11.08.2023 Aufrufe

IAA Spot 2019

Das offizielle Magazin der IAA 2019 in Frankfurt

Das offizielle Magazin der IAA 2019 in Frankfurt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Das offizielle Magazin<br />

*<br />

Internationale Automobil-Ausstellung <strong>2019</strong><br />

Deutschland Euro 5,00<br />

Porsche Taycan<br />

DIE STILLE REVOLUTION<br />

VW ID.3<br />

JETZT GEHT´S LOS<br />

Opel Corsa-e<br />

RAUS AUS DER NISCHE<br />

Hyundai i10:<br />

Selbstbewusster Stadtfloh<br />

Honda e:<br />

Charmanter Botschafter<br />

Škoda Kamiq:<br />

Ein cleveres SUVchen<br />

Mercedes EQS:<br />

Luxus der Zukunft


PASST PERFEKT<br />

IN DIE STADT.<br />

UND IN IHR LEBEN.<br />

DER NEUE<br />

ŠKODA KAMIQ<br />

WENN MAN WEISS, WAS MAN WILL.<br />

Jede Menge Freiheit. Keine Kompromisse. Genau dafür steht der Neue ŠKODA KAMIQ, unser erster City-SUV. So kompakt<br />

und agil, dass man von kurzen Trips in die Stadt nicht genug bekommt. Und so komfortabel, dass selbst lange Reisen noch viel<br />

länger sein dürften. Ganz gleich, wohin Ihr Weg Sie führt: Die zahlreichen Assistenzsysteme, das große virtuelle Cockpit und<br />

das clevere Innenraumkonzept lassen Sie im Neuen ŠKODA KAMIQ ganz souverän Ihr Ziel erreichen. Worauf warten Sie noch?<br />

Mehr Informationen bei Ihrem ŠKODA Partner oder auf skoda.de/kamiq<br />

Abbildung und Text enthalten Sonderausstattung.


GROSSE PREMIERE<br />

AM 21.09.<br />

BEI IHREM ŠKODA PARTNER<br />

Erleben Sie ihn live in Halle 3.0<br />

vom 12. – 22. September <strong>2019</strong>


HALLENPLAN<br />

4<br />

Impressum<br />

Herausgeber & Chefredaktion<br />

(V.i.S.d.P)<br />

Peter Eck<br />

Günter Weigel<br />

Autoren<br />

Michael Hoffmann<br />

Holger Holzer<br />

Elfriede Munsch<br />

Wolfram Nickel<br />

Anzeigenleitung<br />

Günter Weigel<br />

Verlag<br />

SPS <strong>Spot</strong> Press Services GmbH<br />

Bahnhofstraße 25<br />

56459 Willmenrod<br />

iaa@spotpress.de<br />

Grafik & Layout<br />

Feines & Buntes Design, Köln<br />

Gabriele & Ralf Gottschalk<br />

HALLENPLAN<br />

Lektorat<br />

Jasmin Pouwels<br />

Druck<br />

LVD Limburger Vereinsdruckerei GmbH<br />

Auflage<br />

150.000 Exemplare<br />

Abbildungen<br />

Pressefotos der Unternehmen<br />

Autodrom Archiv<br />

Michael Horz<br />

Statista<br />

Alle Angaben ohne Gewähr.<br />

Alle Rechte vorbehalten.<br />

Nachdruck, Übersetzung, Speicherung,<br />

Vervielfältigung und Verwendung in<br />

elektronischen Medien sind ohne vorherige<br />

schriftliche Genehmigung des<br />

Verlages verboten und strafbar.<br />

Die Berichterstattung wurde durch<br />

Hersteller unterstützt.


SEHR GEEHRTE LESERINNEN<br />

UND LESER DES <strong>IAA</strong> SPOT,<br />

LIEBE FANS UND FREUNDE<br />

DES AUTOMOBILS,<br />

… in Bewegung war unsere Welt schon immer, doch<br />

zurzeit hat man häufig das Gefühl, dass sich unser Leben<br />

in fast jeder Beziehung rasant verändert. Dies trifft in besonderem<br />

Maß auch auf unsere Mobilität und damit auf die<br />

Automobilindustrie zu. Und das kann natürlich auch nicht<br />

ohne Wirkung auf eine Automesse wie die <strong>IAA</strong> bleiben.<br />

Natürlich ist es mehr als schade, dass einige prominente<br />

Importmarken in diesem Jahr nicht in Frankfurt vertreten<br />

sind. Es ist eine der spannendsten Fragen, wie Fachbesucher<br />

und Publikum die Umgestaltung der Messe zu einer internationalen<br />

Plattform für Mobilität goutieren werden. Und<br />

ob die vier Säulen – Exhibition, Experience, Career und<br />

Conference – die <strong>IAA</strong> in eine erfolgreiche Zukunft tragen<br />

werden.<br />

Natürlich interessieren sich die meisten Besucher ganz<br />

sicher vor allem für den klassischen Teil – die Exhibition,<br />

also für die ausgestellten Fahrzeuge.<br />

Drei Trends scheinen dabei schon jetzt absehbar<br />

zu sein:<br />

1) Die E-Mobilität kommt auf dieser <strong>IAA</strong> endgültig aus<br />

ihrer Nische. Das Angebot vergrößert sich deutlich.<br />

Vor allem aber: Neben teuren Technologieträgern gibt<br />

es auch erstmals in größerem Umfang E-Autos für den<br />

Normalverdiener zu sehen.<br />

3) Der klassische Motor lebt und selbst der Diesel ist alles<br />

andere als tot. Um den Verbrauch der Verbrenner in<br />

den Griff zu bekommen und die CO 2-Herausforderungen<br />

zu erfüllen, erhalten allerdings auch diese<br />

Motoren elektrische Unterstützung. Sei es mit leichter<br />

Elektrifizierung (48-Volt-Systeme) oder auch als klassische<br />

Hybride in der Kombination aus Elektro- und<br />

(meist) Benzinmotor.<br />

Neben diesen Produkttrends spiegelt die Messe den Wettstreit<br />

der Ideen für die Mobilität von morgen. Der findet<br />

nicht nur in neuen Autos und Technologien statt, sondern<br />

auch zwischen den klugen Köpfen, die auf den Konferenzen<br />

und Diskussionsforen um die besten Lösungen ringen.<br />

Es lohnt sich also, gerade bei dieser <strong>IAA</strong> nicht nur die ausgestellten<br />

Fahrzeuge genau anzuschauen, sondern auch<br />

über den Tellerrand zu gucken. Zum Beispiel auch auf die<br />

Ideen der Zulieferer, die mehr denn je einen wichtigen<br />

Beitrag zur Zukunft des Automobils leisten wollen und<br />

müssen.<br />

Wir wünschen Ihnen viel Spaß auf der Messe und natürlich<br />

bei der Lektüre des <strong>IAA</strong> <strong>Spot</strong>.<br />

Herzliche Grüße<br />

2) Der Trend zum SUV hält an, es kommen immer mehr<br />

mittlere und kleinere Vertreter dieser Fahrzeuggattung<br />

auf den Markt. Häufig werden dabei gerade die SUV<br />

elektrifiziert angeboten, um ihrem aufgrund von<br />

Gewicht und Stirnfläche höheren Verbrauch entgegenzuwirken.<br />

Peter Eck<br />

Günter Weigel<br />

EDITORIAL<br />

5


104<br />

24 136<br />

48<br />

72<br />

146<br />

INHALT<br />

Hallenplan/Impressum 4<br />

Editorial 5<br />

Meldungen 8<br />

Interview mit VDA-Präsident Bernhard Mattes 10<br />

<strong>IAA</strong> <strong>2019</strong>: Mit neuem Konzept in Richtung Zukunft 12<br />

E-Mobilität: Ist die Zeit endlich reif? 18<br />

Volkswagen ID.3: Jetzt geht´s los 24<br />

Modularer E-Antriebs-Baukasten (MEB):<br />

Das Rückgrat der Elektromobilität 34<br />

Volkswagen ID.R: Auf Rekordjagd 38<br />

Meldungen 40<br />

MARKTÜBERSICHT ELEKTROAUTOS:<br />

Die hier gibt es - und die hier kommen 42<br />

Fragen und Antworten zur Elektromobilität:<br />

Was E-Autofahrer wissen sollten 44<br />

Porsche Taycan: Die stille Revolution 48<br />

Porsche Cayenne Turbo S E-Hybrid: Starker Stecker 52<br />

Nachhaltigkeit verschiedener Antriebsarten:<br />

Elektroautos haben die bessere CO2-Bilanz 54<br />

Mercedes-Benz Vision EQS: Luxus der Zukunft 58<br />

Mercedes-Benz EQV: Exklusiver E-Shuttle 62<br />

Mercedes-Benz A- und B-Klasse: Kompakte Plug-ins 63<br />

Mercedes-Benz GLC 300 e 4MATIC: Frisch angeschlossen 64<br />

Mercedes-Benz GLE 350 de 4MATIC:<br />

So viel Reichweite wie noch nie 65<br />

Audi AI:Trrail quattro: Helikopter auf Rädern 66<br />

Volkswagen e-up: Stromer für die City 68<br />

Smart EQ Fortwo und Forfour: Zurück in die Zukunft 70<br />

Opel Corsa-e: Raus aus der Nische 72<br />

Opel Grandland X Hybrid4: Mit Stecker und Allrad 76<br />

Honda e: Charmanter Botschafter 78<br />

Škoda Citigo e iV und Superb iV:<br />

Der kleine und der große Stromer 82<br />

Meldungen 86<br />

ZF Getriebe-Trends: Vielfalt aus dem Baukasten 88<br />

Cupra Tavascan: SUV-Coupé mit doppelter E-Power 90<br />

Seat Tarraco FR PHEV: Familien-SUV mit Anschluss 91<br />

Hyundai Ioniq: Der Vielseitige unter den Alternativen 92<br />

Hyundai <strong>IAA</strong>-Premieren: Emotional und elektrisch 94<br />

Hyundai Bluelink: Mehr Komfort im Auto-Alltag 95<br />

Renault Zoe: Gut gerüstet 96<br />

Alternative Antriebe bei Kia: E-Power für alle Fälle 98<br />

Externer Seitenairbag von ZF: Schutz von außen 102<br />

ZF erforscht Reisekrankheit:<br />

Entspannt in den Urlaub – und ins autonome Zeitalter 103<br />

ZF Initiative: Mobilität und Leben im Gleichgewicht 104<br />

Meldungen 106<br />

VERBRENNUNGSMOTOREN:<br />

Noch lange nicht am Ende 108<br />

Volkswagen T-Roc Cabriolet: Trendsetter aus Osnabrück 112<br />

Škoda Superb: Neues Make-up, neue Technik 118<br />

Škoda Kamiq: Wie eine zweite Haut 122<br />

Škoda Scala: Mehr GLanz in der Kompaktklasse 125<br />

Audi A1 Citycarver: Die Stadt ist sein Revier 126<br />

Audi Q3 Sportback: Kraftvolle Eleganz 128<br />

Audi A4: Digital-dynamisch 130<br />

Audi RS 6/RS 7: Kraft trifft Strom 131<br />

Porsche 911: Schnelle Basis 132<br />

Porsche Macan Turbo: Power-Paket 133<br />

Mercedes-AMG-Kompaktmodelle: Leistungs-Dimensionen 134<br />

Mercedes-Benz GLE Coupé: Neues für die Nische 136<br />

Renault Clio: Besser denn je 138<br />

Opel Corsa: Neustart für den Dauerbrenner 140<br />

Opel Astra: Fit in die zweite Halbzeit 142<br />

Hyundai Kona Hybrid: Mit doppeltem Antrieb 144<br />

6<br />

INHALT


188<br />

128<br />

165<br />

SEI SCHLAU,<br />

WECHSLE ZUM<br />

PFAU!<br />

Hyundai i30 N Project C: Leichter, tiefer, schärfer 145<br />

Hyundai i10: Der selbstbewusste Floh 146<br />

Honda CR-V Hybrid: Souveräner Sparer 148<br />

Kia XCeed: Zum Crossover gewandelt 150<br />

Meldungen 152<br />

MARKT-SPOT 155<br />

Für jeden was dabei 156<br />

Nissan Juke: Der Pionier wird praktischer 159<br />

Toyota Hybridantrieb: Von der Alternative zur ersten Wahl 160<br />

Lexus UX 250h: Klare Haltung 162<br />

Lexus ES 300h: Der Business-Gleiter 163<br />

Toyota Corolla und RAV4: Neuauflage der Legenden 164<br />

Toyota GR Supra: Versprechen eingelöst 165<br />

Subaru Forester und XV: Hybrid auf Subaru-Art 166<br />

SsangYong Tivoli: Ein SUV mit Charakter 172<br />

SsangYong Korando: Ausweitung der Komfortzone 173<br />

Subaru Levorg: Der Subaru unter den Familienkombis 174<br />

Fiat 500: Das süße Leben 176<br />

Fiat Tipo: Vernetzter und eleganter 178<br />

24-Stunden-<br />

Pannenhilfe und<br />

-Abschleppdienst<br />

Umfassende<br />

Absicherung in<br />

ganz Europa<br />

Fahrradschutzbrief<br />

ohne Zusatzkosten<br />

Digitalisierung des Autohandels: Die Zukunft kauft online 180<br />

Roboterautos im Stadtverkehr: Der programmierte Stau 184<br />

ACV: Licht im Lade-Dschungel 185<br />

Die Tankstelle der Zukunft: Die grünen Energiemakler 186<br />

Classic <strong>Spot</strong>: Wie die 9 das Automobil in Fahrt brachte –<br />

Magische Jahre 188<br />

www.acv.de


3.144.333<br />

… SUV waren zum Stichtag 1. Januar <strong>2019</strong> in<br />

Deutschland zugelassen. Sieben Jahre zuvor<br />

hatte das KBA erst 835.767 SUV verzeichnet.<br />

8<br />

MELDUNGEN<br />

WER WILL AUTONOM<br />

UNTERWEGS SEIN?<br />

Die Wege auf der <strong>IAA</strong> können ganz schön weit<br />

sein. Umso besser, wenn man sich zwischendurch<br />

fahren lassen kann. Mit dem kleinen<br />

Shuttle-Bus „Cube“ von Continental schnuppert<br />

man sogar an der Zukunft. Der Cube ist rund um<br />

die Halle 10 im Pendelbetrieb zwischen zwei<br />

Haltestellen im Einsatz und zwar autonom.<br />

WENN NICHT HIER, WO DENN?<br />

Keine Frage - SUV sind beliebt. Man sitzt höher, hat einen guten<br />

Überblick übers Verkehrsgeschehen und überhaupt fühlt man sich<br />

erhaben. Aber Hand aufs Herz: Wer hat schon einmal eine richtige<br />

Offroadstrecke mit einem solchen Fahrzeug bewältigt? Gut, wir<br />

fragen nicht genauer nach. Wir sagen nur so viel. Das lässt sich<br />

nachholen! Auf der Freifläche der Agora, also zwischen den Hallen<br />

3 und 5, sind auf einem über 4.000 Quadratmeter großen Fahrgelände<br />

drei Strecken aufgebaut. Hier gilt es extreme Steigungen,<br />

Schräglagen, Buckelpisten oder eine 13 Meter lange Wippe zu<br />

meistern. Dazu warten noch Bergauf- und Bergabfahren mit steilen<br />

Rampen und Gefällstrecken. Und keine Angst! Ein erfahrener<br />

Offroad-Profi ist an Bord und fährt die Wagemutigen sicher durch<br />

den Parcours. Die Anmeldung erfolgt am zentralen Container auf<br />

der Agora.<br />

Noch hat er zwar wegen gesetzlicher Vorschriften<br />

für alle Fälle einen Sicherheits-Operator an<br />

Bord, doch dürfte dieser einen langweiligen Job<br />

haben. Denn der bis zu sechs Personen Platz<br />

bietende Shuttle erkennt mittels Sensoren, Kameras,<br />

Laser- und Radartechnologien Hindernisse<br />

wie zum Beispiel Fußgänger selbständig und<br />

bremst natürlich auch alleine. Sowohl für Mitfahrer<br />

des Busses als auch Passanten dürfte es<br />

spannend sein, den Bus und seine Fähigkeiten<br />

zu erleben. Das Shuttle fährt an allen Messetagen<br />

während der Öffnungszeiten durchgehend<br />

im Pendelbetrieb.


WER HAT NOCH NICHT?<br />

Die Möglichkeit ganz neue Modelle Probe zu fahren, gehört<br />

schon seit langer Zeit zum festen Repertoire der <strong>IAA</strong>. Und hat<br />

von ihrer Attraktivität über die Jahre nichts eingebüßt. Ganz<br />

im Gegenteil: Wo sonst kann man Fahrzeuge so vieler Hersteller<br />

ausgiebig testen? Genau! Personalausweis und Führerschein<br />

reichen und schon kann es nach einer Anmeldung auf<br />

der Freifläche 10 in den Containern der Anbieter losgehen. Das<br />

Angebot reicht von Hybrid und Plug-in-Hybrid-Modellen, Elektrofahrzeugen<br />

und Brennstoffzellenautos bis hin zu Modellen<br />

mit Diesel- und Erdgas-Antrieben. Da ist für jeden Geschmack<br />

und Geldbeutel etwas dabei. Fahrten sind auf der Freifläche<br />

sowie im Stadtgebiet Frankfurts möglich.<br />

WER HAT DIE<br />

SCHÖNSTEN WADEN?<br />

Viel frische Luft und Bewegung: Auf der <strong>IAA</strong> können Besucher<br />

auch etwas für ihre Fitness tun und sich aufs Velo schwingen,<br />

und zwar auf E-Bikes. Dass diese nicht unbedingt etwas mit behäbigem<br />

oder faulem Fahrstil zu tun haben müssen, wird schnell<br />

klar. Auf dem 1.500 Quadratmeter großen Parcours für E-Bikes<br />

auf der Agora müssen Fahrer steile Kurven, eine Rüttelstrecke<br />

und Terrain-Boxen meistern. Geschicklichkeit und trotz elektrischer<br />

Unterstützung wohl trainierte Wadenmuskel sind von<br />

Vorteil. Und wer schon immer mal einen E-Scooter ausprobieren<br />

wollte, ist hier auch an der richtigen Stelle. Trendige Tretroller<br />

stehen zu einer Probefahrt bereit.<br />

9<br />

MELDUNGEN<br />

WER ÜBT SICH FRÜH?<br />

Mit dem Fahrtraining kann eigentlich nicht früh genug begonnen<br />

werden. Bevor mit 17 beziehungsweise 18 Jahren der Pkw-Führerschein<br />

ansteht, kann man bereits zuvor auf Kirmes-Veranstaltungen<br />

sein Können auf Autoscootern unter Beweis stellen. Wer<br />

jedoch von jung an etwas regelkonformeres Fahren lernen möchte,<br />

ist bei der Legoland-Fahrschule richtig. Auf der Freifläche vor<br />

Halle 8 bietet der dänische Klötzchenhersteller wieder eine Fahrschule<br />

für Kinder bis 13 Jahre an. Gefahren wird in kleinen<br />

Hyundai-Elektroautos, die natürlich im markanten Lego-Design<br />

gebrandet sind. Wer den Parcours erfolgreich bewältigt, der<br />

übrigens mit richtigen Ampeln und Straßenschildern ausgestattet<br />

ist, erhält einen „Führerschein“. Dieser ersetzt allerdings nicht das<br />

Absolvieren einer Fahrprüfung in einigen Jahren.<br />

980.000<br />

… E-Bikes wurden 2018 gekauft. 2009 Jahre<br />

waren es erst 150.000, hat das Analyse-Institut<br />

Statista zusammengezählt. Insgesamt<br />

befinden sich rund 75,5 Millionen Fahrräder in<br />

deutschen Haushalten, darunter 4,5 Millionen<br />

E-Bikes.


Interview mit VDA-Präsident Bernhard Mattes<br />

Die Autowelt ist im Wandel. Man<br />

spricht von disruptiven Veränderungen,<br />

von den Verbrennungsmotoren<br />

bis hin zur Vermarktung. Ist eine Automobilmesse<br />

noch die richtige Bühne,<br />

um Publikum und Käufer zu erreichen?<br />

Mit Sicherheit! Wir erwarten viele Weltpremieren<br />

– darunter zahlreiche neue<br />

Modelle mit Elektroantrieb. Wie die<br />

gesamte Automobilindustrie wandelt<br />

sich auch die <strong>IAA</strong>: von einer Ausstellung<br />

hin zu einer umfassenden Plattform der<br />

Mobilität, auf der alle relevanten Akteure<br />

künftiger Mobilität präsent sein werden<br />

- Hersteller, Tech-Unternehmen, Zulieferer,<br />

Mobilitätsdienstleister, Start-Ups.<br />

„Driving tomorrow“, das ist das <strong>IAA</strong>-Leitmotiv.<br />

Das Auto an sich steht heute in der<br />

Kritik. Staugeplagte Städte haben<br />

Autos über. Knapp die Hälfte der<br />

Erwachsenen in Deutschland kann<br />

sich ein Leben ohne Auto vorstellen.<br />

Was kann eine Messe wie die <strong>IAA</strong> da<br />

bieten?<br />

Schauen wir uns die Marktzahlen an: Der<br />

Pkw-Bestand ist 2018 in Deutschland<br />

erneut gewachsen auf 47,1 Millionen.<br />

Autos. Auch in den ersten sieben Monaten<br />

des laufenden Jahres gab es ein Plus<br />

auf knapp 2,2 Millionen Pkw. Offenbar<br />

ist der Wunsch nach dem eigenen Auto<br />

weiterhin ausgeprägt. Allerdings sollte<br />

das Auto möglichst emissionsfrei unterwegs<br />

sein – und bei Qualität, Sicherheit<br />

und Design überzeugen. Solche Modelle<br />

werden auf der <strong>IAA</strong> stehen.<br />

Neue Mitspieler treten auf den Markt.<br />

Während viele klassische Autohersteller<br />

auf die Teilnahme an der Messe<br />

verzichten, nutzen Digitalkonzerne die<br />

Bühne. Was erwarten Sie von denen?<br />

Richtig, viele internationale IT- und<br />

Tech-Unternehmen sind auf der <strong>IAA</strong> präsent.<br />

Das unterstreicht die Attraktivität<br />

unseres Vier-Säulen-Konzepts. Digitalisierung<br />

ist, neben Elektromobilität, ein<br />

Innovationstreiber der Branche. Vernetztes<br />

und automatisiertes Fahren verbessert<br />

die Verkehrssicherheit, entlastet den<br />

Fahrer, senkt Emissionen und minimiert<br />

Staukosten. Internet und Mobilität gehören<br />

zusammen. Wir brauchen auch in<br />

einer vernetzten Welt Mobilität.<br />

Wir erwarten schon seit einigen Jahren<br />

den Durchbruch der E-Mobilität.<br />

Warum müsste es diesmal klappen?<br />

Weil allein die deutschen Hersteller bis<br />

zum Jahr 2023 ihr Angebot an E-Modellen<br />

auf über 150 verfünffachen,<br />

weil sie in den nächsten drei Jahren 40<br />

Milliarden Euro in die E-Mobilität investieren.<br />

Das heißt: Wir erleben immer<br />

mehr E-Modelle, die sich auch der Käufer<br />

einer Kompaktklasse leisten kann.<br />

Ladezeit, Reichweite, Kosten – all diese<br />

Fragen werden gelöst. Ich bin davon<br />

10<br />

VDA INTERVIEW


überzeugt: Die neuen Modelle werden<br />

die Ansprüche der potenziellen Kunden<br />

erfüllen.<br />

Das Problem der Infrastruktur ist aber<br />

vor allem in Städten noch nicht gelöst.<br />

Da nutzen auch Schnelllader an der<br />

Autobahn wenig.<br />

Deshalb ist es so wichtig, dass die<br />

Ladeinfrastruktur im öffentlichen und<br />

privaten Raum rasch, nachhaltig und<br />

flächendeckend ausgebaut wird. Heute<br />

haben wir 20.650 öffentliche Ladepunkte.<br />

Das ist zu wenig. Notwendig sind bis<br />

2030 rund eine Million öffentliche Ladepunkte,<br />

100.000 Schnellladepunkte und<br />

mehrere Millionen private Ladepunkte.<br />

Nur so schaffen wir eine hohe Kundenakzeptanz.<br />

Elektromobilität muss für die<br />

Bürger sichtbar sein. Auch Kommunen<br />

müssen das Thema intensiv treiben. Sie<br />

wissen am besten, wo die Nachfrage<br />

nach Ladestrom am höchsten ist, wie viel<br />

Platz notwendig ist, wie Einzelhandel<br />

und Parkhaus-Betreiber angesprochen<br />

werden können.<br />

Diese <strong>IAA</strong> findet statt in Zeiten, da<br />

„Fridays for Future“ die Diskussion<br />

beherrscht, die weltweite Klimakrise<br />

ausgerufen wird und nebenbei die<br />

Weltwirtschaft durch nationale Alleingänge<br />

zusätzlich in die Krise getrieben<br />

wird. Was unterscheidet die <strong>IAA</strong> von<br />

anderen Automessen?<br />

Das macht die <strong>IAA</strong> einzigartig: Sie zeigt<br />

die gesamte Wertschöpfungskette und<br />

integriert zudem Tech- und IT-Unternehmen.<br />

Auf ihr werden Weltneuheiten präsentiert<br />

– und mit vielen Akteuren wird<br />

über die Mobilität der Zukunft diskutiert.<br />

Ja, wir haben es mit mehreren Herausforderungen<br />

zu tun, die wir gleichzeitig<br />

meistern müssen. Den Kritikern der <strong>IAA</strong><br />

haben wir ein Dialogangebot gemacht,<br />

das auch angenommen wird. Es ist<br />

immer besser, miteinander zu reden als<br />

übereinander. In vielen Punkten sind wir<br />

gar nicht so weit auseinander: Auch wir<br />

sind für Klimaschutz und arbeiten daran,<br />

die Ziele von „Paris 2050“ zu erreichen.<br />

Aber, und das unterscheidet uns: Wir<br />

sehen auch künftig den Wunsch der<br />

Menschen nach individueller Mobilität –<br />

in Deutschland, in Europa und weltweit.<br />

Die Probleme prasseln von allen Seiten<br />

auf die Automobilindustrie ein. Wie ist<br />

ihr Ausblick?<br />

Ich spreche eher von Herausforderungen.<br />

Und ich bin zuversichtlich, dass die deutsche<br />

Automobilindustrie diese meistern<br />

wird: Wir treiben mit Macht die Elektromobilität<br />

voran und investieren massiv<br />

in die Digitalisierung. Bei den Handelsthemen<br />

erwarte ich, dass die Politik alle<br />

Anstrengungen unternimmt, um auf<br />

beiden Seiten zu guten Ergebnissen zu<br />

kommen.<br />

VDA INTERVIEW<br />

11


MIT NEUEM KONZEPT<br />

Die <strong>IAA</strong> <strong>2019</strong><br />

IN RICHTUNG ZUKUNFT<br />

12<br />

KONZEPT & NEUHEIT


DIE AUTOMOBILWELT IST IM WANDEL, DIE WELT DER AUTOMOBIL-<br />

MESSEN AUCH. WÄHREND SICH DIE HERSTELLER IM ANBRECHENDEN<br />

ELEKTROZEITALTER NEU SORTIEREN UND ETABLIEREN MÜSSEN, IST<br />

AUCH DIE INTERNATIONALE AUTOMOBIL-AUSSTELLUNG IN FRANK-<br />

FURT ALS WICHTIGSTE DEUTSCHE AUTOMESSE GEFRAGT, EINE NEUE<br />

ROLLE ZU FINDEN.<br />

Auf der <strong>IAA</strong> <strong>2019</strong><br />

laufen zwei Trends zusammen, die<br />

Branche und Messeveranstalter<br />

vor neue Herausforderungen stellen. Zum einen die Elektrifizierung, die nach Jahren in<br />

der Nische nun plötzlich ihren Durchbruch auf dem Massenmarkt feiert. Wer jetzt noch<br />

keine Verbrenner-Alternativen vorweisen kann, muss über Technik-, Plattform- und Modellkooperationen<br />

Wettbewerbsnachteile wettmachen und Rückstände aufholen.<br />

Doch nicht nur die fossile Automobiltechnik verliert an Glanz. Auch die Automobilmessen<br />

sind als Schaufenster für die neuesten Branchentrends weltweit unter Druck geraten.<br />

Viele Hersteller befürchten, dass sie auf den großen Messen ihre Botschaften nicht mehr<br />

an die Frau oder den Mann bringen können, bevorzugen und daher kleinere, vermeintlich<br />

zielgerichtetere – und wohl meist auch günstigere – Events.<br />

Die <strong>IAA</strong> <strong>2019</strong> verfolgt daher einen neuen Ansatz, der über das Präsentieren glitzernder<br />

Neuheiten hinausgeht: Unter dem Motto „Driving Tomorrow“ positioniert sich die Messe<br />

als internationale Plattform für die Mobilitätswende. Mit den neuen Formaten „<strong>IAA</strong><br />

Conference”, „<strong>IAA</strong> Exhibition”, „<strong>IAA</strong> Experience” und „<strong>IAA</strong> Career” vernetzt sie Automobilhersteller,<br />

Zulieferer, Digitalunternehmen, Mobilitätsdienstleister und Start-ups als<br />

Akteure des neuen Mobilitätszeitalters und spricht über die <strong>IAA</strong>-Stammbesucher hinaus<br />

neue Zielgruppen an.<br />

KONZEPT & NEUHEIT<br />

13


Neue Mobilitätsdienste, neue Konzepte für das nötige urbane Miteinander verschiedener<br />

Verkehrsträger – diese und viele weitere Themen jenseits des reinen Produkts wurden<br />

auf Fahrzeugmessen bislang oft nur unzureichend abgebildet. Genau hier setzt die <strong>IAA</strong><br />

<strong>2019</strong> an. Getragen wird sie von vier Säulen – und die klassische Produktpräsentation,<br />

die „<strong>IAA</strong> Exhibition“, ist nur eine davon. Natürlich weiterhin eine von überragender Bedeutung.<br />

Mit Premieren wie dem Volkswagen ID.3 oder dem Porsche Taycan wird man<br />

sich wohl auch in vielen Jahren an diese Messe als den Aufbruch ins E-Zeitalter erinnern.<br />

Vielleicht sogar daran, dass die Chinesen – neu sind etwa die Debütanten von Byton mit<br />

ihrem Elektro-SUV – hier erstmals einen ernstzunehmenden Auftritt hinlegen.<br />

Gleichwohl, und auch das zeigt die <strong>IAA</strong>: Abgesänge auf den Verbrenner wären voreilig.<br />

Konventionelle Benzin- und Dieselmotoren haben weiterhin hohes Optimierungspotenzial<br />

und bieten den Vorteil der großen Verbreitung und vergleichsweise günstiger Preise:<br />

Wer hier CO 2 einspart, erzielt eine richtig große Wirkung. Vor allem in Verbindung mit<br />

milden, kleinen und großen Hybridsystemen wird der konventionelle Fahrzeugantrieb<br />

noch lange erhalten bleiben. Vor allem die Plug-in-Hybride werden mit immer größeren<br />

elektrischen Reichweiten eine alltagstaugliche und effiziente Brückentechnologie – vorausgesetzt,<br />

man hängt das Fahrzeug regelmäßig an die Steckdose.<br />

Eng mit dem Ausstellungsbereich verzahnt ist das Format „<strong>IAA</strong> Experience“, das den<br />

Besuchern der Messe die Möglichkeit verschaffen soll, die Zukunft der Mobilität schon<br />

heute zu erleben. Die <strong>IAA</strong> Experience bringt viele verschiedene Erlebnisangebote auf das<br />

Gelände, zum Beispiel einen E-Move Track unter freiem Himmel für E-Bikes und E-Scooter,<br />

einen Outdoor-Parcours zum Mitfahren in neuen SUV-Modellen und Geländewagen oder<br />

die Kids World. Auf dem Freigelände West (F10) können die Besucher neue Modelle und<br />

Technologien der Aussteller testen und zu kostenlosen Probefahrten durch die Frankfurter<br />

Innenstadt oder über die Autobahn aufbrechen. 13 Aussteller stellen zusammen 72<br />

Fahrzeuge für die Testfahrten zur Verfügung – darunter auch die US-Elektromarke Tesla.<br />

Und der autonom fahrende Shuttle von Continental, der auf dem Messegelände verkehrt,<br />

macht die Besucher mit der Faszination des automatisierten Fahrens vertraut.<br />

„Die <strong>IAA</strong> heute und in der Zukunft ist eine Plattform, die Technologien und Innovationen<br />

nicht nur zeigt, sondern erfahrbar macht“, sagt VDA-Geschäftsführer Dr. Martin Koers:<br />

„So können alle Teilnehmer Zukunftstechnologien, die morgen auf die Straße kommen,<br />

bereits heute auf der <strong>IAA</strong> ausprobieren.” Die Vergangenheit gerät aber ebenfalls nicht in<br />

14<br />

KONZEPT & NEUHEIT


Showtime.<br />

Für das neue GLC Coupé.<br />

Das neue GLC Coupé. Dynamisch und kraftvoll wie nie macht es die Straße<br />

zur Bühne. Mit neuem Scheinwerferdesign und noch stärkerem SUV-Charakter.<br />

Den sportlichen Höhepunkt bildet die optionale AMG Line – eigenständiger<br />

und markanter designt denn je.<br />

Die SUVs von Mercedes-Benz. Ausdruck innerer Stärke.


Vergessenheit: Die Flächen der <strong>IAA</strong> Heritage bieten Raum für viele klassische Automobile<br />

und Motorräder aus dem Premium-Segment.<br />

Ein wesentlicher Pfeiler der neuen <strong>IAA</strong> ist auch die „<strong>IAA</strong> Conference“. Unter dem<br />

Motto „Beyond Mobility“ werden hier auf vier Bühnen die Themen Elektromobilität und<br />

weitere alternative Antriebe, Künstliche Intelligenz, Smart Cities, Sharing-Economy oder<br />

Infotainment diskutiert – Trends, die nicht nur prägen, wie wir in Zukunft von A nach B<br />

kommen, sondern auch wie die Gesellschaft künftig aussieht. Zu den Sprechern zählen<br />

CEOs großer und kleiner Akteure, Forscher und Wissenschaftler, Autoleute und Vertreter<br />

anderer Branchen und Felder.<br />

„Die <strong>IAA</strong> Conference ist die Umsetzung des strategischen Ziels des VDA als Veranstalter,<br />

mit allen Beteiligten den Diskurs über die Zukunft der Mobilität zu führen“, so VDA-Geschäftsführer<br />

Koers. „Wir wollen intelligente Antworten auf die dringendsten Fragen zur<br />

Mobilitätszukunft geben. Das geht nur im offenen Dialog – durchaus auch mit Kritikern<br />

der individuellen Mobilität. Und natürlich brauchen wir den branchenübergreifenden<br />

Ansatz.”<br />

Die vierte Säule des neuen Messekonzepts bildet die „<strong>IAA</strong> Career“. Sie richtet sich an<br />

Studierende, Absolventen, Berufseinsteiger und Professionals aus den Bereichen Ingenieurswesen,<br />

Maschinenbau, Elektrotechnik und IT. In Gesprächen mit Arbeitgebern und<br />

Experten aus der Mobilitätswelt informieren sie sich über die beruflichen Perspektiven,<br />

erhalten exklusive Einblicke in die Branche und können ihre ersten eigenen Netzwerke<br />

aufbauen.<br />

Weitere Informationen zur <strong>IAA</strong> <strong>2019</strong> sowie Programme und Pläne zum Download<br />

gibt es unter www.iaa.de.<br />

16<br />

KONZEPT & NEUHEIT


Honda Anzeige


E-Mobilität<br />

IST DIE ZEIT<br />

ENDLICH<br />

REIF?<br />

Der E-Motor ist der Antrieb der Zukunft.<br />

Daran gibt es zumindest in Politik und Autoindustrie<br />

kaum einen Zweifel. Doch wie sieht die<br />

Situation aus Verbrauchersicht aus?<br />

MIT DER URSPRÜNGLICH VON DER BUNDESREGIERUNG GEPLANTEN MILLION wird es bis nächstes<br />

Jahr nichts mehr. Doch aus der Exoten-Nische hat es das Elektroauto trotzdem längst heraus<br />

geschafft. Nach der Politik setzen mittlerweile selbst die lange skeptischen Autohersteller auf<br />

den Batteriebetrieb. Und auch die Kundschaft fasst langsam Zutrauen in die neue Technik. Trotzdem<br />

müssen noch ein paar Fragen und Probleme geklärt werden.<br />

DER CO 2 -FUSSABDRUCK DES E-AUTOS WIRD IN DEN<br />

NÄCHSTEN JAHREN DEUTLICH STÄRKER SINKEN ALS<br />

DER KONVENTIONELLER PKW<br />

Rund 83.000 reine Elektro-Pkw waren zum Stichtag 1. Januar <strong>2019</strong> auf Deutschlands Straßen unterwegs.<br />

Das entspricht zwar gerade mal einem Anteil von 0,2 Prozent am Gesamtbestand, doch<br />

die Flotte wächst rasant – allein gegenüber dem Vorjahr lag das Plus im Bestand bei mehr als 50<br />

Prozent, getrieben von der steigenden Zahl an Neuzulassungen. Neue und attraktive Modelle<br />

dürften die Entwicklung in den kommenden Monaten noch einmal beschleunigen.<br />

18<br />

e-MOBILITÄT


MANGELHAFTE INFRASTRUKTUR BLEIBT EIN<br />

HINDERNIS<br />

Für die Klimastatistik des Straßenverkehrs ist das eine positive Entwicklung. E-Autos belasten<br />

die CO 2-Bilanz der Bundesrepublik ebenso wenig wie die der einzelnen Fahrzeughersteller. Diese<br />

schieben die Elektromobilität auch aus diesem Grund mittlerweile kräftig an – denn nur über<br />

den Verkauf möglichst vieler Stromer können sie künftig CO 2-Strafzahlungen an die EU vermeiden.<br />

Davon dürfte nicht zuletzt der Kunde profitieren, kann er doch auf attraktive Modelle und<br />

ebensolche Preise hoffen.<br />

Bei den aktuellen und potenziellen Nutzern scheint sowieso mittlerweile mentale Entspannung<br />

eingezogen zu sein. Reichweitenangst und horrend hohe Kaufpreise spielen in der Diskussion<br />

längst keine so große Rolle mehr wie noch vor einigen Jahren, als E-Autos höchstens etwas für<br />

leidensfähige Technik-Freaks waren. Die Batteriekapazitäten erlauben heute auch längere Touren<br />

oder seltenere Tankstopps, vor allem dank größerer Batterien. Trotzdem sind die Preise gefallen.<br />

Auch wenn sie immer noch deutlich über denen vergleichbarer Benziner liegen, ist das E-Mobil<br />

mittlerweile auch für Normalverdiener in finanzieller Reichweite.<br />

Immer schon gut und auch weiterhin positiv sind zudem die regelmäßig auch in Studien abgefragten<br />

Nutzererfahrungen. Die typisch kräftige und nahtlose Beschleunigung des E-Motors<br />

hatten schon die frühen Werbestrategien der Hersteller als Lockmittel identifiziert. Jeder, der<br />

mit seinem Strom-Kleinwagen schon mal einen Sportler mit Verbrennungsmotor an der Ampel<br />

zumindest kurzzeitig abgehängt hat, dürfte dieser Einschätzung folgen. Ebenso spaßig kann<br />

es aber sein, die Reichweitenanzeige mit möglichst effizienter Fahrweise auf Höchststände zu<br />

pushen. Dazu kommt als weiterer positiver Aspekt der ausbleibende Motorlärm. Mehr als Windund<br />

Fahrgeräusche – sowie unterhalb von 20 km/h die neuen Warnpiepser – sind nicht zu hören.<br />

Bislang eher wenig in verfügbaren E-Modellen realisiert ist ein weiterer prinzipbedingter Vorteil:<br />

der viel geringere Platzbedarf des E-Antriebs im Vergleich mit einem Benziner und Diesel. Wo<br />

dort Verbrenner, Nebenaggregate, Antriebswellen und Hydraulikleitungen untergebracht werden<br />

müssen, findet der E-Autofahrer Platz für Arme, Beine und Gepäck. Allerdings nur, wenn<br />

Karosserie und Innenraum konsequent um den neuen Antrieb herum entwickelt wurden und so<br />

die Platzvorteile auch wirklich nutzen können. Noch steht der Großteil der E-Autos jedoch auf<br />

e-MOBILITÄT<br />

19


alten Verbrenner-Plattformen und schöpft das Potenzial an Raumgewinn entsprechend kaum ab.<br />

In Zukunft werden aber immer mehr originäre E-Mobile oder zumindest Modelle auf Multi-Antriebs-Plattformen<br />

auf den Markt kommen.<br />

Wichtigstes Verkaufsargument dürfte aber die Umweltfreundlichkeit des E-Antriebs sein. Die<br />

besteht zunächst einmal darin, dass das Auto keinen Auspuff hat und entsprechend beim Fahren<br />

weder CO 2 noch andere Schadstoffe ausstößt. Natürlich entstehen diese trotzdem – dann<br />

eben in der Stromproduktion. Sowohl der Fahrstrom als auch die bei der Herstellung reichlich<br />

genutzte elektrische Energie sind daher nicht blütenrein sauber. Allerdings reicht schon der<br />

aktuelle deutsche Strommix aus, um ein E-Auto in der gesamten CO 2-Bilanz von Produktion bis<br />

Verschrottung umweltfreundlicher zu machen als es ein Verbrenner wäre. Aber das dauert: Weil<br />

vor allem bei der Produktion des Akkus sehr viel Strom verbraucht wird, muss der emissionsfreie<br />

Antrieb später erst einmal richtig viel fahren, um den CO 2-Rucksack schrumpfen zu lassen. Wie<br />

weit und wie lange, hängt von vielen Faktoren ab, die meisten aktuellen Berechnungen gehen<br />

von einer gut sechsstelligen Kilometerleistung aus. Klar ist aber auch: Der CO 2-Fußabdruck des<br />

E-Autos wird in den nächsten Jahren deutlich stärker sinken als der konventioneller Pkw, sei es<br />

durch einen grüneren Strommix in der Akku-Produktion oder effizientere Fertigungstechniken.<br />

Neue Techniken sollen auch ein soziales und ökologisches Problem der E-Mobilität lösen: Den<br />

großen Bedarf an seltenen Rohstoffen, die unter teils menschenunwürdigen Bedingungen und<br />

ohne Rücksicht auf die natürliche Umgebung abgebaut werden. So haben bereits verschiedene<br />

Hersteller angekündigt, künftig großteils oder komplett auf das in dieser Hinsicht besonders<br />

umstrittene Kobalt verzichten zu können. Zudem versprechen die Unternehmen, bei ihren Rohstofflieferanten<br />

künftig stärker auf ordentliche Arbeitsbedingungen zu pochen.<br />

FAHRSTROMTARIFE<br />

SIND HÄUFIG<br />

INTRANSPARENT<br />

20<br />

e-MOBILITÄT


Neben dem Einfluss auf Klima, Umwelt und Gesellschaft spielt für den potenziellen Käufer auch<br />

der Einfluss auf das Portemonnaie eine Rolle. Und das nicht nur bei der Anschaffung, sondern<br />

auch im Betrieb. Aktuell können es nur wenige Modelle bei den realen Kosten pro Kilometer mit<br />

konventionell motorisierten Fahrzeugen aufnehmen, wie aus Berechnungen des ADAC hervorgeht,<br />

die unter anderem Kaufpreis, Wertverlust, Betriebskosten sowie Steuern und Versicherung<br />

berücksichtigen. In 27 Vergleichsgruppen (gegenübergestellt wurden jeweils ähnliche Modelle in<br />

unterschiedlichen Fahrzeugklassen) war das E-Auto nur sechs Mal der Kostensieger – und das<br />

auch nur knapp. Vor allem der hohe Kaufpreis drückt dabei auf die Bilanz, während niedrige Wartungskosten<br />

und der häufig noch günstige oder gar kostenlose Fahrstrom das nicht ausgleichen<br />

können. In Zukunft dürfte die Kosten-Nutzen-Rechnung jedoch in Richtung des E-Autos ausschlagen.<br />

Zum einen, weil wachsende Stückzahlen die Preise sinken lassen, zum anderen weil das<br />

Ende des Verbrenners vielerorts politisch gewollt ist und die finanziellen Rahmenbedingungen<br />

entsprechend modelliert werden. In Deutschland etwa durch die geplante CO 2-Steuer.<br />

Ein größeres Hindernis für das E-Auto bleibt mittelfristig trotz allgemein steigender Reichweiten<br />

die Infrastruktur. Zwar ist die Zahl der Ladestationen gegenüber dem Vorjahr zuletzt um 40<br />

Prozent auf nun rund 16.000 gestiegen, doch sie sind stark ungleichmäßig verteilt. Während in<br />

e-MOBILITÄT<br />

21


Autokonzern-Städten wie Stuttgart und München an jeder Ecke eine Steckdose steht, sieht es<br />

in den Metropolen im Osten der Republik noch ziemlich mau aus. Wer gar auf dem platten Land<br />

zwischen Berlin und Hannover tanken will, braucht viel Glück und Ortskenntnis. Weitet man die<br />

Perspektive auf ganz Europa, sieht man ein noch stärkeres Ost-West-Gefälle. 76 Prozent aller<br />

öffentlichen europäischen Stromzapfstellen verteilen sich auf die vier Länder Holland, Deutschland,<br />

Frankreich und Großbritannien. Und selbst hierzulande liegt man hinter den offiziellen<br />

Zielen: Von den im Koalitionsvertrag von der Bundesregierung für 2020 angekündigten 100.000<br />

öffentlichen Ladestationen existieren bislang gerade einmal 20.000.<br />

Hinzu kommt: Das Laden am Wohnort ist nicht für alle Deutschen eine gangbare Alternative.<br />

Die eigene Wallbox lässt sich ohne weiteres nur in Einfamilienhäusern anschließen. Wer in einem<br />

Mehrfamilienhaus wohnt, muss zuerst die Eigentümergemeinschaft von der Installation überzeugen<br />

– in vielen Fällen ist das schwierig, vor allem, wenn es sich wie häufig um mehrere Personen<br />

handelt. Der Gesetzgeber hat das längst erkannt und Änderungen angekündigt. Bislang<br />

stehen diese jedoch noch aus.<br />

Wer also gezwungen ist, im öffentlichen Raum zu laden, muss nicht nur eine freie, funktionierende<br />

und einigermaßen schnelle Säule finden, sondern auch die richtige Bezahlkarte dabei haben.<br />

Mittlerweile haben sich zwar viele Stromanbieter zu Verbünden zusammengeschlossen, die eine<br />

Karte für alle gibt es jedoch nicht. Was die Situation zusätzlich kompliziert macht: Die Tarifstrukturen<br />

der einzelnen Unternehmen sind ähnlich wie in der Frühzeit des Handys intransparent und<br />

häufig kaum zu vergleichen. Immerhin kann wer Glück hat, noch eine Gratis-Stromtankstelle<br />

finden. Vor allem Einzelhändler, Stadtwerke und Newcomer auf dem Markt geben die Elektrizität<br />

häufig zum Nulltarif ab. Das dürfte dann für die sonstige Unbill ein wenig entschädigen.<br />

Ob man unter Berücksichtigung all dieser Faktoren jetzt schon ein E-Auto kaufen will, oder den<br />

Einstieg in die strombasierte Mobilität noch eine Neuwagenkauf-Runde aufschiebt – bei dieser<br />

Entscheidung kann die <strong>IAA</strong> mit ihrem Ausblick auf kommende Modelle eine wertvolle Hilfestellung<br />

leisten.<br />

„REICHWEITEN-<br />

ANGST“ VERLIERT<br />

AN BEDEUTUNG<br />

22<br />

e-MOBILITÄT


Der vollelektrische<br />

ID.3<br />

Jetzt entdecken: <strong>IAA</strong>, Halle 3<br />

#NowYouCan<br />

Seriennahe Studie


Volkswagen ID.3<br />

JETZT<br />

Mit der Weltpremiere des ID.3 auf der Internationalen<br />

Automobil-Ausstellung beginnt eine<br />

neue Ära – für Volkswagen, aber auch für die<br />

Kunden und die Branche insgesamt. Mit Milliardeninvestitionen<br />

und einer komplett neuen<br />

Antriebs-Architektur setzt der Hersteller voll<br />

auf die Karte Elektromobilität. Der ID.3 als<br />

erstes Modell der neuen E-Familie hat das Zeug,<br />

dem Elektroantrieb in Deutschland zum Durchbruch<br />

zu verhelfen.<br />

24<br />

VOLKSWAGEN


GEHT‘S LOS<br />

VOLKSWAGEN<br />

25


DER VW ID.3 WURDE VON BEGINN AN ALS<br />

ELEKTROAUTO KONZIPIERT – DAS MACHT<br />

SEINEN REIZ AUS<br />

Der neue VW ID.3 gehört zweifellos zu den<br />

<strong>IAA</strong>-Neuheiten, die mit der größten Spannung<br />

erwartet werden – steht er doch stellvertretend<br />

für den Aufbruch von VW und<br />

der Branche insgesamt in ein neues Zeitalter.<br />

Den Kunden signalisiert er: Wenn VW ein erschwingliches<br />

Kompaktmodell mit Elektroantrieb<br />

baut, dann geht es jetzt wohl wirklich los<br />

mit der Elektromobilität.<br />

Ein Elektroauto für jedermann soll der ID.3<br />

werden, ein Fahrzeug, das ähnlich wie der Golf<br />

das Potenzial zum Modell für die Massen hat<br />

– nicht nur weil es vom größten Hersteller<br />

der Welt kommt und direkt ins Volumensegment<br />

der Kompaktfahrzeuge zielt, sondern<br />

auch weil seine Eigenschaften stimmen: Bis<br />

zu 550 Kilometer Reichweite, ein durchdachtes<br />

Packaging mit viel Platz<br />

im Innenraum, moderne Ausstattung<br />

und bezahlbare Preise ab<br />

knapp 30.000 Euro.<br />

26<br />

VOLKSWAGEN


Antrieb: elektrisch.<br />

Anspruch: Mercedes.<br />

Der neue EQC. Erleben Sie ein faszinierendes Gefühl von<br />

elektrischem Fahren. Mit dem ersten Elektroauto, in dem<br />

133 Jahre Erfahrung stecken und das vor allem eines ist:<br />

ein echter Mercedes-Benz. www.mercedes-benz.com/eqc<br />

EQC 400 4MATIC: Stromverbrauch kombiniert: 20,8–19,7 kWh/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 0 g/km.¹<br />

¹Stromverbrauch und Reichweite wurden auf der Grundlage der VO 692/2008/EG ermittelt. Stromverbrauch und Reichweite sind abhängig von der Fahrzeugkonfiguration.<br />

Anbieter: Daimler AG, Mercedesstraße 120, 70372 Stuttgart.


