KIT-Fakultät für Architektur – Master-Arbeiten Winter 2019/20 – Teil 2/2
Dokumentation von Masterabschlussarbeiten des Wintersemesters 2019/20 an der Fakultät für Architektur am Karlsruher Institut für Technologie. Teil 2 von 2.
Dokumentation von Masterabschlussarbeiten des Wintersemesters 2019/20 an der Fakultät für Architektur am Karlsruher Institut für Technologie.
Teil 2 von 2.
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<strong>Winter</strong> <strong><strong>20</strong>19</strong>/<strong>20</strong><br />
2
<strong>Master</strong>-Thesis<br />
<strong>Winter</strong>semester <strong><strong>20</strong>19</strong>/<strong>20</strong><br />
<strong>Teil</strong> 2 / 2<br />
Die Publikation enthält alle <strong>für</strong> die Veröffentlichung eingereichten <strong>Arbeiten</strong>.
ALPENSCHUTZRAUM | Forschen am Wandel, Furkapass (CH)<br />
Manuel Kratky<br />
FORSCHUNGSNETZWERK<br />
FURKAPASS<br />
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Forschungsturm +<br />
unterirdische Ausstellungsräume<br />
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Hotel Belvédère<br />
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Artilleriewerk Galenhütten<br />
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ehem. Truppenunterkünfte 3<br />
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landwirtschaftliche Stallungen<br />
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Hotel Furkablick<br />
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5<br />
6<br />
7<br />
2 3<br />
Militärbaracken<br />
Der Alpenraum steht heute wie keine andere<br />
Region in Europa, in einem Spannungsfeld,<br />
zwischen Anforderungen an die wirtschaftliche<br />
Entwicklung und dem Schutz und Erhalt<br />
des Natur- und Kulturerbes. Geschichtliche,<br />
ökonomische, ökologische und kulturelle Gesichtspunkte<br />
sind <strong>Teil</strong> dieses globalen Wandels.<br />
Auf diese Veränderungen reagieren die Alpen<br />
im europäischen Vergleich mit besonders hoher<br />
Empfindlichkeit. Die wichtigsten Einflussfaktoren<br />
sind hierbei die extreme Verstädterung<br />
und Entsiedlung, der Klimawandel<br />
und der Tourismus.<br />
Die Forschung ist da<strong>für</strong> verantwortlich<br />
neue, zukunftsorientierte Konzepte <strong>für</strong><br />
die Lebensqualität im Alpenraum zu entwickeln.<br />
Vorallem die Verbindung und Beziehung<br />
zwischen Forschung und Gesellschaft<br />
wird in Zukunft eine immer wichtigere Rolle<br />
einnehmen.<br />
Diese Veränderungen zu erforschen und die zukünftige<br />
Entwicklung der Alpen zu beeinflussen<br />
ist Thema meiner <strong>Master</strong>arbeit geworden.<br />
Mein Entwurf soll den Fortschritt und die<br />
Wechselwirkungen zwischen Gebirgsökosystem<br />
und den urbanen sozioökonomischen Systemen<br />
erforschen und der Gesellschaft einen<br />
verständlichen Wissentransfer bieten.<br />
Der gewählte Entwurfsort liegt in den Zentralalpen<br />
der Schweiz, im Nordosten des Kanton<br />
Wallis. Er befindet sich an der Furkapassstraße,<br />
zwischen den beiden Orten Gletsch und<br />
Realp, in direkter Nähe zum Rhônegletscher.<br />
Hier ist der Alpenschutzraum entstanden, ein<br />
Vermittler zwischen Forschung 7 und Gesellschaft.<br />
Vor Ort ist schon viel Potenzial in Form<br />
von historischen Bestandbauten vorhanden.<br />
Durch die Einbindung des Bestands in den Entwurf<br />
ist ein Forschungsnetzwerk am Furkapass<br />
entstanden. Die Umgebung und natürlichen<br />
Gegebenheiten bieten vorallem Glaziologen,<br />
Geologen, Biologen und Agrarforschern<br />
optimale Forschungsgrundlagen.<br />
Hauptbestandteil dieses Netzwerks ist der<br />
Neubau eines Forschungsturms, der das<br />
Forschen über die <strong>Winter</strong>monate ermöglicht<br />
und die Ausstellungsräume im Inneren<br />
des Berges <strong>für</strong> die Besucher. Der<br />
Forschungsturm orientiert sich an der Typologie<br />
eines mittelalterlichen Wehr- und<br />
Wohnturms. Die schützende, massive Wand
B<br />
B<br />
B<br />
C<br />
C<br />
GSEducationalVersion<br />
C<br />
C<br />
Gebäudelehre<br />
Prof. Meinrad Morger<br />
Tragkonstruktionen<br />
Prof. Dipl.-Ing. Matthias Pfeifer<br />
A<br />
A<br />
6<br />
0 5 10 15 <strong>20</strong><br />
4<br />
B<br />
A<br />
A<br />
5 7<br />
ist hierbei zu einer Raumschicht aufgelöst, die<br />
einen geschützten inneren Bereich einfasst. Im<br />
Turm befinden sich ein Vortragsraum, Labore<br />
mit Büros und Kühlkammern, eine Bibliothek<br />
sowie Schlaf- und Gemeinschaftsräume.<br />
Beim Druchschreiten des Gebäudes wird die<br />
schützende Mauer in unterschiedliche Richtungen<br />
durchbrochen und bildet so Ausblicke.<br />
Mit Ausnahme dieser Ausblicke sind die Fenster<br />
klein und funktional, wie Schießscharten.<br />
Die Ausblicke und die Reaktion auf klimatische<br />
Bedingungen bestimmen das körperhafte Volumen<br />
des Forschungsturms.<br />
Über das Eingangsgebäude und einen 35m<br />
langen Tunnel werden die Ausstellungsräume<br />
im Berg erschlossen. Hauptbestandteil ist die<br />
Halle des Wandels. Dort werden Bilder auf eine<br />
Kuppel projiziert. Diese sind nicht statisch<br />
sondern im ständigen Wandel - Bilder verblassen<br />
und es tauchen neue Bilder auf. Im ersten<br />
Obergeschoss sind, um die Halle herum, Ausstellungsräume<br />
wie Kavernen angeordnet. Diese<br />
sind nicht themenbezogen sondern jeweils <strong>für</strong><br />
eine Ausstellungsart wie zum Beispiel Video,<br />
Audio, Modelle etc. ausgelegt. Von den Ausstellungsräumen<br />
gibt es immer wieder Sichtbeziehungen<br />
zur großen Halle.<br />
Die Alpen können als Versuchslabor <strong>für</strong> die<br />
Zukunft von ganz Europa angesehen werden.<br />
Erfahrungen, die hier gemacht werden, können<br />
Rückschlüsse auf die europäische Entwicklung<br />
geben und sind somit von zentraler Bedeutung.<br />
Die Alpen dienen dementsprechend als Frühwarnsystem.<br />
1) Außenperspektive<br />
2) Übersicht Forschungsnetzwerk am Furkapass (Modellfoto)<br />
3) Bestandteile Forschungsnetzwerk am Furkapass<br />
4) Schnitt A - A und Grundriss 1.OG<br />
5) Grundriss EG<br />
6) Perspektive Ausblick<br />
7) Perspektive Halle des Wandels
Produktiver Stadtraum 5.0, Wien<br />
Donghyun Lee<br />
1<br />
2 3<br />
Man nimmt heute nach dem gegenwärtigen<br />
Forschungsstand an, dass der Mensch sich vor<br />
etwa zwei Millionen Jahren entwickelt und<br />
in lang andauernden Wanderungen über die<br />
Kontinente ausgebreitet hat. Seitdem änderte<br />
sich die Welt bisher in zahlreichen Bereichen,<br />
beispielsweise im technischen, ökonomischen<br />
oder kulturellen Segment, durch weltweit unvorhergesehene<br />
geschichtliche Ereignisse wie<br />
die Entdeckung des Feuers, den ersten und<br />
zweiten Weltkrieg. Währenddessen entwickeltete<br />
sich die Industrie gleichzeitig und damit<br />
änderte sich unser Leben im Alltag auch.<br />
Etwa vor zweihundert Jahren startete die erste<br />
Massenproduktion durch Maschienen. Bis<br />
daher wurden die Maschienen durch menschliche<br />
Kraft betreiben. Aber mit die Errichtung<br />
der machanischen Produktionsanlagen konnte<br />
menschliche Kraft durch Wasser- und Dampfkarft<br />
ersetzt werden. Diese erste industrielle<br />
Entwicklung schafften neue Arbeitsplätze in<br />
den Fabrikhallen. Danach am Ende des 19.<br />
Jahrhunderts war die Einführung der Elektrizität<br />
der Startschluss <strong>für</strong> die zweite industrielle<br />
Revolution. Damals wurde die Arbeit in<br />
den Produktionshallen automatisiert und die<br />
Fabrikhallen konnten damit weitere Arbeit<br />
produzieren. Ein weiterer wesentlciher Punkt<br />
der zweiten Revolution war die Globalisierung<br />
durch die Entwicklung des Verkerhrs. Ab den<br />
1970er Jahren startete die dritte industrielle<br />
Revolution, die auch digitale Revolution gennant<br />
wird. Hier standen die weitere Automatisierung<br />
durch Elektronik und IT im Fokus. Man<br />
begann Informationstechnologien zu nutzen,<br />
um damit die Produktion zu automatisieren.<br />
Im Jahr <strong>20</strong>11 wurde das erste mal auf die vierte<br />
industrielle Revolution oder eben auch<br />
Industrie 4.0 hingewiesen. Industire 4.0 hat<br />
zum Ziel die intelligente Fabrik (Smart Factory).<br />
In dieser Phase wird der Fokus auf die<br />
zunehmenden Digitalisierung früherer analoger<br />
Techniken und der Integration cyber-physischer<br />
Systeme gesetzt. Längst wird in vielen<br />
Unternehmen nicht mehr auf Lager produziert,<br />
die Herstellung vieler Produkte auf Nachfrage<br />
oder nach dem tatsächlichen Bedarf. Auch auf<br />
Trends, Geschmäcker und die Bedürfnisse des<br />
Absatzmarktes können schneller und exakter
UP<br />
DN<br />
PRODUCED BY AN AUTODESK STUDENT VERSION<br />
UP<br />
UP<br />
DN<br />
DN<br />
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DN<br />
PRODUCED BY AN AUTODESK STUDENT VERSION<br />
DN<br />
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DN<br />
DN<br />
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Baukonstruktion<br />
Prof. Ludwig Wappner<br />
Internationaler Städtebau<br />
Prof. Dr.-Ing. Barbara Engel<br />
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PRODUCED BY AN AUTODESK STUDENT VERSION<br />
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1. OBERGESCHOSS<br />
PRODUCED BY AN AUTODESK STUDENT VERSION<br />
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Büro 01<br />
Gesellschaft-Center 02<br />
Innen-Terrasse 03<br />
Außen-Terrasse 04<br />
Bucharchiv 05<br />
(+ Lesesaal)<br />
Digitalraum 06<br />
(+ Produktionsraum)<br />
Produktionsraum 07<br />
Open-Cafe 08<br />
reagiert werden. Dazu können neue, digitale<br />
Fabriken bei Bedarf bezahlbare Einzelstücke<br />
ohne Einbußen produzieren. Mit der Entwicklung<br />
unseres Lebens brauchten die vielfältigen<br />
Bereiche <strong>für</strong> die damalige Gesellschaft passende<br />
Paradigmas. Der Fluss brauchte auch<br />
eine Veränderung im städtebaulichen und architektonischen<br />
Aspekt.<br />
Die Geschichte der Stadt ist im Vergleich der<br />
Menschheitsgeschichte relativ kurz. Mit der<br />
Zeit zogen viele Leute vom Land in die Städte<br />
und dadurch vergrößerte und entwickelte sich<br />
die Stadt weiter. Für die große Anzahl an Einwohnern<br />
mussten die Städte auf die neuen<br />
Anforderungen an verschiedene Räume mit<br />
eigenen Funktionen reagieren. Mit der Zeit<br />
erweiterten sich die Grenzen der Städte und<br />
die schon existierenden Stadträume innerhalb<br />
jeder Stadt wurden gleichzeitig dichter<br />
als früher. Ebenso vergrößerten sich die verschiedene<br />
bereits vorhandenen Stadtgebiete.<br />
Dadurch wuchsen unterschiedliche Bereiche<br />
näher zusammen und es kam teilweise zu<br />
Überschneidungen. Diese lassen sich als Zwischenräume<br />
mit unterschiedlicher Zweckgebundenheit<br />
bezeichnen. Diese Entwicklung hält<br />
immer noch an und wird auch in Zukunft unser<br />
Stadtbild beeinflussen, jedoch auf die jeweilige<br />
Bedürfnisse angepasst. In Zukunft werden sich<br />
die Anforderungen an die Stadträume aus verschiedenen<br />
Gründen ändern und abhängig davon,<br />
werden die Funktionen und die Gestaltung<br />
der Räume angepasst.<br />
‘Produktive Stadt’ ist heute beim europäischen<br />
Städtebau ein wichtiges Thema und auch ein<br />
komplexer und wesentlicher Bestandteil <strong>für</strong><br />
das zukünftige Stadtkonzept. In Bezug auf Nachhaltigkeit,<br />
wird durch das Konzept ‘produktive<br />
Stadt’ es uns ermöglicht verschiedene Ressourcen<br />
produktiver zu nutzen. Mit der Basis<br />
des Konzepts ‘Produktive Stadt’ wird ein neuer<br />
Produktionsraum mit der zukünftigen Industrie<br />
in der Stadt vorgeschlagen.<br />
1) Perspektive Außen<br />
2) Perspektive Gewächshaus<br />
3) Perspektive Wohnung<br />
4) Perspektive Atrium<br />
5) Lageplan<br />
6) Grundriss 1. Obergeschoss
Observatorium, Nationalpark Eifel<br />
Yixuan Li<br />
1<br />
N<br />
2<br />
3<br />
0 2.5 5 15<br />
Der Mensch existiert durch kognitive Systeme.<br />
Das Verständnis der Welt und die schrittweise<br />
Verbesserung der Weltkarte ist ein wichtiger<br />
Bestandteil des kognitiven Systems. Kognitive<br />
Karten vermitteln dem Menschen seine Rolle<br />
und seinen Status im Universum und helfen<br />
ihm, das Leben und die Wahrnehmung zu<br />
