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14 | Lesen Sie mehr unter www.dergesundheitsratgeber.ch Schmerz und Rheuma Schmerz ist bei vielen Rheumadiagnosen ein Hauptsymptom. Doch wie entsteht er eigentlich? Die Rheumaliga Schweiz beschäftigt sich intensiv mit diesem Thema und bietet Informationen auf vielen verschiedenen Kanälen. Martina Rothenbühler dipl. Physiotherapeutin FH, CAS Schmerz Basic, Rheumaliga Schweiz FOTOS: ZVG Ausgelöst wird Schmerz durch Schmerzreize wie Druck, Hitze, starke Kälte oder Entzündung. Ausschlaggebend sind also mechanische, thermische oder chemische Reize im Körpergewebe. Der Schmerz übernimmt die Aufgabe einer körpereigenen Alarmanlage, die uns bei einer unmittelbaren Bedrohung warnt. Die Informationen aus dem Gewebe werden im Rückenmark – der eigentlichen Schaltstelle unseres Körpers – analysiert, weitergeleitet oder abgebremst. Stuft das Rückenmark Informationen als wichtig ein, schickt es sie zur Überprüfung weiter an das Gehirn. Erst dann nehmen wir sie wahr. «Schmerz entsteht also im Gehirn», erklärt Martina Rothenbühler, Physiotherapeutin der Rheumaliga Schweiz und spezialisiert im Bereich Schmerz. Wenn der Schmerz andauert Chronischer Schmerz kann entweder durch einen immer dauernden Reiz ausgelöst werden (zum Beispiel entzündliches Rheuma, Gewebeschädigung oder Tumor) oder durch ein falsches Schmerzmuster im zentralen und peripheren Nervensystem. Im zweiten Fall meldet sich die Alarmanlage oft und stark, obwohl «Schmerz ist die Alarmanlage unseres Körpers und somit lebensnotwendig. Schmerz ist zudem real und keine Einbildung.» gemäss ärztlichem Befund keine ausreichende Gewebeschädigung vorliegt oder das Gewebe geheilt ist. Dadurch leiten die Nerven mit hoher Geschwindigkeit sehr viele Reize weiter an das Rückenmark. Dieses meldet alles, möglicherweise auch ungefährliche Reize, ungebremst dem Gehirn, das diesen Informationen viel Beachtung schenkt und zusätzlich die natürliche Schmerzhemmung reduziert. So bekommt auch ein geringer Reiz eine grosse Schmerzwirkung. Erklärvideos und Broschüren mit weiteren Informationen Schmerz ist ein sehr komplexes Thema. Schmerzpatientinnen und -patienten kann ein besseres Verständnis jedoch helfen, mit dem Schmerz umzugehen. Die Schmerz- Informationen der Rheumaliga Schweiz sind über verschiedene Kanäle zugänglich, wie beispielsweise in Form der Broschüre «Schmerzen verstehen. Chronifizierung vermeiden.». Das 24-seitige Büchlein zeigt auf, welche Prozesse unser Schmerzempfinden beeinflussen und welcher Weg aus dem Teufelskreis chronischer Schmerzen herausführen kann. Bestellen Sie die kostenlose Broschüre unter: www.rheumaliga.ch/shop Die neuen Erklärvideos der Rheumaliga Schweiz liefern kurze und vor allem allgemein verständliche Antworten zum Thema Schmerz. Die einzelnen Videos bilden eine lockere Serie, in der sich Theorie und Praxis verbinden: Grundwissen aus der modernen Schmerzforschung und praktische Hinweise zum selbstwirksamen Umgang mit Schmerzen. www.rheumaliga.ch/blog/2023/ schmerz-verstehen
MEDIAPLANET | 15 BRANDREPORT Die Suche nach der Lösung gegen den Schmerz Prof. Dr. med. Matthias Seidel leitet die Rehaklinik Baden Freihof von ZURZACH Care. Als Forscher und Arzt lebt er dafür, die Situation der Betroffenen von entzündlichem und degenerativem Rheumatismus zu verbessern. Wer Matthias Seidel in der auf muskuloskelettale Rehabilitation spezialisierten Rehaklinik Baden Freihof antrifft, der merkt schnell, dass der Chefarzt in der Rheumatologie sein medizinisches Zuhause gefunden hat. «Die Rheumatologie ist wahrscheinlich das interdisziplinärste Fach der Inneren Medizin. Die vielseitigen Spezialisierungen sind nötig, um die komplexen Leiden behandeln zu können.» Damit meint er chronische Schmerzen – vor allem diejenigen mit diffusen Diagnosen oder Krankheitsbilder, für die es in der Medizin noch keine Lösung gibt. Kein Mittel gegen die