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Bertel-Express 51

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COVER<br />

1


EDITORIAL<br />

Vorwort und Inhaltsverzeichnis<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

Willkommen zur neuen Ausgabe des <strong>Bertel</strong>-<strong>Express</strong>es.<br />

Intern arbeiten wir wie wild daran, neue Ausgaben zu kreieren. Trotzdem müssen wir euch leider<br />

mitteilen, dass wir den Veröffentlichungsturnus herunterfahren werden – von zweimonatlich auf<br />

dreimonatlich. Nur so ist es uns möglich, nach wie vor dieselbe Qualität zu halten. Dafür gibt es aber<br />

in den jetzt nur noch 4 Heften pro Jahr auch richtig tolle Inhalte, versprochen.<br />

In dieser Ausgabe gibt es eine bunte Mischung. Wir zeigen mit vielen Bildern, was man in der Schweiz<br />

an Disney entdecken kann, wer Spurobold ist und unternehmen mit Barney Bear einen Ausflug<br />

an den Angelsee. Auch eine Charakterisierung von Mac Moneysac ist dabei; und sogar disney’eske<br />

Pop Art wird untersucht!<br />

In weiteren Comics bastelt sich José Carioca sein eigenes Comicheft und Onkel<br />

Dagobert und Donald kommen wegen einer Papierrolle in ganz schöne Turbulenzen...<br />

