />

Standorten, die sich nahe der Ortsteilgrenze<br />

zwischen B 76 und der Schwentine gruppieren<br />

und teilweise aufgrund der dort verlaufenden<br />

220 kV-Leitung freigehalten wurden. Die Trasse<br />

trennt sichtbar den Wohnsiedlungsbereich<br />

Klausdorfs von den Gewerbegebieten, die sich<br />

beidseitig der B 76 erstrecken. Durch ein Bauprojekt<br />

an dieser Stelle könnte zum einen die<br />

ehemalige Gemeinderandlage, die nun zum<br />

geographischen Stadtzentrum geworden ist,<br />

funktional und städtebaulich aufgewertet<br />

werden. Die zentrale Lage betont die die<br />

Symbolik eines gemeinsamen Projektes. Der<br />

Standort muss in Zusammenhang mit der<br />

Fläche „Neu-Paradies“ gesehen und geplant<br />

werden.<br />

Verkehrlich: Die Erschließung des kleineren<br />

nördlichen Teils ist durch die Preetzer Chaussee<br />

gesichert, zum südlichen Teil müsste eine


Bezeichnung Lage im Stadtgebiet<br />

4.<br />

„Neu Paradies“<br />

5.<br />

„Neuland“<br />

Die als Pferdekoppel genutzte<br />

Fläche nördlich der<br />

Preetzer Chaussee ist eingefasst<br />

zwischen dem östlich<br />

beginnenden Gewerbegebiet<br />

und dem sich westlich<br />

anschließenden Mischgebiet.<br />

Direkt daran folgen<br />

auf westlicher Seite die<br />

Wohngebiete des Ortsteils<br />

Klausdorf.<br />

Die landwirtschaftlich genutzte<br />

Fläche befindet sich<br />

zwischen dem Wasserwerks-<br />

und Ritzebeker Weg<br />

Eigentumsver- Größe/ Enthältnisse<br />

und wicklungs- und<br />

Darstellungen<br />

derzeitige Nut- Erweiterungspo- L-Plan und FNP<br />

zung<br />

tenzial<br />

Privatbesitz<br />

landwirtschaftliche<br />

Nutzfläche<br />

Privatbesitz gesamte<br />

Fläche links und<br />

rechts des Weges<br />

ca. 34.000 m²,<br />

ausreichende Erweiterungsmöglichkeiten<br />

in<br />

nördliche Richtung,<br />

ausgehend von der<br />

Preetzer Chaussee.<br />

Teilweise eingeschränkteBebauungsmöglichkeit<br />

durch die Stromtrasse.<br />

ca. 80.000 m²<br />

Entwicklungsmöglich-<br />

L-Plan:<br />

landwirtschaftliche Fläche,<br />

Acker- und Intensivgrünlandnutzung<br />

FNP:<br />

Seite 128 von 134<br />

Fläche für die Landwirtschaft<br />

L-Plan:<br />

landwirtschaftliche Fläche,<br />

Acker- und Intensivgrünland-<br />

Bewertung<br />

Erschließungsstraße neu hergestellt werden.<br />

Das Areal liegt zwischen zwei Anschlussstellen<br />

der B 76 und ist damit auch für den überregionalen<br />

Individualverkehr erreichbar. Auf der<br />

Preetzer Chaussee fahren der 300er- und der<br />

Regionalbus.<br />

Fazit: geeignet<br />

Städtebaulich: Durch die Gemeindezusammenlegung<br />

ist Neu Paradies zu einem zentralen<br />

Ort geworden, der zwischen Gewerbe- und<br />

Wohngebiet einer Aufwertung bedarf. Der<br />

Standort muss in Zusammenhang mit der<br />

Fläche „Lustiger Bruder“ gesehen und geplant<br />

werden und eignet sich vor allem zur Sicherstellung<br />

einer Nord-Süd-Wegeverbindung für<br />

den Fuß- und Radverkehr.<br />

Verkehrlich: Der Bereich ist zentral gelegen<br />

und durch die Preetzer Chaussee gut angebunden,<br />

auf der auch der 300er Bus und die<br />

Regionalbuslinie verkehrt.<br />

Fazit: geeignet<br />

Städtebaulich: Das Gelände Neuland kann<br />

aufgrund seines Schutzstatus nicht mittelbar<br />

entwickelt werden. Eine Entlassung aus dem<br />

Landschaftsschutzgebiet erscheint nur lang-


Bezeichnung Lage im Stadtgebiet<br />

6.<br />

Nördlicher Bereich<br />

am gemeinsamen<br />

Gewerbegebiet<br />

Klausdorf/Raisdorf<br />

zwischen<br />

Ritzebeker Weg<br />

und Klausdorfer<br />

Straße<br />

Eigentumsver- Größe/ Enthältnisse<br />

und wicklungs- und<br />

Darstellungen<br />

derzeitige Nut- Erweiterungspo- L-Plan und FNP<br />

zung<br />

tenzial<br />

sowie dem Bach Ritzebek ein Eigentümer? keit vom Ritzebecker<br />

Weg in nördliche<br />

Richtung eingeschränkt.Voraussetzung<br />

ist die Entlassung<br />

aus dem Landschaftsschutzgebiet.<br />

Bei der Fläche handelt es<br />

sich um ein ungenutztes<br />

Grundstück am ortsteilübergreifendenGewerbegebiet<br />

nördlich der B 76. Im<br />

Norden schließt sich das<br />

Landschaftsschutzgebiet<br />

Schwentinetal an.<br />

Privatbesitz<br />

ca. 15.000 m² ,<br />

keine Erweiterungsmöglichkeitenvorhanden.<br />

nutzung<br />

Seite 129 von 134<br />

FNP:<br />

Fläche für die Landwirtschaft<br />

Der Standort liegt vollständig<br />

im Landschaftsschutzgebiet<br />

Schwentinetal.<br />

L-Plan:<br />

Landwirtschaftliche Fläche,<br />

Acker- und Intensivgrünlandnutzung<br />

FNP:<br />

Fläche für die Landwirtschaft<br />

Bewertung<br />

fristig möglich im Zusammenhang mit einer<br />

klaren Entwicklungsstrategie der Stadt für ein<br />

Zentrum, das zu Teilen auf diesem Areal verwirklicht<br />

werden könnte.<br />

Verkehrlich: Die Erschließung ist für die zu<br />

prüfende Maßnahme nicht gesichert, ein Neubau<br />

bzw. Ausbau bestehender Straßen wäre<br />

erforderlich. Die Anlieger der entsprechenden<br />

Zufahrtsstraßen Oppendorfer und Ritzebeker<br />

Weg wären einer erhöhten verkehrlichen Belastung<br />

ausgesetzt. In direkter Umgebung<br />

befindet sich keine Bushaltestelle, die Buslinie<br />

300 bzw. der Regionalbus verkehren in ca.<br />

500 m Entfernung.<br />

Fazit: bedingt geeignet<br />

Städtebaulich: Das Areal an der Grenze zum<br />

Landschaftsschutzgebiet liegt zwar geografisch<br />

in der Mitte der beiden zusammengelegten<br />

Gemeinden, seine städtische Funktion wird<br />

aber eher im Bereich Gewerbeergänzungsfläche<br />

gesehen. Zudem ist das Areal für eine<br />

perspektivische Hallenmodulplanung zu klein.<br />

Verkehrlich: Die Erschließung ist zurzeit<br />

nicht in ausreichendem Maße gesichert, ein<br />

Neubau bzw. Ausbau bestehender Straßen<br />

wäre erforderlich. Die Anlieger der entsprechenden<br />

Zufahrtsstraßen Oppendorfer und<br />

Ritzebeker Weg wären einer erhöhten ver-


Bezeichnung Lage im Stadtgebiet<br />

7.<br />

Südlicher Bereich<br />

des gemeinsamenGewerbegebietesKlausdorf/Raisdorf<br />

am Oppendorfer<br />

Weg<br />

8.<br />

Schul-, Sport-<br />

und Kulturzentrum<br />

Raisdorf<br />

Das Gebiet liegt am nördlichen<br />

Ende des ortsteilübergreifendenGewerbegebietes<br />

nördlich der B 76,<br />

östlich beginnt die Wohnbebauung<br />

des Ortsteils<br />

Raisdorf. Im Norden grenzt<br />

das Landschaftsschutzgebiet<br />

an.<br />

Die Fläche an der Straße<br />

„zum See“ gehört zum<br />

Gelände des Schul-, Sport-<br />

und Kulturzentrums in Raisdorf.<br />

Es liegt im zentralen<br />

Bereich des Ortsteils in der<br />

Eigentumsver- Größe/ Enthältnisse<br />

und wicklungs- und<br />

Darstellungen<br />

derzeitige Nut- Erweiterungspo- L-Plan und FNP<br />

zung<br />

tenzial<br />

Privatbesitz<br />

Stadtbesitz<br />

Nutzung als Sportplatz<br />

der Schulen<br />

ca. 20.000 m²<br />

eingeschränkte Erweiterungsmöglichkeiten,<br />

da sich auf dem potenziellenErweiterungsgeländeschützenswerte<br />

Obstgärten<br />

und private Grünfläche<br />

befinden.<br />

ca. 10.000 m²<br />

keine Möglichkeit der<br />

Erweiterung, Grundstück<br />

für einen Hal-<br />

Seite 130 von 134<br />

L-Plan:<br />

Fläche für die Land- und<br />

Forstwirtschaft: Grünland.<br />

Teilw. Obstgarten und private<br />

Grünfläche.<br />

FNP-Entwurf:<br />

Eignungsfläche für die Innenentwicklung(Bestandsverdichtug)<br />

L-Plan:<br />

Fläche für den Gemeinbedarf:<br />

Sportlichen Zwecken dienende<br />

Einrichtungen.<br />

FNP-Entwurf:<br />

Bewertung<br />

kehrlichen Belastung ausgesetzt.<br />

Fazit: ungeeignet<br />

Städtebaulich: Die unbebaute Fläche eignet<br />

sich für eine städtebauliche Arrondierung, da<br />

sie zwischen Gewerbe- und Wohngebiet eine<br />

funktionale und bauliche Verbindung herstellen<br />

kann. Der Oppendorfer Weg bildet die<br />

nördliche Abgrenzung, hinter dem sich das<br />

Landschaftsschutzgebiet Schwentinetal anschließt.<br />

Allerdings eignet sich der Bereich in<br />

erster Linie als Ergänzungs- und Erweiterungsfläche<br />

für das westlich anschließende Wohngebiet,<br />

unter Umständen auch für das Gewerbegebiet.<br />

Verkehrlich: Die Erschließung ist zurzeit<br />

nicht in ausreichendem Maße gesichert, ein<br />

Neubau bzw. Ausbau bestehender Straßen<br />

wäre erforderlich. Die Anlieger der entsprechenden<br />

Zufahrtsstraßen Oppendorfer und<br />

Ritzebecker Weg wären einer erhöhten verkehrlichen<br />

Belastung ausgesetzt.<br />

Fazit: ungeeignet<br />

Städtebaulich: Durch seine unmittelbare<br />

Nähe zur bestehenden Uttoxeterhalle kommt<br />

ein kompletter zweiter Hallenneubau nicht in<br />

Betracht, da ein Hallenneubau beiden Gemeinden<br />

und dort besonders beiden Vereinen<br />

zu Gute kommen soll. Eine zweite wettkampf-


Bezeichnung Lage im Stadtgebiet<br />

8a<br />

Standort südlich<br />

der Uttoxeterhalle<br />

Nähe zum Rathaus. Im<br />

Nordosten schließt sich ein<br />

Kleingartengebiet an.<br />

Das Gebiet liegt direkt an<br />

der Rückseite der Uttoxeterhalle<br />

und erstreckt sich<br />

bis zur B 202, die an dieser<br />

Stelle auf die B 76 trifft. Im<br />

Osten und Westen schließen<br />

sich jeweils Wohngebiete<br />

an.<br />

Eigentumsver- Größe/ Enthältnisse<br />

und wicklungs- und<br />

Darstellungen<br />

derzeitige Nut- Erweiterungspo- L-Plan und FNP<br />

zung<br />

tenzial<br />

Stadtbesitz<br />

Nutzung als Heuwiese<br />

lenbau im geplanten<br />

Ausmaß zu klein.<br />

ca. 22.000 m²<br />

Erweiterungsmöglichkeiten<br />

vorhanden<br />

Seite 131 von 134<br />

Einrichtungen und Anlagen des<br />

öffentlichen Bereichs, Flächen<br />

für den Gemeinbedarf, Fläche<br />

für Sportanlagen<br />

L-Plan:<br />

Fläche für die Land- und<br />

Forstwirtschaft: Grünland.<br />

Wesentliches Konfliktpotenzial<br />

mit Schutzgütern Boden, Wasser<br />

und „Arten und Lebensgemeinschaften“.<br />

FNP-Entwurf:<br />

Bewertung<br />

taugliche Halle im zentralen Ortsteilgebiet<br />

Raisdorfs würde eine zu starke Konzentration<br />

an dieser Stelle bedeuten. Ein Projekt auf<br />

diesem Gelände könnte nicht die erwünschte<br />

zentrumsbildende Wirkung für die neue Stadt<br />

<strong>Schwentinental</strong> erzielen. Für die favorisierte<br />

Hallenvariante in Form von erweiterbaren<br />

Modulen ist der Standort zu klein.<br />

Verkehrlich: Der Standort am Schul- und<br />

Sportzentrum der Gemeinde Raisdorf ist sehr<br />

gut angebunden und durch die bestehende<br />

Hallennutzung erprobt. Allerdings würde eine<br />

zweite Halle einen erheblichen Mehrverkehr<br />

auf die Haupterschließungsstraße Zum<br />

See/Rosenthal lenken. Neben der direkten<br />

Anschlussstelle der B 76 liegt auch der Bahnhaltepunkt<br />

Raisdorf mit ca. 500 m in fußläufiger<br />

Erreichbarkeit. Die Buslinien 2 und 300<br />

halten direkt vor der Schule.<br />

Fazit: ungeeignet<br />

Städtebaulich: Durch seine unmittelbare<br />

Nähe zur bestehenden Uttoxeterhalle kommt<br />

ein kompletter zweiter Hallenneubau nicht in<br />

Betracht, da ein Hallenneubau beiden Gemeinden<br />

und dort besonders beiden Vereinen<br />

zu Gute kommen soll. Eine zweite wettkampftaugliche<br />

Halle im zentralen Ortsteilgebiet<br />

Raisdorfs würde eine zu starke Konzentration<br />

an dieser Stelle bedeuten. Ein Projekt auf


Bezeichnung Lage im Stadtgebiet<br />

9.<br />

Standort zwischenDütschfeldredder<br />

und<br />

B 202<br />

Das Gelände liegt in der<br />

östlichen Eingangssituation<br />

<strong>Schwentinental</strong>s, an der<br />

Kreuzungssituation von<br />

B 76 und B 202 im Ortsteil<br />

Raisdorf.<br />

Eigentumsver- Größe/ Enthältnisse<br />

und wicklungs- und<br />

Darstellungen<br />

derzeitige Nut- Erweiterungspo- L-Plan und FNP<br />

zung<br />

tenzial<br />

Privatbesitz<br />

Ca. 27.000 m²<br />

Kein Entwicklungspotenzial<br />

durch Nähe zu<br />

Wohngebiet.<br />

Seite 132 von 134<br />

Einrichtungen und Anlagen des<br />

öffentlichen Bereichs, Flächen<br />

für den Gemeinbedarf, Fläche<br />

für Sportanlagen, sozialen<br />

Zwecken dienende Gebäude<br />

und Einrichtungen.<br />

L-Plan:<br />

Grünland<br />

FNP-Entwurf:<br />

Flächen für die Landwirtschaft,<br />

Eignungsfläche für die<br />

Innenentwicklung<br />

Bewertung<br />

diesem Gelände erzielt nicht die erwünschte<br />

zentrumsbildende Wirkung für die neue Stadt<br />

<strong>Schwentinental</strong>. Durch eine Bebauungsverdichtung<br />

an diesem Standort entzöge man der<br />

angrenzenden Wohnsiedlung naturnahe Strukturen<br />

und Freiflächen (vgl. L-Plan Raisdorf,<br />

Fortschreibung 2002, S. 243).<br />

Verkehrlich: Der Standort an der Uttoxeterhalle<br />

ist sehr gut angebunden und durch<br />

die bestehende Hallennutzung erprobt. Allerdings<br />

würde eine zweite Halle einen erheblichen<br />

Mehrverkehr auf die Haupterschließungsstraße<br />

Zum See/Rosenthal lenken. Die<br />

direkte Erschließung des Grundstücks ist nicht<br />

gesichert. Neben der direkten Anschlussstelle<br />

der B 76/B 202 ist der Bereich gut mit öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln erreichbar. Der Bahnhaltepunkt<br />

Raisdorf Hauptbahnhof liegt mit ca.<br />

500 m in fußläufiger Erreichbarkeit, die Buslinien<br />

2 und 300 verkehren auf der Straße zum<br />

See.<br />

Fazit: ungeeignet<br />

Städtebaulich: Mit einer Bebauung des<br />

Grundstücks kann die nördliche Arrondierung<br />

des Wohngebietes „Dütschfeldredder“ hergestellt<br />

werden. Wie aber schon die Arrondierung<br />

des Wohngebietes durch den B-Plan 63a<br />

zeigt, sollte auch die untersuchte Fläche vor<br />

allem als Wohnstandort weiterentwickelt wer-


Bezeichnung Lage im Stadtgebiet<br />

Eigentumsver- Größe/ Enthältnisse<br />

und wicklungs- und<br />

Darstellungen<br />

derzeitige Nut- Erweiterungspo- L-Plan und FNP<br />

zung<br />

tenzial<br />

Seite 133 von 134<br />

Bewertung<br />

den. Der Standort 9 ist der von allen untersuchten<br />

Gebieten der östlichste. Die Lage<br />

widerspricht somit dem Ziel, ein Sportzentrum<br />

für die Gesamtstadt in zentraler Lage zu errichten.<br />

Verkehrlich: Durch das Aufeinandertreffen<br />

der beiden Bundesstraßen und den zugeordneten<br />

Abfahrten ist das Gebiet hervorragend<br />

für den MIV erschlossen. Die Hauptverkehrsstraßen<br />

wirken allerdings auch als Barriere<br />

zum Siedlungsgebiet <strong>Schwentinental</strong>, wodurch<br />

die fußläufige Erreichbarkeit zum nah gelegenen<br />

Bahnhof erschwert wird.<br />

Fazit: ungeeignet


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

2. Steckbriefe Betreibermodelle<br />

• ASC Göttingen<br />

• Bad Fallingbostel<br />

• Bauschheim/Rüsselsheim<br />

• Duisburg<br />

• Egelsbach<br />

• Flintbek<br />

• Kneipp Magdeburg<br />

• Lohne<br />

• Lübeck<br />

• VfL Sindelfingen<br />

• VSB Magdeburg<br />

• Wankendorf<br />

Kapitel VIII


Ort:<br />

Sportstätte(n)<br />

GÖTTINGEN (Niedersachsen, 121.581 Einwohner)<br />

insgesamt 108 SPORTVEREINE<br />

ASC betreibt 5 Sportstätten (2 x Eigentum, 3 x Mieträume)<br />

Clubhaus<br />

(Eigentum, erbaut 1989, 50% Zuschüsse, 50% Eigenkapital)<br />

Clubräume + 250m² für Seniorenarbeit und Kleinkindersport<br />

Mitgliederwachstums 1989 – 1992/93 = 900<br />

Fitness- und Gesundheitszentrum „active sports center“<br />

(Eigentum, eröffnet 1997, Sporthalle von Stadt gekauft und mit Mitteln der Stadt renoviert, Eigenkapital 60%)<br />

Mitgliederwachstums 1997 – 2003 = 800<br />

Ballettzentrum Danziger Straße<br />

(Mietraum: Mietzins 6,15€/m², Kaltmiete p.A. 13.000€ / Vertragslaufzeit 10 Jahre)<br />

Mitgliederwachstums 2006 – 2008 = 200<br />

Physiotherapiezentrum „pro active“<br />

(Mietraum)<br />

Eigentumsverhältnisse siehe Beschreibung<br />

betrieben von:<br />

Schwimmbad zusammen mit Universität renoviert, Verein Träger, nutzt Schwimmbad und Nebengebäude (KiTA), Uni<br />

bekommt Mieteinnahmen<br />

(Universität Besitzer, ASC Göttingen e.V. Mieter, Mietzins 4,5€/m², Laufzeit 10 Jahre)<br />