verstehen. Seit jeher ist das Universum mit<br />
Gott verbunden, die Menschen betrachten den<br />
Himmel als göttlich. Dann wurde der Himmel<br />
der Ort, an dem Gott lebte. Bis in die letzten<br />
drei Jahrhunderte war Astronomie mit Religion<br />
geteilt.<br />
Nicht nur Astronomie ist die Lichtverschmutzung<br />
sondern auch eine wichtige Motivation<br />
<strong>für</strong> dieses Projekt. Mit dem Urbanisierungsprozess<br />
ist die Lichtverschmutzung allgegenwärtig<br />
geworden. Je weiter entwickelt<br />
das Gebiet ist, desto schwerwiegender ist die<br />
Lichtverschmutzung. Allein in Europa können<br />
etwa 60% der Menschen die Milchstraße nicht<br />
sehen. Bei Lichtverschmutzung geht es nicht<br />
nur darum, die Sterne zu beobachten. Laut<br />
wissenschaftlicher Forschung kann Lichtverschmutzung<br />
das Risiko <strong>für</strong> Brustkrebs und<br />
Hodenkrebs erhöhen. Die Lichtverschmutzung<br />
hat auch deutlichen negativen Eifluss auf<br />
die natürliche Tiere . Ein Observatorium zu<br />
schaffen kann die Aufmerksamketi wieder zu<br />
Lichtverschmutzung bringen.<br />
Das Projekt muss ein astronomisches Zentrum<br />
schaffen, das die Anforderungen astronomischer<br />
Beobachtungen erfüllt und auch tägliche<br />
Besuche ermöglicht. Das Observatorium wird<br />
auf eine umweltfreundliche Weise geschaffen.<br />
Auf meine Grundstück gibt es schon lange<br />
eine Seminarkurs <strong>für</strong> Sternebeobachtung in<br />
der Natur. Deshalb entscheide ich die Tradition<br />
zu behalten und eine reine Innenhof zu<br />
schaffen. Die Innenhof ist wie eine künstliche<br />
Lichtung, die die Aufmerksamkait auf Himmel<br />
bringt. Die Sternwarte und Planetarium sind<br />
wie Meteorit vom Weltraum nebenrum die<br />
Innenhof gelandet.<br />
Als Ort der Forschung und Bildung ist es<br />
einerseits notwendig, Aktivitäten und Bildungsorte<br />
wie Seminarräume, Ausstellungsräume<br />
usw. anzubieten, und andererseits ist
Fachgebiet Gebäudelehre<br />
Prof. Meinrad Morger<br />
Fachgebiet Tragkonstruktion<br />
Prof. Matthias Pfeifer<br />
4<br />
5<br />
6<br />
es notwendig, Büro- und Forschungsräume <strong>für</strong><br />
Forscher bereitzustellen.<br />
Es gibt 3 verschiedene Sternwarte. Zwei<br />
davon sind <strong>für</strong> die Forscher und eine ist die<br />
Besucher. Die alle Büros , Werkstätte, Saal<br />
und Bibliothek sind auf EG. Auf OG gibt es<br />
Ausstellungsräume <strong>für</strong> Teleskops , Seminarräume<br />
und Veranstaltungsraum. Durch diese<br />
Aktivitäten können die Forscher auch finanzielle<br />
Unterstützung erhalten und haben hier<br />
professionelle und vielfältige Arbeitsbereiche.<br />
Ein kleines Hotel mit wunderschöner Naturlandschaft<br />
dient auch Gästen, die hierher<br />
kommen, um den Nachthimmel zu besuchen.<br />
Da dieser Ort weit von der Stadt entfernt ist,<br />
müssen sich die Menschen nicht mehr darum<br />
kümmern, wie sie nach dem Beobachten des<br />
Nachthimmels in die Stadt zurückkehren können.<br />
Stattdessen können Sie hier übernachten<br />
und den Nachthimmel ohne Sorgen genießen.<br />
Das ultimative Ziel des gesamten Projekts ist<br />
es, astronomisches Wissen zu verbreiten und<br />
gleichzeitig den Menschen zu ermöglichen, auf<br />
die Auswirkungen der menschlichen Entwicklung<br />
auf die Natur zu achten und die Kleinheit<br />
der Menschheit zu erkennen.<br />
1) Perspektive Innenhof<br />
2) Lageplan<br />
3) Grundriss EG<br />
4) Perspektive Foyer<br />
5) Schnitt1<br />
6) Schnitt2
NICHTORTE - Als Urbane Mine<br />
Nils Machowski<br />
1<br />
2<br />
3 4 5<br />
Die Ressource Bunker kann durch die transformative<br />
Kraft der <strong>Architektur</strong> zu einem<br />
lebendigen Lagerort werden.<br />
Der Entwurf zur <strong>Master</strong>arbeit „Nichtorte - Als<br />
Urbane Mine” setzt sich damit auseinander,<br />
wie ein Nichtort - das Lager - und ein Unort<br />
- der Bunker - durch einen architektonischen<br />
Zusammenschluss zu einem lebendigen Lagerort<br />
mit Aufenthaltsqualität werden kann.<br />
Die Symbiose erfolgt zunächst alleine durch<br />
die passenden Eigenschaften eines Bunkers<br />
als Lagerstätte. Die massive Außenhülle<br />
schließt sich wie ein Tresor um die gelagerten<br />
Dinge.<br />
Durch die rohe <strong>Architektur</strong> aus Stahlbeton<br />
wird dabei eine eigene Atmosphäre geschaffen.<br />
Im Inneren des Bunkers befinden sich Lagerabteile,<br />
deren Infrastruktur sowie Platz <strong>für</strong><br />
neue Lagerkonzepte und Werkstattflächen.<br />
Hier sollen Dinge gelagert werden, aber es soll<br />
sich auch mit den gelagerten Dingen auseinandergesetzt<br />
werden. Sie sollen je nachdem<br />
repariert, upgecycelt, umgenutzt oder geteilt<br />
werden, so dass die Dinge nicht in einer Sackgasse<br />
landen.<br />
Der Bunker wird mit seiner Monumentalität<br />
akzeptiert und die rohe <strong>Architektur</strong> als Qualität<br />
angesehen. Durch das Platzieren gezielter<br />
und funktionaler Elemente entstehen so spannende<br />
Räume mit einem eigenen Charakter.<br />
Auf dem Bunkerdach befindet sich in einem<br />
Doppelgeschoss die „Living Library” und ein<br />
Café als Quartierstreff. Die „Living Library“<br />
ist ein Ort, der die Möglichkeit bietet, nicht<br />
mehr oder selten gebrauchte Gegenstände<br />
abzugeben, sie auszustellen und andere Gegenstände<br />
auszuleihen oder vor Ort zu nutzen.<br />
Vom umlaufenden Stadtbalkon auf den dicken<br />
Außenwänden des Bunkers hat man einen<br />
Blick über die Dächer der Stadt und kann<br />
auch die Entwicklungen des neu entstehenden<br />
Gebiets und des neuen Grünzugs beobachten.<br />
Der umlaufende Stadtbalkon schafft die<br />
fehlende Beziehung des Bunkers zu seiner<br />
Umgebung.<br />
Über den öffentlich zugänglichen Geschossen<br />
wird es privater. Gemeinschaftliche Wohnformen<br />
und Ein-Zimmer-Appartments finden auf
Nachhaltigfes Bauen<br />
Prof. Dirk E. Hebel<br />
<strong>Architektur</strong>kommunikation<br />
Prof. Dr. phil. nat. Riklef Rambow<br />
6<br />
7<br />
8<br />
10<br />
9 11<br />
den oberen sechs Etagen des Bunkeraufsatzes<br />
Platz. Neben den kompakt gehaltenen Wohnflächen<br />
bieten die Wohnetagen in ihrem Kern<br />
Platz <strong>für</strong> großzügige Gemeinschaftsflächen,<br />
die individuell bespielt werden können. Da<br />
die Wohnungen größtenteils auf Lagerflächen<br />
verzichten, haben die Bewohner die Möglichkeit<br />
in Lagerabteilen auf den Gemeinschaftsflächen<br />
ihre Dinge aufzubewahren.<br />
Der Entwurf zur <strong>Master</strong>arbeit „Nichtorte” ist<br />
ein Vorschlag, wie man mit einem urbanen<br />
Hochbunker umgehen kann. Der Innenraum<br />
kann dabei mit wenigen Eingriffen durch das<br />
Finden einer geeigneten Nutzung zugänglich<br />
gemacht werden. Bei einem Umbau macht es<br />
Sinn, die typologiebildende Abschlusshülle<br />
nicht als ein Hindernis zu betrachten, sondern<br />
als wertvoll. Durch sie ist ein Bunker in der<br />
Lage, große Lasten abzutragen. Ein mehrgeschossiger<br />
Aufsatz bietet so die Möglichkeit,<br />
den begrenzten Platz in den Städten sinnvoll<br />
zu nutzen.<br />
Die Ressource Bunker hat durch die transformative<br />
Kraft der <strong>Architektur</strong> das Potenzial zu<br />
einem lebendigen Lagerort und noch zu vielem<br />
darüber hinaus zu werden.<br />
1) Außenperspektive & Schwarzplan<br />
2) Perspektive Recyclingwerkstatt<br />
3) Grundriss EG<br />
4) Ansicht Vorplatz<br />
5) Schnitt Quer<br />
6) Nachtperspektive<br />
7) Perpektive Lagergang<br />
8) Modellfoto<br />
9) Schnittperspektive<br />
10) Perspektive Gemeinschaftsterrassen<br />
11) Perspektive Living Library
HOCHGEWACHSEN - Ein Holzhochhaus <strong>für</strong> den Campus<br />
des Karlsruher Instituts <strong>für</strong> Technologie<br />
Jan Lukas Maier<br />
1<br />
2<br />
3 4<br />
Durch die Analyse von historischen Stadtplänen<br />
Karlsruhes und genauerer Betrachtung<br />
des Weinbrennerplans, befasste ich mich intensiver<br />
mit der Schnittstelle vom heutigen Campus<br />
Süd und des Stadtzentrums von Karlsruhe.<br />
An den Schlossplatz grenzt der „Zirkel“, der<br />
sich durch die Strahlen der Fächerstadt gliedert.<br />
Betrachtet man die 9 Strahlen, die den<br />
Schlossplatz umgeben, stellt man fest, dass 8<br />
dieser Felder mit historischen Bauten versehen<br />
sind. Während am westlichen Ende ein neuer<br />
Bau hinzugekommen ist, ist am Ostende, am<br />
Beginn des Campuses eine Baulücke, die momentan<br />
als Parkplatz vor dem Gebäude des<br />
SCCs genutzt wird. Diese prominente Schnittstelle<br />
zwischen Stadt und Campus in direktem<br />
Bezug zum Zirkel, eignet sich besonders<br />
gut, um Aufmerksamkeit und eine neue Eingangssituation<br />
<strong>für</strong> den Campus zu schaffen.<br />
Mein Entwurfsgebäude fügt sich aufgrund der<br />
überbauten Fläche optimal in den Kontext der<br />
Stadt ein, steht dabei jedoch nicht in Konkurrenz<br />
zum historischen Schloss.<br />
Nach intensiver Analyse des Campus bin ich<br />
zu dem Entschluss gekommen, dass der Bedarf<br />
an temporäre Unterkunftsmöglichkeiten von<br />
Gastprofessoren und Professoren höher ist, als<br />
er momentan gewährleistet. Gleichzeitig ist<br />
der Wohnraum <strong>für</strong> Studenten in Universitätsnähe<br />
gering. Mit meinem Entwurf versuche ich<br />
Studenten und Professoren zusammenzubringen<br />
und ihnen gemeinsamen Wohnraum zu<br />
ermöglichen. Es soll Flächen zum Austausch,<br />
aber auch Räume <strong>für</strong> Rückzug ausgebildet werden.<br />
Während die bisherige Unterkunft von<br />
Gastprofessoren nicht sehr einladend wirkt,<br />
soll durch einen neuen repräsentativen Bau<br />
das Gegenteil erreicht werden. Zusätzlich wird<br />
im Erdgeschoss ein Restaurant gestaltet und<br />
bringt somit die Bewohner der Stadt, Bewohner<br />
des Hochhauses und Studierende zusammen.<br />
Während morgens und tagsüber hauptsächlich<br />
Studierende, Dozenten und Professoren<br />
die Nutzergruppen darstellen, spricht es gegen<br />
Abend alle Bewohnergruppen der Stadt Karlsruhe<br />
an. Die großzügigen Außenanlagen dienen<br />
als Erweiterung des Schlossvorplatzes und verzahnen<br />
den Naturraum mit der Stadt.<br />
Ein weitere Nutzungsaspekt befasst sich mit<br />
der aktuellen Situation der Lernräume auf
Nachhaltiges Bauen<br />
Prof. Dirk E. Hebel<br />
Tragkonstruktionen<br />
Prof. Dipl.-Ing. Matthias Pfeifer<br />
6<br />
7<br />
5<br />
8<br />
dem Campus. Derzeit gibt es unterschiedliche<br />
Einrichtungen, die eine Bibliothekscharakter<br />
haben und Lernräume integrieren. Jedoch<br />
herrscht in diesen eine ruhige Arbeitsatmosphäre<br />
und Gespräche sind weitestgehend untersagt.<br />
Durch ein integriertes Learningcenter<br />
in mein Hochhaus wird ermöglicht, dass Studierenden<br />
aller Fachrichtungen sich an einem<br />
zentralen Ort treffen können, um dort Besprechungen<br />
in der Gruppe und gemeinsames <strong>Arbeiten</strong><br />
abzuhalten.<br />
Konstruktion:<br />
Da die Konstruktion der Grundgedanke meiner<br />
Arbeit ist, entstand der Entwurf aus dieser.<br />
Das Ziel war es eine einfache Holzkonstruktion<br />
zu entwickeln, die durch ihre Schlichtheit und<br />
Funktionalität überzeugt. Auf Materialien wie<br />
Beton, wird so gut es geht verzichtet. Die bestehenden<br />
Parameter, wie das innenliegende<br />
Sicherheitstreppenhaus haben mir als Grundbaustein<br />
und Kern des Entwurfes gedient.<br />
Ich formulierte mir mehrere Hauptziele. Zum<br />
einen sollte ein Modul entwickelt werden, das<br />
vielseitig einsetzbar ist. Mit diesem System<br />
sollen nicht nur Hochhäuser gebaut werden<br />
können, sondern je nach Bedürfnissen auch<br />
diverse Gebäudeformen. Die modulare Anordnung<br />
war dabei ein wichtiger Punkt. An allen<br />
vier Seiten des Sicherheitstreppenhauses wird<br />
ein gleiches System angewendet. Lediglich an<br />
den Ecken des Gebäudes muss aufgrund der<br />
Geometrie ein Sondertyp der Konstruktion verwendet<br />
werden.<br />
1) Atmosphäre Außenraum<br />
2) Grundriss Studenten<br />
3) Grundriss Austauschfläche<br />
4) Grundriss Professoren<br />
5) Perspektivschnitt<br />
6) Atmosphäre Austauschfläche<br />
7) Atmosphäre Learning-Center<br />
8) Atmosphäre Restaurant
Paradigmenwechsel - Transformation Kaufhaus, Darmstadt<br />
Wenzel Meyer<br />
1<br />
TRANSFORMATION<br />