Abnützung des Körpers Mit seinem Fokus auf entzündliche und degenerative rheumatische Leiden will er die Medizin entsprechend weiterentwickeln. Der Mensch wird dank neuer Behandlungsmethoden immer älter, er hinke mit seinem altersbedingt geschädigten Bewegungsapparat aber förmlich hinterher. Schmerzen ernst nehmen Die Betroffenen müssen ernst genommen werden. Es gebe viele Facetten des Schmerzes, körperliche und seelische. Die sehe man zwar nicht, doch sie können einen grossen Leidensdruck auslösen. «Wir müssen akzeptieren, dass es immer noch viele Dinge gibt, die die Wissenschaft nicht kennt. Wenn mir ein Patient sagt, er habe Schmerzen, ich aber keine offensichtliche Ursache finde, dann bedeutet das nicht, dass er keine Schmerzen hat.» Pain Holiday – ein Zwischenhalt Sein bedingungsloses Versprechen, den Menschen zu helfen, treibt den Chefarzt an. «Gewisse muskuloskelettale Leiden sind erbarmungslos und die Schmerzen unerträglich. Ich hatte eine Patientin, die nicht operiert werden konnte. Bis sie schliesslich einen Neurostimulator erhielt, dauerte es zehn Wochen. Jede Woche kam sie zu mir für eine Spritze direkt an die Wirbelsäule, für einen sogenannten Pain Holiday. Diese kurzfristige Ruhe vom Schmerz ist mit Gold nicht aufzuwiegen. Deshalb setze ich alles daran, die Situation der Schmerzpatienten weiter zu verbessern», versichert Matthias Seidel. Prof. Dr. med. Matthias Seidel Leiter der Rehaklinik Baden Freihof von ZURZACH Care FOTO: ZVG Neue Lebensqualität Für Menschen mit chronischen Schmerzen verfügt das Spital Affoltern mit der „Multimodalen Schmerztherapie“ (MMST) über ein spezielles Angebot. Aufgrund chronischer Schmerzen konnte Regula den Alltag nicht mehr alleine meistern, dank der MMST kann sie nun wieder ein normales Leben führen. FOTO: SKYNESHER WER BRAUCHT EINE MMST? – Patienten mit bestehender oder drohender Beeinträchtigung der Lebensqualität und/oder der Arbeitsfähigkeit – Patienten mit schmerzunterhaltenden psychischen Begleiterkrankungen, aber auch mit gravierenden, somatischen und psychiatrischen Begleiterkrankungen – Bei fehlgeschlagenen früheren, unimodalen Schmerztherapien Die MMST-Behandlung wird individuell auf die Patienten und ihre Bedürfnisse zugeschnitten und umfasst verschiedene Therapien, die einzeln oder in Gruppen erfolgen. Die 58-jährige Regula blickt auf einen langen Leidensweg zurück. „Nach einem Autounfall musste ich mich mehreren Operationen unterziehen und den Verlust meines Beifahrers verarbeiten. Leider konnte ich danach trotz Einsatz hoch dosierter Schmerzmedikamente und psychischer Unterstützung den Alltag aufgrund chronischer Schmerzen nicht mehr bestreiten und es kam zur sozialen und beruflichen Isolation.“ Hilfe fand sie schliesslich im Spital Affoltern, das sich unter anderem mit der Multimodalen Schmerztherapie auf solche Fälle spezialisiert hat. Die MMST ist eine fachübergreifende, kombinierte Schmerzbehandlung unter Einbezug von akutsomatischen Ärzten, Schmerztherapeuten, Psychiatern und Psychotherapeuten. Während eines dreiwöchigen stationären Aufenthalts werden die Patienten ganzheitlich behandelt: Das Ziel ist, die Patienten hinsichtlich ihrer Schmerzen und des Umgangs damit zu schulen, sie körperlich zu aktivieren und verhaltenstherapeutische Massnahmen einzuleiten. Dabei wird die MMST-Behandlung individuell auf die Patienten zugeschnitten und umfasst verschiedene Therapien, die einzeln oder in Gruppen erfolgen. „Die MMST im Spital Affoltern hat mir sehr geholfen und mir meine Lebensqualität zurückgegeben. Heute bin ich voll in den Arbeitsprozess integriert. Auch die Teilnahme am sozialen Leben gehört endlich wieder zu meinem Alltag“, resümiert Regula glücklich. • www.spitalaffoltern.ch/mmst Spital Affoltern AG, Sonnenbergstrasse 27, CH-8910 Affoltern a. A., Tel. +41 44 714 27 27, sekretariat-medizin@spitalaffoltern.ch
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