ASC Göttingen e.V. (7.649 Mitglieder) größter Verein in Göttingen und zweitgrößter<br />

Sportverein in Niedersachsen / 17 Sparten<br />

bietet neben klassischem Vereinssport gezielt auch Gesundheits-,Freizeit- und Kulturangebote<br />

(insbesondere für Kleinkinder und Senioren)<br />

Physiotherapie- und Kita-Angebote


Verein<br />

Betriebsorganisation Betrieb wird läuft über die ASC Holding (ca. 80 Beschäftigte) der drei Bereiche angehören<br />

Gründe für Kooperation/ Über-<br />

nahme<br />

Sportverein ASC Göttingen von 1846 e.V<br />

ASC Gemeinnützige Kinderbetreuungs-GmbH<br />

ASC-Dienstleistungs- und Fitness GmbH<br />

Die Organisation des Betriebs läuft über die hauptamtlichen Mitarbeiter der beiden GmbHs, das Sportangebot und die<br />

Übungsstunden werden von ehrenamtlichen Mitarbeitern des Vereins bereitgestellt (diese sind auch im Sportstättenma-<br />

nagement eingebunden)<br />

Reinigung und Pflege der Sportstätten wurde z.T. an Fremdfirmen übergeben, bzw wird z.T. von Vereinsmitglieder be-<br />

werkstelligt.<br />

bessere Entwicklungsmöglichkeiten für den Verein <strong>beim</strong> Betrieb eigener Sportstätten (Professionalisierung und Marktori-<br />

entierung)<br />

Das Mietmodell bietet neben dem Bau eigener Sportstätten eine günstige Alternative um schnell an Sportraum zu kom-<br />

men (geringes Risiko als bei Selbstbau, flexiblere Anpassung an Trends am Sportmarkt, gute Abschreibungsmöglichkei-<br />

ten für Vermieter)<br />

Zufriedenheit/ Alternativen sehr hohe Zufriedenheit, starkes Mitgliederwachstum und noch immer hohe Nachfrage nach neuen Angeboten<br />

Beurteilung hinsichtlich…<br />

Vorteile<br />

Bewirtschaftungskosten Finanzierung durch Zuschüsse Kommune und Land (40%), Mitgliedsbeiträgen, Werbung und Raumvermietung (60%)<br />

Zustand des Objektes sehr guter Zustand aller Objekte<br />

Sportangebot<br />

ständig wachsendes Sport-, Gesundheits-, Kultur- und Kinderbetreuungsangebot<br />

Mitgliederwachstum 4.100 (1980) – 7.300 (2005) = 56%<br />

Arbeitsbelastung gute Aufteilung der Arbeitsbelastung zwischen Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen<br />

Starke Professionalisierung des Vereins<br />

hoher Mitgliederzuwachs (von 1980 bis 2007 ca. 3600 Mitglieder)<br />

Ausweitung des Vereinsangebots


Nachteile<br />

Empfehlenswert?<br />

Unterlagen<br />

Sonstiges -<br />

Ansprechpartner<br />

hohe Mitgliederzufriedenheit<br />

größere wirtschaftliches Engagement<br />

und mehr Verantwortung für alle Beteiligten<br />

Ja, insbesondere, wenn eine Professionalisierung des Vereins anstrebt wird.<br />

Übernahme kommunaler Sportstätten nur, wenn diese marktfähig ist und eine echte Weiterentwicklung des Vereins er-<br />

möglicht.<br />

Konzipierung der Halle in Hinblick auf Angebote im Gesundheitsbereich (Stichwort: „Marktfähige Sportstätte“), keine klas-<br />

sische Normhalle für Mannschaftssportarten, da diese im Vergleich zu anderen Angeboten zuviel Raum, Energie und<br />

Hallenzeiten beanspruchen und verhältnismäßig wenige Vereins-mitglieder diese Sportangebote wahrnehmen<br />

(Vergleich. „20 Handballer haben den gleichen Platzbedarf wie 200 Gymnasten“)<br />

Gesprächsprotokoll + Beitragssätzen 2007 [.doc]<br />

Grafiken zur Mitgliederentwicklung (siehe PowerPoint ‚ÜBERNAHME KOMMUNALER SPORTHALLEN DURCH VEREI-<br />

NE - Praxiserfahrungen und Bewertung der Betreibermodelle) Folien 35-38.<br />

Mietmodell Ballettzentrum ASC Göttingen [.doc]<br />

ASC Göttingen von 1846 e. V.<br />

Danziger Straße 21<br />

37083 Göttingen<br />

Vorsitzender Herr Jörg Schnitzerling<br />

Tel. 0551-5174645<br />

Fax. 0551-5174647<br />

Email. js@asc46.de<br />

Web. www.asc46.de


Ort: BAD FALLINGBOSTEL<br />

Sportstätte(n)<br />

Eigentumsverhältnisse Kommune<br />

betrieben von: TSV Dorfmark<br />

Rechtsgrundlage Nutzungsvertrag<br />

Vertragsbedingungen<br />

Gründe für Kooperation/ Über-<br />

nahme<br />

Leistungen<br />

Zufriedenheit/ Alternativen<br />

Ballsporthalle Dorfmark "Thormarcon-Arena"<br />

Dreifachhalle (22x44m), nicht trennbar, gebaut 2003, keine Tribüne. Die fehlende Tribüne (einen ebenerdigen Zuschauer-<br />

raum gibt es) ist ein Zugeständnis in der Planungsphase an die Stadt gewesen. Der Verein hätte gerne eine für die große<br />

Handballabteilung gehabt (Damen Oberliga (4. Klasse), Herren (5. Klasse, 200-250 Zuschauer bei Heimspielen)).<br />

Der Verein hat das Hausrecht. Er stellt den Hausmeister und ist für die Reinigung und die Sicherheit der Halle verantwort-<br />

lich. Kleine Reparaturen (bis 1.000€) müssen vom Verein getragen werden. Alles, was darüber hinausgeht, trägt die Stadt<br />

(ist noch nicht vorgekommen; „Die Halle sieht aus wie neu.“, Hr. Kelm).<br />

Kommune trägt durch einen vereinbarten Zuschuss zwei Drittel der Unterhaltungskosten, die sich auf etwa 40.000 €/a be-<br />

laufen.<br />

Verein Kommune<br />

Im Stadtteil Dorfmark wurde schon in den 20 Jahren zuvor<br />

dringend eine Halle gefordert, um nicht mehr in die Hallen<br />

in Fallingbostel ausweichen zu müssen. Aufgrund der an-<br />

gespannten kommunalen Finanzlage hat man sich von<br />

Vereinsseite dazu entschlossen, die Verantwortung und<br />

einen Teil der Bewirtschaftungskosten für die neue Halle zu<br />

übernehmen.<br />

Der Verein stellt den Hausmeister und ist für die Reinigung<br />

und die Sicherheit der Halle verantwortlich.<br />

Der Verein ist im Grunde mit der Regelung sehr zufrieden,<br />

da er die Halle quasi zur alleinigen Verfügung hat (keine<br />

Nutzung durch andere Vereine und auch nicht durch Schu-


Beurteilung hinsichtlich…<br />

Bewirtschaftungskosten<br />

Zustand des Objektes<br />

Zusammenarbeit<br />

Sportangebot<br />

len; nur durch nahe gelegenen Kindergarten). Dieser „Son-<br />

derfall“ kommt insbesondere der großen Handballsparte<br />

zugute, die hier vor allem im Kinder- und Jugendbereich<br />

optimale Bedingungen hat.<br />

In Bezug auf die Bewirtschaftungskosten lässt sich mit<br />

großer Sicherheit ein positiver Effekte feststellen, da der<br />

Verein sehr auf den Energieverbrauch achtet und vieles in<br />

Eigenregie erledigt. Dies geschieht zum einen durch die 4<br />

Angestellten (2 Hausmeister und 2 Reinigungskräfte, die<br />

200 Euro im Monat bekommen), die selbst Vereinsmitglie-<br />

der sind und daher auch „weit mehr leisten, als sie bezahlt<br />

kriegen“. Durch die hohe Identifikation der Nutzer und<br />

auch der Hausmeister mit der Halle („unsere Halle“) sind<br />

diese sehr engagiert.<br />

Über Schäden und Beschwerden konnte nichts berichtet<br />

werden, da die Halle unter ständiger Kontrolle des Vereins<br />

steht und keine externen Nutzer in der Halle sind, mit de-<br />

nen es Probleme geben könnte.<br />

Die Zusammenarbeit mit der Kommune klappt wunderbar.<br />

Alles kann durch persönliche Kontakte auf dem „kleinen<br />

Dienstweg“ erledigt werden. In der Verwaltung werden die<br />

positiven Effekte dieser Betreiberlösung gesehen. Die Halle<br />

ist in einem sehr guten Zustand und wird sachgerecht<br />

durch den Verein selbst verwaltet.<br />

Durch die Halle im Stadtteil profitieren alle Sparten, insbe-<br />

sondere aber die Kinder und Jugendlichen und mit ihnen<br />

deren Eltern, die sich nun Zeit und Wege in die anderen


Arbeitsbelastung<br />

Einstellung der Politik<br />

Vorteile s. o.<br />

Nachteile<br />

Hallen der Stadt sparen. Die Kinder können jederzeit selb-<br />

ständig die Halle besuchen. Die Halle hat sich als eine Art<br />

Dorfmitte etabliert, in der sich große Teile des gesellschaft-<br />

lichen Lebens abspielen.<br />

Es gab auf die Entwicklung der Vereinsmitgliederzahlen<br />

keinen nennenswerten Effekt, da sich die Intensität der<br />

Hallennutzung nicht gravierend gewandelt hat und zum<br />

anderen die Kapazitäten seit einiger Zeit ausgelastet sind,<br />

so dass auch keine weiteren Mitgliederzuwächse erwartet<br />

werden. Vor dem Bau der Halle lag die Zahl der Mitglieder<br />

knapp unter 1.000, nach dem Bau liegt sie aktuell leicht<br />

darüber.<br />

Die Arbeitsbelastung für die vier bezahlten Vereinsmitglie-<br />

der, die für Instandhaltung und Reinigung zuständig sind,<br />

ist höher als deren Aufwandsentschädigung, so dass in<br />

diesem Bereich ohne das ehrenamtliche Engagement er-<br />

heblich höhere Kosten zu verzeichnen wären. Die Arbeits-<br />

belastung für die Vereinsführung fällt dagegen kaum ins<br />

Gewicht.<br />

Die lokale Politik sieht allen Einsparungsforderungen zum<br />

Trotz die positiven Effekte, die dieses Betreibermodell hat.<br />

Durch die Übernahme des Betriebs der Halle hat sich die<br />

Finanzsituation des Vereins verschlechtert. Einnahmen<br />

aus Eintrittsgeldern und Bewirtung sowie Werbung bei<br />

Heimspielen fließen nun zu großen Teilen in den Unterhalt<br />

der Halle und stehen somit dem Verein bzw. einzelnen<br />

Sparten nicht mehr zur Verfügung, so dass man auf weite-


Finanzierung<br />

Empfehlenswert?<br />

Unterlagen<br />

Sonstiges<br />

Ansprechpartner<br />

re Sponsoren angewiesen ist, um außerplanmäßige An-<br />

schaffungen größerer Art zu tätigen.<br />

Die Kosten werden durch die Vereinsbeiträge und vor al-<br />

lem durch die Einnahmen aus dem Ligaspielbetrieb mit bis<br />

zu 250 Zuschauern bestritten. Des Weiteren tragen die<br />

vermieteten Werbeflächen in der Halle zu den Kosten bei.<br />

Die Übernahme einer Halle durch einen oder mehrere<br />

Vereine ist in jedem Fall empfehlenswert, wenn diese<br />

frühzeitig in die Planungen involviert werden und eine en-<br />

ge Kooperation mit der Kommune besteht. Es sei zudem<br />

wichtig, dass sich die Vereine untereinander eng abstim-<br />

men und gut zusammenarbeiten.<br />

TSV Dorfmark<br />

1. Vorsitzender Thomas Kelm<br />

Tel.: 05163-902010 (abends)<br />

Kommune trägt durch einen vereinbarten Zuschuss zwei<br />

Drittel der Unterhaltungskosten, die sich auf etwa 40.000<br />

€/a belaufen.<br />

Stadt Bad Fallingbostel<br />

a. Herr Tilschner - 0 51 62/4 01-12<br />

Urlaub bis Anfang September!<br />

b. Frau Hollmann - 0 51 62/4 01-16<br />

Urlaub bis 10. September!


Ort:<br />

Sportstätte(n)<br />

Eigentumsverhältnisse Kommune<br />

Rechtsgrundlage,<br />

Vertragskategorie<br />

betrieben von:<br />

RÜSSELSHEIM (Hessen / größte Stadt des Kreises Groß-Gerau im Rhein-Main-Gebiet, gelegen im Dreieck Frankfurt-<br />

Mainz-Darmstadt, 59.300 Einwohner) / 53 SPORTVEREINE<br />

Stadtteil BAUSCHHEIM (südwestlich des Stadtzentrums, 5.788 Einwohner)<br />

SPORTHALLE BAUSCHHEIM<br />

Niedrigenergiegroßsporthalle (Baujahr 1995) mit Solarnutzung und Wasserrückgewinnung<br />

SKG Bauschheim (1.550 Mitglieder)<br />

8 Sparten (Turnen-Fitness & Gesundheit, Musikzug, Radsport, Wandern, Tischtennis, Gesang, Handball, Fussball)<br />

Nutungsvertrag (unentgeltliche, eigenverantwortliche Nutzung)<br />

Vertragsbedingungen Nutzungsvertrag regelt Betriebsübernahme durch SKG Bauschheim ab 2005<br />

Vertrag auf unbestimmte Zeit (Kündigungsfrist 12 Monate)<br />

Kündigung durch Verein nach 6 Monaten möglich, falls unvorhersehbare Zustände eintreten, die die Fortsetzung des Ver-<br />

tragsverhältnisses für den Verein unzumutbar machen; fristlose Kündigung bei Nichteinhaltung der Kostenübernahme durch<br />

die Kommune Rüsselsheim.<br />

Fristlose Kündigung durch die Kommune, wenn der Verein seinen vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommt bzw. der<br />

Verein sich auflöst oder über ihn ein Insolvenzverfahren eröffnet wird.<br />

Recht und Pflichten Übernahme des Hallenbetriebs (§3)<br />

Rückgabe der Halle nach Vertragsende in Ursprungszustand (ausgenommen genehmigten baulichen Veränderungen)<br />

Verein Kommune<br />

Hausmeisterdienst, Hallenzeitenvergabe, Reinigung und<br />

Pflege, Reparatur- und Sanierungsarbeiten bis 1000€ jähr-<br />

lich (bis 100€ pro Einzelfall), Betriebskosten (Strom, Was-<br />

ser, Heizung, Abfall), Verkehrssicherungspflicht (exklusive<br />

Eigentümer<br />

Übernahme der baulichen Unterhaltung und Wartung der<br />

haustechnischen Anlagen, Versicherung der Sporthalle<br />

einschließlich des Inventars (Feuer, Sturm, Leitungswas-


Gründe für Kooperation/ Über-<br />

nahme<br />

Zufriedenheit/ Alternativen<br />

Beurteilung hinsichtlich…<br />

angrenzende Sportanlagen, Parkplätze und Wege)<br />

Haftungsübernahme (für Mitglieder, Bedienstete, Besucher<br />

und Fremdnutzer) und damit verbundene Haftpflichtversi-<br />

cherung<br />

Gewährleistet Nutzung durch Bogensportverein, Schulen,<br />

Kitas und die Stadt Rüsselsheim<br />

Recht der Vermarktung durch Anbringen von Werbung oder<br />

Vermietung an Fremdnutzer<br />

Bauliche Veränderungen bedürfen der schriftlichen Zu-<br />

stimmung durch die Stadt (§4)<br />

Abgabe von 50% der erzielten Gewinne an die Stadt<br />

Befürchtung der Fremdübernahme (anderer Verein / priva-<br />

ter Träger) und daraus entstehenden Nachteilen für den<br />

Verein (Benachteiligung bei Hallenzeiten, Verschlechterung<br />

des Hallenzustandes, Wegfall von Werbeeinnahmen)<br />

Vorteile der Übernahme : Priorität bei Hallenvergabe, keine<br />

Hallenmiete, weitere gastronomische Nutzung, Werbein-<br />

nahmen, Planungssicherheit, (bauliche) Anpassung der<br />

Halle Bedürfnisse des Vereins<br />

hohe Zufriedenheit mit der Lösung (Beurteilung nach 36<br />

Monaten Betrieb)<br />

serschäden, Einbruch, Diebstahl, Glasbruch)<br />

Pauschalbetriebskostenzuschuss 56.000€ p.A.<br />

Zuschuss für laufende Kosten 14.025€ (vierteljährlich)<br />

Gesamtzuschuss 112.200€ p.A. (§11)<br />

Nutzungsentgelt 55,63€ / Stunde für Rüsselsheimer Sport-<br />

vereine, Kitas und Schulen bzw. 26,75€ (Zeitraum 01. Mai<br />

– 30. September)<br />

2.150€ Nutzungsentgelt für Clubraumnutzung durch Bo-<br />

gensportverein Rüsselsheim<br />

Kommune muss bei längerandauernden baulichen Maß-<br />

nahmen eine Ausweichhalle zur Verfügung stellen.<br />

Recht auf Eigennutzung nach Ankündigung, unangekündig-<br />

te Besichtigungen. Erforderliche Baumaßnahmen nach An-<br />

kündigung (Frist 4 Wochen) durchführbar<br />

Übernahme 50% der entstanden Verluste aus dem Betrieb<br />

Kosteneinsparung<br />

Annahme: kooperationsbereiter Verein (mit ca. 70% der<br />

Hallenzeit Hauptnutzer)<br />

attraktive Halle (Niedrigenergiebauweise) in gutem Zustand<br />

hohe Zufriedenheit mit der Arbeit des Vereins und den er-<br />

zielten Einsparungen


Vorteile<br />

Bewirtschaftungskosten<br />

Zustand des Objektes<br />

Kosten werden durch kommunale Zuschüsse, den Einnah-<br />

men aus dem Hallenbetrieb (z.B. Kreativmarkt für Hobby-<br />

künstler, Kindermesse) und ehrenamtliche Arbeit gedeckt<br />

(bisher jedes Jahr leichter Gewinn)<br />

Hausmeisterdienst = 1000€ / mtl. für 4 Hauswarte (Renter<br />

mit handwerklicher Berufsausbildung, erhalten 30€ Tages-<br />

pauschale) / 40% Einsparungen bei den Energiekosten (er-<br />

reicht durch Optimierung der Hallenbelüftung, Reduktion<br />

des Warmwasserverbrauchs, bedarfangepasste Beleuch-<br />

tung und Heizung)<br />

Hallenvorstand (ehrenamtlich) + 3 Mitarbeiter (400€ Basis)<br />

Verbesserung der Halle durch engagiertes Hallenpersonal<br />

Anpassung der Halle an Nutzerbedürfnisse (Einrichtung ei-<br />

nes Büros für Handballsparte, Umgestaltung des Foyers,<br />

Einbau einer neuen Küche, Erneuerung der Schränke für<br />

Sportgerät, etc.)<br />

Einsparung von jährlich ca. 30.000€ (durch Einsparungen<br />

bei Verwaltung und Hausmeisterdienst)<br />

der ohnehin gute Zustand der Halle hat sich durch das En-<br />

gagement des Vereins sogar verbessert<br />

Zusammenarbeit partnerschaftliche Zusammenarbeit (Win-Win Situation) partnerschaftliche Zusammenarbeit (Win-Win Situation)<br />

Sportangebot<br />

Arbeitsbelastung<br />

Einstellung der Politik<br />

Sportangebot hat sich nicht verändert (Hallebelegung iden-<br />

tisch)<br />

kein Mitgliederzuwachs<br />

hohe Arbeitsbelastung für alle involvierten Vereinsmitglie-<br />

der, aber auch großes Engagement der einzelnen Sparten<br />

positive Bewertung des Projekts, Politik erkennt den Nut-<br />

zen, den sie durch den Verein und dessen ehrenamtliche<br />

Arbeit hat an und ist deswegen ein fairer Partner<br />

Identifizierung des Vereins mit seiner Halle<br />

(Gefühl: „Vom Benutzer zum Bewohner“)<br />

…<br />

gesunkener Verwaltungsaufwand<br />

durchgehend positive Bewertung des Projekts durch die<br />

Politik in der Kommune<br />

Kostenersparnis von ca. 30.000€ p.A.