UNTERGESCHOSS<br />
TIEFGARAGE<br />
UNTERGESCHOSS<br />
UNTERGESCHOSS<br />
TIEFGARAGE<br />
TIEFGARAGE<br />
1<br />
2 3 4<br />
RÜCKBAU FASSADE<br />
des bestehenden Kaufhauses<br />
2 VOLUMEN AUSDÜNNEN<br />
in vier Einzelkörper teilen<br />
4<br />
VIER NEUE VIER NEUE IDENTITÄTEN<br />
VIER NEUE IDENTITÄTEN<br />
IDENTITÄTEN<br />
Fassaden Fassaden aus Bestandsmaterial<br />
Fassaden aus aus Bestandsmaterial<br />
4<br />
4<br />
Aussteifung Aussteifung und Aussteifung Infrastruktur und Infrastruktur und über Infrastruktur über<br />
über<br />
bestehende bestehende Kerne<br />
bestehende Kerne<br />
Kerne<br />
Wir erleben momentan, wie die technischen<br />
Paradigmen der Industrialisierung durch die<br />
Technischen Paradigmen der Digitalisierung<br />
abgelöst werden. Die industrielle Technik tritt<br />
in den Hintergrund und wird zur Infrastruktur<br />
der Digitalen Technik. Mit diesem Strukturwandel<br />
geht ein Wechsel der sozialen Logik<br />
einher und Einzigartigkeit wird zum hohen<br />
gesellschaftlichen Wert. Das Handelskonzept<br />
des Kaufhauses wird den entstehenden vielfältigen<br />
Lebensstilen nicht gerecht und befindet<br />
sich in einer tiefen Kriese. Immer mehr Kaufhäuser<br />
stehen leer und wirken negativ auf ihr<br />
innerstädtisches Umfeld. Die Frage was mit<br />
den monofunktionalen „Verkaufsmaschinen“<br />
passiert ist daher von großer Relevanz.<br />
Auch die rein auf Konsum ausgerichtete<br />
Innenstadt verliert mit dem Online Handel<br />
an Relevanz. Innenstädte sind immer mehr<br />
darauf angewiesen ihren Erlebnischarakter<br />
und ihre spezifische Aufenthaltsqualität<br />
herauszuarbeiten, um weiterhin ein belebter<br />
Anziehungspunkt im Stadtbild zu sein. Durch<br />
eine Transformation kann die soziale Nachhaltigkeit<br />
von Kaufhäusern wieder hergestellt<br />
werden, damit sie ihre Wirkung als Impulsgeber<br />
der Innenstadt wiedererlangen. Der<br />
Entwurf ist als Modellprojekt zu verstehen,<br />
dessen Prinzipien sich auf den Großteil deutscher<br />
Städte anwenden lassen.<br />
Das Darmstädter Karstadt Gebäude ist <strong>Teil</strong><br />
eines Gebäudekomplexes, der durch seine<br />
Größe und Geschlossenheit einen Bruch im<br />
innerstädtischen Gefüge darstellt.<br />
Innerhalb der Transformation wird das<br />
einheitliche Gebäudevolumen des Kaufhauses<br />
in vier Gebäudeteile aufgebrochen. Es bilden<br />
sich vier unverkennbare Identitäten, die aus<br />
der DNA des Bestandes entstehen und im<br />
Untergeschoss verbunden bleiben. Zwischen<br />
den Gebäudeteilen wird der Stadtgesellschaft<br />
ein Stück Lebensraum in Form eines urbanen<br />
Wohnzimmers zurückgegeben. Ein neuer Maßstab<br />
wird etabliert, der sich an der Umgebung<br />
orientiert und gleichzeitig die Großflächigkeit<br />
des Bestandes nutzt. Die Struktur des Bestandes<br />
dient mit seinem einheitlichen Stützenraster<br />
von 9,5m x 12m als Gerüst des Handlungsspielraumes<br />
innerhalb der Transformation.<br />
Das Abrissmaterial und die bestehenden
Nachhaltiges Bauen<br />
Prof. Dirk Hebel<br />
<strong>Architektur</strong> Kommunikation<br />
Prof. Dr. phil. nat. Riklef Rambow<br />
5<br />
EVENT<br />
ATELIER<br />
EVENT<br />
RESTAURANT<br />
VEREINE<br />
RESTAURANT<br />
GALERIE<br />
6<br />
großformatigen Fassadentafeln landen nicht<br />
auf der Deponie, sondern werden <strong>für</strong> die neuen<br />
Fassaden der Baukörper wiederverwendet<br />
bzw. wiederverwertet. Neu aufgewendete Baustoffe<br />
beschränken sich auf Holz, Stahl und<br />
Lehm. Auch die bestehende Rolltreppe wird<br />
umplatziert und bildet die Haupterschließung<br />
in einem der Baukörper. Durch die Wiederverwendung<br />
des Materials und der Bauteile wird<br />
die Identität des Kaufhauses uminterpretiert,<br />
bleibt aber dennoch erfahrbar.<br />
Im Sinne der durchmischten Innenstadt<br />
werden der Transformation unterschiedliche<br />
Nutzungen zugeführt, die untereinander, so<br />
wie mit dem näheren Umfeld Synergien bilden.<br />
Als Gegenpol zum industriellen Konsum<br />
wird der neue Anziehungspunkt durch eine<br />
Verbindung von Konsum, Kultur und Kreativität<br />
zum Leben erweckt. Die Integration von<br />
Wohneinheiten und Arbeitsplätzen bringen alltägliches<br />
Leben in die Fußgängerzone. Durch<br />
die unterirdische Anlieferung und das großflächige<br />
Untergeschoss ist es unter anderem<br />
möglich eine automatisierte urbane Produktionsstätte<br />
in das Gebäude zu integrieren. Hier<br />
findet auch eine Serverfarm ihren Platz. Sie<br />
stärkt die digitale Infrastruktur und versorgt<br />
durch ihre Abwärme die Wohneinheiten des<br />
Gebäudes mit Warmwasser. Um auf zukünftige<br />
Veränderungen der Innenstadt reagieren<br />
zu können, werden die einzelnen Geschosse<br />
so konfiguriert, dass sie möglichst offen <strong>für</strong><br />
zukünftige Nutzungsänderungen bleiben.<br />
1) Axonometrie Nord-Ost<br />
2) Schritt 1 - Fassaden und Rolltreppe demontieren<br />
3) Schritt 2 - Gebäudevolumen ausdünnen<br />
4) Schritt 3 - Neue Fassaden aus Bestandsmaterial<br />
5) Perspektive<br />
6) Schnitt
MULTISCHUPPEN, St. Wendel<br />
Lukas Meyer<br />
1<br />
2<br />
Der denkmalgeschützte Lokschuppen besitzt<br />
eine Gesamtfläche von circa 2.500 m² und eine<br />
lichte Höhe von mehr als sechs Metern.<br />
Da der Bedarf <strong>für</strong> eine Grundfläche mit diesen<br />
Dimensionen <strong>für</strong> einzelne Funktionen nicht<br />
vorhanden ist, lässt sich eher auf die Aufteilung<br />
der Kubatur <strong>für</strong> mehrere, parallele und<br />
funktional verschiedene Nutzungen schließen.<br />
Der Standort ist fußläufig circa 15 Minuten von<br />
der Altstadt entfernt, in unmittelbarer Nähe zum<br />
Haupt- und Busbahnhof gelegen und sehr gut an<br />
den ÖPNV angebunden.<br />
Seine städtische Lage bewirkt, dass ihn zahlreiche<br />
autofahrende Berufspendler, circa 1.500 Schüler<br />
und viele Fahrgäste des Schienenverkehrs jeden<br />
Werktag passieren. Diese Aspekte legen beispielsweise<br />
eine gastronomische Nutzung <strong>für</strong><br />
wartende Zug- und Busfahrgäste als Bistro<br />
oder Restaurant nahe.<br />
Er liegt direkt an einer der Hauptverkehrsstraßen<br />
der Stadt und wird täglich von tausenden<br />
Autofahrern passiert. Das breitgefächerte Kulturangebot,<br />
Sportevents und die Wochenmärkte<br />
machen die Stadt auch zu einem beliebten<br />
Ziel <strong>für</strong> die einheimische Bevölkerung. So ist<br />
eine Nutzungsänderung in Form einer multifunktionalen<br />
Veranstaltungsfläche mit unterschiedlichen<br />
räumlichen Anforderungen denkbar.<br />
Ausbau und Erweiterung des hoch frequentierten<br />
Bahntrassenfahrradwegs haben zur Folge, dass<br />
der Schuppen Bestandteil des Rad- und Wandersports<br />
im Landkreis wird. Ein Mangel am momentanen<br />
Angebot und die Einbeziehung der Nutzer<br />
der Radtrasse machen somit eine Nutzung als<br />
Fahrradgeschäft denkbar, in dem Räder verliehen,<br />
erworben oder mit dort entliehenem Werkzeug<br />
repariert werden können.<br />
Im Landkreis wachsen weiterhin die Touristenzahlen<br />
und die Nachfrage nach günstigen Einkehrmöglichkeiten<br />
mit Selbstversorgung steigt.<br />
Somit könnte eine teilweise Nutzungsänderung<br />
zu einem „Boardinghouse“ stattfinden.<br />
Ein lokales Unternehmerzentrum bietet bereits<br />
Büroflächen und andere Räumlichkeiten<br />
<strong>für</strong> kleinere Unternehmen und Existenzgründer.<br />
Die Nachfrage nach solchen Räumen ist<br />
sehr hoch, weshalb auch durchaus eine partielle<br />
Nutzung <strong>für</strong> Büro- und Präsentationsflächen<br />
denkbar ist, die als Ausweich- oder Erweiterungsmöglichkeit<br />
vom UTZ genutzt werden<br />
können.
Fachgebiet Building Lifecycle Management<br />
Prof. Dr.-Ing. Petra von Both<br />
Fachgebiet <strong>Architektur</strong>kommunikation<br />
Prof. Dr. phil. nat. Riklef Rambow<br />
3 4<br />
5<br />
6<br />
7 8<br />
Die riesigen Ausmaße des Lokschuppens an<br />
einem Standort wie der Kleinstadt St. Wendel<br />
sind <strong>für</strong> einzelne Nutzungen einfach zu groß<br />
und <strong>für</strong> eine Nutzungsänderung unrentabel.<br />
Entsprechend kommt <strong>für</strong> Investoren bei der<br />
Suche nach freien gewerblichen Flächen die<br />
Frage nach dem ehemaligen Lokschuppen gar<br />
nicht auf.<br />
Deshalb soll eine Aufteilung in funktional diverse<br />
Zonen stattfinden, die eine Vielfalt an<br />
Personengruppen verschiedener Generationen<br />
anziehen und im Optimalfall gegenseitige Synergieeffekte<br />
erzielen sollen. Die Synergie könnte<br />
sich beispielsweise in Gästen, die mehr als<br />
eines der Angebote nutzen oder in der Aufteilung<br />
von Ressourcen, Flächen und dem Personal<br />
bemerkbar machen.<br />
Eine Nutzung von Wohnungen, Gastronomie<br />
oder Büroflächen in Bahnhofsnähe ist <strong>für</strong> viele<br />
Standorte interessant und wäre entsprechend<br />
<strong>für</strong> ähnlich situierte Städte übertragbar.<br />
Ausführliche Bedarfsanalysen sind jedoch<br />
immer zwingend notwendig, weil beispielsweise<br />
der geplante Fahrradladen oder auch<br />
die neu konzipierte Multifunktionshalle eher<br />
ortsspezifisch sind und nicht zu jedem Standort<br />
passen.<br />
Eine gleichgewichtige Durchmischung der<br />
Funktionen, bauphysikalischer Anforderungen<br />
und saisonaler Auslastung soll das Projekt<br />
auch <strong>für</strong> Investoren interessant machen<br />
und verdeutlichen, dass eine bedarfsorientierte<br />
Planung zu inspirierenden Konzepten<br />
führen kann.<br />
1) Gesamtgrundriss<br />
2) Übertragbarkeit Entwurf<br />
3) Perspektive von Norden<br />
4) Eingang Boardinghouse<br />
5) „Open Kitchen“<br />
6) Ausstellung im Saal<br />
7) Büroflächen im UTZ<br />
8) Fahrradladen und -café
NEW SPACE - Erster Weltraumbahnhof in Europa<br />
Dawin Müller<br />
1 2<br />
SPACEPORT SHETLAND<br />
SHETLAND<br />
UNST<br />
YELL<br />
MAINLAND<br />
3<br />
4<br />
5<br />
Der Entwurf »New Space« gliedert sich in<br />
zwei Gebäude: Dem Spaceport, welcher auf<br />
der Halbinsel Lambaness liegt und dem<br />
Space Museum, welches auf einer Anhöhe mit<br />
Blick auf den Spaceport liegt. Das Konzept<br />
des Entwurfes ist es, durch den Bau der benötigten<br />
Infrastruktur mehreren Unternehmen<br />
die Möglichkeit zu geben, vor Ort ihre Raketen<br />
zusammenzubauen und zu starten. In<br />
Kombination mit dem Museum soll die Kommunikation<br />
zwischen Spaceport und Bewohnern<br />
der Inseln, aber auch Touristen gestärkt<br />
werden. Hier sollen Informationen über geplante<br />
Missionen und Vorgänge präsentiert<br />
werden. Außerdem soll ein Aussichtspunkt<br />
geschaffen werden, welcher es ermöglicht, einen<br />
Raketenstart live mitzuverfolgen.<br />
Spaceport Shetland<br />
Der »Spaceport Shetland« ist der erste Weltraumbahnhof<br />
in Europa und läutet somit ein<br />
neues Zeitalter der Raumfahrt <strong>für</strong> Europa<br />
ein. Von hier aus sollen Raketen Satelliten<br />
und andere Güter in polare Umlaufbahnen<br />
um die Erde bringen. Der Entwurf gliedert<br />
sich in ein Hauptgebäude, welches die Verwaltung<br />
des Weltraumbahnhofes darstellt<br />
und betreibt. Hier befindet sich zusätzlich ein<br />
Lager <strong>für</strong> Güter, welche per Flugzeug oder<br />
auf dem Landweg zum Gebäude kommen und<br />
ein Technikraum, welcher die benötigte Technik<br />
<strong>für</strong> die Werkstätten bereitstellt. Des Weiteren<br />
werden drei Hangars <strong>für</strong> unterschiedliche<br />
Unternehmen zur Verfügung gestellt.<br />
Sie bieten Büroräume, Labore, die zum Zusammenbau<br />
benötigten Werkstätten, sowie<br />
Lagerflächen <strong>für</strong> die Raketenteile, um einen<br />
durchgängigen Flugbetrieb gewährleisten zu<br />
können. Diese Hangars bieten eine Kombination<br />
aus horizontaler und vertikaler Integration<br />
und ermöglichen somit einen sehr flexiblen<br />
Zusammenbau der Raketen. Die Höhe der<br />
Felsküste bietet <strong>für</strong> die vertikale Integration<br />
die perfekten Voraussetzungen. Das Gebäude<br />
spannt mithilfe eines Fachwerkträgers<br />
aus Stahl vom Festland auf ein Fundament<br />
im Meer. Somit wurde eine maximale Raumhöhe<br />
von 30 Metern geschaffen, welche den<br />
vertikalen Zusammenbau der rund <strong>20</strong> Meter<br />
hohen Raketen ermöglicht.