Der VW ID.3 wurde von Grund auf als Elektroauto<br />

konzipiert – das macht einen Großteil<br />

seines Reizes aus. Man könnte sagen, er<br />

hat den Ballast fossiler Antriebstechnologien<br />

abgeworfen und widmet die neugewonnene<br />

Freiheit dem Raumgewinn für die Passagiere.<br />

Der viertürige ID.3 ist mit 4,26 Metern insgesamt<br />

etwa so lang wie ein Golf, wächst dank<br />

der kurzen Überhänge jedoch mit einem Radstand<br />

von 2,77 Metern deutlich aus der<br />

Kompaktklasse heraus. Die Breite<br />

beträgt 1,81 Meter, die Höhe 1,55<br />

Meter. Die kompakten Abmessungen und kurzen<br />

Überhänge vorn und hinten sorgen für<br />

einen handlichen Wendekreis von 10,2 Metern.<br />

Nicht nur der lange Radstand trägt zur üppigen<br />

Bewegungsfreiheit an Bord des ID.3<br />

bei; weil der Elektromotor zusammen mit den<br />

weiteren Antriebskomponenten direkt an<br />

der angetriebenen Hinterachse sitzt, konnte<br />

auch der Mitteltunnel entfallen. Im vom Grund<br />

auf neu gedachten, fließend gestalteten und<br />

von natürlichen Formen inspirierten Interieur<br />

konnten die Designer daher den Eindruck<br />

28<br />

VOLKSWAGEN


eines offenen mobilen Raums erzeugen, dessen<br />

luftiges Raumgefühl in dieser Fahrzeugklasse<br />

neue Maßstäbe setzt. Fünf Sitzplätze<br />

gibt es an Bord, hinzu kommt ein Gepäckabteil<br />

mit 385 Litern Volumen. Platz für den<br />

Transport eines Fahrrads bietet eine spezielle<br />

Kupplung mit 75 Kilogramm Stützlast, die sich<br />

auch für andere Transportträger eignet.<br />

Die Bedienung erfolgt weitgehend über<br />

Touch-Funktionen: über das zehn Zoll große,<br />

mittig positioniertes Display, aber auch<br />

über die berührungsempfindlichen Tasten auf<br />

• erstes Modell der<br />

elektrischen<br />

ID-Familie<br />

• drei Batteriegrößen,<br />

Reichweiten bis<br />

550 km<br />

• Preise ab knapp<br />

30.000 Euro, Marktstart<br />

Mitte 2020<br />

VOLKSWAGEN<br />

29


WENN VW EIN ERSCHWINGLICHES KOMPAKT-<br />

MODELL MIT ELEKTROANTRIEB BAUT, DANN<br />

GEHT ES JETZT WOHL WIRKLICH LOS MIT DER<br />

ELEKTROMOBILITÄT<br />

dem elektrisch einstellbaren Multifunktionslenkrad.<br />

Nur Fensterhebel und Warnblinker<br />

werden noch mit klassischen Schaltern betätigt.<br />

Das optionale Augmented Reality (AR-)<br />

Head-up-Display projiziert relevante Informationen<br />

direkt auf die Windschutzscheibe<br />

– in einen Bereich, der sich optisch drei<br />

bis zehn Meter vor dem Fahrzeug befindet.<br />

Außen verleihen nicht nur die Proportionen<br />

dem ID.3 eine eigenständige Persönlichkeit:<br />

VW hat für das erste Modell der E-Familie<br />

eine neue Design-DNA entwickelt, die den Zero-Emission-Charakter<br />

zum Ausdruck bringen<br />

soll. Bestimmende Faktoren der auf das Wesentliche<br />

reduzierten Formensprache sind die<br />

nahtlosen Oberflächen, die fließenden Formen<br />

und der gezielte Einsatz von Licht.<br />

Bei der Gestaltung der Frontpartie führt der<br />

ID.3 das VW-Design gewissermaßen zurück<br />

zu seinen Ursprüngen. So wie Käfer und Bulli<br />

wegen ihres Heckmotors ohne vordere Kühlluftöffnungen<br />

auskamen, benötigt auch ein<br />

Elektroauto keinen Kühlergrill. Dies lenkt die<br />

Aufmerksamkeit des Betrachters auf andere<br />

Details – zum Beispiel die interaktiven<br />

LED-Matrix-Scheinwerfer, die einen progressiven<br />

und konzentrierten Eindruck vermitteln.<br />

Ihre Leuchtweite passen sie automatisch<br />

der Umgebung an: Über eine Kamera an der<br />

Frontscheibe wird der vorausfahrende Verkehr<br />

und der Gegenverkehr analysiert. Auf<br />

Basis dieser Daten schaltet sich das Fernlicht<br />

bei Geschwindigkeiten von mehr als 60 km/h<br />

automatisch ein und bleibt aktiv, ohne den<br />

Gegenverkehr zu blenden.<br />

In der Seitenlinie werden die gestreckten Proportionen<br />

besonders deutlich. Das Design<br />

setzt auf große homogene Flächen, Spannung<br />

bringt neben dem langen Radstand eine Charakterlinie<br />

unterhalb der Fenster. Am Heck<br />

erstreckt sich die gläserne, dunkel abgesetzte<br />

Heckklappe über die gesamte Fahrzeugbreite.<br />

Nach unten wird sie von den horizontal angeordneten,<br />

sehr schmalen LED-Rückleuchten<br />

begrenzt.<br />

An den C-Säulen fällt ein markantes Designelement<br />

ins Auge: die rautenförmige Folierung<br />

„ID. Honeycomb“. Diese ist von der<br />

30<br />

VOLKSWAGEN


Halle 8.0 - Stand A01<br />

99 Gramm CO 2<br />

pro Kilometer<br />

Selbstladender Hybrid<br />

Fährt elektrisch und mit Benzin<br />

Der Platz, den Sie brauchen und die Effizienz, die Sie wollen:<br />

Der Ford Mondeo Hybrid Turnier bietet Ihnen mit 1.508 Litern Laderaumvolumen<br />

genug Platz für Familie, Freizeit oder Job. Und dank der<br />

Kombination aus Benzin- und Elektromotor sind Sie nicht nur dynamisch,<br />

sondern auch effizient unterwegs – ganz ohne Ladekabel.<br />

Erleben Sie Ford<br />

Hybrid - jetzt bei<br />

einer Probefahrt.<br />

Bild zeigt optionale Ausstattung.<br />

Kraftstoffverbrauch (in l/100 km nach § 2 Nrn. 5, 6, 6a Pkw-EnVKV in der jeweils geltenden<br />

Fassung): Ford Mondeo Hybrid Turnier 7.0J x 17" und 215/55 R17 Reifen, 2,0-l-Benzin-motor<br />

und Elektromotor mit Systemleistung gesamt 138 kW (187 PS), Automatikgetriebe: 4,8<br />

(innerorts), 4,5 (außerorts), 4,4 (kombiniert). CO 2<br />

-Emissionen: 99 g/km (kombiniert).


Honigwabe inspiriert, einer nachhaltigen Form aus der Natur, die die Ingenieure<br />

und Designer von VW an die Vorzüge des modularen E-Antriebs-Baukastens<br />

(MEB) erinnert. Es ist die Flexibilität und Skalierbarkeit dieser technischen Basisstruktur,<br />

die beispielsweise für das intelligente Packaging des ID.3 und das<br />

großzügige Raumangebot sorgt und dafür, dass auf dieser Grundlage eine große<br />

Familie von Elektrofahrzeugen entsteht: weitere ID-Modelle, aber auch Elektrofahrzeuge<br />

bei anderen Marken innerhalb und sogar außerhalb des Konzerns<br />

(mehr zum MEB auf den Seite 34-37).<br />

Der MEB definiert die Anordnung der Antriebskomponenten: An der angetriebenen<br />

Hinterachse bildet der permanenterregte Synchronmotor mit der Leistungselektronik<br />

und dem Eingang-Getriebe eine kompakte Einheit. Die Hochvolt-Flachbatterie<br />

ist platzsparend im Unterboden angeordnet, Zusatzaggregate<br />

wie Klimakompressor oder Lenkgetriebe wurden in den Vorderwagen integriert.<br />

Die Leistungselektronik steuert den Hochvolt-Energiefluss zwischen Motor und<br />

Batterie und wandelt dabei den in der Batterie gespeicherten Gleichstrom (DC)<br />

in Wechselstrom (AC) für den Traktionsmotor um. Das 12-Volt-Gleichstrom-Bordnetz<br />

wird mit Hilfe eines DC/DC-Wandlers mit Niederspannung versorgt. Die tiefe<br />

Anordnung der Batterie im Fahrzeugboden,<br />

die optimale Gewichtsverteilung zwischen<br />

Vorder- und Hinterachse und der Heckantrieb<br />

sorgen für neutrale Handling-Eigenschaften,<br />

eine satte Straßenlage und hohe Agilität. Der<br />

Elektromotor ist in zwei Leistungsstufen mit<br />

rund 110 kW/150 PS und rund 150 kW/204 PS<br />

erhältlich, beide ermöglichen eine Höchstgeschwindigkeit<br />

von 160 km/h.<br />

Weiterer Vorteil des MEB: Er erlaubt den flexiblen<br />

Einbau verschiedener Batterien. Die<br />

Kunden des ID.3 haben die Wahl zwischen<br />

drei Batteriegrößen und können damit das<br />

Fahrzeug ihren individuellen Anforderungen<br />

anpassen: Wer sein Fahrzeug in der Regel auf<br />

kürzeren Strecken bewegt, kommt mit einer<br />

kleineren Batterie aus und kann den Fahrzeugpreis<br />

entsprechend senken; eine größere<br />

32<br />

VOLKSWAGEN


Batterie bedeutet mehr Reichweite und damit<br />

mehr Flexibilität im Alltag, aber eben auch<br />

einen höheren Preis.<br />

In der Basisversion ist der ID.3 mit einer<br />

45-kWh-Batterie ausgerüstet, die eine elektrische<br />

Reichweite von bis zu 330 Kilometern im<br />

WLTP-Zyklus ermöglicht. Das zum Start angebotene<br />

Sondermodell ID.3 1ST basiert auf der<br />

mittleren Batterievariante mit 58 kWh und<br />

bis zu 420 Kilometer Reichweite, die stärkste<br />

Ausführung besitzt einen Energiegehalt von<br />

77 kWh und ermöglicht eine Reichweite von<br />

bis zu 550 Kilometern.<br />

Nachgeladen werden kann die Batterie mit<br />

einer maximalen Ladeleistung von 7,2 kW<br />

(Wechselstrom) und 50 kW (Gleichstrom),<br />

optional steht auch das Gleichstrom-Laden<br />

mit 100 kW zur Verfügung. Dann lässt<br />

sich binnen 30 Minuten genügend Strom<br />

für weitere 290 Kilometer nachfüllen. Beim<br />

77-Wh-Akku sind Ladeleistungen von bis zu<br />

125 kW möglich. Zum Start des ID.3 bietet<br />

Volkswagen mit dem ID.Charger eine Ladestation<br />

für das Stromtanken zu Hause an – in<br />

zwei Leistungsvarianten und je nach Wunsch<br />

mit Datenverbindung, Fernzugriff und Stromzähler.<br />

Preislich sollen die Wallboxen deutlich<br />

unter den heute marktüblichen Preisen liegen.<br />

Zum Marktstart Mitte 2020 legt VW den ID.3<br />

zunächst in der Sonderedition 1ST auf, die es<br />

in drei festen Ausstattungslinien geben wird.<br />

Den Antrieb bildet jeweils der 150 kW/204 PS<br />

starke E-Motor zusammen mit der mittleren<br />

Batterie mit 58 kWh und bis zu 420 Kilometer<br />

Reichweite. Bereits die Basisversion umfasst<br />

ein Navigationssystem, ein DAB+ Digitalradio,<br />

Sitzheizung, Lenkradheizung und 18- Zoll-Alufelgen,<br />

in der Variante Plus verfügt die Sonderedition<br />

zusätzlich über eine Rückfahrkamera,<br />

die automatische Distanzregelung<br />

ACC und ein schlüsselloses Zugangssystem.<br />

Getönte Scheiben, LED-Matrix-Scheinwerfer,<br />

19-Zoll-Alufelgen und ein Style-Paket werten<br />

die Außenoptik auf, innen gibt es Designsitze,<br />

eine Mittelkonsole mit USB-C-Anschlüssen<br />

und Ambientelicht.<br />

In der Top-Version Max gehören zusätzlich<br />

das Soundsystem „Beats“, das Headup-Display,<br />

induktives Smartphone-Laden,<br />

20-Zoll-Aluräder ein Spurhalteassistent mit<br />

Emergency Assist und ein Spurwechselassistent<br />

dazu. Das ohnehin üppige Raumgefühl<br />

wird durch das glänzend schwarz eingefasste<br />

Panorama-Glasdach nochmals verstärkt: Es ist<br />

übrigens das größte der gesamten Volkswagen-Modellpalette.<br />

VOLKSWAGEN<br />

33


Modularer E-Antriebs-Baukasten (MEB)<br />

DAS RÜCKGRAT DER<br />

ELEKTROMOBILITÄT<br />

34<br />

VOLKSWAGEN


BIS ENDE 2022 STARTEN VW SOWIE<br />

DIE KONZERNMARKEN AUDI, SEAT<br />

UND ŠKODA WELTWEIT DIE PRODUKTION<br />

VON 27 ELEKTROFAHRZEUGEN<br />

Ohne ihn geht nichts: Für die im<br />

kommenden Jahr startende Elektro-Offensive<br />

von Volkswagen<br />

bildet der modulare E-Antriebs-<br />

Baukasten (MEB) die technische<br />

Basis. Die höchst flexible Struktur<br />

schafft die Voraussetzung für eine<br />

große Modellvielfalt – und dafür,<br />

dass der Konzern und seine Marken<br />

die Produktion von E-Fahrzeugen<br />

in kürzester Zeit auf ein enormes<br />

Niveau hochfahren kann.<br />

Mit dem ID.3 und dem ID. SUV startet Volkswagen<br />

2020 ins Elektro-Zeitalter – und nimmt<br />

binnen kürzester Zeit Fahrt auf. Schon im ersten<br />

Jahr will das Unternehmen rund 150.000<br />

E-Autos verkaufen – davon allein 100.000<br />

ID.3 und ID. SUV. Bis 2025 soll der Absatz auf<br />

über eine Million Fahrzeuge pro Jahr steigen,<br />

bei entsprechend ausgebauter Modellpalette:<br />

Bis Ende 2022 starten VW sowie die Konzernmarken<br />

Audi, Seat und Škoda weltweit die<br />

Produktion von 27 Elektrofahrzeugen.<br />

Das enorme Tempo und die Konsequenz, mit<br />

der VW die Ausgestaltung und Umsetzung<br />

der E-Mobilität vorantreibt, sind beeindruckend<br />

– und nur möglich, weil es mit dem<br />

modularen E-Antriebs-Baukasten (MEB) eine<br />

technische Grundlage gibt, die alle künftigen<br />

Modelle der ID.-Familie und die weiteren neuen<br />

Elektroautos im Konzern verbindet.<br />

VOLKSWAGEN<br />

35


Die speziell entwickelte Technologieplattform verzahnt die Komponenten<br />

des elektrischen Antriebssystems und das Package miteinander, erlaubt<br />

die Adaption auf verschiedene Fahrzeuggrößen und -segmente und schafft<br />

auch jene Synergien, die erforderlich sind, um die E-Modelle der neuen Generation<br />

zu erschwinglichen Preisen anzubieten. Dass der ID.3 als bezahlbares<br />

E-Modell in einer zentralen Fahrzeugklasse das Potenzial hat, der Elektromobilität<br />

zum Durchbruch zu verhelfen, ist daher ganz wesentlich der technisch<br />

zugrundeliegenden Struktur zu verdanken.<br />

Das vielleicht Faszinierendste an den neuen E-Mobilen auf MEB-Basis ist<br />

die Art und Weise, wie sie Außenabmessungen und Innenraumangebot in<br />

ein neues, bislang ungekanntes Verhältnis setzen. Befreit vom Ballast des<br />

fossilen Zeitalters ergeben sich außergewöhnlich große Radstände bei extrem<br />

kurzen Überhängen – und damit ein enorm luftiges, flexibel nutzbares<br />

Interieur. Der auf der <strong>IAA</strong> präsentierte ID.3 beweist das eindrucksvoll: Bei<br />

4,26 Metern Länge bietet der kompakte Stromer 2,76 Meter Radstand, was<br />

wiederum 15 Zentimeter mehr sind als beim Golf<br />

und schon fast auf Passat-Niveau liegt.<br />

Der Zero-Emission-Antrieb der E-Modelle auf MEB-<br />

Basis setzt sich in erster Linie aus dem in die<br />

Hinterachse integrierten E-Motor samt Leistungselektronik<br />

und Getriebe, einer platzsparend im<br />

Wagenboden angeordneten Hochvoltflachbatterie und den im Vorderwagen<br />

integrierten Zusatzaggregaten zusammen. Motor, Leistungselektronik und<br />

Eingang-Getriebe bilden dabei eine kompakte Einheit. Die Leistungselektronik<br />

steuert den Energiefluss zwischen Motor und Batterie und wandelt den<br />

in der Batterie gespeicherten Gleichstrom (DC) in Wechselstrom (AC) um. Die<br />

Bordelektronik wird wiederum über einen DC/DC-Wandler mit 12 V versorgt.<br />

Wie bei Benzin- und Dieselmotoren lässt sich<br />

der Antriebsstrang mit unterschiedlich leistungsstarken<br />

Komponenten bestücken und<br />

damit den verschiedenen Anforderungen der<br />

Modelle und Segmente anpassen. Dies gilt für<br />

die Elektromotoren ebenso wie für die Batterien.<br />

Abhängig von der Batteriegröße und dem<br />

jeweiligen Modell sind damit Reichweiten von<br />

ca. 330 bis über 550 km (nach WLTP) möglich.<br />

Wer hauptsächlich in der City unterwegs ist<br />

und nur kurze Distanzen fährt, kann eine Batterie<br />

mit einem kleineren Energiegehalt wählen<br />

und damit den Fahrzeugpreis senken. Wer<br />

häufig längere Strecken zurücklegt, entscheidet<br />

sich für eine größere Batterie und genießt<br />

die höhere Flexibilität im Alltag.<br />

MEHR PARTNER, GERINGERE KOSTEN: IM RAH-<br />

MEN VON KOOPERATIONEN KÖNNEN AUCH AN-<br />

DERE HERSTELLER DIE E-ARCHITEKTUR NUTZEN<br />

Integriert ist der Akku flach im Fahrzeugboden<br />

– das spart Platz und drückt den Schwerpunkt<br />

tief nach unten. Durch die Lage der Batterie in<br />

der Fahrzeugmitte ergibt sich zudem eine optimale<br />

Gewichtsverteilung auf die Achsen von<br />

nahezu 50:50 Prozent. Der niedrige Schwer-<br />

36<br />

VOLKSWAGEN


formen abnehmen und darauf E-Autos für<br />

Europa bauen. In etwas kleinerem Maßstab<br />

will auch die Aachener e.GO Mobile AG den<br />

Elektrifizierungsbaukasten für eigene Modelle<br />

nutzen. Dass sich die Variabilität der Architektur<br />

auch für Kleinserien eignet, hatte<br />

VW bereits im Frühjahr auf dem Genfer Salon<br />

mit dem ID.BUGGY gezeigt: Selbst wollen die<br />

Wolfsburger die Studie nicht zur Serienversion<br />

weiterentwickeln, aber vielleicht findet sich ja<br />

ein passender Partner.<br />

punkt und die ausgeglichene Gewichtsverteilung tragen zu einem ebenso<br />

dynamischen wie ausgewogenen Fahrverhalten bei.<br />

Teil der Plattform ist auch eine spezifische Elektronik-Architektur, die den<br />

klassen- und modellübergreifenden Einbau neuer Assistenz-, Komfort-, Infotainment-<br />

und Bediensysteme erlaubt. In Verbindung mit dem ebenfalls neu<br />

entwickelten Betriebssystem werden so die Voraussetzungen geschaffen für<br />

online-basierte Informationen, Dienstleistungen und Vernetzungen. Elektronik<br />

und Betriebssystem sind via Cloud update-fähig und können so über<br />

den gesamten Lebenszyklus des Fahrzeugs aktuell gehalten und um neue<br />

Funktionen ergänzt werden.<br />

Mit dem MEB will VW eine ähnlich große Modellvielfalt bieten wie mit dem<br />

modularen Querbaukasten (MQB) für konventionell angetriebene Fahrzeuge<br />

– wobei das MQB-Programm beim Polo startet und beim MEB vorerst der<br />

kompakte, eine Klasse höher angesiedelte ID.3 den Einstieg bildet. Bestätigt<br />

sind als kommende Stromer bereits ein ebenfalls 2020 startendes SUV auf<br />

Basis der Studie ID.CROZZ, sowie eine Limousine (ID.VIZZION) und ein Van<br />

mit bis zu sieben Sitzen im modernen Bulli-Stil (ID.BUZZ), die beide für 2022<br />

angekündigt sind.<br />

An der parallelen Produktstruktur aus MQB- und MEB-Modellen hält der<br />

Konzern dabei fest: Gegenüber anderen Strategien, die auf Multitraktions-Baukästen<br />

setzen (eine Plattform sowohl mit konventionellen und<br />

rein elektrischen Antrieben) sieht VW in dieser Aufteilung vor allem den<br />

genannten Vorteil, dass sich mit dem MEB das Platzangebot im Innenraum<br />

vergrößern und flexibler gestalten lässt – und dass sich auch für die Designer<br />

neue Möglichkeiten ergeben, den Elektrofahrzeugen eine eigenständige<br />

Optik zu verleihen.<br />

Nicht nur innerhalb des VW-Konzerns soll der MEB zum Standard werden:<br />

Im Rahmen von Kooperationen können auch andere Hersteller die E-Architektur<br />

nutzen, um durch die damit verbundenen Skaleneffekte die Kosten<br />

der E-Mobilität zu senken und die Verbreitung der Technik weltweit voranzutreiben.<br />

Erster großer Partner ist Ford: Ab 2023 wollen die Amerikaner<br />

über einen Zeitraum von sechs Jahren jährlich zusätzlich 100.000 MEB-Platt-<br />

Produktion<br />

IN DEUTSCHLAND UND DER WELT<br />

Die Batteriesysteme für die Elektroautos auf MEB-<br />

Basis werden überwiegend am VW-Standort Braunschweig<br />

produziert, wo künftig bis zu eine halbe Million<br />

Einheiten pro Jahr gefertigt werden sollen. Auch<br />

die Standorte Salzgitter (Batteriezellen) und Kassel<br />

(Elektroantriebe) hat das Unternehmen im Hinblick<br />

auf die E-Offensive aus- und umgebaut.<br />

Die Fahrzeuge selbst sollen weltweit an acht Standorten<br />

vom Band laufen: In Deutschland beginnt im<br />

Werk Zwickau bereits Ende <strong>2019</strong> die Produktion des<br />

kompakten ID.3, auch Emden und Hannover sollen<br />

künftig Elektrofahrzeuge fertigen. Zudem sind<br />

Dresden und Mladá Boleslav als europäische Elek-<br />

tro-Standorte vorgesehen. In China entstehen in<br />

Anting/Shanghai und Foshan zwei weitere MEB-Werke,<br />

die 2020 die Produktion aufnehmen werden; das<br />

erste in den USA produzierte MEB-Elektroauto soll<br />

2022 in Chattanooga vom Band rollen.<br />

OHNE DEN BALLAST DES FOSSILEN ZEITALTERS<br />

ERGEBEN SICH AUSSERGEWÖHNLICH GROSSE<br />

RADSTÄNDE – UND DAMIT EIN ENORM LUFTIGES,<br />

FLEXIBEL NUTZBARES INTERIEUR<br />

VOLKSWAGEN<br />

37


Volkswagen ID.R<br />

AUF<br />

REKORDJAGD<br />

Rund um den Globus auf Rekordjagd: Mit dem Elektro-Rennwagen ID.R<br />

stellt Volkswagen auf berühmten Rennstrecken eine Bestmarke nach der<br />

anderen auf – und ist dabei bisweilen schneller als die klassischen Verbrenner.<br />

Nach Pikes Peak, Goodwood und Nürburgring wartet nun das<br />

chinesische „Tor zum Himmel“.<br />

BEI SEINER REKORDJAGD IST DER ID.R BISWEILEN<br />

SOGAR SCHNELLER ALS DIE KLASSISCHEN<br />

VERBRENNER<br />

Schon 2018 konnte VW mit dem elektrisch<br />

angetriebenen Rennwagen ID.R beim „Pikes<br />

Peak“-Bergrennen in den USA eine neue<br />

Bestmarke aufstellen. Nach nur 250 Tagen<br />

Entwicklungszeit jagte Romain Dumas den<br />

E-Renner in nur 7:57,148 Minuten den Berg<br />

hinauf und blieb damit erstmals in der Geschichte<br />

des „Race to the Clouds“ unter der<br />

Acht-Minuten-Marke. Den bisherigen Streckenrekord<br />

unterbot der Franzose dabei um<br />

16 Sekunden. Ein ähnlicher Triumph gelang<br />

wenige Wochen später beim Hillclimb auf<br />

dem Goodwood Festival of Speed, wo Dumas<br />

auf Anhieb den Rekord für Elektrofahrzeuge<br />

knackte.<br />

Im Sommer dieses Jahres hat Volkswagen die<br />

Rekordjagd wieder aufgenommen. Für die Herausforderung<br />

Nürburgring wurde das Fahrzeug<br />

umfassend weiterentwickelt. Besonders im Bereich<br />

der Aerodynamik wurde die 500 kW/<br />

680 PS starke Flunder auf die Ansprüche<br />

der 20,8 Kilometer langen Nordschleife abgestimmt:<br />

Auf der wohl schwierigsten und<br />

anspruchsvollsten Rennstrecke der Welt geben<br />

weniger enge Kehren wie am Pikes Peak,<br />

sondern mehr lange Highspeed-Bereiche die<br />

38<br />

VOLKSWAGEN


von 204,96 km/h unterwegs und verbrauchte<br />

dabei nur 24,7 kWh Energie – ein Viertel der<br />

Energie, die ein GT3-Sportwagen pro Runde<br />

benötigt. Knapp zehn Prozent der Energie<br />

erzeugte der ID.R dabei durch Bremsenergie-Rückgewinnung.<br />

Darüber hinaus stand dem Fahrer ein manuell<br />

bedienbares Drag-Reduction-System (DRS)<br />

zur Verfügung, mit dem während der Fahrt<br />

ein Element des Heckflügels verstellt werden<br />

und der Luftwiderstand deutlich gesenkt<br />

werden kann. Während Dumas in Kurven auf<br />

den maximalen Anpressdruck des über zwei<br />

Meter breiten Leitwerks setzte, reduzierte das<br />

aktivierte DRS an insgesamt 23 Stellen – zum<br />

Beispiel in Beschleunigungsphasen oder auf<br />

Geraden wie der drei Kilometer langen „Döttinger<br />

Höhe“ – den Luftwiderstand des ID.R<br />

und erlaubte damit eine besonders effiziente<br />

Nutzung der in den Lithium-Ionen-Batterien<br />

gespeicherten Energie. Insgesamt war das<br />

DRS während der Rekordrunde 88,82 Sekunden<br />

lang geöffnet – das sind 24,3 Prozent der<br />

Fahrtzeit.<br />

Marschrichtung vor. Darauf war der ID.R in<br />

seiner ursprünglichen Version nicht ausgelegt.<br />

DER E-REKORD AUF DER NORDSCHLEIFE WAR<br />

GLEICHZEITIG DIE ENERGIEEFFIZIENTESTE<br />

RUNDE, DIE HIER JE GEFAHREN WURDE<br />

Schon die ersten Testfahrten einige Wochen<br />

vor dem Rekordversuch im Juni zeigen jedoch<br />

das enorme Potenzial des E-Renners<br />

auf – wenngleich die Strecke zu diesem Zeitpunkt<br />

noch eifeltypisch feucht ist. Zur Rekordjagd<br />

selbst präsentierte sich die „Grüne<br />

Hölle“ hingegen von ihrer besten, wenngleich<br />

ungewohnten Seite: Auf knochentrockenem<br />

Asphalt bei angenehmen Außentemperaturen<br />

fand das Team ideale Bedingungen vor. Auch<br />

Romain Dumas erwies sich einmal mehr als<br />

Idealbesetzung für das Cockpit des ID.R: Als<br />

viermaliger Gewinner des 24-Stunden-Rennens<br />

kennt der Porsche-Werksfahrer die Strecke<br />

natürlich bestens. In 6:05,336 Minuten<br />

umrundete er den Eifelkurs und unterbot den<br />

bis dato gültigen Bestwert für Elektrofahrzeuge<br />

dabei um rund 40 Sekunden.<br />

Danach ging es für den ID.R erneut nach<br />

Goodwood. Beim berühmten Sprintrennen<br />

im Süden Englands verbesserte Dumas im Juli<br />

nicht nur seine eigene Elektro-Bestmarke aus<br />

dem Vorjahr, sondern unterbot mit einer Zeit<br />

von 39,90 Sekunden sogar den 20 Jahre alten<br />

Gesamtstreckenrekord des Formel-1-Boliden<br />

McLaren MP4/13 um 1,7 Sekunden.<br />

Nach den Rekordfahrten in Europa und den<br />

USA nimmt Volkswagen nun China ins Visier<br />

– oder genauer: die Tianmen Shan Big Gate<br />

Road, die in 99 Kurven auf den 1.519 Meter<br />

hohen Tianmen Mountain führt. Von 200 Metern<br />

über Normalnull schlängelt sich die Straße<br />

schmal, steil und gewunden entlang steiler<br />

Felswände auf 1.300 Meter hinauf zum sogenannten<br />

„Tor zum Himmel“. Im September<br />

<strong>2019</strong> will der ID.R hier Pionierarbeit leisten<br />

– und einen weiteren Beleg für die technologische<br />

und emotionale Anziehungskraft der<br />

Elektromobilität liefern.<br />

Wie VW später errechnete, absolvierte Dumas<br />

dabei gleichzeitig auch die energieeffizienteste<br />

Runde in der Geschichte der Nordschleife.<br />

So war der Elektro-Rennwagen bei seiner<br />

Rekordfahrt mit einem Durchschnittstempo<br />

VOLKSWAGEN<br />

39


1.255.000<br />

… Fahrzeuge mit batterieelektrischen und<br />

Plug-in-Hybrid-Antrieben wurden im vergangenen<br />

Jahr in China verkauft. In den USA waren es<br />

im selben Zeitraum 361.000 und in Norwegen<br />

73.000 Fahrzeuge. Deutschland belegte mit<br />

68.000 Fahrzeugen den vierten Platz, hat das<br />

Analyse-Institut Statista gezählt.<br />

KLARE ANSAGE<br />

40<br />

MELDUNGEN Wer hätte das gedacht?<br />

DER NEUE POSTBOTE<br />

Die Auslieferung von Paketen auf der „letzten<br />

Meile“ soll künftig mit autonom und natürlich auch<br />

elektrisch agierenden Fahrzeugen erfolgen. Doch<br />

wie kommt die bestellte Ware vom Fahrzeug zum<br />

Kunden ins Haus oder in die Wohnung? Der künftige<br />

Zusteller muss nicht unbedingt über menschliche<br />

DNA verfügen. Auch ein anderer Zweibeiner<br />

könnte die Arbeit erledigen. Hersteller Ford testet<br />

in Zusammenarbeit mit dem amerikanischen<br />

Unternehmen Agility Robotics die persönliche<br />

Zustellung durch einen Digit genannten Roboter.<br />

Dieser wird im Ladeabteil eines autonom fahrenden<br />

Fahrzeugs platzsparend zusammengefaltet<br />

und am Zielort automatisch ausgeladen sowie<br />

entfaltet. Er kann bis zu 20 Kilogramm schwere<br />

Pakete vom Auto zum Bestimmungsort tragen.<br />

Sein Bewegungsmuster ähnelt dem von Menschen<br />

und er ist in der Lage, Treppen zu steigen und sich<br />

auf unwegsamem Gelände zu bewegen.<br />

Wer kennt das nicht? Endlich eine freie und auch aktive Ladesäule<br />

gefunden und dann hapert es an der richtigen Ladekarte. Unterschiedliche<br />

Bezahldienste und Abrechnungsmodelle erschweren<br />

häufig das Stromtanken. Da sind Ärger und Frust (und Stillstand)<br />

vorhersehbar. Das muss aber nicht sein, wie das Beispiel Kalifornien<br />

zeigt. Der US-Bundesstaat macht Schluss mit dem Ladekarten-Wirrwarr:<br />

Künftig müssen die dortigen Stromzapfsäulen<br />

nach Plänen der Regierung mit einem einheitlichen Bezahlsystem<br />

ausgestattet sein. Vorgeschrieben wird zum einen die Zahlung<br />

per Kreditkartenleser, als Alternative muss die Zahlung über eine<br />

gebührenfreie Telefonnummer möglich sein.<br />

GEWUSST WIE<br />

Mit Solarenergie kommt man weiter. Toyota lotet das Potenzial<br />

von Photovoltaik-Zellen aus und lässt den Prius Plug-in-<br />

Hybrid testweise seinen eigenen Strom aus Sonnenenergie<br />

produzieren. Das Dach, die Heckklappe und die Motorhaube<br />

eines Prototyps sind mit leistungsstarken Solarzellen gedeckt,<br />

die über einen Wirkungsgrad von 34 Prozent und eine Nennleistung<br />

von 860 Watt verfügen. Die Japaner setzen Photovoltaik-Zellen<br />

im Prius bereits seit längerem ein, bislang können<br />

sie den Fahrstromvorrat jedoch nur bei stehendem Fahrzeug<br />

auffüllen. Im Prototyp klappt das nun auch während der Fahrt.<br />

Die gewonnene Energie wird in einer Batterie gespeichert und<br />

für den Antrieb genutzt.


ELEKTRISCHES<br />

SCHNEEGESTÖBER<br />

Bislang hört man sie vom weiten, wenn sie meist spätabends<br />

oder frühmorgens Bahnen in den Schnee ziehen. Die Rede ist<br />

von Pistenraupen. In Zukunft könnte das leiser vonstattengehen.<br />

Der Ulmer Geländefahrzeugspezialist Kässbohrer hat mit<br />

dem PistenBully 100 E eine rein batterieelektrisch angetriebene<br />

Schneeraupe entwickelt und testet nun die Serientauglichkeit<br />

dieses Prototyps. Das Kettenfahrzeug ist mit einer 126-Kilowattstunden-Batterie<br />

gerüstet, die eine durchschnittliche<br />

Fahrzeit von 2,5 bis 3 Stunden erlauben soll. Um die Batterie<br />

wieder vollständig zu laden, gibt Kässbohrer eine Ladezeit von<br />

6,5 Stunden an. Die beiden für den Vortrieb verantwortlichen<br />

E-Motoren leisten jeweils 90 kW/122 PS.<br />

RATSCHLÄGE AUS DER WOLKE<br />

Zwischen den verschiedenen Wolkenformationen nehmen die<br />

Daten-Wolken eine immer größere Bedeutung ein. Zulieferer<br />

Bosch will nun mithilfe eines Cloud-Services Lebensdauer und<br />

Leistung von Elektroauto-Batterien verbessern. Schließlich<br />

hängen vom richtigen Batteriemanagement nicht zuletzt<br />

Reichweite und Lebensdauer eines Elektroautos ab. Als erstes<br />

Unternehmen testet der chinesische Mobilitätsdienstleister<br />

Didi die „Battery in the Cloud“. Das System sammelt und analysiert<br />

die Akku-Daten, die in deren E-Autoflotte anfallen. Die<br />

Überwachung soll unter anderem dabei helfen, den Verschleiß<br />

der teuersten Komponente eines Elektroautos um bis zu 20<br />

Prozent zu reduzieren, indem etwa einzelnen Fahrern Hinweise<br />

zur effizienteren Nutzung ihres Fahrzeugs gegeben werden.<br />

GEPIMPTER OLDIE<br />

Jaguar E-Typ-Fahrer aufgepasst: Schon bisher<br />

konnten Besitzer, die zwar die schöne Form ihres<br />

Oldtimers lieben, aber den in den 60er Jahre gebotenen<br />

Komfort und Technikstand nicht mehr zeitgemäß<br />

finden, ihr Schätzchen bei der englischen<br />

Firma „Evolution E-Types“ restaurieren und pimpen<br />

lassen. Das Unternehmen bietet unter anderem den<br />

Einbau von Klimaanlage, Servolenkung, LED-Leuchten,<br />

elektrischen Fensterhebern oder modernen<br />

Bremsanlagen sowie Fahrwerksoptimierungen an.<br />

Ab 2020 wird in Zusammenarbeit mit dem Konversionsspezialist<br />

Electrifi aus dem Oldie auf Wunsch<br />

sogar ein Elektro-Fahrzeug mit 336 kW/456 PS.<br />

Der Standardspurt soll in 4 Sekunden gelingen, die<br />

Höchstgeschwindigkeit bei 279 km/h liegen. Batteriegröße,<br />

Reichweite und Ladezeiten sind noch<br />

nicht bekannt. Wer sich für eine solche Umrüstung<br />

interessiert, sollte Zeit mitbringen. Pro Jahr schafft<br />

das Unternehmen bislang nur drei Umbauten. Ach<br />

ja, ein bisschen Geld auf der hohen Kante ist auch<br />

vonnöten. Schon der normale Umbau kostet rund<br />

400.000 Euro. Eine Elektro-Konversion dürfte mehr<br />

als das Doppelte verschlingen.<br />

37,8%<br />

41<br />

MELDUNGEN Wer hätte das gedacht?<br />

… betrug der Anteil der Stromerzeugung aus<br />

erneuerbaren Energiequellen am gesamten<br />

deutschen Bruttostromverbrauch, errechnete<br />

Statista für das Jahr 2018. Der Bruttostromverbrauch<br />

in Deutschland lag in diesem Jahr bei<br />

rund 599 Terawattstunden.


