14.06.2023 Aufrufe

2022

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Holzbildhauerei

Francis Ebiner

Aufgrund der Unsicherheiten des Vorjahres,

fanden mehrere Veranstaltungen zu Beginn

des neuen Jahres nicht statt. Die Absagen

zum Beispiel der Belalp-Hexen-Abfahrt und

des Widdermärtes in Visp und weitere Anlässe,

hatten einen negativen Effekt auf unsere

Jahresproduktion. Trotzdem fehlte es nicht

an Arbeit, denn das ganze Jahr über waren

mehrere Mitarbeitende mit der Produktion

von Artikeln für die Weihnachtsmärkte beschäftigt.

Dank oder auch wegen unserer Lasergravuren-

und Schneidemaschinen steigt

die Nachfrage stetig an. So stellen wir Artikel

her, welche unsere Mitarbeitenden mehrheitlich

selbständig auch fertigstellen können.

Dieser Anstieg hat jedoch auch eine negative

Seite, so bleibt uns weniger Zeit für die

Holzbildhauerei.

Die psychische und physische Gesundheit

unserer Angestellten liegt uns sehr am Herzen.

Dieses Jahr war es besonders herausfordernd

in unserer Werkstatt. Wiederholte

Erkrankung mehrerer unserer Mitarbeitenden

brachten entsprechende Mehraufwände,

führten aber auch einer grossen Solidarität innerhalb

des gesamten Teams. An dieser Stelle

danke ich herzlichst allen Mitarbeitenden

für diesen guten «Geist».

Im September feierten wir das 50-jährige Bestehen

des Unternehmens mit einem Tag der

offenen Tür. Es war ein schönes Ereignis und

alle schätzten die Nähe der Öffentlichkeit. So

konnten Sie die Oberwalliser Bevölkerung an

ihrer täglichen Arbeit teilhaben lassen.

Nach zweijährigem Unterbruch feierten wir

am Ende des Jahres wieder gemeinsam

Weihnachten. Aus unserer Abteilung hatten

wir gleich zwei Jubilare: Lochmatter Nicole

ist seit 10 Jahre bei uns und ich selbst habe

bereits 30 Dienstjahre vorzuweisen.

Das Portrait eines Mitarbeiters: Es war uns

eine grosse Freude in diesem Jahr Michael

Mengis auf seinem Weg in die Selbstständigkeit

zu begleiten. Schon in jungen Jahren

wollte Michael mit dem Material Holz arbeiten.

Nachdem er eine Grundausbildung zum

Schreiner im ORIPH-Zentrum in Pont-dela-Morge

absolvierte, begann er 2006 seine

Arbeitstätigkeit im Atelier Manus.

Nachdem er in verschiedenen Bereichen

arbeitete - Schreinerei, Palettenfabrikation,

Montage - fühlte er sich im Bereich der Holzbildhauerei

am wohlsten.

Michael lebte in verschiedenen Wohnheimen.

Zunächst neun Jahre im Wohnheim Barlocca,

dann fünf Jahre in der WG Balma. In diesen

Jahren hat sich seine Persönlichkeit gefestigt

und äusserst positiv entwickelt. 2019 äusserte

er den Wunsch, unabhängig zu leben. Die

Corona-Massnahmen im Jahre 2020 waren

dann die letzten «Tropfen» hin zu seinem Entscheid,

unabhängiger und selbständiger zu

leben. Er setzte all seine Energie ein, um seinen

Wunsch durchzusetzen.

Nach vielen Überlegungen mit seinen Eltern,

seinem Psychologen und seinen Betreuern

entschied er sich, das Experiment zu wagen.

Im März 2022 konnte Michael in eine Wohnung

in Naters umziehen. Die Anfänge in der

neuen Umgebung wurden von einer Spitex-

Person begleitet, die ihn beim Unterhalt und

der Pflege der Wohnung unterstützte.

Michael hat ein gutes Gleichgewicht gefunden,

er ist ruhiger und gelassener geworden,

was sich auch in der Atmosphäre der Abteilung

bemerkbar macht. Wir wünschen ihm alles

Gute für die Zukunft und sind überzeugt,

dass diese Selbständigkeit für ihn ein guter

Entscheid war. Wir bleiben an seiner Seite

und bieten stetig die nötige Unterstützung.

19

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!