ein/ /blick - Südtiroler Kulturinstitut

Bozen vom Ritten, 2010, Acryl
/Ausstellung/
Der Augenmensch,
der schon als Kind Maler werden wollte
Der bekannte Salzburger Künstler Reinhardt Sampl stellt im Mai im oberen Foyer des Waltherhauses in
Bozen seine neuesten Werke und eine Rückblende auf einzelne frühere Arbeiten aus. Die Auswahl reicht
von intimen Akten, über stimmungsvolle Landschaften, Städtebildern zu visionären Landschafts- und
Motivabstraktionen. Aquarelle und Farbradierungen sind die von Sampl bevorzugten Techniken.
ein/ /blick: Herr Sampl, in Ihrer Biografie steht,
dass Sie bereits als Kind Maler werden wollten?
Reinhard Sampl: Ja, das stimmt. Mein Vater
aber war von diesen meinen Plänen nicht
begeistert. Er sorgte dafür, dass ich einen
sicheren Beruf erlernte und schickte mich
an die Schule nach Graz, wo ich zum Elektrotechniker
ausgebildet wurde. Tatsächlich
habe ich den erlernten Beruf auch ausgeübt.
Das Malen und Zeichnen blieb über die Jahre
hinweg dennoch immer mein Ziel, bis
ich schließlich meinen Beruf an den Nagel
hängte und freischaffender Maler wurde.
Wie haben Sie das Malen gelernt?
Am Anfang habe ich mich vor allem als
Zeichner versucht, bald aber habe ich zum
Aquarell und –etwas später –zur Acrylfarbe
gefunden. Ich habe gelernt, genau hinzuschauen,
wie die alten Meister an ihre Arbeit
herangegangen sind, mit welchen Techniken
zeitgenössische Maler ihre Wahrnehmungen
ins Bild umgesetzt haben, wie sie
mit kompositorischen Regeln umgegangen
sind, wie sie Raum, Tiefe, Perspektive gestalten
und mit welchen Farbabstufungen
und -akzenten sie die Wirkung des Bildes
erzielen. Üben und Experimentieren waren
meine Lehrmeister. Man muss auch lernen,
das, was man geschaffen hat, streng auf seine
Qualität zu prüfen.
„Üben und Experimentieren
waren meine Lehrmeister“
// Ausblick // 21
von Georg Mühlberger