Marktübersicht Elektroautos<br />

DIE HIER GIBT ES UND<br />

Das Angebot an Elektroautos ist in den vergangenen<br />

Monaten stark gewachsen. Und es<br />

wächst weiter. Ist aktuell vor allem das Pkw-<br />

Mittelfeld zwischen teuren Luxus-Modellen<br />

und Nischenautos für die City noch dünn besetzt,<br />

kommen bis Ende 2020 zahlreiche Stromer aus der<br />

Mitte der automobilen Gesellschaft auf deutsche Straßen.<br />

Zu vertretbaren Preisen und mit alltagstauglichen Reichweiten.<br />

MODELL KLASSE MAX. REICHWEITE PREIS AB<br />

Audi E-Tron SUV 414 km (NEFZ) 80.900 €<br />

BMW i3 Kleinwagen bis zu 359 km (NEFZ) 38.000 €<br />

Citroën E-Mehari Kleinwagen 195 km (NEFZ) 25.270 €<br />

e.Go Life Kleinstwagen 184 km (NEFZ) 15.900 €<br />

Hyundai Ioniq Elektro Kompaktwagen 280 km (NEFZ) 33.300 €<br />

Hyundai Kona Elektro Mini-SUV 449 km (WLTP) 34.600 €<br />

Hyundai Nexo Fuel Cell SUV 756 km (NEFZ) 69.000 €<br />

Jaguar i-Pace SUV 470 km (WLTP) 77.850 €<br />

Kia E-Niro Mini-SUV 455 km (NEFZ) 34.290 €<br />

Kia E-Soul Mini-SUV 452 km (NEFZ) 33.990 €<br />

Mercedes EQC SUV 390 km (WLTP) 71.281 €<br />

Nissan e-NV200 Evalia Kleinbus 275 km (NEFZ) 41.035 €<br />

Nissan Leaf Kompaktwagen 385 km (WLTP) 36.800 €<br />

Opel Ampera-E Mini-SUV 520 km (NEFZ) 42.990 €<br />

Renault Kangoo ZE Hochdachkombi 270 km (NEFZ) 24.776 € (ohne Batterie)<br />

Renault Zoe Kleinwagen 316 km (WLTP) 21.900 € (ohne Batterie)<br />

Smart Forfour EQ Kleinstwagen 154 km (NEFZ) 22.600 €<br />

Smart Fortwo EQ Kleinstwagen 160 km (NEFZ) 21.940 €<br />

Tesla Model 3 Mittelklasselimousine 560 km (WLTP) 56.800 €<br />

Tesla Model S Businesslimousine 632 km (NEFZ) 71.999 €<br />

Tesla Model X SUV 565 km (NEFZ) 96.280 €<br />

Toyota Mirai Fuel Cell Businesslimousine 550 km (WLTP) 78.600 €<br />

VW E-Golf Kompaktwagen 231 km (WLTP) 35.900 €<br />

VW E-up Kleinstwagen 160 km (WLTP) 22.975 €<br />

42<br />

e-MOBILITÄT


DIE HIER KOMMEN<br />

MODELL KLASSE MAX. REICHWEITE PREIS AB MARKTSTART<br />

BMW iX3 SUV 450 km 70.000 € 2020<br />

Honda e Kleinwagen 200 km (WLTP) 35.000 € Anfang 2020<br />

Mercedes EQV Kleinbus 400 km k.A. Ende <strong>2019</strong><br />

Mini Cooper SE Kleinwagen 270 km 32.500 € Januar 2020<br />

Opel Corsa e Kleinwagen 330 km 30.000 € Februar 2020<br />

DS 3 Crossback Mini-SUV 320 km (WLTP) 39.000 € Ende <strong>2019</strong><br />

Peugeot e-208 Kleinwagen 340 km (NEFZ) 30.000 € Frühjahr 2020<br />

Polestar 2 Mittelklasselimousine 500 km 40.000 € 2020<br />

Porsche Taycan Businesslimousine 450 km (NEFZ) 100.000 € Anfang 2020<br />

Seat Mii Electric Kleinstwagen 260 km 20.000 € Ende <strong>2019</strong><br />

Škoda Citigo e Kleinstwagen 260 km 20.000 € Ende <strong>2019</strong><br />

Sono Sion Kompaktwagen 250 km 25.500 € 2. Halbjahr 2020<br />

VW E-T6 Kleinbus k.A. k.A. 2020<br />

VW ID.3 Kompaktwagen 330 km 30.000 € April 2020<br />

e-MOBILITÄT<br />

43


Fragen und Antworten zur Elektromobilität<br />

WAS E-AUTOFAHRER<br />

WISSEN SOLLTEN<br />

Auf der Straße verhalten sich Elektroautos prinzipiell nicht anders als<br />

Pkw mit Diesel oder Benziner. Vor und nach der Fahrt gibt es jedoch<br />

durchaus Unterschiede. Wir klären ein paar wichtige Fragen.<br />

44<br />

e-MOBILITÄT


Benötige ich eine Wallbox?<br />

Wer sein E-Auto regelmäßig zuhause laden<br />

will, braucht einen geeigneten Anschluss.<br />

Die normale Haushaltssteckdose ist nur eine<br />

Notlösung. Sie ist weniger sicher und in der<br />

Regel auch weniger effizient als eine Wandladestation.<br />

Die sogenannten Wallboxen<br />

gibt es in verschiedenen Leistungsklassen<br />

ab rund 500 Euro plus Montage durch eine<br />

Fachkraft. Empfehlenswert ist für die meisten<br />

Nutzer ein Gerät mit 11 kW Leistung,<br />

das einen guten Kompromiss aus relativ<br />

schnellem Laden und überschaubaren Kosten<br />

bietet.<br />

deutschlandweite Tanken bei unterschiedlichen<br />

Betreibern erlaubt. Allerdings können<br />

die Tarife an einzelnen Säulen von denen der<br />

örtlichen Anbieter abweichen. Bezahlt wird<br />

an Ladesäulen in der Regel online, Kartenschlitze<br />

oder Münzeinwürfe gibt es nicht.<br />

Sind brennende Elektroautos besonders<br />

gefährlich?<br />

Brennt ein Akku, ist er nur schwer zu löschen.<br />

Dass man ein E-Auto wie in sozialen<br />

Medien häufig behauptet daher nur komplett<br />

ausbrennen lassen kann, ist allerdings<br />

nicht korrekt. Der Deutsche Feuerwehrverband<br />

empfiehlt die Brandbekämpfung mit<br />

sehr viel Wasser zur Kühlung der brennenden<br />

Batterie. So kann die Kettenreaktion in<br />

ihrem Inneren unterbrochen werden.<br />

Wie lange dauert es, ein E-Auto zu laden?<br />

Die an der Steckdose benötigte Zeit hängt<br />

von mehreren Faktoren ab. Die wichtigste<br />

Rolle spielen die Stromquelle und das Ladegerät<br />

im Auto. Und auch das verwendete<br />

Kabel hat einen Einfluss. Aus der Haushaltssteckdose<br />

fließen lediglich 2,3 kW, die meisten<br />

privaten Wallboxen kommen auf 11 kW,<br />

an öffentlichen AC-Ladesäulen stehen meist<br />

bis zu 22 kW zur Verfügung. Flotter geht es<br />

an den DC-Stationen, die 50 kW und mehr<br />

liefern. Allerdings limitiert zusätzlich auch<br />

das Auto die Tank-Geschwindigkeit, etwa<br />

durch den verbauten Bordlader oder den<br />

aktuellen Batteriezustand. Während der<br />

Fahrt warm gewordene Akkus etwa laden<br />

deutlich langsamer.<br />

Wie teuer ist das Laden eines E-Autos am<br />

öffentlichen Ladepunkt?<br />

Die Preisstruktur an den Schnell- und Normalladesäulen<br />

ist weiterhin unübersichtlich<br />

und intransparent. Die Abrechnungsarten<br />

variieren von Anbieter zu Anbieter, neben<br />

den Kilowattkosten kommen oft noch Zeitoder<br />

Grundgebühren hinzu. An der Ladesäule<br />

selbst findet sich dazu in der Regel keine<br />

Information, will man es genau wissen, hilft<br />

nur das Durchklicken der jeweiligen Internetseite.<br />

Wer viel unterwegs ist und nicht<br />

immer beim gleichen Anbieter lädt, sollte<br />

sich eine Roaming-Karte zulegen, die das<br />

Wie lang sind die Lieferzeiten für E-Autos?<br />

Auf einige Modelle müssen Käufer bis zu ein<br />

Jahr warten, andere sind mehr oder weniger<br />

sofort zu haben. Vor allem dienstältere, stark<br />

nachgefragte Modelle stehen vergleichsweise<br />

schnell bereit – allerdings gibt es auch<br />

dort Ausnahmen. Häufige Gründe für die<br />

wenig kundenfreundlichen Lieferzeiten sind<br />

Produktionsengpässe, vor allem bei der Batterie,<br />

oder zu pessimistische Absatzplanungen<br />

der Hersteller.<br />

e-MOBILITÄT<br />

45


Wie lange hält ein E-Auto-Akku?<br />

Die Traktionsbatterien sind auf lange Lebensdauer<br />

ausgelegt, sollen in der Regel ein<br />

Autoleben lang funktionieren. Die Hersteller<br />

gewähren üblicherweise Garantien von acht<br />

Jahren oder 100.000 Kilometern Laufleistung.<br />

Auch danach sind die Energiespeicher<br />

nicht nutzlos, sie bieten aber etwas weniger<br />

Kapazität als am Anfang. Wie lange ein<br />

individueller Akku hält, hängt aber auch vom<br />

Einsatzprofil des Autos ab. Häufiges Schnellladen<br />

etwa kann den Alterungsprozess<br />

beschleunigen.<br />

Wie teuer ist der Austausch einer<br />

Batterie?<br />

Der Akku ist mit großem Vorsprung die teuerste<br />

Komponente eines E-Autos. Muss sie<br />

nach Ablauf der Garantie komplett getauscht<br />

werden, kostet das den Halter schnell einen<br />

fünfstelligen Betrag. Alternativ sollen sich<br />

bei vielen Modellen auch einzelne Zellen tauschen<br />

lassen, was deutlich billiger wäre. Wer<br />

das Risiko trotzdem scheut, kann bei einigen<br />

Herstellern die Batterie für seinen Neuwagen<br />

auch mieten.<br />

Hält das Stromnetz die wachsende Zahl an<br />

E-Autos aus?<br />

Aktuell und auf absehbare Zeit macht das<br />

E-Auto dem nationalen Stromnetz keine<br />

großen Schwierigkeiten. Sollte die Zahl der<br />

Fahrzeuge stark wachsen, müsste mehr<br />

Strom erzeugt werden – allerdings kommt<br />

der Mehrbedarf nicht über Nacht. Wallboxen<br />

müssen trotzdem schon heute beim örtlichen<br />

Energieversorger gemeldet werden, damit<br />

dieser das Netz stabil halten kann. Langfristig<br />

könnten Elektroautos sogar dabei helfen,<br />

indem sie Energie bei Bedarf zwischenspeichern<br />

oder ins Netz zurückspeisen.<br />

46<br />

e-MOBILITÄT


Für die schönsten Augenblicke<br />

Der neue Renault CLIO<br />

Neuer Renault Clio: Gesamtverbrauch kombiniert (l/100 km): 5,2–4,4; CO 2 -Emissionen kombiniert: 119–100 g/km. Energieeffizienzklasse: B–A<br />

(Werte nach Messverfahren VO [EG] 715/2007).<br />

Renault empfiehlt


Porsche Taycan<br />

DIE STILLE REVOLUTION<br />

Porsche macht Ernst mit dem E-Antrieb. Der neue Taycan<br />

ist der erste Elektrosportwagen der Marke und will die<br />

Konkurrenz nicht nur auf der Straße distanzieren, sondern<br />

auch an der Ladesäule.<br />

Mit dem Taycan enthüllt Porsche auf der <strong>IAA</strong> seinen ersten rein elektrischen<br />

Sportwagen und startet in ein neues Zeitalter. Die Stuttgarter meinen es<br />

ernst: Sechs Milliarden Euro investieren sie in die Elektromobilität, wollen<br />

dabei nicht nur emissionsfreie Autos auf die Straße bringen, sondern künftig<br />

auch die Produktion klimaneutral gestalten.<br />

Die ersten Plug-in-Hybride von Porsche sind schon länger unterwegs, aber<br />

erst der neue Taycan zeigt, wie konsequent der Sportwagenbauer die Revolution<br />

der Stille betreibt. Dabei bleibt der Taycan ein echter Porsche: bei<br />

Performance und Package über jeden Zweifel erhaben – nur eben mit vollelektrischem<br />

Antrieb.<br />

Den Auftakt machen die beiden Hochleistungs-Varianten Taycan Turbo S<br />

und Taycan Turbo zu Preisen ab rund 185.000 Euro bzw. 152.000 Euro; sie<br />

sind ab sofort bestellbar. Etwas weniger leistungsstarke Varianten sollen<br />

noch in diesem Jahr folgen, Ende 2020 will Porsche dann mit dem Taycan<br />

Cross Turismo ein geräumigeres Derivat nachlegen.<br />

Mit bis zu 560 kW/761 PS bzw. 500 kW/680 PS Overboost-Leistung bilden<br />

Taycan Turbo S und Taycan Turbo die Speerspitze der Porsche E-Baureihe<br />

und zählen zu den leistungsstärksten Serienmodellen im Produktprogramm.<br />

Dass Porsche bei seinem ersten Elektro-Renner Kompromisse eingehen würde,<br />

war ohnehin nicht zu erwarten, aber die Daten beeindrucken dann doch:<br />

Der Taycan Turbo S beschleunigt in 2,8 Sekunden von null auf 100 km/h, der<br />

Taycan Turbo in 3,2 Sekunden. Beide Modelle sind bis zu 260 km/h schnell,<br />

der Antrieb erfolgt über je einen Elektromotor auf alle vier Räder – an der<br />

Hinterachse über ein Zweigang-Getriebe.<br />

Den Wettbewerb auf Distanz halten will der Taycan aber nicht nur auf der<br />

Straße, sondern vor allem auch an der Ladestation: Als erstes Serienfahrzeug<br />

tritt der E-Porsche mit einer Systemspannung von 800 Volt anstatt<br />

der üblichen 400 Volt an und lässt sich damit deutlich schneller aufladen.<br />

An Gleichstrom-Schnellladestationen ist nach nur gut fünf Minuten wieder<br />

genug Saft für weitere 100 Kilometer im 93-kWh-Akku. Das Nachladen von<br />

fünf auf 80 Prozent der Maximalkapazität dauert unter Idealbedingungen<br />

22,5 Minuten, die maximale Ladeleistung beträgt 270 kW. Zu Hause können<br />

Taycan-Fahrer ihr Auto mit bis zu 11 kW mit Wechselstrom aufladen. Pro<br />

Akkuladung kommt man mit dem Turbo S bis zu 412 Kilometer weit, der<br />

Turbo schafft bis zu 450 Kilometer (jeweils nach WLTP).<br />

DANK EINER SYSTEM-<br />

SPANNUNG VON 800 VOLT<br />

ANSTATT DER ÜBLICHEN<br />

400 VOLT LÄSST SICH DER<br />

E-PORSCHE DEUTLICH<br />

SCHNELLER AUFLADEN<br />

48<br />

PORSCHE


PORSCHE<br />

49


In beiden Versionen des neuen Taycan arbeiten je zwei effiziente Elektromotoren.<br />

Sie sitzen an Vorder- und Hinterachse und bilden damit einen<br />

elektrischen Allradantrieb. E-Maschine, Getriebe und Pulswechselrichter sind<br />

jeweils zu einem kompakten Antriebsmodul zusammengefasst, das sich laut<br />

Hersteller durch die derzeit höchste Leistungsdichte (kW pro Liter Bauraum)<br />

aller auf dem Markt angebotenen Elektroantriebe auszeichnet. Ein Grund<br />

dafür ist die besondere Wicklung der Magnetspulen, die einen höheren Kupferanteil<br />

im Stator ermöglicht, dem unbeweglichen Teil des Elektromotors.<br />

Dadurch steigen Leistung und Drehmoment bei gleichem Volumen.<br />

Porsche Torque Vectoring Plus (PTV Plus). Vier<br />

Fahrprogramme stehen zur Wahl, mit denen<br />

der Fahrer je nach Wunsch mehr Wert auf eine<br />

möglichst große Reichweite („Range“) oder maximale<br />

Performance („Sport Plus“) legen kann.<br />

Im Modus „Individual“ können zudem einzelne<br />

Systeme nach persönlichen Vorlieben konfiguriert<br />

werden. Das Rekuperationssystem erzeugt<br />

bis zu 265 kW Leistung und kann, wie sich laut<br />

Während Elektroautos üblicherweise mit einem<br />

Eingang-Getriebe auskommen, kommt an der<br />

Hinterachse des Taycan ein von Porsche entwickeltes<br />

Zweigang-Getriebe zum Einsatz. Es<br />

ZUM EINSATZ<br />

sorgt im ersten Gang für eine noch stärkere<br />

Beschleunigung vom Start weg und soll im länger übersetzten zweiten Gang<br />

eine höhere Effizienz auch bei hohem Tempo sicherstellen.<br />

Die Fahrwerksysteme des Taycan sind komplett vernetzt und werden<br />

über die integrierte Fahrwerkregelung Porsche 4D-Chassis Control in Echtzeit<br />

analysiert und synchronisiert. Zu den Fahrwerksystemen gehören<br />

eine adaptive Luftfederung mit Dreikammer-Technologie inklusive elektronischer<br />

Dämpferregelung PASM (Porsche Active Suspension Management)<br />

sowie die elektromechanische Wankstabilisierung Porsche Dynamic<br />

Chassis Control Sport (PDCC Sport) inklusive Drehmomentverteilung<br />

AN DER HINTERACHSE DES TAYCAN KOMMT EIN<br />

VON PORSCHE ENTWICKELTES ZWEIGANG-GETRIEBE<br />

Hersteller in Fahrversuchen gezeigt hat, rund 90<br />

Prozent der Bremsvorgänge übernehmen, ohne<br />

dass zusätzlich die hydraulischen Radbremsen<br />

aktiviert werden müssen.<br />

Einen wesentlichen Beitrag zu einer möglichst<br />

effizienten Fortbewegung liefert auch das aerodynamische<br />

Design des Taycan, der auf einen<br />

c W -Wert von bis zu 0,22 kommt. An die flache<br />

und breite Front schließt sich eine schlanke Kabi-<br />

• erster Porsche<br />

mit Elektroantrieb<br />

• gut fünf Minuten<br />

Nachladen – 100 km<br />

mehr Reichweite<br />

• weitere Leistungsvarianten<br />

geplant<br />

50<br />

PORSCHE


ne und daran wiederum das von ausgeprägten<br />

Schultern betonte, kraftvolle Heck an. Die<br />

Silhouette wird von der nach hinten abfallenden<br />

Dachlinie geprägt.<br />

Während das Äußere durchaus vertraut wirkt,<br />

kommt der Aufbruch in ein neues Zeitalter,<br />

den der Taycan signalisieren will, vor allem in<br />

Innenraum zum Ausdruck. Im klar strukturierten<br />

und neu konzipierten Cockpit wurde die<br />

Zahl klassischer Bedienelemente wie Schalter<br />

oder Knöpfe stark reduziert. Stattdessen<br />

erfolgt die Steuerung per Touch-Bedienung<br />

oder Sprachsteuerung.<br />

Die Instrumente sind komplett digitalisiert:<br />

vom frei stehenden und gebogenen Kombiinstrument<br />

im 16,8-Zoll-Format mit vier verschiedenen<br />

Anzeigemodi über das zentrale,<br />

10,9 Zoll große Display für Navigation und Infotainment<br />

bis hin zum optionalen Display für<br />

den Beifahrer, der dort eigene Einstellungen<br />

vornehmen kann, ohne den Fahrer abzulenken.<br />

Alle Displays sind zu einem Glasband in<br />

schwarzer Optik zusammengefasst.<br />

Das Reisegepäck passt in das hintere Kofferraumabteil<br />

mit 366 Litern Volumen, vorne<br />

befindet sich ein weiteres Fach mit 81 Litern.<br />

Aussparungen in der Batterie schaffen zusätzlichen<br />

Fußraum für die Fondpassagiere<br />

und erlauben eine sportlich tiefe Sitzposition.<br />

Der Innenraum lässt sich erstmals bei<br />

der Marke auch komplett lederfrei ordern.<br />

Übertreiben will es Porsche mit der Revolution<br />

dann aber doch nicht: Auf der Armaturentafel<br />

thront in Verbindung mit dem Sport-Chrono-Paket<br />

nach wie vor die gute alte Analoguhr.<br />

AUF DER ARMATU-<br />

RENTAFEL THRONT<br />

NACH WIE VOR DIE<br />

GUTE ALTE ANALOG-<br />

UHR<br />

PORSCHE<br />

51


Porsche Cayenne Turbo S E-Hybrid<br />

STARKER STECKER<br />

Wie im Panamera bilden ab sofort auch im Cayenne Plug-in-Hybride<br />

die Spitze des Portfolios. Topvariante ist ein V8-Hybrid für die Steckdose<br />

mit 680 PS und umfassender Ausstattung, auch eine Version mit<br />

V6-Motor ist neu im Programm.<br />

• Plug-in-Hybrid<br />

mit V8 als<br />

Topmotorisierung<br />

für Cayenne und<br />

Cayenne Coupé<br />

verfügbar<br />

• 40 km elektrische<br />

Reichweite<br />

500 kW/680 PS Systemleistung, 900 Nm<br />

Drehmoment knapp über Leerlaufdrehzahl<br />

und Preise ab gut 172.500 Euro – in diesem<br />

Spannungsfeld bewegt man sich als Interessent<br />

am neuen Cayenne Turbo S E-Hybrid,<br />

der ab sofort als Topmodell der SUV-Baureihe<br />

fungiert. Auch für das sportlicher gezeichnete<br />

Cayenne Coupé, das im Frühjahr eingeführt<br />

wurde, ist das leistungsstarke Plug-in-System<br />

mit V8-Antrieb erhältlich; hier starten die<br />

Preise bei gut 176.000 Euro. Daneben ergänzt<br />

ein etwas, nun ja, schwächerer Plug-in-Antrieb<br />

mit V6-Benziner und 340 kW/462 PS<br />

Systemleistung das Hybridangebot in der<br />

Cayenne-Baureihe.<br />

SEINE SPORTLICHE AUSRICHTUNG BEWAHRT DER<br />

CAYENNE NATÜRLICH AUCH ALS PLUG-IN-HYBRID<br />

Ihre leistungsorientierte Ausrichtung bewahren<br />

die Cayenne-Modelle natürlich auch<br />

in der Hybridvariante. Knapp vier Sekunden<br />

vergehen im Turbo S E-Hybrid für den Sprint<br />

aus dem Stand auf Tempo 100, die Höchstgeschwindigkeit<br />

wird bei 295 km/h erreicht, und<br />

selbst im Elektromodus reichen die 100 kW/<br />

136 PS des im Gehäuse der Achtgang-<br />

Automatik integrierten E-Motors immer noch<br />

für 135 km/h.<br />

Die unterhalb des Laderaums eingebaute<br />

Lithium-Ionen-Batterie besitzt eine Kapazität<br />

von 14,1 kWh und ermöglicht bis zu 40<br />

Kilometer elektrische Reichweite. Dazu wählt<br />

der Fahrer über das serienmäßige Sport Chrono-Paket<br />

den Modus E-Power an; in den übrigen<br />

Fahrmodi „Hybrid Auto“, „Sport“ und<br />

„Sport Plus“ liefert der E-Motor einen zusätzlichen<br />

Leistungsschub für den V8-Turbo-Benziner<br />

mit 404 kW/550 PS. Den Durchschnittsverbrauch<br />

gibt Porsche mit 3,7 bis 3,9 Liter<br />

Kraftstoff plus 18,7 bis 19,6 kWh Strom pro<br />

100 Kilometer an; die Rechnung kann natürlich<br />

nur dann aufgehen, wenn fleißig nachgeladen<br />

und das dynamische Potenzial des<br />

Antriebs nicht ständig ausgenutzt wird.<br />

Die Serienausstattung des Topmodells ist<br />

üppig: die elektrische Wankstabilisierung<br />

PDCC, die Hinterachs-Quersperre PTV Plus,<br />

Keramikbremsen, die Servolenkung Plus und<br />

die adaptive Dreikammer-Luftfederung helfen<br />

dabei, die Kraft sicher, beherrschbar und<br />

komfortabel auf die Straße zu bringen. Ebenfalls<br />

an Bord sind ein vernetztes Navigationssystem<br />

mit Echtzeit-Verkehrsinformationen<br />

und Ladesäulen-Suche, eine Klimatisierung<br />

im Stand mit Vorheizen und Vorbelüftung des<br />

Fahrzeugs, LED-Scheinwerfer und ein kamerabasierter<br />

Fußgängerschutz.<br />

52<br />

PORSCHE


DER NEUE<br />

GRANDLAND X<br />

HYBRID4.<br />

Unser erster SUV als Plug-in-Hybrid.<br />

Effizienz und Leistung im Einklang.<br />

Machen Sie sich bereit.<br />

Besuchen Sie uns auf der <strong>IAA</strong>!<br />

Halle 11/Stand D31 12.–22. 09. <strong>2019</strong><br />

Abb. zeigt Sonderausstattung.<br />

Kraftstoffverbrauch* Opel Grandland X Hybrid4 kombiniert 1,6 l/100 km; CO 2 -Emission kombiniert 36 g/km. Effizienzklasse A+<br />

* Die genannten Kraftstoffverbrauchs- und CO 2-Emissionswerte sind vorläufig, wurden anhand der WLTP-Testverfahren bestimmt und in NEFZ-Werte rückgerechnet, um Vergleichbarkeit mit anderen Fahrzeugen zu<br />

gewährleisten (gemäß VO (EG) Nr. 715/2007, VO (EU) Nr. 2017/1151 und VO (EU) Nr. 2017/1153). EG-Typgenehmigung und Konformitätsbescheinigung liegen noch nicht vor. Abweichungen zwischen den Angaben<br />

und den offiziellen typgeprüften Werten sind möglich.


Nachhaltigkeit verschiedener Antriebsarten<br />

ELEKTROAUTOS<br />

HABEN DIE BESSERE<br />

CO 2 -BILANZ<br />

Während die Nachhaltigkeit der Elektromobilität immer mal wieder<br />

diskutiert wird, legt der Volkswagen-Konzern eine detaillierte Aufstellung<br />

über den gesamten Lebenszyklus vor – einschließlich Produktion,<br />

Nutzung, Demontage sowie Kraftstofferzeugung und -transport. Das<br />

Ergebnis fällt überraschend eindeutig aus.<br />

54<br />

e-MOBILITÄT


ÜBER<br />

den gesamten Lebenszyklus gerechnet ist die Klimabilanz<br />

von Elektroautos schon heute besser als die von konventionell<br />

betriebenen Modellen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des<br />

Volkswagen-Konzerns, der im Rahmen eines internationalen Normierungsverfahren<br />

am Beispiel des VW Golf berechnet hat, wie die Ökobilanzen der<br />

verschiedenen Antriebsarten im Detail aussehen. Demnach liegt ein E-Golf<br />

mit einem Wert von 119 Gramm CO 2 pro Kilometer deutlich vor einem Golf<br />

TDI, der auf 140 Gramm CO 2/km kommt.<br />

Die Produktion des aktuellen batterieelektrischen<br />

Golf verursacht 57 Gramm CO 2/km, die<br />

eines Golf mit Dieselmotor nur 29 Gramm. Ein<br />

Benziner ist mit 26 Gramm noch etwas klimafreundlicher<br />

herzustellen. Der Kraftstoff muss<br />

ebenfalls produziert werden – und auch hier sind die konventionellen Energieträger<br />

zumindest aktuell noch klimafreundlicher: Für den Diesel bilanziert<br />

VW hier weitere 11 Gramm CO 2 je Kilometer, die Erzeugung von Benzin fällt<br />

mit 27 Gramm ins Gewicht, beim strombetriebenen Golf sind es hingegen<br />

62 Gramm im europäischen Strommix. Hier besteht für die Zukunft allerdings<br />

enormes Potenzial zur weiteren Absenkung der Emissionen durch eine<br />

zunehmende Umstellung auf erneuerbare Energien.<br />

UNTERSUCHT WURDEN ALLE CO 2 -EMISSIONEN DES<br />

AUTOMOBILS ÜBER DEN GESAMTEN LEBENSZYKLUS<br />

BIS ZUR DEMONTAGE<br />

Schon jetzt punkten Elektroautos damit, dass im Fahrbetrieb keine Emissionen<br />

mehr anfallen. Im Falle des Dieselmotors belasten diese die Bilanz mit<br />

100 Gramm CO 2, beim Benziner sind es 119 Gramm. Der ebenfalls untersuchte<br />

Erdgas-Golf kam bei ähnlichen Produktionswerten auf 100 Gramm im Fahrbetrieb.<br />

Unterstellt hat Volkswagen im Rahmen des LCA-Verfahrens eine<br />

Gesamtbetriebsleistung von 200.000 Kilometern. Kein Thema der Studie,<br />

aber in diesem Zusammenhang trotzdem erwähnenswert ist die Tatsache,<br />

dass Elektroautos auch keinerlei Schadstoffe – Stickoxide, Rußpartikel etc.<br />

– emittieren, die bei konventionellen Verbrennern durch aufwendige Abgasreinigung<br />

zwar gemindert, aber nie ganz eliminiert werden.<br />

e-MOBILITÄT<br />

55


Anders als bei der zwischenzeitlich heiß diskutierten<br />

Studie des Ifo-Instituts, die unterschiedliche<br />

Modelle verschiedener Hersteller<br />

auf Basis allgemeiner Annahmen und Normverbrauchswerten<br />

verglich und im Ergebnis<br />

Elektroautos eine schlechtere Ökobilanz bescheinigte,<br />

hat Volkswagen im sogenannten<br />

Life Cycle Assessment (LCA) die CO 2-Emissionen<br />

während aller Produktstadien des Automobils,<br />

aller seiner Bauteile und des Kraftstoffes<br />

untersucht – einschließlich des Recyclings<br />

und der Entsorgung am Lebensende.<br />

Eingeflossen sind daher nicht nur die Emissionen<br />

im Fahrbetrieb, sondern auch die Rohstoffgewinnung,<br />

Komponentenproduktion<br />

und Montage, die Produktion und Bereitstellung<br />

des Kraftstoffes beziehungsweise<br />

Stroms – also auch Ölförderung und Transport<br />

– sowie die Demontage und die Einsparmöglichkeiten<br />

durch Verwertung.<br />

SCHON HEUTE SIND DIE CO 2 -EMISSIONEN BEI<br />

E-FAHRZEUGEN GERINGER – MIT POTENZIAL FÜR<br />

WEITERE VERBESSERUNG<br />

So entsteht eine lückenlose Datensammlung<br />

von der Rohstoffquelle bis zur finalen Restverwertung.<br />

Allein beim Golf beinhaltet die<br />

Datensammlung eine Tabelle mit 11.000 Zeilen<br />

und rund 40.000 erfassten Prozesse. Das<br />

LCA-Verfahren läuft international und wird<br />

von unabhängigen Prüfern zertifiziert. Die Klimadaten<br />

der verschiedenen Rohstoffe kommen<br />

von einzelnen Fachverbänden aus aller<br />

Welt und wurden gemittelt. Die Sammlung<br />

56<br />

e-MOBILITÄT


dient dabei nicht allein dem Vergleich verschiedener Antriebskonzepte, sondern<br />

auch der Freilegung weiteren Potenzials zur Senkung der Emissionen<br />

über den gesamten Lebenszyklus.<br />

Im Rahmen des Verfahrens hat Volkswagen auch eine Projektion der verschiedenen<br />

Antriebssysteme für das Jahr 2030 vorgenommen. In dieser<br />

Studie werden allen Antriebsarten noch deutliche Verbesserungen zugestanden.<br />

So verringern sich durch Hybridisierung die gesamten CO 2-Emissionen<br />

bei Dieselmodellen auf 113 Gramm je Kilometer, bei den Benzinern<br />

auf 134 Gramm. Die Produktionsdaten für alle Varianten bleiben auf dem<br />

Niveau von heute.<br />

Beim E-Golf sieht Volkswagen aber eine deutliche bessere Reichweite durch<br />

Fortschritte in der Batterieentwicklung. Zugleich sinkt die CO 2-Menge in der<br />

Akku-Produktion durch Verbesserungen der Lithium-Ionen-Batterietechnologie<br />

und Optimierungen in der Lieferkette. Allein vom untersuchten E-Golf<br />

zum ersten ID-Modell erwartet VW eine Reduzierung um mehr als 25 Prozent<br />

pro Kilowattstunde (kWh) Batteriekapazität. Kommt in der Produktion<br />

regenerative Energie zum Einsatz, sinken die Emissionen in diesem Bereich<br />

um fast 50 Prozent.<br />

der heutige E-Golf im europäischen Mix auf<br />

die genannten 119 Gramm CO 2 kommt, wären<br />

es im deutschen und im amerikanischen Mix<br />

schon 145 Gramm, im chinesischen sogar 183<br />

Gramm. Unter den aktuellen Bedingungen<br />

chinesischer Stromproduktion wäre also noch<br />

ein Golf-Diesel über 200.000 Kilometer klimafreundlicher<br />

als ein E-Golf.<br />

Andererseits: Wenn der Strom zum Fahren<br />

ausschließlich aus regenerativen Quellen<br />

gewonnen wird, sinken die CO 2-Emissionen<br />

während der Nutzungsphase, die im heutigen<br />

EU-Strommix 62 g CO 2/km betragen, auf nur<br />

noch zwei Gramm CO 2 pro Kilometer ab.<br />

Die größte Verbesserung in der Klimabilanz erfolgt aber durch eine deutliche<br />

Reduzierung der Emissionen bei der Stromerzeugung in Folge des weltweiten<br />

Ausbaus nachhaltiger Energieversorgung. Demnach würde der E-Golf<br />

des Jahres 2030 in seinem Gebrauchszyklus auf einen CO 2-Ausstoß von<br />

95 Gramm je Kilometer kommen.<br />

Wie wichtig die Herstellung des Stroms für die Ökobilanz ist, zeigt ein Blick<br />

auf die aktuellen Strommixe in den wichtigsten Weltmärkten. Während<br />

e-MOBILITÄT<br />

57


Mercedes-Benz Vision EQS<br />

LUXUS DER ZUKUNFT<br />

Mit der Studie Vision EQS blickt Mercedes-Benz auf der <strong>IAA</strong> in die Zukunft der Mobilität:<br />

Ja, sie wird elektrisch und sie wird nachhaltiger. Aber sie bietet weiterhin Raum für Emotionalität,<br />

selbstbestimmtes Fahren und den Reiz des Luxuriösen.<br />

Der Elektroantrieb setzt auf der <strong>IAA</strong> zum Durchbruch an: In immer mehr Fahrzeugklassen werden<br />

Modelle mit batterieelektrischem Antrieb vorgestellt, die lokal emissionsfreies Fahren mit<br />

alltagstauglichen Reichweiten verbinden. Mit dem Vision EQS zeigt Mercedes-Benz nun, wie eine<br />

große elektrische Luxuslimousine der Zukunft aussehen und ausgerüstet sein könnte. Eine Art<br />

elektrische S-Klasse, die über 200 km/h schnell ist, 700 Kilometer Reichweite bietet und trotz<br />

automatisierter Fahrfunktionen ein klares Statement für das Fortbestehen von selbstgelenkten<br />

Fahrzeugen abgibt.<br />

Die Technik ist das eine, die Optik das andere: Die Designer loten mit dem Vision EQS das Potenzial<br />

aus, das Elektrofahrzeuge dank der reduzierten Antriebskomponenten bieten. „One<br />

Bow“ nennt Mercedes die gestreckten bogenförmigen Proportionen des EQS, der damit die<br />

58<br />

MERCEDES-BENZ


DAS SHOWCAR GIBT EIN KLARES STATEMENT FÜR DAS<br />

FORTBESTEHEN VON SELBSTFAHRER-FAHRZEUGEN AB<br />

• Vision einer elektrischen Luxuslimousine<br />

• Außen- und Innendesign neu interpretiert<br />

• Lichtkonzept kommuniziert mit der<br />

Außenwelt<br />

Designphilosophie „Progressive Luxury“ der elektrischen EQ-Modellfamilie weiterentwickelt.<br />

Die fließenden Formen der Limousine betonen den ebenso aerodynamischen wie luxuriösen<br />

Charakter der Studie.<br />

Rings um das Fahrzeug läuft ein markantes Lichtband. Es verstärkt die optische Streckung der<br />

Limousine und erzeugt den Eindruck, als würden die schwarzen Glasflächen der Fahrgastzelle<br />

auf dem silbernen Fahrzeugkörper schweben. Vorne in das Band integriert sind Scheinwerfer<br />

mit holografischen Linsen, die eine Vielzahl unterschiedlicher Darstellungen ermöglichen. Weil<br />

die Linsenkörper mit hoher Geschwindigkeit rotieren, sind die Module und Platinen für das<br />

menschliche Auge nahezu unsichtbar: Die Leuchtdioden der Scheinwerfer scheinen damit frei<br />

und dreidimensional im Raum zu schweben.<br />

MERCEDES-BENZ<br />

59


Ähnlich kunstvoll ist das Leuchtenband am Heck ausgeführt, wo 229 kleine Sterne den Mercedes-Stern<br />

auf neue Art erstrahlen lassen. Auch die Matrix des digitalen Frontgrills leuchtet: Er<br />

besteht aus 188 Platinen mit insgesamt 940 Einzel-LEDs auf verschiedenen Tiefenebenen und<br />

kann wie die anderen Leuchtelemente zur Interaktion zwischen Fahrzeug und Umwelt genutzt<br />

werden. Das Lichtkonzept macht den EQS zu einem kommunizierenden und kooperativen Fahrzeug.<br />

Im Interieur haben sich die Designer von der Welt luxuriöser Yachten inspirieren lassen. Ziel war<br />

es, den typischen, die Insassen umschließenden Charakter der Mercedes-Innenräume auf besonders<br />

großzügige Art neu zu interpretieren. Instrumententafel, Mittelkonsole und Armauflagen<br />

sind dabei in einer gemeinsamen Struktur verbunden und vermitteln ein üppiges Raumgefühl,<br />

das einen Ausblick auf den Innenraum zukünftiger Luxuslimousinen der Marke gibt.<br />

DAS LICHTKONZEPT<br />

MACHT DEN EQS<br />

ZU EINEM KOMMU-<br />

NIZIERENDEN UND<br />

KOOPERATIVEN<br />

FAHRZEUG<br />

Die weiterentwickelte MBUX-Bedienschnittstelle zeigt digitale Inhalte auf einer großzügigen<br />

Bildschirmfläche. Über das Zentraldisplay lassen sich die Fahrzeugfunktionen nun per Touch<br />

steuern. Die Seitendisplays bieten individuelle Anzeigen und Inhalte für Fahrer und Beifahrer<br />

und erlauben damit eine Personalisierung des Fahrerlebnisses. Analog zum 360-Grad-Außenlichtband<br />

läuft ein intelligentes Lichtband durch den Innenraum und zeigt an den passenden<br />

Orten spezifische Informationen an.<br />

Den ebenso zukunftsweisenden wie umweltverträglichen Charakter des Fahrzeugs unterstreicht<br />

auch die Materialauswahl, die unter anderem nachhaltig produzierte Mikrofaser, Meeresplastik<br />

an sichtbaren Stellen am Dachhimmel sowie heimischen Riegelahorn aus ökologisch bewirtschafteten<br />

deutschen Wäldern umfasst. Die Fahrzeugstruktur setzt auf einen Materialmix aus Stahl,<br />

Aluminium und Karbon sowie nachhaltigen recycelten Materialien. Sie erfüllt höchste Ansprüche<br />

an Leichtbau, Stabilität, Kosteneffizienz und Nachhaltigkeit.<br />

IM INTERIEUR HABEN SICH DIE DESIGNER VON DER<br />

WELT LUXURIÖSER YACHTEN INSPIRIEREN LASSEN<br />

60<br />

MERCEDES-BENZ


Als Technologieträger basiert der Vision EQS auf einer völlig neuen, vollvariablen elektrischen<br />

Antriebsplattform, die sich auf viele unterschiedliche Modelle anpassen lässt. Radstand und Spurweite<br />

sowie alle übrigen Systemkomponenten, insbesondere die Batterien, sind dank des modularen<br />

Systembaukastens variabel und damit für unterschiedlichste Fahrzeugkonzepte geeignet.<br />

ALS TECHNOLOGIETRÄGER BASIERT DER VISION EQS AUF<br />

EINER VÖLLIG NEUEN, VOLLVARIABLEN ELEKTRISCHEN<br />

ANTRIEBSPLATTFORM<br />

Mit zwei kompakten Hochleistungsmotoren an beiden Achsen entwickelt das Antriebssystem<br />

eine kombinierte Leistung von mehr als 350 kW/476 PS und verleiht dem Vision EQS die Fahrleistungen<br />

eines Supersportwagens. Die vollvariable Verteilung des Antriebsmoments erfolgt<br />

dabei nicht nur mit dem Ziel maximaler Fahrdynamik, sondern auch höchster Effizienz. Während<br />

das Showcar in unter 4,5 Sekunden von null auf 100 km/h beschleunigt, beläuft sich die Reichweite<br />

pro Akkuladung auf 700 Kilometer (WLTP). Bei einer Ladeleistung von 350 kW soll das<br />

Nachladen der Batterie auf 80 Prozent weniger als 20 Minuten beanspruchen. Entwickelt und<br />

produziert wird die Lithium-Ionen-Batterie von der Daimler-Tochter Accumotive.<br />

Der Vision EQS erlaubt hochautomatisierte Fahrfunktionen des Autonomie-Levels 3, das den<br />

Fahrer beispielsweise auf langen Autobahnfahrten entlastet. Durch die Modularität der Sensorik<br />

kann das Autonomie-Level in Zukunft bis hin zum vollautomatisierten Fahren erweitert werden.<br />

Das Showcar will ein klares Statement für das Fortbestehen von Selbstfahrer-Fahrzeugen<br />

abgeben und damit auch in Zukunft dem Wunsch nach individueller Mobilität und Fahrspaß<br />

Rechnung tragen.<br />

MERCEDES-BENZ<br />

61


• erster Elektro-Van im Premium-Segment<br />

• großzügiges Raumangebot<br />

• variables Sitzkonzept<br />

Mercedes-Benz EQV<br />

EXKLUSIVER<br />

E-SHUTTLE<br />

Mercedes-Benz elektrisiert seine Großraumlimousine: Nach der im Frühjahr in Genf präsentierten<br />

Studie wird auf der <strong>IAA</strong> nun die Serienversion des EQV enthüllt. Der erste elektrische Großraum-Van<br />

der Premiumklasse bewahrt Flexibilität und Raumangebot der Verbrenner-Versionen.<br />

Die EQ-Familie wächst: Mit dem EQV zeigt<br />

Mercedes-Benz nun erstmals eine elektrifizierte<br />

Großraumlimousine. Der E-Van, der<br />

zusammen mit seinen konventionell angetriebenen<br />

Schwestermodellen V-Klasse<br />

und Vito im nordspanischen Vitoria vom<br />

Band läuft, feiert auf der <strong>IAA</strong> seine Publikumspremiere<br />

und will mit üppiger Reichweite<br />

und uneingeschränkter Praktikabilität<br />

punkten.<br />

DAS PLATZANGEBOT IM INNENRAUM BLEIBT TROTZ<br />

DER GROSSEN BATTERIE ERHALTEN<br />

So ist das Raumgebot trotz 90-kWh-Batterie,<br />

die Energie für immerhin mehr als<br />

400 Kilometer speichert, identisch mit der<br />

V-Klasse – und genauso variabel nutzbar.<br />

Die vielfältigen Konfigurationen mit bis zu<br />

acht Sitzen sollen umweltbewusste Großfamilien<br />

ebenso überzeugen wie Transport-Dienste,<br />

die mit dem EQV ein exklusives<br />

und repräsentatives Shuttle-Fahrzeug<br />

in ihren Fuhrpark aufnehmen. Zudem ist<br />

der E-Van in zwei verschiedenen Radständen<br />

erhältlich.<br />

Innen wie außen setzt der EQV eigenständige<br />

Akzente, wie sie für die wachsende<br />

Familie der Mercedes Elektrofahrzeuge<br />

typisch sind. Außen gilt das etwa<br />

für den Kühlergrill mit Chromlamellen,<br />

innen für die Akzente in Blau und in<br />

der kupferartigen Trendfarbe Roségold.<br />

Die Bedienschnittstelle bildet das<br />

MBUX-System (Mercedes-Benz User Experience)<br />

mit Zehn-Zoll-Touchscreen, lernfähiger<br />

Sprachbedienung und zahlreichen<br />

Konnektivitäts-Features.<br />

Der leistungsstarke E-Antrieb entwickelt<br />

150 kW/204 PS und ein maximales Drehmoment<br />

von 362 Nm, die Höchstgeschwindigkeit<br />

von 160 km/h soll den EQV auch<br />

zum luxuriösen Autobahngleiter qualifizieren.<br />

Der Motor sitzt zusammen mit Getriebe,<br />

Leistungselektronik und Kühlsystem<br />

an der Vorderachse, die Batterie wurde tief<br />

und zentral im Unterboden platziert, von<br />

wo aus sie zu einem stabilen Fahrverhalten<br />

beiträgt. Um die Reichweite maximal<br />

auszuschöpfen, kann der Fahrer den Grad<br />

der Bremsenergie-Rückgewinnung mit<br />

Hilfe von Schaltwippen am Lenkrad selbst<br />

beeinflussen: Je höher die gewählte Rekuperationsstufe,<br />

desto weiter kommt der<br />

EQV ohne Nachladen. Oder er überlässt die<br />

Wahl dem ECO-Assistenten, der dafür auch<br />

noch Navigationsdaten, Verkehrszeichen<br />

und sowie Radar- und Kamera-Informationen<br />

berücksichtigt.<br />

62<br />

MERCEDES-BENZ


Mercedes-Benz A- und B-Klasse<br />

KOMPAKTE PLUG-INS<br />

Mit den EQ-Power-Modellen A 250 e und B 250 e hält der<br />

Plug-in-Hybridantrieb Einzug in die Kompaktfamilie von Mercedes.<br />

Beide Modelle kommen noch in diesem Jahr auf den Markt.<br />

Auf dem Weg zum emissionsfreien Fahren<br />

können Plug-in-Hybride ein wichtiger<br />

Schritt sein: Sie bieten hohe elektrische<br />

Fahranteile und bei langen Strecken profitieren<br />

sie von der Reichweite des Verbrenners.<br />

Die niedrigen Verbrauchswerte, A-<br />

und B-Klasse liegen zwischen 1,4 und 1,6<br />

Litern plus 14,7 bis 15 kWh Stromverbrauch<br />

je 100 Kilometer, was CO 2-Emissionen von<br />

maximal 36 g/km entspricht, stehen nicht<br />

im Widerspruch zu Fahrfreude und Alltagstauglichkeit<br />

Wer die bis zu 77 Kilometer elektrische<br />

Reichweite etwa für seine täglichen Fahrten<br />

nutzt und über Nacht an der heimischen<br />

Steckdose oder Wallbox auflädt,<br />

kann den A 250 e (als Schrägheck und Limousine<br />

verfügbar) und den B 250 e entsprechend<br />

effizient betreiben.<br />

Unabhängig vom jeweiligen Einsatz wollen<br />

die kompakten Plug-in-Hybride jede<br />

Menge Fahrspaß bieten: Der Elektromotor<br />

entwickelt gemeinsam mit dem 1,33<br />

Liter großen Vierzylinder-Benziner eine<br />

Systemleistung von 160 kW/218 PS und<br />

ein Systemdrehmoment von 450 Nm. Als<br />

sprintstärkstes Modell der kompakten<br />

EQ-Familie spurtet der A 250 e als Schrägheck<br />

in nur 6,6 Sekunden auf 100 km/h,<br />

die Höchstgeschwindigkeit beträgt<br />

235 km/h, rein elektrisch sind 140 km/h<br />

möglich. Die rund 150 Kilogramm schwere,<br />

von der Daimler-Tochter Accumotive entwickelte<br />

Lithium-Ionen-Hochvoltbatterie<br />

verfügt über eine Kapazität von ca.<br />

15,6 kWh und kann mit Wechsel- oder<br />

Gleichstrom aufgeladen werden.<br />

Die neue Anordnung von Abgasanlage und<br />

Kraftstofftank ermöglichte den Einbau der<br />

Batterie unter den Rücksitzen, sodass das<br />

Kofferraumvolumen gegenüber den konventionell<br />

angetriebenen Schwestermodellen<br />

nur geringfügig eingeschränkt wird.<br />

Das Bediensystem MBUX (Mercedes-Benz<br />

User Experience) bietet spezielle Fahrprogramme,<br />

mit denen der Fahrer beispielsweise<br />

Wert auf eine möglichst elektrische<br />

oder dynamische Fahrweise legen kann.<br />

Möglich ist dadurch auch, sich elektrische<br />

Reichweite aufzusparen, um etwa am<br />

Ende einer längeren Autobahnfahrt die<br />

letzten innerstädtischen Kilometer emissionsfrei<br />

zurückzulegen.<br />

• leistungsstarker Plug-in-Hybrid<br />

für A- und B-Klasse<br />

• bis zu 77 Kilometer elektrische Reichweite<br />

• Marktstart noch in diesem Jahr<br />

MERCEDES-BENZ<br />

63


Mercedes-Benz GLC 300 e 4MATIC<br />

FRISCH ANGESCHLOSSEN<br />

Mit markanterem Design und einem leistungsfähigen Plug-in-Hybridantrieb startet der<br />