Nachteile<br />

Finanzierung<br />

Empfehlenswert?<br />

Unterlagen<br />

Steigerung des Vereinsimages<br />

schnellere interne Terminvergabe und Organisation<br />

(z.B. durch den Onlinetagesbericht der 4 Hauswarte)<br />

höhere Mitgliederzufriedenheit<br />

bessere Entwicklungsmöglichkeiten für den Verein in sport-<br />

licher und wirtschaftlicher Hinsicht (Einnahmen aus Hallen-<br />

vermarktung, breitere und bedarfsorientierte Nutzung)<br />

keine Mitgliedsbeitragserhöhungen<br />

mehr ehrenamtliche Arbeit<br />

zusätzliche Verantwortung<br />

gestiegenes Anspruchsdenken der Nutzerabteilungen<br />

kommunaler Zuschuss (112.200€ p.A.)<br />

Einnahmen aus Vermarktung (Werbung, Vermietung)<br />

ehrenamtliche Arbeit durch Vereinsmitglieder<br />

Empfehlenswert, wenn Verein nur ehrenamtliche Arbeit mit-<br />

einbringt; die wesentlichen Betriebskosten müssen durch<br />

Zuschüsse von der Stadt gedeckt werden<br />

Grundlage der vertraglichen Regelung sind eine eindeutige<br />

Kostenaufstellung und klar definierte Rechte und Pflichten<br />

für Verein und Kommune<br />

Fachkundige Mitarbeiter sowie die Gründung eines Hallen-<br />

vorstandes sind Voraussetzung für den Erfolg<br />

Geschäftsordnung des Hallenvorstandes<br />

Präsentation: Bewertung der Übernahme aus Sicht des<br />

Vereins (PowerPoint)<br />

verbesserter Hallenzustand<br />

effiziente und für den Sport und die Stadt optimale Be-<br />

triebsführung durch den Verein<br />

gutes Verhältnis zum Hallenvorstand (schnelle Kommunika-<br />

tion)<br />

-<br />

Empfehlenswert, der Verein muss allerdings frühzeitig in<br />

die Gestaltung der Vertragswerks miteingebunden werden<br />

langfristiger Beratungsprozess (mindestens ¾ Jahr)<br />

Mediator zur Vermittlung zwischen Kommune und Verein<br />

Dem Verein muss vermittelt werden, dass es sich um eine<br />

Chance zur Weiterentwicklung handelt und die Stadt als<br />

langfristiger Partner an seiner Seite operiert<br />

Nutzungsvertrag (PDF)<br />

Präsentation: Bewertung der Übernahme aus Sicht der<br />

Kommune (PowerPoint)


Sonstiges - -<br />

Ansprechpartner<br />

Alfred Laun<br />

Hallenmanager und Geschäftsführer der Sporthalle<br />

Bauschheim<br />

Am Weinfass 82<br />

65428 Rüsselsheim<br />

Tel. 06142 / 7 16 25<br />

Email: hallenmanager@bauschheim.de<br />

Web: http://www.sporthalle.bauschheim.de<br />

HERR LAUN IST GERNE BEREIT BEI DER PLANUNG IN<br />

SCHWENTINETAL BEHILFLICH ZU SEIN.<br />

Sportamt Rüsselsheim<br />

Robert Neubauer<br />

Mainstraße 7<br />

65428 Rüsselsheim<br />

Telefon: 06142 / 83-27 94


Ort:<br />

* DIE AUSKUNFTSBEREITSCHAFT DES DUISBURGER SPORTBUNDES WAR VERHALTEN – DATEN TEILWEISE NUR LÜCKENHAFT VORHANDEN *<br />

Sportstätte(n)<br />

Eigentumsverhältnisse Kommune<br />

Rechtsgrundlage,<br />

Vertragskategorie<br />

betrieben von:<br />

DUISBURG (NRW, 496.665 Einwohner, fünftgrößte Stadt Nordrhein-Westfalens)<br />

insgesamt 470 SPORTVEREINE<br />

39 Sportanlagen (Außenanlagen)<br />

39 Vereine (ausnahmslos mit den Sparten Fußball und Leichtathletik, die die Anlagen zuvor überwiegend oder ausschließ-<br />

lich genutzt haben)<br />

Vertragsbedingungen Vertragslaufzeit 30 Jahre<br />

Pachtvertrag (entgeltlich, eigenverantwortliche Nutzung der Sportanlage)<br />

Vom Pächterverein mit 12 Monaten Frist kündbar, wenn…<br />

zwingende Gründe nachgewiesen werden,<br />

Nutzungskapazitäten und Belegungszeiten in unangemessenem Verhältnis stehen<br />

Verpächter Eigenbedarf für öffentliche Zwecke anmeldet<br />

der Pächterverein nicht mehr Mitglied des LSB oder des Stadtsportbund Duisburg ist.<br />

Fristlose Kündigung durch Kommune, wenn<br />

der Pächterverein gegen Vertragsbestimmungen verstößt<br />

der Pächterverein Insolvenz anmeldet<br />

der Pächterverein 2 Jahre mit seinen Pachtzahlungen im Rückstand ist<br />

Recht und Pflichten Übernahme der laufenden Pflege und Reinigung der Sport-<br />

Verein Kommune<br />

stätte, Pflege des Umkleidegebäudes (Schönheitsreparatu-<br />

ren, Reparaturen selbstverschuldeter Schäden, Kleinrepa-<br />

raturen), Verkehrssicherungspflicht, Regelung der Platzbe-<br />

legung (alleiniges Belegungsrecht)<br />

Bauliche Unterhaltung (Dach und Fach)<br />

Erneuerung der Sportflächen<br />

Pauschalzuschuss gemäß Sportförderungsrichtlinien<br />

(siehe Zuschusstabelle)


Gründe für Kooperation/ Über-<br />

nahme<br />

Betriebskosten und öffentliche Abgaben (Grundsteuer,<br />

Entwässerungsgebühren, Straßenreinigung, Energiekos-<br />

ten, etc.)<br />

Übernahme des Geräteparks in das Vereinseigentum<br />

Bauliche Änderungen nur mit Zustimmung der Verpächters<br />

Recht auf Einnahmenerzielung (Gastronomie, Eintrittskar-<br />

ten, Werbung, Nutzungsentgelt für Fremdnutzer)<br />

>> weitere gewerbliche Nutzung (inkl. Vermietung) bedarf<br />

der Zustimmung der Stadt<br />

erhält eine Entschädigung für fest mit Grund und Boden<br />

verbundenes Eigentum bei Vertragsende<br />

Perspektive einer eigenen Sportstätte<br />

Gefahr von Nutzungsentgelten bzw. steigenden Gebühren<br />

ohne zusätzlichen Nutzen<br />

Zuschuss für Grundbesitzabgaben<br />

Nutzungsrecht für den Schulsport (Nutzungsentgelt)<br />

und eigene Veranstaltungen (max. 3 Tage im Jahr)<br />

Übernahme der Feuerversicherung<br />

Recht zur unangekündigten Besichtigung<br />

Kosteneinsparungen (schlechte Haushaltslage)<br />

bereits zuvor getroffene Maßnahmen zu Kostensenkung<br />

waren z.B. Nutzungsgebühren, Übergabe der Schlüssel-<br />

gewalt, Entgelt für Beleuchtung, Abbau von kommunalem<br />

Personal (Platzwarte, Unterhaltungskolonnen)<br />

Zufriedenheit/ Alternativen - hohe Zufriedenheit mit der Lösung<br />

Beurteilung hinsichtlich…<br />

Bewirtschaftungskosten<br />

Zuschuss deckt 70% der bisherigen städtischen Energie-<br />

kosten >> Einsparungen <strong>beim</strong> Energieverbrauch und zu-<br />

sätzliche ehrenamtliche Arbeit<br />

Sensibilisierung der Mitglieder für Kosten<br />

deutliche Reduktion der Energiekosten (im Vergleich zum<br />

kommunalen Betrieb)<br />

Einsparung von Personalkosten (Platzwarte, Unterhal-<br />

tungsarbeiter)<br />

(WERT DER EINSPARUNGEN KONNTE VON DER<br />

STADT DUISBURG NICHT AUSGEWIESEN WERDEN)<br />

Zustand des Objektes - sehr guter Zustand, verantwortungsbewusster Umgang der


Vorteile<br />

Zusammenarbeit<br />

Vereine mit der Sportanlage<br />

- regelmäßiger Dialog mit den Vereinen über den Zustand<br />

Sportangebot größerer Spielraum für Sportangebote des Vereins -<br />

Arbeitsbelastung<br />

höherer Organisations- und Arbeitsaufwand der ehrenamt-<br />

lichen Mitarbeiter<br />

Einstellung der Politik - -<br />

Identifikation des Vereins mit „seiner“ Anlage<br />

vergrößerter wirtschaftlicher und sportlicher Spielraum<br />

bzw. Entwicklungsmöglichkeiten<br />

und den Betrieb der Sportanlage<br />

in der Anfangsphase hoher Aufwand bei der technischen<br />

Betreuung<br />

spart Personalkosten<br />

Nachteile hoher ehrenamtlicher Arbeitsaufwand Betreuung der Vereine v.a. in der ersten Zeit aufwendig<br />

Finanzierung<br />

Empfehlenswert?<br />

Unterlagen<br />

kommunale Zuschüsse, Einnahmen aus Werbung und<br />

Platzvergabe, ehrenamtliche Arbeit<br />

- Empfehlenswert für Sportanlagen die vorwiegend von ei-<br />

-<br />

nem Verein genutzt werden<br />

klare Abgrenzung der Verantwortlichkeiten von Verein und<br />

Kommune<br />

Vorraussetzungen in der Sportanlage schaffen (Sportanla-<br />

ge sinnvoll teilen, Umkleideangebot für jeden Verein, Ener-<br />

giequellen trenne, Zugänge regeln)<br />

- Präsentation „Übernahme kommunaler Sportstätten durch<br />

Verein“ (PowerPoint)<br />

Pachtvertrag (.doc)<br />

Konzeptionspapier (.doc)


Sonstiges<br />

Ansprechpartner<br />

Duisburg-Sport wollte/konnte die Namen der betreffenden<br />

Vereine nicht übermitteln<br />

Tabelle der Zuschüsse (.xls)<br />

- Duisburg Sport<br />

-<br />

Herr Heinz-Gerd Janßen<br />

Betriebsleiter<br />

Kruppstr. 30 b<br />

47055 Duisburg<br />

Tel. 0203 9976 169<br />

Fax. 0203 203 99 76 210<br />

Mobil. 0171 8642368<br />

Email. h-g.janssen@duisburgsport.de<br />

Internet. www.duisburgsport.de


Ort:<br />

Sportstätte(n)<br />

Eigentumsverhältnisse Kommune<br />

Rechtsgrundlage,<br />

Vertragskategorie<br />

betrieben von:<br />

EGELSBACH (Hessen, 9.903 Einwohner / gelegen im Kreis Offenbach zwischen Frankfurt und Darmstadt<br />

/ insgesamt 12 SPORTVEREINE)<br />

DR. HORST SCHMIDT HALLE<br />

3-Felder-Sporthalle, Baujahr 1975<br />

SG Egelsbach (2.500 Mitglieder)<br />

13 Sparten (Badminton, Boxen, Fussball, Handball, Judo, Leichtathletik, Rollsport, Spielmannszug, Ski-Wandern-Freizeit,<br />

Tennis, Tischtennis,Turnen, Volleyball)<br />

Pachtvertrag (entgeltlich, eigenverantwortliche Nutzung als Sporthalle)<br />

Vertragsbedingungen Betriebsübernahme durch SG Egelsbach (01.08.2005)<br />

Vertrag begrenzt auf 1 Jahr, Verlängerung um je 1 Jahr, sofern der Vertrag nicht aufgelöst wird oder mit der Frist von zwei<br />

Monaten zum Ende des Pachtzeitraums gekündigt wird<br />

Verein kann fristlos kündigen, wenn Zuschuss durch die Kommune „nicht oder in wesentlich geringerem Umfang gewährt<br />

wird“ (§10)<br />

Kommune dem Verein fristlos kündigen, wenn dieser seine Pachtzins auch nach Abmahnung nicht bezahlt bzw. wenn dieser<br />

seine „Verkehrssicherungspflicht gröblich verletzt“ (§10)<br />

Recht und Pflichten Übernahme des Hallenbetriebs<br />

Verein Kommune<br />

Hallenzeitenvergabe, Reinigung, Überwachung und War-<br />

tung, Übernahme der Betriebskosten (Strom, Wasser, Gas,<br />

Abfall, etc.)<br />

Pachtzins 3.000€ p. A.<br />

Eigentümer<br />

Übernahme der baulichen Unterhaltung und Wartung der<br />

Halle innerhalb eines angemessenen Zeitrahmens (Be-<br />

schlüsse können nur durch den Gemeindevorstand bzw.<br />

die Gemeindevertretung herbeigeführt werden) – gleiches<br />

gilt auch für Mängel, die im Übergabeprotokoll festgehalten


Gründe für Kooperation/ Über-<br />

nahme<br />

Hallenwart (Vollzeitstelle 37/h Woche, 1.500€ mtl.)<br />

Verkehrssicherungspflicht und Haftung für Schäden am In-<br />

ventar, Kleinreparaturen bis 1000€ jährlich bzw. 100€ pro<br />

Einzelfall (Materialkosten), Pflicht zu Notmaßnahmen um<br />

eine Vergrößerung oder Schadenswiederholung zu ver-<br />

meiden (bei Nichtdurchführung Übernahme des hieraus<br />

entstehenden Schadens)<br />

Gewährleistet Nutzung durch andere Vereine und Instituti-<br />

onen sofern dies nicht mit den eigenen Interessen kollidiert<br />

bauliche Veränderungen sind vertraglich nicht geregelt,<br />

können aber beantragt werden und müssen bei Rückgabe<br />

der Sporthalle wieder rückgängig gemacht werden<br />

Recht Vermarktung durch Werbung und Vermietung<br />

finanzieller Verlust der durch den Betrieb der Halle entsteht<br />

ist vom Verein zu tragen<br />

Übernahme auf Vorschlag der Kommune (Grund: Finanzie-<br />

rungsprobleme mit der Folge drohender Hallennutzungs-<br />

gebühren)<br />

wurden.<br />

Pauschalbetriebskostenzuschuss 62.000€ p. A. geregelt<br />

auf Basis des öffentlichen Rechts, d.h. „die Gemeindever-<br />

tretung stellt jährlich im Rahmen der Beschlussfassung ü-<br />

ber den künftigen Haushalt Zuschussmittel zur Verfügung –<br />

oder nicht“<br />

Anpassung des Betriebskostenzuschusses nur auf Antrag<br />

und einer darauf folgenden Neuverhandlung<br />

Recht auf kostenlose Eigennutzung nach Ankündigung<br />

(mind. 3 Monate)<br />

Kosteneinsparungen<br />

Zufriedenheit/ Alternativen mittlere Zufriedenheit mit der Lösung hohe Zufriedenheit mit der Lösung<br />

Beurteilung hinsichtlich…<br />

Bewirtschaftungskosten<br />

Kosten werden auf Grund der gestiegenen Energiekosten<br />

durch kommunale Zuschüsse nicht mehr vollständig ge-<br />

deckt; der Verein kann diese nur durch zusätzliche ehren-<br />

amtliche Arbeit auffangen<br />

Hallenbetrieb wird durch die Geschäftstelle des Vereins or-<br />

ganisiert und geplant<br />

Einsparung von jährlich ca. 20.000€ (durch Einsparungen<br />

bei Verwaltung und Hausmeisterdienst)


Vorteile<br />

Nachteile<br />

Finanzierung<br />

Empfehlenswert?<br />

Zustand des Objektes<br />

Zusammenarbeit<br />

Sportangebot<br />

Arbeitsbelastung<br />

alte Halle (Baujahr 1975), Reparaturarbeiten durch die<br />

Kommune haben lange Vorlaufzeiten<br />

Zusammenarbeit nicht immer optimal, da Entscheidungen<br />

bezüglich finanzieller Unterstützung stets vom Gemeinde-<br />

vorstand abgesegnet werden müssen<br />

Sportangebot hat sich nicht verändert (Hallebelegung iden-<br />

tisch), kein Mitgliederzuwachs<br />

Arbeitsbelastung für Hausmeister hoch, großes ehrenamtli-<br />

ches Engagement aller Beteiligten<br />

Hallenzustand seit der Übernahme gleich bleibend<br />

gute Zusammenarbeit mit dem Verein<br />

…<br />

stark gesunkener Verwaltungsaufwand<br />

Einstellung der Politik - positive Bewertung des Projekts<br />

gestiegenes Vereinsimage<br />

schnelle interne Kommunikation<br />

breitere Nutzung möglich<br />

sehr viel ehrenamtliche Arbeit<br />

zusätzliche Verantwortung<br />

schwierige Zusammenarbeit mit der Kommune<br />

kommunaler Zuschuss (62.000€ p.A.)<br />

ehrenamtliche Arbeit durch Vereinsmitglieder<br />

Übernahme nur, wenn faire vertragliche Regelungen ge-<br />

funden werden, die beiden Seiten gerecht werden (Kom-<br />

mune darf nicht alle Verantwortung und Kosten an den<br />

Verein übergeben)<br />

Anpassung des Zuschusses an steigende Energiepreise<br />

sollte vertraglich festgelegt werden<br />

Kommune spart Geld<br />

Verein hat die Möglichkeit sein Angebot auszuweiten<br />

Verein hinterlässt bei nicht adäquater Betriebsführung eine<br />

heruntergewirtschaftete, marode Halle<br />

siehe Verein<br />

Unterlagen - Pachtvertrag (JPG)<br />

Empfehlenswert, der Verein muss allerdings frühzeitig in<br />

die Gestaltung der Vertragswerks miteingebunden werden


Sonstiges - -<br />

Ansprechpartner<br />

SG Egelsbach<br />

1. Vorsitzender:<br />

Edgar Karg<br />

Langener Str. 1<br />

63329 Egelsbach<br />

http://www.sgegelsbach.de/<br />

Tel.: 06103 / 4 36 22<br />

HERR KARG IST GERNE BEREIT BEI DER PLANUNG IN<br />

SCHWENTINETAL BEHILFLICH ZU SEIN.<br />

Gemeinde Egelsbach<br />

Manfred Kraus<br />

Freiherr-vom-Stein-Straße 13<br />

63329 Egelsbach<br />

e-mail: Manfred.Kraus@Egelsbach.de<br />

Tel.: 06103 405124


Ort: FLINTBEK<br />

Sportstätte(n)<br />

a) Eiderhalle<br />

Eigentumsverhältnisse a), b) Kommune<br />

b) Bürger- und Sportzentrum (1 Rasenplatz, 1 Grandplatz + Gebäude mit Umkleiden + Schießanlagen)<br />

betrieben von: a) Gemeinde (vormittags Schule) & TSV Flintbek (nachmittags) b) TSV Flintbek<br />

Rechtsgrundlage Nutzungen per Nutzungssatzung geregelt<br />

Vertragsbedingungen<br />

Gründe für Kooperation/ Über-<br />

nahme<br />

a) seit 1975; Schlüsseldienst, Benutzerbuch, Koordination der Hallenbelegung; "Energievereinbarung" orientiert sich am<br />

Verbrauch der letzten 5 Jahren und wird regelmäßig angepasst, die Differenz trägt/ bekommt der TSV<br />

b) seit 4 Jahren; komplette Pflege- und Sicherheitsverantwortung <strong>beim</strong> TSV<br />

Verein Kommune<br />

aus Angst vor Einführung von Nutzungsgebühren Kostengründe<br />

Leistungen b) Bewirtschaftung: Rasenpflege, Sicherheit<br />

a) Hausmeister, Reinigung<br />

Zufriedenheit/ Alternativen keine günstigere Lösung machbar sehr zufrieden<br />

Beurteilung hinsichtlich…<br />

Bewirtschaftungskosten a) b) Energiekosten deutlich gesunken<br />

b) Unterstützung durch Bauhof<br />

a) sehr gute Erfahrungen und Effekte bzgl. Kosten, Ener-<br />

gieverbrauch<br />

Zustand des Objektes kein Unterschied; b) ehemaliger Platzwart hilft aus a) allg. Zustand der Halle sehr gut<br />