Fachgebiet Baukonstruktion<br />
Prof. Ludwig Wappner<br />
Fachgebiet <strong>Architektur</strong>kommunikation<br />
Prof. Riklef Rambow<br />
6<br />
7<br />
SPACE MUSEUM SHETLAND<br />
8 9<br />
Space Museum Shetland<br />
Das »Space Museum Shetland« bildet das<br />
Bindeglied zwischen dem Spaceport und den<br />
Bewohnern und Touristen der Shetlandinseln.<br />
Mit ausreichend Sicherheitsabstand<br />
zur Sicherheitszone des Weltraumbahnhofes,<br />
kann von hier aus der Start einer Rakete verfolgt<br />
werden.<br />
Auf einem Betonsockel sitzt eine Stahlkonstruktion<br />
bestehend aus Stahlstützen und<br />
Stahlträgern, welche radial um die in der<br />
Mitte befindliche Rakete angeordnet sind.<br />
Zentraler Mittelpunkt des Gebäudes bildet<br />
die »Mission Control«, welche im untersten<br />
Geschoss liegt, den Flug der Rakete überwacht<br />
und hier<strong>für</strong> weitere Büros auf dieser<br />
Ebene besitzt. Dieses Geschehen im Inneren<br />
des Raumes, ist von einer Zwischenebene aus<br />
<strong>für</strong> Besucher des Museums sichtbar. Über der<br />
Mission Control öffnet sich die Tragstruktur<br />
zu einem Kegel, in dessen Mitte sich eine Rakete<br />
als Ausstellungsstück befindet. Wendeltreppen<br />
bereiten den Weg um die Rakete in<br />
die nächsten Geschosse. Auf drei Ebenen sollen<br />
Ausstellungen zum Thema »Old Space«,<br />
»New Space« und zum »Spaceport Shetland«<br />
stattfinden. Auf dem Dach befindet sich eine,<br />
über einen externen Treppenturm jederzeit<br />
begehbare Dachterasse. Diese ermöglicht<br />
ebenfalls das Verfolgen einer startenden Rakete.<br />
1) Lage auf Unst<br />
2) Piktogramme<br />
3) Shetlandinseln & Raketendarstellung<br />
4) Schnittperspektive - Spaceport Shetland<br />
5) Perspektive - Spaceport Shetland<br />
6) Längsschnitt - Spaceport Shetland<br />
7) Innenraum - Spaceport Shetland<br />
6) Schnittperspektive - Space Museum Shetland<br />
6) Perspektive - Space Museum Shetland
Kultur. Synergie. Markt(halle)<br />
Thu Thuy Nguyen<br />
1 2<br />
Asiatische, europäische und orientalische<br />
Märkte sind in ihrer <strong>Architektur</strong>sprache sehr<br />
unterschiedlich. Durch historische, städtebauliche,<br />
wirtschaftliche, kulturelle und soziale<br />
Einflüsse haben sie sich an die Gegebenheiten<br />
des Ortes angepasst und sich zu spezifischen<br />
Marktkulturen entwickelt. Ihre äußere<br />
Erscheinung tritt in Form von offenen und<br />
geschlossenen, ständigen und temporären<br />
Wochenmärkten, Straßenmärkten und Markthallen<br />
auf.<br />
Heute bilden die Märkte die zentrale Stelle<br />
des Handels und ein Ort des öffentlichen<br />
Lebens. Darüber hinaus sind viele zu Wahrzeichen<br />
und Besuchermagneten der Stadt<br />
geworden, die von einem nationalen und<br />
internationalen Publikum besucht werden.<br />
Der Markt wird daher zu einem sozialen und<br />
kulturellen Treffpunkt, wo ein enger Kontakt<br />
zwischen Käufer und Händler entsteht und<br />
die Kommunikation gefördert wird.<br />
Während es früher nur ein spezifisches<br />
Angebot an Waren auf dem Markt gab, die an<br />
einer bestimmten Gruppe gerichtet war, sind<br />
solche homogenen Märkte nicht mehr an die<br />
heutigen Bedürfnisse der stark wachsenden<br />
multikulturellen Gemeinschaft angepasst.<br />
Der Wandel des Einkaufsverhalten, die große<br />
Konkurrenz zu den Supermärkten und Warenhäusern<br />
haben da<strong>für</strong> gesorgt, dass die Märkte<br />
sich neu ausrichten müssen, damit sie im<br />
Wettbewerb bestehen können.<br />
In den jüngsten Jahren erfährt die Markthalle<br />
eine Wiederbelebung. Sie wird als beliebtes<br />
Allzweckgebäude <strong>für</strong> die Belebung des innerstädtischen<br />
Lebens genutzt. Viele leerstehende<br />
Gebäude werden daher transformiert und es<br />
gibt Diskussionen über den Wiederaufbau von<br />
zerstörten Markthallen auf ihren ehemaligen<br />
Grundstücken.<br />
Die <strong>Master</strong>arbeit beschäftigt sich mit der Frage,<br />
wie eine Marktkultur des 21. Jahrhunderts<br />
<strong>für</strong> eine multikulturelle Gesellschaft aussehen<br />
soll. Es soll eine Spekulation eines neuen<br />
Markttypus erörtert werden, der die Identifikation<br />
vieler Kulturen anstrebt.<br />
Der Entwurf beschäftigt sich mit der Synergieerzeugung<br />
von verschiedenen Räumen<br />
und Nutzergruppen. Die neue Markthalle<br />
wird als ein Hybrid entworfen, der stark nach<br />
außen gerichtet ist und den interkulturellen
Fachgebiet Baukonstruktion<br />
Prof. Ludwig Wappner<br />
Fachgebiet Internationaler Städtebau<br />
Prof. Dr.-Ing. Barbara Engel<br />
3<br />
4<br />
Austausch in die Horizontale und Vertikale<br />
anstrebt. Da<strong>für</strong> wird ein Nutzungskonzept<br />
erarbeitet, dass das weltoffene Leitbild der<br />
Stadt als Ort der vielfältigen Kulturen stärken<br />
kann.<br />
Die Nutzungsstruktur staffelt sich in 5 verschiedene<br />
Ebenen. Jede Ebene konzentriert<br />
sich auf einen Schwerpunkt. Durch Sichtbeziehungen<br />
und direkte und indirekte Verbindungen<br />
sollen Synergieeffekte geschaffen werden.<br />
Die städtebauliche Leitidee stärkt die enge<br />
Verknüpfung mit der Umgebung und die<br />
Verzahnung mit dem öffentlichen Nahverkehr.<br />
Die Kubatur fügt sich als großer und freier<br />
Sonderbaustein in die Umgebung ein. Die<br />
Struktur des Gebäudes greift die klare Rasterung<br />
der analysierten Markthallen auf.<br />
1) Perspektive Innenhof<br />
2) Perspektive Marktraum<br />
3) Grundriss EG<br />
4) Schnitt
DENKWERK, Karlsruhe<br />
Duygu Özdemir<br />
2<br />
1<br />
3<br />
4<br />
Die Frage nach Umweltschutz führt unter anderem<br />
zum Thema des Kohleausstiegs, wovon<br />
in Deutschland circa hundertdreißig Kohlekraftwerke<br />
betroffen sind. Mit der zukünftigen<br />
Stilllegung des Rheinhafendampfkraftwerks<br />
(kurz RDK) in Karlsruhe werden potenzielle<br />
Kraftwerksstrukturen und Räume, unmittelbar<br />
am Rhein, frei und stehen <strong>für</strong> eine Umnutzung<br />
zur Verfügung.<br />
Karlsruhe hat bis heute Probleme, sich als<br />
eine „Stadt am Rhein“ zu identifizieren,<br />
obwohl geografisch betrachtet die Strecke<br />
zwischen Schlossplatz und dem Rheinhafen<br />
nur 7 km beträgt. Die Rolle des Flusses ist in<br />
der Wahrnehmung der Stadtbewohner und<br />
Besucher eher untergeordnet, weil es an der<br />
Auffindbarkeit mangelt und verkehrliche<br />
Barrieren vorhanden sind. Vor allem aber sind<br />
die Nutzungen am Rhein hauptsächlich industriell<br />
und gewerblich, weshalb man eher nicht<br />
in Anbetracht zieht, seine Freizeit dort zu verbringen.<br />
Es ist also von großer Bedeutung <strong>für</strong><br />
die Bewohner und <strong>für</strong> die Stadt selbst, dass<br />
am Rhein mehr öffentliche Räume entstehen<br />
und die Identität von Karlsruhe neu definieren.<br />
Angefangen mit den Recherchen zur<br />
Industriekultur an sich und den Beispielen<br />
aus ganz Deutschland und anderen Regionen<br />
hat sich die theoretische Ausarbeitung mit den<br />
historischen Fakten rund um den Rheinhafen<br />
Karlsruhe beschäftigt. Mit prägenden Beispielen<br />
der Industriekultur aus Karlsruhe ging die<br />
Auseinandersetzung weiter, um letztendlich<br />
den Bestand, das Rheinhafendampfkraftwerk,<br />
näher zu analysieren. Mit dem Credo „Power<br />
to change!“, wurde die Krise des Klimawandels<br />
aufgegriffen und ein Konzept <strong>für</strong> die<br />
Konversion des RDK-Areals ausgearbeitet.<br />
Dieser Entwurf hat sich diesbezüglich mit<br />
verschiedenen Forschungen über die Folgen<br />
des Klimawandels in der Schwarzwaldregion,<br />
in der wir uns befinden, beschäftigt.<br />
Ebenso wurden Forschungen des DLR (Deutsches<br />
Luft- und Raumfahrtzentrum) über<br />
zukünftige Umstrukturierung vorhandener<br />
Kohlekraftwerke in sogenannte Wärmespeicherkraftwerke,<br />
miteinbezogen. Aus der<br />
regionalen, nachbarschaftlichen und urbanen<br />
Mine wurden Elemente mit in den Entwurf<br />
integriert. Als Folge der Forschungsergebnisse<br />
stellte sich eine Renaturierung und
Fachgebiet Nachhaltiges Bauen<br />
Prof. Dirk Hebel<br />
Fachgebiet Bauphysik & Technischer Ausbau<br />
Prof. Andreas Wagner<br />
5<br />
6<br />
PERSPEKTIVE FORSCHUNGSZENTRUM | LERNLANDSCHAFTEN<br />
7<br />
Bewaldung des Areals zu großen <strong>Teil</strong>en, als<br />
sinnvoll. Die urbane Mine in Kombination mit<br />
der Holzproduktion aus dem Schwarzwald<br />
diente zum Aufbau eines neuen Wohngebiets<br />
mit gemischter Nutzung. Die Verknüpfung<br />
der vorhanenden Bahnstruktur vor Ort mit<br />
dem ÖPNV macht es möglich, den Rheinhafen<br />
vom Schlossplatz aus in zehn Minuten zu<br />
erreichen, was davor nicht der Fall war. Die<br />
Anbringung einer neuen urbanen Seilbahn<br />
macht die Verbindung über den Rheinkanal<br />
möglich, sodass der Umweg über die Maxaubrücke<br />
vermieden werden kann. Das erste Mal<br />
ist es in Karlsruhe möglich, am Rhein zu wohnen.<br />
Das Potenzial dieser Räume wird somit<br />
wieder aufgegriffen und <strong>für</strong> die Öffentlichkeit<br />
zur Verfügung gestellt. Das autofreie Areal soll<br />
als Katalysator <strong>für</strong> den ganzen Rheinhafen<br />
dienen und zur Umstrukturierung als Beispiel<br />
dienen. Nach einer Reduzierung des ehemaligen<br />
Bestands werden die übrig geblienenen<br />
Bestandsgebäude mit unterschiedlichen Funktionen<br />
<strong>für</strong> die Nutzung weiterhin neu belebt.<br />
Das Maschinenhaus des ehemaligen Block 8<br />
dient als Zentrum <strong>für</strong> Energiespeicherung, der<br />
Kühlturm als Zentrum <strong>für</strong> urbane Landwirtschaft<br />
und der alte Block als Zentrum <strong>für</strong><br />
Forschung. Auf das Forschungszentrum wurde<br />
im weiteren Entwurf näher eingegangen<br />
und es folgte eine genauere architektonische<br />
Ausarbeitung. Somit ist im Entwurf aus einem<br />
ehemaligen Kohlekraftwerk ein Umweltforschungszentrum,<br />
das Denkwerk, entstanden.<br />
1) <strong>Master</strong>plan Denkwerk-Areal<br />
2) Schaubild Bestand Abbauphasen<br />
3) Grundriss EG Forschungszentrum<br />
4) Perspektive Denkwerk<br />
5) Axonometrie Forschungszentrum<br />
6) Perspektive Forschungszentrum<br />
7) Schnittperspektive Forschungszentrum
GSEducationalVersion<br />
OBDACH - Räume <strong>für</strong> Wohnungslose, Berlin<br />
Luise Marie Reidelshöfer<br />
1<br />
1<br />
In den letzten Jahren ist das Thema Wohnen<br />
durch einen Mangel an bezahlbarem Wohnraum<br />
immer mehr in den Fokus gerückt.<br />
Die große Herausforderung ist es nicht nur<br />
den bestehenden Wohnraum zu sichern, sondern<br />
auch neuen Wohnraum zu schaffen, der<br />
ökologisch und sozial nachhaltig ist und auf<br />
den Wandel der Bedürfnisse reagieren kann.<br />
In Berlin, wo 85% der Bewohner zur Miete<br />
wohnen, wird der aktuelle Missstand besonders<br />
deutlich. Die Stadt ist in den letzten<br />
Jahren immer weiter gewachsen und der<br />
vorhandene Wohnraum ist hart umkämpft.<br />
Was ist aber eigentlich mit den Menschen, die<br />
im Kampf um bezahlbaren Wohnraum keine<br />
Chance haben und ihren Wohnraum bereits<br />
verloren haben?<br />
Wenn wir über das Thema Wohnen diskutieren<br />
und versuchen etwas zu verändern,<br />
müssen wir auch das „nicht wohnen“ also die<br />
Wohnungslosigkeit mit einbeziehen und hier<br />
ebenso ambitioniert nach Lösungen suchen.<br />
Wohnungslosigkeit ist jedoch nach wie vor<br />
stark stigmatisiert und kein Thema, welches<br />
im gesellschaftlichen Fokus liegt und das<br />
obwohl längst nicht mehr nur soziale Randgruppen<br />
von Wohnungslosigkeit betroffen<br />
sind. Oft ist Wohnungslosigkeit eine Folge<br />
von Lebenskrisen wie einer Trennung, einer<br />
Krankheit oder dem Verlust des Arbeitsplatzes.<br />
Viele Menschen können in solchen Situationen<br />
auf ein soziales Netzwerk zurückgreifen,<br />
das sie auffängt und schützt, aber eben längst<br />
nicht alle.<br />
Die Zahl der betroffenen Mehrpersonenhaushalte,<br />
also Familien und Paare, und auch Personen<br />
die einer Lohnarbeit nachgehen, steigt.<br />
In Berlin sind ca. 50.000 Menschen wohnungslos,<br />
davon kommen ca. 37.000 Menschen in<br />
unterschiedlichen Einrichtungen unter. Laut<br />
Schätzungen sind jedoch ca. 6.000 - 10.000<br />
Menschen in Berlin tatsächlich obdachlos und<br />
leben auf der Straße.<br />
Von den Menschen die in Einrichtungen leben<br />
sind gut <strong>20</strong> Prozent Betroffene mit Kindern.<br />
Dabei ist die Deckung einiger Grundbedürfnisse<br />
ohne Wohnraum nicht möglich, außerdem<br />
bedeutet eine Wohnung zu haben auch eine<br />
Adresse zu haben. Die Adresse ist zwingend<br />
notwendig, um beispielsweise einer Arbeit<br />
nachzugehen oder ein Konto zu eröffnen, also
Konstruktive Entwurfsmethodik<br />
Prof. Renzo Vallebuona<br />
<strong>Architektur</strong>kommunikation<br />
Prof. Dr. Riklef Rambow<br />
3<br />
21<br />
4<br />
5<br />
ein Stück weit verpflichtend, um am gesellschaftlichen<br />
Leben teilnehmen zu können.<br />
Der Entwurf soll genau <strong>für</strong> die Menschen,<br />
die keinen Wohnraum haben oder akut vom<br />
Verlust ihres Wohnraumes betroffen sind,<br />
neue Räume schaffen. Dabei sollen vor allem<br />
ein ganzheitlicher Ansatz und die Berücksichtigung<br />
der individuellen Bedürfnisse dieser<br />
Menschen im Vordergrund stehen. Es geht<br />
also nicht nur um das Wohnen als reine Lösung<br />
der Wohnungslosigkeit, sondern es sollen<br />
Räume entstehen, in denen an allen Faktoren<br />
die zur Wohnungslosigkeit geführt haben,<br />
gearbeitet werden kann. Beispiele hier<strong>für</strong> sind<br />
Arbeitslosigkeit, Überforderung bei Behördengängen<br />
oder auch Suchterkrankungen.<br />
Auf einem leerstehenden Areal in Lichtenberg<br />
werden die bestehenden Gebäudestrukturen<br />
aus den 1960er Jahren der DDR in mehreren<br />
Phasen umgebaut. Die Potentiale der flexiblen<br />
Tragstrukturen werden durch unterschiedlich<br />
starke Eingriffe genutzt, um möglichst vielseitige<br />
und unterschiedliche Räume zu schaffen.<br />
Die entstehende <strong>Architektur</strong> soll den Bewohnern<br />
entsprechen, sie soll ihnen und anderen<br />
Wohnungslosen eine Perspektive <strong>für</strong> die<br />
Zukunft geben. Sie soll sich nicht verstecken,<br />
sondern auch <strong>für</strong> die Nachbarschaft einen<br />
Mehrwert bieten.<br />
Das Thema und der Umgang mit Wohnungslosigkeit<br />
soll sichtbar gemacht werden und so<br />
zum Hinterfragen der Vorurteile gegenüber<br />
Wohnungslosigkeit anregen.<br />
1) Axonometrie<br />
2) Perspektive des Versogungsbaus<br />
3) Perspektive einer Gemeinschaftsterrasse<br />
4) Perspektive vom Platz vor dem Versorgungsbau<br />
5) Grundriss Erdgeschoss
auWERK SCHWARZWALD<br />
Ein Dach <strong>für</strong> Schwarzwälder Baukultur und Handwerk<br />
Matthias Schlosser<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
Der Schwarzwald ist das größte Mittelgebirge<br />
Deutschlands. Neben der besonderen Landschaft,<br />
gibt es auch ein reiches baukulturelles<br />
Erbe, wie zum Beispiel die Schwarzwaldhäuser<br />
mit mächtigen Walmdächern oder<br />
kunstvolle Fachwerkhäuser. Dies macht den<br />
Schwarzwald zu einer international beliebten<br />
Tourismusregion. Gleichzeitig hat die Region,<br />
wie auch andere ländliche Räume, mit Landflucht<br />
und Leerstand zu kämpfen. Traditionelle<br />
<strong>Architektur</strong>en passen nicht zu aktuellen<br />
sozialen und wirtschaftlichen Strukturen<br />
und deren Instandhaltung ist kostenintensiv,<br />
sodass lieber neu und „modern“ gebaut<br />
wird. So entstehen immer mehr identitätslose<br />
Ortsbilder mit Gebäuden die sich weder auf<br />
den Ort beziehen, noch auf lokale Ressourcen<br />
zurückgreifen. Infolgedessen gehen auch traditionelle<br />
Handwerkstechniken und identifikationsstiftende<br />
Merkmale der Region verloren.<br />