Mercedes-Benz GLC ins neue Modelljahr.<br />

Mercedes hat seine kompakte SUV-Baureihe<br />

aufgewertet: Der GLC erhält zum neuen<br />

Modelljahr ein frisches Design mit neuen<br />

Chromakzenten sowie einen leistungsfähigen<br />

Plug-in-Hybrid. Ebenfalls am Start:<br />

die neue Vierzylinder-Motorengeneration,<br />

das Multimedia-System MBUX in seiner<br />

neuesten, besonders bedienfreundlichen<br />

Ausführung sowie das erweiterte Angebot<br />

an Fahrerassistenzsystemen.<br />

Den so robusten wie eleganten Auftritt im<br />

Segment der kompakten Premium-SUV<br />

reichert der GLC mit zusätzlichen Chromakzenten<br />

an, die sich von der Front bis<br />

zum Heck ziehen. Die LED-Scheinwerfer<br />

gehören jetzt zur Serienausstattung und<br />

sind kleiner und flacher als bisher. Optional<br />

sind Multibeam-LED Scheinwerfer erhältlich.<br />

Hinten kommen neu gestaltete<br />

Voll-LED-Heckleuchten zum Einsatz. Auch<br />

das Farb- und Felgenprogramm wurde erweitert.<br />

Innen vereinfacht das weiterentwickelte<br />

Bordsystem MBUX die Interaktion des<br />

Fahrers mit dem Fahrzeug. Diese kann<br />

durch Gesten, Berührung oder Sprache<br />

erfolgen – immer mit dem Schwerpunkt<br />

auf Ergonomie, Komfort und intuitive Logik.<br />

Angezeigt werden die Informationen<br />

auf zwei Digital-Displays: dem bis zu 12,3<br />

Zoll großen Kombiinstrument und dem<br />

maximal 10,25 Zoll großen, freistehenden<br />

Multimedia-Display im Zentrum der Armaturentafel.<br />

Den Umfang der Sicherheitssysteme hat<br />

Mercedes noch einmal vergrößert. Die<br />

aktive Abstandsregelung Distronic passt<br />

die Geschwindigkeit jetzt in Kurven oder<br />

vor Kreuzungen automatisch an, der aktive<br />

Lenk-Assistent hilft beim Spurwechsel,<br />

und die Abbiegefunktion des aktiven<br />

Bremsassistenten verringert die Unfallgefahr<br />

in Kreuzungen.<br />

Die schon zur Jahresmitte erneuerte Motorenpalette,<br />

die eine neue Generation<br />

an Vierzylinder-Benzinern und -Dieselmotoren<br />

umfasst, erhält nun weiteren<br />

Zuwachs. Bestandteile des Antriebs sind<br />

der 155 kW/211 PS starke 2,0-Liter-Benzinmotor<br />

und ein Elektromotor mit 90<br />

kW/122 PS, die zusammen eine Systemleistung<br />

von 235 kW/320 PS entwickeln.<br />

Die Reichweite im Elektromodus<br />

beträgt bis zu 49 Kilometer (NEFZ). Zugleich<br />

bietet der GLC 300 e sportliche<br />

Fahrleistungen: Den Sprint von null auf<br />

AUCH FÜR DEN EINSATZ ALS ZUGFAHRZEUG EIGNET<br />

SICH DER STECKDOSEN-STROMER<br />

100 km/h absolviert er in nur 5,7 Sekunden,<br />

in der Spitze erreicht er 230 km/h.<br />

Da Mercedes den GLC von Beginn an auf<br />

eine Elektrifizierung vorbereitet hat, konnte<br />

die 13,5-kWh-Batterie platzsparend in<br />

die Fahrzeugstruktur integriert werden.<br />

Daraus resultiert ein ebener Gepäckraum,<br />

der mit 395 bis 1.445 Liter nur etwas kleiner<br />

ausfällt als bei den anderen GLC. Auch<br />

für den Einsatz als Zugfahrzeug eignet<br />

sich der Steckdosen-Stromer: Der standardmäßig<br />

mit Allradantrieb gelieferte<br />

GLC 300 e bietet eine Anhängelast von<br />

2.000 Kilogramm.<br />

• Kompakt-SUV mit aufgewertetem<br />

Design<br />

• neuer Plug-in-Hybrid ergänzt<br />

die Antriebspalette<br />

• Sicherheit und Infotainment<br />

weiterentwickelt<br />

64<br />

MERCEDES-BENZ


Mercedes-Benz GLE 350 de 4MATIC<br />

SO VIEL REICHWEITE<br />

WIE NOCH NIE<br />

• über 100 km elektrische<br />

Reichweite<br />

• großzügiger Reisekomfort<br />

• bis zu 3.500 kg Anhängelast<br />

Mercedes stößt bei den Plug-in-Hybriden in die nächste Reichweiten-Dimension vor:<br />

Der neue GLE 350 de kommt mit einer Batterieladung über 100 Kilometer weit.<br />

Das ist ein echter Brückenschlag zwischen<br />

der Hybridtechnik und rein elektrischen<br />

Fahrzeugen: Der neue Diesel-Plug-in-<br />

Hybrid der großen SUV-Baureihe, der<br />

GLE 350 de, kommt im elektrischen Fahrbetrieb<br />

unter idealen Bedingungen mehr<br />

als 100 Kilometer /NEFZ) weit. Damit setzt<br />

er im Segment der Hybride für die Steckdose<br />

einen neuen Maßstab.<br />

Verantwortlich für die hohen elektrischen<br />

Fahranteile ist die besonders leistungsfähige<br />

Batterie, die eine Kapazität von<br />

31,2 kWh aufweist. Zum möglichst schnellen<br />

Nachladen unterwegs befindet sich an<br />

der linken Fahrzeugflanke – analog zum<br />

Tankdeckel rechts – eine COMBO-Ladedose<br />

für das Laden mit Wechselstrom (AC) oder<br />

Gleichstrom (DC). Für besonders schnelles<br />

Laden ist eine DC-Ladesäule erforderlich;<br />

dort lässt sich der Akku von zehn<br />

Prozent innerhalb von ca. 20 Minuten auf<br />

80 Prozent und in ca. 30 Minuten auf 100<br />

Prozent aufladen.<br />

Die strukturellen Voraussetzungen für den<br />

Einbau der großen Batterie wurden durch<br />

einen speziellen Rohbau des Heckwagens<br />

und die modifizierte Hinterachse geschaffen.<br />

Der Kofferraum bietet weiterhin<br />

DER NEUE DIESEL FÜR DIE STECKDOSE SCHLÄGT DIE<br />

BRÜCKE ZWISCHEN DER HYBRIDTECHNIK UND REIN<br />

ELEKTRISCHEN FAHRZEUGEN<br />

einen ebenen Ladeboden ohne Stufe, das<br />

maximale Fassungsvermögen beläuft sich<br />

auf stattliche 1.915 Liter. Dafür bewahrt<br />

der Plug-in-Hybrid bei fast 3 Metern Radstand<br />

die großzügige Beinfreiheit im Fond<br />

und bietet die auf Wunsch elektrisch verstellbare<br />

zweite Sitzreihe.<br />

Damit ist der GLE für die souveräne Bewältigung<br />

langer Strecken mit viel Personal<br />

und Gepäck an Bord perfekt gerüstet.<br />

Die Kombination des 100 kW/136 PS starken<br />

Elektromotors mit dem 143 kW/194<br />

PS starken 2,0-Liter-Vierzylinder-Diesel<br />

ist dafür der ideale Partner: antrittsstark<br />

– in 6,8 Sekunden geht es von null auf<br />

100 km/h – und ausdauernd. Mit 235 kW/<br />

320 PS Systemleistung und einem Systemdrehmoment<br />

von 700 Nm schafft er ein<br />

Spitzentempo von 210 km/h, rein elektrisch<br />

sind es maximal 160 km/h.<br />

Zu den Vorzügen des Antriebs gehört auch<br />

das hohe Potenzial zur Rekuperation der<br />

Bremsenergie über alle vier Räder; je nach<br />

Fahrmodus können die meisten Fahrsituationen<br />

durch die alleinige Bedienung des<br />

Fahrpedals kontrolliert werden, ohne zu<br />

sätzlich das Bremspedal betätigen zu müssen.<br />

Einen Bestwert setzt außerdem die<br />

Anhängelast, die bis zu 3.500 Kilogramm<br />

betragen darf. Das Einparken und Rückwärtsfahren<br />

mit dem Gespann erleichtert<br />

der Anhängerrangier-Assistent.<br />

MERCEDES-BENZ<br />

65


Audi AI:Trail quattro<br />

HELIKOPTER AUF<br />

RÄDERN<br />

Nachhaltig in die Natur: Mit dem AI:Trail quattro stellt Audi auf der<br />

<strong>IAA</strong> einen elektrisch angetriebenen Offroader vor.<br />

STATT HERKÖMMLICHER SCHEINWERFER<br />

SORGEN FÜNF DROHNEN MIT INTEGRIERTEN<br />

MATRIX-LED-ELEMENTEN FÜR WEITSICHT<br />

Das Konzeptfahrzeug verbindet die Fähigkeit zum automatisierten Fahren mit ausgeprägter<br />

Geländegängigkeit. Das Stichwort lautet Verbundenheit mit der Natur: Statt die Passagiere über<br />

riesige Monitore mit On-Board-Entertainment zu berieseln, erlaubt die bis in den Bodenbereich<br />

verglaste Kabine einen unverstellten Blick auf die Umgebung und lädt zum Erkunden neuer<br />

Wege ein.<br />

Dazu braucht es einen emissionsfreien Elektroantrieb –<br />

und eine leistungsfähige Batterie, die auch weit entfernt<br />

von der nächsten Ladestation jegliche Reichweitenangst<br />

im Keim erstickt. Was in schwierigem Gelände eine enorme<br />

Herausforderung sein kann, denn der permanent erhöhte<br />

Radschlupf bedeutet hohen Energieverbrauch – und damit eine begrenzte Reichweite. Während<br />

sich Audi für den AI:Trail im Straßeneinsatz bis 400 Kilometer pro Akkuladung vorgenommen<br />

66<br />

AUDI


hat, soll es im Gelände immer noch für 250<br />

Kilometer reichen. Die Fahrzeugelektronik<br />

überwacht permanent Energiefluss und<br />

Verbrauch und sorgt damit auch im Offroad-Bereich<br />

für ein Maximum an Ökonomie.<br />

Vorsorglich hat Audi zudem die Höchstgeschwindigkeit<br />

auf 130 km/h begrenzt.<br />

Dabei hätte das eingebaute Antriebssystem<br />

durchaus Potenzial für mehr: An jedem<br />

der vier Räder sitzt ein Elektromotor.<br />

Gemeinsam machen sie den AI:Trail zu einem<br />

echten quattro und entwickeln bis<br />

zu 320 kW/436 PS Leistung und 1.000 Nm<br />

Drehmoment. Zudem zeigt das Konzeptfahrzeug,<br />

dass der Elektroantrieb den Bedarf<br />

an mechanischen Bauteilen reduziert:<br />

Dank der einzeln angetriebenen Räder<br />

kann auf Differenziale und Sperren verzichtet<br />

werden, was wiederum Gewicht<br />

und Energieverluste verringert. Fahrstabilität<br />

und Traktion werden von der Elektronik<br />

koordiniert.<br />

Dem bulligen, nur 4,15 Meter langen, aber<br />

2,15 Meter breiten AI:Trail sieht man sein<br />

Offroad-Potenzial auf den ersten Blick an.<br />

34 Zentimeter Bodenfreiheit machen Wasserdurchfahrten<br />

mit mehr als einem halben<br />

Meter Tiefe möglich und verhindern<br />

auch auf felsigem Terrain den Kontakt der<br />

in den Fahrzeugboden integrierten Batterieeinheit<br />

mit dem Untergrund.<br />

Die bis zu vier Insassen genießen derweil<br />

dank der großflächig verglasten Kabine<br />

und der um die Ecken gezogenen Frontscheibe<br />

eine Rundumsicht wie in einem<br />

Helikopter. Auch hier profitieren die Designer<br />

von den bauartbedingten Eigenschaften<br />

des elektrischen Antriebs, der Überhänge<br />

oder Anbauten überflüssig macht<br />

und damit ein organisches One-Box-Design<br />

ermöglicht. Bei Nacht sorgen statt<br />

herkömmlicher Scheinwerfer fünf elektrisch<br />

betriebene Drohnen mit integrierten<br />

Matrix-LED-Elementen für Weitsicht: Sie<br />

fliegen dem Fahrzeug voraus und leuchten<br />

den Weg aus. Gesteuert werden sie von<br />

den Insassen per Smartphone.<br />

Im Stand können die Drohnen durch das<br />

transparente Dach auch den Innenraum<br />

ausleuchten. Dieser ist betont aufgeräumt,<br />

funktional und auf das Wesentliche<br />

reduziert. Pedale, ein Steuerhorn als Lenkrad,<br />

dazu das auf der Lenksäule befestigte<br />

Smartphone, das als Anzeige und Schaltzentrale<br />

dient – mehr Bedienelemente<br />

gibt es nicht. Zugleich bringt der AI:Trail<br />

• Elektro-Geländewagen der Zukunft<br />

• vier Elektromotoren mit insgesamt 1.000 Nm Drehmoment<br />

• automatisiertes Fahren auf und abseits befestigter Wege<br />

umfassende Fähigkeiten fürs automatisierte<br />

Fahren mit. Auf der Straße schafft<br />

er die zweithöchste Autonomie-Stufe (Level<br />

4), im Gelände unterstützt er den Fahrer<br />

mit Sensorik und Assistenzsystemen<br />

bei der Bewältigung schwerer Passagen,<br />

greift zur Kollisionsvermeidung notfalls in<br />

die Bremsen ein und hält das Fahrzeug mit<br />

Lenkeingriffen in der Spur.<br />

DAS AUF DER LENKSÄULE BEFESTIGTE SMARTPHONE<br />

DIENT ALS SCHALTZENTRALE<br />

Der Audi AI:Trail quattro ist der vierte<br />

Vertreter in der Reihe von Konzept-Automobilen<br />

mit Elektroantrieb, die mit<br />

der Präsentation des AI:Con auf der<br />

<strong>IAA</strong> 2017 ihren Anfang nahm. Nach<br />

diesem für den vollautomatisierten<br />

Langstreckenverkehr konzipierten<br />

Fahrzeug der Luxusklasse debütierte<br />

2018 in Pebble Beach der Audi PB18,<br />

der auf der <strong>IAA</strong> <strong>2019</strong> nun unter der<br />

Bezeichnung AI:Race als emissionsfreier<br />

Elektro-Sportwagen gezeigt wird.<br />

Den AI:ME hat Audi im Frühjahr auf<br />

der Auto Shanghai <strong>2019</strong> als autonom<br />

fahrendes Stadtautomobil für die<br />

Mega-Cities in aller Welt entworfen,<br />

der seine Insassen im Stop-and-Go<br />

der Ballungsräume mit Vernetzung<br />

und Infotainment unterhält. Mit dem<br />

AI:Trail schließlich erweitert Audi das<br />

Einsatzspektrum der Visionsfahrzeuge<br />

nun auch auf den Bereich unbefestigter<br />

Wege.<br />

AUDI<br />

67


Volkswagen e-up<br />

STROMER FÜR<br />

DIE CITY<br />

Mehr Reichweite für weniger Geld: Den kleinen Stromer e-up hat Volkswagen in der zweiten Modellgeneration<br />

in allen Belangen attraktiver gemacht. Das neue Modell ist ab sofort bestellbar und rollt Anfang<br />

kommenden Jahres zu den Händlern.<br />

SCHON DIE BASIS-<br />

VERSION IST<br />

ATTRAKTIV<br />

AUSGESTATTET<br />

Der Einstieg in die E-Mobilität bei VW beginnt künftig bei knapp 22.000 Euro: Zu diesem Preis ist<br />

ab sofort die neue Generation des VW e-up bestellbar. Mit deutlich längerer Reichweite, neuen<br />

Konnektivitätsfunktionen und gutem Platzangebot will der Kleinstwagen die alternative Antriebsform<br />

noch attraktiver machen.<br />

Rund 1.000 Euro günstiger ist der neue VW e-up gegenüber dem 2013 gestarteten Vorgänger<br />

geworden – und bietet zugleich 100 Kilometer mehr Reichweite. Bis 260 Kilometer sind jetzt pro<br />

Akkuladung drin, was für die üblichen Fahrten von Pendlern und in der City mehr als ausreichen<br />

dürfte. Auch im gewerblichen Einsatz etwa für Liefer- und Pflegedienste kann man sich den<br />

neuen e-up damit sehr gut vorstellen.<br />

68<br />

VOLKSWAGEN


• 260 km Reichweite<br />

• Preise starten bei<br />

22.000 Euro<br />

• Marktstart Anfang 2020<br />

Grund für das Reichweitenplus ist der<br />

mehr als 70 Prozent höhere Energiegehalt<br />

der Lithium-Ionen-Batterie, die nun<br />

eine Kapazität von 32,3 kWh aufweist. Bei<br />

40 kW Gleichstrom-Ladeleistung reichen<br />

60 Minuten, um die Akkus wieder zu 80<br />

Prozent aufzuladen. An der heimischen<br />

Wallbox und öffentlichen Ladestation mit<br />

3,6 bis 22 kW Wechselstrom dauert es vier<br />

bis fünf Stunden, die Batterien zu füllen –<br />

das aber auf 100 Prozent. Das Laden lässt<br />

sich über die serienmäßige „maps + more“<br />

App und die optionale „We Connect“-<br />

App via Smartphone starten, stoppen und<br />

zeitlich programmieren; gleiches gilt für<br />

die serienmäßige Standklimatisierung des<br />

e-up.<br />

Dank der im Boden platzierten Batterie,<br />

die für einen niedrigen Fahrzeugschwerpunkt<br />

sorgt, und dem antrittsstarken<br />

E-Motor mit 61 kW/83 PS bietet der e-up<br />

zugleich jede Menge Fahrspaß. Wie jedes<br />

Elektroauto beeindruckt er beim Ampelstart<br />

mit zügigem Beschleunigen, die<br />

100-km/h-Marke wird nach 11,9 Sekunden<br />

passiert, die Spitzengeschwindigkeit liegt<br />

bei 130 km/h.<br />

Dass das elektrische Fahren mit dem e-up<br />

nicht nur attraktiver, sondern auch bezahlbarer<br />

wird, liegt an der Offensive der<br />

Wolfsburger auf diesem Gebiet. Die Zahl<br />

der konzernweit produzierten Elektromodelle<br />

steigt rapide. Damit sinken die Kosten<br />

für die Technik.<br />

Und so ist auch die Basisversion alles andere<br />

als ein Lockvogelangebot, sondern<br />

bereits attraktiv ausgestattet: Ein Audiosystem<br />

mit Bluetooth-Schnittstelle,<br />

Freisprecheinrichtung, Digitalradio DAB+,<br />

MP3- und USB-Anschluss ist ebenso an<br />

Bord wie eine Klimaautomatik („Climatronic“),<br />

der Spurhalteassistent „Lane Assist“<br />

und LED-Tagfahrlichter im spezifischen<br />

Design der E-Modelle. Eine Docking-Station<br />

mit Bluetooth-Anbindung und Ladefunktion<br />

nimmt das Smartphone des Fahrers<br />

auf. Mit Hilfe der „maps + more“-App<br />

wird das Smartphone mit dem Fahrzeug<br />

verbunden; es dient als Navigationssystem<br />

inklusive Anzeige von Ladestationen<br />

und zeigt Verkehrszeichen, Fahrdaten und<br />

den Ladestand der Batterie an. Navigation<br />

und Radiofunktionen können per Sprachbedienung<br />

gesteuert werden.<br />

Zusätzlich bietet VW den kleinen Stromer<br />

als „style“-Variante in eigenständigem<br />

Design an. Außen sorgen Dach und<br />

Außenspiegel in weißer oder schwarzer<br />

Kontrastfarbe, 15-Zoll-Leichtmetallräder,<br />

abgedunkelte hintere Scheiben und Seitenschweller<br />

in Wagenfarbe für einen<br />

hochwertigen Auftritt, innen heben eine<br />

blaue Ambientebeleuchtung, Einstiegsleisten<br />

aus Aluminium und spezielle Sitzbezüge<br />

das Ambiente. Dort finden vier<br />

Personen an Bord bequeme Platzverhältnisse<br />

vor. In den mit variablem Ladeboden<br />

ausgerüsteten Kofferraum passen 251<br />

Liter, bei Umklappen der asymmetrisch<br />

geteilten Rückbank wächst das Volumen<br />

auf 941 Liter.<br />

Mit seinem Einstiegspreis von knapp<br />

22.000 Euro gehört der neue e-up aktuell<br />

zu den erschwinglichsten Elektrofahr-<br />

zeugen auf dem deutschen Markt. Weiter<br />

drücken lässt sich der Preis durch<br />

die staatliche Förderung von 2.000 Euro<br />

und den Zuschuss über 2.380 Euro, den<br />

Volkswagen zusätzlich gewährt. Auch als<br />

Dienstwagen ist der neue e-up attraktiver<br />

als sein Vorgänger: Dank der neu geregelten<br />

Besteuerung müssen Angestellte, die<br />

ein Elektroauto als Firmenwagen nutzen,<br />

nur 0,5 statt 1,0 Prozent des Neupreises<br />

versteuern.<br />

DIE LITHIUM-IONEN-BATTERIE BESITZT EINEN<br />

70 PROZENT HÖHEREN ENERGIEGEHALT<br />

VOLKSWAGEN<br />

69


Smart EQ Fortwo und Forfour<br />

ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT<br />

• konsequent elektrisch<br />

• Smartphone als Schaltzentrale<br />

• vereinfachte Ausstattung<br />

Als erster Hersteller steigt Smart komplett auf den Elektroantrieb um – und kehrt damit zu<br />

seinen Wurzeln zurück. Auf der <strong>IAA</strong> feiern die modifizierten Modelle Fortwo und Forfour<br />

ihr Debüt.<br />

70<br />

SMART<br />

Smart gehört zu den Pionieren der Elektromobilität:<br />

Schon Visionär Nicolas Hayek hatte<br />

sich für den City-Zweisitzer eigentlich einen<br />

emissionslosen Antrieb vorgestellt. Der kam<br />

dann 2007. Seitdem bietet der Kleinwagenspezialist<br />

in jeder Generation eine vollelektrische<br />

Option an.<br />

Nun vollzieht die Marke den nächsten Schritt<br />

und steigt konsequent auf die batterieelektrische<br />

Antriebstechnologie um. Damit ist Smart<br />

der erste Automobilhersteller weltweit, der<br />

von Verbrennungsmotoren komplett auf elektrische<br />

Antriebe wechselt.<br />

Aufgrund der elektrischen Vorgeschichte ist<br />

dieser Schritt also gewissermaßen eine Reise<br />

zurück in die Zukunft. Entsprechend haben<br />

sich die Designer von den Details der ersten<br />

Modellgenerationen inspirieren lassen und<br />

kehren beispielsweise beim Zweisitzer zum<br />

emblemlosen „V-shape“-Grill in Kombina-<br />

tion mit dem darüberliegenden Smart-Schriftzug<br />

zurück. Der Viersitzer hingegen erhält<br />

einen nach unten geöffneten „A-shape“-Grill<br />

mit optional integrierten Nebelscheinwerfern.<br />

Neu für beide Modelle ist die Farbgebung:<br />

Erstmals werden die Frontgrills in der Farbe<br />

des Fahrzeugs lackiert und nicht mehr kontrastierend.<br />

Die Scheinwerfer arbeiten jetzt optional mit<br />

Voll-LED-Technik für Abblendlicht, Fernlicht<br />

und die Anzeige der Fahrtrichtung. Hinten<br />

bilden auf Wunsch hunderte LED-Leuchtelemente<br />

die Kontur der neuen Rückleuchten.<br />

Ansonsten bleibt es beim klassischen<br />

Smart-Design mit extrem kurzen Überhängen<br />

an Front und Heck und den weit außen in den<br />

breiten Radkästen stehenden Rädern.<br />

Innen sorgt eine neue Mittelkonsole für eine<br />

noch bessere Raumausnutzung. Anstelle der<br />

versteckten seitlichen Schublade gibt es vor


FÜR DIE CITY UND<br />

ANDERE URBANE<br />

UMGEBUNGEN IST<br />

DER ANTRIEB BES-<br />

TENS GERÜSTET<br />

dem Wählhebel ein großes Ablagefach,<br />

das mit einem Rollo verschlossen werden<br />

kann. Hier finden nun auch große Smartphones<br />

einen Platz. Wahlweise passen<br />

auch zwei Kaffeebecher hinein, die mit<br />

dem entnehmbaren Doppelbecherhalter<br />

einen sicheren Stand finden.<br />

Ebenfalls an Bord: die neue Generation<br />

des Infotainmentsystems connect, das<br />

mehr denn je auf eine nahtlose Integration<br />

des Smartphones setzt. Die meisten<br />

Funktionen kommen über das Telefon des<br />

Nutzers ins Auto und lassen sich über den<br />

Acht-Zoll-Touchscreen bedienen, Smart<br />

sorgt dabei für die bestmögliche Kompatibilität<br />

mit den unterschiedlichen Smartphone-Systemen.<br />

Ziel ist es, eine einfache,<br />

bezahlbare und kundenfreundliche<br />

Infotainment-Lösung anzubieten, die sich<br />

intuitiv bedienen lässt und durch die Aktualisierung<br />

von Smartphone und Apps<br />

jederzeit auf dem neuesten Stand gehalten<br />

wird.<br />

Dazu passt, dass der Hersteller die Bedienung<br />

der eigenen App optimiert und die<br />

sogenannten „ready to“-Services verbessert<br />

hat: Statusinformationen rund um<br />

das Auto abfragen, elektrisch laden, einen<br />

freien Parkplatz finden, das Fahrzeug effizient<br />

beladen, mit Freunden und Familie<br />

teilen oder zu dem in fremder Umgebung<br />

abgestellten Wagen zurückfinden: Mit der<br />

App bietet Smart eine Vielzahl vernetzter<br />

Dienste, die sich jetzt noch einfacher nutzen<br />

lassen sollen.<br />

Vereinfacht wurde auch das Ausstattungsangebot:<br />

Neben dem Basismodell stehen<br />

die drei bekannten Linien Passion, Pulse<br />

und Prime zur Auswahl, die sich jeweils mit<br />

einem von drei Paketen kombinieren lassen.<br />

Schon das kleinste Paket „Advanced“<br />

beinhaltet das neue Media-System mit<br />

Smartphone-Integration und eine akustische<br />

Einparkhilfe. Darauf aufbauend bietet<br />

das „Premium“-Paket unter anderem<br />

ein Panoramadach bzw. ein Windschott<br />

beim Cabrio sowie eine Rückfahrkamera.<br />

An der Spitze steht das „Exclusive“-Paket,<br />

das unter anderem die Voll-LED-Leuchten<br />

an Front und Heck, Regen- und Lichtsensor<br />

sowie Nebelscheinwerfer mit Abbiegelichtfunktion<br />

mitbringt.<br />

Für den Innenstadtverkehr und andere<br />

urbane Umgebungen ist der Antrieb des<br />

E-Smart bestens gerüstet: Der 60 kW/<br />

82 PS starke Elektromotor garantiert<br />

quirligen Fahrspaß im Stadtverkehr, die<br />

17,6-kWh-Batterie wird von der deutschen<br />

Daimler-Tochter Accumotive geliefert und<br />

bietet bis zu 160 Kilometer Reichweite<br />

(NEFZ). Für ein optimales Ausschöpfen des<br />

Potenzials soll die radargestützte Rekuperation<br />

sorgen, die Roll- und Bremsphasen<br />

unter Berücksichtigung des Abstands zum<br />

vorausfahrenden Fahrzeug abstimmt, um<br />

möglichst viel kinetische Energie zurückzugewinnen<br />

und in der Batterie zu speichern.<br />

Mit dem optionalen 22-kW-Bordlader mit<br />

Schnellladefunktion lassen sich die neuen<br />

Modelle in weniger als 40 Minuten wieder<br />

von zehn auf 80 Prozent Reichweite laden,<br />

ohne auf seltene Gleichstrom-Ladesäulen<br />

angewiesen zu sein. Die Kooperation<br />

mit dem Ladenetzwerk-Partner Plugsurfing<br />

soll den Kunden Zugang zu fast allen<br />

öffentlichen Ladesäulen gewähren.<br />

SMART<br />

71


Opel Corsa-e<br />

RAUS AUS DER NISCHE<br />

Dieser Stromer ist massen- und alltagstauglich: Mit dem Corsa-e will Opel<br />

der Elektromobilität in Deutschland einen Schub verleihen. Anfang<br />

2020 geht die batterieelektrische Version der neuen Kleinwagen-<br />

Generation an den Start.<br />

72<br />

OPEL


• 330 Kilometer Reichweite für unter 30.000 Euro<br />

• attraktive „First Edition“ zum Marktstart<br />

• dynamisches Fahrverhalten und niedriger<br />

Schwerpunkt<br />

Bis zu 330 Kilometer Reichweite für 30.000<br />

Euro: Als „Elektroauto für alle“ bewirbt Opel<br />

seinen neuen Stromer, der den Elektroantrieb<br />

genau dorthin bringen soll, wo er am sinnvollsten<br />

ist: bei kleinen Fahrzeugen, die sich<br />

häufiger im urbanen Umfeld als im Langstreckeneinsatz<br />

bewegen. Der Corsa-e ist Teil<br />

einer Elektro-Offensive des französischen<br />

PSA-Konzerns, der fast zeitgleich den technisch<br />

eng verwandten Peugeot e-208 ins Rennen<br />

schickt. Beide Modelle profitieren von der<br />

Flexibilität der modularen CMP-Plattform des<br />

Konzerns, die den Elektrovarianten ebenso als<br />

Basis dient wie den konventionell angetriebenen<br />

Modellen.<br />

DER CORSA-E BRINGT ALLE VORAUSSETZUNGEN<br />

FÜR EINE EXTRAPORTION FAHRSPASS MIT<br />

Dass mit dem Corsa eine echte Kleinwagen-Ikone<br />

elektrifiziert wird, dürfte dem Interesse<br />

der Kunden an der Elektromobilität<br />

gerade in Deutschland einen weiteren Schub<br />

OPEL<br />

73


verleihen. Natürlich sind um die 30.000<br />

Euro immer noch eine stattliche Investition<br />

für einen Kleinwagen. Immerhin aber<br />

lässt sich der Preis durch Zuschüsse senken<br />

– in Deutschland ist das die Elektroautoprämie,<br />

die kürzlich noch einmal verlängert<br />

wurde und die Anschaffung eines<br />

E-Autos mit 4.380 Euro unterstützt.<br />

Zudem will der Corsa-e mit einer umfangreichen<br />

Ausstattung punkten, die<br />

in der Basis „Selection“ unter anderem<br />

bereits eine Klimaautomatik mit<br />

Fernsteuerung, eine elektrische Parkbremse,<br />

ein schlüsselloses Startsystem<br />

sowie ein Multimediasystem mit 7‐Zoll-<br />

Farb-Touchscreen und Smartphone-<br />

Interation per Apple CarPlay und Android<br />

Auto umfasst. Auch Sicherheitssysteme<br />

wie der Frontkollisionswarner mit automatischer<br />

Gefahrenbremsung und Fußgängererkennung<br />

sowie der Spurhalte-<br />

Assistent sind ohne Aufpreis an Bord.<br />

Während die nächsthöhere Ausstattung<br />

„Edition“ ab 30.650 Euro kostet, ist die<br />

First Edition für 32.900 Euro das vorläufige<br />

Topmodell – mit LED-Scheinwerfern,<br />

17-Zoll-Alurädern, Zweifarblackierung und<br />

volldigitalem Cockpit. Hier bietet Opel mit<br />

monatlichen Leasingraten ab 299 Euro<br />

eine attraktive Alternative zum Kauf an.<br />

Der Corsa-e soll den E-Antrieb nicht nur<br />

massen-, sondern vor allem alltagstauglich<br />

machen. Dazu verbindet der Fünfsitzer die<br />

Vorzüge der neuen, schon sechsten Modellgeneration<br />

– geringeres Gewicht, gutes<br />

Platzangebot, ausgereiftes, erwachsen<br />

wirkendes Design – mit bis zu 330 Kilometern<br />

Reichweite (WLTP-Zyklus) und flexiblen<br />

Ladeoptionen.<br />

So lässt sich die 50-kWh-Batterie innerhalb<br />

von 30 Minuten per 100-kW-Schnellladung<br />

zu 80 Prozent wieder aufladen. Neben dem<br />

schnellen Laden kann er auch an die heim<br />

ische Steckdose oder an die Wallbox gehängt<br />

werden. Der aktuelle Ladezustand<br />

lässt sich jederzeit per App abfragen, um<br />

beispielsweise schon im Vorfeld der Reise<br />

Ladezeiten und -kosten zu planen.<br />

Wie weit er mit einer Akkuladung kommt,<br />

hat der Fahrer selbst in der Hand: Mit den<br />

drei Fahrstufen Normal, Eco und Sport kann<br />

er Ansprechverhalten und Antriebseffizienz<br />

beeinflussen und sich so zwischen<br />

maximaler Reichweite und hoher Fahrdynamik<br />

entscheiden. Die Voraussetzungen<br />

für eine Extraportion Fahrspaß bringt der<br />

Corsa-e jedenfalls mit: Der Motor entwickelt<br />

100 kW/136 PS Leistung, geht aus<br />

dem Stand mit 260 Nm Drehmoment zur<br />

Sache und beschleunigt den Kleinwagen<br />

in 8,1 Sekunden von null auf 100 km/h.<br />

Beim flotten Ampelstart vergehen bis zum<br />

Erreichen der 50-km/h-Marke nur 2,8 Sekunden.<br />

Ohnehin weckt der elektrische Corsa Lust<br />

auf eine dynamischere Gangart: Der<br />

Schwerpunkt ist – auch dank der Batterie<br />

unter den Rücksitzen – niedrig, der<br />

Fahrer sitzt fast drei Zentimeter tiefer<br />

als im Vorgänger, das Fahren fühlt sich<br />

direkter, agiler und handlicher an. Hinzu<br />

kommt das sportliche Design, das sich bei<br />

unverändert kompakten Außenmaßen<br />

DER CORSA-E BRINGT DEN STROMANTRIEB DORTHIN,<br />

WO ER DIE GRÖSSTE WIRKUNG ENTFALTET<br />

74<br />

OPEL


vom größeren Astra inspirieren ließ und<br />

dem 4,06 Meter langen Kleinwagen einen<br />

dynamischen, erwachsenen und ausgereiften<br />

Auftritt verleiht.<br />

Abgesehen von den Komponenten des<br />

Elektroantriebs unterscheidet sich der<br />

Corsa-e übrigens nicht von seinen konventionell<br />

mit Verbrennern angetriebenen<br />

Varianten, die bereits in diesem Herbst an<br />

den Start gehen (siehe Seite 140). Möglich<br />

macht es die „Multi-Energy-Plattform“<br />

der französischen Konzernmutter, die die<br />

Integration verschiedener Antriebskonzepte<br />

und die Produktion auf der gleichen<br />

Linie im spanischen Werk in Saragossa<br />

erlaubt.<br />

Mit dem konventionellen Corsa teilt sich<br />

der Stromer auch die umfangreichen Ausstattungsoptionen,<br />

die Opel zum Teil zum<br />

ersten Mal in diese Fahrzeugklasse bringt.<br />

Dies gilt insbesondere für das adaptive<br />

„IntelliLux“-LED-Matrix-Licht, das für die<br />

„First Edition“ für 700 Euro Aufpreis angeboten<br />

wird. Die acht LED-Elemente werden<br />

von einer hochauflösenden Frontkamera<br />

der neuesten Generation gesteuert und<br />

passen den Lichtstrahl automatisch und<br />

kontinuierlich der jeweiligen Verkehrssituation<br />

und Umgebung an.<br />

Hinzu kommt das hohe Sicherheitsniveau:<br />

Der serienmäßige Frontkollisionswarner<br />

mit automatischer Gefahrenbremsung und<br />

Fußgängererkennung ist ab 5 km/h aktiv<br />

und sorgt insbesondere im Stadtverkehr<br />

für mehr Sicherheit. Ebenfalls an Bord ist<br />

die neue Verkehrszeichenerkennung, die<br />

durch die Verbindung mit der neuen Frontkamera<br />

jetzt auch dynamische LED-Anzeigen<br />

erfasst. Für entspanntes Reisen<br />

auf Autobahnen sorgt der optionale radargestützte<br />

automatische Geschwindigkeits-Assistent,<br />

Hilfe beim Manövrieren<br />

in engen Innenstädten und Parkhäusern<br />

bietet der sensorgesteuerte Flankenschutz,<br />

der beispielsweise das Touchieren<br />

von Pfeilern beim Ein- und Ausparken<br />

verhindert. Komplettiert wird das<br />

Arsenal der Assistenten durch Systeme wie<br />

BEIM FLOTTEN AMPELSTART VERGEHEN BIS ZUM<br />

ERREICHEN DER 50-KM/H-MARKE NUR 2,8 SEKUNDEN<br />

den Toter-Winkel-Warner, die 180-Grad-<br />

Panorama-Rückfahrkamera sowie unterschiedliche<br />

Einparkhilfen.<br />

Viel Auswahl bietet der Corsa-e auch in<br />

Sachen Infotainment: Neben dem Multimedia-Radio<br />

mit Farb-Touchscreen im<br />

7-Zoll-Format, das schon in der Grundversion<br />

an Bord ist, bietet Opel ein Navigationssystem<br />

in Verbindung mit<br />

dem 7-Zoll-Bildschirm und als Top-Ausführung<br />

das Multimedia Navi Pro mit<br />

10-Zoll-Touchscreen an.<br />

DAS ADAPTIVE MATRIX-LICHT PASST DEN<br />

LICHTSTRAHL AUTOMATISCH DER VERKEHRS-<br />

SITUATION UND UMGEBUNG AN<br />

OPEL<br />

75


Opel Grandland X Hybrid4<br />

MIT STECKER<br />

UND ALLRAD<br />

Opel schließt den Grandland X an die Steckdose an: Im Frühjahr startet<br />

das populäre Kompakt-SUV als Plug-in-Hybrid mit zwei Elektromotoren,<br />

Achtgang-Automatik und 300 PS.<br />

IM ALLRADMODUS<br />

WIRD DIE ELEK-<br />

TRIFIZIERTE<br />

HINTERACHSE<br />

ZUGESCHALTET<br />

Elektro-Offensive, Teil zwei: Neben dem neuen Corsa elektrifiziert Opel auch den Grandland X.<br />

Während der Kleinwagen künftig in einer vollelektrischen Variante unterwegs ist, legt Opel das<br />

Kompakt-SUV als Plug-in-Hybrid auf. Marktstart für beide Modelle ist Anfang des kommenden<br />

Jahres.<br />

„Hybrid4“ nennt Opel den Grandland X für die Steckdose – darin steckt schon der Hinweis auf<br />

den Allradantrieb, der mit Hilfe von zwei Elektromotoren umgesetzt wird. Einer der beiden jeweils<br />

80 kW/109 PS leistenden E-Motoren überträgt seine Kraft über eine Achtstufen-Automatik<br />

an die Vorderräder, der andere ist zusammen mit dem Differenzial in die Hinterachse integriert.<br />

Die beiden Elektromotoren unterstützen den 147 kW/200 PS starken 1,6-Liter-Turbobenziner<br />

beim Beschleunigen, können das Kompakt-SUV aber auch allein antreiben. Bei vollem Lithium-<br />

Ionen-Akku reicht der Strom für bis zu 52 rein elektrische Kilometer (WLTP-Wert), bis zu zehn<br />

Prozent zusätzliche Reichweite sind durch die Rückgewinnung der Bremsenergie drin. Insgesamt<br />