Wenn das mal gut geht!<br />

Wir wünschen euch viel Spaß beim Schmökern!<br />

Die <strong>Bertel</strong>-<strong>Express</strong> ReDUCKtion<br />

2 EDITORIAL<br />

3 CARTOON: Was läuft gerade in Entenhausen<br />

4 REZENSION: Donald Duck visits Japan!<br />

7 ARTIKEL: Ein weichgespülter Rächer<br />

12 COMIC: „Was für eine (R)Angelei!“<br />

20 INTERVIEW: Enrico Faccini<br />

24 REISEBERICHT: Disney in der Schweiz<br />

31 REZENSION: „Der Oberlangweiler“<br />

34 COMIC: „Mein Leben als Comic“<br />

42 CARTOON: Donalds Alpträume<br />

44 ARTIKEL: Spurobold<br />

45 ARTIKEL: Die Sache mit Mac Moneysac<br />

49 ILLUSTRATION: „Hoch hinaus!“<br />

50 COMIC: Die verflixte Liste<br />

53 ILLUSTRATION: „Schön wär’s!“<br />

54 REISEBERICHT: Fantasy Basel 2o23<br />

56 ARTIKEL: Als Donald und Micky Pop<br />

Art inspirierten<br />

60 ARTIKEL: Wie male ich ein Bild?<br />

64 GEWINNSPIEL!<br />

67 IMPRESSUM<br />

2


CARTOON<br />

Was läuft gerade in Entenhausen<br />

Zeichnungen: Silvia Ziche, Übersetzung: Luis Bärenfaller<br />

3


REZENSION<br />

Donald Duck visits Japan!<br />

Rezension:<br />

Donald Duck visits Japan!<br />

von David Bühring<br />

W<br />

enn eine Gruppe von Disney-Figuren<br />

ausgewählt wird, international<br />

Brücken der Freundschaft zu<br />

bauen, müssen es natürlich<br />

die drei Caballeros<br />

sein. Der US-Amerikaner<br />

Donald Duck traf in<br />

„Saludos Amigos“ auf<br />

den Brasilianer José<br />

Carioca, in „Die drei Caballeros“<br />

folgte der Mexikaner<br />

Panchito. Beide<br />

Filme entstanden als Teil<br />

der „Good-Will-Tour“, bei<br />

der Disney als Botschafter<br />

für die USA den Beistand<br />

Südamerikas während<br />

des zweiten Weltkrieges<br />

sichern sollte.<br />

Der charmante José und<br />

der aufgedrehte Panchito<br />

fanden auch ihre<br />

Wege in Zeitungsstrips,<br />

Comics und als Gastauftritte<br />

in diverse Trickserien.<br />

Für die Serie „Die Legende<br />

der Drei Caballeros“<br />

bekamen Donald,<br />

José und Panchito die<br />

Hauptrollen und bereisten nicht wie bisher die<br />

beiden Hälften des amerikanischen Kontinents,<br />

sondern auch den Rest der Welt.<br />

Am 31. Mai 2022 erschien der Manga „Donald<br />

Duck visits Japan!“ das erste Mal auf Englisch.<br />

Das Buch von Meru Okano umfasst neun Kapitel,<br />

die von Jason Muell aus dem Japanischen<br />

4<br />

ins Englische übersetzt und bei Tokyopop veröffentlicht<br />

wurden. In Japan erschien der<br />

Manga bereits vom 7. April bis zum 28. Juli 2021<br />

als wöchentlicher<br />

Webcomic unter dem<br />

Titel „Donald Onsen<br />

Monogatari“; die<br />

meisten Kapitel waren<br />

in zwei Teile aufgesplittet.<br />

Meru Okano<br />

schrieb und zeichnete<br />

auch die Mangas<br />

„Dear Friend, Mari“<br />

(„Boku no Mari-kun“),<br />

„Lobo and the Mystery<br />

of Dorothy the Killer“<br />

(„Koroshiya<br />

Dorothy“) und „My<br />

Neighbor Detective<br />

Siamese Cat“ („Tonari<br />

no Siam-neko Tantei“).<br />

„Donald Duck visits<br />

Japan!“ ist der erste<br />

Disney-Manga davon.<br />

Jason Muell übersetzte<br />

vorher bereits<br />

die Mangas zu Disney<br />

Descendants.<br />

In „Donald Duck visits Japan!“ leitet Donald<br />

Duck den asiatischen Vertrieb vom amerikanischen<br />

Möbelhaus „Duck Furniture“. Da die<br />

Firma aber bisher keine Geschäfte mit Asien<br />

macht, langweilt er sich mit seinen Mitarbeitern<br />

José Carioca und Panchito enorm. Zumindest,<br />

bis der Firmenchef Audrey Anderson ihn<br />

beauftragt, in einem japanischen Spa die


REZENSION<br />

Donald Duck visits Japan!<br />

dortige Lebensart und Gastfreundschaft zu erlernen.<br />

Zusammen mit José und Panchito<br />

macht sich Donald mit Kultur und Küche Japans<br />

vertraut.<br />

Beim Manga „Donald Duck visits Japan!“ sollte<br />

man keine komplett durchgehende Handlung<br />


REZENSION<br />

Donald Duck visits Japan!<br />

an Selbstsicherheit, die sich besonders beim<br />

Inn-Besuch des Modedesigners Yao und seiner<br />

Frau zeigt.<br />

Die Persönlichkeiten von Panchito und José<br />

geraten deshalb leider etwas in den Hintergrund.<br />

Zeichnerisch hebt sich der Manga von Okanos<br />

anderen Werken ab. Die ganze Reihe an Figuren<br />

ist stark stilisiert, allem voran die drei<br />

Hauptcharaktere. Panchito sieht noch am<br />

ehesten so aus wie bei seinen anderen Auftritten.<br />

José ist schlanker als gewöhnlich und<br />

trägt eine ähnliche Frisur wie Panchitos Hahnenkamm,<br />

sein Schnabel ist kleiner geworden.<br />

Am stärksten wurde Donald verändert, der nun<br />

einen etwas ovalen Kopf mit einer einzelnen<br />

Strähne hat. Sein Unterleib ist erheblich umfangreicher<br />

als in den Comics, was wahrscheinlich<br />

eine Folge seines Bürojobs ist. Ein<br />

paar Gags sind ebenfalls sehr ungewohnt in einem<br />

Disney-Comic, darunter beispielsweise<br />

ein Kommentar von Panchito, der Donald wie<br />

ein Schuss in den Kopf geht, oder die Szene, in<br />

der Donald Panchito schlägt, oder wiederum<br />

die Darstellung einer Toilette.<br />

All das zeigt auch, wie konsequent die Geschichte<br />

als Manga konzipiert wurde, gerade<br />

wenn man sie mit der Reihe „Ente süss-sauer“<br />

vergleicht, in der abgeschlossene Comics von<br />

japanischen Künstlern adaptiert und bei der<br />

Veröffentlichung in Deutschland für eine Farbfassung<br />

umständlich umgearbeitet wurden.<br />

Obwohl der Manga innovativ und atmosphärisch<br />

ist, kann sein Slapstick nicht ganz über<br />

seinen eher mäßigen Unterhaltungswert hinwegtäuschen.<br />

Ich hoffe, dass dieser Band ein<br />

Test von Okano war, um einige Ideen mit den<br />

Figuren auszuprobieren, damit in einem nachfolgenden<br />

Band die Handlung etwas besser<br />

wird. So ist der Plot ein unschöner Kompromiss<br />

aus visuellem Humor, herzlichen Momenten<br />

und Lektionen über Japan. Hoffentlich ist der<br />

Markt da für einen zweiten, besseren Versuch.<br />

6


ARTIKEL<br />

Ein weichgespülter Rächer<br />

EIN weichgespülter RÄCHER<br />

von Simone Cavazzuti, Übersetzung: Poco23<br />

I<br />

n diesem Artikel möchte ich über eine<br />

Besonderheit sprechen, die meine Aufmerksamkeit<br />

erregt und mich überrascht<br />

hat, vor allem, weil ich noch nie zuvor<br />

irgendwo darüber gelesen<br />

hatte. Es ist nicht meine Absicht,<br />

hier über den Veröffentlichungserfolg<br />

des Rächers der Enterbten,<br />

seine Geburt oder die Entwicklung<br />

seines Charakters im<br />

Laufe der Jahrzehnte durch die<br />

verschiedenen Autoren zu berichten,<br />

die seine Abenteuer<br />

schrieben, da dies Themen sind,<br />

die oft untersucht werden. Was<br />

(zumindest für mich) völlig unbearbeitet<br />

ist und neugierig<br />

macht, ist die besondere Behandlung,<br />

die dem Rächer der<br />

Enterbten in Brasilien zuteilwurde,<br />

als die Geschichten von<br />

Martina zum ersten Mal in dem<br />

südamerikanischen Land veröffentlicht<br />

wurden. Ich möchte<br />

mich daher auf die ersten beiden<br />

Geschichten konzentrieren.<br />

einem alkoholfreien Getränk wird (wobei der<br />

Becher neu gezeichnet wurde).<br />

„Die Verwandlung“ (Martina /<br />

Carpi, 1969) und „Phantomias in<br />

Aktion“ (Martina / Scarpa, 1970)<br />

erschienen beide 1973 in Brasilien<br />

in den Ausgaben 27 bzw. 28<br />

von Almanaque Disney. Die<br />

Handlung dieser Geschichten ist<br />

auch in Brasilien nahezu identisch.<br />

Doch hierzulande unternahm<br />

man einige Zensurmaßnahmen,<br />

wie z. B. bei dem Bier<br />

der Originalversion, das zu<br />

7


ARTIKEL<br />

Ein weichgespülter Rächer<br />

Was dem aufmerksamen Leser aber ins Auge<br />

sticht, sind die letzten Seiten der beiden Episoden,<br />

die in beiden Fällen neu gezeichnet und<br />

deren Dialoge (und damit die Bedeutungen)<br />

stark bearbeitet wurden. Nehmen wir als Beispiel<br />

„Die Verwandlung“: In der uns bekannten<br />

Fassung wird Gustav Gans des Diebstahls in<br />

Dagoberts Villa für schuldig befunden, und<br />

Donald grinst und legt damit den Grundstein<br />

für seine persönliche Rache; in der brasilianischen<br />

Fassung wird Gustav stattdessen freigesprochen,<br />

und Donald, obwohl er ungeschoren<br />

davonkommt, schmiedet keine bösen<br />

Pläne, sondern scheint seine Taten zu bereuen.<br />

Links ein italienisches „Topolino“,<br />

rechts „Almanaque Disney“. Es handelt sich<br />

jeweils um die Geschichte<br />

„Die Verwandlung“ (I TL 706-AP).<br />

8


ARTIKEL<br />

Ein weichgespülter Rächer<br />

Wenn Ihnen das merkwürdig vorkommt, sollten<br />

Sie sich anschnallen, denn die Änderungen<br />

in „Phantomias in Aktion“ sind noch auffälliger<br />

und verändern den Sinn der Geschichte<br />

völlig. In der italienischen Fassung tut Donald<br />

in der Villa Rosa so, als ob er mit dem<br />

Geist von Phantomias (Donalds Vorgänger)<br />

sprechen würde, nachdem er Gustav gedemütigt<br />

hat. Das Geld, das er im Laufe des Abends<br />

gesammelt hat, gibt er an Dagobert zurück,<br />

wodurch er zu einer Art Familienheld wird.<br />

9


ARTIKEL<br />

Ein weichgespülter Rächer<br />

In der brasilianischen Version läuft die Sache<br />

ganz anders ab: Donald kommt in der Villa<br />

Rosa an und beginnt, so zu tun, als ob er mit<br />

dem Geist spricht, wird aber von Gustav unterbrochen.<br />

Der Glückspilz behauptet tatsächlich,<br />

das Versteck des Phantomias und das geheime<br />

Tagebuch des Ersten Phantomias gefunden<br />

zu haben, stellt den Cousin<br />

anschließend bloß und zwingt ihn, alles zu gestehen<br />

(vom Fehler des Postboten bis zu Düsentriebs<br />

Mitschuld). Donald gesteht auch,<br />

dass er Vergall-Pillen gegen Gustav eingesetzt<br />

hat, um ihn auf der Party zu verkörpern, und<br />

verspricht schließlich, nie wieder in die Rolle<br />

des Rächers zu schlüpfen.<br />

10


ARTIKEL<br />

Ein weichgespülter Rächer<br />

Beeindruckend, oder? Donald, wie er in<br />

diesen Übersetzungen zu sehen ist, ist<br />

unbeholfen, reumütig, so weit entfernt<br />

von Martinas Version; während das<br />

Glück Gustav nie verlässt und ihn triumphieren<br />

lässt, um die Situation wieder<br />

in die Normalität zu bringen.<br />

Fasziniert von diesen Veränderungen<br />

setzte ich mich mit Primaggio Mantovi<br />

in Verbindung, dem damaligen Koordinator<br />

der Kreativabteilung von Abril,<br />

dem früheren Verleger der Disney-Comics<br />

in Brasilien. Aus Mantovis Worten<br />

ging hervor, dass die Anweisung für die<br />

Änderungen von der Leitung von Abril<br />

kam, da das Verhalten von Phantomias<br />

gegen die Standards des Verlags verstieß.<br />

Wie eingangs erwähnt, wurden<br />

beide Geschichten 1973 in Brasilien gedruckt,<br />

aber zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung<br />

in dem südamerikanischen<br />

Land war Phantomias bereits in acht<br />

anderen Abenteuern in Italien erschienen.<br />

Sie fragen sich vielleicht: Sind sie<br />

jemals in Brasilien veröffentlicht worden?<br />

Hat Donald dann sein Versprechen<br />

gegenüber den Verwandten gebrochen?<br />

Die Antwort auf beide Fragen<br />

lautet ja, aber wir müssen noch ein paar<br />

Jahre warten. „Phantomias übertrifft<br />

sich selbst“ (Martina / De Vita, 1971) erblickte<br />

in Brasilien erst 1978 in der<br />

Nummer 155 der Zeitschrift „Tio Patinhas“<br />

das Licht der Welt. Zu diesem Anlass<br />

wurden zwei Seiten mit Zusammenfassungen<br />

hinzugefügt, die die Geschehnisse<br />

der ersten beiden Geschichten wiedergeben,<br />

aber das eigentliche Juwel (grundlegend<br />

im Hinblick auf die interne Kontinuität) ist<br />

die folgende Seite:<br />

Hier organisiert Donald eine Abendparty und<br />

serviert mit Vergall-Pillen angereicherte Getränke,<br />

um seine Verwandten seine Doppelidentität<br />

vergessen zu lassen. Genial! Nachfolgende<br />

Veröffentlichungen halten sich mehr<br />

11<br />

oder weniger treu an Martinas Texte, auch<br />

wenn die Handlungen etwas abgemildert und<br />

gewalttätige Inhalte entfernt werden (Donald<br />

jagt seine Neffen mit dem Teppichklopfer,<br />

Gustav wird von einem Krankenwagen angefahren,<br />

usw.) Ich habe mich entschlossen, diesen<br />

Artikel zu schreiben, um über etwas zu berichten,<br />

das mich wirklich erstaunt und fasziniert<br />

hat, und ich wollte anderen Duck-Liebhabern<br />

die gleichen Reaktionen zukommen lassen.


COMIC<br />

Was für eine (R)Angelei!<br />

Story & Zeichnungen: Carl Barks, Übersetzung: Glückstaler (Entstehung: 1946)<br />

12


COMIC<br />

Was für eine (R)Angelei!<br />

13


COMIC<br />

Was für eine (R)Angelei!<br />

14


COMIC<br />

Was für eine (R)Angelei!<br />

15


COMIC<br />

Was für eine (R)Angelei!<br />

16


COMIC<br />

Was für eine (R)Angelei!<br />

17


COMIC<br />

Was für eine (R)Angelei!<br />

18


COMIC<br />

Was für eine (R)Angelei!<br />

19


INTERVIEW<br />

Enrico Faccini<br />

ENRICO FACCINI<br />

von Milian Schwab, David Bühring und Spectaculus – Übersetzung: Spectaculus<br />