Zusammenarbeit<br />

Sportangebot<br />

gut, „bis auf kleinere Reibereien“ den Zustand der Außen-<br />

anlagen im Sommer betreffend<br />

keine Veränderung; kein Einfluss auf die Mitgliederzahlen<br />

(1450)<br />

sehr gut


Vorteile<br />

Nachteile<br />

Finanzierung<br />

Empfehlenswert?<br />

Unterlagen<br />

Sonstiges<br />

Arbeitsbelastung<br />

hauptsächlich durch Ehrenamtliche; zusätzlich 1 Mitarbeiter<br />

stundenweise auf 400€-Basis & 1 Reinigungskraft<br />

deutlich geringer<br />

Einstellung der Politik Positiv bewertet, da erheblich Kosten eingespart wurden sehr positiv aufgrund der Einsparungen<br />

durch die Übernahme wurde die Einführung von Nutzungs-<br />

gebühren vermieden; dadurch konnten die Mitgliedsbeiträ-<br />

ge niedrig gehalten werden<br />

b) Arbeit bleibt an den Nutzern (Fußballabteilung) hängen,<br />

obwohl sie dem ganzen Verein zugute kommt<br />

durch Differenzbetrag gedeckt (Energieverbrauch lag bis-<br />

her immer unter dem Zuschuss der Gemeinde); zw. 4.000<br />

und 5.000 € Bonus für den TSV<br />

1 Mitarbeiter stundenweise auf 400€-Basis<br />

1 Reinigungskraft (3.000€/a)<br />

„Wenn es sich vermeiden lässt, sollte man es lassen“ =><br />

nur bei drohenden Nutzungsgebühren; Eigenbetrieb einer<br />

Halle ungleich aufwendiger<br />

Erfolg stark anhängig von den beteiligten Personen<br />

Ansprechpartner 1, Vorsitzender: Herr Dieter Kindschus, 04347-3617<br />

insbesondere finanziell sehr reizvoll für die Kommune<br />

(Kommune hat die Stelle des Platzwartes eingespart, ca.<br />

30.000€)<br />

Vorteil für beide Seiten: Planungssicherheit<br />

bisher keine Nachteile für die Kommune<br />

Zuschuss zu den Energiekosten<br />

Modell sehr empfehlenswert; aber abhängig von der Ver-<br />

einsführung<br />

keine Konflikte mit anderen Nutzergruppen und Vereinen<br />

Ortstermin gerne möglich (bei der Gelegenheit könnte man<br />

die Vereinbarung zwischen Stadt und TSV Flintbek einse-<br />

hen und weitere Informationen bekommen)<br />

Herr Lorenzen (Bürgermeister)


Ort: Magdeburg (Sachsen-Anhalt, 230100 Einwohner)<br />

Sportstätte(n) Gymnastikhalle mit 300-400qm; Denkmalschutz<br />

Eigentumsverhältnisse Kommune<br />

Rechtsgrundlage,<br />

Vertragskategorie<br />

betrieben von: Kneipp Verein Magdeburg e.V.<br />

Pachtvertrag<br />

Vertragsbedingungen Eigenanteil an der Sanierung (Gesamtkosten 1 Mil. €) ; 3-6€ Pachtzins/qm, zusätzliche Büroräume und Außengelände<br />

Gründe für Kooperation/ Über-<br />

nahme<br />

Leistungen Pachtzins<br />

Zufriedenheit/ Alternativen Ja, aber wenig vertraglich geregelt<br />

Beurteilung hinsichtlich…<br />

Verein<br />

Miete bei anderen Sporthallen; Angebot der Stadt; Mitgliederwachstum; Büro für Geschäftsstelle nötig<br />

Bewirtschaftungskosten Seit Inbetriebnahme gleich bleibend<br />

Zustand des Objektes „Normaler“ Zustand; aber Denkmalschutz<br />

Zusammenarbeit War schon immer gut<br />

Sportangebot Mehr Angebot von/für Gruppen<br />

Arbeitsbelastung Während der Sanierung deutliche Mehrbelastung<br />

Einstellung der Politik -<br />

Vorteile Qualität der Räumlichkeiten gestiegen, Mehr Hallennutzungszeiten, Verein kann weiter wachsen<br />

Nachteile Aufwand durch Sanierung war groß


Finanzierung Durch Mitgliederbeiträge, Betriebskostenzuschuss (auf Antrag); sonst k.a.<br />

Empfehlenswert? -<br />

Unterlagen -<br />

Sonstiges -<br />

Ansprechpartner -


Ort: Lohne (Oldenburg) (Niedersachsen, 25500 Einwohner)<br />

Sportstätte(n) Alte Bundeswehrhalle (Nutzung durch Kampfsport)<br />

Eigentumsverhältnisse Kommune<br />

Rechtsgrundlage,<br />

Vertragskategorie<br />

Vertragsbedingungen<br />

Gründe für Kooperation/ Über-<br />

nahme<br />

betrieben von: TuS Blau-Weiß Lohne<br />

Pachtvertrag<br />

Leistungen Verwaltung<br />

Zufriedenheit/ Alternativen Sehr zufrieden!<br />

Beurteilung hinsichtlich…<br />

Vorteile<br />

Bewirtschaftungskosten<br />

Beteiligung an den einmaligen Sanierungskosten i.H.v. 1 Millionen DM mit 200 000 DM durch ein zinsloses Darlehn<br />

Betrieb durchführen/organisieren; Reinigung; Verwaltung; Energie; Kosten werden 1/4 jährlich zurück erstattet.<br />

Zu wenig Hallenzeiten; Stadt bot die Pacht für 1€ an<br />

Verein<br />

Kostenneutral (eigentlich sollten 20% der Betriebskosten vom Verein getragen werden, ab Vertragsklausel durch Sondean-<br />

trag aufgehoben)<br />

Zustand des Objektes Keine nennenswerten Schäden<br />

Zusammenarbeit Hervorragend<br />

Sportangebot Seniorensport und Kampfsport<br />

Arbeitsbelastung Geringer Mehraufwand für den ehrenamtlichen Geschäftsführer<br />

Einstellung der Politik Unterstützte das Projekt von Anfang an<br />

Mehr Hallenzeiten; bessere Kommunikation zwischen den Nutzern (Sportsparten); bessere Verbindung zur Stadt; Mitglieder<br />

äußern sich positiv; durch die Möglichkeit des Spartenausbau –Mitgliederzuwachs;


Nachteile Keine<br />

Saubere Anlage (Behandlung der Sportstätte „als sei es das Wohnzimmer“); da wesentlich niedrigere Betriebskosten als bei<br />

vergleichbaren Hallen (ca.-15%) , bessere Verhandlungsposition für weitere Projekte<br />

Finanzierung Das Darlehn wird über eine Umlage über alle Sparten (alle Sparten haben eine eigene Buchführung) umgelegt;<br />

Empfehlenswert? Ja, wenn die vertraglichen Regelungen gut sind<br />

Unterlagen Pachtvertrag<br />

Sonstiges<br />

Ansprechpartner<br />

TuS Blau-Weiß Lohne<br />

Geschäftsführer Rudolf Eckhoff<br />

Tel.: 04442-921545


Ort: LÜBECK<br />

Sportstätte(n)<br />

Eigentumsverhältnisse<br />

betrieben von:<br />

a) Meesenhalle (3-Feld-Halle)<br />

b) TuS-Halle (wettkampfgerechte 3-Feld-Halle)<br />

c) städt. Sportplätze<br />

a) Kommune b) TuS Lübeck c) Eigentümer ist weiterhin die Hansestadt Lübeck, die auch für die Bauunterhaltung der Ge-<br />

bäude auf den Sportplätzen (Gebäudemanagement) sowie für die Sportplatzunterhaltung (Bereich Stadtgrün) zuständig ist.<br />

a) Kommune (wochentags, Schulbetrieb), TuS Lübeck (Wochenende) b) TuS Lübeck c) Sportvereine (TSV Travemünde,<br />

RW Moislingen u. a.)<br />

Rechtsgrundlage a) c) Nutzungsvertrag b) Nutzungsvereinbarung für den Schulsport<br />

Vertragsbedingungen<br />

Gründe für Kooperation/ Über-<br />

nahme<br />

Leistungen<br />

a) Schlüsseldienst, Reinigung („besenreine Übergabe“), Sicherheit, Hausrecht <strong>beim</strong> TuS<br />

b) Stadt kann in den Vormittagsstunden Schulsport in der Halle anbieten und beteiligt sich im Gegenzug anteilig an den Be-<br />

triebskosten<br />

c) Der Betrieb vor Ort wird eigenständig durch den Verein organisiert, der auch die Betreuung des Schulsports sicherzustel-<br />

len haben sowie eine evtl. Drittnutzung durch andere Vereine (diese Drittnutzung kommt allerdings nur in Ausnahmefällen<br />

vor).<br />

Verein Kommune<br />

a) Stadt ist an den Verein herangetreten, um Kosten zu<br />

sparen.<br />

b) Kapazitätsbedarf; günstige Gelegenheit<br />

a) Verein hat Aufgaben der städtischen Gebäudereinigung<br />

und die Aufsicht übernommen; betreibt den Getränkever-<br />

kauf in der Halle<br />

a) c) sowohl Vereinswünsche als auch finanzielle Erwä-<br />

gungen der Hansestadt Lübeck, da die gezahlten Zuschüs-<br />

se erheblich unter den städtischen Personalkosten für<br />

Platzwart und Gebäudereinigung liegen.<br />

Bereits zuvor mehrere städt. Sportplätze in die Verantwor-<br />

tung von Sportvereinen übertragen<br />

a) c) Bauunterhaltung der Gebäude durch das stadteigene<br />

Gebäudemanagement (Eigenbetrieb)


Zufriedenheit/ Alternativen<br />

Beurteilung hinsichtlich…<br />

c) Die Vereine haben die Aufgaben des städtischen Sport-<br />

platzwartes und der städtischen Gebäudereinigung über-<br />

nommen.<br />

Bewirtschaftungskosten a) b) keine Angabe<br />

Zustand des Objektes<br />

a) „Regelung hat gute und schlechte Seiten“; es lehrt die<br />

Vereinsmitglieder einen verantwortungsvollen Umgang mit<br />

der Sportstätte; Alternativen gibt es nicht<br />

a) Halle ist rel. neu; Mängel werden umgehende vom städ-<br />

tischen Eigenbetrieb behoben<br />

b) sehr gut<br />

Zusammenarbeit a) gut<br />

Sportangebot<br />

Arbeitsbelastung<br />

a) keine Veränderung zu verzeichnen<br />

b) enormer Mitgliederzuwachs nach dem Erwerb und der<br />

Modernisierung der ehemaligen Turnhalle der Grenzschut-<br />

zes (von 1.800 auf 2200)<br />

a) b) Arbeitsbelastung ist sehr hoch, da alles durch ehren-<br />

amtliche Kräfte bewältigt werden muss<br />

bisher zufrieden<br />

a) c) Die Entwicklung der Bewirtschaftungskosten ist positiv<br />

zu beurteilen, zumal die Vereine sich ja mit 30 % an diesen<br />

Kosten beteiligen müssen. Es wird also verstärkt auf spar-<br />

samen Energieverbrauch geachtet.<br />

a) c) Die Zusammenarbeit mit den Vereinen läuft gut,<br />

wenngleich es gelegentlich zu Meinungsverschiedenheiten<br />

kommt, wenn die Stadt von ihrem letzten Wort Gebrauch<br />

macht.<br />

a) c) Die Arbeitsbelastung in der Verwaltung ist zum einen<br />

für den Sportstättenbetriebsleiter gestiegen (mehr Anlagen,<br />

die übertragen wurden = mehr Kontrollen vor Ort und mehr<br />

Beratungsbedarf der Vereine); außerdem erweisen sich die<br />

Betriebskostenabrechnungen wiederholt als sehr aufwän-


Vorteile<br />

Einstellung der Politik<br />

a) Die Politik ist froh, dass an Personalkosten gespart wird<br />

(Wochenend-Arbeit der Hausmeister)<br />

a) b) Man fühlt sich wohl in der eigenen Halle („Heimat“)<br />

und hat die Geschicke selbst in der Hand. Man kann die<br />

beispielsweise in Ausnahmefällen noch nach 22.00 Uhr<br />

nutzen, ohne auf die Dienstzeiten des Hausmeisters Rück-<br />

sicht nehmen zu müssen.<br />

Nachteile a) „Eigentlich keine“<br />

Finanzierung<br />

Empfehlenswert?<br />

a) keine Angabe!<br />

b) Mitgliedsbeiträge(?): Wurden nach dem Kauf leicht an-<br />

gehoben, Mehreinnahmen durch Mitgliederzuwachs<br />

a) b) Ja. Man sollte nicht darauf drängen, aber wenn ein<br />

Verein eine gewisse Größe erreicht hat und eine engagier-<br />

dig.<br />

a) c) Die Einstellung der Politik kann so zusammengefasst<br />

werden, dass die Aufgabenübertragung an Vereine befür-<br />

wortet wird, da damit Einsparungen für die HL verbunden<br />

sind und die Vereine bessere Nutzungsmöglichkeiten erhal-<br />

ten.<br />

a) c) Es kann festgestellt werden, dass sich die genannte<br />

Übertragungsform für beide Seiten bewährt hat. Die Verei-<br />

ne sind freier in ihrer Platznutzung und müssen keine<br />

"Rücksicht" auf die Arbeitszeiten des städtischen Platz-<br />

warts nehmen.<br />

Die Vereine erhalten vom Bereich Schule und Sport Zu-<br />

schüsse, die allerdings um einen von den Vereinen zu tra-<br />

genden Anteil reduziert werden. An den entstehenden Be-<br />

triebskosten haben sich die Vereine grundsätzlich mit ei-<br />

nem Anteil von 30 % zu beteiligen.<br />

Die Sportvereine, die Platzwart- und Reinigungsdienste<br />

übernommen haben, sind von der Entrichtung von Benut-<br />

zungsentgelten befreit. Auch Werbemaßnahmen auf den<br />

Sportplätzen werden mit dem Bereich Schule und Sport<br />

nicht abgerechnet.<br />

Summa summarum – nach Abzug des Zuschusses an die<br />

Vereine – ergeben sich mit den bisherigen Regelungen<br />

Einsparungen für die Stadt in Höhe von 30.000 bis<br />

35.000€/a<br />

Ja. Siehe „Vorteile“


Unterlagen<br />

Sonstiges<br />

Ansprechpartner<br />

te und personell starke Führung hat, kann es gelingen.<br />

b) Situation nicht übertragbar<br />

Turn- und Sportverein Lübeck v. 1893 e.V.<br />

Friedel Schrader, 1. Vorsitzender<br />

0451/622450<br />

Evtl. Verträge zunächst befristen, um durch ein „Probejahr“<br />

das Risiko zu minimieren. Kündigungen wären allerdings<br />

kritisch, da man den Verein damit aus „seiner“ Sportstätte“<br />

verbannen würde<br />

Lange Vorgespräche, um die Einzelheiten der Vereinba-<br />

rung und etwaige individuelle Regelungen mit den Vereinen<br />

festzulegen<br />

a) c) Mustervertrag, aus dem nähere Einzelheiten ersicht-<br />

lich sind, wird zugeschickt<br />

Anderweitige "Betreibermodelle" werden bisher in Lübeck<br />

nicht praktiziert. Es ist allerdings vorgesehen, dass den<br />

Vereinen auf den Sportplätzen nach und nach auch Bauun-<br />

terhaltungsaufgaben (und Sportplatzunterhaltung) übertra-<br />

gen werden.<br />

Eine Ausweitung der bestehenden Regelungen auf weitere<br />

gedeckte Sportstätten ist derzeit nicht geplant. Hier werden<br />

die potentiellen Konfliktfelder Schulsport und Interessen<br />

anderer Vereine gesehen.<br />

Holger Jäger<br />

Hansestadt Lübeck Fachbereich Kultur, 4.401 Bereich<br />

Schule und Sport<br />

Telefon: 0451 / 122 - 52 03


Ort: Sindelfingen (Baden-Württemberg, 60800 Einwohner)<br />

Sportstätte(n) Glaspalast (Großsporthalle mit bis zu 5250 Zuschauerplätzen, Aschebahn, angeschlossene Judohalle)<br />

Eigentumsverhältnisse Kommune<br />

Rechtsgrundlage,<br />

Vertragskategorie<br />

betrieben von: Verein für... (u.a. VfL Sindelfingen)<br />

Pachtvertrag<br />

Vertragsbedingungen 26 000€ Pacht/Jahr; Jahresdefizit wird von der Stadt getragen<br />

Gründe für Kooperation/ Über-<br />

nahme<br />

Verein<br />

Die Halle war für die Stadt finanziell nicht mehr tragbar, also Bestand die Gefahr des Gesamtausfalls der Halle. Der Verein<br />

fühlte sich in seinen sportlichen Belangen nicht genügend in der Halle vertreten.<br />

Leistungen Vorstand für Trägerverein stellen, d.h. Vereinsarbeit im neuen Verein leisten<br />

Zufriedenheit/ Alternativen Sehr zufrieden im Gegensatz zur vorherigen Betreibsführung<br />

Beurteilung hinsichtlich…<br />

Bewirtschaftungskosten Für den VfL Sindelfingen keine Mehrbelastung, da Personalkosten vom Trägerverein übernommen werden<br />

Zustand des Objektes Gut, aber einige Mängel an Dach&Fach<br />

Zusammenarbeit Funktioniert reibungslos; Viele Menschen sind vom der neuen Betriebsführung begeistert<br />

Sportangebot Mehr Nutzung durch den Sport, der Kommerz hat nicht mehr den absoluten Vorrang, wie vorher.<br />

Arbeitsbelastung Im neuen Verein und im Glaspalast an sich wird mehr ehrenamtliche Arbeit geleistet als vorher.<br />

Einstellung der Politik Glaspalast ist ein Aushängeschild der Stadt und die Kooperation wird sehr positiv gesehen.<br />

Vorteile Der Sportbetrieb läuft wesentlich besser. Die Bedürfnisse der Mitglieder werden besser vertreten.<br />

Nachteile -


Finanzierung Keine Mehrkosten für den Verein VfL Sindelfingen<br />

Empfehlenswert? Ja, Tip: Ein Verein als Betriebsleitung ist wesentlich einfacher zu handhaben als eine Betriebsführungs-GmbH<br />

Unterlagen Prospekt, Bilanzen 1999-2007<br />

Sonstiges -<br />

Ansprechpartner<br />

Uwe Dieterich<br />

Geschäftsführer im Glaspalast Sindelfingen<br />

Fon: +49(07031) - 70 86 50<br />

Fax: +49(07031) - 70 86 70<br />

eMail: u.dieterich@glaspalast.com<br />

www.glaspalast.com


Ort: Magdeburg (Sachsen-Anhalt, 230100 Einwohner)<br />

Sportstätte(n)<br />

Eigentumsverhältnisse Kommune<br />

Rechtsgrundlage,<br />

Vertragskategorie<br />

Nutzfläche Gesamtobjekt (incl. Büros, Aufenthaltsraum, 1 Sportsaal, 1 Kraft- und Ausdauertrainingsraum, 2 Gym-<br />

nastikräume, 2 Bowlingbahnen, 1 Saunabereich, Umkleideräume) ca. 1700 qm<br />

Nicht wettkampfgeeignet, Sport- und Therapieräume für den ambulanten Rehabilitationssport, Präventionsangebote,<br />

Behindertensport, allle Räume umfassend ausgestattet<br />

betrieben von: VSB Magdeburg<br />

Mietvertrag<br />

Vertragsbedingungen Mietvertrag über 30 Jahre bei „symbolischer“ Miete<br />

Gründe für Kooperation/ Über-<br />

nahme<br />

Leistungen<br />

Zufriedenheit/ Alternativen Sehr zufrieden!<br />

Beurteilung hinsichtlich…<br />

Verein<br />

Kapzität im alten Vereinsobjekt erschöpft, Entwicklungsfähigkeit war dadurch beschränkt,<br />

Vereinfachung im organisatorischen Bereich durch zentralen Anlaufpunkt statt Zersplitterung auf verschiedene Hallen<br />

Das Objekt befand sich in sanierungsbedürftigem Zustand, Eigentum der Stadt Magdeburg, Sanierungskosten<br />

wurden durch Mischfinazierung aus Eigenmitteln und Eigenleistungen sowie Fördergeldern von Stadt, Land und<br />

Bund getragen.<br />

Nebenkosten und Instandhaltung des Gebäudes müssen bezahlt werden.<br />

Bewirtschaftungskosten Sind mit der Mitgliederzahl gestiegen


Vorteile<br />

Zustand des Objektes Größere Schäden als erwartet, aber jetzt in Ordnung.<br />

Zusammenarbeit hervorragend<br />

Sportangebot Ist größer geworden<br />

Arbeitsbelastung Ist mit der Mitgliederzahl gestiegen.<br />

Einstellung der Politik Verein wurde durchweg unterstützt.<br />

Nachteile -<br />

weniger Hallenausfallzeiten (alte Objekt wurde mehrfach von der Elbe überflutet)<br />

weniger Schäden(alte Objekt wurde mehrfach von der Elbe überflutet)<br />

mehr Angebote vom Verein<br />

Aufbau neuer Gruppen<br />

Mitgliederentwicklung: + 45 %<br />

mehr Stolz, weil der Verein ein „eigenes“ Sportobjekt hat;<br />

höhere Mitgliederzufriedenheit (gemessen 2007)<br />

Finanzierung mehr Angebote = mehr Mitglieder = Mehr Einnahmen = mehr Personal = bessere Verteilung fixer Kosten<br />

Empfehlenswert?<br />

Unterlagen -<br />

Wichtig:<br />

Wirtschaftlichkeitsrechnung anhand seriöser Schätzungen!<br />

Wie laste ich die entstehenden Ressorcen ganztägig aus? (Erweiterung von Angeboten, Diversifikation, neue Bereiche<br />

erschließen, welche Kostenträger (z.B. Krankenkassen) haben Interesse an Angeboten (Rehasport!))


