9. Juli 2023
- Stadt rüstet Grazer Schulen mit Blackout-Öfen aus - Sonntagsfrühstück mit Julian le Play - Interview zum Schulschluss mit Bildungsminister Martin Polaschek - 173 neue Ticketautomaten für Grazer Busse - Grazer kosteten das Food Festival voll aus
- Stadt rüstet Grazer Schulen mit Blackout-Öfen aus
- Sonntagsfrühstück mit Julian le Play
- Interview zum Schulschluss mit Bildungsminister Martin Polaschek
- 173 neue Ticketautomaten für Grazer Busse
- Grazer kosteten das Food Festival voll aus
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<strong>9.</strong> JULI <strong>2023</strong> www.grazer.at<br />
graz 5<br />
➜<br />
TOP<br />
MED UNI, LPD STMK<br />
Spitzenplatzierung für Med Uni Graz<br />
Die Med Uni schaffte es auf Platz 16 im<br />
„Young University Ranking“. 605 Hochschulen<br />
aus 78 Ländern sind gelistet.<br />
Drogen-Villa aufgeflogen<br />
In Mariatrost wurde eine Tonne Cannabis<br />
pro Jahr in einer Villa produziert.<br />
Die Polizei nahm fünf Personen fest.<br />
FLOP<br />
➜<br />
eigene Öfen für Blackout<br />
WICHTIG. Die Stadt Graz sorgt weiter für ein mögliches Blackout vor. Von<br />
der GBG wurden jetzt eigene Öfen entwickelt, die ganz ohne Strom heizen<br />
können. Wärmeinseln werden nun in zehn Schulen eingerichtet.<br />
Von Verena Leitold<br />
verena.leitold@grazer.at<br />
nötigen Strom, unabhängig davon,<br />
ob sie mit Fernwärme, Gas, Öl<br />
oder anders betrieben werden. Die<br />
städtische GBG hat deshalb einen<br />
speziellen Holzofen entwickelt,<br />
mit dem Turnsäle beheizt werden<br />
können. Der Prototyp wurde im<br />
Februar in der Volksschule Neufeld<br />
in der Brucknerstraße getestet.<br />
So funktioniert’s<br />
„Es handelt sich dabei um einen<br />
Holzofen mit Kamin. Der Ofen<br />
wird auf einem fahrbaren Untersatz<br />
und mit in Teile zerlegten<br />
Rohren in der Schule gelagert.<br />
Zwei Öffnungen im Turnsaal<br />
wurden gemacht und mit einer<br />
Blende verdeckt. Wird der Ofen<br />
im Ernstfall benötigt, werden die<br />
Kaminrohre zusammengesetzt,<br />
die Blende und die Frischluftklappe<br />
geöffnet und mit Holz, das die<br />
GBG auch selbst produziert, geheizt.<br />
Es ist ein völlig autarkes System“,<br />
erklärt Gert Haubenhofer<br />
Kommt es zu einem Blackout,<br />
also einem großflächigen,<br />
längerfristigen Stromausfall,<br />
der ganze Regionen bis<br />
hin zu Staaten betrifft, fallen auch<br />
unsere Kommunikationsnetze<br />
aus und Logistik- und Lieferketten<br />
werden unterbrochen, öffentliche<br />
Verkehrsmittel stehen still,<br />
Heizungen, Kühlanlagen, Aufzüge<br />
funktionieren nicht mehr. Die<br />
Stadt Graz bereitet sich seit Jahren<br />
auf diesen Ernstfall vor. Die Finanzierung<br />
für eine weitere Maßnahme<br />
wurde am Donnerstag im<br />
Stadtsenat beschlossen.<br />
Dort wurden einstimmig rund<br />
200.000 Euro für zehn sogenannte<br />
Wärmeinseln in Grazer Volksschulen<br />
freigegeben. Denn sollte es zu<br />
einem Blackout kommen, wären<br />
fast alle Haushalte ohne Heizung<br />
– fast alle modernen Anlagen bevom<br />
behördlichen Führungsstab.<br />
Die Öfen geben relativ viel unmittelbare<br />
Abstrahlwärme ab.<br />
Die großen hohen Turnsäle erreichen<br />
eine angenehme Raumtemperatur<br />
– je nach Situation,<br />
aber jedenfalls 15 bis 16 Grad.<br />
Im nächsten Schritt werden<br />
nun neun weitere Schulen mit<br />
entsprechenden Öfen ausgestattet<br />
(siehe Infokasten).<br />
„Wir wissen natürlich, dass wir<br />
nicht die gesamte Bevölkerung<br />
warm halten können“, so Haubenhofer.<br />
„Aber hier geht es um<br />
vulnerable Gruppen: zum Beispiel<br />
um Touristen oder gestrandete<br />
Tagesgäste, die sonst nirgends<br />
kurzfristig unterkommen<br />
können, oder auch um frierende<br />
Personen, die von Einsatzorganisationen<br />
aufgegriffen werden.“<br />
„Wir rechnen nicht mit einem<br />
Blackout, aber wir wollen uns bestmöglich<br />
vorbereiten“, so Sicherheitsmanager<br />
Gilbert Sandner.<br />
Kurz gefragt …<br />
... Gilbert Sandner<br />
1<br />
Wie wahrscheinlich ist<br />
ein Blackout in Graz?<br />
Sandner: Das kann man<br />
nicht seriös beantworten. Man<br />
merkt, dass sich Netze verändern,<br />
und auch das Bundesheer<br />
sieht einen größeren Stromausfall<br />
als sehr wahrscheinlich.<br />
2<br />
Wie bereitet sich die Stadt<br />
auf den Ernstfall vor?<br />
Sandner: 40 bis 50 Handlungsstränge<br />
werden mit Akteuren<br />
der kritischen Infrastruktur<br />
abgestimmt. Es wird elf Leuchttürme<br />
und 26 Infopunkte geben.<br />
Was soll jeder Einzelne tun?<br />
3 Sandner: Genug Trinkwasser<br />
und Lebensmittel für zwei<br />
Wochen zuhause haben und mit<br />
Bezugspersonen ausmachen,<br />
wo man sich trifft, wenn keine<br />
Telefone mehr funktionieren.