Enrico Faccini wurde am 2.März 1962 in der<br />

Nähe von Genua, Italien, geboren. Auch wenn<br />

er hauptberuflich als Layouter arbeitet, entdeckte<br />

er schon früh seine Leidenschaft für<br />

Disney-Comics. Mit 25 Jahren fing er an, erste<br />

Comics zu zeichnen, und traf dann auf Carlo<br />

Chendi und Giovan Battista Carpi, die sein Interesse<br />

für Disney weckten. 1989 erschien im<br />

Lustigen Taschenbuch 153 seine erste Geschichte<br />

auf Deutsch. Anfangs orientierte er<br />

sich noch stark an seinem Idol Romano<br />

Scarpa, doch mit der Zeit entwickelte er einen<br />

eigenen Stil. Das Augenmerk legt er von Beginn<br />

an auf die Ducks – mit kleinen Gaggeschichten,<br />

die er schreibt und zeichnet, präsentiert<br />

Faccini den Lesern das chaotische Leben,<br />

das man in Entenhausen so durchmacht.<br />

Ein Schmankerl sind dabei auch die optischen<br />

Gags, auf die der Italiener setzt. So gehören<br />

auch Stummcomics zu seinem Œuvre, ebenso<br />

wie völlig überdrehte Zeichnungen. Faccinis<br />

absoluter Lieblingscharakter ist wohl Dussel –<br />

mit ihm allein entstanden bis heute etwa 150<br />

Einseiter.<br />

S<br />

ie lesen, schreiben und zeichnen<br />

schon lange Disney-Comics. Haben<br />

Sie bestimmte Veränderungen zu früher<br />

beobachtet?<br />

Die Disney-Welt entwickelt sich und folgt der<br />

realen Welt. Sie bleibt verbunden mit dem<br />

täglichen Leben von normalen Menschen<br />

und das ist gut so.<br />

Etwas anderes ist es, wenn ein Heftcomic<br />

(das kann jeder Comic sein) nur der aktuellen<br />

Mode folgt, z. B. irgendwelche berühmt-berüchtigten<br />

TV-Persönlichkeiten und Ähnliches,<br />

um deren Erfolg auszunutzen.<br />

Wie auch immer, in einer über 30-jährigen<br />

Karriere habe ich die Arbeiten von dutzenden<br />

neuer (oder nicht ganz so neuer) Zeichenund<br />

/ oder Autorenkollegen gesehen, von<br />

denen manche sehr interessant sind.<br />

Sie zeichnen kleinere Illustrationen, Coverzeichnungen,<br />

schreiben und zeichnen Comics<br />

– was macht Ihnen eigentlich am meisten<br />

Spaß?<br />

Beim Schreibprozess eine gute Idee zu haben,<br />

ist vermutlich das Aufregendste, was einem<br />

Comickünstler passieren kann. Wenn<br />

20


INTERVIEW<br />

Enrico Faccini<br />

ich eine gute Idee habe, stelle ich mir gedanklich<br />

vor, wie man Situationen und Panelabfolgen<br />

entwickeln kann. Der Prozess der<br />

Bleistiftzeichnungen steht, was den Spaß angeht,<br />

dann an zweiter Stelle.<br />

Gibt es einen Comic von Ihnen, auf den Sie<br />

besonders stolz sind?<br />

Ich würde sagen, dass ich auf fast jede von<br />

mir erschaffene Geschichte stolz bin (auch<br />

wenn, wie ihr vermutlich wisst, viele Künstler<br />

besonders angetan von den weniger glücklichen<br />

unter ihren „Kindern“ sind). Wenn ich ein<br />

paar meiner Arbeiten herausheben sollte,<br />

würde ich „Das Gespenst aus dem Alpmahrtal“<br />

(LTB Halloween 3), „Ein heilsamer<br />

Schreck“ (LTB 356) und „Katzenjammer“ (LTB<br />

Spezial 85) auswählen.<br />

Haben Sie Tipps für<br />

Nachwuchs-Zeichner?<br />

Anfänger). Eine andere theoretisch nützliche<br />

Plattform ist das Internet: Man kann seine Arbeit<br />

einer sehr großen Öffentlichkeit vorstellen.<br />

Das Problem dabei ist, dass es schon<br />

eine irre Menge von Projekten im Netz gibt,<br />

also ist es ziemlich schwierig, bemerkt zu<br />

werden. Jedenfalls ist der Schlüssel – wie immer<br />

– sich den Hintern aufzureißen und alles,<br />

was man zu fassen bekommt, zu studieren.<br />

Wie läuft die Zusammenarbeit mit Casty ab,<br />

und arbeiten Sie bewusst daran, an die etwas<br />

düstere Atmosphäre von Bill Walshs Comicstrips<br />

anzuknüpfen?<br />

Wir haben zu 95 Prozent dieselbe Vision, was<br />

Disney-Comics angeht, und wir haben beinahe<br />

denselben allgemeinen Hintergrund.<br />

Wir lieben den „Twilight Zone“-Ansatz, wenn<br />

„Das Gespent aus dem Alpmahrtal“, 2013.<br />

Storycode: I TL 3022-1.<br />

Viele billige und populäre<br />

Monats- oder Wochen-<br />

Comichefte sind in den<br />

letzten zwei Jahrzehnten<br />

in Italien und auf der ganzen<br />

Welt verschwunden.<br />

Das ist schade, denn meiner<br />

Meinung nach waren<br />

(und sind) solche Magazine<br />

das beste Sprungbrett<br />

für angehende<br />

Künstler. Andere Plattformen,<br />

die in letzter Zeit aufgekommen<br />

sind, zumindest<br />

in Italien: Die Graphic<br />

Novel, die ein komplett<br />

anderes Kaliber ist (man<br />

benötigt dafür eine Menge<br />

technischer Fähigkeiten<br />

und das Talent, sich eigene<br />

Ideen auszudenken<br />

und diese ordentlich auszubauen<br />

– keine einfache<br />

Aufgabe für einen<br />

21


INTERVIEW<br />

Enrico Faccini<br />

unheimliche, eigenartige und manchmal gespenstische<br />

Dinge im täglichen Leben auftauchen:<br />

sehr faszinierende, Richard Matheson-artige<br />

Themen.<br />

Und natürlich sind wir große Fans der Arbeit<br />

von Merril de Maris, Bill Walsh und Floyd<br />

Gottfredson (ich mag besonders die Geschichten<br />

der späten 40er und der 50er wie<br />

„Goofy im Rampenlicht“ (FGL Band 11), „Das<br />

verkorkste Gespenst“ (LTB 62), „Gamma, der<br />

Mensch aus der Zukunft“, „Das diabolische<br />

Double“ und viele andere), insofern: ja, wir haben<br />

die Ambition, diesem Weg zu folgen.<br />

Was gefällt Ihnen so an Dussel Duck? Und<br />

wieso lassen Sie ihn in Ihren Comics so oft<br />

auftreten?<br />

Ich mag in erster Linie seine surreale und fast<br />

poetische Verrücktheit. Er passt sehr gut in<br />

etwas merkwürdige und zum Schreien lustige<br />

Situationen.<br />

Haben Sie zeichnerische Vorbilder?<br />

Wie kommen Sie auf Ihre oft außergewöhnlich<br />

absurden und überraschenden Ideen für<br />

Plots?<br />

Ich glaube, ich habe ein Talent für surreale<br />

Themen. Diese kommen recht einfach zu mir,<br />

aus der Fähigkeit, absurde Entwicklungen<br />

aus täglichen Situationen zu beobachten. In<br />

diesem Sinn sehe ich mich als geborenen<br />

Künstler. Die Kehrseite ist... ich bin nicht so<br />

gut dabei, komplexe, sehr präzise Hitchcockartige<br />

Plots zu konstruieren und dadurch erklärt<br />

sich auch, warum ich relativ wenige Geschichten<br />

mit Micky Maus geschrieben habe<br />

(obwohl ich den Charakter liebe): Casty ist<br />

eindeutig besser für diese Aufgabe geeignet.<br />

Die Maus braucht stärker artikulierte, gründlichere<br />

„Uhrwerk“-Plots, wie man sie in Romano<br />

Scarpas Meisterwerken finden kann.<br />

Also überlasse ich meine verrückten Ideen<br />

und Vorschläge gewohnheitsmäßig Casty: Er<br />

überarbeitet das Material und gibt den Projekten<br />

Geschlossenheit.<br />

Innerhalb der<br />

Disney-Welt<br />

sind meine<br />

zeichnerischen<br />

Vorbilder Carl<br />

Barks, Floyd<br />

Gottfredson,<br />

Romano<br />

Scarpa, Giorgio<br />

Cavazzano und<br />

Al Hubbard. Außerhalb<br />

von<br />

Disney, liebe ich<br />

die Arbeit von<br />

Moebius, Hugo<br />

Pratt, Manara,<br />

Dino Battaglia,<br />

Toppi, Pazienza,<br />

Alberto Breccia, Gipi, Mignola,<br />

Bolland und vielen anderen.<br />

„Ein heilsamer Schreck“, LTB 356.<br />

Inducks: I TL 2597-7.<br />

22 22<br />

Was hat es mit<br />

der Comic-<br />

Adaption von<br />

Edgar Allan<br />

Poes „Black<br />

Cat“ auf sich,<br />

mit der Sie sich<br />

beworben haben?<br />

Können<br />

wir davon mal<br />

Bilder sehen?<br />

Nun, das ist<br />

eine lange Geschichte,<br />

das<br />

ursprüngliche<br />

Artwork ist<br />

wahrscheinlich<br />

schon vor langer Zeit<br />

verschwunden, also<br />

kann ich wohl auch keine


INTERVIEW<br />

Enrico Faccini<br />

Bilder zeigen. Ich muss<br />

zugeben, dass es keine<br />

gute Geschichte war,<br />

denn zu der Zeit (1987)<br />

hatte ich nicht genügend<br />

Erfahrung und das Ergebnis<br />

war eindeutig uneinheitlich,<br />

ein Mischmasch<br />

aus verschiedenen<br />

Zeichenstilen. Abgesehen<br />

davon war es nicht<br />

Disney. Ich war von Dino<br />

Battaglia und Alberto<br />

Breccia beeinflusst, also<br />

sollte es ein anspruchsvolles<br />

Werk sein... was es<br />

aber tatsächlich nicht<br />

war. Besser, es nicht vorzuzeigen.<br />

KINDSKÖPFE:<br />

STREICHEN<br />

Dank diesem Spray<br />

bin ich in Null Komma<br />

Nichts fertig!<br />

Onkel Dagobert hat<br />

mich beauftragt, diesen<br />

wunderschönen Zaun<br />

zu streichen.<br />

Da bitte! Alles<br />

fertig. Onkelchen wird<br />

zufrieden sein.<br />

Und…<br />

diese<br />

Löcher?<br />

Vielen Dank für das interessante<br />

Interview und<br />

Grüße aus Deutschland<br />

vom <strong>Bertel</strong>-<strong>Express</strong>-Redaktionsteam!<br />

Danke an euch! Ich hoffe,<br />

diese kleine Unterhaltung<br />

hat den Lesern gefallen.<br />

Wen juckt’s? Ich sollte<br />

streichen, mehr nicht.<br />

Ein klassischer Dussel-Einseiter von Faccini. Mit seiner<br />

Verrücktheit schafft es Dussel des Öfteren, seine<br />

Freunde und Familie zur Weißglut zu bringen.<br />

23


REISEBERICHT<br />

Disney in der Schweiz<br />

Disney in der Schweiz<br />

von Luis Bärenfaller<br />

Ä<br />

hnlich wie Karsten Brackers Reiseberichte,<br />

zuletzt erschien im <strong>Bertel</strong>-<strong>Express</strong><br />

50 einer zu Disney in Arabien,<br />

möchte ich mit diesem Artikel die Reihe mit<br />

einem etwas anderen Beitrag fortführen. Da<br />

ich aber hierfür nicht viel reisen musste, weil<br />

ich ja schon in der Schweiz lebe, stelle ich<br />

den historischen Hintergrund in den Vordergrund.<br />

Erste Disney-Publikationen<br />

Wusstet ihr, dass der Ursprung der deutschen<br />

Disney-Comics-Magazine nicht in<br />

Deutschland, sondern in der Schweiz liegt?<br />

Mit dem Titel „Micky Maus Zeitung“ erschien<br />

beim „Micky-Maus-Verlag Bollmann“ im<br />

Erste Ausgabe der „Micky-Maus-Zeitung“ vom<br />

Januar 1937.<br />

Januar 1937 das erste deutsche Magazin<br />

rund um die beliebten Entenhausener. Einen<br />

Monat zuvor, also zu Weihnachten 1936,<br />

wurde in einer Probeausgabe ein Wettbewerb<br />

gestartet, um neue Namen für die Figuren<br />

zu finden. So erhielten unsere geliebten<br />

Figuren Namen wie Schnatterich (Donald),<br />

Muli (Goofy), Hippo (Rudi), Almabella (Klarabella)<br />

und Gackerina (Henriette). Nur Micky<br />

und Minni behielten ihre minimal veränderten<br />

englischen Namen.<br />

Der Eigentümer des Verlages, Ernst Bollmann,<br />

kam in den 1930ern von einer Reise<br />

aus Italien zurück. Dort hatte er die berühmte<br />

Maus, in Italien „Topolino“ genannt, kennengelernt<br />

und war fest davon überzeugt, dass<br />

er Micky in die Schweiz bringen musste. Mit<br />

der Hoffnung, aus einer finanziellen Notlage<br />

gerettet zu werden, wurde eine Disney-Lizenz<br />

erworben, der Verlag in „Micky-Maus-<br />

Verlag Bollmann“ umbenannt (zuvor hieß er<br />

„Jacques Bollmann AG“). Eine erste Reihe an<br />

Büchern wurde 1936 veröffentlicht. Spezifisch<br />

waren es sogenannte „Pop-up-Bücher“, die<br />

verschiedene Micky-Kurzfilme in Buchform<br />

wiedererzählten.<br />

Leider verkauften sich die Bücher wegen eines<br />