Sonstiges -<br />

Ansprechpartner<br />

Jörg Möbius<br />

Geschäftsführer VSB Magdeburg<br />

Tel.: 0391 / 5 61 65 14


Ort: WANKENDORF<br />

Sportstätte(n) Ballsporthalle Wankendorf<br />

Eigentumsverhältnisse Kommune<br />

betrieben von: TSV Wankendorf<br />

Rechtsgrundlage Nutungsvertrag<br />

Vertragsbedingungen<br />

Gründe für Kooperation/ Über-<br />

nahme<br />

Leistungen<br />

Zufriedenheit/ Alternativen<br />

Beurteilung hinsichtlich…<br />

Gemeinde übernimmt die Bewirtschaftungskosten; der Verein zahl anteilig 10% der Bewirtschaftungskosten und stellt den<br />

Hausmeister<br />

Kleinere Reparaturen werden durch den Verein getragen, die Bauunterhaltung obliegt der Gemeinde<br />

vertragliche festgelegter Vorrang der Schulnutzung und kostenloses Bereitstellen der Halle für Veranstaltungen der Gemein-<br />

de, Nutzung durch Vereine aus den Umlandgemeinden des Amtes Wankendorf soll ermöglicht werden<br />

Die Kosten für Nutzer, die nicht aus dem Bereich des Amtes Wankendorf kommen betragen 150 € pro Tag.<br />

Verein Kommune<br />

Die alte Schulsporthalle ist für Handballsport nicht geeignet.<br />

Dadurch war es zuvor notwendig entweder nach Bordes-<br />

holm oder Neumünster auszuweichen. Dort mussten Nut-<br />

zungsentgelte gezahlt werden. Um diesen Missstand zu<br />

beheben hat man sich zur Beteiligung am Bau und am Be-<br />

trieb der Halle entschlossen.<br />

Hausmeister wird bezahlt, Reinigung, Pflege der Außenan-<br />

lagen (hier gelegentlich Unterstützung durch den Bauhof<br />

der Gemeinde)<br />

Sehr zufrieden! („Was Besseres kann uns nicht passieren“;<br />

„Jahrhundertvertrag“)<br />

Kosten


Vorteile<br />

Nachteile<br />

Bewirtschaftungskosten<br />

Zustand des Objektes<br />

Es wird sehr auf den Energieverbrauch geachtet, damit der<br />

10-%-Anteil des Vereins bezahlbar bleibt.<br />

Bisher keine Beschwerden; durch die neue Halle wurden<br />

Begehrlichkeiten anderer Vereine geweckt, wodurch die<br />

Kapazitäten zusätzlich knapp werden. Die Halle ist jeden<br />

Tag 7-8 Stunden ausgelastet.<br />

Zusammenarbeit „Hervorragend“<br />

Sportangebot<br />

Arbeitsbelastung<br />

Einstellung der Politik<br />

Die Handballsparte erlebt einen „Boom“, ebenso Angebote<br />

wie „Fitness für alle“, die nach dem Bau mehr Kapazitäten<br />

in der kleinen Schulturnhalle haben.<br />

Mitgliederzuwachs direkt nach dem Bau von 1090 auf ca.<br />

1400. Mittlerweile ca. 1200 Mitglieder<br />

Arbeitsbelastung für Hausmeister hoch, zeigen großes En-<br />

gagement und sind dem Verein verbunden, so dass sie<br />

mehr arbeiten als vereinbart.<br />

Die Übungsleiter säubern die Tribünen nach Veranstaltun-<br />

gen.<br />

Das Projekt wurde vor 7 Jahren begonnen und wird seither<br />

durchweg positiv bewertet. Die Kooperationen erstrecken<br />

sich auf andere Sportstätten in der Gemeinde (Jahnplatz)<br />

Mitgliederzuwachs, mehr Entwicklungsmöglichkeiten in der<br />

kleinen Halle für andere Gruppen (außer Handball), bspw.<br />

Kinder und Senioren<br />

Überhaupt keine Nachteile!<br />

Aber Konfliktbereiche:<br />

Sehr guter, quasi neuwertiger Zustand („Ein Gutachter war<br />

im Jahr 2004 begeistert von dem Zustand der Halle.“)<br />

Im Nachbereich hat sich der TSV zu DEM Verein entwi-<br />

ckelt, was sich auch in gestiegenen Mitgliederzahlen zeigt.<br />

Speziell in der Handballsparte sind große Erfolge und Zu-<br />

wächse zu verzeichnen.<br />

Kaum Verwaltungsaufwand<br />

Die Politik bewertet die Kooperation durchweg positiv. Ist<br />

im Verein involviert und hat den Prozess mitinitiiert. Auch<br />

aus den Umlandgemeinden, die einen Teil der Finanzie-<br />

rung mitgetragen haben, gibt es positive Resonanz.


Finanzierung<br />

Empfehlenswert?<br />

Hallenzeiten werden im Winter durch die Konkurrenz mit<br />

den Feldsportarten knapp<br />

Probleme mit externem Verein aus dem Amtsgebiet, der<br />

Hallenzeiten beansprucht; zukünftig werden noch größere<br />

Engpässe durch die Ausweitung des Amtsgebietes erwartet<br />

(„Amtssporthalle“)<br />

Laufende Kosten für den Verein pro Jahr etwa 8.000 bis<br />

9.000 € (u. a. je 300 € pro Monat für jeden der beiden<br />

Hausmeister + anteilige Bewirtschaftungskosten)<br />

Beim Bau wurden etwa 10% der Gesamtsumme durch Ei-<br />

geninitiative gespart (durch Fachkräfte in den Reihen des<br />

TSV, die unter Regie des Architekten am Bau mitgewirkt<br />

haben)<br />

Keine Beitragserhöhung zur Finanzierung notwendig;<br />

Mehrkosten wurden durch Mitgliederzuwächse aufgefangen<br />

und durch das Einsparen der Hallennutzungsgebühren, die<br />

zuvor gezahlt werden mussten<br />

Derzeit wenig Einnahmen durch Bandenwerbung in der<br />

Halle, da schwierig zu vermarkten<br />

Im Prinzip ja. Kommt auf die Organisation des Vereins an.<br />

Nur eine Handvoll Leute trägt die Last eines solchen Pro-<br />

jektes. Hohes Maß an Verantwortung für Ehrenämtler<br />

(Steuern, Versicherungen, Haftungsfragen)<br />

durchschnittliche Bewirtschaftungskosten: ca. 19.000 €/a<br />

• davon für die bauliche Unterhaltung: 5.000 € (wg.<br />

Problemen an der Heizung, sonst niedriger)<br />

• davon ca. 12.000 € für Energiekosten<br />

• davon Kosten für den Bauhof: 500 €<br />

Kalkulation für das 2008: etwa 25.000 € (2006: 19.240 €)<br />

Wichtig ist es, den zukünftigen Betreiber frühzeitig in die<br />

Planungen einzubeziehen.<br />

Der Verein muss an den Bewirtschaftungskosten beteiligt<br />

werden, um einen verantwortungsvollen Ressourceneinsatz<br />

sicherzustellen.<br />

Die Kooperation ist sehr stark an Personen gebunden und<br />

steht und fällt mit dem Engagement der Vereinsverantwort-<br />

lichen.


Unterlagen<br />

Sonstiges<br />

Ansprechpartner<br />

Turn- und Sportverein Wankendorf e. V.<br />

1. Vorsitzender Klaus-Peter Jung<br />

Tel.: 04326/98 555<br />

Nutzungsvertrag<br />

Bewirtschaftungskostenplan 2005<br />

Durch die offen Ganztagsschule sind Nutzungskonflikte in<br />

den Nachmittagsstunden vorprogrammiert<br />

Herr Thomas Köpp<br />

Bereich Finanzen, Bauen, Schulen<br />

Tel.: 04326 – 997929


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

3. Protokolle Workshops<br />

• Protokoll Workshop I vom 05. Juni 2008<br />

• Protokoll Workshop II vom 04. und 05. Juli 2008<br />

• Protokoll Workshop III vom 04. September 2008<br />

Kapitel VIII


<strong>Machbarkeitsstudie</strong><br />

Mehrzweckhalle für <strong>Schwentinental</strong><br />

Stärken:<br />

Protokoll Workshop I<br />

5. Juni 2008, Kleine Schwentinehalle<br />

Stärken und Schwächen der Ist-Situation des Sports in <strong>Schwentinental</strong><br />

[in Klammern: Quelle]<br />

- Vielfalt des Sportangebots, v. a. klassische Sportarten [TSV]<br />

- Die „Leidensfähigkeit der Trainer“ (in Klausdorf). [Hr. Petersen]<br />

- Die kurzen Wege zu den Sportstätten. Ein Vorteil, der unbedingt erhalten werden soll<br />

(speziell im Hinblick auf Familien).<br />

- Einige Sparten des TSV Klausdorf haben neben der örtlichen eine überörtliche und<br />

regionale Bedeutung (Kreis Plön). [Hr. Müller, TSV]<br />

- Es herrschen für Sportlehrer in Raisdorf sehr gute Bedingungen vor („Himmelreich“)<br />

durch die vorhandenen Anlagen (Freibad, Tennisplätze, Hallen, Wasserzugang).<br />

[Schulzentrum Raisdorf]<br />

- Der Kraftraum in der Astrid-Lindgren-Schule.<br />

- Beiträge des TSV Klausdorf sehr niedrig (5,50€ zzgl. Spartengebühren)<br />

- Die Vereinsbindung im Ort ist sehr stark.<br />

Schwächen:<br />

- fehlende Hallenzeiten [Fr. Clausen, TSV]<br />

- fehlende Hallenzeiten � dadurch Konkurrenz mit den Vereinen; viele Angebote<br />

(nachmittags) nicht machbar [Realschule Raisdorf]<br />

- Es ist nahezu unmöglich Hallenzeiten zu bekommen. [Grundschule Klausdorf]<br />

- TSV Klausdorf würde sich gerne – neben den klassischen Angeboten – weiterentwickeln<br />

in Richtung Gesundheitssport und Alterssport (bspw. in Kooperation mit Krankenkassen).<br />

Dies würde sowohl vom Verein (Ausbildung von Kurs- und Übungslei-


<strong>Machbarkeitsstudie</strong><br />

Mehrzweckhalle für <strong>Schwentinental</strong><br />

tern) als auch vom LSV (Programm „Fit 50+“) unterstützt werden. Der Verein muss<br />

aber leider das Angebot aus Kapazitätsgründen einschränken (auch im „klassischen“<br />

Bereich). Dadurch wird eine Abwanderung zu konkurrierenden Vereinen aus Kiel befürchtet.<br />

[Hr. Müller, TSV]<br />

- Die Konkurrenz und das Ausmaß der etwaigen Abwanderung sind dabei jedoch je<br />

nach Sportart und Leistungsniveau unterschiedlich.<br />

- Klausdorfer weichen bisweilen nach Kiel aus, z. T. aber auch schon nach Raisdorf.<br />

Dies betrifft aber vornehmlich Kinder und Jugendliche.<br />

- In der Schwentinehalle gibt es nur sehr begrenzt Möglichkeiten zur Lagerung von<br />

Sportgeräten (z. B. Matten für Judo). Dadurch sind in diesem Bereich auch keine<br />

Neuanschaffungen möglich (bspw. Bänke). Die Judosparte hat mit etwa 70 Aktiven<br />

einen entsprechend hohen Bedarf an Lagerkapazitäten. [Hr. Emsmann, TSV Judo]<br />

- In der Uttoxeterhalle (aber auch in Klausdorf) kommt es durch Kultur- und Sonderveranstaltungen<br />

zur Verdrängung regelmäßiger Trainingszeiten und des Schulsports,<br />

da die Halle für den Auf- und Abbau meist den ganzen Tag (oder sogar länger) blockiert<br />

ist. Da dies vorwiegend an Freitagen und am Wochenende der Fall ist, sind<br />

immer wieder dieselben Gruppen betroffen. Für diese gibt es keine Ausweichmöglichkeiten.<br />

[Realschule]<br />

- Bisher gibt es eine Unterversorgung in den Bereichen „Fitness“ und „Wellness“. Im<br />

Ostseepark Raisdorf gibt es nun ein erstes gewerbliches Fitness-Center. In diesem<br />

Segment gibt es noch viel Potential. Angedachte Planung: Hotelneubau mit Gesundheitsschwerpunkt.<br />

[Hr. Weipert, Ostseepark]<br />

- Es gibt in Klausdorf keine wettkampfgerechte Halle, die den Anforderungen des<br />

Spielbetriebs in der Basketballregionalliga genügt. Zum einen können die Zuschauer<br />

(100-150 pro Spiel) nicht ohne Mühen untergebracht werden und zum anderen sind<br />

andere Abmessungen erforderlich. Zudem besteht ein Mangel in den Nebenräumen<br />

(nur zwei Duschen, keine abschließbare SchiedsrichterInnenkabine). Da es keine feste<br />

Hausmeisterstelle mehr gibt, entstehen Probleme <strong>beim</strong> Aufbau (Stühle müssen aus<br />

der kleinen Halle herüber getragen werden) und bei der Reinigung nach den Spielen.<br />

Zuschauer tragen bei den Abendspielen (20.00h) Dreck in die Halle, der anschließend<br />

beseitigt werden muss, da die Halle am nächsten Morgen wieder dem Schulsport oder<br />

anderen Nutzern zur Verfügung stehen muss. Der Abbau zieht sich so oft bis 23.00<br />

Uhr hin. [TSV Basketball]<br />

- Auch für Handballspiele ist die Schwentinehalle nicht groß genug, da die Abmessungen<br />

des Handballfeldes keinen ausreichenden Platz für Auswechselraum und die vorgeschriebenen<br />

Auslaufzonen bieten. Bei Zuschauerbesuch verschärft sich das Problem,<br />

da Zuschauer teilweise „im Spielfeld sitzen“. Dies ist ein „indiskutabler Zustand“.<br />

[TSV Handball]<br />

- Für Volleyballturniere werden eigentlich drei Spielfelder benötigt. Dies bietet die<br />

Schwentinehalle nicht. Darüber hinaus ist für Ligaspiele in der höchsten Spielklasse<br />

der Angaberaum zu klein. [TSV Volleyball]


<strong>Machbarkeitsstudie</strong><br />

Mehrzweckhalle für <strong>Schwentinental</strong><br />

- Der Kraftraum in der Astrid-Lindgren-Schule ist zu klein, so dass höchstens 4-5 Personen<br />

gleichzeitig dort trainieren können. Darüber hinaus gibt es dort keine Duschen<br />

und die Toilette ist nur über den Schulhof zu erreichen.<br />

- Es gibt in Klausdorf keine Anlagen für „Jugendsport“ und Trendsportarten, bspw. keine<br />

Skateranlage, so dass die Jugendlichen nach Kiel ausweichen müssen. Auch in<br />

Raisdorf sind Jugendliche an die Verwaltung mit dem Wunsch nach einer solchen Anlage<br />

herangetreten.<br />

- Für den Seniorensport fehlen die attraktiven Zeiten (vormittags, früher Nachmittag),<br />

da diese durch Schulsport belegt sind. Eine Lösung wäre hier die Kooperation der<br />

Vereine mit den Schulen in den frühen Nachmittagsstunden, um so zusätzliche Kapazitäten<br />

frei zu machen.[RTSV, Hr. Ackermann]<br />

- In der Schwentinehalle gibt es keine bzw. kaum Bewirtungsmöglichkeiten. Die Ausstattung<br />

müsste dringend modernisiert werden (bspw. Anschaffung einer Spülmaschine,<br />

damit bei großen Veranstaltungen mit bis zu 300 Gästen nicht mehr mit der<br />

Hand gespült werden muss).<br />

- Auch bei anderen Sportarten, die „sich zeigen wollen“, stoßen die vorhandenen Kapazitäten<br />

an ihre Grenzen, auch in der Uttoxeterhalle. Die Folge ist, dass die Möglichkeiten<br />

für Jugendsportler, sich zu Leistungssportlern zu entwickeln, stark eingeschränkt<br />

sind. Weitere Abwanderung in diesen Sparten ist die Folge. [Hr. Petersen]<br />

- In der Sparte Volleyball illustriert ein Beispiel die Folgen der Kapazitätsengpässe deutlich:<br />

Für eine der Jugendmannschaften wurde ein Trainingstermin am Samstag angesetzt.<br />

An diesen Tagen finden aber auch die Ligaspiele statt. Ein Austausch zwischen<br />

Klausdorf und Raisdorf ist machbar und findet zum Teil schon jetzt statt, wie an den<br />

Mitgliedern der Sparte (auch im Kinder- und Jugendbereich) abzulesen ist. [TSV Volleyball]<br />

- Die Hallennutzungsgebühr in Raisdorf steht einem Austausch entgegen. Der Weg<br />

nach Kiel ist durch die Gebühren in Raisdorf während der Renovierung der Schwentinehalle<br />

leichter gewesen. [Hr. Müller]<br />

- Die Kapazitätsprobleme verschärfen sich dadurch, dass die Feldsportarten (insbesondere<br />

Fußball) im Winter in die Hallen drängen. Diese Praxis sollte vereinsintern überdacht<br />

werden.<br />

- Durch die Kapazitätsengpässe ist kein Leistungssport möglich, wodurch es zu einem<br />

„Absterben“ des Jugendsports kommen kann, obwohl genug Trainerpersonal vorhanden<br />

ist. Es ist zu befürchten, dass es zur Abwanderung in besser ausgestattete Gebiete<br />

kommt. [Hr. Petersen]


<strong>Machbarkeitsstudie</strong><br />

Mehrzweckhalle für <strong>Schwentinental</strong><br />

Handlungsfelder:<br />

- Seniorensport. Der LSV unterstützt Projekte zum Seniorensport („Fit 50+“ o. ä.) und<br />

zur Ernährungsberatung (hier ist ein Projekt für Kinder geplant). Es werden Leiter der<br />

Gruppen ausgebildet. [Hr. Müller]<br />

- Bewegungssportarten (bspw. „Pilates“). Können leider noch nicht angeboten werden,<br />

obwohl Nachfrage vorhanden ist. [Hr. Müller]<br />

- Es ist dringend ein Sportstättennutzungskonzept nötig, damit die vorhandenen Kapazitäten<br />

und ihre Stärken – zumindest in der Übergangszeit bis evtl. eine neue Halle<br />

gebaut ist – besser genutzt werden. So könnten beispielsweise die Basketballer des<br />