Um dieser Entwicklung entgegenzusteuern,<br />
wurde Anfang <strong><strong>20</strong>19</strong> das Gründungskonzept<br />
des bauWERK SCHWARZWALD vorgestellt.<br />
Ziel ist es ein Kompetenzzentrum zu schaffen,<br />
das die regionale Bau- und Handwerkskultur<br />
fördert, einen Ort bietet um Wissen zu erhalten<br />
und weiterzugeben und ein Dach <strong>für</strong> Bau-,<br />
Kultur- und Handwerksinitiativen ist.<br />
Als Standort <strong>für</strong> den Entwurf wurde der Heidburgpass<br />
im Mittleren Schwarzwald gewählt.<br />
Vom Kinzigtal aus windet sich die Passstraße<br />
durch den typischen Wechsel von Wald und<br />
Offenland auf eine Höhe von 5<strong>20</strong> m und führt<br />
dann hinab ins Elztal. Zentral im Schwarzwald<br />
gelegen und infrastrukturell gut angebunden,<br />
kann der Standort aus dem gesamten<br />
Schwarzwald relativ schnell erreicht werden<br />
und repräsentativ <strong>für</strong> die gesamte Region<br />
stehen.<br />
Entsprechend der kontextuellen Siedlungsstruktur<br />
<strong>–</strong> Hofstellen entlang der Landstraße<br />
<strong>–</strong> stellt sich der Entwurf als solitäre Kubatur<br />
dar. Am Waldrand ausgerichtet, positioniert<br />
sich der Entwurf zwischen Wald und Offenland<br />
und betont die typische Landschaft. Der<br />
aufgespannte Raum zwischen Waldrand und<br />
Gebäude wird zum Vorplatz.<br />
Vom Pass aus steigt das Dach zum Wald hin<br />
an und überspannt das Gebäude über 140 m
FG Baukonstruktion<br />
Prof. Ludwig Wappner<br />
FG Nachhaltiges Bauen<br />
Prof. Dirk Hebel<br />
5 6<br />
7<br />
8<br />
entlang des Waldrands. Wie das traditionelle<br />
Schwarzwaldhaus versammelt der Entwurf<br />
mehrere Funktionen unter einen Dach. So<br />
reagiert der Entwurf nicht nur auf die klimatischen<br />
Gegebenheiten, sondern setzt auch<br />
die Idee des bauWERK SCHWARZWALD <strong>–</strong><br />
nämlich als Dachorganistion <strong>für</strong> Schwarzwälder<br />
Bau- und Handwerkskultur zu fungieren<br />
<strong>–</strong> räumlich um und unterstreicht das Ziel der<br />
Vernetzung zwischen den unterschiedlichen<br />
Akteuren des Bauens.<br />
Der Grundriss basiert auf dem Wechsel von offenen<br />
und geschlossenen Schichten. Geschlossene<br />
Bereiche spannen dabei große Räume<br />
auf, welche durch ihre gefaltete Fassade dem<br />
langen Baukörper Struktur verleihen.<br />
Durch die Setzung einer zentralen Erschließungsachse<br />
entsteht eine Enfilade.<br />
Der lineare Grundriss ermöglicht eine Zonierung<br />
von den öffentlichen in die privateren<br />
Bereiche. So positioniert sich im vorderen <strong>Teil</strong><br />
das Foyer mit Rezeption und Theke und dem<br />
daran angeschlossenen Ausstellungsbereich.<br />
Im Mittelteil finden sich Verwaltungsräume,<br />
die Bibliothek und die Lehrwerkstatt.<br />
Gästezimmer und Seminarräume bilden den<br />
Abschluss des Gebäudes.<br />
Im Hinblick auf das Nachhaltige Bauen dient<br />
als Baumaterial hauptsächlich Holz aus der<br />
Region. Die Konstruktion lässt sich gegebenenfalls<br />
sortenrein rückbauen.<br />
1) Lageplan<br />
2) Querschnitt<br />
3) Ansicht<br />
4) Grundriss Erdgeschoss<br />
5) Schnitt Bibliothek<br />
6) Schnitt Seminarraum + Gästezimmer<br />
7) Innenperspektive Ausstellungsraum<br />
8) Außenperspektive Werkstatt
Minsk Museum der bildenden Künste der DDR<br />
Marcel Steek<br />
1<br />
Vectorworks Educational Version<br />
Kunstmuseum<br />
Quartiersplatz<br />
Wohnviertel<br />
Passage<br />
BANE ACHSE<br />
2 3<br />
Vectorworks Educational Version<br />
Wenn man an DDR Kunstwerke denkt, fallen<br />
einem wahrscheinlich zuerst propagandistische<br />
Denkmäler und Statuen von Lenin<br />
oder Karl-Marxs ein, umringt von den DDR<br />
typischen Plattenbauten.<br />
Doch die Kunst der DDR war auch abwechslungsreich<br />
und farbenfroh. Das Minsk ein<br />
ehemaliges Terrassenrestaurant in Potsdam<br />
an den Hängen des Brauhausberges war<br />
ein solches Beispiel. Das Minsk gehört zur<br />
sogenannten Ostmoderne, welche mit klaren<br />
Formen der Moderne zusammen mit Kunst<br />
am Bau es schafft Kunst und <strong>Architektur</strong><br />
miteinander zu verschmelzen.<br />
Nach der Wende und einer langen Zeit des<br />
Leerstandes und Vandalismus entschied man<br />
sich da<strong>für</strong> aus dem Minsk ein Museum <strong>für</strong><br />
DDR Kunst zu gestalten.<br />
In meiner <strong>Master</strong>arbeit Minsk Museum der<br />
bildenden Künste der DDR zeige ich die<br />
Transformation vom Restaurant zum ersten<br />
deutschen Kunstmuseum <strong>für</strong> die bildenden<br />
Künste der DDR und welche Aspekte dabei<br />
zu beachten sind, egal ob vom Raumkonzept,<br />
Ausstellungskonzept, Technikkonzept oder<br />
auch sehr wichtig dem Sanierungskonzept.<br />
Diese Leitfäden fußen auf den Ergebnissen der<br />
Analyse des Ortes, der Kunst der ehemaligen<br />
DDR und der Analyse der Anforderungen von<br />
Kunstobjekten innerhalb einer Ausstellung.<br />
Dabei nutze ich nicht nur das Minsk als Ausstellungsraum,<br />
sondern auch die Umgebung,<br />
immer mit dem Ziel einen neuen Blickwinkel<br />
auf Kunst zu gewähren. So wirken Kunstobjekte<br />
in einem natürlichen Umfeld anders als<br />
in einer urbanen Umgebung. Hierbei sind im<br />
Falle des Minsk ein natürlicher Museumspark<br />
und die urbane Achse entstanden.<br />
Genauso unterschiedlich der Außenraum<br />
mit Kunst und seiner Umgebung interagiert<br />
ist auch das Minsk im Innenraum flexibel<br />
gestaltet um die vielfältigen Kunstwerke der<br />
bildenden Künste der DDR(Gemälde, Plastiken,<br />
Fotografien) präsentieren zu können.<br />
Im EG wird diese Anpassungsfähigkeit durch<br />
bewegliche Ausstellungswände gewährleistet,
Vectorworks Educational Version<br />
Stuhllager<br />
Büro<br />
Vectorworks Educational Version<br />
Rezeption<br />
Foyer<br />
Lager<br />
Lager<br />
Schließfächer<br />
Building Lifecycle Management<br />
Prof.Dr.-Ing. Petra von Both<br />
Konstruktive Entwurfsmethodik<br />
Prof. Wolfgang Grether<br />
4<br />
Garderobe<br />
5 6<br />
welche ein immer neues Raumgefühl erzeugen<br />
und die unterschiedlichsten Ausstellungskonzepte<br />
ermöglichen.<br />
Beim Sanierungskonzept stellte ich mich der<br />
Frage wie wir heute solche Gebäude sanieren<br />
können. Im Falle des Minsk sind dabei<br />
3 Varianten entstanden die Rekonstruktion,<br />
Neuinterpretation und der Hybrid. Alle diese<br />
Varianten haben vor <strong>–</strong> und Nachteile. Die<br />
Themen, die ich dabei behandelt habe, waren<br />
technische vor <strong>–</strong> und Nachteile aber auch<br />
finanzielle die zu beachten sind zum Beispiel,<br />
ob man durch die eine oder andere Variante<br />
durch zusätzliche Gelder vom Denkmalschutz<br />
profitieren könnte.<br />
Mein persönliches Fazit war, dass ich das Sanierungskonzept<br />
der Neuinterpretation (Siehe<br />
Bild 1.) am ehesten bevorzuge. Es bietet aus<br />
technischer Sicht alle Anforderungen, die zum<br />
Erhalt von Kunstwerken notwendig sind wie<br />
Lichttechnik oder Lüftung. Diese Anforderungen<br />
erfüllt die Hybrid-Variante ebenso, jedoch<br />
zeichnet sich die Neuinterpretation gleichzeitig<br />
auch noch mit dem Umgang von Kunst<br />
aus (Fassadengestaltung, Blickbeziehungen),<br />
welche ähnlich wie es die Kunst am Bau der<br />
DDR es schaffte Kunst und <strong>Architektur</strong> zu<br />
verschmelzen. Dadurch wird aus dem Minsk<br />
nicht nur ein Zweckbau, sondern das Neue<br />
Minsk wird selbst zum Kunstwerk.<br />
1) Perspektive Neuinterpretation<br />
2) urbane Achse<br />
3) Perspektive urbane Achse<br />
4) Restaurant Minsk Sanierungspotenzial<br />
5) Perspektive Innenraum EG<br />
6) Grundriss EG
Roter Faden -<br />
Revitalisierung vom ehemaligen Haus der Partei in Plovdiv<br />
Emilia Svilenova<br />
1<br />
2<br />
3<br />
Das Ziel der <strong>Master</strong>arbeit ist die Entwicklung<br />
eines architektonischen Konzeptes <strong>für</strong><br />
Revitalisierung des ehemaligen Haus der<br />
Partei in Plovdiv mittels kritischer Analyse<br />
der Gebäudegeschichte, des ursprünglichen<br />
Konzepts und der ortsspezifischen Situation.<br />
Das Projekt soll damit aufmerksam auf die<br />
<strong>Architektur</strong> des Sozialismus und ihre Potentiale<br />
machen und dazu dienen, diese bewusster<br />
wahrzunehmen.<br />
Der Entwurf <strong>für</strong> das Haus der Partei sieht<br />
einen rücksichtsvollen Umbau, sowie Ergänzung<br />
der bestehenden Struktur vor. Dieser<br />
stellt sich der Zerstörungsarchitektur des<br />
Sozialismus entgegen. Er beruht auf der Idee,<br />
dass die Lösung <strong>für</strong> ein Gebäude, das durch<br />
den Abriss vieler anderen entstanden ist, nicht<br />
der weitere Abriss sein muss. Das Gebäude<br />
wird im Rahmen des Entwurfs als wesentlicher<br />
<strong>Teil</strong> der Stadt- und Landgeschichte anerkannt<br />
und die strukturellen, ästhetischen und<br />
kulturellen Potentiale des Gebäudes werden<br />
gestärkt. Die charakteristischen Elemente, die<br />
das Gesamtbild des Parteihauses bestimmen,<br />
bleiben erhalten und werden durch die neuen<br />
Eingriffe ergänzt.<br />
Einen hohen Wert wird aufgrund der Besonderheiten<br />
des Standortes auf den Dialog zwischen<br />
den verschiedenen Ebenen in der Stadt<br />
gelegt. Die Archäologie des römischen Forums<br />
bleibt weiterhin ein attraktiver Punkt auf dem<br />
Platz. Diese soll dennoch das Parteihaus nicht<br />
in den Hintergrund stellen, sondern einen<br />
spannungsvollen Kontrast zu der jüngeren<br />
Geschichte darstellen.<br />
Das Bestandsgebäude, das bisher hauptsächlich<br />
der Administration gedient hat, soll durch<br />
eine Umnutzung reaktiviert werden. Durch<br />
die neuen Nutzungen entsteht ein breites<br />
Angebot <strong>für</strong> die Stadt und seine Besucher. Im<br />
flachen Sockelbau wird ein Kulturzentrum<br />
mit Touristeninformation unterbracht. Der<br />
ursprüngliche Konzertsaal der Philharmonie<br />
Plovdiv wird als solcher erhalten. Er wird allerdings<br />
erweitert, wodurch neue Kapazitäten<br />
entstehen. Im Turm wird temporäres Wohnen<br />
beherbergt. Vier der neun Geschosse werden<br />
von Hotelzimmern besetzt, die restlichen fünf<br />
von Mikrowohnungen. Die Schnittstelle zwischen<br />
der Wohnnutzung und dem öffentlichen<br />
Bereich bildet die Hotellobby mit Freizeitak-
<strong>Master</strong>arbeit <strong>Winter</strong>semester 19/<strong>20</strong><br />
Fachgebiet Baukonstruktion<br />
Prof. Ludwig Wappner<br />
Emilia Svilenova 1734081<br />
<strong>Master</strong>arbeit <strong>Winter</strong>semester 19/<strong>20</strong><br />
Fachgebiet Baukonstruktion<br />
Prof. Ludwig Wappner<br />
Emilia Svilenova 1734081<br />
<strong>Master</strong>arbeit <strong>Winter</strong>semester 19/<strong>20</strong><br />
Fachgebiet Baukonstruktion<br />
Prof. Ludwig Wappner<br />
Emilia Svilenova 1734081<br />
<strong>Master</strong>arbeit <strong>Winter</strong>semester 19/<strong>20</strong><br />
Fachgebiet Baukonstruktion<br />
Prof. Ludwig Wappner<br />
Emilia Svilenova 1734081<br />
Grundriss Wohnung<br />
Baukonstruktion<br />
Prof. Ludwig Wappner<br />
<strong>Architektur</strong>kommunikation<br />
Prof. Riklef Rambow<br />
4<br />
Schnittperspektive<br />
M 1:100<br />
Roter Faden<br />
Revitalisierung vom ehemaligen<br />
Haus der Partei in Plovdiv<br />
Grundriss Wohnung<br />
M 1:50<br />
Kulturzentrum<br />
M 1:50<br />
5<br />
tivitäten.<br />
Im Sockelbau wird der bestehende<br />
Roter<br />
Innenhof<br />
Faden<br />
Revitalisierung vom ehemaligen<br />
Haus der Partei in Plovdiv<br />
zu einem Atrium als neuem Erschließungs-<br />
und Verteilungskern umgebaut, der <strong>für</strong> vielfältige<br />
Sichtbezüge zwischen den verschiedenen<br />
Nutzungsbereichen dient. Der zweigeschossige<br />
Innenhof wird bis zum Souterraingeschoss heruntergesetzt.<br />
Das dadurch neu entstandene<br />
Atrium stärkt somit die Zusammengehörigkeit<br />
des gesamten Körpers und sorgt <strong>für</strong> Reaktivierung<br />
des untersten Geschosses.<br />
Der neue Haupteingang zu dem Kulturzentrum<br />
befindet sich in der Souterraingeschossebene<br />
und bietet damit einen direkten Bezug zu<br />
der Archäologie unter dem Zentralenplatz. An<br />
dieser Stelle wird der Platz vor dem Haus der<br />
Partei offengelegt. Der neue Eingang bleibt<br />
Grundriss Souterraingeschoss<br />
M 1:<strong>20</strong>0<br />
6<br />
Roter Faden<br />
über eine großzügige Treppe auch von der<br />
Platzebene aus gut erreichbar. Das Konzept<br />
knüpft an zukünftige Pläne zum Bau einer<br />
freien Archäologielandschaft, die die bestehenden<br />
Ausgrabungen unterirdisch verbindet, an.<br />
Als neuer Akzent in dem Gebäude wird<br />
ein zusätzliches Geschoss mit öffentlicher<br />
Nutzung auf dem Turm ergänzt. Hier ist eine<br />
Panoramabar vorgesehen, die einen neuen<br />
attraktiven Ort mit 360°-Aussicht über die<br />
Stadt anbietet. Das neue Volumen stärkt das<br />
bestehende Gebäude in seiner Anmutung als<br />
höchster Punkt in der Innenstadt und weckt<br />
die Assoziation eines Leuchtturms.<br />
Revitalisierung vom ehemaligen<br />
Haus der Partei in Plovdiv<br />
1) Konzept Piktogramme<br />
2) Perspektive Atrium<br />
Roter Faden<br />
3) Außenperspektive<br />
Revitalisierung vom ehemaligen<br />
Haus der Partei in Plovdiv<br />
4) Schnittperspektive<br />
5) Grundriss SG<br />
6) Grundriss 7. OG / Wohnung<br />
Grundriss 7. Obergeschoss / RG Wohnen<br />
M 1:<strong>20</strong>0<br />
Grundriss 7. Obergeschoss / RG Wohnen<br />
M 1:<strong>20</strong>0
Global Cyber Court - Rechenschaftspflicht im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz, Island<br />
Janosch Bodo Weber<br />
1<br />
Im Zuge der technologischen Entwicklung<br />
von Künstlicher Intelligenz und Algorithmic<br />
Governance stellen sich der Gesellschaft neue<br />
Fragen der Rechenschaftspflicht. Zusätzlich<br />
fordern uns die momentanen Entwicklungen<br />
von Surveillance- und Plattformkapitalismus<br />
heraus, neue Ansätze <strong>für</strong> unser Verständnis<br />
von Gerechtigkeit zu finden.<br />
Die zeitgenössische Dienstleistung und<br />
Verwaltung, die von der IT in Form von<br />
Software, neuen Tools <strong>für</strong> die Datenerfassung,<br />
Data-Mining und Datenaustausch dominiert<br />
wird, automatisiert immer weiter grundlegende<br />
Entscheidungsprozesse. Die Gefahr<br />
der unreflektierten massenhaften<br />
Implementierung kann Code äquivalent zu<br />
Recht werden lassen. Black Box und Bias<br />
können schwerwiegende Folgen auf<br />
Entscheidungsprozesse haben und beispielsweise<br />
unabsichtliche Diskriminierung fördern.<br />
Der Code liegt dabei außerhalb der staatlichen<br />
und somit gesellschaftlichen Kontrolle. Daher<br />
stellt sich die Frage nach der Einhaltung der<br />
demokratischen Grundprinzipien und der<br />
Transparenz.<br />
Stellen technologische und wirtschaftliche<br />
Systeme, die diese Probleme hervorbringen,<br />
zugleich einen <strong>Teil</strong> einer möglichen Lösung<br />
dar?<br />
Die digitale Kommunikation rund um den<br />
Globus und immer komplexere<br />
Algorithmen bieten die Chance, eine weltweit<br />
präsente Cyber Ethik auf den Weg zu bringen,<br />
die sich sowohl auf internationaler als auch<br />
auf persönlicher Ebene entfalten könnte.<br />
Von dieser Prämisse ausgehend müssen wir<br />
uns die Fragen stellen, wie wir uns an eine<br />
Welt anpassen, in der vorherrschende Paradigmen<br />
von Recht und sozialer Interaktion<br />
und Arbeit neu definiert oder gar gänzlich<br />
abgelöst werden?<br />
Wie sorgen wir <strong>für</strong> den Erhalt unserer Rechte<br />
in einer von der digitalen Transformation<br />
geprägten globalen Gesellschaft?<br />
Als ein Schritt zur Lösung dieser umfänglichen<br />
Problematik schlage ich die Schaffung<br />
einer internationalen Institution vor.