zu hohen Preises nicht gut und der Verlag<br />

versuchte sein Glück noch im selben Jahr<br />

mit der Micky-Maus-Zeitung. Sie erschien<br />

schweizweit alle zwei Wochen, kostete 25<br />

Rappen und hatte 8 Seiten. Das Layout basiert<br />

auf dem englischen „Mickey Mouse<br />

Weekly“, das ein Jahr zuvor auf dem Markt erschienen<br />

war. Die Vorder- und Rückseiten<br />

waren farbig, die inneren Seiten schwarzweiß.<br />

Neben klassischen Comicstrips, meist<br />

von Al Taliaferro oder Floyd Gottfredson gezeichnet,<br />

beinhaltete die Zeitung auch viele<br />

Rätsel, Geschichten, Texte und Werbung für<br />

aktuelle Produkte. Ein solcher Ausgleich war<br />

vor allem notwendig, da das noch relativ<br />

neue Medium Comics damals von vielen<br />

24


REISEBERICHT<br />

Disney in der Schweiz<br />

besorgten Eltern als „Schund“ bezeichnet<br />

wurde. Zudem war die andauernde Weltwirtschaftskrise<br />

wohl der Hauptgrund, warum die<br />

Zeitung schon nach 18 Ausgaben im September<br />

1937 eingestellt wurde. Ein Comicheft<br />

lag damals für die meisten Haushalte einfach<br />

nicht im Budget.<br />

Disney-Produkte des „Micky-Maus-Verlag Bollmann“,<br />

darunter ein Nachdruck der Micky Maus-<br />

Zeitungen, verschiedene Pop-up- und Bilderbücher<br />

(Bild von Severin Pomsel).<br />

25


REISEBERICHT<br />

Disney in der Schweiz<br />

[Diese und die vorherige Seite] Ein paar Seiten<br />

aus der MMZ, eine Stadtkarte Zürichs,<br />

verschiedene Artikel und Anzeigen:<br />

Der lange Weg zur Akzeptanz<br />

Seit ihrer Entstehung hatten es Comics in unserer<br />

Gesellschaft immer schwer. In der Mitte<br />

der 1950er-Jahre gab es beispielsweise in<br />

Deutschland und der Schweiz organisierte<br />

Massenverbrennungen von „Schundmagazinen“.<br />

Dazu gehörten unter anderem Groschenromane,<br />

Boulevardzeitungen, Illustrierte<br />

und, für uns wohl am interessantesten,<br />

Comics. In den USA wurde sogar die „Comics<br />

Code Authority“ gegründet, als in den<br />

US-amerikanischen Comics vermehrt erwachsene<br />

Themen aufgegriffen wurden.<br />

Lehrer und Eltern waren vor allem besorgt,<br />

dass diese Schundheftchen ihren Kindern<br />

tatsächlich schaden würden und dass sie nie<br />

mehr ihre Nasen in klassische und bildende<br />

Literatur stecken würden.<br />

Schund-Verbrennung in Brugg, Aargau<br />

(Mai 1965).<br />

Die Rückkehr in die Schweiz feierte Micky zusammen<br />

mit dem deutschen Micky-Maus-<br />

Magazin Ende<br />

19<strong>51</strong>. Später<br />

folgten das<br />

Lustige Taschenbuch<br />

und Hardcover-Bände,<br />

alle auch in<br />

der Schweiz<br />

erhältlich.<br />

Erika Fuchs,<br />

die bis 1988<br />

Chefredakteurin<br />

des Micky<br />

Maus-Magazins<br />

war, hat sich stark dafür eingesetzt, dass<br />

das Magazin ein angemessenes Vokabular<br />

enthält und sich Eltern so weniger um die<br />

26


REISEBERICHT<br />

Disney in der Schweiz<br />

psychische<br />

Gesundheit<br />

ihrer Kinder<br />

sorgen<br />

müssen. Sie<br />

war dafür<br />

zuständig,<br />

dass Comics<br />

über<br />

die Jahre zu<br />

mehr Akzeptanz<br />

fanden.<br />

doppelt so hoch wie die Euro-Preise ist, obwohl<br />

der Wechselkurs von Euro zu Franken<br />

im Moment (05.05.23) bei 1 zu 0,98 liegt. Den<br />

höheren Preis kann man sich aber mit dem<br />

Fakt erklären, dass in der Schweiz das Lohnniveau<br />

höher liegt.<br />

Disney-Comics<br />

heute<br />

Ein wichtiger<br />

Unterschied<br />

zwischen<br />

einer<br />

schweizerischen<br />

und<br />

einer deutschen<br />

Micky<br />

Maus<br />

ist der Preis.<br />

Wenn man<br />

zum Beispiel<br />

auf die Rückseite eines LTBs schaut,<br />

sieht man drei Preise. Je einen für Deutschland,<br />

Österreich und die Schweiz (und noch<br />

ein paar andere europäische Länder, wo das<br />

LTB zum Teil auch verkauft wird). Was auffällt,<br />

ist, dass der Schweizer Preis immer fast<br />

Disney-Comics im „Press & Book” des<br />

Bahnhofs Bern.<br />

Zu guter Letzt möchte ich noch erwähnen,<br />

dass die Schweiz ein sehr vielfältiges<br />

Land ist, was die Sprachen angeht.<br />

Die vier Landessprachen Deutsch,<br />

Französisch, Italienisch und Rätoromanisch<br />

werden in verschiedenen Regionen<br />

gesprochen. Das heißt also, dass<br />

man zum Beispiel in Basel ein TGDDSH<br />

kaufen kann, in Genf auf ein „Super<br />

Picsou Géant“ trifft und in Locarno das<br />

neuste „Topolino“ sieht. In der regionalen<br />

Sprache Rätoromanisch gibt es leider<br />

keine Disney-Comics.<br />

Karikatur von Erika Fuchs gezeichnet<br />

von Daan Jippes, aus MMM 18/2021:<br />

27


REISEBERICHT<br />

Disney in der Schweiz<br />

Oben links: Disney-Comics<br />

in der OrellFuessli-<br />

Buchhandlung in Thun,<br />

Bern.<br />

Links: Comic-Auswahl des<br />

KKiosks im Fribourgischen<br />

Bahnhof.<br />

Disney ubiquitär<br />

Nicht nur in östlichen Ländern trifft man auf<br />

Disney-Figuren an den skurrilsten Orten.<br />

Auch hier verstecken sie sich ein bisschen<br />

überall. Über die letzten Monate hielt ich<br />

meine Augen offen für Jegliches, was ich mit<br />

Disney-Bezug finden konnte.<br />

Beispielsweise führte Bernmobil Ende 2018<br />

auf ihrer Linie zwischen Bern und Köniz Elektrobusse<br />

mit den Leitsprüchen „Leiser als Stiller<br />

Has“ (berühmter Schweizer Sänger), „Sauberer<br />

als Meister Proper“ und „Sparsamer als<br />

Onkel Dagobert“ ein. Obwohl der Strom für<br />

das Aufladen der Busse deutlich günstiger<br />

als Benzin ist, kostet die Anschaffung eines<br />

solchen Busses doppelt so viel wie ein herkömmlicher<br />

Diesel-Bus.<br />

28


REISEBERICHT<br />

Disney in der Schweiz<br />

Dieses bezaubernde Graffiti<br />

mit Micky, Minnie, Goofy, Donald<br />

und seinen Neffen in Köniz,<br />

Bern ist bestimmt schon<br />

20 Jahre alt:<br />

Berner Restaurant, das<br />

nach Mickys Gegenspieler<br />

Kater Karlo benannt wurde.<br />

Milchkartons mit Micky und<br />

seinen Freunden zu Disneys<br />

100. Jubiläum.<br />

29


REISEBERICHT<br />

Disney in der Schweiz<br />

Eines der Maskottchen<br />

für die Lieferwägen der<br />

Recyclingfirma Beck in<br />

Sursee, Luzern hat eine<br />

verblüffende Ähnlichkeit<br />

zu Aladdins Gini…<br />

20 Jahre alt<br />

Darkwing Duck grüßt<br />

Einreisende am Bahnhof Basel<br />

(Bild von D.U.C.K.).<br />

Das Maskottchen des Comicladens<br />

„La Bulle“ in Fribourg verwendet<br />

heimlich ein paar Micky-<br />

Ohren.<br />

30


REZENSION<br />

„Der Oberlangweiler“<br />

Rezension: Der Oberlangweiler<br />

von Duck-Mouse-Forscher<br />

D<br />

ie Geschichte „Der Oberlangweiler“<br />

(Originaltitel: „Chairman of the Bored“)<br />

ist eine neunseitige Gagstory<br />

von William van Horn aus dem Jahre 2011.<br />

Handlung<br />

In letzter Zeit verhält sich Donald in der Öffentlichkeit<br />

sehr seltsam: Er schlägt<br />

Purzelbäume in der Fußgängerzone, erklimmt<br />

hohe Bäume und stürzt sich in tiefe<br />

Abgründe. Seine Aktivitäten werden immer<br />

eigenartiger und der Sinn ist nicht ersichtlich.<br />

Schließlich fragen ihn Tick, Trick und<br />

Track, warum er solche verrückten<br />

Sachen unternimmt. Donald antwortet<br />

darauf: „Weil ich mich langweile!<br />

Tagein, tagaus, jahrein, jahraus ist es<br />

dasselbe Lied! Ich will aus tristem<br />

Trott ausbrechen und der Langeweile<br />

Herr werden.“ Tick, Trick und<br />

Track antworten darauf: „Andere<br />

Leute langweilen sich auch. Aber die<br />

machen sich deshalb nicht gleich<br />

zum Affen!“ Donald meint: „Ach ja?<br />

Vielleicht sind sie noch nicht auf die<br />

Idee gekommen.“ Die Kinder schlagen<br />

vor, Donald solle doch einen<br />

„Orden wider die Langeweile“ gründen<br />

und andere Menschen entsprechend<br />

anleiten. Donald ist von dieser Idee<br />

sehr begeistert. Er nimmt die Sache gleich in<br />

die Hand. Man rührt also die Werbetrommel<br />

und bald erregen Donalds abenteuerliche<br />

Aktionen das Interesse der Medien. So fängt<br />

31


REZENSION<br />

„Der Oberlangweiler“<br />

kommt zu einem Termin zum Büro des Bürgermeisters.<br />

Der Sekretär teilt ihm mit, der<br />

Bürgermeister befände sich draußen und<br />

schlüge Purzelbäume in der Fußgängerzone,<br />

da er sich langweile. Der Mann fragt: „Warum?“<br />

Daraufhin antwortet der Sekretär: „Seit<br />

die Bürger wieder brav sind, hat<br />

er nichts mehr, worüber er sich<br />

aufregen kann.“<br />

Kommentar<br />

ganz Entenhausen an, verrückte Dinge zu<br />

tun: Ein Polizist spielt falsch Geige, ein Ehepaar<br />

verkleidet sich als Hahn und Henne, die<br />

sich mit Eiern bewerfen und noch vieles<br />

mehr. Donald will jetzt aber etwas noch Aufregenderes<br />

anstellen. Er kauft sich einen großen<br />

Luftballon und fliegt damit in die Luft. Er<br />

schafft es, wieder runterzukommen, aber landet<br />

in einem kleinen Wagen mit Obst. Der<br />

Verkäufer ist nicht sehr erfreut darüber. Und<br />

als Donald wegfliegt, wirft der Verkäufer eine<br />

Ananas nach ihm, was den Luftballon<br />

schließlich zum Platzen bringt. Donald landet<br />

in den Armen einer Frau. Da die Frau auch zu<br />

einem Spaß aufgelegt ist, wirft sie Donald in<br />

ein Fass voll Wasser. Bevor die Woche zu<br />

Ende geht, ist die Langeweile in Entenhausen<br />

praktisch ausgestorben. Alle freuen sich. Bis<br />

auf den Bürgermeister, der dem Irrsinn ein<br />

Ende bereiten will. Dessen Sekretär<br />

sieht das alles aber viel positiver. Inzwischen<br />

rollt Donald in einem LKW-Reifen<br />

durch die Landschaft und jongliert<br />

mit Mausefallen. Doch es nutzt sich ab:<br />

Der Verrücktheiten überdrüssig, sitzt<br />

Donald wieder zuhause in seinem Sessel,<br />

und auch alle anderen Leute verhalten<br />

sich wieder vollkommen normal.<br />

Die Schlusspointe: Ein Mann<br />

Die Geschichte stellt, so finde<br />

ich, einen Höhepunkt des<br />

Schaffens von Van Horn dar.<br />

Bemerkenswert ist die Entwicklung<br />

der Geschichte von der<br />

anfänglichen Bekämpfung der<br />

Langweile durch Donald, mit<br />

der er dann ganz Entenhausen<br />

ansteckt, bis die Leute wieder<br />

„normal“ werden und am Ende<br />

der Bürgermeister verrückt<br />

wird. Die Geschichte kann als Satire über den<br />

Drang des Menschen, der dem Alltag und der<br />

Normalität zu entfliehen versucht, gelesen<br />

werden und erinnert damit auch an sozial<br />

etablierte Formen der Enthemmung wie zum<br />

Beispiel den Karneval. Der deutsche Titel<br />

„Der Oberlangweiler“ hat nicht die raffinierte<br />

Mehrdeutigkeit des englischen Originaltitels<br />

„Chairman of the Bored“ (= Vorsitzender der<br />

Gelangweilten), der offensichtlich abgeleitet<br />

ist von dem juristischen Titel „Chairman of the<br />

Board“ (= Vorstandsvorsitzender einer Aktiengesellschaft).<br />

Abdruck der<br />

Story<br />

Veröffentlicht<br />

wurde diese Geschichte<br />

bisher in<br />

der MM 44/2012<br />

und dem DDSH<br />

390.<br />

32


REZENSION<br />

„Der Oberlangweiler“<br />

33


COMIC<br />

Mein Leben als Comic<br />

Story & Zeichnungen: Ivan Saidenberg, Übersetzung: Luis Bärenfaller (Entstehung: 1993)<br />