TSV Klausdorf für Ligaspiele in die Uttoxeterhalle umziehen. [Hr. Schade]<br />

- „Wir brauchen eine Wettkampfhalle [in Klausdorf]!“ Die Basketballabteilung will ihre<br />

Heimspiele nicht in Raisdorf austragen („Lokalpatriotismus“). [TSV Basketball]<br />

- Es soll eine Halle für die Stadt <strong>Schwentinental</strong> werden und keine Halle für den Ortsteil<br />

Klausdorf. Der Standort ist noch nicht geklärt. Es sollte erst geprüft werden, welche<br />

Flächen vorhanden sind und was gebraucht wird. [Hr. Schade]<br />

- Wichtig zunächst: Ein Sportentwicklungskonzept für die ganze Stadt aufstellen. [Hr.<br />

Müller]<br />

Sonstige Anmerkungen:<br />

- „Hauptschüler im Speziellen haben eine hohe Hemmschwelle, sich in Vereinen zu engagieren.“<br />

Vertraute Räume könnten dem entgegenwirken. Soll heißen: Die Angebote<br />

der Vereine sollten im Idealfall in den Räumlichkeiten stattfinden, die schon aus dem<br />

Sportunterricht bekannt sind. [Realschule]<br />

- „Ruhesportarten“ (Yoga) „noch nicht auf der Liste“ der Handlungsfelder<br />

- Beim Tausch von Hallenzeiten auf die spezifischen Bedürfnisse der Klientel einzelner<br />

Sparten achten (höherer Heizbedarf bei Älteren, weiche Bodenbeläge, und „nicht einfach<br />

Flächen tauschen“. [Hr. Dieckmann, Tanzclub Schwentine]<br />

- Umwandlung der Hallennutungsgebühr in eine Sportstättennutzungsgebühr [Hr. Ackermann,<br />

RTSV]<br />

- Anbindung von Sportstätten an ärztliche Versorgungseinrichtungen im Bereich Seniorensport<br />

[Hr. Weipert]<br />

- Es sollten auch alle Sportarten für die Planung erfasst werden, die nicht in den Sporthallen<br />

stattfinden (bspw. Seniorentanz). [Hr. Dieckmann]


<strong>Machbarkeitsstudie</strong><br />

Mehrzweckhalle für <strong>Schwentinental</strong><br />

Frage nach dem möglichen Standort einer (neuen) Halle<br />

- Lustiger Bruder – stellt die Verbindung zwischen Klausdorf und Raisdorf dar [Hr. Petersen]<br />

- Innerhalb des Gewerbegebietes Ostseepark<br />

o Einwand: „Nicht von den Schulen nutzbar!“<br />

- „Zentraler Standort zwischen den Ortsteilen“<br />

- „Den Standort an den Einzugsbereichen ausrichten“ (Ostufer Kiel)<br />

- Am Ritzebeker Weg, hinter dem Gewerbe- und Technikzentrum<br />

- Die Schwentinehalle erweitern und zu einem größeren Gesamtkomplex ausbauen,<br />

evtl. zu einem „gespiegelten“ Sportzentrum in Klausdorf (ergo: wie in Raisdorf)<br />

- Entscheidend ist die Stadtentwicklung: [Einwurf Hr. Schade]<br />

o Lustiger Bruder bietet sich an, da hier schon früher eine mögliche Entwicklung<br />

angedacht wurde zwischen alter und neuer B 76 („alte Preetzer Chaussee“)<br />

o Ziel: „Zusammenwachsen der Ortsteile“ und dadurch Entwicklung eines städtischen<br />

Zentrums mit Einbindung in Bestehendes (oder Kommendes; in Verbindung<br />

mit Versorgungsfunktionen etc.)<br />

- Evtl. Synergieeffekte zu erzielen in Verbindung mit neuem geplanten Hotel mit<br />

Gesundheitsbereich [Hr. Weipert]


<strong>Machbarkeitsstudie</strong><br />

Mehrzweckhalle für <strong>Schwentinental</strong>


Anwesenheitsliste 1. Workshop <strong>Machbarkeitsstudie</strong> Multifunktionshalle <strong>Schwentinental</strong><br />

Lfd. Nr. Name Vorname Verein/ Verband Straße PLZ Ort Email<br />

1 Ackermann Egon RTSV Störweg 7 24223 <strong>Schwentinental</strong> vorstand@raisdorfertsv.de<br />

2 Bachmann Lasse GHS Raisdorf Zum See 11 24223 Schwentinetal<br />

3 Baumann Dirk Heidbergredder 91 24222 <strong>Schwentinental</strong><br />

4 Becker Jens Stadt Schwentintal Subrooknberg 1 24222 Schwentinetal jens.becker@klausdorf.de<br />

5 Becks Elke TSV Klausdorf Dorfstr. 118c 24222 Schwentinetal<br />

6 Blöhs Christian Förderverein Südring 26 24222 Schwentinetal cbloehs@web.de<br />

7 Blöhs Anja Förderverein Südring 26 24223 Schwentinetal abloehs@web.de<br />

8 Carstens Udo TSV Klausdorf Kammerkoppel 11 24147 Klausdorf carstens.familiy2@kielnet.net<br />

9 Clausen Heidrun TSV Klausdorf Klosterweg 40 24222 <strong>Schwentinental</strong> heidrun.clausen@t-online.de<br />

10 Dieckmann Gerd TC Schwentine e.V. Hasenkoppel 4 24222 Schwentinetal gerd.dieckmann@kielnet.net<br />

11 Emsmann Jan TSV Klausdorf Drossleweg 5 24222 Schwentinetal j-h.e@freenet.de<br />

12 Fellinghauer Anneli Teichstr. 8 24222 Schwentinetal anneli.fellinghauer@web.de<br />

13 Förster Roland TSV Klausdorf Oberstkoppeler Weg 9a 24222 Schwentinetal rolif2004@yahoo.de<br />

14 Geelhaar Hans-Joachim Ritzebecker Weg 89 24222 <strong>Schwentinental</strong> hj-geelhaar@freenet.de<br />

15 Grünewald Jutta DRK-Klausdorf Hasenkoppel 10 24222 Schwentinetal<br />

16 Hildebrandt Martin Jugendarbeit Bahnhofstr. 17 24226 Schwentinetal jugendtreff.raisdorf@kielnet.net<br />

17 Hill Marianne V Klausdorf-Förderver Seebrocksberg 9 24222 Schwentinetal marianne.hill@arcor.de<br />

18 Holzhüter Sven TSV Klausdorf Schulstr. 67 24222 Schwentinetal s.holzhueter@shoki.de<br />

19 Horst Mareike VHS Klausdorf Hirtenbrook 19 24222 Schwentinetal mareike_horst@web.de<br />

20 Jensen Niels TSV Klausdorf Lklingenbergstr. 76 24222 Schwentinetal kokolajensen@web.de<br />

21 Kirschstein Sven RTSV Fernsichtweg 1 24223 Schwentinetal vorstand2@raisdorfertsv.de<br />

22 Kömpe Jan dP Stamm Radwersdo Fridtjof-Nansen-Str. 2 24223 Schwentinetal jan.koempe@t-online.de<br />

23 König Peter TC Schwentine e.V. Reetbrook 9 24222 Schwentinetal peterkoenig1@web.de<br />

24 Kreft Gerhard Realschule Raisdorf Eggertskroeg 4 24223 Schwentinetal kreft@realschule.raisdorf.de<br />

25 Krey Lars Förderverein Elisabeth-Gloeden-Ring 2 24145 Kiel lars_krey@freenet.de<br />

26 Liebenthal Karl-Heinz TSV Klausdorf Eschenweg 2 24222 Schwentinetal k-h.lieb@web.de<br />

27 Mizgayski Renate Lindenhof 18 mvgayski@t-online.de<br />

28 Mörchel Gretel DRK-Klausdorf Dorfstr. 104a 24222 Schwentinetal<br />

29 Müller Jürgen TSV Klausdorf Unterstkoppel 10 24222 <strong>Schwentinental</strong> jmueller-tsvk@onlinehome.de<br />

30 Petersen Bernd Förderverein Kammerkoppel 49a 24222 <strong>Schwentinental</strong> bernd_petersen@web.de<br />

31 Pflamm Sigrid TSV Klausdorf Alte Landstr. 34 24211 Rastorf<br />

32 Schrader Dr. Klaus TSV Klausdorf Unterstkoppel 20 24222 Schwentinetal kschrader@arcor.de<br />

33 Schroedter Susann GHS Raisdorf Eichendorffstr. 37 24223 Schwentinetal schroe.fam@gmx.de


34 Steenbock Herbert TC Schwentine e.V. Eschenweg 19 24222 Schwentinetal steenbock.klausdorf@yahoo.de<br />

35 Stefen Tim TSV Klausdorf Wakendorferstr. 157 24211 Preetz tim@volleyballer.de<br />

36 Wefers Harald Planer im Team Rungestr.2 24537 Neumünster wefers@wefersdesign.de<br />

37 Weipert Franz Gewerbe Raisdorf Oppendorferweg 1 24222 <strong>Schwentinental</strong> f.weipert@online.de<br />

38 Wilhelm Susanne Max-Plan-Str. 60 24211 Preetz wilhelm.susanne@gmx.de<br />

39 Zimmer Norbert Kieler Nachrichten


<strong>Machbarkeitsstudie</strong><br />

Mehrzweckhalle für <strong>Schwentinental</strong><br />

Freitag, 4.Juli<br />

Protokoll Workshop II<br />

4./ 5. Juli 2008, Bürgerhaus Klausdorf<br />

Nutzungskonzeptionen und Standorte<br />

[in Klammern: Quelle]<br />

1. Rückblick auf den ersten Workshop durch Frau Slapa<br />

(siehe dazu Protokoll Workshop I)<br />

2. Vortrag Prof. Kähler – „Situationsanalyse und Lösungskonzeptionen“<br />

(siehe dazu Konzepte 1-4 im Anhang)<br />

es wird angeregt, die Quote der Vereinszugehörigkeit als Basiswert zu nehmen,<br />

anstatt des normierten Durchschnitts „m²-Sportfläche je Einwohner“. Damit würde<br />

der tatsächliche Mehrbedarf besser dargestellt werden.<br />

3. Anschließende Diskussion<br />

Grundsätzliches, Einstieg in die Diskussion<br />

� Anmerkung zu Protokoll Workshop I: Herr Ackermann betont, im ginge es<br />

nicht konkret um die Umwandlung der Hallennutungsgebühr in eine Sportstättennutzungsgebühr.<br />

Es ginge nur um eine Möglichkeit der Bewirtschaftung,<br />

eine Sportstättennutzungsgebühr sei ein Beispiel dafür.<br />

� Der Bedarf der Schulen ist im Wesentlichen gedeckt, weil diese den ersten<br />

Zugriff auf die Hallenzeiten haben („Vorkaufsrecht“). Die Ausstattung ist<br />

entsprechend. [Hr. Müller]<br />

� Es gibt auch Schulen, die mit Engpässen umgehen müssen. Die Verteilung<br />

der Hallenzeiten zwischen Schulen und Vereinen wird vermutlich in Zukunft<br />

noch schwieriger werden, wenn alle Schulen zu Ganztagsschulen werden<br />

und die Vereine somit erst ab 16.00 Uhr Zugriff auf die Hallen haben. [Hr.<br />

Kähler]<br />

� „Gesundheitssport ist der Markt der Zukunft.“ [Hr. Kähler]<br />

� Meldung einer Männermannschaft in der Handballsparte ist derzeit nicht<br />

möglich, da diese in Klausdorf nicht spielen dürfte; das Spielfeld in der<br />

Schwentinehalle ist zwei Meter zu kurz. [TSV Handball]<br />

� Die Kombination von Fitnessstudio und Sporthalle ist sehr reizvoll. Bisher<br />

gibt es in <strong>Schwentinental</strong> keine Fitnessangebote im Vereinsbereich; ein neu-


<strong>Machbarkeitsstudie</strong><br />

Mehrzweckhalle für <strong>Schwentinental</strong><br />

es privates Fitnesscenter („Home of Balance“) hat im Ostseepark eröffnet.<br />

[Fr. Clausen]<br />

� Eine Fusion der beiden Großvereine (Raisdorfer TSV und TSV Klausdorf) ist<br />

problematisch, da viele Mitglieder und Gruppen ihre Vereinsidentität nicht<br />

aufgeben wollen. Einer Zusammenarbeit steht aber nichts im Wege. [Hr. Ackermann]<br />

Umgang mit Bestand (Zukunft Schwentinehalle)<br />

� Es sollte nicht noch mal die Frage nach einem Ausbau der Schwentinehalle<br />

zur Wettkampfhalle erörtert werden. Dies wurde schon vor drei Jahren diskutiert.<br />

[Hr. Müller]<br />

� Durch die Probleme mit der Schwentinehalle ist ein großer Handlungsdruck<br />

gegeben. Die vermutlich hohen Kosten (ca. 500.000 EUR) für die Sanierung<br />

müssen im Gesamtzusammenhang mit der übrigen Sportstättenentwicklung<br />

(hier: Neubau einer weiteren Halle) gesehen werden. Evtl. ist die Sanierung<br />

nicht nur auf das Dach beschränkt [Fr. Clausen, Hr. Becker]<br />

� Es ist also eine Handlung vom Großen (Sportkonzept) zum Kleinen (Neubau,<br />

Sanierung) gefordert. Aufbauend auf ein Sportkonzept muss entschieden<br />

werden, was mit der Schwentinehalle geschieht. Dabei herrscht ein großer<br />

Zeitdruck, da der Vereinssport in Klausdorf derzeit „quasi auf Null“ zurückgefahren<br />

werden muss. Während die große Halle voraussichtlich kurzfristig gesichert<br />

werden kann, sieht es bei der kleinen Schwentinehalle problematischer<br />

aus. [Hr. Becker]<br />

� Es muss darüber hinaus geprüft werden, für welche Zwecke die Schwentinehalle<br />

zukünftig genutzt werden kann, wenn eine neue Halle gebaut wird.<br />

Die Schwentinehalle war früher auch ein kulturelles und soziales Zentrum<br />

Klausdorfs. Dies ist aber in den letzten Jahren „eingeschlafen“. [Hr. Becker]<br />

� Der Sommer sollte nun intensiv als „Arbeitsphase“ genutzt werden, damit<br />

möglichst schnell Lösungen präsentiert werden können. [Fr. Clausen]<br />

� Der Ausschuss möchte ein übergeordnetes Leitbild für den Sport entwickeln.<br />

Die Variante 3 spricht eindeutig für das Leitbild "Sport".<br />

� Was ist mit dem Thema "Dezentralität", wenn von einer "Zentralen Halle"<br />

gesprochen wird. Die alten Hallen müssen in ihrem Bestand gesichert werden.


<strong>Machbarkeitsstudie</strong><br />

Mehrzweckhalle für <strong>Schwentinental</strong><br />

� Bei allen Neukonzeptionen müssen auch die bereits leerstehenden bzw. in<br />

Zukunft leerstehenden Gebäude aufgrund der Fusion mit betrachtet werden.<br />

� Auf die Frage, ob die Schwentinehalle als Wettkampfhalle ausgebaut werden<br />

könne, betont Herr Wefers, dass dies aufgrund der Bauweise der Halle nur<br />

mit enormem (finanziellen) Aufwand (ca. zwei Drittel eines Neubaus) bewerkstelligt<br />

werden könnte, der gemessen am Ergebnis kaum zu vertreten<br />

sein dürfte.<br />

� Auf die Frage nach der Realisierungsdauer eines Neubaus inkl. Abriss einer<br />

bestehenden Halle antwortete Herr Wefers, dass für einen Neubau von einer<br />

Dauer von mindestens einem halben Jahr bis zu neun Monaten auszugehen<br />

ist.<br />

zu Konzept 1 – „Umorganisation“<br />

� Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verständigten sich darauf, dass Konzept<br />

1 nicht in die Workshoparbeit einfließen solle.<br />

zu Konzept 2 – „Neubau am Aubrook“<br />

� „Konzept 2 (Neubau einer Halle im Bereich „Aubrook“) ist die Minimallösung,<br />

Konzept 3 (s. o.) die Optimallösung“ [Hr. Petersen]<br />

� Nach der Information, wie teuer und aufwändig ein Umbau der Schwentinehalle<br />

wäre, wäre an diesem Standort ein Neubau sinnvoller. [Handball, TSV<br />

Klausdorf]<br />

zu Konzept 3 - "Sport- und Gesundheitszentrum an einem zentralen Standort“<br />

� Was passiert im Falle einer Lösung nach dem Konzept 3 (Neubau einer Halle<br />

plus Erweiterung zum Sport- und Gesundheitszentrum am „Lustigen Bruder“)<br />

mit den Raisdorfer Hallen?<br />

� Wenn die Schwentinehalle nach den Sommerferien wieder zur Verfügung<br />

stehen sollte, dann besteht trotzdem ein gewisser Mehrbedarf an Sportflächenkapazitäten.<br />

Wenn sie aber nicht wieder benutzbar ist, dann besteht<br />

sehr großer Bedarf an Hallenkapazitäten! Die größten Chancen für den Verein<br />

werden im Konzept 3 gesehen. Konzept 4 kann aus Vereinssicht vermutlich<br />

nicht fundiert bewertet werden. [Hr. Müller]<br />

zu Konzept 4 – „Als Kern eines neuen Stadtteil“<br />

� Das Konzept im Einklang mit der Stadtentwicklung (Konzept 4) ist eine große<br />

Chance. Zuvor ist aber eine gemeinsame Sportkonzeption für die Stadt<br />

<strong>Schwentinental</strong> notwendig. [Hr. Müller]<br />

� Das Konzept 4 (Halle als Kern eines neuen Stadtteils) ist in Kombination mit<br />

dem geplanten Mehrgenerationenhaus in Raisdorf, für das bereits eine<br />

<strong>Machbarkeitsstudie</strong> vorliegt, interessant. [Hr. Petersen]


<strong>Machbarkeitsstudie</strong><br />

Mehrzweckhalle für <strong>Schwentinental</strong><br />

� Es sollte auch zunächst ein Verwaltungskonzept vorgelegt werden, damit<br />

auch ein zentraler Verwaltungssitz für <strong>Schwentinental</strong> gefunden wird. Dies<br />

wäre mit Konzept 4 zu kombinieren. [Hr. Dieckmann]<br />

� Die Diskussion um den Standort für eine neue Halle ist gerade für die weitere<br />

Stadtentwicklung relevant. Die Siedlungsachse „zentraler Bereich Kiel-<br />

Ostufer – Kiel – Elmschenhagen – Klausdorf – Raisdorf – Preetz (mit Schellhorn)<br />

aus dem Regionalplan bestätigt die Chance für <strong>Schwentinental</strong> für ein<br />

neues (Sport-)Zentrum. [Fr. Clausen]<br />

weitere Schritte, Schlussfolgerungen<br />

� Es stellt sich die Frage nach den Fördermöglichkeiten für die Konzepte 3<br />

und 4. Es müsste bei der weiteren Planung auch die überörtliche Entwicklung<br />

miteinbezogen werden. Wie reagiert z. B. Kiel auf ein neues Zentrum<br />

im Bereich Sport und Gesundheit.<br />

� Die Handlungshoheit liegt nach wie vor bei der Stadt. Die Vereine können<br />

lediglich ihre Wünsche äußern und nichts entscheiden. In diesem Zusammenhang<br />

ist es schade, dass es an Präsenz der Stadtverordneten [<strong>beim</strong><br />