Konstruktive Entwurfsmethodik<br />
Prof. Renzo Vallebuona<br />
<strong>Architektur</strong>theorie<br />
Prof. Georg Vrachliotis<br />
2<br />
GSEducationalVersion<br />
GSEducationalVersion<br />
3 4 5<br />
Der Global Cyber Court ist eine globale<br />
Rechtsinstitution, die neue Ideen und Lösungen<br />
an der Schnittstelle von Künstlicher Intelligenz,<br />
Recht und Open Government diskutiert,<br />
erforscht und umsetzt. Der GCC fungiert<br />
sowohl als Versammlungsort als auch als<br />
rechtssprechendes Organ auf internationaler<br />
Ebene. Es bietet die Werkzeuge, um nachhaltige<br />
Ideen zur algorithmischen Rechenschaftspflicht<br />
zu entwickeln, die aus den Fragen nach<br />
der Moral und Ethik automatisierter Systeme<br />
hervorgehen. Die Institution forciert einen<br />
emanzipatorischen, aufklärerischen sowie<br />
partizipatorischen Charakter.<br />
Neben dem rechtsprechenden Organ des<br />
Courts ist der Institution ein Forum als<br />
Diskussionsplattform <strong>für</strong> neue, digitale Technologien<br />
gegenübergestellt. Die beiden Bereiche<br />
werden des Weiteren um eine Forschungsstätte<br />
zur Evaluierung und Vermittlung von<br />
Erkenntnissen ergänzt.<br />
Ein Perspektivwechsel der Wahrnehmung von<br />
institutioneller <strong>Architektur</strong> ist gefragt; anstatt<br />
reiner Effizienz und Repräsentation entsteht<br />
eine <strong>Architektur</strong> der sozialen Generosität.<br />
Freiheit und Fantasie des Menschen stehen<br />
trotz der drohenden digitalen Transformation<br />
oder gerade deshalb im Vordergrund. Offene<br />
Strukturen und Begegnungsräume lösen triste<br />
Konferenzräume und zellenartige Büroarbeitsplätze<br />
ab.<br />
1) Perspektive „Landblick“<br />
2) Explosionszeichnung<br />
3) Perspektive „Meeresblick“<br />
4) Axonometrie<br />
5) Perspektive Gerichtssaal
Ein kleines Stück Stadt, Wangen im Allgäu<br />
Marilen Weber<br />
1<br />
2 3<br />
Im Hinblick auf den aktuellen Wohnraummangel<br />
sind Lösungsvorschläge gefordert.<br />
Des Weiteren beschreibt auch das Bundesministerium<br />
des Innern, <strong>für</strong> Bau und Heimat,<br />
dass Wohnen zu den Grundbedürfnissen der<br />
Menschen gehört. Die Wohnungsmärkte in<br />
Deutschland befinden sich aber seit einigen<br />
Jahren in einem zunehmenden Ungleichgewicht<br />
von Angebots- und Nachfrageentwicklung.<br />
Aus diesem Grund werden meist Neubauten<br />
aus dem Boden gestampft, bei welchen<br />
der Nachhaltigkeitsaspekt wenig bis gar nicht<br />
betrachtet wird. So hat jedes Gebäude durch<br />
die eingesetzten Rohstoffe und Emissionen<br />
einen unmittelbaren Einfluss auf die Umwelt.<br />
Für das Bausegment gilt nun, dass Bestandsgebäude<br />
nicht als Altlasten angesehen werden,<br />
sondern ihr Potenzial neu geweckt werden<br />
sollte.<br />
Unter Berücksichtigung der Baugeschichte<br />
tritt das Thema Wohnungsknappheit auch<br />
immer wieder auf. Mit der Industrialisierung<br />
und der darauffolgenden Zuwanderung in die<br />
Städte mussten hier<strong>für</strong> Lösungen gefunden<br />
werden, um den Wohnraummangel einzudämmen.<br />
Dieses Problem wiederholte sich im Laufe<br />
der Jahre immer wieder und lässt unsere<br />
Gesellschaft auch heute nicht in Ruhe.<br />
Auch in Wangen im Allgäu sollen durch den<br />
Zuschlag der Landesgartenschau, welche im<br />
Jahr <strong>20</strong>24 stattfinden wird, neue Wohnbebauungen<br />
entstehen. Dabei soll u. a. das brachliegende<br />
Industriegelände der ERBA, frühere<br />
„Baumwollspinnerei Erlangen-Bamberg“ wiederbelebt<br />
und in die städtebauliche Entwicklung<br />
miteinbezogen werden. Auch die früheren<br />
Arbeiterhäuser werden bei dem Vorschlag eines<br />
Alternativplans berücksichtigt und in das<br />
neue Wohngebiet integriert. Die bestehenden<br />
Arbeiterhäuser bieten selbst ein großes Materiallager,<br />
welche mit Hilfe einer thermischen<br />
Sanierung wieder aufgewertet werden. Viele<br />
Arbeitersiedlungen, die in der Gründerzeit<br />
entstanden sind, bieten heute noch eine solide<br />
Bausubstanz und eignen sich bestens als Materiallager<br />
<strong>für</strong> die Wiedereingliederung in das<br />
städtische Bild. Mit der Betrachtung früherer<br />
Planungen und Realisierungen von Arbeitersiedlungen,<br />
wie sie während der Industrialisierung<br />
entstanden sind, werden Lösungsansätze<br />
und Gestaltungselemente aufgegriffen
GSEducationalVersion<br />
Nachhaltiges Bauen<br />
Prof. Dirk E. Hebel<br />
<strong>Architektur</strong>kommunikation<br />
Prof. Dr. Riklef Rambow<br />
4<br />
5<br />
6<br />
und an heutige Anforderungen angepasst. Mit<br />
den unterschiedlichen Wohntypen können<br />
verschiedene Zielgruppen aus allen sozialen<br />
Schichten ein neues Wohnumfeld finden. Das<br />
Angebot des Wohnens legt auch fest, wie die<br />
Bewohner zusammenleben und miteinander<br />
durch verschiedene öffentliche Angebote agieren<br />
können. Diese sollen von den Bewohnern<br />
selbst organisiert sein, um die Gemeinschaft<br />
zu stärken und ein Zugehörigkeitsgefühl zu<br />
entwickeln. Eine Heterogenität entsteht nicht<br />
nur bei den unterschiedlichen Nutzergruppen,<br />
sondern auch bei der Auswahl der Bauelemente.<br />
Die Nutzung von Holz als natürliche und<br />
in der Region oft genutzte Ressource bietet ein<br />
großes Kreislaufpotential, was durch lösbare<br />
Verbindungen diesem weiter zugutekommt.<br />
Auch die ERBA selbst bietet durch ihre<br />
Urbane Mine viele Materialen, welche in der<br />
neuen Wohnsiedlung wiedereingesetzt werden<br />
können.<br />
Auf diese Art entsteht ein nutzerfreundliches<br />
und umweltbewusstes Wohnumfeld mit einer<br />
guten Gemeinschaftsstruktur. Ein attraktiver<br />
Ort, der die Geschichte des Ortes wiedergibt<br />
und zum Wohnen und Aufhalt einlädt.<br />
1) Perspektive: Am Kanal<br />
2) Perspektive: Nutzung der Zwischenräume<br />
3) Innenraumperspektive<br />
4) Grundriss Erdgeschoss<br />
5) Konstruktionsschnitt<br />
6) Explosionsdarstellung
Weiterbauen am Denkmal<br />
Kultureller und klimatischer Mehrwert durch Entkarbonsierung - Gewölbekeller als Anstoß zum Umdenken<br />
Vanessa Weber<br />
1<br />
3<br />
2<br />
4<br />
Arzheim,eines der acht Stadtdörfern von<br />
Landau in der Pfalz ist Standort des Entwurfes.<br />
Sowohl in der Kernstadt wie auch in den<br />
umliegenden Siedlungen wird viel Wert auf<br />
Klimaschutz, Stadterweiterung und - erneuerung<br />
gelegt. Mit der Initiative „Kommune der<br />
Zukunft“ waren die Bewohner dazu angehalten,<br />
die <strong>für</strong> sie wichtigen Standpunkte festzuhalten.<br />
Neben den Zielen der Ortsmittenstärkung<br />
und der Erneuerung einiger bestehender<br />
Anlagen, war es den Arzheimern ein Anliegen,<br />
sowohl den Tourismus zu stärken, wie auch<br />
die unter dem Dorf liegenden Gewölbegänge<br />
wieder in die Gemeindestruktur zu integrieren.<br />
Einige der verborgenen Denkmäler, sind<br />
die unterirdischen Gewölbe. Durch die Industrialisierung<br />
und den technischen Fortschritt,<br />
haben sie ihr Nutzen verloren und stehen<br />
vermehrt leer, werden zugeschüttet oder sogar<br />
abgerissen. Mitten in Arzheim, unterhalb der<br />
Gebäude des Dorfgemeinschaftshauses befand<br />
sich die ehemalige Amtskellerei der Bischöfe<br />
von Speyer, wo sich heute die ungenutzten<br />
Gewölbegänge befinden.<br />
Ziel des Entwurfes ist es, durch kulturellen<br />
und klimatischen Mehrwert, den Gewölbekeller,<br />
sozusagen als Pilotprojekt wieder in die<br />
Gemeinde zu integrieren. Durch geeignete<br />
Nutzung und architektonischen Ausdruck,<br />
soll das Image des Dorfes und der Tourismus<br />
gestärkt werden. Der Entwurf sieht eine<br />
Umnutzung und Erweiterung des Kellers vor.<br />
Touristisches Highlight wird der Rundgang<br />
mit neuem Weinlager im Zentrum, durch die<br />
Präsentation unterschiedlichster regionaler,<br />
und eigens produzierter Weine. Die biologische,<br />
nachhaltige Manufaktur befindet sich<br />
oberhalb der Kelleranlage und bietet dem Besucher<br />
einen Einblick in die Herstellungsprozesse.<br />
Im Erdgeschoss befindet sich neben den<br />
Produktionsräumen, eine Gastronomie, welche<br />
den Besucher sowohl in einer Weinlounge, wie<br />
auch in einem Restaurant im Obergeschoss<br />
willkommen heißt. Für den mehrtägigen Aufenthalt<br />
zwischen Wiesen und Weinbergen wird<br />
hier eine Übernachtungsmöglichkeit in sechs<br />
Fremdenzimmern angeboten.<br />
Neben einer geeigneten Nutzung und architektonischen<br />
Sprache, ist im Sinne des<br />
Nachhaltigen Bauens auch viel Wert auf eine<br />
möglichst emissionsfreie Konstruktion und auf
Gebäudelehre<br />
Prof. Meinrad Morger<br />
Nachhaltiges Bauen<br />
Prof. Dirk E. Hebel<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8 9<br />
ein energieautarkes Konzept gelegt worden.<br />
Bei der Konstruktion handelt es sich um eine<br />
Massivholzkonstruktion, bei der vollkommen<br />
auf den Einsatz von Chemie verzichtet und<br />
nur mit mechanischen Verbindungen gearbeitet<br />
wird. Besonders wichtig sind hier die<br />
Verwendung regionaler Materialien und eine<br />
langlebige, rückbaufähige Konstruktion. Aus<br />
Gründen des Feuchtigkeitsschutzes und aus<br />
regionalen und optischen Aspekten, besteht<br />
die Konstruktion der Außenwand aus einem<br />
Sandsteinsockel und einer Holzkonstruktion<br />
mit hinterlüfteter, vertikaler Lattung. Die<br />
Gründung und das Fundament bestehen aus<br />
bereits recycelten Materialien.<br />
Im Sinne der Ressourcenschonung, wird das<br />
Gebäude durch regenerative Energien, also<br />
Sonnenenergie und Erdwärme mit Strom und<br />
warmen Brauch- und Heizwasser versorgt.<br />
Die Lüftung ist je nach Nutzung technischer<br />
oder natürlicher Art. Zusätzlich trägt der<br />
Gewölbekeller durch die vorherrschenden<br />
kalten Temperaturen einen Anteil zur Kühlung<br />
des Neubaus bei. Die Kombination aus<br />
Holz und Lehm als Speichermedium, trägt zur<br />
Regulierung des Feuchtehaushaltes bei. Im<br />
Innenraum entsteht so nicht nur ein optischer,<br />
sondern auch ein klimatisch erhöhter Komfort.<br />
Der Sommerliche Wärmeschutz wird durch<br />
den großen Dachüberstand und manuell regulierbare<br />
Jalousien gewährleistet.<br />
1) Schnittperspektive Nord-Süd<br />
2) Modellfoto Außenansicht<br />
3) Grundriss Gewölbekeller<br />
4) Modellfoto Gewölbekeller, neues Weinlager<br />
5) Schnittperspektive Ost-West<br />
6) Grundriss Erdgeschoss<br />
7) Grundriss Obergeschoss<br />
8) Modellfoto Weinlounge, Erdgeschoss<br />
9) Modellfoto Südansicht mit Kellerschnitt
G A L E R I E + S H O P<br />
Begegnung statt Berührungsängste, Ein Palliativ-Zentrum in Homburg/Saar<br />
Sophie Welter<br />
2<br />
1<br />
2<br />
G A L E R I E + S H O P<br />
1 3<br />
Ziel des Entwurfs ist die Schaffung eines<br />
Palliativ-Zentrums, das als Mehrgenerationen-Modell<br />