34


COMIC<br />

Mein Leben als Comic<br />

35


COMIC<br />

Mein Leben als Comic<br />

36


COMIC<br />

Mein Leben als Comic<br />

37


COMIC<br />

Mein Leben als Comic<br />

38


COMIC<br />

Mein Leben als Comic<br />

39


COMIC<br />

Mein Leben als Comic<br />

40


COMIC<br />

Mein Leben als Comic<br />

41


CARTOON<br />

Donalds Alpträume – Schrecklicher Schuldeneintreiber<br />

Idee & Zeichnung: Poco23 (Entstehung: 2022)<br />

42


Was wir noch brauchen: DICH.<br />

Aber nicht als Besucher, sondern Mitgestalter<br />

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www.duckipedia.de<br />

DONALD DUCK<br />

– von Al Taliaferro<br />

43


ARTIKEL<br />

Spurobold<br />

SPUROBOLD<br />

von Phantomaus<br />

S<br />

purobold ist der Hund des Fähnlein<br />

Fieselschweif. Es gibt gar nicht so<br />

viele Informationen über ihn, dennoch<br />

habe ich einen kleinen Artikel über Spurbold<br />

erstellt.<br />

Spurobold (auch Spürobold oder General<br />

Sniff, Kosename Boldi, engl. General Snozzie)<br />

ist der offizielle Spürhund des Fähnlein Fieselschweif<br />

und wurde von Carl Barks erfunden.<br />

Der hochintelligente Spurobold kann<br />

stramme Haltung annehmen, ist stolz auf Orden<br />

und sehr diszipliniert. Er arbeitet oft mit<br />

Tick, Trick und Track zusammen.<br />

Spurobold hatte seinen Erstauftritt 1958 im<br />

Barks-Zehnseiter „Der Frühjahrsputz“. Barks<br />

hatte ihn zunächst in insgesamt sechs Zehnseitern<br />

und dem langen Abenteuer „Das<br />

Münstermännchen“ verwendet. Später wollte<br />

er ihn für die Fieselschweif-Geschichten der<br />

Heftreihe Junior Woodchucks wieder aufgreifen,<br />

die Figur musste jedoch durch Pluto<br />

ersetzt werden.<br />

Der erste andere Autor, der den Fähnleinhund<br />

aufgriff, war 1966 Michele Gazzarri für<br />

die von Romano Scarpa gezeichnete Geschichte<br />

„Einfall – Reinfall“ (DD 218).<br />

Spurobold in anderen Sprachen<br />

Englisch: General Snoozie<br />

Griechisch: Στρατηγός Μουσούδας (Stratigos<br />

Musudas = General Schnauze), als Welpe<br />

Ταγματάρχης Μουσούδας (Tagmatarchis Musudas<br />

= Major Schnauze)<br />

Geschichten (Auswahl)<br />

– MM 43-44/1973 und TGDDSP 23: „Der<br />

Hund vom Hunzenwald" (Hound of<br />

the Moaning Hills), Skript & Skizzen:<br />

Carl Barks, Zeichner: Kay Wright<br />

– MM 34/2002: „Der Hund von Belferbühl“<br />

(Hound of the Moaning Hills),<br />

Skript & Skizzen: Carl Barks, Zeichner:<br />

Daan Jippes<br />

– DDSH 76: „Die Posten-Prüfung“<br />

(Beach Boy), Stroy & Zeichnungen:<br />

Carl Barks<br />

– DDSH 200: „Auf der Suche nach der<br />

verlorenen Bibliothek“, Skript und<br />

Zeichnungen: Don Rosa<br />

44


ARTIKEL<br />

Die Sache mit Mac Moneysac<br />

Die Sache mit Mac Moneysac<br />

von Simone Cavazzuti, Übersetzung: Luis Bärenfaller<br />

I<br />

ch möchte mir die Zeit nehmen, einen<br />

Beitrag über die zweitreichste Ente der<br />

Welt zu schreiben, um zu erklären, wie er<br />

von Carl Barks und seinen Nachfolgern verwendet<br />

wurde.<br />

Mac Moneysac (im englischen Original „Flintheart<br />

Glomgold“) feierte sein Debüt in „Der<br />

zweitreichste Mann der Welt“ (Barks, 1956),<br />

wo er zum ersten Mal Onkel Dagobert begegnet<br />

und sich schon mit ihm streitet. Nachdem<br />

Dagobert in einer im Park aufgesammelten<br />

Zeitung gelesen hat, dass er nicht<br />

mehr die reichste Ente sei, beschließt er, mit<br />

seinen Neffen nach Südafrika zu reisen, um<br />

seinen neuen Rivalen zu treffen und ihn herauszufordern.<br />

verhält sich Dagobert im Laufe der Geschichte<br />

selbst unangemessen, um seinen<br />

Rivalen zu schlagen, und beschwert sich<br />

scheinheilig, wenn er seinerseits betrogen<br />

wird. Donald und seine Neffen äußern sich oft<br />

zu dieser Ähnlichkeit.<br />

Wie Lieju in einem tumblr-Post 1 hervorhebt,<br />

ist Moneysac im Gegensatz zu dem, was oft<br />

behauptet wird, noch nicht Dagoberts „böser<br />

Zwilling“ oder gar „Dagoberts erste Version“<br />

(wie die obigen Panels vermuten lassen<br />

könnten), sondern genau seine Kopie, die angefertigt<br />

und fertiggestellt wurde. Beide sind<br />

sehr reiche alte Enten, die es hassen, Geld<br />

auszugeben (zum Beispiel lesen sie nur gebrauchte<br />

Zeitungen, die sie im Park finden),<br />

haben zwei fast identische Geldspeicher und<br />

sammeln sogar einen Bindfaden (der, nicht<br />

überraschend, eine Schlüsselrolle in diesem<br />

ersten Zusammentreffen spielt). Außerdem<br />

Es handelt sich also um einen „freundschaftlichen“<br />

Wettbewerb zwischen mürrischen alten<br />

Männern, die in jeder Hinsicht gleich sind.<br />

Mac Moneysac ist grundsätzlich nicht böse<br />

und die beiden könnten sogar fast Freunde<br />

sein (wenn da nicht ihr Stolz wäre), aber mit<br />

dem Comic „Der reichste Mann der Welt“<br />

(Barks, 1959) ändert sich das. Jetzt ist Moneysac<br />

nämlich auf Rache aus. Er will Dagobert<br />

vor ganz Entenhausen demütigen und schadet<br />

ihm seit Wochen finanziell, indem er drei<br />

verschiedene Decknamen erfindet, nur um<br />

als reichste Ente der Welt anerkannt zu werden.<br />

Im Gegensatz zu dem südafrikanischen<br />

Milliardär scheint sich Dagobert nicht einmal<br />

an ihn zu erinnern und vergisst oft seinen Namen.<br />

Das Ende der Geschichte zeigt einen<br />

weiteren wichtigen Unterschied zwischen<br />

den beiden: Moneysac ist bereit, alles zu tun,<br />

um sein Ziel zu erreichen, während Dagobert<br />

beschließt, sich an die Regeln zu halten und<br />

fair zu bleiben. Es ist jedoch anzumerken,<br />

dass Moneysac Reue zu zeigen scheint, kurz<br />

bevor er weitergeht.<br />

45


ARTIKEL<br />

Die Sache mit Mac Moneysac<br />

„Das Glück von Pali“ (Gregory / Strobl,<br />

1966), Bankier Märklein in „Die Ziege<br />

mit dem seidenweichen Haar“ oder<br />

McFee in „The Happy Tycoons“ (Nofziger<br />

/ Diaz Studio, 1986).<br />

Mac Moneysac, der ärmliche Enterich, hat<br />

sich also schon so fest für diese missliche<br />

Lage eingesetzt, dass es für ihn unvorstellbar<br />

ist, plötzlich aufzugeben. Im Grunde ist er<br />

nicht böse, aber sein Groll und sein Wunsch<br />

nach Rache machen ihn so blind, dass seine<br />

Moral praktisch nicht existiert. Diese Charakterzüge<br />

scheinen jedoch leider für seinen<br />

letzten Auftritt in einem Barks-Comic nicht<br />

mehr zu gelten. In „Heia Safari“ (Barks, 1966)<br />

ist Moneysac nur noch eine reine Witzfigur<br />

von einem Bösewicht. Er versucht ständig,<br />

Dagobert und seine Neffen umzubringen,<br />

damit sie es nicht rechtzeitig zu einer prestigeträchtigen<br />

Auktion schaffen.<br />

Nach dieser Geschichte verschwindet der<br />

südafrikanische Milliardär aus den amerikanischen<br />

Produktionen und wird durch andere<br />

Gegenspieler ersetzt: Adam Albatros etwa in<br />

Der „wahre“ Moneysac kehrt jedoch in drei<br />

italienischen Geschichten zurück: „Klub der<br />

Milliardäre“ (Pavese / Perego, 1967) – wo er<br />

sogar zusammen mit Klaas Klever auftritt,<br />

„Lob der Sparsamkeit“ (Martina / Carpi, 1967)<br />

und „Der Gold-Meteorit“ (Pavese / Perego,<br />

1971). Interessanterweise scheint Moneysac<br />

in diesen drei Abenteuern, sowie im brasilianischen<br />

Comic „Estrada de Ferro Patopolense“<br />

(Saidenberg / Lima, 1974), in Entenhausen<br />

zu wohnen. In der Geschichte „Lob<br />

der Sparsamkeit“ bestätigt er in der italienischen<br />

Version sogar, dass er 3 Meilen entfernt<br />

vom Büro wohnt, während es für Dagobert<br />

nur 2 Meilen sind.<br />

Nach diesen kurzlebigen internationalen Auftritten<br />

ist es der dänische Verlag Gutenberghus<br />

(heute als Egmont Ehapa bekannt), der in<br />

seinen eigenen Disney-Comics-Produktionen<br />

die Figur mit konsistenten Eigenschaften<br />

wiedereinführt. In Gutenberghus’ Leitfaden<br />

für Disney-Figuren 2 , der um 1978 an alle Autoren<br />

ausgeteilt wurde, heißt es: „Mac Moneysac<br />

hat das gleiche Alter wie Onkel Dagobert.<br />

Auch er ist unglaublich reich und beide<br />

sind natürlich geborene Feinde. Sie sind Rivalen,<br />

die versuchen, einander zu übertrumpfen<br />

und streiten sich oft.“ Die Plots der<br />

46


ARTIKEL<br />

Die Sache mit Mac Moneysac<br />

ersten Geschichten, die unter<br />

diesem neuen Zyklus entstanden<br />

sind, stammen von den Verlegern<br />

Stefan Printz-Påhlson und Lars<br />

Bergström: „Dagobert, der Noble“<br />

(Anderson / Vicar, 1979) und „Entenhausener<br />

Renntage“ (Kenner<br />

/ Vicar, 1980). Zur gleichen Zeit<br />

schrieb auch Wejp-Olsen zwei<br />

Comics: „Smaragde im Tropenwald“<br />

(Anderson / Vicar, 1980)<br />

und „Seltene Beeren“ (Anderson<br />

/ Vicar, 1979). In den dänischen<br />

Geschichten ist Moneysac das<br />

Ebenbild des italienischen Klaas<br />

Klevers: Er wohnt in Entenhausen,<br />

besucht die gleichen Kreise wie<br />

Dagobert, wie beispielsweise<br />

den Milliardärsclub, und versucht,<br />

mit seinem Rivalen in geschäftlichen<br />

Angelegenheiten<br />

oder Schatzsuchen zu wetteifern. Außerdem<br />

gibt es in einigen Geschichten wie „Alte<br />

Schulden“ (Bartholomew / Vicar, 1988), „Pioniere<br />

des Yukon“ (Sutter / Santanach, 1991),<br />

„Nur ein Glas Wasser“ (Anderson / Cardona<br />

Blasi, 1991) und „Guldenburghs Emporium“<br />

(Sutter / Vicar, 1992) Flashbacks, wo Moneysac<br />

und Dagobert jünger waren, schon damals<br />

bittere Feinde, was aber ihrem ersten<br />

Zusammentreffen in Barks’ „Der zweitreichste<br />

Mann der Welt“ widerspricht.<br />

eines angeblichen Finanzgenies, zu spielen,<br />

der Donald Duck herausfordern soll.<br />

Don Rosa ist es dann, der Moneysac zurück<br />

nach Südafrika schickt und ihn seit seinem<br />

Comic-Debüt eine richtige Bedrohung für die<br />

Ducks spielen lässt. In „Der Sohn der Sonne“<br />

(1987) ist Moneysac ein gnadenloser Bösewicht,<br />

ähnlich wie er es in Barks’ „Heia Safari“<br />

war. Er ist also nicht mehr lediglich Dagoberts<br />

Kopie, sondern eine böse Version, die bereit<br />

ist, das Leben seiner Rivalen zu gefährden,<br />

und der nun seinen moralischen Kompass<br />

verloren hat (den er in „Der reichste Mann<br />

der Welt” immer noch hatte). In diesem Zusammenhang<br />

sei an das Panel aus „Mittellos<br />

(aber nicht ohne Mittel …)“ (Wolfman /<br />

Quartieri, Uzal, 1990) erinnert, in der Moneysac,<br />

als er erfährt, dass seine Mutter<br />

angerufen hat, antwortet: „Ich bin beschäftigt.<br />

Mietet ihr einen Ersatzsohn!“<br />

Während Dagobert auf seine Familie zählen<br />

kann, ist Mac Moneysac überwiegend allein,<br />

und diese Seite seiner Persönlichkeit findet<br />

ihren Höhepunkt in „Der Erbe“ (Bartholomew<br />

/ Millet, 1985), in dem er sogar einen Schauspieler<br />

dafür bezahlt, die Rolle seines Neffen,<br />

47


ARTIKEL<br />

Die Sache mit Mac Moneysac<br />

Obwohl sie die ersten waren, die die Figur<br />

nach Barks aufgriffen, wurde Mac Moneysac<br />

in italienischen und brasilianischen Produktionen<br />

kaum eingesetzt (dafür war Klaas Klever<br />

hier umso beliebter). Tatsächlich trat er<br />

am häufigsten in dänischen und holländischen<br />

Geschichten auf. Dort gilt Moneysac<br />

immer noch als Dagoberts Hauptkonkurrent,<br />

der in denselben Kreisen verkehrt und sich<br />

mit ihm auf Schatzsuchen misst.<br />

Fußnoten:<br />

1: https://ankkalinna.tumblr.com/post/<br />

163029292714/<br />

2: http://sekvenskonst.blogspot.com/2015/<br />

07/disney-magazines-main-charactersand.html<br />

48


ILLUSTRATION<br />

Hoch hinaus!<br />

49


COMIC<br />

Die verflixte Liste<br />

Story, Zeichnungen & Farben: Ronald Ruck, Übersetzung: Spectaculus<br />

50


COMIC<br />

Die verflixte Liste<br />

<strong>51</strong>


COMIC<br />

Die verflixte Liste<br />

52


ILLUSTRATION<br />

Schön wär’s!<br />

53


REISEBERICHT<br />

Fantasy Basel 2o23<br />

Fantasy Basel 2023<br />

„Fantasy Basel 2023“ – ein riesiges, aber auch<br />

tolles Festival! Dieses Jahr durfte ich das<br />

erste Mal am 20. Mai anwesend sein. Mein<br />

Freund Lasse, der in diesem <strong>Bertel</strong>-<strong>Express</strong><br />