Workshop] mangelt. [Hr. Müller]<br />

� Daraufhin verständigt man sich, dass zum nächsten und abschließenden<br />

Workshop in größerer Runde eingeladen werden soll, insbesondere die Vertreter<br />

der Politik. Die anwesenden Stadtverordneten werden gebeten, den<br />

Workshopprozess in die Fraktionen zu tragen, um größtmögliche Transparenz<br />

herzustellen. Außerdem wird festgestellt, dass die Workshops zum Realisierungsprozess<br />

beitragen und nur im Zusammenspiel aller relevanten Akteure<br />

eine Realisierung des Projektes möglich ist.<br />

� Die zuständigen Gremien der Stadtverwaltung brauchen zunächst Vorschläge<br />

und insbesondere Finanzierungskonzepte. Erst danach kann man entscheiden.<br />

[Fr. Clausen]<br />

� Im Hinblick auf Finanzierungsmodelle und Betreibermodelle ist bereits im<br />

Vorwege der Planung zu beachten, dass der Betrieb der Halle heutzutage<br />

enorme Folgekosten nach sich zieht, so dass man sich frühzeitig auf ein<br />

tragfähiges Betreibermodell verständigen muss. [Hr. Kähler]<br />

� Die Folgekosten sind den Vereinen bewusst. Sie werden sich sicher nicht aus<br />

dem Planungsprozess und aus der Beteiligung zurückziehen. Es muss nur<br />

vorab klar sein, was passieren soll. [Hr. Müller]<br />

4. Ausblick auf den Samstag durch Fr. Slapa und Herrn Pinetzki


<strong>Machbarkeitsstudie</strong><br />

Mehrzweckhalle für <strong>Schwentinental</strong><br />

Samstag, 5. Juli<br />

1. Vortrag Herr Wefers „Standorte und Visionen“:<br />

� Standortsuche, unter verschiedenen Ansätzen: Reine Sporthalle, – Mehrzweckhalle,<br />

– Sport- und Gesundheitszentrum<br />

� Unabdingbarer Zusammenhang zwischen Hallen-Standortwahl und langfristigem<br />

Stadtentwicklungskonzept;<br />

� Bevorzugung des Standortes "Lustiger Bruder" aus diversen Gründen, als Resultat<br />

der Überlegungen mit Blick auf die Stadtentwicklung;<br />

� Aufruf/Ermunterung zur Annahme der "visionären" Aufgaben und zur schnellen<br />

Aufnahme der übergreifenden Planungsarbeit – Stichwort "Zukunfts-Werkstatt"<br />

– deren Ausgangpunkt in dieser Konstellation einmalig ist und damit eine große<br />

Chance zur Integration beider Gemeindeteile in IHRE STADT bedeutet!<br />

2. Anschließende Diskussion<br />

� Die Fläche am Standort „Lustiger Bruder“ wäre für den Bau einer Halle/ eines<br />

Sport- und Gesundheitszentrums vergleichsweise einfach verfügbar, da<br />

der Erwerb der Flächen von der Bundesvermögensverwaltung möglich wäre.<br />

[Hr. Wefers]<br />

� Die einfache Verfügbarkeit der Flächen über die Bundesvermögensverwaltung<br />

wird in Frage gestellt. Die diesbezüglichen Aussagen sind allerdings 5<br />

bis 10 Jahren alt. [Herr Weipert]<br />

� Die Frage, warum man nicht teilweise brachliegende Gewerbeflächen für<br />

den Bau einer Halle nutzt, beantwortet Herr Wefers mit dem Hinweis darauf,<br />

dass die Gewerbeflächen in der Zukunft noch als Reserven für Gewerbeansiedlung<br />

in einem möglichen neuen Stadtzentrum benötigt werden könnten.<br />

� Die Frage nach Beispielen für eine gelungene Entwicklung eines Stadtteils<br />

nach der Ansiedlung einer Sporthalle beantwortete Herr Kähler mit dem<br />

Verweis auf Bauten und Entwicklungen in China und Dubai, wo dies – wenn<br />

auch in weit größeren Dimensionen – gängige Praxis sei.<br />

� Unter Rückgriff auf die historische Entwicklung von Städten um Marktplätze<br />

und Kirchen herum wird betont, dass man sich durchaus vorstellen könne,<br />

dass sich um eine Halle resp. ein Sport- und Gesundheitszentrum eine<br />

Stadtteilentwicklung vollzieht.<br />

� Auf die Frage nach dem Flächenbedarf für den Neubau einer Halle inkl.<br />

Parkplätzen und Versorgungsflächen betonte Herr Wefers, dass dieser je<br />

nach Konzeption zwischen 1,8/ 2 ha und 4 ha liege. Für die Realisierung des<br />

Konzepts 3 veranschlage er in Abhängigkeit davon, „was noch kommt“, zunächst<br />

etwa 3 ha benötigte Fläche.


<strong>Machbarkeitsstudie</strong><br />

Mehrzweckhalle für <strong>Schwentinental</strong><br />

3. Arbeitsphase in Arbeitsgruppen<br />

Es wurden zwei Arbeitsgruppen gebildet, die sich intensiv mit den vorgestellten<br />

Lösungskonzepten befassen sollten. Im Vorfeld betonte Herr Müller, dass<br />

für das Konzept 2 von früheren Planungen noch Ideen vorhanden seien, so<br />

dass man sich im Rahmen des Workshops nicht noch einmal explizit damit befassen<br />

müsse. Die Gedanken der Gruppen schränkten sich somit auf die Konzepte<br />

3 und 4, wenngleich eine Gruppe zusätzlich Konzept 2 mit in ihre Überlegungen<br />

einbezog.<br />

4. Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen<br />

AG 1 – Konzept 2/3 [Herr Ackermann]:<br />

� Fitness- und Gesundheitszentrum plus Sporthalle<br />

� Standort: „Lustiger Bruder“<br />

� Anbindung an den Gewerbepark Raisdorf<br />

� Sporthalle als zentrale Wettkampfstätte beider Vereine; keine Fusion der<br />

Vereine<br />

o Ergänzung in ferner Zukunft durch ein neues Stadion an einem<br />

zentralen Standort<br />

� Marktplatz-Gedanke<br />

o Einerseits Gesundheits- und Fitnesszentrum<br />

o Andererseits den Ostseepark qualitativ aufwerten, um diesen auch<br />

zum Flanieren attraktiver zu machen<br />

o Kooperation zwischen Sport und Gewerbe über Sponsoring und<br />

Events angestrebt (Bsp. „Mediamarkt-Halle“; “Real-Skate-Days“)<br />

� Stellt eine Erweiterung von Konzept 3 dar (“Markt für Gesundheit”) und ist<br />

nicht nur von <strong>Schwentinental</strong> her gedacht, sondern hat einen regionalen Bezug<br />

� Betreibergesellschaft unter Beteiligung der Vereine machbar


<strong>Machbarkeitsstudie</strong><br />

Mehrzweckhalle für <strong>Schwentinental</strong><br />

AG 2 – Konzept 4 [Fr. Clausen]:<br />

� Entwicklung eines Sozial- und Verwaltungszentrums im Bereich „Neuland“,<br />

das seinen Ausgangspunkt an der am „Lustigen Bruder“ zu errichtenden<br />

Halle nimmt und im Norden vom „ökologischen Zentrum“ (Naherholung,<br />

Tourismus) und im Süden durch das „ökonomische Zentrum“ (Ostseepark)<br />

flankiert wird.<br />

� Anbindung des Ostseeparks über eine Verbindungsbrücke („Sozialbrücke“)<br />

mit einhergehender Attraktivitätssteigerung für Fuß- und Radverkehr im<br />

Gewerbepark<br />

� Integration eines Mehrgenerationenhauses<br />

� Verknüpfung mit vorhandenen Wanderwegrouten<br />

� „abgestuftes neues Zentrum“ für <strong>Schwentinental</strong><br />

o Kombination mehrerer Funktionen<br />

o Notwendig, da weder Klausdorf noch Raisdorf ein soziales und<br />

verwaltungstechnisches Zentrum haben<br />

o Öffnung des Zentrums zum landschaftlich reizvollen Schwentinetal<br />

im Norden<br />

� Für Fußgänger und Radfahrer gut zu erschließen<br />

� Autoverkehr soll sich auf Ostseepark beschränken, da von<br />

dort das neue Zentrum wie auch das ökologische Zentrum<br />

bequem fußläufig zu erreichen sind<br />

� Evtl. bereits ab 2009 neuer Haltepunkt der Regionalbahnlinie am Ostseepark<br />

Raisdorf (noch nicht abschließend geklärt)<br />

� Verbunden mit einer Entwicklung des Ostseeparks hin zu mehr Aufenthaltsqualität<br />

Ergänzungen:<br />

� Evtl. auch Anknüpfung an Stadt-Regionalbahn-Konzept möglich; wird ein<br />

wichtiges Element zukünftiger Entwicklung und ein wichtiger Verkehrsträger<br />

der Zukunft [Hr. Becker]<br />

� Einbezug der demografischen Entwicklung wichtig bei allen weiteren Planungen<br />

5. Vortrag Prof. Kähler „Betreibermodelle“<br />

� Neben den Investitionskosten sind im Vorfeld bereits die Bewirtschaftungskosten<br />

für die nächsten 40-50 Jahre zu berücksichtigen


<strong>Machbarkeitsstudie</strong><br />

Mehrzweckhalle für <strong>Schwentinental</strong><br />

� Betreibermodell nur unter Einbezug der Vereine (bürgerschaftliches, nicht<br />

am Gewinn orientiertes Element)<br />

� Zunächst Abstimmung zwischen den Vereinen notwendig, dann Abstimmung<br />

mit der Kommune und den gewerblichen Anbietern. Mögliche Modelle wären<br />

z.B. eine gGmbH oder eine Genossenschaft.<br />

� Frage nach der Zusammenarbeit der Akteure klären<br />

Diskussion:<br />

� Die Finanzierungsdiskussion kann erst dann geführt werden, wenn klar ist,<br />

was passiert und was auf die Vereine zukommt, da die Umsetzung der Finanzierung<br />

und Rückfragen bei Sponsoren etc. erst dann möglich sind. [Hr.<br />

Müller]<br />

� Einschätzung von Herrn Kähler:<br />

o Frage nach der Verteilung der Bewirtschaftungskosten zwischen<br />

der Kommune, den Vereinen und ggf. der Privatwirtschaft klären.<br />

o Studien belegen: In einer Stadt wie <strong>Schwentinental</strong> kann sich ein<br />

Fitnessstudio mit 500 bis 600 m² Nutzfläche halten.<br />

o „Dieses Projekt lässt sich ohne privatwirtschaftliche Partner nicht<br />

realisieren.“<br />

o Wenn die Turnhalle der Astrid-Lindgren-Schule, die Klausdorfer<br />

Schwimmhalle und die kleine Schwentinehalle wegfallen (große<br />

Schwentinehalle bleibt als Schulturnhalle), dann werden bei der<br />

Stadt Unterhaltsmittel frei, die in ein neues Sportzentrum fließen<br />

können.<br />

� Unbedingt in die Kalkulationen einbeziehen, was durch die Aufgabe der genannten<br />

Hallen und der Schwimmhalle eingespart werden kann, wenn ein<br />

Neubau auf neustem energetischen Stand gebaut wird.<br />

� Frühzeitig Gespräche mit möglichen privatwirtschaftlichen Partnern über<br />

Kooperationen führen (Ostseepark).<br />

� Frage nach dem möglichen Einbezug eines geplanten neuen Blockheizkraftwerks<br />

prüfen, das ein zusätzliches Geschäftsfeld für die Gemeindebetriebe<br />

Raisdorf eröffnen würde. [Fr. Clausen]<br />

� Die Konzentration bestimmter Nutzungen auf ein Zentrum bedeutet gleichzeitig<br />

den Leerzug an anderer Stelle. Daher muss in der Diskussion um die<br />

zukünftige Stadtentwicklung <strong>Schwentinental</strong>s auch der Aspekt der Nachnutzung<br />

berücksichtigt werden.


<strong>Machbarkeitsstudie</strong><br />

Mehrzweckhalle für <strong>Schwentinental</strong><br />

6. Ausblick auf den weiteren Prozess der <strong>Machbarkeitsstudie</strong> und den dritten<br />

Workshop am 4. September (voraussichtlich in Raisdorf) durch Frau Slapa.


Anwesenheitsliste 2. Workshop <strong>Machbarkeitsstudie</strong> Multifunktionshalle <strong>Schwentinental</strong><br />

Lfd. Nr. Name Vorname Verein/ Verband Straße PLZ Ort Email<br />

1 Ackermann Egon Raisdorfer TSV Störweg 7 24223 <strong>Schwentinental</strong> vorstand@raisdorfertsv.de<br />

2 Becker Jens Stadt Schwentintal Subrooknberg 1 24222 Schwentinetal jens.becker@klausdorf.de<br />

3 Becks Elke TSV Klausdorf Dorfstr. 118c 24222 Schwentinetal<br />

4 Blöhs Christian Förderverein Südring 26 24222 Schwentinetal cbloehs@web.de<br />

5 Clausen Heidrun TSV Klausdorf Klosterweg 40 24222 <strong>Schwentinental</strong> heidrun.clausen@t-online.de<br />

6 Delle Carsten Stadt Schwentintal Südring 57 24222 Schwentinetal kilt.rock@kielnet.net<br />

7 Dieckmann Gerd TC Schwentine e.V. Hasenkoppel 4 24222 Schwentinetal gerd.dieckmann@kielnet.net<br />

8 Hill Marianne TSV Klausdorf-Förderverei Seebrocksberg 9 24222 Schwentinetal marianne.hill@arcor.de<br />

9 Holzhüter Sven TSV Klausdorf Schulstr. 67 24222 Schwentinetal s.holzhueter@shoki.de<br />

10 Kömpe Jan BdP Stamm Radwersdorp Fridtjof-Nansen-Str. 2 24223 Schwentinetal jan.koempe@t-online.de<br />

11 König Peter TC Schwentine e.V. Reetbrook 9 24222 Schwentinetal peterkoenig1@web.de<br />

12 Langfeldt Thomas Schellhorn<br />

13 Larson Günter Raisdorfer TSV Dütsch Feldvedder 79 24223 Schwentinetal glarson@web.de<br />

14 Liebenthal Karl-Heinz TSV Klausdorf Eschenweg 2 24222 Schwentinetal k-h.lieb@web.de<br />

15 Müller Jürgen TSV Klausdorf Unterstkoppel 10 24222 <strong>Schwentinental</strong> jmueller-tsvk@onlinehome.de<br />

16 Petersen Bernd Förderverein Kammerkoppel 49a 24222 <strong>Schwentinental</strong> bernd_petersen@web.de<br />

17 Schrader Dr. Klaus TSV Klausdorf Unterstkoppel 20 24222 Schwentinetal kschrader@arcor.de<br />

18 Steenbock Herbert TC Schwentine e.V. Eschenweg 19 24222 Schwentinetal steenbock.klausdorf@yahoo.de<br />

19 Teichert Bernhard RTSV-Schatzmeister E.-M.-Arndt-Str. 54 24223 Schwentinetal bernhard.teichert@t-online.de<br />

20 Weipert Franz Gewerbe Raisdorf Oppendorferweg 1 24222 <strong>Schwentinental</strong> f.weipert@online.de<br />

21 Wilhelm Susanne Max-Plan-Str. 60 24211 Preetz wilhelm.susanne@gmx.de


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

Protokoll Workshop III<br />

4. September 2008, Bürgersaal Raisdorf<br />

Abschlusspräsentation<br />

1. Rückblick auf den bisherigen Prozess der Machbarkeisstudie und die ersten beiden<br />

Workshops durch Frau Slapa<br />

2. Vortrag von Herrn Kähler - Nutzungsanforderungen<br />

3. Vortrag von Herrn Wefers – Entwurf eines Raumkonzepts für eine neue Halle in<br />

<strong>Schwentinental</strong>, das auf den Ergebnissen des letzten Workshops basiert und sich in<br />

Bezug auf die zu erwartenden Kosten an neu gebauten Hallen der letzten Jahre orientiert<br />

(Broschüre BKI Baukosten 2008)<br />

4. Anschließende Diskussion<br />

� Auf die Frage, ob die vorgestellten Referenzbeispiele vergleichbar seien mit dem<br />

Konzept, das in <strong>Schwentinental</strong> umgesetzt werden soll, bestätigte Herr Wefers,<br />

dass es sich um aktuelle Beispiele mit ähnlichen Raumkonzepten handelt, von denen<br />

das älteste aus dem Jahr 2006 stammt.<br />

� Des Weiteren betonte er, dass das Baukonzept in Abhängigkeit von der Grundfläche<br />

variabel sei. Für die präsentierte Version einer Dreifachhalle müsse man etwa<br />

5,5 ha veranschlagen. Dabei sind großzügige Modulerweiterungen eingeplant, auch<br />

die Fläche für Stellplätze ist erweiterbar. Für die Planung eigne sich am besten der<br />

Standort „Lustiger Bruder“.<br />

� Herr Kähler wies noch einmal darauf hin, dass die vorgestellte Konzeption der Halle<br />

ein Ergebnis des vorangegangenen Workshops sei. Weiterhin sei erst mit Einnahmen<br />

zu rechnen, wenn die Konzeption einer multifunktionalen Nutzung mit einer<br />

Integration von Kleingruppenräumen und einem kleinen Fitnessstudio realisiert<br />

werde.


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

� Frau Slapa betonte noch einmal, dass neben dem Standort „Lustiger Bruder“, der<br />

auch der Konzeption von Herrn Wefers zugrunde liegt, auch andere Standorte im<br />

Rahmen der <strong>Machbarkeitsstudie</strong> geprüft wurden.<br />

� Herr Wefers erläuterte, dass die berechnete Grundfläche sich auf eine Konzeption<br />

ohne Stadion bezieht und man bei einer Planung inklusive eines Stadions von einem<br />

erheblichen Mehrbedarf an Grundfläche rechnen müsse.<br />

� Auf die Frage, ob am angepeilten Standort ausreichend Flächen zur Verfügung<br />

stünden, da die Gesamtfläche auf drei Besitzer verteilt (u. a. Bund) sei, entgegnete<br />

Herr Wefers, dass das vorgestellte Konzept auf der Fläche zu realisieren sei, die im<br />

Besitz des Bundes ist.<br />

� Es wurde die Frage nach Alternativstandorten gestellt, die womöglich im Verlaufe<br />

der Planungen – wenn auch knapp – ausgeschieden sind. Herr Kähler gab daraufhin<br />

einen kurzen Rückblick auf die verschiedenen Lösungskonzeptionen und Standorte,<br />

die im zweiten Workshop erörtert wurden (vgl. Protokoll zum 2. Workshop).<br />

� Die in dem Vortrag genannte Zahl von 50 Parkplätzen wurde als zu niedrig erachtet.<br />

Herr Wefers bestätigte, dass dies nur ein Durchschnittswert, ermittelt aus den<br />

Referenzobjekten, sei, der lediglich das Minimum darstelle, aber bei Weitem nicht<br />

ausreichen würde.<br />

� Daran anschließend kam die Frage auf, ob es bereits Straßenplanungen gebe, in<br />

die u. a. die Frage einer Zuwegung zur neuen Halle eingebunden sind. Zudem kam<br />

die Anregung, Stellplätze auch auf dem Straßenraum der Preetzer Chaussee einzurichten.<br />

Daraufhin betonte Herr Wefers, dass es bei der <strong>Machbarkeitsstudie</strong> allein<br />

um die Realisierbarkeit einer Sporthalle gehe. Ein Verkehrskonzept sei einer der<br />

nächsten Schritte.<br />

� Es wurde die Frage gestellt, was mit den vorhandenen Hallen geschehen wird und<br />

ob durch die sportliche Entwicklung eine Auslastung der neuen Halle (und auch der<br />

bestehenden) gewährleistet ist. Herr Kähler führte aus, dass in seinen Analysen ein<br />

deutlicher Kapazitätsmangel in <strong>Schwentinental</strong> und insbesondere im Ortsteil Klausdorf<br />

festzustellen sei, so dass auch zukünftig die bestehenden Hallen gebraucht<br />

würden. Die Konzeption berücksichtige darüber hinaus bereits, dass Überkapazitäten<br />

geschaffen würden, die dann aber vermietet bzw. vermarktet werden müssten.<br />

Aber genau diese Überkapazitäten würden zu den erforderlichen Einnahmen führen.<br />

Des Weiteren hätte ein Mehr an Kapazitäten Auswirkungen auf die Vereinsentwicklung<br />

und somit auf die Entwicklung des lokalen Sports in der Stadt. Ein Mitgliederzuwachs<br />

für die Vereine sei prognostizierbar, wenn die Vereine selbst aktiv<br />

und die aktuellen Entwicklungen z. B. zum Thema Gesundheitssport / Prävention<br />

aufgreifen würden.<br />

� Herr Kähler betonte, dass in ganz Schleswig-Holstein eine vergleichbare Problemlage<br />

vorherrsche: Die Kommunen bauten immer noch Konzepte, die nicht den Wandel<br />

in Sport und Gesellschaft berücksichtigten. Es sei daher notwendig die Planungen<br />

an absehbare zukünftige Entwicklungen anzupassen und das Gesamtkonzept


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

so flexibel zu halten, dass man kurzfristig auf Veränderungen reagieren könne. Abriss<br />

oder Rückbau müssten in diesem Zusammenhang als Optionen mitgedacht<br />

werden. Die Sporthallen, die von den Kommunen gebaut werden, seien noch immer<br />

allein nach den Regeln der Fachverbände ausgerichtet. Dies sei in absehbarer<br />

Zukunft nicht mehr rentabel, da sich der Breitensport immer mehr in Multifunktionshallen<br />

abspiele und es im Leistungssport eine Entwicklung hin zu Spezialhallen<br />

gebe.<br />

5. Vortrag Prof. Kähler – „Übernahme Kommunaler Sporthallen durch Vereine. Praxiserfahrungen<br />

und Bewertung der Betreibermodelle“<br />

Herr Kähler stellte in seinem Vortrag verschiedene Beispiele von Betriebsformen aus<br />

der Praxis vor und referierte die Erfahrungen der Akteure sowie die jeweiligen Chancen<br />

und Risiken der einzelnen Modelle.<br />

6. Anschließende Diskussion<br />

� Auf die Frage, ob die Aufgaben, die auf einen Sportverein in einem der genannten<br />

Betreibermodelle zukommen, mit ehrenamtlichem oder mit hauptamtlichem Personal<br />

angegangen werden müssten, betonte Herr Kähler, dass hier ganz klar eine<br />

Notwendigkeit zur Professionalisierung der Vereine bestehe. Im Speziellen sei ein<br />

gutes Hallenmanagement wichtig, um von Anfang an Gewinne zu erzielen. Investitionen<br />

für die Vereine fielen vor allem in den ersten drei Jahren des Hallenbetriebes<br />

an. Es böte sich hier an, hauptamtlich Beschäftigten eine Managementausbildung<br />

zukommen zu lassen.<br />

� Aus dem Auditorium kam die Frage, inwieweit die vorgestellten Betreibermodelle<br />

und deren jeweilige Hintergründe auf die Situation in <strong>Schwentinental</strong> übertragbar<br />

seien. Herr Kähler stellte klar, dass es nicht darum ginge, konkrete erfolgreiche<br />

Modelle eins-zu-eins zu übertragen, sondern die Konzeption, die hinter den Modellen<br />

stecke, zu erkennen. Da jedes Projekt einzigartig sei, müsse es zunächst um<br />

das Prinzip gehen, auf dem ein Modell beruht. Das Konzept sei letztendlich abhängig<br />

vom konkreten Objekt und von der Professionalität der Vereine.<br />

� Herr Kähler verwies noch kurz auf den Bereich der Öffentlich-Privaten-<br />

Partnerschaften (ÖPP) am Beispiel der Stadt Münster.