76<br />

OPEL


• erster Plug-in-Hybrid von Opel<br />

• 52 Kilometer elektrische Reichweite<br />

• Auftakt zur Elektro-Offensive<br />

entwickelt der Antrieb eine Systemleistung<br />

von 221 kW/300 PS, den Verbrauch<br />

geben die Rüsselsheimer mit 1,6 Liter pro<br />

100 Kilometer an.<br />

Wer das maximale Effizienzpotenzial des<br />

Plug-in-Hybrids ausschöpfen und nicht<br />

nur die platzsparend unter den Rücksitzen<br />

platzierte Batterie spazieren fahren will,<br />

sollte so oft wie möglich an der Steckdose<br />

nachladen. Dies kann an der Haushaltssteckdose<br />

sowie an öffentlichen Stationen<br />

und Wallboxen erfolgen. An einer<br />

7,4-kW-Wallbox lässt sich der Energiespeicher<br />

in unter zwei Stunden füllen.<br />

Über Free2Move, die Mobilitätsmarkevon<br />

PSA, erhalten Fahrer des Grandland X<br />

Hybrid4 einen Ladepass, der den Zugriff<br />

auf mehr als 100.000 Ladepunkte in Europa<br />

erlaubt. Ein Routenplaner berücksichtigt<br />

die Lage der Ladestationen und<br />

die Restreichweite des Fahrzeugs und errechnet<br />

so den besten und effizientesten<br />

Weg zum Ziel.<br />

Sein erstes Plug-in-Hybridmodell bietet<br />

Opel zu Leasingraten ab 399 Euro monatlich<br />

sowie in der Ausstattung Innovation<br />

ab 51.165 Euro an. Den Status als künftiges<br />

Topmodell des SUV-Programms von Opel<br />

unterstreicht die auf Wunsch verfügbare<br />

exklusive Farbgebung mit schwarzer<br />

Motorhaube und zweifarbigen Leichtmetallrädern.<br />

Die Einführung von Grandland X Hybrid4<br />

und Corsa-e markiert den Auftakt zu einer<br />

wahren Offensive von Opel: Die Rüsselsheimer<br />

haben sich konsequent einer umfassenden<br />

Elektrifizierung verschrieben.<br />

Innerhalb von 20 Monaten will das Unternehmen<br />

den neuen Zafira Life, das neue<br />

Nutzfahrzeug Vivaro und den Nachfolger<br />

des Mokka X einführen – jedes Modell<br />

auch als rein batterieelektrische Version.<br />

Bis 2024 soll es dann in jeder Baureihe eine<br />

elektrifizierte Antriebsvariante geben.<br />

WER DAS EFFIZIENZPOTENZIAL DES ANTRIEBS<br />

AUSSCHÖPFEN WILL, SOLLTE SO OFT WIE MÖGLICH<br />

NACHLADEN<br />

Der Fahrer kann zwischen den<br />

vier Fahrmodi Elektro, Hybrid,<br />

Allrad und Sport wählen. Im<br />

Hybridmodus ist das SUV in<br />

der jeweils effizientesten<br />

Antriebsweise unterwegs, im<br />

Allradmodus wird die elektrifizierte<br />

Hinterachse zugeschaltet.<br />

OPEL<br />

77


Honda e<br />

CHARMANTER<br />

BOTSCHAFTER<br />

Dieser E-Mini hat das Zeug zum Verführer: Mit runden Kulleraugen<br />

und knackig-kantigen Proportionen rollt nächstes Jahr das erste Honda<br />

Elektroauto vom Band – und auf die Straßen.<br />

78<br />

DIE KOMPAKTE UND LEICHTE 35,5-KWH-<br />

BATTERIE SOLL FÜR RUND 200 KILOMETER<br />

REICHWEITE GUT SEIN<br />

HONDA<br />

Elektrifizierungspläne haben ja inzwischen<br />

fast alle Autohersteller – die einen umfassend<br />

und konkret, die anderen noch ein bisschen<br />

wolkig. Aber kaum einem gelingt es, seine<br />

Elektrooffensive so charmant zu verpacken<br />

wie Honda: Bis 2025 wollen die Japaner<br />

alle in Europa angebotenen Modelle elektrifizieren<br />

– und schicken als Botschafter und<br />

zentralen Baustein dieser Pläne einen rein<br />

elektrischen Kleinwagen ins Rennen, der auf<br />

den schlichten Namen „Honda e“ hört.<br />

Das erste batterieelektrische Modell des<br />

größten Motorenherstellers der Welt zeigt,<br />

wie der Sprung ins Elektrozeitalter gelingen<br />

könnte: mit äußerst sympathischem Design,


• erstes Elektroauto von Honda<br />

• Kameras ersetzen Außenspiegel<br />

• digitales und vernetztes Cockpit<br />

einem weitgehend digitalen, auf das Wesentliche<br />

reduzierten Innenraum, einem dynamisch<br />

ausgelegten Fahrwerk für maximale<br />

Wendigkeit, viel Fahrspaß und einem Antrieb,<br />

der zumindest für Einsätze in Städten<br />

und Ballungsräumen genügend Kapazitäten<br />

bereithält.<br />

Nach seinem Debüt auf dem Genfer Automobilsalon,<br />

bei dem sich der „Honda e“<br />

noch als Prototyp präsentierte, bereitet<br />

Honda jetzt die Einführung der Serienversion<br />

vor. Diese ist für kommendes Jahr vorgesehen.<br />

Die Ernüchterung, die sich häufig<br />

zwischen der Enthüllung eines Konzeptfahrzeugs<br />

und der Präsentation des späteren<br />

Serienfahrzeugs einstellt, bleibt beim<br />

Honda e aus: Die Ingenieure haben fast alle<br />

Design- und Technik-Gimmicks, die sie im<br />

Frühjahr vorgestellt hatten, in die Serie hinübergerettet.<br />

Allen voran das Kamerasystem, das die klassischen<br />

Außenspiegel ersetzt und hier erstmals<br />

in der Kleinwagenklasse zum Einsatz<br />

kommt. Kleinformatige Kameras übertragen<br />

dabei ihre Bilder in Echtzeit auf zwei<br />

Sechs-Zoll-Monitore im Fahrzeuginnern,<br />

die an den Seiten des Armaturenbretts positioniert<br />

sind.<br />

Außen trägt die Kameratechnik zur klaren<br />

und schlichten Ästhetik des Stadtfahrzeugs<br />

bei und verbessert die Aerodynamik: Im Unterschied<br />

zu konventionellen Seitenspiegeln<br />

ragen die Kameras nicht über die Radhäuser<br />

und damit auch nicht über die Fahrzeugbreite<br />

hinaus. Gegenüber normalen Außenspiegeln<br />

reduziert sich der Luftwiderstand<br />

um rund 90 Prozent – das entspricht einer<br />

Verbesserung für das ganze Fahrzeug<br />

von 3,8 Prozent. Ein weiterer Vorteil sind<br />

die geringeren Windgeräusche bei höheren<br />

79<br />

HONDA


Geschwindigkeiten. Die Form der Kameragehäuse<br />

und eine Beschichtung der Linsenoberfläche<br />

sollen verhindern, dass sich Wassertropfen<br />

auf der Linse bilden.<br />

Zudem verspricht Honda Vorteile in Sachen<br />

Sichtfeld: Der Fahrer kann in den Einstellungen<br />

zwischen „Normalansicht“ und<br />

„Weitwinkelansicht“ wählen und damit das<br />

Sichtfeld deutlich stärker erweitern als mit<br />

konventionellen Außenspiegeln. Tote Winkel<br />

werden in der Normalansicht um rund<br />

zehn Prozent und in der Weitwinkelansicht<br />

um etwa 50 Prozent reduziert. Hilfslinien<br />

auf den Monitoren erleichtern zudem das<br />

Rückwärtsfahren. Digitalisiert wurde außerdem<br />

der Innenspiegel: Er zeigt das Bild einer<br />

Heckkamera an.<br />

Ohnehin ist das Interieur weitgehend digital<br />

geprägt: Mehrere Bildschirme verschmelzen<br />

zu einem großen Display, das sich fast<br />

über die gesamte Breite der Armaturentafel<br />

IM INNEREN VERSCHMELZEN MEHRERE BILDSCHIRME<br />

ZU EINEM GROSSEN DISPLAY<br />

spannt und neben Fahrdaten und Apps auch<br />

Infos zum elektrischen Antrieb abbildet. Die<br />

direkt vor dem Fahrer platzierte, 8,8 Zoll<br />

große TFT-Instrumentenanzeige liefert<br />

alle wichtigen Fahrzeuginformationen wie<br />

Energie- und Ladestatus, Fahrmodus sowie<br />

Details zu den Sicherheitssystemen. Hinzu<br />

kommen zwei große 12,3-Zoll-LCD-Touchscreens,<br />

über die sich verschiedene Apps und<br />

Dienste nutzen lassen.<br />

Die Bedienung erfolgt wie beim Smartphone<br />

per Tippen und Wischen. Inhalte lassen sich<br />

bequem von einem Bildschirm auf den anderen<br />

verschieben, die Insassen können aber<br />

auch unabhängig voneinander verschiedene<br />

Apps parallel verwenden. Während der Fahrer<br />

den Instruktionen des Navis folgt, erstellt<br />

der Beifahrer beispielsweise eine musikalische<br />

Playlist. Für die Bedienung der Konnektivitäts-Anwendungen<br />

können Fahrer<br />

und Passagiere aber auch die Dienste eines<br />

Sprachassistenten in Anspruch nehmen.<br />

Eine speziell entwickelte Smartphone-App<br />

mit Ladestandsabfrage und weiteren Funk-<br />

80<br />

HONDA


DIE INGENIEURE HABEN FAST ALLE<br />

GIMMICKS AUS DEM PROTOTYPEN IN<br />

DIE SERIE HINÜBERGERETTET<br />

tionen verbindet den Nutzer aus der Ferne<br />

mit seinem Fahrzeug. Inbegriffen ist auch<br />

eine „Geofence“-Funktion, die den Halter<br />

benachrichtigt, sobald das Fahrzeug eine<br />

vorher definierte Zone verlässt.<br />

Bei allem fortschrittlichen Flair im Interieur<br />

sorgen weiche Sofastoffe an den Sitzen, eine<br />

Holzleiste unterhalb der Armaturen und ein<br />

durchgängiger flacher Boden zwischen Vorder-<br />

und Rücksitzen dafür, dass auch die Gemütlichkeit<br />

nicht zu kurz kommt. Vor Augen<br />

hatten die Innenraum-Designer die Lounge-<br />

Atmosphäre eines modernen Wohnzimmers:<br />

natürliche, vertraute und warme Materialien,<br />

verbunden mit zeitgemäßer Technik.<br />

Beim Fahren wiederum soll der Honda e eher<br />

an die Direktheit und Präzision eines Go-<br />

Karts erinnern. Mit rund 3,90 Metern Länge,<br />

kurzen Überhängen, einer ausgeglichenen<br />

Gewichtsverteilung und einem extrem niedrigen<br />

Schwerpunkt bringt der Viertürer die<br />

besten Voraussetzungen für Agilität und Dynamik<br />

auf engem Raum mit – die sich folgerichtig<br />

in einem Wendekreis von nur 8,60<br />

Metern niederschlägt. Der Hinterradantrieb<br />

sorgt dafür, dass sich der Honda e präzise<br />

und ohne Antriebseinflüsse in der Lenkung<br />

um die Ecken zirkeln lässt. Mit Einzelradaufhängung<br />

und MacPherson-Federbeinen<br />

an allen vier Rädern verspricht Honda zugleich<br />

ausgereiften Abrollkomfort. Gefahren<br />

werden kann auf Wunsch auch per Einzelpedalsteuerung:<br />

Beschleunigen und Verzögern<br />

– mit Energierückgewinnung – erfolgen<br />

dabei mit ein und demselben Pedal.<br />

Während der 110 kW/150 PS starke Elektromotor<br />

direkt ab Leerlaufdrehzahl stattliche<br />

300 Nm Drehmoment freisetzt, hatte Honda<br />

bei der Wahl der Batterie das vornehmlich innerstädtische<br />

Einsatzgebiet des Kleinwagens<br />

im Blick: Anstatt mit einem überdimensionierten<br />

Energiespeicher Gewicht und Preis<br />

in die Höhe zu treiben, setzen die Japaner<br />

eine kompakte und leichte 35,5-kWh-Batterie<br />

ein, die für rund 200 Kilometer Reichweite<br />

gut sein soll. Das reicht in den allermeisten<br />

Fällen für mehrmaliges tägliches<br />

Pendeln ohne Nachladen, auch wenn Honda<br />

damit keine Wettbewerbsvergleiche gewinnt.<br />

Die Batterie lässt sich per Typ-2-Anschluss<br />

oder CCS2-Schnellladefunktion aufladen.<br />

BIS 2025 WILL HONDA ALLE IN EUROPA<br />

ANGEBOTENEN MODELLE ELEKTRIFIZIEREN<br />

HONDA<br />

81


Škoda Citigo e iV und Superb iV<br />

DER KLEINE UND<br />

DER GROSSE STROMER<br />

Škoda startet in die Elektromobilität: Der batterieelektrische Citigo e iV und der Superb iV mit<br />

Plug-in-Hybrid sind die ersten elektrifizierten Fahrzeuge des tschechischen Herstellers und die<br />

ersten Modelle der neuen Submarke iV.<br />

DER CITIGO e iV BEENDET DIE ÄRA<br />

DER KONVENTIONELL ANGETRIEBENEN<br />

ŠKODA-KLEINSTWAGEN<br />

82<br />

ŠKODA


• erstes rein elektrisches Serienfahrzeug<br />

von Škoda<br />

• Plug-in-Hybrid ergänzt Superb-Baureihe<br />

• mindestens zehn elektrifizierte Modelle<br />

bis 2022<br />

Mit dem Citigo e iV präsentiert Škoda<br />

sein erstes rein elektrisches Serienfahrzeug.<br />

Den Antrieb des viersitzigen City-<br />

Flitzers übernimmt fortan ein 61 kW/<br />

83 PS starker Elektromotor. Der stellt<br />

seine 210 Newtonmeter vom Stand weg<br />

bereit und bringt den 3,60 Meter kurzen<br />

Citigo in 12,5 Sekunden auf Tempo 100.<br />

Gespeichert wird der Strom in einem<br />

36,8-kWh-Akku mit 168 Zellen, der bei 30<br />

Zentimetern Bauhöhe flach im Fahrzeugboden<br />

untergebracht ist; Länge und Breite<br />

der Batterie betragen übrigens 110 bzw.<br />

170 Zentimeter.<br />

Die maximale Reichweite gibt Škoda mit<br />

265 Kilometern (nach WLTP) an. Geladen<br />

werden kann der Akku per CCS-Stecker<br />

an einem 40-kW-Gleichstromlader<br />

in einer Stunde zu 80 Prozent, an einer<br />

7,2-kW-Wallbox dauert das Tanken gut<br />

vier Stunden. Wer den Citigo an eine heimische<br />

2,3-kW-Station hängt, sollte fürs<br />

Aufladen auf 80 Prozent 12 Stunden einplanen.<br />

Optisch unterscheidet sich der im slowakischen<br />

Bratislava gebaute City-Stromer<br />

von den bekannten Verbrenner-Modellen<br />

durch einen in Wagenfarbe lackierten<br />

Kühlergrill und einen überarbeiteten Stoßfänger.<br />

Die serienmäßigen 14-Zoll-Stahlräder<br />

lassen sich mit Aufpreis gegen<br />

16-Zoll-Leichtmetallfelgen eintauschen, in<br />

der Variante Style sind sie sogar serienmäßig.<br />

Im Innenraum wurden die schwarze<br />

Instrumententafel und die darüber liegende<br />

Fläche – je nach Ausstattungsvariante<br />

in Schwarz oder Silber gehalten – neu<br />

gestaltet.<br />

Klimaautomatik, eine Smartphone-Dockingstation,<br />

elektrische Fensterheber<br />

und Spurhalteassistent sind bereits in der<br />

Basisversion Ambition an Bord. In der Variante<br />

Style kommen unter anderem eine<br />

Ambientebeleuchtung an der Instrumententafel,<br />

elektrisch einstellbare und beheizbare<br />

Außenspiegel, höhenverstellbare<br />

Vordersitze sowie Lederlenkrad, -schalthebel<br />

und -handbremshebel hinzu.<br />

ŠKODA<br />

83


DER SUPERB iV ÜBER-<br />

NIMMT AUF WUNSCH<br />

DAS EINPARKEN MIT<br />

ANHÄNGER<br />

Eine weitere Premiere im Škoda-Programm<br />

markiert der Superb iV: Der erste<br />

Plug-in-Hybrid des Herstellers ist wie die<br />

übrigen Motorisierungen für Limousine und<br />

Kombi verfügbar und wird wie alle Modelle<br />

der Mittelklasse-Baureihe im Werk Kvasiny<br />

gefertigt. Die Antriebskombination aus<br />

115 kW/156 PS starkem 1,4-Liter-TSI-Benziner,<br />

Elektromotor mit 85 kW/116 PS und<br />

Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe empfiehlt<br />

sich mit einer maximalen Systemleistung<br />

von 160 kW/218 PS für das gelassensouveräne<br />

Dahingleiten auf der Autobahn.<br />

84<br />

2020 FOLGEN DIE ERSTEN BEIDEN REIN ELEKTRISCHEN<br />

FAHRZEUGE AUF BASIS DES VW-ELEKTRO-BAUKASTENS<br />

ŠKODA<br />

Die kombinierte Reichweite beträgt – trotz<br />

eines auf 50 Liter verkleinerten Kraftstofftanks<br />

– 850 Kilometer, bis zu 55 Kilometer<br />

können dabei dank 13-kWh-Batterie rein<br />

elektrisch zurückgelegt werden (WLTP).<br />

Škoda verspricht nachhaltige Mobilität<br />

ohne Einbußen bei der Dynamik, nennt<br />

aber noch keine genauen Daten zu Fahrleistungen<br />

oder Verbrauch. Die CO 2-Emissionen<br />

im offiziellen Messzyklus, der es mit<br />

Plug-in-Hybriden besonders gut meint,<br />

sollen jedenfalls unter 40 Gramm pro Kilometer<br />

liegen.<br />

Der Einbau der Batterie vor der Hinterachse<br />

im Fahrzeugboden schränkt das Kofferraumvolumen<br />

des Superb um 150 Liter ein;<br />

weil der große Tscheche aber von Natur aus<br />

besonders viel Platz mitbringt, bleiben immer<br />

noch respektable 485 Liter (Limousine)<br />

bzw. 510 Liter (Kombi) übrig. Optisch<br />

unterscheidet sich der Hybrid in Details an<br />

der Front vom Standard-Superb, außerdem<br />

macht er beim Rollen im Elektro-Modus<br />

mit dem Soundgenerator E-Noise auf sich<br />

aufmerksam.<br />

Auch innen gibt es einige Besonderheiten:<br />

beispielsweise spezifische Anzeigen für<br />

Ladestand und E-Reichweite, Tasten für<br />

die Anwahl von E- und Sport-Modus so-


wie das serienmäßige Navigationssystem<br />

Amundsen mit Acht-Zoll-Monitor. Es basiert<br />

wie das optionale System Columbus<br />

auf der neuen Generation der Infotainmentsysteme,<br />

die unter anderem neue<br />

Online-Funktionen ermöglichen.<br />

Mit dem System Columbus hält auch das<br />

digitale Cockpit mit variabler 10,25-Zoll-<br />

Anzeige Einzug in den Superb iV, der da-<br />

rüber hinaus über zwei exklusive, gegen<br />

Aufpreis lieferbare Assistenzsysteme verfügt.<br />

Der Trailer Assist übernimmt beim<br />

Einparken und Rangieren im Gespannbetrieb<br />

das Lenken und bietet damit in kniffligen<br />

Situationen eine große Hilfe. Und<br />

das Area-View-System erzeugt mit vier<br />

Kameras eine 360-Grad-Rundumsicht um<br />

das Fahrzeug und erleichtert so das Manövrieren<br />

auf engem Raum.<br />

NEUE SUBMARKE iV<br />

Elektro-Offensive auf Škoda-Art<br />

Kurze Ladezeiten, lange Reichweiten, bezahlbare Preise: So soll die Elektromobilität<br />

auf Škoda-Art aussehen. Mit der Einführung der neuen Submarke iV starten<br />

die Tschechen nun ins Elektrozeitalter. Dabei profitieren sie einerseits von der<br />

Elektro-Offensive der Konzernmutter Volkswagen, nehmen andererseits in den<br />

kommenden fünf Jahren aber auch selbst noch einmal zwei Milliarden Euro in<br />

die Hand, um Elektrofahrzeuge und neue Mobilitätsdienstleistungen zu entwickeln.<br />

Es ist das bislang größte Investitionsprogramm in der fast 125-jährigen<br />

Geschichte des Unternehmens.<br />

Der rein elektrische Stadtflitzer Citigo e iV und der Superb iV als leistungsstarker<br />

Plug-in-Hybrid für die Langstrecke machen den Anfang für eine Produktoffensive,<br />

die bis 2022 auf über zehn elektrifizierte Modelle anwachsen soll. So sollen im<br />

kommenden Jahr die ersten beiden rein elektrischen Fahrzeuge auf Basis des<br />

Elektro-Baukastens aus dem VW-Konzern eingeführt werden, darunter die Serienversion<br />

der SUV-Coupé-Studie Vision iV. Für 2025 rechnet Škoda bereits damit,<br />

dass elektrifizierte Fahrzeuge ein Viertel des Gesamtabsatzes stellen werden.<br />

Zusätzlich zur elektrifizierten Modellpalette treibt der Hersteller mit der Submarke<br />

iV auch den Aufbau eines ganzheitlichen und vernetzten Ökosystems für<br />

Elektromobilität voran. Hierzu zählen beispielsweise bezahlbare Wallboxen in<br />

verschiedenen Leistungsstufen, die ein bequemes Laden zuhause ermöglichen<br />

sollen, und mobile Online-Dienste via Škoda Connect, zu denen etwa eine<br />

intelligente Ladesäulensuche mit Vorabreservierung zählt. Die E-Charge Card<br />

soll zudem länder- und anbieterübergreifend europaweit ein unkompliziertes<br />

Bezahlen der Ladevorgänge ermöglichen.<br />

ŠKODA<br />

85


83.175<br />

… Elektrofahrzeuge im Bestand deutscher Autofahrer<br />

zählte das KBA zum Stichtag 1.1.<strong>2019</strong>.<br />

Es dürften aber bald sehr viel mehr werden:<br />

Bereits im ersten Halbjahr <strong>2019</strong> wurden über<br />

37.000 Elektroautomobile neu zugelassen.<br />

86<br />

MELDUNGEN Klein, na und?<br />

KINDER HINTERS LENKRAD<br />

„Kinder an die Macht“, titelte Herbert Grönemeyer<br />

1986. Der britische Hersteller Jaguar sorgt zwar weder<br />

auf seiner Heimatinsel noch woanders für solche<br />

Regierungsübernahmen, aber er lässt Kids immerhin<br />

legal Autofahren. Auf dem Außengelände zwischen<br />

den Hallen 11 und 9 bietet die Traditionsmarke während<br />

der Publikumstage der <strong>IAA</strong> dem Fahrernachwuchs<br />

die Möglichkeit, mit einem 294 kW/400 PS<br />

starken Jaguar i-Pace einen Parcours zu meistern.<br />

Kinder ab 11 Jahren sowie mit einer Mindestgröße<br />

von 1,42 Metern dürfen – sofern die Erziehungsberechtigten<br />

ihre Einwilligung geben – hinters<br />

Lenkrad. Auf dem Beifahrersitz nehmen erfahrene<br />

Instrukteure Platz, die ähnlich wie bei einem Fahrschulauto<br />

mittels einer doppelten Pedalarie jederzeit<br />

Einfluss aufs Bremsen und Gasgeben nehmen<br />

können. Falls die Eltern jetzt neidisch werden: Sie<br />

können eine solche Raubkatze zu Testfahrten durch<br />

die Frankfurter City im Rahmen der Aktion <strong>IAA</strong><br />

Test-Drive ordern. Gestartet wird auf dem Freigelände<br />

F10. Und wetten, dass am Ende der jeweiligen<br />

Testfahrt das Grinsen der Kinder breiter ist als das<br />

der Erwachsenen?<br />

MINI-ME MIT GEHEIMAGENTEN<br />

Der batterieelektrische, 500 kW/680 PS starke Porsche Taycan<br />

dürfte für viele Fans der Sportwagenschmiede ein unerfüllbarer<br />

Traum bleiben. Allerdings gibt es eine günstige Alternative, sofern<br />

man bereit ist, bei Größe und Fahrleistung des Fahrzeugs „ein<br />

paar“ Abstriche zu machen sowie beim Namen mit der vorangegangenen<br />

Studie des E-Sportwagens vorlieb zu nehmen. Spielwarenhersteller<br />

Playmobil bietet den im Animationsfilm „Playmobil:<br />

Der Film“ zum Einsatz kommenden Porsche Mission e als Spielset<br />

an. Er feierte 2015 auf der <strong>IAA</strong> Premiere und gab damals erste<br />

Ausblicke auf den sportlichen Stromer. Das kleine Fahrzeug wird<br />

entweder über eine Fernbedienung oder mittels Bluetooth über<br />

ein Smartphone gesteuert. Der Spielzeug-Porsche verfügt über<br />

zwei Sitzplätze sowie Front- und Heckbeleuchtung und kostet<br />

knapp 70 Euro. Unter anderem gehören neben einer Fernbedienung<br />

und einer Ladesäule auch der aus dem Kinofilm bekannte<br />

Geheimagent Rex Dasher als Spielfigur zum Lieferumfang.


WIE NIEDLICH!<br />

Elektrische und autonome Mobilität auf vier Rädern kann unterschiedlich<br />

groß ausfallen. Besonders kurz und knapp ist der Renault EZ-Pod,<br />

der der bislang kleinste Versuchsträger der EZ-Serie. Er beansprucht<br />

minimale Verkehrsfläche und soll elektrisch und autonom in Innenstädten,<br />

Einkaufszentren, auf Firmengeländen oder Hotelanlagen Güter<br />

oder Menschen bewegen. Die technische Basis stammt aus dem Serienportfolio<br />

von Renault, denn das Micromobil, das nur drei Quadratmeter<br />

Grundfläche beansprucht, basiert auf dem Twizy. Wie dieser, bietet der EZ-Pod in seiner rundum geschlossenen Kabine<br />

zwei Sitzplätze, allerdings nicht hintereinander, sondern diagonal gegenüber angeordnet. Dank einer weit öffnenden Tür<br />

verspricht Renault einen bequemen Ein- und Ausstieg. Zusätzlich wurde eine Variante für den Gütertransport entwickelt,<br />

die zum Beispiel in Logistikzentren wie auch bei der Auslieferung an Kunden zum Einsatz kommen könnte.<br />

GRÜSSE AN BOB<br />

87<br />

Die Designer des kleinen elektrischen Transporters mit dem<br />

Namen 458 haben offensichtlich als Kinder die Fernsehserie<br />

„Bob, der Baumeister“ geschaut. Der von Ari Motors angebotene<br />

nur 3,15 Meter kurze Transporter sieht einfach freundlich aus.<br />

Das rund 13.900 Euro teure Grundmodell „Pritsche“ bietet zwei<br />

Sitzplätze und eine 1,32 x 1,18 Meter große Ladefläche mit Platz<br />

für eine Europalette. Die Zuladung beträgt 450 Kilogramm. Der 7,5 kW/10 PS starke Wechselstrom-Motor an der Hinterachse<br />

erlaubt eine Höchstgeschwindigkeit von 78 km/h. Die im Basispreis enthaltene 120-Ah-Blei-Gel-Batterie ist gut<br />

für eine Reichweite von 120 Kilometern. Für 2.500 Euro Aufpreis gibt es einen Lithium-Ionen-Akku, der einen Radius von<br />

150 Kilometern verspricht. Die Ladezeiten an einer Haushaltssteckdose werden mit 6 bis 8 Stunden angegeben. Wird ein<br />

Kastenaufbau gewählt, ist auf dessen Dach gegen Zuzahlung von 1.250 Euro auch die Montage von Solarzellen möglich,<br />

die bis zu 30 Kilometer zusätzliche Reichweite generieren können.<br />

MELDUNGEN Klein, na und?<br />

GESCHRUMPFTER<br />

KURVENVERSTEHER<br />

Das holländische Dreirad Carver feiert sein Comeback. Wie beim<br />

Ur-Carver setzt auch die Neuauflage auf das Dreirad-Prinzip sowie<br />

eine schmale Kabine mit zwei hintereinander angeordneten Sitzplätzen.<br />

Optisch wurde die um gut 40 Zentimeter auf 2,89 Meter<br />

Länge geschrumpfte zweite Generation in einigen Details wie<br />

etwa beim Frontdesign überarbeitet. Entscheidender ist jedoch<br />

der neue E-Antrieb, der sich aus zwei jeweils 2 kW/2,7 PS starken<br />

Motoren zusammensetzt, die eine auf 45 km/h beschränkte<br />

Höchstgeschwindigkeit erlauben. Die soll der gut 330 Kilogramm<br />

schwere Zweisitzer in 4 Sekunden erreichen. Die Fahrgastkabine<br />

kann sich weiterhin bei Kurvenfahrten bis zu 45 Grad seitlich neigen.<br />

Die 5,3 kWh starke Batterie soll für eine Reichweite von bis zu<br />

100 Kilometern sorgen.<br />

834<br />

Mit<br />

… öffentlichen Ladepunkten für Elektrofahrzeuge<br />

führte Hamburg zum 31.12.2018 das<br />

diesbezügliche Städteranking in Deutschland<br />

an. Berlin folgt nach Zählung des Analyse-Institut<br />

Statista auf Platz 2 mit 779 Ladepunkten,<br />

München nimmt Platz 3 mit 696 Stationen ein.


ZF Getriebe-Trends<br />

VIELFALT AUS<br />

DEM BAUKASTEN<br />

88<br />

Vom sanften Mildhybrid bis zum Hochvoltantrieb für die Steckdose:<br />

Elektrifizierung bedeutet auch Diversifizierung. Für die zunehmende<br />

Vielfalt im Bereich der Antriebe rüstet sich Getriebespezialist ZF mit<br />

einem neuen Baukastensystem für Hybridgetriebe.<br />

ZF<br />

Die <strong>IAA</strong> in Frankfurt zeigt: Die Elektromobilität<br />

kommt – und nimmt ordentlich<br />

Tempo auf. Doch auch wenn die Autohersteller<br />

nun immer mehr reine Elektrofahrzeuge<br />

vorstellen und auf den Markt<br />

DIE GETRIEBEEINHEIT DECKT AUCH LEISTUNGS-<br />

TECHNISCH EIN ENORMES SPEKTRUM AB<br />

bringen: Auch in zehn Jahren wird das Bild<br />

auf unseren Straßen von Fahrzeugen bestimmt,<br />

die einen Verbrennungsmotor unter<br />

der Haube haben.<br />

Immer mehr davon werden allerdings mit<br />

Elektrounterstützung unterwegs sein.<br />

Vom Mildhybrid mit 48 Volt über Vollhybridlösungen<br />

mit überschaubarer elektrischer<br />

Reichweite bis hin zum Hochleistungs-Plug-in-Hybrid<br />

mit Hochvoltsystem<br />

und 100 Kilometern Reichweite im Elektromodus<br />

werden sich die elektrifizierten Antriebe<br />

dabei immer weiter differenzieren.<br />

Dies liegt nicht zuletzt an den Anforderungen<br />

der Kunden und an den jeweiligen<br />

Marktbedingungen – und daran, welche<br />

Technik von staatlicher Seite gefördert<br />

wird.


Getriebespezialist ZF rüstet sich für diese<br />

zunehmende Vielfalt der Antriebe mit<br />

einer neuen Getriebegeneration auf Basis<br />

eines flexiblen Baukastensystems. Anders<br />

als bisherige Hybridgetriebe, bei denen es<br />

sich in der Regel um umgebaute Wandlergetriebe<br />

handelt, ist die neue Achtgang-Automatik<br />

von Beginn an auf Hybridisierung<br />

ausgelegt und kann in Mild-,<br />

Voll- und Plug-in-Hybrid-Systemen zum<br />

Einsatz kommen.<br />

trum ab. In Plug-in-Hybridmodellen entwickelt<br />

der in das System integrierte Elektromotor<br />

bis zu 160 kW/217 PS Leistung und<br />

450 Nm Drehmoment und kann damit als<br />

starke und zeitweise alleinige Antriebsquelle<br />

fungieren. Zugleich bietet das Getriebe<br />

die nötige Flexibilität, um sich bei<br />

Mildhybrid-Systemen an unterschiedlichen<br />

Einbauorten integrieren zu lassen. Mit bis<br />

zu 25 kW/34 PS Leistung kann der Elektromotor<br />

hier den Verbrenner signifikant<br />

DIE LEISTUNGSELEKTRONIK, DIE SONST UNGEFÄHR<br />

DEN PLATZ EINES SCHUHKARTONS EINNIMMT, IST<br />

KOMPLETT IN DAS GETRIEBEGEHÄUSE INTEGRIERT<br />

Einer der Vorteile der neuen Achtgang-<br />

Automatik ist ihre kompakte Bauform. Die<br />

Leistungselektronik, die sonst ungefähr<br />

den Platz eines Schuhkartons einnimmt,<br />

ist komplett in das Getriebegehäuse integriert;<br />

der Platz dafür wurde durch die Verkleinerung<br />

der hydraulischen Steuerung<br />

geschaffen. Dies vereinfacht die Montage<br />

des Systems und reduziert den Bedarf an<br />

Hochvoltleitungen im Fahrzeug.<br />

Auch im Hinblick auf die elektrische Leistung<br />

deckt die Einheit ein enormes Spek-<br />

unterstützen und entsprechend zu Verbrauchseinsparungen<br />

beitragen.<br />

Das neue Achtgang-Automatikgetriebe<br />

ist für den Längseinbau von Motor und<br />

Getriebe ausgelegt und richtet sich daher<br />

in erster Linie an Fahrzeuge im Premiumsegment.<br />

Die Produktion soll im Jahr 2022 zunächst<br />

in Saarbrücken starten, auch eine Markteinführung<br />

in China und den USA ist geplant.<br />

GETRIEBE FÜR E-AUTOS<br />

ZF zündet<br />

die zweite Stufe<br />

Zu den Vorzügen von Elektroautos zählt<br />

man gemeinhin, dass die Kraftübertragung<br />

über ein einfaches Eingang-Getriebe<br />

erfolgen kann. ZF zeigt jetzt aber, dass ein<br />

zweiter Gang durchaus von Vorteil ist –<br />

vor allem für die Reichweite, die dadurch<br />

um bis zu fünf Prozent steigt.<br />

Elektromotoren können in der Regel den<br />

gesamten Drehzahlbereich ohne Gangwechsel<br />

abdecken und kommen daher<br />

mit einem Eingang-Getriebe aus. Das neue<br />

Antriebskonzept von ZF hingegen arbeitet<br />

mit einem zweiten Gang, der bei 70 km/h<br />

eingelegt wird und einen effizienteren<br />

Betrieb des Elektromotors erlaubt. Dadurch<br />

steigt der Wirkungsgrad des Antriebs –<br />

und als Ergebnis die Reichweite pro<br />

Akkuladung um bis zu fünf Prozent.<br />

Eingesetzt werden kann der modular<br />

aufgebaute Zweigang-Antrieb aufgrund<br />

seiner kompakten Auslegung vor allem<br />

in Modellen aus der Kompaktklasse;<br />

profitieren können aber auch sportlichere<br />

und schwerere Fahrzeuge – etwa solche,<br />

die häufiger einen Anhänger ziehen. Denn<br />

der bisher geltende Zielkonflikt zwischen<br />

einem hohen Anfahrdrehmoment und einer<br />

höheren Endgeschwindigkeit wird damit<br />

aufgelöst. Zudem bietet das Getriebe den<br />

Autoherstellern die Möglichkeit, anstelle<br />

einer Erhöhung der Reichweite bei gleichbleibender<br />

Batteriegröße einen kleineren<br />

Akku einzubauen, um damit das Fahrzeuggewicht<br />

und Kosten zu senken.<br />

• acht Gänge für alle Hybrid-Systeme<br />

• Baukastensystem erhöht Flexibilität<br />

• Marktstart 2022<br />

ZF<br />

89


Cupra Tavascan<br />

SUV-COUPÉ<br />

MIT DOPPELTER E-POWER<br />

Die Seat-Tochter Cupra bringt im kommenden Jahr ihr erstes komplett eigenständiges Modell auf den<br />

Markt. Mit der <strong>IAA</strong>-Studie Tavascan machen die Spanier nun Lust auf ein dynamisches SUV-Coupé mit<br />

vollelektrischem Antrieb.<br />

2020 soll das Jahr von Cupra werden. Die<br />

inzwischen eigenständig auftretende Marke<br />

bringt mit dem Formentor ihr erstes<br />

eigenes Modell heraus – und startet zugleich<br />

mit der Elektrifizierung. Denn der<br />

Formentor ist wie zwei weitere für kommendes<br />

Jahr vorgesehene Modelle mit<br />

einem leistungsstarken Plug-in-Hybridantrieb<br />

ausgerüstet.<br />

Noch einen Schritt weiter geht die jetzt<br />

auf der <strong>IAA</strong> enthüllte Studie: Der Tavascan<br />

ist ein schnittiges, rein elektrisch angetriebenes<br />

SUV-Coupé. Auf der Basis des<br />

modularen E-Baukastens (MEB) aus dem<br />

Volkswagen-Konzern vereint der Antrieb<br />

zwei E-Motoren – einer an jeder Achse –<br />

mit insgesamt 225 kW/306 PS und eine<br />

77 kWh starke, im Boden untergebrachte<br />

Lithium-Ionen-Batterie. Damit beschleunigt<br />

der Tavascan in weniger als 6,5 Sekunden<br />

aus dem Stand auf 100 km/h und<br />

profitiert dabei von den dynamischen Fahreigenschaften<br />

der MEB-Fahrzeuge mit<br />

niedrigem Schwerpunkt und ausgewogener<br />

Gewichtsverteilung. Die Reichweite soll<br />

bis zu 450 Kilometer betragen.<br />

Außen vereint das Konzeptfahrzeug die<br />

Eleganz eines Coupés mit der Präsenz eines<br />

SUV. Die Frontpartie prägen das tiefsitzende,<br />

beleuchtete Markenlogo und die<br />

Lufteinlässe, die je nach Bedarf die Aero-<br />

DER TAVASCAN VERFÜGT ÜBER ZWEI E-MOTOREN –<br />

EINER AN JEDER ACHSE – UND EINE 77-KWH- BATTERIE<br />

dynamik verbessern oder die Luft zur<br />

Kühlung der Batterie nach innen leiten.<br />

Auch die stattlichen 22-Zoll-Leichtmetallräder<br />

im Turbinen-Design optimieren den<br />

Luftstrom. Am Heck trägt der Diffusor zur<br />

Aerodynamik und zum sportlichen Auftritt<br />

bei. Das durchgehende Leuchtband, das<br />

auch das Heck des Formentor ziert, sorgt<br />

für eine unverwechselbare, futuristisch<br />

anmutende Optik.<br />

Moderne Linienführung in Verbindung<br />

mit dem gezielten Einsatz von Licht: Dieses<br />

Designthema findet sich auch in der<br />

Innenraumgestaltung wieder. Kontrastreiche<br />

Farben, Karbon-Elemente, hochwertige<br />

Materialien wie Leder und Alcantara<br />

sowie eine warme LED-Beleuchtung<br />

sollen ein modernes und zugleich wohliges<br />

Ambiente kreieren. Das flügelförmige<br />

Armaturenbrett beherbergt ein volldigitales<br />

12,3-Zoll-Instrumenten-Display<br />

und einen weiteren, zentral angeordneten<br />

13-Zoll-Bildschirm, die Schalensitze<br />

für Fahrer und Beifahrer verfügen über<br />

integrierte Lautsprecher und Smartphone-Anschlüsse.<br />

• SUV-Coupé-Studie mit Elektroantrieb<br />

• sportliche Fahrleistungen und 450 km Reichweite<br />

• aerodynamisches Design und modernes Ambiente<br />

90<br />

CUPRA


Seat Tarraco FR PHEV<br />

FAMILIEN-SUV<br />

MIT ANSCHLUSS<br />

• großes SUV mit Plug-in-Hybrid<br />

• bis zu 50 km Elektro-Reichweite<br />

• Marktstart 2020<br />

In Sachen Elektromobilität übernimmt Seat eine wesentliche Rolle<br />

innerhalb des VW-Konzerns. Vorbote ist der Tarraco, den die<br />

Spanier als hochwertigen Plug-in-Hybrid mit sportlicher FR-Ausstattung<br />

anbieten.<br />

Bereits bis 2021 will Seat sechs vollelektrische<br />

Fahrzeuge und Plug-in-Hybridmodelle<br />

der Marken Seat und Cupra auf<br />

den Markt bringen. Zudem entwickeln die<br />

Spanier unterhalb des Modularen E-Antriebs-Baukastens<br />

(MEB) eine eigene<br />

Elektro-Plattform für Fahrzeuge der Vier-<br />

Meter-Klasse, die dann konzernweit genutzt<br />

werden kann.<br />

Zu den Vorreitern der spanischen E-Offensive<br />

gehört neben dem Kleinwagen Mii<br />

electric, der künftig nur noch rein elektrisch<br />

unterwegs ist, auch der Tarraco. Als<br />

Hybrid für die Steckdose rollt das große<br />

SUV im Laufe des kommenden Jahres zu<br />

den Händlern.<br />

180 kW/245 PS Systemleistung und 400 Nm<br />

Drehmoment verbunden mit der sportlich-hochwertigen<br />

FR-Ausstattung: Der<br />

Plug-in-Hybrid wird zum ebenso sportlichen<br />

wie effizienten Topmodell der<br />

im Frühjahr <strong>2019</strong> eingeführten Tarraco-<br />

Baureihe. Das in Spanien bei Seat ent-<br />

wickelte und in Wolfsburg bei Volkswagen<br />

produzierte Mittelklasse-SUV beschleunigt<br />

nach vorläufigen Angaben in 7,4 Sekunden<br />

von null auf 100 km/h und erreicht ein<br />

Spitzentempo von 217 km/h – stattliche<br />

Werte für den 4,74 Meter langen Raumriesen.<br />

Je nach gewähltem Fahrmodus kann der<br />

85 kW/115 PS starke Elektromotor den<br />

Tarraco für bis zu 50 Kilometer rein elektrisch<br />

antreiben oder den 1,4-Liter-TSI-Benziner<br />

mit 110 kW/150 PS unterstützen. Die<br />

Lithium-Ionen-Batterie besitzt eine Kapazität<br />

von 13 kWh. Als CO 2-Ausstoß peilen die<br />

Spanier einen Wert von 50 g/km an.<br />

Die Rolle als Vorreiter unterstreicht das<br />

sportliche Outfit der FR-Ausstattung:<br />

Breitere Radhäuser, ein Dachspoiler, ein<br />

spezieller Kühlergrill und die FR-typischen<br />

19-Zoll-Leichtmetallfelgen verleihen dem<br />

Familien-SUV eine souveräne und dynamische<br />

Ausstrahlung. Dazu gibt es mit „Fura<br />

Grau“ eine neue exklusive Lackierung und<br />

optional sogar 20 Zoll große Räder.<br />

BEREITS BIS 2021 WILL SEAT SECHS VOLLELEKTRISCHE<br />

FAHRZEUGE UND PLUG-IN-HYBRIDMODELLE DER<br />

MARKEN SEAT UND CUPRA AUF DEN MARKT BRINGEN<br />

Innen hält erstmals im Tarraco das neue<br />

Infotainmentsystem mit 9,2-Zoll-Touchscreen<br />

Einzug. Elektrisch verstellbare<br />

Sportschalensitze – für den Fahrer mit<br />

Memory-Funktion – sowie ein Sportlenkrad<br />

und Aluminium-Pedale werden den<br />

Innenraum zusätzlich auf. Das Rangieren<br />

mit Anhänger erleichtert der neue Trailer<br />

Assist<br />

SEAT<br />

91


• einziges Modell mit drei elektrischen Antriebsvarianten<br />

• Ioniq Elektro mit mehr Reichweite<br />

• frisches Design und mehr Konnektivität für alle Varianten<br />

Hyundai Ioniq<br />

DER VIELSEITIGE UNTER DEN<br />

ALTERNATIVEN<br />

Als einziges Modell weit und breit bietet der Hyundai Ioniq die Wahl zwischen Hybrid-,<br />

Plug-in-Hybrid- und reinem Elektroantrieb. Jetzt hat der Hersteller die Baureihe überarbeitet.<br />

Gut drei Jahre nach dem Marktstart bringt Hyundai die Ioniq-Baureihe auf den neuesten<br />

Stand. Während alle Antriebsvarianten - Hybrid, Plug-in Hybrid und Elektromodell – gleichermaßen<br />

von frischem optischem Glanz profitieren, macht der Ioniq Elektro technisch<br />

den größten Sprung nach vorne. Mehr Leistung, eine größere Hochleistungsbatterie und<br />

mehr Reichweite – in allen Kernbereichen legt der Ioniq Elektro zu und macht das elektrische<br />

Fahren noch attraktiver und alltagstauglicher.<br />

So arbeitet unter dem Blechkleid jetzt eine 38 kWh starke Lithium-Polymer-Batterie (bisher<br />

28 kWh), die die Reichweite pro Akkuladung auf knapp über 300 Kilometer (WLTP)<br />

steigert. Zudem verspricht der von 88 kW/120 PS auf 100 kW/136 PS erstarkte Elektromotor<br />

mit 295 Nm Drehmoment noch mehr Fahrfreude.<br />

92<br />

Mehr Spaß macht auch das Ein-Pedal-Fahren, das nach dem Kona Elektro nun auch der<br />

Ioniq ermöglicht. Damit kann der Fahrer das Fahrzeug ohne Fußbremse bis zum Stillstand<br />

verzögern; er hält dafür einfach ein Paddel am Lenkrad fest und nutzt das regenerative<br />

HYUNDAI


DER IONIQ ELEKTRO<br />

MACHT TECHNISCH<br />

DEN GRÖSSTEN<br />

SPRUNG NACH VORNE<br />

Bremssystem. Ein paar zusätzliche Kilometer<br />

Reichweite soll außerdem der neue<br />

Fahrmodus Eco+ herausholen.<br />

Optisch präsentiert sich das Ioniq Elektro<br />

Facelift mit einem markanteren Design<br />

auf dem geschlossenen Kühlergrill, neu<br />

gestaltetem vorderen Stoßfänger und<br />

LED-Tagfahrlichtern sowie mit optionalen<br />

LED-Scheinwerfern und –Rücklichtern.<br />

Auch in den beiden Hybridvarianten mit<br />

und ohne externe Lademöglichkeit haben<br />

die Designer der 4,47 Meter langen<br />

Fließhecklimousine damit mehr optische<br />

Präsenz verliehen.<br />

Auch der Innenraum wirkt nun deutlich<br />

moderner. Der wichtigste Grund für diesen<br />

Eindruck ist ein optionaler 10,25 Zoll großer<br />

Touchscreen, der mittig und freistehend<br />

am Armaturenbrett platziert ist. Das<br />

Display macht nicht nur optisch was her,<br />

man kann es auch einfach nutzen. Wie bei<br />

einem Smartphone lässt sich die Ansicht<br />

nach eigenen Vorlieben konfigurieren. Informationen<br />

zur Fahrweise, Energiefluss<br />

und Verbrauch zeigen dem Fahrer, wie<br />

ökonomisch er unterwegs ist. Navigation<br />

mit Echtzeitfunktion ist in Verbindung<br />

mit dem großen Display Standard, in der<br />

Basisvariante verfügt der Ioniq über ein<br />

Acht-Zoll-Display.<br />

Außerdem gehört beim großen Display die<br />

neue, „Bluelink“ genannte Vernetzungs-<br />

App zum Serienumfang. Sie bietet Funktionen<br />

wie die Fernabfrage von Fahrzeuginformationen<br />

wie z.B. den Ladezustand,<br />

ermöglicht die Navi-Programmierung von<br />

zuhause aus und dient als eCall-Notrufsystem.<br />

Auch die Klimatisierung lässt sich per<br />

Smartphone steuern und der Ladezyklus<br />

programmieren. Außerdem integriert es<br />

eine natürliche Spracherkennung in das<br />

Infotainmentsystem. Auch die Klimatisierung<br />

lässt sicher per Smartphone aus der<br />

Ferne steuern und Ladezyklen programmieren.<br />

Im Zuge der Auffrischung erhält der Ioniq<br />

Hybrid auch ein Assistenzpaket mit weiteren<br />

Funktionen. Der autonome Notbremsassistent<br />

inklusive Frontkollisionswarner<br />

reagiert nun neben Fußgängern auch auf<br />

Radfahrer. Ein aktiver Spurhalteassistent<br />

ist ebenfalls serienmäßig an Bord. In den<br />

höheren Ausstattungspaketen kommen<br />

noch eine adaptive Geschwindigkeitsregelanlage,<br />

ein Querverkehrswarner hinten,<br />

ein Totwinkelwarner und eine Verkehrszeichenerkennung<br />

dazu.<br />

Am Antrieb hat sich in den Hybridvarianten<br />

nichts geändert: Beide verfügen über einen<br />

1,6-Liter-Benziner mit 77 kW/105 PS und<br />

einen E-Motor mit 32 kW/44 PS bzw.<br />

45 kW/61 PS; die Systemleistung beträgt<br />

104 kW/141 PS. Die Kraftübertragung<br />

übernimmt ein Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe.<br />

Den Normverbrauch des Ioniq Hybrid gibt<br />

Hyundai mit 4,2 Litern pro 100 Kilometer<br />

an, die Plug-in-Version kann dank größerer<br />

Batterie bis zu 63 Kilometer weit rein<br />

EIN PAAR ZUSÄTZLICHE KILOMETER REICHWEITE<br />

HOLT DER NEUE FAHRMODUS ECO+ HERAUS<br />

elektrisch fahren und daher im offiziellen<br />

Messzyklus mit einem Normverbrauch<br />

von 1,1 Litern punkten. Neu ist zudem hier<br />

wie im Ioniq Elektro, dass der Fahrer die<br />

Stärke der Rekuperationsbremse mit Hilfe<br />

von Schaltpaddels am Lenkrad einstellen<br />

kann.<br />

HYUNDAI<br />

93


Hyundai <strong>IAA</strong>-Premieren<br />

EMOTIONAL<br />

UND ELEKTRISCH<br />

Mit zwei weiteren Premieren blickt Hyundai auf der <strong>IAA</strong> in die Zukunft der Elektromobilität. Das<br />

Konzeptfahrzeug „45“ gibt Hinweise auf die künftige Designsprache der Elektrofahrzeuge. Zudem<br />

stellt das Unternehmen einen Elektro-Rennwagen vor.<br />

IN DER STUDIE 45 SETZT<br />

HYUNDAI DIE NEUE<br />

DESIGNSPRACHE<br />

„SENSUOUS<br />

SPORTINESS“ UM<br />

94<br />

Hyundai Elektro-Konzept 45<br />

Hingucker auf dem Hyundai-Messestand:<br />

Mit dem Elektro-Konzept „45“ gibt der<br />

Hersteller einen Ausblick darauf, wie künftige<br />

Elektromodelle der Marke aussehen<br />

könnten.<br />

Die Studie feiert auf der <strong>IAA</strong> Weltpremiere<br />

und orientiert sich an der Designsprache<br />

„Sensuous Sportiness“. Deren Ziel ist es,<br />

innovative Mobilitätslösungen auf emotionale<br />

Weise zum Ausdruck zu bringen und<br />

den Kunden in sinnlicher Form anzusprechen.<br />

In der Studie wird diese Designsprache<br />

mit klaren Linien umgesetzt, die zu<br />

einem progressiven und zukunftsorientierten<br />

Design kombiniert werden.<br />

HYUNDAI<br />

Hyundai Motorsport entwickelt Elektro-Rennwagen<br />

Der Trend zur Hybridtechnologie und Elektromobilität hat auch den Motorsport<br />

erfasst. Neue Rennserien und Reglements entstehen – und damit die<br />

Herausforderung, sich auf neuen technischen Feldern zu behaupten und die<br />

Leidenschaft für den Motorsport mit Nachhaltigkeit und ökologischer Kompetenz<br />

zu verbinden.<br />

Hyundai Motorsport stellt sich dieser Herausforderung mit der Entwicklung<br />

seines ersten rein elektrisch angetriebenen Rennwagens. Mit dem Fahrzeug,<br />

das am Firmensitz im unterfränkischen Alzenau aufgebaut wird, beginnt für<br />

das dort ansässige Unternehmen eine neue Ära. Auf der <strong>IAA</strong> wird das Fahrzeug<br />

erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.<br />

Hyundai will mit dem Schritt in Richtung Elektrifizierung neue technische<br />

Felder erschließen. Seit seiner Gründung 2012 hat sich das Unternehmen im<br />

Rallyesport und auf der Rundstrecke etabliert. In der FIA-Rallye-Weltmeisterschaft<br />

(WRC) führt das Team, das <strong>2019</strong> seine sechste Saison bestreitet,<br />

aktuell die hart umkämpfte Markenwertung an. Auch die im September 2015<br />

gegründete Kundensport-Abteilung hat bereits zahlreiche Erfolge gefeiert: Die<br />

Modelle i20 R5, i30 N TCR und Veloster N TCR sind seitdem weltweit erfolgreich<br />

auf den Rundkursen unterwegs.