seinen ersten Artikel unter dem Namen<br />

Phantomaus schreiben durfte, war auch dabei.<br />

Dieses Jahr waren der wohl bedeutendste,<br />

noch lebende Disney-Comiczeichner Don<br />

Rosa und der deutsche Cover-Zeichner Ulrich<br />

Schröder in Basel. Ulrich Schröder erstellte<br />

anlässlich des 100-jährigen Jubiläums<br />

von Disney für jeden eine Zeichnung nach<br />

Wunsch! Das durften wir uns nicht entgehen<br />

lassen. Lasse und ich suchten uns im Voraus<br />

zahlreiche Hefte zum Signieren für die beiden<br />

Top-Zeichner aus. So liefen wir also mit<br />

von Duck-Mouse-Forscher<br />

54<br />

unseren „100 Jahre Disney-Jubiläums-<br />

Taschen“ durch das Messegelände<br />

und gingen zu Rosa. Wir mussten<br />

kaum anstehen. Jano Rohleder war<br />

auch dort und Rosa hatte sogar eine<br />

Übersetzerin mit dabei. Was ich jedoch<br />

nicht finden konnte, waren seine<br />

selbst angebauten Chili-Schoten. Don<br />

Rosa signierte meine Bände fleißig<br />

und machte auch gerne ein Bild mit<br />

mir.<br />

Danach gingen wir zu Ulrich Schröder.<br />

Wir stellten uns zwar schon 20 Minuten,<br />

bevor Schröder seine Mittagspause<br />

beendete, an, jedoch waren wir<br />

nicht die einzigen und auch nicht die<br />

ersten. Wir mussten ganze eineinhalb<br />

Stunden warten! Schröder freute sich,<br />

dass wir von ihm gezeichnete Bände<br />

dabeihatten. Wir durften uns eine Disney-Figur<br />

wünschen, die er zeichnen<br />

würde. Lasse wünschte sich Tick, Trick<br />

und Track in Fähnlein-Fieselschweif-


REISEBERICHT<br />

Fantasy Basel 2o23<br />

Montur und ich suchte mir eine hier in<br />

Deutschland kaum bekannte Figur namens<br />

José Carioca aus (ein Artikel über ihn ist zu<br />

finden in <strong>Bertel</strong>-<strong>Express</strong> Nr. 48, Seite 4–10).<br />