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

7. Vortrag Frau Slapa – Fördermöglichkeiten und Finanzierungskonzepte für einen<br />

Sporthallenneubau<br />

� Frau Slapa führte aus, dass mit einer Förderung des Vorhabens aus dem Städtebaureferat,<br />

dem für die Schulsporthallen zuständigen Bildungsministerium und aus<br />

anderen städtebaulichen Förderprogrammen nicht gerechnet werden könne.<br />

� Eine Anfrage <strong>beim</strong> Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume<br />

habe drei mögliche Handlungsperspektiven ergeben:<br />

a) Über eine Mitgliedschaft in einer der angrenzenden LAG AktivRegion<br />

könnten eventuell Fördermittel akquiriert werden.<br />

b) Die Stadt könnte sich mit ihrem Anliegen direkt an den Ministerpräsidenten<br />

wenden und ihn von der Besonderheit des Projektes für die<br />

<strong>Schwentinental</strong>er Stadtentwicklung zu überzeugen versuchen.<br />

c) Durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) könnte eine Förderung<br />

erfolgen, da diese innovative Projekte unterstützt.<br />

� Eine Alternative sei eine Finanzierung aus Eigenmitteln, die entweder durch ein<br />

Darlehen aus dem Kommunalen Investitionsfonds oder einen Kommunalkredit der<br />

KfW ergänzt werden könne.<br />

� Bei allen Finanzierungsmodellen blieben die Betriebskosten noch unberücksichtigt!<br />

8. Abschließende Statements und Diskussion<br />

� Herr Kähler riet der Stadt zur Realisierung des Projekts und regte an zu prüfen, ob<br />

man dieses nicht auch mit anderen Planungen (bspw. Mehrgenerationenhaus) verbinden<br />

könne. Er schlug die Umsetzung eines Sport- und Gesundheitszentrums am<br />

„Lustigen Bruder“ nach dem Baukastenprinzip im Rahmen eines ÖPP- Projektes mit<br />

einem Investor vor.<br />

� Herr Kähler erklärt, dass es für ein solches Projekt Fördermöglichkeiten über den<br />

LSB nur gebe, wenn es nach dessen Richtlinien zuschussfähig und gemeinnützig<br />

sei.<br />

� Herr Müller (Vorsitzender des TSV Klausdorf) richtete das Wort abschließend noch<br />

einmal an die Entscheidungsträger der Stadt und betonte, dass der Verein von Anfang<br />

an in die Planungen involviert sein wolle und sich sowohl finanziell wie auch<br />

personell voll einbringen würde.<br />

„Wir können es schaffen, wenn wir wollen!“<br />

„Wenn wir es jetzt nicht angehen, dann ist die Chance für die nächsten 20 Jahre<br />

vertan!“<br />

9. Abschluss des Workshops durch Frau Slapa und Verweis auf den Bericht, der auch in<br />

einer Kurzfassung im Oktober vorgelegt werden wird.


Anwesenheitsliste 3. Workshop <strong>Machbarkeitsstudie</strong> Multifunktionshalle <strong>Schwentinental</strong>, 04.09.2008<br />

Lfd. Nr. Name Vorname Verein/ Verband Straße PLZ Ort Email<br />

1 Ackermann Egon Raisdorfer TSV Störweg 7 24223 <strong>Schwentinental</strong> vorstand@raisdorfertsv.de<br />

2 Baumann Dirk TSV Klausdorf Heidbergredder 91 24222 <strong>Schwentinental</strong><br />

3 Baumann Sabine TSV Klausdorf Heidbergredder 92 24222 <strong>Schwentinental</strong><br />

4 Becker Jens Stadt Schwentintal Subrooknberg 1 24222 Schwentinetal jens.becker@klausdorf.de<br />

5 Becks Elke TSV Klausdorf Dorfstr. 118c 24222 <strong>Schwentinental</strong><br />

6 Blöhs Christian Förderverein Südring 26 24222 <strong>Schwentinental</strong> cbloehs@web.de<br />

7 Blöhs Christian Förderverein Südring 26 24222 <strong>Schwentinental</strong> cbloehs@web.de<br />

8 Clausen Heidrun TSV Klausdorf Klosterweg 40 24222 <strong>Schwentinental</strong> heidrun.clausen@t-online.de<br />

9 Emsmann Jan TSV Klausdorf Drossleweg 5 24222 <strong>Schwentinental</strong> jan.emsmann@freenet.de<br />

10 Hill Marianne TSV Klausdorf-Förderverein Seebrocksberg 9 24222 <strong>Schwentinental</strong> marianne.hill@arcor.de<br />

11 Holzhüter Sven TSV Klausdorf Schulstr. 67 24222 <strong>Schwentinental</strong> s.holzhueter@shoki.de<br />

12 Jensen Niels TSV Klausdorf Lklingenbergstr. 76 24222 <strong>Schwentinental</strong> kokolajensen@web.de<br />

13 König Peter TC Schwentine e.V. Reetbrook 9 24222 <strong>Schwentinental</strong> peterkoenig1@web.de<br />

14 Konkel Lutz TSV Klausdorf Langerkornweg 8<br />

15 Kreft Gerhard Realschule Raisdorf Eggertskroeg 4 24223 <strong>Schwentinental</strong> kreft@realschule.raisdorf.de<br />

16 Langer, Hitzbleck Stadt <strong>Schwentinental</strong> a.lh@hotmail.de<br />

17 Larson Günter Raisdorfer TSV Dütschfeldredder 79 24223 <strong>Schwentinental</strong> glarson@web.de<br />

18 Liebenthal Karl-Heinz TSV Klausdorf Eschenweg 2 24222 <strong>Schwentinental</strong> k-h.lieb@web.de<br />

19 Martens Rainer Bischof-Bertholdt-Str.<br />

20 Petersen Bernd Förderverein Kammerkoppel 49a 24222 <strong>Schwentinental</strong> bernd_petersen@web.de<br />

21 Pflaum Sigrid TSV Klausdorf Alte Landstr. 34 24211 Rastorf<br />

22 Scholtis Norbert CDU-Fraktion norbert.scholtis@gmx.de<br />

23 Schrader Dr. Klaus TSV Klausdorf Unterstkoppel 20 24222 <strong>Schwentinental</strong> kschrader@arcor.de<br />

24 Sindt Volker <strong>SPD</strong>-Fraktion volker.sindt@hv-kiel.de<br />

25 Sindt Sabine <strong>SPD</strong>-Fraktion Am Hang 2d 24223 <strong>Schwentinental</strong> sindt.raisdorf@yahoo.de<br />

26 Teichert Bernhard RTSV-Schatzmeister E.-M.-Arndt-Str. 54 24223 <strong>Schwentinental</strong> bernhard.teichert@t-online.de<br />

27 Vogt Monika <strong>SPD</strong>-Fraktion Ritzebecker Weg 72 24222 <strong>Schwentinental</strong> monika.vogt@online.de<br />

28 Voigt Hans-Joachim FDP h.j.voigt@freenet.de<br />

29 Weipert Franz Gewerbe Raisdorf Oppendorferweg 1 24222 <strong>Schwentinental</strong> f.weipert@online.de<br />

30 Wilhelm Susanne Max-Plan-Str. 60 24211 Preetz wilhelm.susanne@gmx.de


<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />

Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />

in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />

4. Pressespiegel<br />

• Artikel Gemeindebote Dezember 2007<br />

• Artikel Gemeindebote April 2008<br />

• Artikel Kieler Nachrichten 19.06.2008<br />

• Artikel Kieler Nachrichten 21.06.2008<br />

Kapitel VIII


Förderverein „Neue Sporthalle<br />

für Klausdorf“<br />

Warum wir eine neue<br />

Sporthalle brauchen?<br />

- Ein Erfahrungsbericht der<br />

Klausdorfer Basketballer –<br />

Seit Mitte der 80er Jahre wird an der<br />

Schwentine Basketball gespielt – mal<br />

mehr oder minder erfolgreich.<br />

Auf jeden Fall war die Schwentinehalle<br />

immer Dreh und Angelpunkt der<br />

Korbjagd und reichte für die Belange<br />

und Ansprüche der ehemals kleinen<br />

Sparte aus.<br />

Doch die Zeiten haben sich geändert:<br />

Die gute alte Schwentinehalle ist in die<br />

Jahre kommen aber die<br />

Basketballsparte des TSV Klausdorf ist<br />

kontinuierlich gewachsen und kann<br />

mittlerweile auch wieder eine 2.<br />

Regionalliga-Mannschaft stolz sein<br />

eigen nennen.<br />

Nicht zuletzt der durch die<br />

erfolgreichen internationalen Auftritte<br />

der Deutschen Basketballnationalmannschaft<br />

um Superstar Dirk<br />

Nowitzki von den Dallas Mavericks<br />

ausgelöste Basketball-Boom sorgte für<br />

großen Zulauf im Jugendbereich.<br />

Vielmehr ist es der dynamische und<br />

actionreiche Sport an sich, der fast<br />

jeden schnell in seinen Bann zieht und<br />

zum Selber-Ausprobieren anspornt.<br />

Aber wohin mit den ganzen<br />

Interessenten?<br />

Klar, dass da die Trainings- und<br />

Punktspielzeiten zu einem heiß<br />

begehrten und stark nachgefragtem<br />

„Gut“ werden.<br />

Und Klausdorf als großer Verein kann<br />

es sich nicht leisten, die<br />

Ballspielhungrigen mit einem<br />

Achselzucken abzutun und auf<br />

fehlende Hallenzeiten in der zu kleinen<br />

und nicht nur von Sportlern gerne<br />

verwendeten Halle zu verweisen.<br />

Die Lösung liegt auf der Hand: Wir<br />

brauchen eine neue, größere<br />

Sporthalle, in der der Platz und die<br />

Zeiten z.B. durch Hallentrennung in<br />

einer 3-Felder-Halle optimiert<br />

angeboten werden können.<br />

Aber nicht nur für den Nachwuchs und<br />

die steigende Mitgliederzahl müssen<br />

wir mit einer neuen Sporthalle ein<br />

Zeichen für die Zukunft setzen.<br />

Nein, auch der Spielbetrieb einer<br />

Basketball-Regionalligamannschaft (1.<br />

Herren) ist in einer Halle wie der alten<br />

Schwentinehalle nur unter spöttischen<br />

Blicken der Gastmannschaften sowie<br />

der mitgereisten Fans aus dem ganzen<br />

Norden sehr eingeschränkt und nur<br />

durch unschöne Kompromisse<br />

möglich.<br />

Die Anzahl der Fans und<br />

Basketballliebhaber zu den Spielen der<br />

1. Herren ist schon auf über 100<br />

angestiegen.<br />

Diese können nicht mehr alle direkt im<br />

Eingangbereich untergebracht werden,<br />

vor allem, da die Anzeigetafel mit<br />

Punktestand und Spielzeit so<br />

unglücklich hinter dem hinteren Brett<br />

der Korbanlage angebracht ist, dass<br />

sie von vielen Zuschauern aus dieser<br />

Sitzposition gar nicht eingesehen<br />

werden kann.


Wegen fehlender separater<br />

Zuschauerplätze im Seitenbereich<br />

müssen die Zuschauer daher am<br />

Rande des Spielfeldes sitzen, was<br />

aber wiederum nicht gerne von<br />

„Hallenwart“ und vereinzelten anderen<br />

Sparten gesehen wird.<br />

Ein weiteres „Armutszeugnis“ in der<br />

Schwentinehalle: Nach Regionalliga-<br />

Spielordnung muss den<br />

Schiedsrichtern ein eigener,<br />

abschließbarer Raum zur Verfügung<br />

gestellt werden, in dem sie ihre<br />

Sachen aufbewahren und sich zu<br />

Besprechungen zurückziehen können.<br />

In der Schwentinehalle kommt dafür<br />

leider nur der „Hausmeisterraum“ in<br />

Frage, wo sich die Schiedsrichter dann<br />

in geschmackvoller Atmosphäre<br />

zwischen Wischmopp und<br />

Klopapierrollen tummeln können.<br />

Auch nur zwei Umkleidekabinen mit je<br />

einer Dusche sorgen bei einer<br />

Schiedsrichterin, die ein Herrenspiel<br />

leiten soll bzw. geleitet hat nicht<br />

gerade für Begeisterung, wenn sie<br />

nach dem Spiel diese Kabinen schon<br />

je von einer Herrentruppe belegt<br />

vorfindet.<br />

Mindestens je zwei Umkleidekabinen<br />

für Herren/Damen mit zugehöriger<br />

separater Dusche gehören da schon<br />

zum zivilisierten Standard.<br />

Dies sollen nur ein Paar Gründe sein,<br />

die aus Sicht der Basketballer eine<br />

neue Sporthalle dringend erforderlich<br />

machen.<br />

Lars Krey


Förderverein „Neue Sporthalle<br />

für <strong>Schwentinental</strong>“<br />

Auftrag zur Erstellung einer<br />

<strong>Machbarkeitsstudie</strong> ist vergeben<br />

!<br />

In der letzten Sitzung der<br />

Gemeindevertretung Klausdorf am<br />

26.02.2008 wurde nahezu einstimmig<br />

der Auftrag zur Erstellung einer<br />

<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer<br />

wettkampfgerechten Sporthalle an eine<br />

Arbeitsgemeinschaft (ARGE) vergeben.<br />

Diese besteht aus der Firma<br />

Contextplan Slapa & Zemke GmbH als<br />

Gesamtkoordinatoren und Dr. Robin S.<br />

Kähler vom Institut für Sport- und<br />

Sportwissenschaften der Christian-<br />

Albrechts Universität, zuständig für das<br />

wissenschaftliche Sportgutachten.<br />

Die Vergabe des Auftrages an die<br />

vorgenannte ARGE wird vom<br />

Förderverein „Neue Sporthalle für<br />

<strong>Schwentinental</strong>“ ausdrücklich begrüßt.<br />

Das von der ARGE vorgelegte Angebot<br />

bestätigt, wie bereits von uns gefordert,<br />

dass das Projekt auf die Stadt<br />

<strong>Schwentinental</strong> bezogen ist und auch<br />

nur ein Standort in der Stadt in Frage<br />

kommt.<br />

Die ARGE hat sich insbesondere zur<br />

Aufgabe gestellt, den derzeitigen<br />

Bestand an Sportstätten und –räumen,<br />

die Sport- und Bewegungsangebote für<br />

die Bevölkerung und das Sportverhalten<br />

der Bevölkerung zu analysieren und<br />

danach festzustellen, ob Bedarf für die<br />

Errichtung einer neuen Sporthalle in<br />

<strong>Schwentinental</strong> besteht.<br />

Dabei sind insbesondere die örtlichen<br />

Sportvereine TSV Klausdorf und der<br />

Raisdorfer TSV aufgefordert, bei der<br />

Ermittlung des Sportangebotes und zur<br />

derzeitigen bzw. zukünftigen<br />

Sportsituation in <strong>Schwentinental</strong><br />

konstruktiv mitzuwirken.<br />

Der Förderverein „Neue Sporthalle für<br />

<strong>Schwentinental</strong>“ wird der ARGE seine<br />

Mithilfe anbieten.<br />

Insbesondere teilen wir uneingeschränkt<br />

die Auffassung von Dr. Kähler in seinem<br />

Vortrag, gehalten auf der Tagung der<br />

Investitionsbank Schleswig-Holstein am<br />

17.1.2007 in Kiel:<br />

„Bei den hoheitlichen Aufgaben sind die<br />

Kommunen in der Pflicht, Sportstätten<br />

bereit zu stellen. Dies wird auch für die<br />

sozialpolitisch wichtigen Förderungsinhalte<br />

des Sports gelten. Insbesondere<br />

aber dort, wo die Kommune kein Geld<br />

mehr für Investitionen hat und dort, wo<br />

der private Nutzen, den die Bürger durch<br />

den Sport erhalten, gegenüber dem<br />

Gemeinwohl überwiegt, werden Bürger,<br />

die Wirtschaft und die<br />

Sportorganisationen mit der öffentlichen<br />

Hand gemeinsam zu neuen Kooperationsformen<br />

kommen müssen.“<br />

Dr. Kähler empfahl den Kommunen und<br />

Vereinen weiter, „in einem<br />

ergebnisoffenen, konstruktiven Dialog<br />

miteinander einzutreten und festzulegen,<br />

was wer in Zukunft übernimmt,<br />

finanziert, betreibt und besitzt. Die Politik<br />

muss diesen Prozess unterstützen.<br />

Denn wir müssen die Finanzierung und<br />

den Betrieb von Sportstätten ändern,<br />

wenn wir wollen, dass die Sportsituation<br />

so bleibt, wie sie ist bzw. sich<br />

verbessert.“<br />

Wir wollen, dass sich die Hallensituation<br />

in <strong>Schwentinental</strong> verbessert. Die


Erstellung der <strong>Machbarkeitsstudie</strong> ist ein<br />

wichtiger Schritt in die richtige Richtung.<br />

Wir müssen uns weiter stark machen für<br />

einen Neubau einer Sporthalle in<br />

<strong>Schwentinental</strong>, auch damit unsere<br />

Kinder in Bewegung bleiben.<br />

Wir meinen:<br />

Bis 2010 soll sie steh’n !<br />

Durch Ihren Beitritt in den Förderverein<br />

und für nur einen Euro im Monat leisten<br />

sie dazu ihren Beitrag.<br />

Kontakt:<br />

Bernd Petersen, Kammerkoppel 49 a,<br />

24147 Klausdorf.<br />

Mail: Bernd_Petersen@web.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!