Hyundai Bluelink<br />

MEHR KOMFORT IM<br />

AUTO-ALLTAG<br />

Für seine Elektro- und Hybridmodelle hat Hyundai ein neues Telematiksystem eingeführt. „Bluelink“<br />

bringt Fahrzeug-Infos aufs Handy, erleichtert die Reiseplanung und erlaubt die Ansteuerung verschiedener<br />

Funktionen aus der Ferne.<br />

Mit Bluelink führt Hyundai ein neues Telematiksystem<br />

für seine Pkw-Modelle ein.<br />

Zentraler Bestandteil ist eine App für Android-<br />

und Apple-Smartphones, mit der der<br />

Fahrer wichtige Fahrzeugdaten abrufen<br />

und einige Fahrzeugfunktionen sogar aus<br />

der Ferne ansteuern kann.<br />

Besonders hilfreich ist die App bei der<br />

Reiseorganisation. Schon zu Hause oder<br />

im Büro kann der Nutzer seine Route<br />

planen und an das Navigationssystem<br />

des Fahrzeugs senden. Fahrer der E-Modelle<br />

Ioniq Elektro und Kona Elektro sowie<br />

des Ioniq Plug-in-Hybrid können aus der<br />

Ferne auch den Ladestand der Batterie<br />

und die verbleibende Reichweite abfragen<br />

und dies in der Routenplanung entsprechend<br />

berücksichtigen.<br />

Ebenfalls bei den batterieelektrischen Fahrzeugen<br />

erlaubt die Bluelink-App ein Vorheizen<br />

oder Kühlen des Fahrzeugs per<br />

Fernsteuerung; bei allen Modellen ist zudem<br />

ein Ver- und Entriegeln der Zentralverriegelung<br />

aus der Ferne möglich. Darüber<br />

hinaus überprüft Bluelink bestimmte<br />

Fahrzeugsysteme und zeigt mögliche Fehler<br />

an.<br />

In das System integriert sind außerdem<br />

eine Sprachsteuerung mit natürlicher<br />

Spracherkennung und die Hyundai Live-<br />

Services mit Echtzeit-Verkehrsinfos, Parkplatz-,<br />

Wetter- und Tankstellen- bzw. Ladesäulen-<br />

Infos sowie einer eCall-Funktion.<br />

Diese setzt bei einem schweren Verkehrsunfall<br />

einen automatischen Notruf ab und<br />

übermittelt dabei den genauen Unfallort<br />

und -zeitpunkt sowie den Fahrzeugtyp an<br />

die Rettungsleitstelle.<br />

Das Bluelink-System soll schrittweise in<br />

verschiedene Baureihen eingeführt werden<br />

– zunächst in den elektrifizierten Modellen.<br />

Den Anfang machte die überarbeitete<br />

Ioniq-Baureihe vor dem Brennstoffzellenfahrzeug<br />

Nexo und dem Kona Elektro.<br />

Weitere Modelle folgen ab dem kommenden<br />

Jahr.<br />

HYUNDAI<br />

95


Renault Zoe<br />

GUT GERÜSTET<br />

Der Renault Zoe ist Deutschlands meistgekauftes Elektroauto und auch<br />

in Europa ein Bestseller. Mit einer Rundum-Auffrischung wappnet sich<br />

der Franzose nun gegen die wachsende Zahl an Mitbewerbern.<br />

Seit Jahren dreht der Renault Zoe seine Runden<br />

an der Spitze des europäischen Elektroauto-Segments.<br />

In Deutschland ist der Zoe<br />

mit bislang mehr als 24.000 Einheiten das<br />

Elektroauto Nummer eins.<br />

Doch langsam wird die Luft da oben dünner:<br />

Immer mehr Wettbewerber drängen mit<br />

elektrischen Fahrzeugen in die klassischen<br />

TROTZ GRÖSSEREM AKKU UND NEUER TECHNIK<br />

BEGINNEN DIE PREISE WEITERHIN BEI 21.900 EURO<br />

PLUS BATTERIEMIETE<br />

Kleinwagen- und Kompaktsegmente. Jetzt<br />

wappnen die Franzosen den Zoe mit einem<br />

umfassenden Upgrade gegen die wachsende<br />

Konkurrenz. Die Highlights: bis zu 395<br />

Kilometer Reichweite im realitätsnahen<br />

WLTP-Testzyklus, mehr Leistung, mehr Ladeflexibilität,<br />

neue Assistenzsysteme, ein neues<br />

Cockpit und ein markanteres Design. In wenigen<br />

Wochen rollt die neue Zoe-Generation in<br />

die Showräume der Renault-Partner.<br />

Im Zentrum der Modellpflege stehen natürlich<br />

Batterie und Reichweite, nach wie vor<br />

die beiden kritischen Faktoren, wenn es um<br />

die Attraktivität und Alltagstauglichkeit von<br />

Elektroautos geht. Als Basismodell bietet<br />

Renault den Zoe statt mit 22-kWh-Batterie<br />

künftig mit 41 kWh und dem 80 kW/108 PS<br />

starken Elektromotor an; in dieser Variante<br />

schafft der kleine Stromer im WLTP-Zyklus<br />

bereits bis zu 300 Kilometer pro Akkuladung.<br />

Das neue Topmodell Zoe Z.E. 50 mit neu entwickelter<br />

52-kWh-Batterie soll bis zu 395 Kilometer<br />

weit kommen, ehe es zum Aufladen an<br />

die Steckdose muss.<br />

Und auch das geht künftig einfacher: Denn<br />

zusätzlich zum Typ-2-Ladeanschluss für<br />

Wechselstrom verfügt der Zoe nun auch optional<br />

über ein CCS-Ladesystem für Gleichstrom,<br />

das bis zu 50 kW Ladeleistung verar-<br />

96<br />

RENAULT


• Basismodell künftig mit 41-kWh-Batterie<br />

• Topmodell bis zu 395 km Reichweite<br />

• Ein-Pedal-Modus steigert Fahrkomfort<br />

beiten kann. Damit ist der E-Kleinwagen<br />

auf eine noch breitere Spanne von Ladeleistungen,<br />

Stromstärken und Stationen<br />

vorbereitet: von der Wallbox zuhause über<br />

die Mehrzahl der öffentlichen Ladestationen<br />

bis hin zu den Gleichstrom-Ladepunkten<br />

fürs schnelle Aufladen an Autobahnen,<br />

wo sich in 30 Minuten neue Energie für 150<br />

weitere Kilometer zapfen lässt.<br />

Anstelle der Einstiegsversion mit 108 PS<br />

kommt auf Wunsch ein neuer Elektromotor<br />

mit 100 kW/135 PS Leistung und 245 Nm<br />

Drehmoment zum Zuge, der den Zoe in<br />

9,5 Sekunden auf 100 km/h beschleunigt.<br />

Aus dem Stand auf Tempo 50 kommt er<br />

in nur 3,6 Sekunden, was ein flottes Navigieren<br />

durch den Stadtverkehr ermöglicht.<br />

Den Fahrkomfort erhöht zudem der<br />

neue B-Modus für das Ein-Pedal-Fahren:<br />

Beschleunigen und Bremsen erfolgen dabei<br />

einfach durch Dosieren des Gaspedals;<br />

die Verzögerung erfolgt allein durch die<br />

Energierückgewinnung.<br />

Ausgebaut hat Renault im Zuge der Modellüberarbeitung<br />

auch das Sicherheitsund<br />

Komfortniveau: Der Zoe erkennt Verkehrsschilder,<br />

schaltet das serienmäßige<br />

LED-Licht automatisch zwischen Abblendund<br />

Fernlicht um, warnt vor Autos im toten<br />

Winkel, hält die Spur, parkt automatisch<br />

ein und tritt im Ernstfall auch von<br />

allein auf die Bremse. Das neu gestaltete<br />

Cockpit werten bessere Materialien und<br />

weiche Oberflächen auf, das serienmäßige<br />

digitale Kombiinstrument im Zehn-Zoll-<br />

Format und das neue Multimediasystem<br />

mit Sieben- oder 9,3-Zoll-Touchscreen versorgen<br />

den Fahrer mit allem Wissenswerten<br />

rund um Fahren, Antriebssystem und<br />

Infotainment. Smartphones lassen sich<br />

über die gängigen Schnittstellen einbinden<br />

und in den höheren Varianten induktiv<br />

laden.<br />

DER ZOE PUNKTET MIT MEHR REICH-<br />

WEITE, NEUEN LADEOPTIONEN UND<br />

NEUEM INNENRAUM<br />

Völlig neu gestaltet wurde der Innenraum.<br />

Das neue Cockpit wird geprägt vom großen<br />

9,3-Zoll-Touchscreen des vernetzten<br />

Multimediasystems Easy Link (Serie für<br />

Intens). Neben Multimedia- und Navigationsfunktionen<br />

liefert dieses spezielle Informationen<br />

wie beispielsweise die Anzeige<br />

der nächstgelegenen Ladestationen in<br />

Echtzeit. Ebenfalls neu im Zoe-Cockpit ist<br />

das Kombiinstrument mit 10-Zoll-TFT-Display.<br />

Je nach Ausstattung wird auch hier<br />

eine Navigationskarte direkt ins Blickfeld<br />

des Fahrers projiziert.<br />

Moderat fallen die Änderungen an der<br />

äußeren Optik aus: Vorne stechen die<br />

Voll-LED-Scheinwerfer mit Chromeinsätzen<br />

und die markantere Motorhaube ins<br />

Auge, hinten sorgen weit auseinander liegende<br />

LED-Leuchten für optische Breite.<br />

Neue Räder und Lackierungen komplettieren<br />

die Aktualisierung des Stromers,<br />

der mit der Fülle seiner Neuerungen dem<br />

wachsenden Konkurrenzkampf gelassen<br />

entgegensehen darf.<br />

Zumal er nicht teurer wird: Trotz größerer<br />

Batterie und neuer Technik beginnen die<br />

Preise weiterhin bei 21.900 Euro plus Batteriemiete,<br />

die nun bei 75 statt bisher 69<br />

Euro pro Monat startet. Die Ausführung<br />

mit 52-kWh-Akku gibt es ab 23.900 Euro<br />

plus Batteriemiete. Alternativ kann der<br />

Energiespeicher unabhängig von Kapazität<br />

und Fahrzeugvariante für 8.090 Euro<br />

gekauft werden.<br />

RENAULT<br />

97


Alternative Antriebe bei Kia<br />

E-POWER<br />

FÜR ALLE FÄLLE<br />

Vom Mildhybrid bis zum reinen Stromer: Die Elektrifizierung der Kia-<br />

Modellpalette ist deutlich weiter vorangeschritten als bei vielen Wettbewerbern.<br />

Das Elektro-Portfolio überzeugt mit Vielfalt, Alltagstauglichkeit und<br />

sinnvoll unterstützender Technik.<br />

98<br />

KIA


Für das jetzt anbrechende Zeitalter der Elektromobilität ist Kia bestens vorbereitet. Der<br />

koreanische Hersteller hat seine Palette an Hybrid- und Elektrofahrzeugen in den vergangenen<br />

Jahren kontinuierlich ausgebaut und gehört heute zu den führenden Anbietern<br />

von Autos mit elektrifiziertem Antrieb. In Deutschland zählte 2018 bereits jeder achte<br />

verkaufte Kia zu dieser Kategorie. Dieser Anteil dürfte in den kommenden Monaten und<br />

Jahren weiter steigen.<br />

• Elektroautos e-Niro und e-Soul in jeweils zwei Antriebsversionen<br />

• über 450 km Reichweite mit der großen Batterie<br />

• Niro auch als Hybrid und Plug-in-Hybrid erhältlich<br />

KIA<br />

99


Mit dem Niro brachte Kia vor drei Jahren<br />

das erste Modell auf den Markt, das speziell<br />

für elektrifizierte Antriebe entwickelt<br />

wurde. Nach dem Hybrid folgte ein Jahr<br />

später der Niro Plug-in-Hybrid mit externer<br />

Lademöglichkeit und höheren elektrischen<br />

Fahranteilen. Inzwischen ist der Crossover<br />

auch als rein elektrisches Modell<br />

e-Niro verfügbar. Er macht schon von außen<br />

mit geschlossenem Kühlergrill auf seinen<br />

wegweisenden Antrieb aufmerksam<br />

und punktet mit hoher Alltagstauglichkeit:<br />

einem im Vergleich zu den Hybridvarianten<br />

praktisch uneingeschränkten Platzangebot<br />

im Innenraum, einem Ladevolumen, das<br />

mit 451 Litern den Hybrid sogar übertrifft,<br />

und langstreckentauglichen Reichweiten.<br />

Zwar hat der e-Niro nur eine statische<br />

Übersetzung, trotzdem gibt es am Antriebsstrang<br />

eine Menge zu konfigurieren.<br />

Im Sport-Modus beispielsweise spricht<br />

das Fahrpedal giftiger an, darüber hinaus<br />

kann man mit den fünf Rekuperationsmodi<br />

spielen: In Stufe Drei verzögert das<br />

Gefährt schon ordentlich, wenn man nur<br />

das rechte Pedal lupft. Das klassische<br />

Bremspedal braucht man im Alltag in<br />

vielen Fällen nicht mehr, denn am Lenkrad-Paddle<br />

gezogen, bremst der Allrounder<br />

mit ansehnlicher Verzögerung bis zum<br />

Stillstand. Dabei geht der e-Niro geschmeidig<br />

vor – so virtuos dürfte manch geübter<br />

Autofahrer nicht stoppen. Neben dem regenerativen<br />

Bremssystem helfen auch das<br />

Vorheizsystem für die Batterie, die energiesparende<br />

Wärmepumpe für die Innenraumklimatisierung<br />

und der serienmäßige<br />

Stauassistent dabei, den Elektro-Crossover<br />

so effizient wie möglich zu bewegen.<br />

Während die Modellvarianten des Niro drei<br />

verschiedene Abstufungen der Elektrifizierung<br />

repräsentieren, hat sich der Kia Soul<br />

inzwischen ganz vom Verbrenner verabschiedet.<br />

Die dritte Modellgeneration des<br />

Maßstäbe setzen e-Soul und e-Niro zudem<br />

mit den markentypischen Garantieleistungen<br />

von sieben Jahren bzw. 150.000 Kilometern<br />

auf Fahrzeug und Batterie: Damit<br />

sind sie die Elektroautos mit der umfassendsten<br />

Herstellergarantie auf dem europäischen<br />

Markt.<br />

Der Niro spielt auch bei den Antrieben mit<br />

Kombination aus Verbrennungs- und Elektromotor<br />

eine Hauptrolle: Neben der reinen<br />

E-Version bietet Kia den Crossover zusätzlich<br />

als Hybrid sowie als Plug-in-Hybrid an. Beide<br />

Varianten verfügen über ein Parallelhybridsystem<br />

mit Elektromotor, 1,6-Liter-Benziner,<br />

Sechsstufen-Doppelkupplungsgetriebe<br />

und 104 kW/141 PS Gesamtleistung.<br />

DIE ELEKTRIFIZIERUNG DER KIA-MODELLPALETTE IST<br />

DEUTLICH WEITER VORANGESCHRITTEN ALS BEI VIELEN<br />

WETTBEWERBERN<br />

So kommt die stärkere Version des e-Niro<br />

mit 150 kW/204 PS starkem Elektromotor<br />

und 64-kWh-Akku auf bis zu 455 Kilometer<br />

Reichweite. Die Basisvariante hat eine<br />

Batteriekapazität von 39,2 kWh und eine<br />

Reichweite von 289 Kilometern. Über den<br />

Schnellladeanschluss (CCS-Stecker) lässt<br />

sich die Batterie an einer 100-kW-Station<br />

in gut 40 Minuten von 20 auf 80 Prozent<br />

aufladen, daneben stehen weitere gängige<br />

Lademöglichkeiten zur Verfügung.<br />

kantigen Crossovers ist ausschließlich mit<br />

Elektroantrieb verfügbar – und heißt statt<br />

Soul EV nun e-Soul. Und der überzeugt<br />

mit den gleichen Qualitäten wie der etwas<br />

größere e-Niro: mit zwei verschiedenen<br />

Antriebsversionen mit bis zu 452 Kilometern<br />

Reichweite, einem dank tiefem<br />

Schwerpunkt sportlichen Fahrverhalten<br />

und einer umfangreichen Ausstattung.<br />

Seinen lebendigen und originellen Charakter<br />

bewahrt der Soul auch in der Neuauflage<br />

– nicht zuletzt wegen der sechs Zweifarb-Kombinationen,<br />

bei denen Dach und<br />

Außenspiegel in Rot, Schwarz oder Gold<br />

gehalten sind, und der im Musikrhythmus<br />

pulsierenden Ambietebeleuchtung im Innenraum.<br />

Zugleich wirkt das neue Modell<br />

bulliger, markanter und erwachsener. Das<br />

Platzangebot im Innenraum hat sich gegenüber<br />

dem Vorgänger verbessert, auch<br />

das Kofferraumvolumen hat nochmal um<br />

34 auf 315 Liter zugelegt.<br />

Während sich der Niro Hybrid mit durchschnittlich<br />

3,7 Litern Kraftstoff pro 100 Kilometer<br />

(86 g/km CO 2) begnügt, kommt<br />

der Plug-in Hybrid sogar nur auf 1,3 Liter<br />

pro 100 Kilometer (29 g/km CO 2). Das liegt<br />

an den höheren elektrischen Fahranteilen<br />

von bis zu 58 Kilometern – im Stadtverkehr<br />

soll eine Akkuladung sogar für 65 Kilometer<br />

reichen. Wegen des leistungsfähigeren<br />

Akkus muss der Niro für die Steckdose aber<br />

wiederum leichte Einbußen beim Platzangebot<br />

hinnehmen: Während der Hybrid 436<br />

Liter Kofferraumvolumen bietet, passen<br />

beim Plug-in nur 324 Liter hinein. Das ändert<br />

aber nichts daran, dass beide Modellvarianten<br />

einen effizienten elektrifizierten<br />

Antrieb mit uneingeschränkter Alltagsund<br />

Langstreckentauglichkeit verbinden;<br />

dank optionaler Anhängerkupplung lassen<br />

sie sich sogar als Zugfahrzeug einsetzen.<br />

Mehr Komfort bieten die Hybrid-Versionen<br />

des Niro mit der neuen Stop-and-Go-Funktion<br />

für die adaptive Geschwindigkeitsregelanlage.<br />

Sie übernimmt bei zähfließendem<br />

Verkehr das Bremsen und Anfahren.<br />

Der neue Stauassistent erkennt zudem<br />

die Fahrbahnmarkierungen und hält das<br />

Fahrzeug durch selbstständige Lenkein-<br />

100<br />

KIA


griffe in der Mitte der Fahrspur. Neu an<br />

Bord ist außerdem das Telematiksystem<br />

Uvo Connect, das Echtzeit-Informationen<br />

zu Verkehrslage, Wetter, Parkplätzen sowie<br />

zur Verfügbarkeit von Ladestationen<br />

liefert und über die dazugehörige App verschiedene<br />

Fernabfrage- und Fernbedienungsfunktionen<br />

bietet.<br />

Die sanfteste Form der Elektrifizierung haben<br />

die Koreaner ebenfalls im Programm:<br />

Das Kompakt-SUV Sportage ist in den<br />

beiden Dieselvarianten mit 1,6 und 2,0 Liter<br />

Hubraum mit einem 48-Volt-Mildhybrid-System<br />

erhältlich. Die sogenannte<br />

EcoDynamics+-Variante (750 Euro), lässt<br />

sich mit allen Getriebearten sowie mit<br />

Front- und Allradantrieb kombinieren und<br />

soll den Kraftstoffverbrauch um bis zu<br />

acht Prozent senken. Das System gewinnt<br />

die beim Bremsen freiwerdende Energie<br />

zurück und schaltet den Motor zum Beispiel<br />

beim Ausrollen und Bremsen ab, um<br />

Kraftstoff zu sparen.<br />

Weitere Mild- und Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge<br />

von Kia stehen bereits in den Startlöchern.<br />

Zunächst wird das 48-Volt-Mildhybrid-System<br />

für die gesamte Ceed-Familie<br />

als Option eingeführt. Anfang 2020 kommen<br />

dann der XCeed und der Ceed Sportswagon<br />

als Plug-in-Hybride nach Deutschland.<br />

E-Forum und<br />

Probefahrten<br />

Im Erdgeschoss seiner Europazentrale,<br />

die direkt neben dem Messegelände<br />

liegt, richtet Kia für die Dauer der<br />

<strong>IAA</strong> ein Forum für Elektromobilität<br />

ein. Hier gibt es detaillierte Informationen<br />

zu den Elektroautos e-Niro<br />

und e-Soul, die zudem für Probefahrten<br />

bereitstehen. Zugang zum<br />

E-Forum erhalten Messebesucher<br />

durch das Kia-eigene Tor hinter den<br />

Hallen 5 und 6.<br />

Auch die <strong>IAA</strong>-Neuheit XCeed kann auf<br />

der Messe bereits umfassend getestet<br />

werden. Gemeinsam mit weiteren<br />

Modellen wie Stinger, ProCeed und<br />

Sportage Mildhybrid steht der neue<br />

Crossover im Außenbereich F10<br />

für Probefahrten bereit. Zudem<br />

präsentiert Kia den XCeed in einem<br />

gläsernen Container direkt vor dem<br />

Haupteingang der Messe.<br />

MASSSTÄBE SETZEN DIE ELEKTROAUTOS ZUDEM MIT<br />

MARKENTYPISCH UMFASSENDEN GARANTIELEISTUNGEN<br />

KIA<br />

101


Externer Seitenairbag von ZF<br />

SCHUTZ VON AUSSEN<br />

ZF präsentiert das weltweit erste Pre-Crash-System mit externem Seitenairbag. Das System vergrößert<br />

die seitliche Knautschzone des Autos und hat das Potenzial, Menschenleben zu retten.<br />

Trotz Seitenaufprallschutz und Seitenairbags:<br />

Die Flanken bleiben bei einem Unfall<br />

eine Achillesferse des Automobils. Fast<br />

700 Menschen sterben laut Zulieferer ZF<br />

allein in Deutschland jedes Jahr bei einem<br />

Seitencrash – das entspricht einem Drittel<br />

der in Fahrzeugen getöteten Verkehrsopfer.<br />

Crashs mit Seitenaufprall gehören damit<br />

zu den gefährlichsten Arten von Verkehrsunfällen.<br />

Der Friedrichshafener Zulieferer will nun<br />

die Sicherheit der Insassen erhöhen – mit<br />

einem neuen, nach außen öffnenden Airbag<br />

in Verbindung mit einem präventiv<br />

arbeitenden Pre-Crash-System. Das Unternehmen<br />

will damit die Unfallfolgen für die<br />

Insassen um bis zu 40 Prozent mindern.<br />

Einen ersten Prototyp des neuen Systems<br />

hat ZF vor kurzem bei einem Crashtest<br />

vorgestellt.<br />

Der externe Airbag ist je nach Fahrzeug<br />

280 bis 400 Liter groß und damit fünf- bis<br />

achtmal so groß wie ein Fahrer-Airbag.<br />

Er ist im Seitenschweller versteckt, entfaltet<br />

sich beim Auslösen nach oben und<br />

bildet so eine zusätzliche Knautschzone<br />

im Bereich der Türen zwischen der A- und<br />

der C-Säule. Dadurch wird das Eindringen<br />

des Unfallgegners in die Karosserie um bis<br />

zu 30 Prozent reduziert und das Risiko<br />

schwerer Verletzungen insbesondere im<br />

Brustbereich deutlich verringert.<br />

Voraussetzung dafür, dass der externe<br />

Seitenairbag seine Wirkung zuverlässig<br />

und rechtzeitig entfalten kann, ist eine<br />

ebenso zuverlässig funktionierende Umfeldsensorik.<br />

Diese liefert mit Kamera, Radar<br />

und Lidar die nötigen Informationen<br />

über drohende Gefahren, die sich seitlich<br />

dem eigenen Fahrzeug nähern; Algorithmen<br />

rechnen aus, ob ein Zusammenstoß<br />

unmittelbar und unausweichlich bevorsteht<br />

und ob ein Aktivieren des Airbags<br />

erforderlich und sinnvoll ist. Falls ja, leitet<br />

das Steuergerät einen Impuls an die Gasgeneratoren<br />

zum Zünden des Airbags weiter.<br />

Für das alles hat das System nur 150 Millisekunden<br />

Zeit – nicht länger als den berühmten<br />

Wimpernschlag. Bei Kollisionen<br />

mit Fußgängern, Radfahrern oder Motorradfahrern<br />

löst das System nicht aus, um<br />

die anderen Verkehrsteilnehmer nicht zu<br />

gefährden. Auch bei Zusammenstößen<br />

im vorderen oder hinteren Seitenbereich<br />

bleibt der Airbag im Seitenschweller, da<br />

er keine schützende Wirkung entfalten<br />

würde.<br />

Noch befindet sich der externe Airbag in<br />

der Entwicklungsphase, vor allem die Rechentechnik<br />

nimmt noch zu viel Platz in<br />

Anspruch. Dies könnte sich mit der Weiterentwicklung<br />

hin zum autonomen Fahren<br />

ändern, denn dafür werden im Grunde die<br />

gleichen Sensoren und Systeme benötigt.<br />

Das Potenzial zur Reduzierung der Unfalltoten<br />

ist jedenfalls enorm.<br />

• Airbag steckt im Seitenschweller<br />

• komplexe Rechentechnik erforderlich<br />

• Unfallfolgen werden um bis zu 40 Prozent gemindert<br />

102<br />

ZF


ZF erforscht Reisekrankheit<br />

ENTSPANNT IN DEN URLAUB –<br />

UND INS AUTONOME ZEITALTER<br />

Das Autofahren wird immer komfortabler, aber ein Phänomen will einfach nicht verschwinden:<br />

die Reisekrankheit. Gemeinsam mit Neurotechnologen betreibt ZF nun Urachsenforschung und<br />

entwickelt Lösungen – auch mit Blick auf das autonome Fahren.<br />

Vor allem Kindern wird bei der Fahrt in den<br />

Urlaub oft übel, aber auch ältere Passagiere<br />

leiden häufig unter Schwindel oder<br />

Kopfschmerzen, gerade wenn sie hinten<br />

sitzen. Lesen oder nebenher arbeiten wird<br />

dann geradezu unmöglich, was insbesondere<br />

dann zum Ärgernis werden könnte,<br />

wenn sich eines Tages das vollautomatisierte<br />

Fahren durchsetzen sollte. Denn damit<br />

soll ja gerade den Menschen an Bord<br />

in eintönigen Verkehrssituationen die Freiheit<br />

gegeben werden, sich mit anderen<br />

Dingen als mit dem Steuern des Fahrzeugs<br />

zu beschäftigen. Blöd, wenn einem dann<br />

ständig schlecht wird.<br />

Verursacht wird die sogenannte Kinetose,<br />

die Übelkeit beim Reisen, durch eine Diskrepanz<br />

in der Wahrnehmung: Das Gleichgewichtsorgan<br />

im Innenohr fühlt eine Bewegung,<br />

die von anderen Sinnesorganen<br />

wie den Augen nicht bestätigt wird – zum<br />

Beispiel weil der Passagier konzentriert<br />

auf einen Bildschirm oder ein Buch blickt.<br />

Der menschliche Körper reagiert in dieser<br />

Situation ähnlich wie auf eine Vergiftung,<br />

wobei die Symptome von leichtem Unwohlsein<br />

bis hin zu starker Übelkeit reichen.<br />

Die Herausforderung: Unter welchen<br />

Umständen Passagieren beim Autofahren<br />

übel wird, ist höchst individuell.<br />

Um die Symptome bei gefährdeten Insassen<br />

frühzeitig zu erkennen und Gegenmaßnahmen<br />

zu ergreifen, hat ZF gemeinsam<br />

mit Neurotechnologen der Universität<br />

des Saarlandes untersucht, bei welchen<br />

körperlichen Eigenschaften die Reisekrankheit<br />

am häufigsten auftritt und welcher<br />

Zusammenhang zur Fahrdynamik des<br />

Fahrzeugs besteht.<br />

Sensoren im Innenraum und tragbare Sensoren<br />

überwachen die Versuchspersonen<br />

und messen eine Vielzahl von Werten –<br />

auch in Abhängigkeit vom jeweiligen Fahrverhalten.<br />

Im Rahmen der Studie konnte<br />

so bereits eine enorme Datenbasis erstellt<br />

werden, die zukünftig dabei helfen soll,<br />

sich auf wissenschaftliche Weise dem Phänomen<br />

Reisekrankheit zu nähern.<br />

Ziel ist es, schon früh zu erkennen, wenn<br />

beispielsweise dem Kind auf dem Rücksitz<br />

unwohl wird. Der Fahrer wird dann informiert<br />

und kann seine Fahrweise anpassen.<br />

Später können diese Informationen<br />

dann an die Steuerung des automatisierten<br />

Fahrzeugs gehen, das eine präventive<br />

Fahrweise erlernt, mit der schon im Ansatz<br />

verhindert wird, dass den Passagieren unwohl<br />

wird.<br />

ZF<br />

103


ZF Initiative<br />

MOBILITÄT UND LEBEN<br />

IM GLEICHGEWICHT<br />

ZF zeigt auf der <strong>IAA</strong> Lösungen für die nächste Generation der Mobilität.<br />

Dabei geht es nicht allein um neue Technologien für Antriebe und Fahrwerke,<br />

sondern auch um die Frage, wie Mobilität heute erlebt wird und<br />

wie man sie in Zukunft nutzerfreundlicher gestalten kann.<br />

104<br />

Das Versprechen individueller Mobilität<br />

und der damit verbundenen Freiheit gehört<br />

zu den Kernbotschaften der Automobilbranche<br />

und ihrer handelnden Akteure.<br />

Auch auf der <strong>IAA</strong> wird diese Botschaft verbreitet:<br />

zum Beispiel mit leistungsstarken<br />

Fahrzeugen, die in schön inszenierten<br />

Image-Filmen über einsame Gebirgsstraßen<br />

fahren. Mit der Realität auf unseren<br />

Straßen hat das allerdings schon lange<br />

nichts mehr zu tun. Dort dominieren allzu<br />

häufig Staus, Stress, Überforderung, Unfälle<br />

und Umweltbelastung das Geschehen.<br />

Wie sehr die versprochene und tatsächliche<br />

Mobilität aus dem Gleichgewicht geraten<br />

ist und wie technische Lösungen<br />

dazu beitragen können, diese Lücke in<br />

der Wahrnehmung zu schließen, darauf<br />

will der Zulieferer ZF mit seiner Initiative<br />

#MobilityLifeBalance aufmerksam machen.<br />

Sie zeigt auf, wie heutige und künftige<br />

Mobilitätsangebote optimiert werden und<br />

wie sie ineinander greifen können, um die<br />

Mobilität jedes Einzelnen zu verbessern.<br />

Während einerseits der Wunsch nach<br />

ständig verfügbarer, bezahlbarer, sauberer<br />

und sicherer Mobilität wächst, ist die<br />

Realität zunehmend von Staus, Emissionen<br />

und lückenhaften Angeboten geprägt.<br />

DAS VERSPRECHEN INDIVIDUELLER FREIHEIT HAT MIT<br />

DER REALITÄT AUF UNSEREN STRASSEN SCHON LANGE<br />

NICHTS MEHR ZU TUN<br />

ZF<br />

Wie sehr ihr eigenes Mobilitätsempfinden<br />

aus der Balance geraten ist, können<br />

Nutzer der Webseite (www.mobilitylife<br />

balance.com) zum Start beim Kurz-Check<br />

überprüfen: Nehmen sie ihre Mobilität im<br />

Alltag als unangenehm oder komfortabel<br />

wahr, als teuer oder günstig, als nachhaltig<br />

oder belastend?<br />

Bestandsaufnahmen und Auswege aus<br />

der Krise gibt es anschließend in Texten<br />

und Interviews, Bildern und Videos. Hier<br />

werden die Facetten heutiger Mobilität,<br />

ihre Probleme und Herausforderungen beleuchtet.<br />

Dabei geht es natürlich auch um<br />

Technologien des Friedrichshafener Zulieferers,<br />

aber nicht nur: Im Themenbereich<br />

Staus etwa kommt Verkehrs-Professor Michael<br />

Schreckenberg von der Universität<br />

Duisburg-Essen zu Wort, der menschliche<br />

Fahrfehler benennt, die zur Staubildung<br />

führen.<br />

ZF hat die Zeichen der Zeit erkannt: Wir<br />

brauchen nicht unbedingt mehr Fahrzeuge,<br />

sondern eher weniger, wenn wir unsere<br />

Mobilität erhalten wollen. Erforderlich<br />

ist daher ein Mix verschiedener Verkehrsmittel,<br />

die perfekt aufeinander abgestimmt<br />

sind. Dazu gehört selbstverständlich<br />

auch der Ausbau des öffentlichen<br />

Nahverkehrs, mehr Fläche und Vorfahrt<br />

für das Fahrrad, der vieldiskutierte E-Scooter<br />

– und das automatisierte Fahren kann<br />

ebenfalls helfen. Wenngleich Verkehrsexperte<br />

Schreckenberg mahnt, zunächst keine<br />

Wunderdinge zu erwarten, könnten<br />

autonome Bus-Shuttles und Robo-Taxis<br />

die Verkehrsflut in den Städten senken.<br />

So wird eine Studie der Beratungsfirma<br />

Berryls Strategy Advisors zitiert, wonach<br />

in München 18.000 elektrische Roboter-


Taxis 200.000 private Pkw ersetzen und<br />

damit praktisch den gesamten Innenstadtverkehr<br />

abdecken könnten.<br />

Automatisierte Fahrtechnologien können<br />

auch dazu beitragen, die Folgen der weiter<br />

rapide wachsenden Zahl von Paketzustellfahrten<br />

abzufangen. Ein von ZF entwickeltes<br />

Forschungsfahrzeug, der sogenannte<br />

Innovation Van, plant die günstigste<br />

und effizienteste Route selbst, berücksichtigt<br />

dabei kurzfristig eingegangene<br />

Kundenwünsche und steuert selbsttätig<br />

durch den Stadtverkehr. Ist am Zielort kein<br />

Parkplatz frei, setzt er den Paketboten ab,<br />

damit dieser die Lieferung zustellen kann,<br />

und sucht sich selbst eine geeignete Haltemöglichkeit.<br />

trotzdem bezahlbar bleiben. Ein Glossar<br />

der neuen Mobilität klärt in diesem Zusammenhang<br />

über Begriffe wie „Ride-<br />

Hailing“ und „Car-to-X“ auf. Aber auch<br />

klassische ZF-Themen werden vorgestellt.<br />

Es geht um moderne Fahrwerkstechnik,<br />

die die Passagiere von äußeren Einflüssen<br />

wie Schlaglöchern und Bodenwellen komplett<br />

entkoppeln kann, den zusammen mit<br />

der Aachener e.GO Mobile AG entwickelten<br />

elektrischen Kleinbus e.GO Mover oder<br />

Sicherheitssysteme, die Lkw-Unfälle mit<br />

Radfahrern verhindern und den Insassenschutz<br />

bei Seitencrashs verbessern.<br />

Weitere Informationen zur Initiative unter<br />

www.mobilitylifebalance.com und unter<br />

dem Hashtag #MobilityLifeBalance in den<br />

sozialen Medien.<br />

DIE INITIATIVE ZEIGT AUF, WIE MOBILITÄTSANGEBOTE<br />

INEINANDER GREIFEN, UM DIE PERSÖNLICHE MOBILI-<br />

TÄT JEDES EINZELNEN ZU VERBESSERN<br />

In weiteren Themenbereichen beschäftigt<br />

sich die Initiative des Zulieferers beispielsweise<br />

mit der Überforderung, die<br />

viele Verkehrsteilnehmer angesichts der<br />

Verkehrsflut, aber auch der zunehmenden<br />

Komplexität moderner Fahrzeuge empfinden,<br />

mit Reisestress und -krankheit<br />

und mit der Frage, wie sich verschiedene<br />

Transportformen bequem und pünktlich<br />

miteinander kombinieren lassen und<br />

ZF<br />

105


31.130<br />

… Euro kostete im Jahr 2018 durchschnittlich<br />

ein neuer Pkw in Deutschland. Im Jahr zuvor<br />

waren es 30.350 Euro. 2008 musste man für<br />

einen Neuwagen im Schnitt 25.990 Euro investieren,<br />

hat das Analyse-Institut Statista berechnet.<br />

106<br />

MELDUNGEN Was geht ab?<br />

WAS PASSIERT DANACH?<br />

Wer in einen Unfall verwickelt ist oder Zeuge eines<br />

Unfalls wird, leidet oftmals unter psychischen<br />

Folgen. Wie findet man zum Beispiel schnell Hilfe,<br />

wenn man nachts nicht mehr schlafen kann? Hier<br />

kommt die neue Internetseite „hilfefinder.de“<br />

ins Spiel. Das von der Bundesanstalt für Straßenwesen<br />

(BASt) in Zusammenarbeit mit dem<br />

Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) und der<br />

Verkehrsunfall-Opferhilfe Deutschland (VOD)<br />

entwickelte Internetportal ermöglicht das schnelle<br />

Auffinden von professionellen Hilfsangeboten und<br />

Kontaktadressen für eine erste Unterstützung.<br />

Zudem lässt sich anhand eines Trauma-Checks<br />

prüfen, ob man in Folge eines Unfalls psychische<br />

Belastungssymptome aufweist.<br />

WAS SOLL´S DENN SEIN?<br />

SUV, Kleinwagen, Cabrio oder doch lieber einen Kombi? Deutsche<br />

Autofahrer haben eine recht klare Präferenz, wenn es um ihre<br />

Lieblingskarosserieform geht. Das hat eine Umfrage des Mineralölkonzerns<br />

Aral unter angehenden Autokäufern ergeben. Der<br />

Liebling ist – wenn auch ganz knapp – der Kombi. 23 Prozent der<br />

Befragten nannten den klassischen Lademeister als Favoriten.<br />

Knapp dahinter landete das SUV mit 22 Prozent. Erst auf Platz<br />

drei rangiert mit 20 Prozent die Limousine.<br />

WAS BRINGT DIE ZUKUNFT?<br />

Head-up-Displays, also Systeme, die fahrerrelevante Informationen<br />

in die Windschutzscheibe oder in einer davor platzierten<br />

Plexiglasscheibe projizieren, sind praktisch. Und ihre Entwicklung<br />

geht weiter. Jaguar Land Rover arbeitet an Head-up-Displays mit<br />

3D-Technik. Die Tiefenwirkung soll vor allem die Reaktionszeit des<br />

Fahrers auf Warnhinweise verkürzen helfen. Die Informationen<br />

der Assistenzsysteme sowie von Navigation und Infotainment<br />

erscheinen virtuell auf der vorausliegenden Fahrbahn. So entsteht<br />

ein reales Bild im Blickfeld des Fahrers mit Hinweisen und<br />

Orientierungshilfen. Zudem soll die 3D-Technik künftig auch zum<br />

Betrachten von dreidimensionalen Videos im freien Raum genutzt<br />

werden.


WAS KOMMUNIZIERT DENN IM MOTOR?<br />

Moderne Autos sind und werden immer „intelligenter“. Dass auch Motorenteile schlau<br />

werden können, muss sich dagegen noch herumsprechen. Kolbenspezialist Mahle hat<br />

Sensoren entwickelt, die den Zustand der beweglichen Teile eines Motors in Echtzeit<br />

melden. Temperatur und Druckverhältnissen in Kolben, Ventilen oder Gleitlagern<br />

werden analysiert, drohende Schäden und Überlastungen sollen damit frühzeitig<br />

erkannt werden. Zudem könnten die Betriebsgrenzen der Bauteile im realen Betrieb<br />

präziser bestimmt und der Motor ausfallsicher an seinen Grenzen betrieben werden.<br />

Dadurch soll auch der Wirkungsgrad steigen. Die Energieversorgung der Sensoren<br />

erfolgt über die Bewegung der Motorkomponenten, die Datenübertragung kabellos. Aktuell<br />

setzt Mahle die Sensoren noch in der Entwicklung ein. Künftig sollen sie in Serienmotoren zum Einsatz kommen.<br />

WAS HILFT GEGEN ÜBELKEIT?<br />

Wenn es von hinten oder von der Seite tönt: „Mir ist schlecht!“, ist<br />

es meistens schon zu spät. Mit Glück kann der Fahrer noch anhalten,<br />

bevor die Übelkeit sich ihren Weg aus dem Körper bahnt. Wie<br />

lassen sich solche unschönen Szenarien vermeiden? Zum Beispiel<br />

mit Autositzen. Diesen Ansatz verfolgt zumindest der Automobilzulieferer<br />

Faurecia, der nun eine neuartige Armlehne vorgestellt<br />

hat, die dem Lesen während der Fahrt seine Unverträglichkeit<br />

nehmen soll. Die faltbare Armstütze wird auf dem Schoß platziert<br />

und stützt die Arme vor dem Körper ab. Sie hält sie außerdem<br />

so hoch, dass Hände und Gesicht in etwa auf einer Linie liegen.<br />

Wenn der Insasse nun liest oder auf das Handy schaut, registriert<br />

das Gehirn kein Missverhältnis mehr zwischen Bewegungs- und<br />

Sichtachse – die übliche Übelkeit bleibt aus. Bei Nichtgebrauch<br />

kann die Stütze zusammengefaltet und in der Türverkleidung<br />

verstaut werden. Alternativ lässt sie sich als Tablet-Tasche nutzen.<br />

107<br />

MELDUNGEN Was geht ab?<br />

WAS TANKEN?<br />

„Pecunia non olet“ oder „Geld stinkt nicht“, befand schon der<br />

römische Kaiser Vespasian (9 bis 79 n. Chr.) und erhob eine Steuer<br />

auf die Benutzung öffentlicher Toiletten. Erdgas riecht auch nicht,<br />

auch wenn es aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wird.<br />

Seat geht nun einen Schritt weiter und setzt testweise Biomethan<br />

aus organischen Abfällen ein. Hergestellt wird das Designer-Erdgas<br />

im Ecoparc 2 in Barcelona, wo aus dem Biomüll brauner Tonnen<br />

und den geeigneten Stoffen aus dem Hausmüll Biogas hergestellt<br />

wird, das anschließend zu Kraftstoff raffiniert wird. Aktuell<br />

werden vier Seat-Erdgasautos mit dem synthetischen Methan<br />

betrieben, nach einer Fahrleistung von jeweils 30.000 Kilometern<br />

sollen die Auswirkungen auf die Motoren untersucht werden.<br />

30.451.268<br />

… Fahrzeuge mit einem Benzinmotor waren<br />

2018 in Deutschland angemeldet. Insgesamt<br />

15.225.296 Einheiten zählte das KBA bei Fahrzeugen<br />

mit Dieselantrieb. Auf dem dritten Rang<br />

folgen mit weitem Abstand 421.283 Fahrzeuge,<br />

die mit Flüssiggas betrieben werden.