schwerstkranken Kindern,<br />
Jugendlichen und Erwachsenen bis zu ihrem<br />
Lebensende die Möglichkeit bietet aktiv an der<br />
Gesellschaft teilzunehmen und dabei gleichzeitig<br />
zu einem Zuhause wird, indem es private<br />
Rückzugsräume mit hoher Aufenthaltsqualität<br />
zur Verfügung stellt. Die zentrale Lage am<br />
historischen Marktplatz der Stadt Homburg<br />
bietet dazu eine gute Ausgangslage.<br />
Bereits bestehende etablierte Einrichtungen<br />
der Palliativ-Medizin bilden in der Stadt zudem<br />
einen optimalen Rahmen, in den ein neues<br />
Palliativzentrum als notwendige stationäre<br />
Ergänzung integriert werden kann, sodass<br />
ein flächendeckendes, sektorenübergreifendes<br />
Netzwerk der Palliativ-Versorgung entsteht.<br />
Das stationäre Angebot wird ergänzt durch<br />
ein Tageszentrum, in dem Patienten und ihre<br />
Angehörigen von Diagnosestellung an betreut<br />
werden können, sowie durch ein Kreativzentrum,<br />
dessen Angebot sich nicht nur an die<br />
Bewohner des Hospizes richtet, sondern auch<br />
an die Stadtbevölkerung. Beim kreativen<br />
Gestalten können so Berührungsängste spielerisch<br />
überwunden werden.<br />
Außerdem kommen ein Seminar- und Therapiebereich<br />
ergänzend hinzu. Die Ruine<br />
einer alten, denkmalgeschützten Synagoge<br />
wird in den Entwurf miteinbezogen und mit<br />
neuem Leben gefüllt, unter Berücksichtigung<br />
ihrer Bedeutung <strong>für</strong> die jüdische Gemeinde<br />
Homburgs. In ihrem Innenraum entsteht ein<br />
begrünter Rückzugsort, der durch die historischen<br />
Mauern geschützt wird.<br />
Die unterschiedlichen Funktionen werden in<br />
verschiedenen Baukörpern dezentral auf dem<br />
Grundstück installiert und über einen Rundweg<br />
miteinander verbunden.<br />
Das Hospiz mit dem Tageszentrum im EG<br />
und geschossweise gegliederten Wohnbereichen<br />
darüber befindet sich im Zentrum dieses<br />
Rundgangs. Das Kreativ-Zentrum schließt<br />
sich als eine Art Puffer direkt an die Bebauung<br />
des Marktplatzes an. Ein Seminar- und<br />
Therapiebereich kommt im rückwärtigen
Konstruktive Entwurfsmethodik<br />
Prof. Renzo Vallebuona<br />
Baukonstruktion<br />
Prof. Ludwig Wappner<br />
4<br />
6<br />
5 7<br />
Bereich des Grundstücks ergänzend hinzu und<br />
bildet zusammen mit einer Pavillon-ähnlichen<br />
Struktur im Innenraum der alten Synagoge<br />
den Rahmen <strong>für</strong> das Hospiz.<br />
Der Rundgang über das Areal, der die bestehende<br />
Klosterstraße miteinbezieht wird so<br />
zur zentralen Vermittlungsinstanz zwischen<br />
den unterschiedlichen Akteuren des Palliativ-<br />
Zentrums und der Stadtbevölkerung.<br />
Aufenthaltsbereiche. Der Kontrast der beiden<br />
Materialien <strong>–</strong> die Wärme des Holzes und die<br />
Stärke des Betons <strong>–</strong> lässt atmosphärische<br />
Innenräume entstehen, die Schutz und Geborgenheit<br />
vermitteln.<br />
1) Perspektive Marktplatz I<br />
2) Lageplan<br />
3) Perspektive Marktplatz II<br />
4) Schnittperspektive Wohngebäude<br />
5) Grundriss 1.OG<br />
6) Axonometrie<br />
7) Perspektive Innenraum Synagoge<br />
Der Entwurf wird im Wesentlichen durch zwei<br />
Materialien geprägt: Holz und Beton.<br />
Die Hülle der Gebäude, sowie gezielte Kerne<br />
im Innenraum, die die Erschließung und<br />
Funktionsräume enthalten, werden aus<br />
Beton hergestellt. Vollholzelemente definieren<br />
dagegen die einzelnen Wohneinheiten und
GSEducationalVersion<br />
NEU GESTRICKT, Bremen<br />
Katna Wiese<br />
Grundform Eingänge öffentliche Achse Wohnbebauung Erschließung privat zu öffentlich Gliederung Verbindung<br />
1<br />
2 3<br />
Bereits seit vielen Jahrzehnten ist die Thematik<br />
der endlichen Ressourcen ein bekanntes<br />
Problem. Dennoch steigt der jährliche<br />
Verbrauch immer weiter an. In Anbetracht des<br />
stetig steigenden Bedarfs an Rohstoffen und<br />
des prognostizierten Anstieg der Bevölkerung<br />
sowie der wirtschaftlichen Entwicklung der<br />
Schwellenländer wird schnell klar, dass ein<br />
bewusster und effizienter Umgang mit diesen<br />
notwendig ist. Hierbei nimmt der Bausektor<br />
eine entscheidende Rolle ein, da dieser zu den<br />
ressourcenintensivsten Wirtschaftszweigen gehört.<br />
Durch den ständigen Abbau von Rohstoffen<br />
aus geologischen Lagern <strong>für</strong> das Errichten<br />
von neuen Bauwerken kommt es zu einer<br />
zunehmenden Verschiebung der Rohstoffe aus<br />
dem geologischen Lager in das anthropogene<br />
Lager. Daher ist es notwendig, die gebaute<br />
Umgebung als Ressourcenlager zu sehen und<br />
zu nutzten, um die geologischen Lager zu<br />
schützen. Hinzu kommt, dass jeder Neuabbau<br />
viel Energie benötigt und somit CO2 emittiert.<br />
Daher ist es wichtig, ein Bauwerk während<br />
des gesamten Lebenszyklus zu betrachten,<br />
denn rund 40 Prozent der weltweiten Primärenergie<br />
wird durch Bau, Betrieb und Rückbau<br />
von Gebäuden verursacht. Bei Betrachtung<br />
der sogenannten grauen Energie wird schnell<br />
klar, dass durch Nutzung leerstehender<br />
Gebäude ein erheblicher <strong>Teil</strong> an Energie<br />
eingespart werden kann. Somit fordert die<br />
Ressourcenknappheit neue Lösungen in der<br />
<strong>Architektur</strong>.<br />
Das Areal der ehemaligen Bremer Wollkämmerei<br />
ist nur eines von zahlreichen nicht<br />
genutzten Flächen mit einer Vielzahl von leerstehenden<br />
Gebäuden, dessen Potenziale nicht<br />
genutzt werden. Diese Arbeit zeigt, wie durch<br />
die Erhaltung und Umnutzung eines leerstehenden<br />
Gebäudes Rohstoffe eingespart werden<br />
und somit der Ausstoß von CO2 vermieden<br />
werden kann.<br />
Durch die genaue Analyse des Standortes und<br />
des ehemaligen Sortier- und Lagergebäudes<br />
können dessen Potenziale genutzt werden.<br />
So wurde ein Nutzungskonzept entwickelt,<br />
das das Areal <strong>für</strong> die Öffentlichkeit attraktiv<br />
macht und zu dessen Belebung beiträgt. Bei<br />
der Planung gibt die Bestandsstruktur den
Genu smarkt<br />
Manufactum<br />
GSEducationalVersion<br />
GSEducationalVersion<br />
GSEducationalVersion<br />
107<br />
306<br />
<strong>20</strong>6<br />
106<br />
06<br />
107<br />
107<br />
306<br />
<strong>20</strong>6<br />
106<br />
06<br />
306<br />
<strong>20</strong>6<br />
106<br />
06<br />
105<br />
104 103<br />
102<br />
105<br />
303<br />
<strong>20</strong>3<br />
105<br />
303<br />
<strong>20</strong>3<br />
104 103<br />
102<br />
303<br />
<strong>20</strong>3<br />
104 103<br />
102<br />
Nachhaltiges Bauen<br />
Prof. Dirk E. Hebel<br />
Bauphysik und Technischer Ausbau<br />
Prof. Andreas Wagner<br />
5<br />
6<br />
4<br />
7<br />
8<br />
Rahmen vor, in dem agiert wird. Durch den<br />
sensiblen Umgang mit dieser und die Ergänzung<br />
gezielt ausgewählter neuer Materialien<br />
wird der Industriecharakter erhalten und gibt<br />
dem Gebäude einen einzigartigen Charme.<br />
Die Nutzung des Gebäudes als Rohstofflagers<br />
<strong>–</strong> in Form von Wiederverwendung einzelner<br />
<strong>Teil</strong>e und Zurückführung der Materialien in<br />
die jeweiligen Stoffkreisläufe <strong>–</strong> schont die<br />
natürlichen Ressourcen. Neu eingebrachte<br />
Materialien sind schadstofffrei und in<br />
rückbaufähigen Konstruktionen gefügt, damit<br />
diese weiterhin in den jeweiligen Stoffkreisläufen<br />
zirkulieren können. Durch die flexiblen<br />
Strukturen im Gebäude kann auf zukünftige<br />
Nutzungen reagiert und die Nutzungsphase<br />
verlängert werden, was wiederum Ressourcen<br />
schont. Auch das Energiekonzept weist eine<br />
nachhaltige und ressourcenschonende Energieversorgung<br />
auf und bildet somit eine Einheit<br />
mit dem Gebäude. All diese Maßnahmen<br />
ermöglichen die Überführung des ehemaligen<br />
Fabrikgebäudes in die heutige Zeit.<br />
„Neu Gestrickt <strong>–</strong> kreislaufgerechtes und<br />
ressourcenschonendes Bauen am Beispiel des<br />
Areals der ehemaligen Bremer Wollkämmerei“<br />
versteht sich daher nicht nur als exemplarischer<br />
Entwurf <strong>für</strong> die Umnutzung eines<br />
ehemaligen Fabrikgebäudes, sondern soll<br />
einen Beitrag zum Umdenken und Handeln in<br />
Bezug auf den Umgang mit unserer Umwelt<br />
und der Ressourcenknappheit leisten.<br />
1) Gebäudekonzept<br />
2) Perspektive Außenraum<br />
3) Perspektive Innenraum<br />
4) Grundriss, Erdgeschoss<br />
5) Ansicht, Nord<br />
6) Ansicht, West<br />
7) Schnitt<br />
8) Schnittperspektive
The Temperature of block, Dalian,China<br />
Junbo Xu<br />
1<br />
2<br />
In China, the mega-block has led to the failure<br />
of large scale single development projects<br />
and the financial mechanism of providing<br />
public amenities have directly caused the<br />
issue of close gate community. And the oversized<br />
,single functional community led to the<br />
disappearance of neighborhood atmosphere.<br />
In order to solve these problems, on the one<br />
hand, the government needs to reform the entire<br />
planning system and land system, and at<br />
the same time, through the cooperation of local<br />
governments and developers to change the ownership<br />
of public facilities, thereby promoting<br />
the further development of closed communities<br />
to keep limited open and relieving the shortage<br />
of the public city space<br />
On the other hand, the architect should<br />
adopt more suitable design strategy<br />
To begin with, Increase the profit of developers<br />
by increasing the density of buildings and the<br />
diversification of functions. At the same time,<br />
the increase in building density and the diversity<br />
of functions can also create more sharing<br />
spaces like lifang and rebuild the community‘s<br />
neighborhood atmosphere.<br />
Secondly, the heritage of China‘s urban space<br />
should be fully respected, and the limited introversion<br />
of urban space should be maintained<br />
to respect people‘s living behaviors. At the<br />
same time, architects should also adopt the<br />
design logic of European urban space to set up<br />
more public space for the city. A hybrid of transition<br />
space from city to family and open space<br />
for city is a optimized urban form to remain<br />
the characteristic of Chinese city and improve<br />
the space quality of city.<br />
Based on these thoughts on new model of<br />
Chinese urbanization, the author do a deign<br />
experiment in Dalian, China, in order to<br />
practice the above mentioned design strategy.<br />
The author came up with a design strategy<br />
which would promote the capital value of the<br />
neighborhood and improve resi¬dents living<br />
conditions, while conserving the atmosphere<br />
of the neighborhood. And at same time, the<br />
strategy also creates a transition space from<br />
city to family.
