2023_27
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Kurier Nr. <strong>27</strong> 6.7.<strong>2023</strong> Dorfspiegel Dietlikon<br />
3<br />
Erlebten einen Abend voller Zauberei, Ansprachen und kulinarischen Genüssen: Dietlikons Jungbürger:innen. (Fotos jb)<br />
Dort angekommen, war der Tisch<br />
im Restaurant zwar schon gedeckt,<br />
aber zuerst wurde der Apéro auf der<br />
Terrasse serviert. Nun teilte sich<br />
die Gruppe endgültig: Die jungen<br />
Männer gesellten sich zu ihresgleichen,<br />
die volljährigen Frauen dito.<br />
Als alle geistig angekommen waren,<br />
fing die Magie an.<br />
Auftritt des Zauberers<br />
Unvermittelt stand ein Mann im<br />
schwarzen Anzug, langen dunklen<br />
Haaren und Henriquatre Bart im<br />
Kreis der jungen Männer und fing<br />
seine Show an: Zu Beginn verwandelte<br />
er Banknoten in andere Scheine.<br />
Als das erste «Häää?» und «wie<br />
hat er dies gemacht?» fiel, hatte er<br />
die volle Aufmerksamkeit des<br />
männlichen Publikums. Die Frauen<br />
hingegen schienen von ihm noch<br />
nicht richtig Notiz genommen zu<br />
haben.<br />
Nahtlos darauf folgte der nächste<br />
Trick: Alle wählten einen Deckel<br />
einer Süssgetränkemarke aus einem<br />
Plastiksack aus und verbargen ihn in<br />
ihrer Faust. Als Dan White, der Magier,<br />
sich umdrehte, versuchte er<br />
anhand des Summens und des Gesichtsausdrucks<br />
der jeweiligen Person,<br />
zu erraten, welcher Deckel sich<br />
in der Faust befand. Interessant dabei<br />
war, dass er zwar einmal falsch<br />
tippte, später jedoch, als er dieselben<br />
Tricks bei den Frauen vorführte,<br />
und eine ihn versuchte auszutricksen,<br />
indem sie zwei Deckel in die<br />
Faust nahm, erriet er beide richtig.<br />
Humor und Magie<br />
Während der Tricks riss er Witze,<br />
klopfte Sprüche und zog damit die<br />
meisten in seinen Bann. Er präsentierte<br />
im Verlauf seiner Show weitere<br />
Illusionen: Die Münze hinter<br />
dem Ohr, Karten-Tricks mit dem<br />
Pokerstapel, ein plötzliches Wienerli<br />
in der Tasche, oder den Namen,<br />
den eine Frau auf einen Zettel<br />
geschrieben hatte, richtig zu sagen.<br />
Gemeindepräsidentin Edith Zuber<br />
und Gemeinderat Roger Würsch,<br />
sowie die Mitarbeitenden des Notabenes<br />
waren so verblüfft wie die<br />
jungen Erwachsenen.<br />
Nach einer Stunde gab es eine Vorspeise.<br />
Während des Essens sprachen<br />
viele über die Zauber-Show,<br />
und auch über berufliche Dinge:<br />
Von «Ich bin Applikationsentwicklerin»<br />
bis zu «Wir beide sind Krankenpflegerinnen»<br />
oder «Ich mach<br />
eine Lehre bei der ZKB» war eine<br />
Bandbreite von Jobs dabei. Indes<br />
machte Dan White seine Runde um<br />
die beiden Tische und verblüffte<br />
die jungen Leute von neuem mit<br />
seinen Zaubereien.<br />
Im Anschluss an die Tischzauberei<br />
ergriff Edith Zuber das Wort: «Sie<br />
alle stehen im intensiven Alter vom<br />
Selbstständig-Werden». Nach der<br />
Aufzählung von neuen Pflichten,<br />
fuhr sie fort: «Seit Sie auf der Welt<br />
sind, kommen all diese Ablenkungen<br />
aus dem Internet und sozialen<br />
Medien auf Sie zu, die wir in unserem<br />
Alter überhaupt nicht gekannt<br />
haben».<br />
Pflichten und Rechte<br />
Nachdem sie wieder auf die Pflichten<br />
und Rechte zu sprechen kam,<br />
sagte sie: «Dies sind alles Sachen,<br />
welche in unserer einmaligen direkten<br />
Demokratie und sonst in<br />
keinem anderen Land auf der Welt<br />
möglich sind». Als sie dann mit der<br />
Ausführung fertig war, wie man<br />
sich zu Wahlen und Abstimmungen<br />
informiert, betonte sie die<br />
Wichtigkeit von Gemeindeversammlungen:<br />
«Leider sehen wir an<br />
diesen Versammlungen immer wenig<br />
junge Gesichter.» Sie beendete<br />
ihre Rede mit einem Aufruf, sich in<br />
der Gemeinde und den Vereinen zu<br />
engagieren. Dann kam der Hauptgang:<br />
Es gab Geschnetzeltes an einer<br />
Rahmsauce mit Champignons,<br />
serviert mit Rösti und buntem<br />
Wurzelgemüse. Vor der Verteilung<br />
der Bürgerbriefe, einer Art Willkommensgruss<br />
für alle, die das<br />
rechtliche Erwachsenenalter erreicht<br />
haben, betrat Dan White<br />
zum letzten Mal die Bühne.<br />
Der erheiterndste Teil seiner Show,<br />
wenn man betrachtet, wie sehr sich<br />
die Jungbürger und -bürgerinnen<br />
amüsiert haben, war eine «Rednerpuppe»:<br />
Ein Jungbürger, der auf den<br />
Künstlernamen «Magic Mark» getauft<br />
wurde, spielte als Rednerpuppe<br />
und bewegte seinen Mund auf Kommando<br />
von Dan White. Die Kombination<br />
aus einer urkomischen Stimme<br />
und der täuschend echten Illusion,<br />
dass seine Worte tatsächlich aus<br />
dem Mund von «Magic Mark» kommen,<br />
sorgte für Dauerlacher.<br />
Auch im letzten Teil seines Auftritts<br />
war zu beobachten: Der Showmaster<br />
interagierte ununterbrochen mit<br />
dem Publikum, fesselte ihre Aufmerksamkeit<br />
und wurde nach jedem<br />
Trick mit Applaus honoriert.<br />
Als die Show vorbei war, gratulierte<br />
Edith Zuber den jungen Erwachsenen,<br />
dankte allen, die den Abend<br />
ermöglicht hatten und gab allen ihren<br />
Bürgerbrief. Den Abend liessen<br />
die jungen Erwachsenen mit einer<br />
Bayrisch-Creme mit Beeren-Topping,<br />
angeregten Gesprächen und<br />
dem Versuch, die urkomische Stimme<br />
der «Rednerpuppe» nachzuahmen,<br />
ausklingen.