Verbrennungsmotoren<br />

Benziner und Diesel sind alles andere als tot.<br />

Vielmehr bereiten sie sich sehr lebendig auf eine<br />

saubere Zukunft vor.<br />

ALLES IST ELEKTRISCH? NICHT GANZ. Noch werden über 90 Prozent<br />

aller Neuwagen von einem Diesel oder Benziner angetrieben. Und auch für das kommende Jahrzehnt<br />

gehen Experten davon aus, dass weit mehr als die Hälfte aller in Deutschland verkauften Pkw einen<br />

Verbrennungsmotor an Bord haben wird. Die über 100 Jahre alte Technik ist also noch längst nicht<br />

tot. Sie wird und muss sich allerdings wandeln.<br />

Dass es für den Verbrenner noch etliche Jahre weitergeht, ist unumstritten. Wie lange er die dominierende<br />

Antriebsform bleibt – da gehen die Meinungen jedoch auseinander. Zuletzt hatten der<br />

Mineralölkonzern Aral und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) prognostiziert,<br />

selbst noch in 20 Jahren bliebe er im Straßenverkehr der Standard. Andere Branchenexperten und<br />

auch viele Fahrzeughersteller sind pessimistischer, was die Überlebenschancen angeht, rechnen schon<br />

für 2030 mit einer klaren Dominanz des E-Antriebs, zumindest bei den Neuzulassungen. So uneinig<br />

man sich im Detail auch ist: Von heute auf morgen wird der Verbrenner aus den Autohäusern<br />

und Zulassungsstatistiken auf jeden Fall nicht verschwinden. Und auch nicht aus den<br />

Ausstellungshallen der großen Automessen, wie nun auch die <strong>IAA</strong> wieder zeigt.<br />

Unumstritten ist aber, dass sich der Verbrenner weiter fortentwickeln muss.<br />

Das Stichwort hier: Elektrifizierung. In Form des Hybridantriebs ist das Prinzip<br />

schon seit Jahrzehnten bekannt – und hat sich zuletzt auch in Deutschland immer<br />

mehr durchgesetzt. Während die konventionelle Form der Doppelmotortechnik<br />

vor allem bei den asiatischen Marken populär ist, setzen die heimischen Hersteller<br />

auf die Sonderform des Plug-in-Hybridantriebs. Dank einer von außen aufladbaren<br />

Batterie können solche Fahrzeuge nennenswerte Strecken rein elektrisch zurücklegen, so dass<br />

im Idealfall selten mit dem Verbrenner gefahren wird.<br />

108<br />

VERBRENNUNGSMOTOREN


DIE BANDBREITE AN ELEKTRI-<br />

FIZIERUNGS-MÖGLICHKEITEN<br />

IST GROSS<br />

48 Volt Mildhybrid<br />

VON HEUTE AUF MORGEN WIRD DER<br />

VERBRENNER NICHT VERSCHWINDEN<br />

Das Problem der beiden bekanntesten Hybrid-Ansätze: Zwei parallele Antriebe, Hochvolt-Komponenten<br />

und elektrische Absicherung machen die Autos vergleichsweise teuer. Vor allem für die kleineren<br />

und preissensibleren Fahrzeugklassen gibt es daher günstigere Alternativ-Techniken. Allen voran<br />

der Mildhybrid auf 48-Volt-Technik, der ab sofort wohl im Großteil neu auf den Markt kommender<br />

Modelle angeboten wird. Bei diesem Ansatz wird der Elektromotor nicht mit mehreren Hundert,<br />

sondern lediglich mit 48 Volt Spannung betrieben, was aufwendige Schutzmaßnahmen überflüssig<br />

macht. Anders als bei anderen Hybriden ist zudem keine große Zusatzbatterie nötig, was die Kosten<br />

niedrig hält. Im Gegenzug ist der E-Motor natürlich weniger leistungsfähig, kann das Auto kaum<br />

allein bewegen. Stattdessen hilft er beim Anfahren oder beim Beschleunigen - und spart auf diesem<br />

Wege Sprit. Gleichzeitig kann die E-Technik auch für die Performance-Verbesserung genutzt werden,<br />

indem sie Turbolöcher schließt und Anfahrschwächen kaschiert, was wiederum kleinere Hubräume<br />

und somit effizientere Motoren erlauben würde.<br />

Es geht aber noch günstiger als mit 48 Volt. Denn ein prinzipiell ähnlicher, wenn auch deutlich<br />

schwächerer Effekt lässt sich auch mit der sowieso vorhandenen 12-Volt-Bordtechnik erreichen.<br />

Die Bandbreite an Elektrifizierungs-Möglichkeiten ist also groß, sie sind sowohl für große SUV und<br />

Sportwagen als auch für Klein- und Kleinstwagen verfügbar. Ohne zumindest eine dieser Formen<br />

wird künftig wohl keine Pkw-Baureihe auf dem deutschen Markt mehr angeboten werden.<br />

VERBRENNUNGSMOTOREN<br />

109


ABGASREINIGUNGS-<br />

SYSTEME MACHEN<br />

DEN SELBSTZÜNDER<br />

TEUER<br />

Dass die Elektrifizierung quasi unausweichlich ist, liegt auch<br />

an der Schwäche des Dieselmotors. Seit dem Abgas-Skandal<br />

hat sich sein Neuzulassungsanteil in Deutschland von<br />

einst rund 50 Prozent auf nur noch gut ein Drittel reduziert.<br />

Das liegt nicht nur an möglicherweise geschwundenem<br />

Vertrauen in die Technik, sondern auch an den<br />

gestiegenen Kosten. Denn die nun auch tatsächlich funktionierenden<br />

Abgasreinigungssysteme machen<br />

den Selbstzünder teuer – zu teuer für die<br />

meisten Kunden in den kleinen Segmenten.<br />

Viele Hersteller bieten in den Kleinwagenklassen<br />

und sogar im Kompaktsegment<br />

daher bereits keine Dieselvarianten<br />

mehr an. So zieht sich die Technik zunehmend<br />

in ihr eigentliches Marktsegment zurück: in das der<br />

schnellen Langstreckenautos und schweren SUV. Dort überwiegen<br />

die Spritsparvorteile im Betrieb die höheren Anschaffungskosten<br />

noch. Ob das langfristig so bleibt, hängt aber auch davon ab, ob die<br />

Vorteile bei Kfz- und Mineralölsteuer politisch weiterhin gewollt sind.<br />

Zumindest international scheint die langfristige Zukunft des Diesels vor<br />

diesem Hintergrund eher fraglich.<br />

WER HEUTE EIN AUTO MIT VERBRENNUNGS-<br />

MOTOR KAUFT, MACHT KEINEN FEHLER<br />

Langfristig könnte aber ein anderer Ansatz die Zukunft des Verbrennungsmotors sichern: die<br />

sogenannten E-Fuels. Wie schon ihre technologischen Vorgänger, die Bio-Kraftstoffe der ersten<br />

und zweiten Generation, verbrennen sie zwar nicht schadstofffrei, aber immerhin CO 2-neutral.<br />

Denn freigesetzt wird nur das Kohlendioxid, das zuvor bei der Herstellung gebunden wurde. Die<br />

für die Produktion nötige Energie kommt idealerweise aus Wind- oder Solarkraft.<br />

Prognose der Anteile der Antriebsarten an der weltweiten Produktion von<br />

Automobilen in den Jahren 2020 bis 2030<br />

Batterieelektro (BEV)<br />

Pug-in-Hybrid (PHEG)<br />

Hybridelektro<br />

Mildhybrid<br />

Diesel<br />

Anteil an der Produktion in %<br />

100%<br />

75%<br />

50%<br />

25<br />

3<br />

14<br />

78<br />

4<br />

7<br />

8<br />

10<br />

70<br />

6 7<br />

8 9<br />

8<br />

10<br />

9<br />

8<br />

67 64<br />

8 10 12<br />

4 5<br />

10<br />

11 12<br />

11<br />

12<br />

7<br />

13<br />

6<br />

6<br />

61 57<br />

53<br />

14<br />

6<br />

13<br />

15<br />

5<br />

47<br />

Benzin<br />

0%<br />

2020<br />

2024<br />

2025<br />

2026<br />

2027<br />

2028<br />

2029<br />

2030<br />

Quelle: BCG © Statista 2018<br />

110<br />

VERBRENNUNGSMOTOREN


Ergebnis ist ein Flüssigkraftstoff, der in fast allen aktuellen Verbrennungsmotoren<br />

eingesetzt werden könnte. Und auch neue Infrastruktur bräuchte es keine, denn<br />

verkauft würde der Designersprit an der bekannten Tankstelle. Vor allem Elektroauto-Kritiker<br />

propagieren den synthetischen Öko-Kraftstoff, würde er doch nicht<br />

zuletzt auch ein „Weiter-so“ in allen Mobilitäts-Bereichen ermöglichen. Viele Experten<br />

sehen darin aber auch ein Problem: Denn zumindest in den immer weiterwachsenden<br />

Großstädten der Welt ist das aktuelle Verkehrssystem auf Verbrennungsmotorbasis<br />

an eine Leistungsgrenze geraten. Ein Festhalten an der Technik könnte für<br />

die deutsche Industrie langfristig nicht die Festigung der eigenen Stärken, sondern<br />

vielmehr einen Wettbewerbsnachteil bedeuten. Dazu kommt: Zumindest mittelfristig<br />

sind saubere E-Fuels nicht in ausreichender Menge verfügbar – und dazu noch<br />

extrem teuer.<br />

E-FUELS KÖNNTEN DIE ZUKUNFT DES<br />

VERBRENNUNGSMOTORS SICHERN<br />

Wie auch immer es mit den Antriebstechniken im Straßenverkehr weiter<br />

geht: Wer heute ein Auto mit Verbrennungsmotor kauft, macht keinen<br />

Fehler. Ob der übernächste Neuwagen dann vielleicht elektrisch fährt? Das<br />

bleibt abzuwarten.<br />

VERBRENNUNGSMOTOREN<br />

111


Volkswagen T-Roc Cabriolet<br />

Trendsetter<br />

aus Osnabrück<br />

Weltpremiere auf der <strong>IAA</strong>: Mit dem T-Roc Cabriolet bringt VW den ersten offenen<br />

Crossover ins Segment der Kompakt-SUV. Gebaut am traditionsreichen ehemaligen<br />

Karmann-Standort, verbindet das neue Modell Sitzposition und Funktionalität eines SUV<br />

mit dem Frischluft-Fahrspaß eines klassischen Cabrios mit Stoffverdeck. Marktstart<br />

ist im Frühjahr 2020.<br />

112<br />

VOLKSWAGEN


• erstes Cabrio im Kompakt-SUV-Segment<br />

• vollautomatisches Stoffverdeck<br />

• zwei Motoren, zwei Ausstattungen<br />

VOLKSWAGEN<br />

113


114<br />

Der VW T-Roc ist das erfolgreichste SUV<br />

Deutschlands – zumindest in der Definition<br />

des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA), das den<br />

noch populäreren großen Bruder Tiguan<br />

dem Segment der Geländewagen zuschreibt.<br />

Hinter Tiguan und dem im November 2017<br />

eingeführten T-Roc, auf den in den ersten<br />

sieben Monaten des Jahres knapp 37.000<br />

Einheiten entfielen, kommt jedenfalls lange<br />

nichts, was mal wieder die Theorie bestätigt,<br />

dass die Wolfsburger in fast allen Fahrzeugklassen<br />

machen können, was sie wollen:<br />

Beim Autogeschmack der Deutschen treffen<br />

sie meist den Nagel auf den Kopf.<br />

OPTIONAL GIBT ES DAS CABRIO SOGAR MIT<br />

ANHÄNGERKUPPLUNG<br />

VOLKSWAGEN<br />

Oft liegt das auch daran, dass sie beim Design<br />

auf Nummer sicher gehen und sich das<br />

Entstehen neuer Segmente erst geduldig ansehen,<br />

ehe sie mit einem eigenen Beitrag<br />

auf den fahrenden Zug springen – um dann<br />

dessen Führung zu übernehmen. Beim neuen<br />

T-Roc Cabriolet ist das anders: Diesmal<br />

will VW den Trend setzen und verbindet<br />

die Optik und funktionalen Eigenschaften<br />

eines SUV mit dem emotionalen Fahrgefühl<br />

eines Cabriolets. Angesichts des in den<br />

letzten Jahren unterhalb der Mittelklasse<br />

ausgedünnten Carbiosegments ist das eine<br />

durchaus mutige Entscheidung.<br />

Gebaut wird der oben offene T-Roc am<br />

früheren, 2009 von VW übernommenen<br />

Karmann-Standort in Osnabrück, wo früher<br />

bereits die Cabrio-Versionen von Käfer<br />

und Golf vom Band liefen. Die besaßen<br />

natürlich ein Stoffverdeck – und auch beim<br />

T-Roc Cabrio faltet sich nicht etwa eine<br />

Stahlkonstruktion auf umständliche Weise<br />

ins Gepäckabteil, sondern ein gepolstertes<br />

Softtop. Aufwendig konstruiert ist es natürlich<br />

dennoch: Ziel war es, ein Aufblähen<br />

des Dachs bei höherem Tempo zu verhindern<br />

und damit Windschnittigkeit und Geräuschkomfort<br />

unter allen Bedingungen<br />

sicherzustellen.<br />

Geöffnet und geschlossen wird das Stoffdach<br />

vollautomatisch per Elektrohydraulik innerhalb<br />

von neun Sekunden; die Bedienung<br />

erfolgt über einen Schalter in der Mittelkonsole<br />

oder von außen mit dem Funkschlüssel.


ALS LIFESTYLE-CROSSOVER KANN<br />

DAS T-ROC CABRIO AUF EIN ALL-<br />

RADSYSTEM GETROST VERZICHTEN<br />

Unterwegs sind plötzliche Regengüsse kein<br />

Problem: Auch während der Fahrt lässt sich<br />

das Verdeck bei bis zu 30 km/h schließen und<br />

nach überstandenem Schauer auch wieder<br />

öffnen.<br />

Mit dem geschlossenen T-Roc teilt sich das 3<br />

Zentimeter längere Cabriolet (4,27 Meter) die<br />

konstruktive Basis des Modularen Querbaukastens<br />

(MQB), der die Voraussetzungen für die<br />

flexiblen Abmessungen sowie den kraftvollen<br />

und emotionalen Stil des Zweitürers schafft.<br />

Im markentypisch eingerichteten, wahlweise<br />

farbenfroh gestalteten Innenraum finden<br />

die Passagiere dank der erhöhten Sitzposition<br />

und des längeren Radstands (plus vier Zentimeter<br />

auf 2,63 Meter) bequeme Platzverhältnisse<br />

vor, wenngleich es im Fond naturgemäß<br />

etwas enger wird. Dass das Cabrio etwas flacher<br />

baut als der geschlossene T-Roc, tut wiederum<br />

seiner sportlichen Linie gut. Und dass<br />

in das Gepäckabteil wegen des im Heck verstauten<br />

Stoffdachs nur 284 Liter Volumen statt<br />

445 Liter wie beim normalen T-Roc passen,<br />

dafür hat VW eine ebenso pragmatische wie<br />

SUV-typisch funktionale Lösung: eine optionale<br />

Anhängerkupplung.<br />

VOLKSWAGEN<br />

115


DIESES MAL SETZT<br />

VOLKSWAGEN DEN<br />

TREND<br />

Für zusätzliche Sicherheit der Passagiere<br />

sorgen die hinter den Rücksitzen ausfahrbaren<br />

Überrollbügel, die in Sekundenbruchteilen<br />

nach oben schnellen, sobald<br />

bestimmte Grenzwerte bei der Querbeschleunigung<br />

oder Fahrzeugneigung überschritten<br />

werden. Zusätzliche Steifigkeit<br />

und Crash-Sicherheit liefern der verstärkte<br />

Frontscheibenrahmen und weitere Strukturmodifikationen<br />

etwa im Unterboden sowie<br />

in den Seitenteilen, Querträgern und Türen.<br />

Frontantrieb ist Standard: Als Lifestyle-<br />

Crossover kann das T-Roc Cabrio auf ein<br />

Allradsystem getrost verzichten, auf lebhafte<br />

Motoren jedoch nicht. Zum Marktstart im<br />

kommenden Frühjahr stehen zwei TSI-Benziner<br />

mit Turboaufladung zur Auswahl: ein<br />

1,0-Liter-Dreizylinder mit 85 kW/115 PS<br />

und 200 Nm Drehmoment und ein 1,5-Liter-Vierzylinder<br />

mit 110 kW/150 PS und<br />

250 Nm Drehmoment. Geschaltet wird<br />

per Hand über ein Sechsgang-Getriebe, für<br />

den stärkeren Motor ist zudem ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe<br />

erhältlich.<br />

Bei den Ausstattungen hat der Kunde die<br />

Wahl zwischen der designorientierten Version<br />

„Style“ und der sportlichen „R-Line“.<br />

Bei „Style“ lässt sich das Interieur in vier<br />

verschiedenen Dekorvarianten ausführen,<br />

eine Ambientebeleuchtung ist ebenso serienmäßig<br />

wie das Infotainment-System<br />

„Composition“ inklusive USB- und Bluetooth-Schnittstelle,<br />

Lederpakete in zwei Farbvarianten<br />

sind optional verfügbar. Außen<br />

unterstreichen 17-Zoll-Leichtmetallräder<br />

mit lackierter Oberfläche den individuellen<br />

Charakter.<br />

Auf Sportlichkeit getrimmt ist die Variante<br />

„R-Line“ mit straffer abgestimmtem Fahrwerk,<br />

Progressivlenkung mit geschwindigkeitsabhängiger<br />

Lenkungsregelung, Sportsitzen<br />

mit integrierten Kopfstützen und<br />

Sitzbezügen in Stoff-/Kunstlederkombination.<br />

Die sportliche Optik wird zusätzlich<br />

betont durch die Nebelscheinwerfer und die<br />

Bestandteile der R-Line Exterieur- und Interieur-Pakete,<br />

die beim T-Roc optional angeboten<br />

werden und im Cabrio in der R-Line<br />

DIE „R-LINE“-VARIANTE KOMMT<br />

MIT STRAFFER ABGESTIMMTEM<br />

FAHRWERK<br />

116<br />

VOLKSWAGEN


Version serienmäßig enthalten sind. Für<br />

zusätzlichen Komfort sorgt eine elektrisch<br />

verstellbare Lendenwirbelstütze.<br />

In allen Modellversionen an Bord sind unter<br />

anderem der „Front Assist“ mit City-Notbremsfunktion<br />

und Fußgängererkennung,<br />

die Multikollisionsbremse und der Spurhalteassistent<br />

„Lane Assist“.<br />

Natürlich erfüllt das neue Cabrio auch die<br />

neuesten Standards in Sachen Vernetzung<br />

und Digitalisierung. Die optionalen Infotainment-Systeme<br />

entstammen der jüngsten<br />

Generation, verbinden die Insassen mit<br />

der Online-Welt und holen neue vernetzte<br />

Services ins Auto. Angezeigt werden die Informationen<br />

auf dem bis zu 8,0 Zoll großen<br />

Bildschirm des Infotainment-Systems. Im<br />

Verbindung mit dem Active Info Display mit<br />

11,7 Zoll großem Bildschirm entsteht eine<br />

komplett digitale Cockpit-Landschaft. Den<br />

passenden Sound fürs Offenfahren liefert das<br />

optionale Zwölf-Kanal-Audiosystem mit 400<br />

Watt Systemleistung.<br />

VOLKSWAGEN<br />

117


Škoda Superb<br />

Neues Make-up,<br />

neue Technik<br />

Škoda hat sein Flaggschiff Superb gründlich überarbeitet. Neues Make-up wurde nur behutsam<br />

aufgetragen, sehr viel mehr hat sich dagegen bei der Technik getan: So gibt es unter anderem<br />

Matrix-Licht und viel mehr Assistenten. Und auch ein neuer Diesel ist im Programm.<br />

• Limousine und Kombi überarbeitet<br />

• neuer 2,0-Liter-Diesel<br />

• digitale Instrumente und neue<br />

Assistenzsysteme<br />

118<br />

ŠKODA


FACELIFT FÜRS FLAGGSCHIFF: DER ŠKODA SUPERB<br />

TRITT AB SOFORT OPTISCH BEHUTSAM MODERNISIERT<br />

UND MIT NEUEN TECHNIK-EXTRAS AN<br />

Facelift fürs Flaggschiff: Der als Limousine und Kombi<br />

erhältliche Škoda Superb tritt ab sofort optisch behutsam<br />

modernisiert und mit neuen Technik-Extras an, seine<br />

Erfolgsgeschichte fortzuschreiben. Seit dem Start der<br />

Baureihe im Jahr 2001 hat Škoda mehr als 1,2 Millionen<br />

Einheiten des Mittelklässlers verkauft, davon gehen allein<br />

mehr als 500.000 auf das Konto der jetzt überarbeiteten<br />

dritten Generation.<br />

Die äußeren Modifikationen am mindestens 28.850 Euro<br />

teuren Superb betreffen leichte Retuschen an Front und<br />

Heck und dürften nur dem Kenner ins Auge fallen. Der<br />

Kühlergrill ist gewachsen, die Doppelrippen ragen weiter<br />

nach unten, links und rechts flankieren ihn neue, breitere<br />

Scheinwerfer. Diese leuchten fortan immer mit LED-Technik<br />

durch die Nacht; auf Wunsch und für rund 1.800 Euro<br />

extra stehen erstmals in einem Škoda auch LED-Matrix-<br />

Lichter zur Wahl, die die Straße maximal ausleuchten,<br />

ohne den Gegenverkehr zu blenden. Auf LED-Technik<br />

setzen die Ingenieure auch am Heck, außerdem prangt<br />

hier nun auch beim Superb der ausgeschriebene, markante<br />

Škoda-Schriftzug. Für die Top-Version Laurin & Klement<br />

ist außerdem ein wenig Chromzierrat vorgesehen.<br />

Im Innenraum fallen als erstes die digitalen Instrumente<br />

mit diversen Anzeigeoptionen im 10,25-Zoll-Format auf,<br />

die allerdings nicht serienmäßig an Bord sind, sondern<br />

für knapp 400 Euro in der Optionsliste stehen. Zentral<br />

ŠKODA<br />

119


in der Mittelkonsole ist das 8-Zoll-Display<br />

des Basis-Infotainmentsystems platziert, die<br />

Top-Version mit 9,2 Zoll großem Touchscreen<br />

lässt sich per Gestensteuerung bedienen<br />

und ist auf Wunsch immer online. Das<br />

Smartphone kann in einer Phone-Box vor<br />

dem Schalthebel induktiv geladen werden,<br />

alternativ stehen mehrere USB-Anschlüsse<br />

und eine 230-Volt-Steckdose bereit.<br />

DER 2.0 TDI ENTSTAMMT EINER KOMPLETT NEUEN<br />

MOTORENGENERATION<br />

Auch bei den Fahrerassistenzsystemen haben<br />

die Tschechen nachgelegt: Wie bei seinem<br />

VW-Bruder Passat reagiert die Geschwindigkeitsregelanlage<br />

im Superb nun<br />

auf Verkehrszeichen und passt die Geschwindigkeit<br />

automatisch an das erlaubte<br />

Limit an. Auch die Spur hält er von alleine<br />

– wenngleich man natürlich die Hände am<br />

Lenkrad behalten muss. Sollte der Fahrer<br />

zum Beispiel aufgrund gesundheitlicher<br />

Probleme tatsächlich nicht mehr in der Lage<br />

sein, die Kontrolle über das Fahrzeug zu<br />

übernehmen, leitet der Superb automatisch<br />

eine Notbremsung am Fahrbahnrand ein.<br />

(Verfügbar ab Mitte 2020). Zudem verfügt<br />

das Standard-Notbremssystem jetzt über<br />

eine Fußgängererkennung.<br />

Unter der Haube stehen zukünftig nicht weniger<br />

als 9 Motor-Antriebs-Kombinationen<br />

bereit. Den Einstieg markiert ein 1,5-Liter-<br />

Benziner mit 110 kW/150 PS. Der gleichstarke<br />

2.0 TDI entwickelt zwar genauso viel<br />

Leistung wie sein Vorgänger, entstammt aber<br />

einer komplett neuen Motorengeneration<br />

– unter anderem wurden Kurbeltrieb, Abgasführung,<br />

Turbosystem, Einspritzanlage<br />

und Thermomanagement überarbeitet.<br />

Das alles soll sich positiv auf den Verbrauch<br />

auswirken, genaue Messwerte liegen aber<br />

noch nicht vor. Je nach Getriebe schickt der<br />

Vierzylinder 340 Nm (Sechsgang-Schaltgetriebe)<br />

bzw. 360 Nm Drehmoment (Siebenstufen-Doppelkupplungsgetriebe)<br />

an<br />

die Räder.<br />

Auch in den übrigen Motorisierungen ist<br />

das Siebengang-DSG zumindest optional,<br />

wenn nicht sogar serienmäßig an Bord. Das<br />

Leistungsspektrum reicht bis 200 kW/272 PS<br />

120<br />

ŠKODA


im 2.0 TSI mit Allradantrieb, der stärkste<br />

Diesel mit 140 kW/190 PS hat den 4x4-Antrieb<br />

optional. Zum Jahreswechsel startet<br />

der Superb außerdem ins Zeitalter der<br />

Elektrifizierung: In der Modellvariante iV<br />

kommt in Limousine und Kombi erstmals<br />

ein Plug-in-Hybridantrieb zum Einsatz, der<br />

eine Systemleistung von 160 kW/218 PS entwickelt<br />

und bis zu 55 Kilometer rein elektrisch<br />

zurücklegen soll.<br />

Das von Natur aus komfortable Fahrverhalten<br />

lässt sich auf Wunsch in die eine oder<br />

andere Richtung verschieben: Der Superb<br />

Sportline verfügt über ein Sportfahrwerk<br />

mit 15 Millimetern Tieferlegung und kann<br />

optional mit adaptiven Dämpfern ausgerüstet<br />

werden; diese wiederum sind im Topmodell<br />

Superb L&K in Verbindung mit einer<br />

Tieferlegung um 10 Millimeter serienmäßig<br />

an Bord.<br />

ŠKODA SUPERB SCOUT<br />

Flaggschiff für schlechte Wege<br />

Im Zuge des Facelifts erweitert Škoda die Superb-Baureihe erstmals um<br />

eine „Scout“-Ausführung im Offroad-Stil. Wie die anderen Modelle der<br />

Tschechen trägt das Markenflaggschiff in der neuen Ausstattungslinie<br />

unter anderem Schutzplanken, einen Unterfahrschutz in Alu-Optik und<br />

eine um 15 Millimeter höher gelegte Karosserie. Allradantrieb ist Standard,<br />

bei der Motorisierung kann der Kunde aus den beiden Top-Triebwerken<br />

der Palette wählen: dem 140 kW/190 PS starken 2,0-Liter-Diesel<br />

und dem 2,0-Liter-Benziner mit 200 kW/272 PS. Die Preise starten<br />

bei 46.150 Euro beziehungsweise 47.450 Euro. Die „Scout“-Ausstattung<br />

gibt es nur für den Kombi.<br />

Die robusten Karosserieelemente verbindet der neue Offroad-Superb<br />

mit eleganten Details: Schwarze Doppelrippen im Kühlergrill mit Chromrahmen<br />

prägen die Front, auch Dachreling und Fensterrahmen sind<br />

verchromt, während die Außenspiegelgehäuse in Aluminium-Optik<br />

gehalten sind. Hinzu kommen spezielle Scout-Plaketten und die exklusive<br />

Farbe Tangerine-Orange. Innen gibt es Dekorleisten in Holzoptik<br />

und spezielle Stoffsitze mit Kontrastnähten; zum Charakter als naturverbundenem<br />

Abenteurer könnten auch die optionalen Leder-Alcantara-Sitze<br />

mit braunen Nähten passen. Auf dem Display des Infotainmentsystems<br />

werden zusätzliche Offroad-Informationen angezeigt.<br />

Der Superb Scout rollt auf 18-Zoll-Leichtmetallfelgen, optional sind<br />

19-Zöller verfügbar. Das Schlechtwegepaket mit Triebwerk- und<br />

Unterbodenschutz sowie 15 Millimeter mehr Bodenfreiheit befähigen<br />

den Allrounder in Verbindung mit dem serienmäßigen Allradantrieb<br />

zu Ausflügen jenseits befestigter Straßen. Unterstützung liefert dabei<br />

der zusätzliche Offroad-Modus in der Fahrprofilauswahl Driving Mode<br />

Select. Optional steht die adaptive Fahrwerksregelung DCC zur Verfügung.<br />

ŠKODA<br />

121


Škoda Kamiq<br />

Wie eine zweite Haut<br />

Mit dem Kamiq erweitert Škoda sein SUV-Angebot nach unten. Parallel zur <strong>IAA</strong> rollt der kleine<br />

Hochbeiner nun zu den Händlern.<br />

• kleiner Softroader ergänzt SUV-Palette<br />

• gutes Platzangebot im Innenraum<br />

• Erdgasversion senkt Kraftstoffkosten<br />

Nach Kodiaq und Karoq hat auch das neueste SUV-Modell<br />

im Škoda Programm ein K am Anfang und ein Q am<br />

Ende: Kamiq heißt der kleine Softroader, der zeitgleich<br />

zur <strong>IAA</strong> zu Preisen ab 17.950 Euro in die Schauräume der<br />

Händler rollt. Wie bei seinen großen Brüdern stammt die<br />

Bezeichnung aus der Sprache der Inuit und bedeutet so<br />

viel wie „zweite Haut“. Dafür allerdings ist an Bord überraschend<br />

viel Platz.<br />

Zwar nutzt der Škoda die gleiche Basis wie die knapp geschnittenen<br />

Mini-SUV VW T-Cross und Seat Arona, liegt<br />

beim Radstand aber mit 2,65 Metern exakt auf dem Niveau<br />

des Kompaktmodells Scala, das er in Sachen Bodenfreiheit<br />

zudem um fast vier Zentimeter überragt. Auf 4,24 Metern<br />

Länge bietet der Kamiq insbesondere im Fond großzügige<br />

Platzverhältnisse: Selbst wer ein Gardemaß von fast<br />

122<br />

ŠKODA


2 Metern mitbringt, kann es sich auf der Rückbank bequem<br />

machen. Bei voller Bestuhlung nimmt der Gepäckraum<br />

klassenübliche 400 Liter Volumen auf, bei umgeklappter<br />

Rückbank passen 1.395 Liter unter die auf<br />

Wunsch elektrisch betätigte Heckklappe. Optional lässt<br />

sich auch der Beifahrersitz umlegen, dann passen fast<br />

zweieinhalb Meter lange Gegenstände in den Škoda.<br />

Der Innenraum selbst präsentiert sich markentypisch:<br />

übersichtlich, aufgeräumt und tadellos verarbeitet. Klassische<br />

Details wie der Parkscheinhalter an der Windschutzscheibe<br />

und zahlreiche Ablagen fehlen ebenso wenig wie<br />

bis zu vier USB-C-Anschlüsse. Die aus den anderen Modellen<br />

der Marke und des Konzerns bekannten volldigitalen<br />

Instrumente des sogenannten „Virtual Cockpit“ sind<br />

ebenso optional verfügbar wie das Top-Infotainmentsystem<br />

mit 9,2-Zoll-Touchscreen in der Mittelkonsole;<br />

serienmäßig gibt es ein 6,5-Zoll-Display. In der besten<br />

Ausstattung sind der Online-Zugang und ein Navigationssystem<br />

dabei, die mittlere Stufe unterstützt bereits<br />

die kabellose Smartphone-Anbindung per Apple CarPlay.<br />

Im Vergleich zur fortschrittlichen Infotainment-Generation<br />

ist die Motorenpalette des Kamiq konventioneller geraten:<br />

Sie umfasst zum Marktstart zwei Benziner und einen<br />

Diesel. Los geht es mit einem Einliter-Dreizylinder-Benziner<br />

mit wahlweise 70 kW/95 PS oder 85 kW/115 PS. Die<br />

gleichmäßige Leistungsentfaltung passt zum komfortablen<br />

Charakter des Kamiq, der geschmeidig über Unebenheiten<br />

rollt, zumindest aber in der Standardausführung des Fahrwerks<br />

nicht zu allzu dynamischen Kurvenfahrten einlädt;<br />

dafür gibt es ein optionales Sportfahrwerk mit einer um<br />

einen Zentimeter nach unten gezogenen Karosserie und<br />

Sportmodus für eine etwas direktere Gangart.<br />

ŠKODA<br />

123


Drei Ausstattungslinien stehen für den Kamiq zur Wahl,<br />

doch da die Basisversion Active ohne Klimaanlage und<br />

Sitzhöhenverstellung vorfährt, dürften die meisten Kunden<br />

mindestens zum mittleren Niveau Ambition greifen;<br />

dann sind auch ein Knie-Airbag für den Fahrer, ein Berganfahrassistent<br />

und eine Geschwindigkeitsregelanlage an<br />

Bord. Gegen Aufpreis gibt es außerdem Annehmlichkeiten<br />

wie Voll-LED-Scheinwerfer, ein beheizbares Lenkrad, digitalen<br />

Radio-Empfang und den neuen praktischen Türkantenschutz,<br />

der beim Öffnen automatisch ausfährt und den<br />

Lack vor Remplern bewahrt.<br />

Ergänzt wird das Programm vom neuen Sondermodell<br />

Monte Carlo, das auf der <strong>IAA</strong> Premiere feiert. Damit setzt<br />

Skoda die Serie der betont sportlichen, von schwarzen Design-Elementen<br />

geprägten Sondermodelle fort, mit denen<br />

die Marke an ihre Erfolge bei der Rallye Monte Carlo erinnert<br />

– und an die erste Sonderserie mit diesem Namen,<br />

die bereits 1936 aufgelegt wurde.<br />

Daneben bietet Škoda einen 1,6-Liter-Vierzylinder-Diesel<br />

mit ebenfalls 85 kW/115 PS an. Als Top-Triebwerk<br />

liefert Škoda im weiteren Jahresverlauf außerdem noch<br />

einen 1,5-Liter-Benziner mit 110 kW/150 PS Leistung und<br />

250 Nm Drehmoment nach. Während der Basisbenziner<br />

immer mit manuellem Fünfgang-Getriebe vorfährt, sind<br />

die stärkeren Motoren wahlweise mit Sechsgang-Handschalter<br />

oder siebenstufigem Doppelkupplungsgetriebe<br />

erhältlich. Angetrieben werden stets die Vorderräder, eine<br />

Allradversion ist nicht vorgesehen.<br />

Auch beim Kamiq ist die stilbildende Farbe Schwarz: Sie<br />

findet sich etwa an der Dachreling und lässt das Fahrzeug<br />

in Verbindung mit weiteren Design-Elementen emotionaler<br />

und dynamischer wirken. Zudem ist die neue Topversion<br />

an einer speziellen Plakette zu erkennen.<br />

Ebenfalls noch in diesem Jahr will Škoda mit dem Kamiq<br />

1.0 G-Tec erstmals ein SUV mit Erdgasantrieb auflegen.<br />

Das Dreizylinder-Triebwerk produziert 66 kW/90 PS, bietet<br />

gegenüber den Benzin- und Dieselvarianten Vorteile<br />

bei CO 2- und NO X-Emissionen und trägt dazu bei, Kraftstoffkosten<br />

zu sparen. Bei leerem Erdgastank lässt sich der<br />

1,0-Liter-Motor auch mit Benzin betreiben.<br />

124<br />

ŠKODA


Škoda Scala<br />

Mehr Glanz in der<br />

Kompaktklasse<br />

• erstes Škoda-Steilheck<br />

im Kompaktsegment<br />

• Erdgasvariante mit<br />

90 PS<br />

• Sondermodell<br />

Monte Carlo mit<br />

schwarzen<br />

Design-Details<br />

Mit dem Scala bietet Škoda ein sportliches Steilheckmodell<br />

in der Kompaktklasse an. Der Fünftürer ist unter anderem<br />

mit Erdgasantrieb und als sportliches Sondermodell Monte<br />

Carlo erhältlich.<br />

Škoda ist die erfolgreichste Importmarke auf dem deutschen Pkw-Markt, doch<br />

ausgerechnet ihrem bisherigen Vorschlag in der Kompaktklasse, dem etwas<br />

blassen Rapid, konnten die Deutschen nie so recht etwas abgewinnen. Mit dem<br />

Nachfolger Scala sieht die Sache anders aus: Nicht nur der Name verströmt<br />

mehr Glanz, auch der Steilheck-Fünftürer selbst wirkt mit kurzen Überhängen,<br />

breitem Heck und spitz zulaufenden Scheinwerfern entschlossener und<br />

sportiver.<br />

Dass dennoch genügend Platz für die Passagiere bleibt, liegt auch am modularen<br />

Querbaukasten aus dem VW-Konzern, den der Scala als erstes Modell der<br />

Tschechen nutzt. Bei stattlichen 4,36 Metern Länge und 2,65 Metern Radstand<br />

sitzt man selbst im Fond kommod – erst recht mit optionaler Sitzheizung für<br />

die Rücksitze – und genießt auch bei zusätzlich geordertem Panorama-Glasdach<br />

genügend Kopffreiheit. Auf Wunsch öffnet und schließt der Kofferraum elektrisch,<br />

das Ladevolumen legt gegenüber dem auch nicht gerade kleinen Rapid<br />

um rund 50 auf 467 Liter zu. Bei umgeklappter Rückbank steigt das Volumen<br />

auf bis zu 1.410 Liter.<br />

Wie konzernweit üblich, lässt sich auch der Scala mit dem virtuellen und variablen<br />

Kombiinstrument im 10,25-Zoll-Format sowie der neuen Generation von<br />

Infotainmentsystemen ausrüsten, die in verschiedenen Ausführungen erhältlich<br />

und je nach Version Smartphone-kompatibel und online-fähig sind. Der<br />

Touchscreen ist nicht mehr in der Mittelkonsole eingelassen, sondern thront<br />

freistehend auf dem Armaturenbrett, die Bildschirmdiagonale wächst je nach<br />

Variante auf bis zu 9,2 Zoll.<br />

Die Motorenpalette umfasst zwei 1,0-Liter-Benziner mit<br />

70 kW/95 PS und 85 kW/115 PS, den 1.5 TSI mit 110 kW/<br />

150 PS und Zylinderabschaltung sowie einen 1.6 TDI mit<br />

85 kW/115 PS. Noch in diesem Jahr ergänzt außerdem<br />

eine Erdgasversion mit 66 kW/90 PS das Antriebsprogramm.<br />

Handschaltung mit fünf (Einstiegs-Benziner)<br />

bzw. sechs Gängen ist überall Serie, die stärkeren Motoren<br />

sind auch mit Doppelkupplung verfügbar. Neben<br />

dem Normalfahrwerk bietet Škoda ein Schlechtwegepaket<br />

mit mehr Bodenfreiheit sowie das straffer abgestimmte<br />

Sportfahrwerk mit 15 Millimeter Tieferlegung und Sport<br />

Chassis Control, bei dem auf Knopfdruck zwischen zwei<br />

Fahrwerkeinstellungen gewechselt werden kann.<br />

In der Basisversion Active bietet der Scala unter anderem<br />

Fahrlicht- und Spurhalteassistent, Kollisionsvermeidung<br />

und einen Speedlimiter. Außerdem sind beheizbare<br />

Außenspiegel und das Infotainmentsystem mit 6,5-Touchdisplay<br />

an Bord. Exklusive sportliche Akzente setzt der<br />

Scala zudem als neues Sondermodell Monte Carlo, das auf<br />

der <strong>IAA</strong> enthüllt wird.<br />

NEBEN DEM NORMALFAHRWERK<br />

BIETET ŠKODA EIN SCHLECHT-<br />

WEGEPAKET MIT MEHR BODEN-<br />

FREIHEIT SOWIE EIN STRAFFER<br />

ABGESTIMMTES SPORTFAHR-<br />

WERK<br />

ŠKODA<br />

125


Audi A1 Citycarver<br />

Die Stadt ist sein Revier<br />

Mit seinen SUV-Details und zusätzlicher Bodenfreiheit scheint der A1 Citycarver auf den ersten Blick<br />

auf einen Ausflug ins Gelände einzuladen. Tatsächlich ist aber – wie der Name schon sagt – die Stadt<br />

sein bevorzugtes Revier.<br />

Audi stellt seinem viertürigen Kleinwagen<br />

A1 Sportback eine neue Modellvariante zur<br />

Seite. Der A1 Citycarver ist eine außergewöhnlich<br />

attraktive Option in der kleinsten<br />

Audi-Baureihe. Folgerichtig und passend<br />

zum bevorzugten Einsatzgebiet bieten die<br />

Ingolstädter ein hochmodernes Infotainment,<br />

lebendige Farben und jede Menge<br />

Spielraum zur Individualisierung.<br />

Dabei erinnert das 4,04 Meter kurze Stadt-<br />

SUV optisch durchaus auch an die großen<br />

SUV-Modelle der Marke, was vor allem in<br />

der Frontgestaltung zum Ausdruck kommt:<br />

Der große Singleframe-Kühlergrill mit<br />

dreidimensionalem Wabengitter in mattschwarzer<br />

Lackierung macht ordentlich Eindruck.<br />

Oberhalb des Grills befinden sich<br />

zwei charakteristische Schlitze, unter dem<br />

Stoßfänger erinnert ein angedeuteter Unterfahrschutz<br />

in Edelstahl-Optik an die Audi<br />

Offroad-Kompetenz. Typisch für diese Fahr-<br />

DER A1 CITYCARVER IST EINE ATTRAKTIVE OPTION<br />

IN DER KLEINSTEN AUDI-BAUREIHE<br />

zeuggattung sind außerdem die Anbauteile<br />

an Radhäusern und Seitenschwellern sowie<br />

der Heckstoßfänger.<br />

Zum prominenten Auftritt passt auch die<br />

gegenüber dem normalen A1 um 4 Zentimeter<br />

erhöhte Bodenfreiheit, das Fahrwerk<br />

wurde angepasst und es besteht ausreichend<br />

Platz für größere Räder; im Angebot<br />

sind 16- bis 18-Zöller im sportlichen Design.<br />

Neun Außenfarben stehen bereit, das<br />

Dach lässt sich auf Wunsch in Schwarz- oder<br />

Grau-Metallic absetzen.<br />

Individuell geht es auch im Innenraum zu:<br />

Die Flächen an den Lüftungsdüsen, an der<br />

Mittelkonsole und an den Türen sind in<br />

Mint, Kupfer, Orange oder Silbergrau la-<br />

ckiert, in der höchsten Ausstattung S line<br />

gibt es zusätzlich die Option Strukturgrau.<br />

Unterhalb der S line ist der Citycarver in<br />

den beiden Ausstattungslinien „Advanced“<br />

und „Design Selection“ verfügbar, die sich<br />

jeweils mit unterschiedlichen Innenraumpaketen<br />

und Sitzbezügen kombinieren lassen.<br />

Ansonsten entspricht der Citycarver, was<br />

Platzangebot und Kofferraumvolumen (335<br />

Liter) angeht, dem fünftürigen A1 Sportback.<br />

Gleiches gilt für die Serienausstattung,<br />

die unter anderem eine Fußgängerund<br />

Fahrradfahrererkennung sowie eine<br />

Spurverlassenswarnung umfasst. Optional<br />

sind unter anderem Voll-LED-Scheinwerfer,<br />

eine adaptive Geschwindigkeitsregelanlage,<br />

ein automatischer Parkassistent und<br />

126<br />

AUDI


• A1 Sportback in SUV-Montur<br />

• Dynamikpaket für ambitionierte Fahrer<br />

• Sonderedition zum Marktstart<br />

ein High-End-Musiksystem von Bang &<br />

Olufsen lieferbar. Viele Möglichkeiten zur<br />

weiteren Personalisierung bietet auch das<br />

Angebot an Anzeigen und Infotainmentsystemen:<br />

vom serienmäßigen digitalen<br />

Kombiinstrument bis hin zum „Audi Virtual<br />

Cockpit“ mit variablen Anzeigen und hochauflösender<br />

Darstellung und zum Top-<br />

System MMI Navigation Plus mit 10,1 Zoll<br />

großem Touch-Display, Sprachsteuerung<br />

und WLAN-Hotspot.<br />

Zurück auf die Straße: Wer den Citycarver<br />

ein wenig ambitionierter bewegen möchte,<br />

erhält mit dem optionalen Dynamikpaket<br />

die nötige Unterstützung. Ein Sound-Aktuator<br />

sorgt für den passenden Klang,<br />

Bremsscheiben mit roten Sätteln sorgen für<br />

zuverlässige Verzögerung. Fahreigenschaften<br />

und Ansprechverhalten lassen sich mit den<br />

vier Fahrmodi des „Audi Drive Select“ anpassen,<br />

ein Dynamikfahrwerk mit adaptiven<br />

Dämpfern bringt die Leistung der Motoren<br />

sicher auf die Straße. Welche Triebwerke<br />

verfügbar sind, will Audi kurz vor dem<br />

Marktstart im Herbst bekannt geben.<br />

Den Status als Lifestyle-Fahrzeug unterstreicht<br />

das Sondermodell „Edition One“,<br />

das Audi zum Marktstart des A1 Citycarver<br />

auflegt. Wahlweise in Grau oder Orange<br />

lackiert, verfügt es über ein Dach und<br />

Außenspiegelgehäuse in Kontrastfarben so-<br />

DEN STATUS ALS LIFESTYLE-FAHRZEUG UNTER-<br />

STREICHT DAS SONDERMODELL „EDITION ONE“<br />

wie 18-Zoll-Räder. Die vorderen seitlichen<br />

Lufteinlässe, das Kühlerschutzgitter und die<br />

Ringe im Grill sind in Schwarz gehalten,<br />

Scheinwerfer und Heckleuchten abgedunkelt.<br />

Innen gibt es auf Basis der Top-Ausstattung<br />

S Line Akzente in Orange oder Silber.<br />

AUDI<br />

127


Audi Q3 Sportback<br />

Kraftvolle<br />

Eleganz<br />

Dem Kompakt-SUV Q3 stellt Audi eine neue Coupé-Version<br />

mit niedriger Dachlinie und markanten Details an die Seite.<br />

Sportfahrwerk und Progressivlenkung sind Serie, innen<br />

sorgt die verschiebbare Rückbank für Variabilität.<br />

• SUV-Coupé im<br />

Kompakt-Segment<br />

• Sportfahrwerk und<br />

Progressivlenkung<br />

serienmäßig<br />

• Sprachassistent<br />

Alexa an Bord<br />

Die ersten SUV-Coupés wurden noch mit erstaunt hochgezogenen Augenbrauen empfangen,<br />

doch inzwischen hat sich diese spezielle Form der Crossover-Fahrzeuge einen festen Platz auf<br />

den Straßen erobert. Mit dem neuen Audi Q3 Sportback setzt sich dieser Trend weiter fort.<br />