Landschaftarchitektur<br />
Prof. Henri Bava<br />
Bauplannung<br />
Prof. Simon Hartmann<br />
3<br />
4<br />
5<br />
And according to the project “superilles”<br />
in Bacellona, the several Blocks are combined<br />
to be a mega multifunctional area. In addition,<br />
the urban strategy for the block was to<br />
preserve the original footprint of the site, and<br />
to reorganize public space of the site into different<br />
boxes. The archi¬tecture strategy focused<br />
on how to improve the living conditions of the<br />
neighborhood by providing landscape, public<br />
facilities, shared space and etc., which would,<br />
in return, increase the capital value of the<br />
neighborhood, and also rebuild the neighborhood.<br />
the slice of life block by block,to warim every<br />
citizen of city , every corner of city.<br />
·<br />
1) Birdview of district<br />
2) Perspectiv of middle square<br />
3) Birdview of grundfloor<br />
4) design of one block<br />
5) design strategy<br />
· Eliminate the discontinuity of not lifelized<br />
modernism. Construct the lifelized anonymous<br />
building blending into the city. Construct
12<br />
1<br />
12<br />
6<br />
11<br />
C<br />
F<br />
2<br />
7 D D<br />
7<br />
F<br />
C<br />
9<br />
2<br />
11 11<br />
10<br />
4 5<br />
C C<br />
D<br />
D<br />
11 11<br />
10<br />
5 3<br />
5<br />
11 11<br />
6 6<br />
1 1<br />
11 11<br />
9 8 8<br />
9<br />
1 1<br />
6 6<br />
7<br />
2<br />
D D<br />
7<br />
11 11<br />
4 3<br />
4<br />
D<br />
9<br />
F<br />
F<br />
10<br />
10<br />
D<br />
11<br />
7<br />
12<br />
3<br />
8<br />
A<br />
A<br />
F<br />
F<br />
A<br />
A<br />
2<br />
2<br />
4<br />
4<br />
F<br />
F<br />
B<br />
B<br />
B<br />
B<br />
9<br />
9<br />
5 6 6<br />
5<br />
5 6 A A<br />
B B 6<br />
5<br />
11 11<br />
2<br />
C<br />
C C<br />
D D<br />
11 11<br />
A<br />
10<br />
F<br />
C<br />
A A<br />
B B<br />
11 11<br />
2<br />
C<br />
10<br />
11 11<br />
A<br />
1<br />
3 1<br />
4<br />
10<br />
F<br />
C<br />
1<br />
11 11<br />
3 1<br />
4<br />
C C<br />
D D<br />
11 11<br />
10<br />
6 A A<br />
B B 6<br />
6 6<br />
D<br />
D<br />
B<br />
F<br />
F<br />
10<br />
10<br />
10<br />
10<br />
D<br />
D<br />
B<br />
2<br />
2<br />
7 8<br />
7 8<br />
6<br />
6<br />
A<br />
A<br />
F<br />
F<br />
A<br />
A<br />
1<br />
1<br />
4<br />
4<br />
3<br />
3<br />
F<br />
F<br />
B<br />
B<br />
B<br />
B<br />
5<br />
5<br />
Airtower Frankfurt<br />
Huahua Zhang<br />
4<br />
12<br />
4<br />
5<br />
12<br />
13<br />
3<br />
5<br />
11<br />
13<br />
3<br />
6<br />
11<br />
14<br />
2<br />
6<br />
10<br />
14<br />
2<br />
7<br />
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15<br />
1<br />
7<br />
9<br />
15<br />
1<br />
8<br />
9<br />
16<br />
8<br />
1 Info/Ticketing<br />
2 Wartebereich<br />
3 Cafe<br />
4 Minimarkt<br />
5 Bushalteplätze<br />
6 Fahrradabstellbereich<br />
7 Drop off Bereich<br />
8 Tiefgaragen Einfahrt<br />
9 Tiefgaragen Ausfahrt<br />
10 Aufzugslobby<br />
11 Fluchttreppen<br />
12 Lager<br />
F: Feuerwehraufzug/Güteraufzug<br />
A: Aufzugsgruppe Skyport<br />
B: Aufzugsgruppe Hotel<br />
C: Aufzugsgruppe Mietbüros<br />
D: Aufzugsgruppe Konzern<br />
16<br />
1 2<br />
Grundriss EG/1:333<br />
Axonometrie mit Umgebung<br />
1 Tiefgaragen U1(99 Parkplätzen) 4 Technikszentrale F: Feuerwehraufzug/Güteraufzug<br />
2 Tiefgaragen U2(94 Parkplätzen) 5 Tiefgaragen Einfahrt A: Aufzugsgruppe Skyport<br />
3 Ladebereich<br />
6 Tiefgaragen Ausfahrt B: Aufzugsgruppe Hotel<br />
Grundriss 2.UG, 1.UG/1:500<br />
1 Modellwerkstatt<br />
5 Veranstaltungssaal 9 Technikraum F Feuerwehraufzug/Güteraufzug<br />
2 Research and Development 6 Besucherzentrum 10 Aufzugslobby C: Aufzugsgruppe Mietbüros<br />
3 Operationszentrale eVTOL 7 Kantine<br />
11 Fluchttreppen D Aufzugsgruppe Konzern<br />
4 Auditorium<br />
8 Küche<br />
12 Lager<br />
Grundriss 1,OG/1:333<br />
4<br />
3<br />
<strong>Master</strong>arbeit Airtower Frankfurt<br />
Huahua Zhang, 1747528, WS19/<strong>20</strong><br />
Prof. Meinrad Morger, Fachgebiet Gebäudelehre<br />
Prof. Matthias Pfeifer, Fachgebiet Tragkonstruktion<br />
4<br />
<strong>Master</strong>arbeit Airtower Frankfurt<br />
Huahua Zhang, 1747528, WS19/<strong>20</strong><br />
Prof. Meinrad Morger, Fachgebiet Gebäudelehre<br />
Prof. Matthias Pfeifer, Fachgebiet Tragkonstruktion<br />
3 5<br />
Das Projekt Airtower Frankfurt befindet sich<br />
südlich gegenüber dem Frankfurt Hauptbahnhof.<br />
Es ist zusammengefasst ein hybrides<br />
Hochhaus, welches die urbane Luftmobilität<br />
beinhaltet. Daher auch die Namengebung<br />
Airtower, Air <strong>für</strong> die Luftmobilität und Tower<br />
<strong>für</strong> das Hochhaus. Ein Hochhaus zu planen ist<br />
jedoch schwierig und charakterlos ohne eine<br />
Vorstellung vom Hauptnutzer. Beim Airtower<br />
Frankfurt habe ich vorgestellt, hauptsächlich<br />
Büroflächen <strong>für</strong> eine zukünftige Luftmobilität-<br />
Konzerne zu entwerfen, mit allen dienenden<br />
großen Nutzungen. Neben der Hauptnutzung<br />
als Unternehmenszentrale ist es auch ein<br />
Zentrum <strong>für</strong> die Mobilität, nicht nur <strong>für</strong> die<br />
urbane Luftmobilität, auch der bestehende<br />
Fernbusbahnhof auf dem Grundstück wird<br />
aufgenommen und verbessert. Zusammen mit<br />
dem direkt gegenüberliegenden Frankfurt<br />
Hauptbahnhof bildet das Projekt ein wichtiges<br />
Verkehrsknotenpunkt.<br />
Städtebauliches Konzept:<br />
Die Höhe des Airtower Frankfurts (<strong>20</strong>0m)<br />
orientiert sich auf die Höhe anderer Hochhäuser<br />
in der Umgebung und entspricht auch die<br />
vorgesehene Höhe im Hochhausrahmenplan<br />
Frankfurts. Um eine optimale Flächennutzung<br />
zu erreichen und eine große Kapazität zu bieten<br />
<strong>für</strong> die vielfältige Raumprogramme ist das<br />
Sockelgebäude sehr wichtig, statt die Grundfläche<br />
komplett zu bebauen, ist das Sockelgebäude<br />
durch Fachwerk-Stahlkonstruktionen<br />
8m nach oben verlegt, so reduziert sich die<br />
massive Wirkung vom komplett bebauten<br />
Sockel und gleichzeitig schafft es am Bodenebene<br />
eine großzügig überdachte Fläche <strong>für</strong> den<br />
Busbahnhof. Die Höhe des Sockelgebäudes<br />
orientiert sich an der umgebenden Blockrandbebauungen.<br />
Grundgedanken:<br />
Durch die Stapelung der Geschosse ist ein<br />
Hochhaus entstanden, mit dem Wunsch ‚‚das<br />
Grundstück zu verdoppeln‘‘ mit möglichst hoher<br />
Qualitäten. Aber das grundlegende Problem,<br />
dass die unterliegende Geschosse kein Tageslicht<br />
mehr von oben erhalten, bedeckt von<br />
den überliegenden Geschosse, bleibt bestehen.<br />
Um eine maximale programmatische Flexibilität<br />
zu schaffen <strong>für</strong> die vielfältigen Raumpro-
Gebäudelehre<br />
Prof. Meinrad Morger<br />
Tragkonstruktion<br />
Prof. Matthias Pfeifer<br />
+<strong>20</strong>0,00<br />
+168,00(40.OG)<br />
+72,00(36.OG)<br />
+1<strong>20</strong>,00(28.OG)<br />
7<br />
+72,00(24.OG)<br />
+72,00(16.OG)<br />
+56,00(12.OG)<br />
8<br />
+<strong>20</strong>,00<br />
+8,00<br />
-4,00<br />
-10,<strong>20</strong><br />
6 9<br />
gramme, ist die Mitte befreit vom massiven<br />
Kern und die unterliegende Geschosse sind<br />
auch von oben belichtet. Die freie Mitten kann<br />
je nach Nutzung flexible genutzt werden und<br />
haben unterschiedliche räumliche Charaktere.<br />
Der große mittige Kern werden zu 6 kompakten<br />
ausgelagerten Kernen, welcher die<br />
Aufzüge und Fluchttreppen, sowie die Installationsschächte<br />
beinhalten, und außerdem<br />
wichtige statische Funktionen erfüllen. Die<br />
Deckenlasten werden durch Deckenträger und<br />
Vierendeelträger direkt in den Kernen geleitet,<br />
und dienen gleichzeitig als Aussteifung <strong>für</strong><br />
das Hochhaus.<br />
Vertikale Gliederung:<br />
Das Erdgeschoss ist <strong>für</strong> den Busbahnhof<br />
vorbehalten, im auskragenden Sockelgebäude<br />
sind zwei ‚‚Supergeschosse‘‘ mit 5 Meter lichte<br />
Höhe (je ca. 6000 m2 Nutzfläche). Die Obergeschosse<br />
gruppieren sich nach Nutzungen<br />
und bilden sich zu 4 großen Einheiten mit je<br />
8 Vollgeschosse (ca. 1500 m2 Nutzfläche) und<br />
4 Zwischengeschosse (ca. 300 m2 Nutzfläche).<br />
Die Zwischengeschosse schaffen die Hohlräume<br />
<strong>für</strong> den seitlichen Lichteinfall und bieten<br />
Platz <strong>für</strong> Grünräume und Terrassen. Von unten<br />
nach oben gibt es folgende große Nutzungen.<br />
Das Erdgeschoss: Busbahnhof, 1-15,OG:<br />
Unternehmenszentrale, 16-27,OG: Mietbüros,<br />
28-39,OG: Hotel, und ab 40,OG: Skyport. In<br />
den Untergeschossen befinden sich noch die<br />
Tiefgarage und die große Technikzentrale.<br />
1) Axonometrie<br />
2) Grundriss EG<br />
3) Außenperspektive<br />
4) Innenperspektive 2,OG<br />
5) Innenperspektive Konzern<br />
6) Längsschnitt<br />
7) Innenperspektive Mietbüros<br />
8) Innenperspektive Hotel<br />
9) Innenperspektive Skyport
Aircraft Architecture<br />
Rasmus Zirlewagen<br />
1<br />
2<br />
Die neuen Technologien werden auch neue<br />
Ökosysteme und Kulturräume schaffen. Die<br />
<strong>Architektur</strong> selbst ist sowohl Produktionsstätte<br />
als auch Ort der Implementierung dieser<br />
Techniken und steht daher im Fokus des<br />
Transformationsprozesses.<br />
Die Windenergie ist eine der Schlüsseltechnologieen<br />
<strong>für</strong> die Energiegewinnung im ländlichen<br />
Raum. Diese Arbeit konzipiert daher<br />
ein Windforschungszentrum, das es sich zur<br />
Aufgabe macht, neue Formen der Windernte<br />
in einem großen Feldversuch landschaftlich zu<br />
untersuchen. Die Anlage soll der Grundlagenforschung,<br />
der erforderlichen experimentellen<br />
Prototyp-Entwicklung und auch der großmaßstäblichen<br />
Versuchen Platz bieten.<br />
Um die Transformation der Region auch<br />
unabhängig von den Forschungsergebnissen<br />
voranzutreiben, ist das Gebäude auch Kraftwerk<br />
und Energiespeicher. Die Auslegung<br />
der Solaranlagen, Elektrolysezellen, Wasserstoffspeicher<br />
und BHKWs wurde anhand der<br />
Klimadaten der letzten 3 Jahre vorgenommen.<br />
Als Ort <strong>für</strong> das neue Windforschungszentrum<br />
wird das bisherige Militärgelände des Fliegerhorsts<br />
Büchel gewählt. Analog zu dem Strukturstärkungsgesetz<br />
<strong>für</strong> die Kohleregionen soll<br />
nun auch <strong>für</strong> die Eifel ein neuer industrieller<br />
Akteur geschafft werden.<br />
Ein solches Projekt würde die Ziele des<br />
europäischen Klimaschutzkonzepts in einem<br />
konkreten Umfeld umsetzen und würde eine<br />
Neuinterpretation von Militärgeländen im<br />
Sinne einer präventiven Krisenbewältigung<br />
durch aktive Klimaarbeit vorantreiben.<br />
Um einen möglichst engen Bezug zu dem<br />
Testfeld herzustellen und die Abstandsflächen<br />
des Flugfelds zu wahren, wird der Baukörper<br />
entlang des existierenden Taxiways platziert.<br />
Das Baufeld wird auf beiden Seiten der neu<br />
geschaffene Straße platziert. Im nördlichen<br />
Bereich, parallel zu dem neuen Testflugfeld<br />
entsteht die Produktionsanlage. Im südlichen<br />
Bereich liegen die Unterkünfte <strong>für</strong> die<br />
Mitarbeiter und Studierenden des Forschungszentrums.<br />
In diesem Bereich wird der Taxiway<br />
zu einem Parkplatz mit Solartankstelle <strong>für</strong><br />
Elektroautos umgenutzt.
Raum und Entwerfen<br />
Prof. M.Arch Marc Frohn,<br />
<strong>Architektur</strong>theorie<br />
Prof. Dr. Georg Vrachliotis<br />
3<br />
4<br />
5 6<br />
So wie es das Gebäudes die Kulturlandschaft<br />
im großen Maßstab transformieren soll, so<br />
soll es auch auf architektonischem Maßstab<br />
neue Landschaften erzeugen. In diesen<br />
Mikrolandschaften kann experimentiert und<br />
erforscht werden, welche Formen von Umwelt<br />
als positiv, angenehm und wünschenswert<br />
erfahren werden. Die hier erlebten Qualitäten<br />
oder Mängel sollen Anreize zur kritischen<br />
Auseinandersetzung mit der Umwelt schaffen<br />
und eine Neuinterpretation der Kulturlandschaften<br />
ermöglichen. Dabei geht es sowohl<br />
um Landschaften wie Feuchtgebiete oder<br />
Trockenwiesen als auch um Techniklandschaften,<br />
wie <strong>für</strong> die Energie-, Mobilitäts- oder Nahrungsmittelversorgung.<br />
Beide Flügel des Gebäudes bestehen aus seriell<br />
produzierbaren, modularen Elementen, die<br />
eine kontinuierliche Erweiterung der Struktur<br />
erlauben und auch einen teilweisen Rück- oder<br />
Umbau problemlos gestalten. Abgeschlossen<br />
werden die Flügel jeweils mit einem Kopfbau,<br />
der die öffentlichen Funktionen beherbergt<br />
und auch die Öffentlichkeit und Zutrittskontrolle<br />
herstellt. In der <strong>Architektur</strong>sprache<br />
dominieren die landwirtschaftlichen Referenzen:<br />
Die Nissenhütte, die Solaranlage, das<br />
Gewächshaus, die Zöllingerbauweise oder der<br />
Folientunnel. Die Referenzen werden teilweise<br />
neu interpretiert aber auch direkt zitiert und<br />
arangiert.<br />
1) Blick von Südwest<br />
2) Grundriss nördlicher Bereich<br />
3) Schnitt nördlicher Bereich<br />
4) Schnitt südlicher Bereich<br />
5) Flugbahn Winddrohne, Beispiel: Makani M600<br />
6) Innenraum Perspektive, Hangar
Impressum<br />
<strong>Master</strong>-Thesis <strong>Winter</strong> <strong><strong>20</strong>19</strong>/<strong>20</strong> <strong>Teil</strong> 2/2<br />
Die Beiträge wurden von den Absolvent*innen erstellt.<br />
Die Rechte liegen bei ihnen.<br />
Gestaltung<br />
Dipl.-Des. Frank Metzger<br />
Bildnachweis<br />
Umschlag-Vorderseite:<br />
NICHTORTE <strong>–</strong> Als Urbane Mine<br />
Nils Machowski<br />
Umschlag-Rückseite:<br />
Arche Noah: Artenschutzzentrum, Wilhelma Stuttgart<br />
Laura Amon<br />
Herausgeberin<br />
<strong>KIT</strong>-<strong>Fakultät</strong> <strong>für</strong> <strong>Architektur</strong><br />
Englerstraße 7<br />
76131 Karlsruhe<br />
arch.kit.edu<br />
Karlsruhe, Juni <strong>20</strong><strong>20</strong>