Es war absolut faszinierend, zu sehen, mit<br />

welcher Sicherheit und Geschwindigkeit<br />

Schröder unsere Wunschmotive zu Papier<br />

brachte: Einer kurzen Vorskizze mit blauem<br />

Buntstift folgte die präzise Tuschezeichnung.<br />

Es war spannend, die berühmten Zeichner<br />

live zu treffen, sie waren beide überaus<br />

freundlich und geduldig mit ihren Fans. Für<br />

uns war es ein mehr als gelungener Tag!<br />

Im Uhrzeigersinn: Tick, Trick und<br />

Track vom Fähnlein Fieselschweif,<br />

José Carioca (beide von<br />

Ulrich Schröder), die große Halle,<br />

in der die Messe stattfand und<br />

ein paar US-Comics mit der Signatur<br />

von Don Rosa.<br />

55


ARTIKEL<br />

Als Donald und Micky Pop Art inspirierten<br />

Als Donald und Micky<br />

Pop Art inspirierten<br />

von Corey, Übersetzung: Luis Bärenfaller<br />

I<br />

nnerhalb der Pop-Art-Bewegung haben<br />

Donald Duck und Micky Maus einen besonderen<br />

Platz eingenommen, den wir<br />

euch durch einige der ikonischsten Künstler<br />

der Zeit näherbringen wollen.<br />

Pop Art und Comics<br />

Wie der Forscher Patrick Peccatte in einem<br />

Artikel von 2016 treffend in Erinnerung ruft,<br />

lehnten sich Künstler wie Kurt Schwitters,<br />

Eduardo Paolozzi oder Philip Pearlstein bereits<br />

Ende der 1940er Jahre in ihren Gemälden<br />

an Panels aus Comics an. Das Verfahren<br />

nahm jedoch mit Pop Art eine völlig neue Dimension<br />

an, und Comics standen sogar im<br />

Mittelpunkt der Werke einiger Künstler der<br />

Bewegung. Pop Art entstand in der angloamerikanischen<br />

Welt der 1950er und 1960er<br />

und stützt sich unter anderem auf Elemente<br />

der Popkultur, um ihnen einen originellen<br />

künstlerischen Touch zu verleihen. Damit<br />

wurde der abstrakte <strong>Express</strong>ionismus (u. a.<br />

Pollock und de Kooning), der in den USA seit<br />

Kriegsende vorherrschte, unterbrochen.<br />

Die großen Künstler der Pop Art wandten<br />

sich daher ganz natürlich den beiden Bereichen<br />

zu, die uns heute interessieren: den Comics<br />

und der Welt von Walt Disney. Den<br />

Comics hauptsächlich wegen der<br />

„Störkraft seiner bildhaften und farbigen<br />

Seiten in einer modernen Kunst,<br />

die von expressionistischen „brushstrokes“<br />

[dicke Pinselstriche, Anm. d.<br />

Red.] und faszinierendem Monochrom<br />

dominiert wird“ (Philippe Dagen, Le Débat<br />

Nr. 195, 2017).<br />

Was das Disney-Universum betrifft, so<br />

steht es für das, was der Essayist Terry<br />

Ramsaye als „Great Common Denominator<br />

of the great common art of the<br />

commonality“ bezeichnet hat. Kurz gesagt,<br />

stellt es eine „Kultur“ dar, die<br />

56<br />

vielen bekannt ist. Wie wir sehen werden, hat<br />

insbesondere die Figur der Micky Maus viele<br />

Künstler inspiriert. Bereits 1932 prophezeite<br />

der Maler Diego Rivera, dass sie zu einem<br />

wahren Helden der amerikanischen Kunst<br />

des 20. Jahrhunderts werden würde. Und<br />

schließlich, da der Disney-Comic eine populäre,<br />

industrielle, kommerzielle, massenmediale<br />

Kunst ist... – kurz: voll und ganz in der<br />

modernen Konsumgesellschaft verankert ist<br />

–, passt er perfekt zu dem, was die Pop Art<br />

sein will. Obwohl die Pop Art eher spontan<br />

und unorganisiert entstand (vor allem auf<br />

der anderen Seite des Atlantiks), hatten viele<br />

ihrer Mitglieder gleichzeitig die Idee, Comics<br />

in ihren Bildern zu verwenden.<br />

Wir werden deshalb vier Künstler des Pop<br />

Arts genauer unter die Lupe nehmen und<br />

entdecken, wie sie Donald und Micky in ihren<br />

Kunstwerken verwendeten.<br />

Roy Lichtenstein<br />

Der erste – und wahrscheinlich der bekannteste<br />

– in diesem Gebiet war der amerikanische<br />

Maler Roy Lichtenstein (1923–1997).<br />

Schon früh näherte er sich den Disney-Figuren:<br />

Donald und Micky sind in Studien für


ARTIKEL<br />

Als Donald und Micky Pop Art inspirierten<br />

eine Reihe von Bildern aus dem Jahr 1958 zu<br />

sehen, als er als Professor an der Rutgers Art<br />

School seinen Stil noch nicht vollständig gefunden<br />

hatte und noch vom abstrakten <strong>Express</strong>ionismus<br />

beeinflusst war. Sein Freund<br />

und Kollege Allan Kaprow unterstützte ihn<br />

damals bei der Wahl dieses Themas.<br />

Im Sommer 1961 beschloss er, ein riesiges<br />

Comic-Panel zu malen, das erste einer langen<br />

Serie, mit der ihn die Öffentlichkeit für<br />

immer identifizieren sollte. Das Bild mit dem<br />

Titel „Look Mickey“ zeigt Donald<br />

Duck und Micky Maus beim Angeln<br />

auf einem Steg, wobei Donald<br />

in der Annahme, einen großen<br />

Fisch an Land zu ziehen, in Wirklichkeit<br />

seine eigene Jacke gefangen<br />

hat, was seinen Freund zum<br />

Lachen bringt. Der Text lässt sich<br />

natürlich auf mehrere Arten interpretieren.<br />

Über den offensichtlichen<br />

Gag hinaus haben Kunstkritiker<br />

oft betont, dass es sich um einen<br />

amüsierten Blick auf den Medienrummel<br />

um den abstrakten<br />

<strong>Express</strong>ionismus handelt (der von<br />

Donald geangelte „Big One“ ist nur<br />

ein Köder), aber auch auf Lichtenstein<br />

selbst, wie ein Flaubertianer<br />

behauptete: „Dieses Bild bin ich“ –<br />

Micky repräsentiert Zweifel und<br />

Verlegenheit neben einem experimentierfreudigen<br />

Donald.<br />

Die Quelle, die der Maler für sein Bild verwendete,<br />

ist umstritten: Lichtenstein behauptete<br />

lange Zeit, er habe eine Zeichnung<br />

aus einer Kaugummipackung kopiert, doch<br />

laut dem Kunsthistoriker Michael Lobel<br />

besaß in den 1960er Jahren keine<br />

Kaugummifabrik eine Disney-Lizenz,<br />

so dass die Erklärung des Künstlers,<br />

die wahrscheinlich frei erfunden war,<br />

hinfällig wurde. Tatsächlich dauerte<br />

es bis Dezember 2000, als Professor<br />

David Barsalou den wahren Ursprung<br />

von „Look Mickey“ entdeckte: eine<br />

Seite aus dem Kinderbuch „Donald<br />

Duck: Lost and Found“, das 1960 in<br />

der Reihe „Golden Books“ erschien<br />

und von Bob Grant und Bob Totten illustriert<br />

wurde. Mit anderen Worten:<br />

Entgegen den Analysen, die 40 Jahre<br />

lang von zahlreichen Kritikern entwickelt<br />

wurden, hat Lichtenstein aus einer<br />

einfachen Zeichnung ein künstlerisches<br />

Comic-Panel hergestellt: Er<br />

hat eine Sprechblase für den Text hinzugefügt,<br />

die Ebene gestrafft, die<br />

Perspektive eliminiert und die Farbpalette<br />

(weiß, blau, gelb, rot) reduziert und gesättigt.<br />

Wie auch immer, nach diesem ersten Versuch<br />

konnte Lichtenstein nicht mehr zur<br />

Auch wenn das Bild links oben so aussieht, als<br />

wäre es simpel gehalten, ermöglicht es doch mehr<br />

als einen einfachen Einblick ins Leben von Donald<br />

Duck und Micky Maus.<br />

57


ARTIKEL<br />

Als Donald und Micky Pop Art inspirierten<br />

Abstraktion zurückkehren und begann mit<br />

weiteren Gemälden desselben Stils. Der berühmte<br />

New Yorker Galerist Leo Castelli war<br />

von ihm begeistert und stellte seine Arbeiten<br />

1962 aus, ein sofortiger Boost für seine<br />

Karriere, auch wenn die Kritiker nicht immer<br />

freundlich waren. „Look Mickey“ war jedoch<br />

nicht Teil der Vernissage und es dauerte bis<br />

1982, bis das Werk der Öffentlichkeit präsentiert<br />

wurde. Obwohl seine Comic-Phase nur<br />

wenige Jahre dauerte, betrachtete Lichtenstein<br />

„Look Mickey“ als einen Bruch in seiner<br />

Karriere und zitierte sich sogar selbst in einem<br />

der Bilder seiner Serie „Artist’s Studio“<br />

aus dem Jahr 1973. Danach verwendete er<br />

die Figur Donald noch ein paar Mal: 1981 in<br />

„Study of Hands“, 1989 in „Reflections, Portrait<br />

of a Duck“ und 1995 in „Visual Interior“.<br />

1996, ein Jahr vor seinem Tod, entwarf Lichtenstein<br />

einen „Mickasso“, eine Kreuzung<br />

aus der amerikanischen Maus und dem spanischen<br />

Maler Picasso. Indem er zwei seiner<br />

größten Inspirationen zusammenbrachte,<br />

versöhnte er ein für alle Mal die Populärkultur<br />

und die Kunstgeschichte, die für ihn<br />

fälschlicherweise gegensätzliche Bereiche<br />

waren.<br />

Andy Warhol<br />

Es ist natürlich unmöglich, über Pop Art zu<br />

sprechen, ohne den Namen des ikonischen<br />

Andy Warhol (1928–1987) zu erwähnen. Auch<br />

er wurde in seiner Kunst von Walt Disney beeinflusst:<br />

Als er sieben Jahre alt war,<br />

schenkte ihm seine Mutter einen Projektor,<br />

um Micky-Maus-Cartoons abzuspielen, und<br />

während seiner gesamten Karriere sagte er<br />

immer wieder, dass er Walt Disney für einen<br />

der größten Künstler seiner Zeit hielt, und<br />

fügte sogar hinzu: „Micky Maus ist mein<br />

Lieblingsschauspieler!“.<br />

1981 malte Warhol zum ersten Mal eine Micky<br />

Maus für seine Serie „Myths“, die auch<br />

Superman, Onkel Sam und sogar den Weihnachtsmann<br />

umfasste. Er verwendete dafür<br />

eine Zeichnung aus dem Jahr 1935, auf der<br />

Micky eine seiner berühmtesten Posen einnahm,<br />

und verankerte sie endgültig in der<br />

kollektiven Vorstellung, indem er das perfekte<br />

Gesicht (drei schöne runde Kreise) der<br />

Maus hervorhob. Er schuf auch einen „Double<br />

Mickey Mouse“, der diesmal den ganzen<br />

Körper von Micky und nicht nur sein Gesicht<br />

zeigt, sowie einen „Quadrant Mickey Mouse“,<br />

der Mickys Kopf viermal darstellt, wie er es<br />

zwanzig Jahre zuvor für Marilyn Monroe getan<br />

hatte.<br />

Kurz darauf, 1984, zu Donald Ducks 50. Geburtstag,<br />

schuf Warhol „The New Spirit“, eine<br />

Reihe von Zeichnungen, die Donald im<br />

Schritttempo mit einem Gewehrbesen zeigen.<br />

Das Bild stammt aus dem gleichnamigen<br />

Propaganda-Cartoon, der 1942 veröffentlicht<br />

wurde, um die Amerikaner zu ermutigen,<br />

im Namen der Kriegsanstrengungen<br />

ihre Steuern zu zahlen. Bei dieser<br />

Gelegenheit trat Warhol in der CBS-<br />

Sendung „Donald Duck’s 50th Birthday“<br />

für einige Sekunden auf, wie er die<br />

Ente mit der Weste malte. „The New<br />

Spirit“ gehört zur „Ads Series“, einer<br />

Warhol-Serie, die von den Werbespots<br />

der 1980er-Jahre für Volkswagen,<br />

Apple oder Paramount und von Ikonen<br />

wie James Dean inspiriert wurde; sie<br />

hinterfragte die Rolle der Massenmedien,<br />

daher der Verweis auf einen Propagandafilm.<br />

Equipo Crónica<br />

In den 1960ern schuf das spanische<br />

Pop Art-Kollektiv „Equipo Crónica“<br />

(1964–1981), bestehend aus Rafael Solbes,<br />

Joan Antonio Toledo und Manolo<br />

58


ARTIKEL<br />

Als Donald und Micky Pop Art inspirierten<br />

Offenlegung der anderen Seite der<br />

Medaille, d. h. des militärischen Imperialismus<br />

der USA, durch den Hinweis<br />

auf die Atombombe. Die Besonderheit<br />

dieses spanischen Kollektivs<br />

im Vergleich zum Rest der Pop Art<br />

besteht in der Verwendung dieses<br />

Verfahrens des Bruchs sowie in einer<br />

direkteren politischen Ambition. Es<br />

ist jedoch interessant zu betonen,<br />

dass die Kritik am amerikanischen<br />

System über die amerikanische<br />

Kunst erfolgt!<br />

Keith Haring<br />

Valdés, ein Gemälde mit dem Titel „America,<br />

America“, das ebenfalls Micky als Motiv aufgreift.<br />

Das Bild ist nach Art der Warhol’schen<br />

Serien in zwanzig fast identische Felder aufgeteilt;<br />

die Disney-Maus nimmt neunzehn<br />

Felder ein, und ein zwanzigstes Feld stellt einen<br />

Atompilz dar. Aus dieser auf den ersten<br />

Blick widersprüchlichen Gegenüberstellung<br />

ergeben sich zwei Ideen: erstens die Kritik an<br />

der Konsumgesellschaft und der kulturellen<br />

Dominanz der USA durch die Wiederholung<br />

der lächelnden Micky Maus, dem Symbol<br />

schlechthin für das glückliche und triumphierende<br />

Amerika; zweitens die<br />

Der aus einer anderen Generation<br />

stammende Keith Haring (1958–<br />

1990) ist ein Schüler der oben erwähnten<br />

Künstler. Nachdem er seine ganze<br />

Kindheit damit verbracht hatte, Micky Maus<br />

in seine Notizbücher zu zeichnen, und sogar<br />

davon träumte, eines Tages für die Disney-<br />

Studios zu arbeiten, war es nur natürlich,<br />

dass die Maus ab 1981 in sein Werk einfloss.<br />

Er erklärte später, dass für ihn nichts Amerika<br />

besser repräsentiere. 1985 schuf er die Figur<br />

„Andy Maus“, einen Micky-Maus-Ersatz mit<br />

heller Perücke und Sonnenbrille, als Hommage<br />

an Andy Warhol, den er schon immer<br />

bewundert hatte und mit dem er seit kurzem<br />

zusammen war. Mit dieser Geste verleiht er<br />

ihm den Status einer absoluten Ikone, umso<br />

mehr, als er ihn in seinen Zeichnungen mit<br />

dem Dollarsymbol oder dem Coca-Cola-<br />

Logo koexistieren lässt.<br />

Kurz gesagt: Von den 1960er- bis zu den<br />

1980er-Jahren<br />

haben<br />

Donald und<br />

Micky die<br />

Ateliers zahlreicher<br />

Maler<br />

besetzt und<br />

sie seitdem<br />

nicht mehr<br />

verlassen,<br />

da sie in jüngerer<br />

Zeit<br />

Künstler wie<br />

Erró oder<br />

Damien Hirst<br />

inspirieren.<br />

59


ARTIKEL<br />

Wie male ich ein Bild?<br />

Wie male ich ein Bild?<br />

von Glückstaler<br />

Z<br />

ugegeben, der Titel dieses Artikels<br />

mag ein wenig bedeutungslos klingen,<br />

aber genau darüber möchte ich<br />

sprechen. Wie kann man ein Bild malen? Ich<br />

selbst male in meiner Freizeit gerne Bilder,<br />

gerade die mit Disney-Bezug. Einerseits, weil<br />

man sie schön im Zimmer aufhängen kann,<br />

andererseits aber, weil ich stolz darauf bin,<br />

mit meinen eigenen Händen etwas erschaffen<br />

zu haben. Wenn man viel Arbeit in ein<br />

Bild hineinsteckt und am Ende etwas Umwerfendes<br />

dabei herauskommt, freut man<br />

sich richtig. Ich erzähle mal, wie ich ungefähr<br />

an ein neues Bild herangehe.<br />

Allgemein<br />

Zuerst braucht man das, worauf später alles<br />

aufbaut: Eine zündende Idee. Wo finde ich<br />

Material, das ich wiederverwenden kann?<br />

Generell bediene ich mich bei meinen Bildern<br />

gern bei Carl Barks, Floyd Gottfredson<br />

und allen anderen Zeichnern, deren Stile mir<br />

gefallen. Barks hat in seinem Ruhestand<br />

noch dutzende wundervolle Ölgemälde mit<br />

Donald Duck erschaffen, die lustige, aber<br />

auch gut dargestellte Einblicke in das Leben<br />

der Ducks geben. Da wäre zum Beispiel „A<br />

Tall Ship and a Star to Steer Her By“, sein erstes<br />

Gemälde von 1971. Es zeigt Donald, Tick,<br />

Trick und Track auf einem kleinen Segelschiff<br />

fröhlich über leicht wogende Wellen<br />

gleiten. Oder „Bullet Valley“, nach dem<br />

gleichnamigen Barks-Comic „Der Sheriff von<br />

Bullet Valley“. Dieses Bild zeigt Donald unter<br />

einem beeindruckenden Himmel, der zwei<br />

glühende Schießeisen hält und dessen Leben<br />

nur durch den Sheriffstern gewahrt<br />

bleibt, weil alle Kugeln daran abprallen –<br />

ganz wie im Comic. Das Schöne ist, dass<br />

Barks beide Gemälde sogar mehrmals umgesetzt<br />

hat, um die Fans glücklich zu machen,<br />

die von ihm Bilder kauften. Entscheidet<br />

man sich, ein Bild von Barks nachzuzeichnen,<br />

hat man im Bestfall auch noch<br />

Auswahl zwischen zwei unterschiedlichen<br />

Farbgebungen.<br />

60


ARTIKEL<br />

Wie male ich ein Bild?<br />

Andere Quellen für gute Bilder sind zum Beispiel<br />

Covers von Comicheften. Auch diese<br />

warten in der Regel mit recht schmackhaften<br />

Posen auf. Springt mich davon eins an<br />

und gefällt es mir so richtig doll, stehen die<br />

Chancen nicht schlecht, in meine engere<br />

Auswahl zu kommen.<br />

Manchmal schnappt man auch beim Lesen<br />

von Comics besonders schöne Bilder auf –<br />

oder zumindest Teile, die man selbst vielleicht<br />

sogar noch erweitert. Das war zum<br />

Beispiel der Fall bei dem Bild auf dieser<br />

Seite, das Micky zeigt. Ursprünglich findet<br />

sich dieser Micky in der Geschichte „Die Perlen<br />

von Knet’eh“, 1952. Gezeichnet wurde die<br />

von Floyd Gottfredson. Die Egmont-Comic-<br />

Collection (kurz ECC) verwendete die Figur<br />

als Cover-Ausschnitt auf dem 11. Band der<br />

Floyd Gottfredson Library. Weil die Füße im<br />

Comicstrip, aus dem der ganze Micky entstammt,<br />

nicht vollständig abgebildet waren<br />

und deswegen die Fußspitzen fehlten, bediente<br />

sich die Redaktion einfach andernorts<br />

und suchte in „Die Perlen von Knet’eh“ nach<br />

ähnlichen Fußbewegungen von Micky. Siehe<br />

da, man wurde fündig, und das Ergebnis<br />

stimmt ganz gut mit dem überein, was<br />

Gottfredson hätte zeichnen können. Insofern<br />

war es für mich kein Problem, das Bild vom<br />

Cover des FGL-Bandes zu entlehnen.<br />

Ran an den Bleistift!<br />

Nachdem man ein gutes Motiv gefunden<br />

hat, das in den eigenen Augen gut aussieht,<br />

macht man sich daran, es abzuzeichnen. Ja,<br />

richtig gehört: abzeichnen. Ich mache das<br />

bei allen meinen Bildern so. Tatsächlich handelt<br />

es sich damit nicht wirklich um eigene<br />

Kunst, aber ich schaffe es einfach nicht,<br />

selbst Figuren zu zeichnen. Das ist nämlich<br />

schwieriger, als es aussieht! Auch wenn ich<br />

abzeichne, heißt das aber noch nicht, dass<br />

ich abpause – also mein Bild über die in dem<br />

Fall Vorlage lege.<br />

Stattdessen setze ich mich an einen großen<br />

Tisch, lege die Vorlage angewinkelt auf ihn<br />

und beginne, zu zeichnen. Behilflich ist mir<br />

dabei ein Lineal und ein Taschenrechner, um<br />

die Proportionen zu überprüfen, denn auch<br />

da vertue ich mich gerne mal. Also markiere<br />

ich mir mit ungefähren Strichen, wie groß<br />

und wo ich was zeichne.<br />

Links das Cover des Buches und rechts die Umsetzung:<br />

61


ARTIKEL<br />

Wie male ich ein Bild?<br />

Jedoch schiebe ich vorher meistens noch einen<br />

Zwischenschritt ein, in dem ich meine<br />

Bilder tusche. Dadurch bekommt man richtig<br />

klare Linien und hat anschließend fast ein<br />

„Malen nach Zahlen“ (deswegen war eben<br />

die Rede von „ausmalen“). Das ist dann kinderleicht.<br />

Dafür sollte man aber fit mit dem<br />

Tuschestift sein, denn einmal gezeichnet ist<br />

für immer verewigt. Fehler kann man nicht<br />

korrigieren. Möchte man das Tuschen (das<br />

natürlich vernachlässigbar ist) nach Art des<br />

Profis machen, besorgt man sich eine richtige<br />

Tuschefeder. Sie reagiert auf den Druck,<br />

den man ausübt, und gibt mehr oder weniger<br />

Tinte ab. Das sorgt für dicke und dünne<br />

Linien und mehr Dreidimensionalität. Tinte<br />

fließt darüber hinaus besser als der Filzkopf<br />

eines Fineliners über das Papier huscht. Als<br />

Tusche nehme ich solche von Brevillier’s.<br />

Bei diesem extrem wichtigen ersten Schritt<br />

sollte man aufpassen, so wenig Unstimmigkeiten<br />

wie möglich einzubauen. Alle Linien<br />

sollten klar erkennbar sein. Auch die Größe<br />

der Zeichnung ist wichtig: Bleibt man zu<br />

klein, wird am Ende das Ausmalen schwierig<br />

und das Bild schnell unsauber, weil man<br />

nicht genau genug arbeitet (warum ich von<br />

Ausmalen sprach, später). Ebenfalls auf den<br />

Druck, mit dem man den Bleistift über das<br />

Papier bewegt, sollte achtgegeben werden.<br />

Drückt man nämlich zu stark, entstehen<br />

„Rinnen“, die man auch nach dem Malen<br />

noch sieht.<br />

Im Lauf der Zeit entwickelt man eine ganz<br />

gute Übung und wird immer besser. Erstmal<br />

kleine Brötchen backen ist ein passender<br />

Spruch – ich bin mit Größen von DIN-A3, also<br />

einem Zeichenblock, gestartet, und habe an<br />

den Seiten immer einen Streifen weggenommen,<br />

damit die Symmetrie am Ende<br />

stimmte.<br />

Ran an den Pinsel!<br />

Ist das Motiv klar und sind die grundlegenden<br />

Fragen geklärt, kann man eigentlich<br />

auch schon anfangen, den Pinsel zu<br />

schwingen.<br />

Nach dem Tuschen geht es bei mir dann<br />

weiter mit dem Ausmalen. Bis auf die Farbverläufe,<br />

die ich einbaue, ist das der einfachste<br />

Schritt. Zum Malen verwende ich<br />

Wasserfarben, weil sie eine schöne Leuchtkraft<br />

haben und man sich auch kleinere Fehler<br />

erlauben kann. Malt man einmal über die<br />

Linie, kann man vorsichtig wegradieren, mit<br />

Deckweiß nachbessern und dann eventuell<br />

wieder mit einer anderen Farbe darübermalen.<br />

Aquarellfarben, wie Floyd Gottfredson<br />

sie beispielsweise für seine Aquarelle verwendete,<br />

sind im Wesentlichen fast genauso<br />

wie Wasserfarben, nur trocknen sie<br />

schneller. Barks hat Ölfarben<br />

verwendet. Allerdings<br />

beträgt hier die<br />

Trocknungsdauer<br />

mehrere Tage,<br />

man muss mit Lösungsmitteln<br />

arbeiten<br />

und spezielle<br />

Auftragungsmethoden<br />

verwenden<br />

– sehr kompliziert. Acrylfarben<br />

sind<br />

noch am bekanntesten,<br />

aber sie<br />

sind sehr<br />

Oben eine weitere Abwandlung des sich drehenden<br />

Mickys, die ich digital am Computer erstellt habe.<br />

62


ARTIKEL<br />

Wie male ich ein Bild?<br />

matt und „verklumpen“ schnell: Lässt man<br />

sie länger stehen, trocknen sie an und man<br />

kann nicht mehr ganz so genau arbeiten. Ich<br />

habe mich für Wasserfarben entschieden,<br />

und bereue diese Entscheidung bisher nicht<br />

im Geringsten.<br />

Während des (Aus)malens kann man Farbverläufe<br />

einbauen. So ist auf dem Bild etwas<br />

los, die Stimmung sanfter und das Licht<br />

kommt besser rüber.<br />

Was für Materialen nehme ich?<br />

Wie schon angesprochen, nehme ich Bleistift,<br />

Tusche und Wasserfarben. Außerdem<br />

benutze ich einen ziemlich dünnen Pinsel,<br />

Größe 2. Als Maluntergrund verwende ich<br />

Papier. Leinwände sind schwierig zu handhaben,<br />

denn durch ihre raue Oberfläche ist<br />

ein millimetergenaues Malen unmöglich.<br />

Malpappen sind ebenso zu empfehlen, in<br />

der Anschaffung aber auch wieder ein<br />

bisschen teurer. Die Wasserfarben stammen<br />

aus einem ganz normalen Faber-Castell-<br />

Kasten, den so ziemlich jeder in der Schule<br />

hat oder hatte.<br />

Das Meisterwerk ist fertig – und nun?<br />

Ist man mit der Arbeit fertig, sollte man sein<br />

Bild zunächst gut trocknen lassen und es –<br />

in meinem Fall, nach dem Trocknen – unter<br />

Büchern glätten. Dann kommen noch eine<br />

Signatur und das aktuelle Jahr drauf. Ich mache<br />

beides immer auf die Rückseite, um<br />

nicht das Bild zu zerstören.<br />

Möchte man seine Kunst zuhause aufhängen,<br />

besorgt man sich noch einen hübschen<br />

Bilderrahmen, mit oder ohne Passepatout,<br />

und schon hat man einen echten Hingucker<br />

erschaffen!<br />

Ich hoffe, ich konnte mit diesem inspirierenden<br />

Artikel dem ein oder anderen Disney-<br />

Hobbymaler Tipps geben.<br />

Das fertige Bild!<br />

63


GEWINNSPIEL<br />

Fantastische, aber bisher nicht genutzte Möglichkeit – Teilnahmeschluss: 31. August 2o23<br />

Gewinnspiel<br />

HALLO? Was ist denn mit euch los?<br />

Wir machen extra ein Gewinnspiel für euch, und<br />

kein einziger nutzt es!<br />

Okay. Vielleicht habt ihr auch nicht mitgekriegt,<br />

was wir vorhaben: Wir würden gern ein<br />

Leserforum im <strong>Bertel</strong>-<strong>Express</strong> etablieren, aber<br />

dafür brauchen wir, logisch, die Leser.<br />

Um einen Anreiz zu schaffen, dass ihr uns einen<br />

Leserbrief schreibt - Thema offen - verlosen<br />

wir ein Gratis-Comic-Heft aus Italien von 2022.<br />

Völlig kostenlos!<br />

Teilnehmen geht ganz einfach: Ran an den<br />

Computer, und unter bertel-express@gmx.com<br />

einen Brief an uns schreiben.<br />

Wir sind schon gespannt auf eure Antworten!<br />

bertel-express@gmx.com<br />

www.bertel-express.wixsite.com/fanzine<br />

64


GEWINNSPIEL<br />

Fantastische, aber bisher nicht genutzte Möglichkeit – Teilnahmeschluss: 31. August 2o23<br />

65<br />

Mitarbeiter des <strong>Bertel</strong>-<strong>Express</strong>es sowie deren Angehörige sind von der Verlosung ausgeschlossen. Teilnahmeschluss ist der 31. August 2o23. Bei mehr als einem<br />

Teilnehmer entscheidet das Los über den Gewinner. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Änderungen, Abdruckfehler und anderweitige Irrtümer vorbehalten.


INTERNES<br />

Vorschau<br />

Freut euch auf den nächsten <strong>Bertel</strong>-<strong>Express</strong>, der<br />

voraussichtlich am 7. September 2023 erscheinen wird!<br />

VORSCHAU<br />

66


IMPRESSUM<br />

Wichtige Hinweise und rechtliche Angaben<br />

AUSGABE <strong>51</strong> – 01.06.2023<br />

Chefredakteur (V. i. S. d. P.):<br />

Milian Schwab<br />

Stellvertretung: David Bühring<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />

David Bühring, Luis Bärenfaller, Milian Schwab,<br />

Spectaculus, Duck-Mouse-Forscher, Poco23,<br />

Phantomaus, Glückstaler<br />

Lektorat: Spectaculus, McDuck, Glückstaler<br />

Gestaltung:<br />

Glückstaler (Zusammenstellung)<br />

Redaktionsschluss:<br />

2. Juni 2023<br />

Illustration S. 49:<br />

Idee, Zeichnung und Farben:<br />

Duck-Mouse-Forscher, 2o23<br />

Illustration S. 53:<br />

Idee, Zeichnung und Farben:<br />

Glückstaler, 2o22<br />

Titelbild:<br />

Konzept: David Bühring<br />

Zeichnung & Farben Alice Rovai, 2o21<br />

Backcover:<br />

Idee, Zeichnung & Farben: Carl Barks, 1975<br />

Internet:<br />

bertel-express.wixsite.com/fanzine<br />

www.issuu.com/bertel-express<br />

www.yumpu.com/user/bertelexpress<br />

www.twitter.com/<strong>Bertel</strong>_<strong>Express</strong><br />

E-Mail:<br />

bertel-express@gmx.net<br />

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Yumpu veröffentlicht.<br />

Alle Bilder und Zeichnungen, sofern nicht anders angegeben, © The Walt Disney Company.<br />

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