Mit dem fast 5 Meter langen Q8 bieten die Ingolstädter seit dem vergangenen Jahr die Kreuzung<br />

aus SUV und Coupé in ihrer wohl dramatischsten Form an. Nun kommt mit dem Q3<br />

Sportback der Crossover für das breite Publikum. Und tatsächlich haben die Designer einigen<br />

Aufwand betrieben, um ihm eine eigenständige Linie zu geben.<br />

128<br />

SCHON AB DER A-SÄULE UNTERSCHEIDET<br />

SICH DAS SUV-COUPÉ VOM Q3<br />

AUDI<br />

Schon ab der A-Säule unterscheidet sich das SUV-Coupé vom Q3 und bekommt unter anderem<br />

auch eigene Türen mit einer tieferen Fensterlinie. Weil der Sportback 3 Zentimeter niedriger<br />

ist und die C-Säulen sich so dynamisch neigen, wirkt er deutlich sportlicher und auch<br />

größer – obwohl er mit 4,50 Metern nur 1,6 Zentimeter länger ist.<br />

Die Lufteinlässe in der Front sorgen für optische Breite, die konturierten<br />

Radhäuser unterstreichen den muskulösen Auftritt.<br />

Trotz dynamischer Optik und flacherem Dach verspricht Audi im<br />

Innenraum großzügige Platzverhältnisse. Die Fondpassagiere sollen sich genauso wohlfühlen<br />

wie im Q3: Die Rückbank ist in der Länge um 13 Zentimeter verschiebbar, die Neigung der<br />

Lehnen lässt sich in sieben Stufen verstellen. Auch das Kofferraumvolumen bleibt gleich: 530<br />

Liter passen in den Sportback, wie auch in den Q3, nur der maximale Stauraum bei umge-


klappten Rücksitzlehnen fällt mit 1.400 Liter<br />

etwas geringer aus. Ein zweistufig verstellbarer<br />

Ladeboden und die auf Wunsch elektrische,<br />

per Gestensteuerung bedienbare Heckklappe<br />

erleichtern das Be- und Entladen.<br />

Die vorderen Sitze sind auf Wunsch elektrisch<br />

einstell- und beheizbar. Je nach gewähltem<br />

Ausstattungsniveau gibt es Sportsitze mit<br />

Kontrastnähten und farbigen Streifen entlang<br />

der Seitenwangen. Alcantara-Flächen<br />

an der Instrumententafel und den Armauflagen<br />

betonen das progressive Design wie<br />

das optionale Kontur- und Innenraumlichtpaket<br />

mit 30 wählbaren Farben.<br />

Wie beim Q3 bietet Audi die Wahl zwischen<br />

zwei digitalen Cockpits in 10,25 Zoll und<br />

12,3 Zoll, während im Zentrum der Mittelkonsole<br />

der ebenfalls gut 10 Zoll große<br />

Touch-Bildschirm des MMI-Infotainmentsystems<br />

positioniert ist. Auf Wunsch kommt<br />

der cloudbasierte Sprachdienst Ale-xa von<br />

Amazon mit seinem Streaming-Angebot<br />

und Smart-Home-Steuerung an Bord.<br />

Zudem lässt sich der Q3 Sportback dank<br />

Car-to-X-Vernetzung von anderen Fahrzeugen<br />

über freie Parkplätze entlang der<br />

Straße informieren oder fragt in ausgewählten<br />

Städten vom Verkehrsleitrechner<br />

das optimale Tempo für die grüne Welle ab.<br />

Den sportlichen Charakter unterstreichen<br />

das serienmäßige Sportfahrwerk und die<br />

Progressivlenkung, deren Übersetzung mit<br />

zunehmendem Lenkeinschlag immer direkter<br />

wird.<br />

Zum hohen Sicherheitsniveau tragen serienmäßig<br />

die Spurverlassens- und Spurwechselwarnung<br />

sowie das System „pre sense front“<br />

bei. Es warnt den Fahrer bei einem drohenden<br />

Frontalaufprall, veranlasst notfalls eine<br />

Vollbremsung und leitet Schutzmaßnahmen<br />

wie das Straffen der Sicherheitsgurte ein, um<br />

das Verletzungsrisiko zu verringern. Der<br />

optional verfügbare adaptive Fahrassistent<br />

unterstützt beim Beschleunigen, Bremsen<br />

und Lenken, die Umgebungskameras helfen<br />

beim Parken und Rangieren, der Parkassistent<br />

steuert das Auto selbsttätig in Parklücken<br />

und wieder heraus.<br />

Zunächst stehen drei Motoren für den Q3<br />

Sportback zur Wahl: Der 1,5-Liter-Benziner<br />

(35 TFSI) leistet 110 kW/150 PS, ebenso<br />

wie der 2,0-Liter-Diesel (35 TDI/35 TDI<br />

quattro). Der Top-Benziner (45 TFSI<br />

quattro) kommt auf 169 kW/230 PS. Die<br />

Preise starten bei 36.000 Euro für den 35<br />

TFSI; der Aufpreis zum Q3 beträgt 1.600<br />

Euro. Später folgt der 1.5 TFSI auch mit<br />

Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe und<br />

48 Volt-Mildhybrid-System, das den Verbrauch<br />

pro 100 Kilometer um bis zu 0,4<br />

Liter reduzieren soll. Außerdem wird ein<br />

Diesel mit 140 kW/190 PS das Angebot erweitern.<br />

IN AUSGEWÄHLTEN STÄDTEN FRAGT DER Q3 SPORT-<br />

BACK BEIM VERKEHRSLEITRECHNER DAS OPTIMALE<br />

TEMPO FÜR DIE GRÜNE WELLE AB<br />

AUDI<br />

129


Audi A4<br />

Nach vier Jahren Bauzeit macht eine umfassende Frischzellenkur den Audi A4 fit für einen Platz an<br />

der Spitze der deutschen Premium-Mittelklasse. Highlights: ein neues Bedienkonzept im Innenraum<br />

und die Antriebe mit Mildhybrid-Technologie.<br />

Nahezu jedes Blechteil des weiterhin als Limousine<br />

und Kombi erhältlichen Audi A4<br />

wurde im Zuge der Modellüberarbeitung<br />

angerührt. Am deutlichsten fällt das an der<br />

Fahrzeugfront auf, wo der große Singleframe-<br />

Kühlergrill breiter und flacher wurde und<br />

neue fünfeckige Lufteinlässe spitz nach innen<br />

zulaufen. Neu gestaltet wurden außerdem die<br />

Scheinwerfer mit LED-Technik. In Summe<br />

duckt sich der A4 dadurch optisch tiefer auf<br />

die Fahrbahn und wirkt noch entschlossener<br />

als bisher. Weitere Erkennungszeichen:<br />

die seitlichen Karosserielinien, die sich im<br />

oberen und unteren Bereich über die Türen<br />

spannen, und die neue Chromleiste zwischen<br />

den Rückleuchten, die auch dem Heck mehr<br />

Breite und Tiefe verleiht.<br />

Die Navi-Karte kann zum Beispiel durch zwei<br />

gespreizte Finger vergrößert werden. Neue<br />

vernetzte Dienste erlauben etwa das Türöffnen<br />

per Smartphone oder das Abfragen des<br />

Fahrzeugstatus von zu Hause aus. Eingebaute,<br />

aber beim Fahrzeugkauf noch nicht freigeschaltete<br />

Dienste können online später dazu<br />

gebucht werden.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt der Überarbeitung<br />

ist die Elektrifizierung der Antriebspalette:<br />

Von den acht Turbo-Benzinern und -Dieselmotoren,<br />

die im Grundmodell zum Marktstart<br />

verfügbar sind und eine Leistungsspanne<br />

von 100 kW/136 PS bis 255 kW/347 PS abdecken,<br />

haben fünf ein 12-Volt-Mildhybrid-<br />

System an Bord. Im Alltagseinsatz soll die<br />

Elektrounterstützung Verbrauchseinsparungen<br />

von bis zu 0,3 Liter je 100 Kilometer ermöglichen.<br />

Für die Kraftübertragung stehen<br />

je nach Motorisierung manuelle Getriebe, ein<br />

Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe oder<br />

eine Achtgang-Automatik zur Verfügung.<br />

• Bedienung im Smartphone-Stil<br />

• Mildhybrid-System spart<br />

bis zu 0,3 Liter<br />

• fast komplett neues Design<br />

FÜNF MOTOREN WERDEN<br />

VON EINEM MILDHYBRID-<br />

SYSTEM UNTERSTÜTZT<br />

130<br />

Dass die Überarbeitung des A4 mehr als ein<br />

Facelift ist, zeigt sich insbesondere auch innen:<br />

Dort ersetzt ein großer hochauflösender<br />

10,1-Zoll-Touchscreen im Tablet-Format<br />

die bisherige Bedienung per Dreh-Drück-<br />

Steller. Das Display versteht alle typischen<br />

Smartphone-Gesten: Wischen ebenso wie<br />

Scrollen oder Gesten mit mehreren Fingern.<br />

AUDI


Audi RS 6/RS 7<br />

25 Jahre RS: Mit der vierten Generation des RS 6 Avant und der zweiten Auflage des RS 7 Sportback<br />

feiert Audi das Jubiläum seiner High-Performance-Linie. Herzstück ist jeweils ein 600 PS starker V8 mit<br />

Doppelturbo, der von einem Mildhybrid-System unterstützt wird.<br />

Die Viersitzer-Variante mit zwei Sitzplätzen<br />

im Fond bleibt weiterhin verfügbar. Zu den<br />

weiteren äußerlichen Erkennungsmerkmalen<br />

zählen die geschwungene Abrisskante<br />

am Heck und das Lichtband zwischen den<br />

Rückleuchten. Bei Tempo 100 fährt ein Spoiler<br />

aus der Heckklappe aus.<br />

Beiden Hochleistungsmodellen ist ein eigenständiger<br />

Auftritt sicher, der sich klar<br />

von den zivileren Versionen der jeweiligen<br />

A6- und A7-Baureihe unterscheidet. So legt<br />

der RS 6 Avant allein in der Breite um vier<br />

Zentimeter zu – und zwar auf jeder Seite!<br />

Abgesehen von den Vordertüren sowie Dach<br />

und Heckklappe besteht das gesamte Außendesign<br />

aus RS-spezifischen Teilen, in den<br />

weit ausgestellten Radhäusern lauern 22 Zoll<br />

große Räder.<br />

Die flachen und entschlossen blickenden<br />

Scheinwerfer übernimmt der RS 6 vom A7,<br />

das schwarz glänzende Wabengitter im großen<br />

Grill unterstreicht den angriffslustigen<br />

Stil. Weitere Details sind die Schweller mit<br />

schwarzen Einsätzen, der spezifische hintere<br />

Stoßfänger mit Diffusor und schwarz glänzenden<br />

Designelementen sowie die RS-Abgasanlage<br />

mit ovalen Chrom-Endrohren.<br />

BIS ZU 0,8 LITER SPRIT<br />

SPART DAS MILD-<br />

HYBRID-SYSTEM<br />

Dieser typische RS-Stil prägt auch den neuen<br />

RS 7 Sportback, der sich auf 5,01 Meter<br />

Länge streckt und erstmals auch als Fünfsitzer<br />

mit Dreierrückbank angeboten wird.<br />

In beiden Modellen arbeitet der 4.0 TFSI<br />

V8-Biturbo, der 441 kW/600 PS liefert und<br />

zwischen 2.050 und 4.500 U/min 800 Nm<br />

Drehmoment produziert. Sowohl RS 6<br />

Avant als auch RS 7 Sportback sprinten in<br />

3,6 Sekunden von null auf 100 km/h, die auf<br />

250 km/h limitierte Höchstgeschwindigkeit<br />

lässt sich je nach gewähltem Optionspaket<br />

auf bis zu 305 km/h anheben.<br />

An Bord ist erstmals auch ein Mildhybrid-System<br />

mit Riemen-Starter-Generator<br />

und Lithium-Ionen-Akku, das Bremsenergie<br />

rekuperiert und bei mittlerem Tempo das<br />

Segeln mit ausgeschaltetem Motor ermöglicht.<br />

Bis zu 0,8 Liter Sprit je 100 Kilometer<br />

sollen auf diese Weise eingespart werden<br />

können. Genauere Verbrauchswerte sind<br />

noch nicht bekannt. Zudem arbeitet das<br />

Triebwerk mit Zylinderabschaltung. Allradantrieb,<br />

Achtstufen-Automatik, Progressivlenkung<br />

und adaptive Luftfederung sind jeweils<br />

serienmäßig. Der Marktstart für beide<br />

Modelle ist für Ende <strong>2019</strong> vorgesehen.<br />

• neue Generation der<br />

Hochleistungs-Modelle<br />

• Biturbo-V8 mit 600 PS<br />

und 800 Nm<br />

• Mildhybrid erlaubt<br />

emissionsfreies Segeln<br />

AUDI<br />

131


Porsche 911<br />

Schnelle Basis<br />

• Basisversion der<br />

neuen Elfer-<br />

Generation<br />

• Biturbo-Boxer<br />

mit 385 PS<br />

• Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe<br />

ist Serie<br />

Basisversion: Das klingt oft nach Verzicht auf Ausstattung oder Leistung.<br />

Beim neuen 911 Carrera liegen die Dinge anders. Er ist fast genauso<br />

gut ausgestattet wie der stärkere Carrera S – und auch der Verzicht auf<br />

Leistung ist ziemlich relativ.<br />

Nach dem 911 Carrera S stellt Porsche jetzt die<br />

Normalausführung des Elfers als Coupé und Cabriolet<br />

vor. Als Antrieb fungiert der gleiche Dreiliter-Sechszylinder<br />

wie in der S-Version – nur<br />

mit etwas kleiner dimensionierten Turboladern.<br />

Die Leistung des Biturbo-Boxers fällt mit 283<br />

kW/385 PS entsprechend geringer aus als beim<br />

Carrera S, der auf 450 PS kommt; gegenüber seinem<br />

Vorgänger ist der Carrera der Baureihe 992<br />

allerdings um 15 PS erstarkt. Der neue Carrera<br />

kostet als Coupé knapp 105.000 Euro, das Cabriolet<br />

startet bei 119.000 Euro.<br />

GEGENÜBER SEINEM VORGÄNGER IST DER CARRERA<br />

DER BAUREIHE 992 UM 15 PS ERSTARKT<br />

Die Kraftübertragung an die Hinterräder – Allradantrieb<br />

wird nachgereicht – übernimmt das<br />

neue Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe PDK.<br />

Damit beschleunigt das 911 Carrera Coupé in<br />

4,2 Sekunden von null auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit<br />

beträgt 293 km/h. Mit dem optionalen<br />

Sport Chrono-Paket verkürzt sich der<br />

Sprint um 0,2 Sekunden. Der auf NEFZ umgerechnete<br />

WLTP-Verbrauch liegt beim Coupé bei<br />

9,0 Liter je 100 Kilometer, beim Cabrio sind es<br />

0,2 Liter mehr. Die Verzögerung übernehmen an<br />

beiden Achsen 330 Millimeter große Bremsscheiben<br />

mit schwarzen Vier-Kolben-Monobloc-Festsätteln.<br />

132<br />

PORSCHE<br />

Erstaunlich gering sind die Unterschiede zwischen<br />

Carrera und Carrera S bei der Ausstattung.<br />

Standardmäßig in beiden Versionen an Bord sind<br />

etwa das Bediensystem mit dem 10,9 Zoll großen<br />

Touchscreen-Monitor oder Assistenzsysteme wie<br />

der Porsche Wet Mode für noch sichereres Fahrverhalten<br />

auf nassen Straßen. Die optischen Unterschiede<br />

betreffen vor allem die kleineren Räder<br />

(vorne 19 Zoll, hinten 20 Zoll), zudem muss<br />

der 911 Carrera am Heck mit einem einzelnen<br />

Endrohr auskommen.


DIE INNENLIEGENDEN TURBOLADER ERMÖGLICHEN<br />

EIN BESONDERS SPONTANES ANSPRECHVERHALTEN<br />

Porsche Macan Turbo<br />

Power-Paket<br />

Überarbeitetes Spitzenmodell in der kompakten SUV-Baureihe von<br />

Porsche: Der Macan Turbo leistet jetzt 324 kW/440 PS und bietet<br />

zusätzliche High-Performance-Features.<br />

Porsche bringt den Macan Turbo auf den neuesten<br />

Stand: Im überarbeiteten Topmodell der<br />

kompakten SUV-Baureihe kommt ein neuer<br />

2,9-Liter-Sechszylinder-Biturbomotor zum Einsatz,<br />

der 324 kW/440 PS produziert. Damit holt<br />

er im Vergleich zum 3,6 Liter großen Vorgänger<br />

zehn Prozent mehr Leistung aus 20 Prozent<br />

weniger Hubraum. Die Sprintzeiten von null<br />

auf 100 km/h verbessern sich um drei Zehntel<br />

auf 4,3 Sekunden (mit optionalem Sport Chrono-Paket),<br />

die Höchstgeschwindigkeit steigt um<br />

vier auf 270 km/h: Modellpflege auf Porsche-Art<br />

eben.<br />

Bekannt ist das Biturbo-Triebwerk bereits aus<br />

dem Cayenne und dem Panamera. Besonderheit<br />

sind die innenliegenden Turbolader, die dank<br />

kurzer Wege ein besonders spontanes Ansprechverhalten<br />

ermöglichen. Zwischen 1.800 und<br />

5.600 Umdrehungen pro Minute produziert der<br />

V6 ein maximales Drehmoment von 550 Nm.<br />

Die Kraft wird über das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe<br />

an alle vier Räder geschickt.<br />

Den NEFZ-Verbrauch gibt Porsche mit 9,8 Litern<br />

je 100 Kilometer an.<br />

Auf die hohen Fahrleistungen angepasst ist die<br />

Hochleistungsbremse PSCB mit Wolframcarbid-Schicht,<br />

die im Vergleich zu konventionellen<br />

Graugussbremsen schneller anspricht und weniger<br />

verschleißt. Von außen zu erkennen ist sie an<br />

den weiß lackierten Bremssätteln, die durch die<br />

speziellen 20-Zoll-Räder durchscheinen. Neben<br />

ihrem serienmäßigen Einsatz im Macan Turbo<br />

steht die PSCB jetzt auch für die anderen Modelle<br />

der Baureihe zur Verfügung. Der Turbo<br />

lässt sich darüber hinaus mit höhenverstellbarer<br />

Luftfederung, der Porsche Torque Vectoring Plus<br />

(PTV Plus) und den Keramikbremsen PCCB<br />

aufrüsten.<br />

Optisch unterscheidet sich das neue Macan-Topmodell<br />

unter anderem durch eine eigenständige<br />

Frontschürze mit drei großen Lufteinlässen und<br />

LED-Hauptscheinwerfern, Sport-Seitenschweller<br />

sowie den feststehenden Dachspoiler im<br />

Doppelflügeldesign von den übrigen Versionen<br />

der Baureihe. Im Interieur unterstreicht eine<br />

hochwertige Serienausstattung mit adaptiven<br />

18-Wege-Sportsitzen und Bose-Sound-System<br />

den Topmodell-Status. Auch das Infotainmentsystem<br />

PCM mit 10,9-Zoll-Touchscreen und<br />

Online-Navigation ist an Bord. Die Optionsliste<br />

umfasst eine Smartphone-Ablage mit induktiver<br />

Ladefunktion und einen neuen Stauassistenten<br />

mit teilautomatisierten Fahrfunktionen. Die<br />

Preise starten bei knapp 92.000 Euro.<br />

• Topmodell mit<br />

neuem V6<br />

• speziell beschichtete<br />

Hochleistungsbremsen<br />

• eigenständige<br />

Design-Akzente und<br />

Ausstattungsmerkmale<br />

PORSCHE<br />

133


Mercedes-AMG-Kompaktmodelle<br />

Leistungs-Dimensionen<br />

Mit den 45er-Varianten macht AMG die Mercedes-Kompaktmodelle der A-Klasse zu Supersportwagen.<br />

Nach Limousine und Coupé CLA ergänzt jetzt auch das Kompakt-SUV GLB das AMG-Programm – in einer<br />

etwas zivileren, aber nicht weniger eindrucksvollen Version.<br />

AMG macht die Modelle der A-Klasse zu Supersportlern. Nach der 35er-Ausbaustufe mit 225 kW/<br />

306 PS schiebt die Performance-Abteilung aus Affalterbach nun den A 45 und den CLA 45 nach. Den<br />

Antrieb besorgt ein neuer 2,0-Liter-Benziner – laut Mercedes der stärkste in Serie gebaute Vierzylinder-Turbo<br />

der Welt. Schon in der Standardausführung leistet er 285 kW/387 PS, die S-Variante stößt<br />

mit 310 kW/421 PS in neue Dimensionen vor. Allradantrieb ist in allen Versionen jeweils Serie. Die<br />

Preise beginnen bei 56.230 Euro für den AMG A 45, der CLA 45 startet bei knapp 60.100 Euro. Die<br />

S-Variante kostet jeweils rund 5.500 Euro mehr.<br />

Der neue Vierzylinder mit der internen Bezeichnung<br />

M 139 kommt auf eine Literleistung von bis zu 211 PS.<br />

Das per Twinscroll-Turbo aufgeladene Triebwerk verfügt<br />

über eine zweistufige Benzineinspritzung, die in der<br />

ersten Stufe mit bis zu 200 bar Druck Kraftstoff in die<br />

Brennräume befördert. In der zweiten Stufe, die zum<br />

Erreichen der hohen Leistung benötigt wird, kommt eine elektronisch gesteuerte Kraftstoffversorgung<br />

mittels Saugrohr-Kanaleinspritzung mit einem Druck von 6,7 bar hinzu. Außerdem sind ein<br />

verbessertes Kühlsystem sowie eine elektrische, drehzahlunabhängige Wasserpumpe im Einsatz.<br />

DEN ANTRIEB BESORGT EIN NEUER 2,0-LITER-<br />

BENZINER – LAUT MERCEDES DER STÄRKSTE IN<br />

SERIE GEBAUTE VIERZYLINDER-TURBO DER WELT<br />

134<br />

MERCEDES-BENZ<br />

In der Spitzenversion „S“ übertrifft das neue Aggregat das bisherige Triebwerk um 30 kW/40 PS.<br />

Das maximale Drehmoment beträgt bis zu 500 Nm bei 5.000 bis 5.250 Umdrehungen. Durch eine<br />

spezielle Abstimmung verspricht Mercedes eine Saugmotor-ähnliche Kraftentfaltung. Den Sprint


• kompakte AMG-Neuheiten mit Supersport-Charakter<br />

• stärkster Vierzylinder-Turbo für A-Klasse und CLA<br />

• GLB 35: AMG-Power für die ganze Familie<br />

von null auf 100 km/h absolviert der A 45 S<br />

in 3,9 Sekunden, der CLA 45 S braucht eine<br />

Zehntelsekunde länger, die Höchstgeschwindigkeit<br />

liegt bei 270 km/h. Den Verbrauch<br />

gibt Mercedes mit Werten zwischen 8,1 und<br />

8,4 Litern an.<br />

Leistungsplus und Drehmomentsteigerung<br />

fallen in der Basisvariante mit 5 kW/7 PS<br />

und 5 Nm auf nun 480 Nm bei 4.750 bis<br />

5.000 Umdrehungen im Vergleich zum Vorgängeraggregat<br />

moderater aus. Die Fahrleistungen<br />

unterscheiden sich nur geringfügig<br />

von den S-Varianten: Von null auf 100 km/h<br />

geht es in 4,0 beziehungsweise 4,1 Sekunden,<br />

die Höchstgeschwindigkeit ist bei 250 km/h<br />

abgeregelt. Mit dem optionalen AMG Driver‘s<br />

Package lässt sich das Spitzentempo auf<br />

maximal 270 km/h anheben. Der Normverbrauch<br />

liegt wie beim leistungsstärkeren S<br />

zwischen 8,1 und 8,4 Litern.<br />

Die Kraftübertragung erfolgt über ein Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe,<br />

das auch<br />

eine manuelle Bedienung über Lenkradwippen<br />

ermöglicht. Der variable Allradantrieb<br />

verteilt die Kraft radselektiv über zwei<br />

elektronisch gesteuerte, im neuen Hinterachsgetriebe<br />

untergebrachte Lamellenkupplungen,<br />

die jeweils mit einer Antriebswelle<br />

der Hinterachse verbunden sind. Optional<br />

stehen mit einer adaptiven Verstelldämpfung<br />

drei verschiedene Fahrwerksregelungen<br />

von komfortorientiert bis sportlich zur<br />

Wahl. Außerdem sorgen bis zu sechs Fahrprogramme<br />

für individuelles Fahrgefühl.<br />

Optisch sind die 45er-Versionen an den für<br />

AMG typischen Insignien wie dem markanten<br />

Kühlergrill mit zwölf vertikalen Lamellen,<br />

Kotflügelverbreiterungen, Schwellerverkleidungen,<br />

spezifischen 18- oder<br />

19-Zoll-Rädern und runden Doppelendrohrblenden<br />

zur erkennen. Innen gibt es unter<br />

anderem Sportlenkrad, Sportsitze, rote oder<br />

gelbe Akzente auf Polstern und Verkleidungen<br />

sowie das MBUX-Infotainmentsystem<br />

mit spezifischen Anzeigen.<br />

AMG-typische Fahrleistungen mit zusätzlichem<br />

Platz und klassischen SUV-Vorzügen<br />

verbindet der neue GLB 35, der das Trio der<br />

Kompakt-Sportler ergänzt. Der aufgeladene<br />

Vierzylinder produziert 225 kW/306 PS und<br />

400 Nm Drehmoment – und ist damit für<br />

Fahrleistungen verantwortlich, die kaum<br />

hinter den Top-Sportlern der A-Klasse zurückstehen:<br />

In 5,2 Sekunden beschleunigt<br />

der mit Allradantrieb und Achtgang-Doppelkupplung<br />

ausgerüstete GLB 35 von null<br />

auf 100 km/h, maximal sind abgeregelte<br />

250 km/h möglich. Zur echten Besonderheit<br />

wird der GLB 35 mit der optionalen dritten<br />

Sitzreihe: Erstmals bietet AMG damit ein<br />

Kompaktmodell als Siebensitzer an.<br />

DER NEUE GLB 35 VERBINDET<br />

AMG-TYPISCHE FAHRLEIS-<br />

TUNGEN MIT ZUSÄTZLICHEM<br />

PLATZ UND KLASSISCHEN<br />

SUV-VORZÜGEN<br />

MERCEDES-BENZ<br />

135


Mercedes-Benz GLE Coupé<br />

Neues für die Nische<br />

In kürzester Zeit hat sich die Nische der SUV-Coupés zu einem echten Trend entwickelt.<br />

Dieser dürfte mit der Neuauflage des Mercedes-Benz GLE Coupé weiter an Fahrt gewinnen.<br />

• neue Generation des Luxus-SUV-Coupés<br />

• eigenständiger Charakter außen und innen<br />

• starke Diesel und AMG-Benziner zum Marktstart<br />

136<br />

MERCEDES-BENZ


PLATZANGEBOT UND<br />

STAUVOLUMEN AN<br />

BORD WURDEN DEUT-<br />

LICH VERBESSERT<br />

Stärke und Robustheit eines Geländewagens,<br />

verbunden mit der Sportlichkeit und Eleganz<br />

eines Coupés – diese Mischung kommt<br />

bei den SUV-Fans in aller Welt immer besser<br />

an. Nach vier Jahren Bauzeit schickt<br />

Mercedes nun schon die zweite Generation<br />

seines großen SUV-Coupés in die Liga der<br />

Luxus-Crossover.<br />

Mercedes baut das neue GLE Coupé als Mitglied<br />

der großen Premium-SUV-Familie zusammen<br />

mit GLE und GLS in Tuscaloosa<br />

im US-Bundesstaat Alabama. Mit nunmehr<br />

acht Modellen und rund einem Drittel des Absatzes<br />

spielen die SUV eine immer wichtigere<br />

Rolle im Produktprogramm der Stuttgarter.<br />

Auf Basis der neuen, in diesem Jahr eingeführten<br />

GLE-Baureihe ist der neue Crossover<br />

um knapp vier Zentimeter auf stattliche<br />

4,94 Meter Länge gewachsen. Auch der<br />

Breitenzuwachs um 7 Millimeter auf 2,01<br />

Meter stärkt die Präsenz des Fahrzeugs.<br />

Die Frontansicht kombiniert Merkmale der<br />

SUV-Modelle mit Coupé-Attributen und<br />

unterstreicht damit den Crossover-Charakter<br />

des neuen Modells. Die Scheinwerfer<br />

sind serienmäßig in Voll-LED-Technik<br />

ausgeführt. In der Seitenansicht sorgen die<br />

flacher geneigte Windschutzscheibe und<br />

die hinten abfallende Dachlinie für Dynamik,<br />

während das Heck besonders breit und<br />

kraftvoll wirkt. Hier setzen die zweigeteilten<br />

Heckleuchten und der hochglänzende Unterfahrschutz<br />

eigenständige Akzente.<br />

Innen übernimmt der Crossover die Cockpit-Gestaltung<br />

mit zwei großen Bildschirmen<br />

im Format 12,3 Zoll, verfügt im Unterschied<br />

zu den übrigen Familienmitgliedern<br />

aber unter anderem über Sportsitze mit Bezügen<br />

aus Artico-Ledernachbildung und<br />

ein Sportlenkrad mit Nappalederkranz.<br />

Das neue Infotainmentsystem MBUX mit<br />

Sprachbedienung, Lernfähigkeit sowie einer<br />

Vielzahl von Apps und Komfort-Optionen<br />

bildet eine hochmoderne Bedienschnittstelle,<br />

ab 2020 hält außerdem der Musik-Streaming-Dienst<br />

von Amazon Einzug.<br />

Trotz des spürbar sportlicheren Zuschnitts<br />

hat das Platzangebot gegenüber dem bis-<br />

DER NEUE CROSSOVER IST UM KNAPP VIER ZENTIMETER<br />

AUF STATTLICHE 4,94 METER LÄNGE GEWACHSEN<br />

herigen Coupé zugelegt. Zwar bleibt der<br />

Radstand um 6 Zentimeter unter dem des<br />

GLE, übertrifft den direkten Vorgänger aber<br />

um zwei Zentimeter, was dem Sitz- und<br />

Beinraum der Passagiere zugutekommt. Das<br />

Stauvolumen der Ablagen wurde auf 40 Liter<br />

vergrößert, die verbesserte Rundumsicht<br />

trägt zu einem luftigeren Raumgefühl bei,<br />

und auch das optionale Panorama-Schiebedach<br />

ist größer geworden.<br />

Der Kofferraum fasst im Normalzustand<br />

655 Liter, bei umgeklappten Lehnen der<br />

Rücksitze steigt das Volumen auf den Segment-Bestwert<br />

von 1.790 Liter – 70 Liter<br />

mehr als bisher. Auch Breite und Länge der<br />

Ladefläche wurden vergrößert – so ein SUV-<br />

Coupé kann eben doch ziemlich praktisch<br />

sein.<br />

Zum Marktstart im Frühjahr 2020 ist zunächst<br />

ein Reihensechszylinder-Diesel in<br />

zwei Leistungsstufen vorgesehen: Im GLE<br />

Coupé 350 d produziert er 200 kW/272 PS<br />

und 600 Nm Drehmoment, der GLE Coupé<br />

400 d kommt auf 243 kW/330 PS und<br />

700 Nm Drehmoment. Neungang-Automatik<br />

9G Tronic und Allradantrieb 4matic sind<br />

Serie, die elektronisch geregelte Lamellenkupplung<br />

verteilt das Antriebsmoment von<br />

null bis 100 Prozent zwischen den Achsen<br />

und beeinflusst damit insbesondere auch die<br />

Kurvendynamik des neuen GLE Coupé. Den<br />

Kontakt zur Straße stellt das Standardfahrwerk<br />

in einer strafferen und sportlicheren<br />

Abstimmung her, optional sind die Luftfederung<br />

Airmatic – ebenfalls in sportlicher<br />

Auslegung – sowie ein elektronisch geregeltes<br />

Aktiv-Fahrwerk lieferbar.<br />

Als Benziner ist zunächst ausschließlich die<br />

AMG-Variante mit einem 320 kW/435 PS<br />

starken, doppelt aufgeladenen Reihensechszylinder,<br />

spezifischen Design-Merkmalen,<br />

Wankstabilisierung Active Ride Control<br />

und Sportlenkung im Angebot. Wie bei den<br />

anderen GLE-Versionen soll außerdem ein<br />

Plug-in-Hybrid folgen.<br />

MERCEDES-BENZ<br />

137


Renault Clio<br />

Besser denn je<br />

Seit fast drei Jahrzehnten ist der Renault Clio der Bestseller im Renault-Programm und Europas<br />

meistverkaufter Kleinwagen. Mit der fünften Generation hebt Renault den Clio in allen Bereichen auf<br />

ein neues Niveau.<br />

138<br />

Die Neuauflage des bereits rund 15 Millionen<br />

Mal verkauften Bestsellers kombiniert<br />

mit der Weiterentwicklung der typischen<br />

Clio-Linienführung und der komplett neuen<br />

Interieurgestaltung Evolution und Revolution.<br />

Kennzeichen sind das dynamische<br />

Äußere sowie das fahrerorientierte Cockpit<br />

mit einem der größten Touchscreens seiner<br />

Klasse, hoher Qualitätsanmutung und<br />

modernen Technologien. Der Clio feiert<br />

seinen Marktstart in Deutschland am 21.<br />

September. Wahlweise vier Benzinmotoren<br />

zwischen 65 und 130 PS sind im Angebot.<br />

Ein Hybrid mit zwei Elektromotoren folgt<br />

im kommenden Jahr.<br />

Optisch trumpft der Clio als unverkennbarer<br />

Bruder des Mégane auf – mit ausdrucksstarkem,<br />

tief nach unten gezogenem<br />

Kühlergrill und C-förmigen Leuchten, die<br />

jetzt serienmäßig als LED ausgeführt sind.<br />

Die kurzen Überhänge vorn und hinten sowie<br />

die ansteigende Fensterlinie mit dem<br />

typischen Knick kurz vor der C-Säule kennt<br />

man vom Vorgänger.<br />

Ganz nebenbei setzt der Clio auch dem<br />

Trend zum Längenwachstum ein Ende: Waren<br />

seine Ahnen über vier Generationen von<br />

3,70 auf 4,06 Meter gewachsen, so ist er jetzt<br />

DER AUTOBAHN- UND STAUASSISTENT ERMÖGLICHT<br />

TEILAUTOMATISIERTES FAHREN AUF MEHRSPURIGEN<br />

STRASSEN<br />

RENAULT<br />

einen guten Zentimeter kürzer als der direkte<br />

Vorgänger. Doch das hat nichts mit Verzicht<br />

zu tun: Innen gibt es sogar mehr Platz als<br />

bisher, abzulesen an den Zuwächsen bei<br />

Knie- und Ellbogenfreiheit oder am Kofferraumvolumen,<br />

das im Vergleich zum Vor-<br />

gänger von 300 auf 340 Liter angewachsen<br />

ist. Zu verdanken ist die verbesserte Raumaufteilung<br />

auch der neuen Plattform, auf<br />

der der Clio als erstes Modell der Allianz<br />

von Renault, Nissan und Mitsubishi basiert<br />

– und die auch für eine Gewichtseinsparung<br />

von rund 50 Kilogramm verantwortlich ist.<br />

Innen will der Franzose aber nicht nur mit<br />

viel Platz punkten: Im fahrerorientierten<br />

Cockpit sollen die klare Gestaltung von Displays<br />

und Reglern sowie die höhere Anordnung<br />

von Mittelkonsole und Schalthebel<br />

eine ergonomische und leichte Bedienung<br />

fördern. Je nach Ausstattung ersetzt eine


• mehr Platz, weniger Gewicht<br />

• Multimediasystem mit großem Touchscreen<br />

• vier Benziner zum Marktstart – Hybrid folgt<br />

elektronische Parkbremse den klassischen<br />

Handbremshebel. Zudem gibt es eine Ablage<br />

zum induktiven Aufladen des Smartphones.<br />

Dieses lässt sich in das optionale Multimedia-<br />

und Navigationssystem „Easy Link“<br />

einbinden, das unter anderem mit einem<br />

23,6 Zentimeter großen Touchscreen mitten<br />

in der Armaturentafel erhältlich ist.<br />

Für den Vortrieb stehen zum Marktstart vier<br />

Motoren zur Wahl. Den Einstieg bilden zwei<br />

1,0-Liter-Sauger-Dreiyzlinder mit 48 kW/<br />

65 PS und 54 kW/73 PS, Toptriebwerk ist<br />

ein 1,3-Liter-Vierzylinder-Turbo mit 96 kW/<br />

130 PS, der an ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe<br />

gekoppelt ist. Erste Wahl bei<br />

den Kunden dürfte der 74 kW/100 PS starke<br />

Dreizylinder-Turbo werden, dessen Mischung<br />

aus Spritzigkeit und Effizienz für die<br />

meisten Alltagseinsätze mehr als ausreichen<br />

sollte. Im Schnitt soll sich das Triebwerk mit<br />

4,4 Litern je 100 Kilometer begnügen. Als<br />

Alternative zum Fünfgang-Handschalter<br />

folgt später noch eine stufenlose CVT-Automatik,<br />

deren simulierte Gangwechsel der<br />

Schaltcharakteristik von Wandlergetrieben<br />

nachempfunden sind.<br />

Anfang 2020 erhält der Clio zusätzlich eine<br />

Hybrid-Variante. Diese besteht aus einer<br />

1,2 kWh starken Batterie, zwei Elektromotoren<br />

(36 kW/49 PS und 15 kW/20 PS) sowie<br />

einem 1,6-Liter Benziner mit 66 kW/90 PS<br />

und kommt auf eine Systemleistung von<br />

rund 130 PS. Im Stadtverkehr soll der Hybrid-Clio<br />

bis zu 80 Prozent der Strecken rein<br />

elektrisch zurücklegen können.<br />

EINE HYBRID-VERSION MIT ZWEI ELEKTROMOTOREN<br />

KOMMT ANFANG 2020<br />

Eine weitere Neuheit ist voraussichtlich<br />

bereits ab Ende <strong>2019</strong> verfügbar: der Autobahn-<br />

und Stauassistent, der teilautomatisiertes<br />

Fahren mit Beschleunigen, Bremsen<br />

und Lenken auf mehrspurigen Straßen in<br />

die Kleinwagenklasse bringt. Das System<br />

wird für die Topmotorisierung angeboten<br />

und ergänzt das umfassende Spektrum an<br />

Sicherheits- und Assistenzfunktionen, die<br />

Renault unter dem Begriff „Easy Drive“ zusammenfasst.<br />

Dazu zählen unter anderem<br />

ein Notbremsassistent mit Fußgängererkennung,<br />

ein Toter-Winkel-Warner, ein Spurhalte-Assistent,<br />

eine Verkehrszeichenerkennung<br />

und die neue 360-Grad-Kamera, die<br />

das Einparken und Manövrieren auf engem<br />

Raum erleichtert.<br />

RENAULT<br />

139


Opel Corsa<br />

Die sechste Generation des Kleinwagens basiert auf einer komplett neuen Plattform – und<br />

das hat viele positive Folgen. Denn der neue Corsa ist leicht, windschnittig und bietet eine<br />

ungeahnte Antriebsvielfalt.<br />

Neustart für den Opel Corsa: Mit der sechsten<br />

Modellgeneration, die auf der <strong>IAA</strong> debütiert,<br />

beginnt für den Dauerbrenner eine<br />

neue Ära. Nach dem Eigentümerwechsel<br />

von GM zur PSA-Gruppe steht der Corsa<br />

erstmals auf der Kleinwagen-Plattform der<br />

Franzosen. Und das hat einige begrüßenswerte<br />

Folgen: Denn der neue Corsa F ist<br />

nicht nur deutlich leichter geworden, sondern<br />

wenige Monate nach dem Marktstart<br />

auch als rein batterieelektrische Variante<br />

ZEHN PROZENT WENIGER GEWICHT: DER NEUE<br />

CORSA F IST DEUTLICH LEICHTER GEWORDEN<br />

erhältlich. Die technische Verwandtschaft zu<br />

seinen neuen französischen Modellbrüdern<br />

sieht man dem Corsa dabei nicht an, die<br />

Neuauflage bewahrt sich einen eigenständigen<br />

Auftritt mit klarer Opel-Handschrift.<br />

Keine 1.000 Kilogramm bringt das neue, zu<br />

Preisen ab 13.990 Euro erhältliche Modell in<br />

der leichtesten Variante auf die Waage: Das<br />

sind 108 Kilogramm weniger als die vergleichbare<br />

Version der Vorgänger-Baureihe.<br />

Zur Gewichtsreduzierung tragen unter anderem<br />

eine leichtere Rohkarosserie (minus<br />

40 Kilogramm) sowie eine Aluminiumhaube<br />

(minus 2,4 Kilogramm) bei, auch Sitze<br />

und Motoren sind leichter geworden.<br />

• sechste Generation des Opel-Kleinwagens<br />

• Basismodell bleibt unter 1.000 Kilogramm<br />

• adaptives LED-Matrix-Licht verfügbar<br />

140<br />

OPEL


Weniger Gewicht bedeutet mehr Effizienz –<br />

ebenso wie die Tatsache, dass der neue Corsa<br />

mit einem Luftwiderstandsbeiwert von<br />

c W 0,29 und der verringerten Stirnfläche zu<br />

den aerodynamischsten Autos seiner Klasse<br />

gehört. Neben dem weitgehend verkleideten<br />

Unterboden trägt dazu auch die aktive Luftklappe<br />

im Kühlergrill bei – ein Feature, das<br />

man sonst vorwiegend aus höherklassigen<br />

Autos kennt. Die Klappe öffnet bei großem<br />

Kühlbedarf des Motors – etwa beim Stopand-Go<br />

– und schließt, wenn sich dieser Bedarf<br />

verringert. Stattdessen wird der Luftstrom<br />

dann zu den Fahrzeugseiten geleitet,<br />

was die Windschlüpfrigkeit des Fahrzeugs<br />

verbessert.<br />

Highlight der Antriebspalette ist zweifellos<br />

die rein elektrische Variante im Corsa-e<br />

(siehe Seite 72), aber auch die konventionellen<br />

Optionen können sich mit Spritzigkeit<br />

und Wirtschaftlichkeit sehen lassen. Zur<br />

Wahl stehen ein 1,2-Liter-Dreizylinder-Benziner<br />

in drei Ausbaustufen als Sauger und<br />

Turbo (55 kW/75 PS, 74 kW/102 PS und<br />

96 kW/130 PS) sowie ein 1,5-Liter-Diesel<br />

mit 74 kW/100 PS, die Verbrauchswerte<br />

liegen zwischen 3,2 und 4,6 Litern je 100<br />

Kilometer.<br />

Insbesondere die beiden Turbo-Benziner –<br />

optional bzw. in der stärkeren Ausführung<br />

sogar serienmäßig mit Achtstufen-Automatik<br />

– punkten mit lebhafter Leistungsentfaltung<br />

schon bei niedrigen Drehzahlen, was<br />

im Alltag zu einer entspannten Fahrweise<br />

beiträgt. Beim Diesel sorgt eine aufwendige<br />

Abgasreinigung mit SCR-Katalysator und<br />

AdBlue-Einspritzung für gesetzeskonforme<br />

Emissionswerte. Insgesamt erfüllt der neue<br />

Corsa je nach Motorisierung die Abgasnorm<br />

Euro 6d bzw. 6d-Temp.<br />

Der Corsa wird in vier Ausstattungsvarianten<br />

angeboten. Je nach Komfortniveau<br />

gehören unter anderem ein sechsfach einstellbarer<br />

Komfort-Beifahrersitz, eine Armlehne<br />

mit Ablagefach sowie LED-Scheinwer-<br />

fer oder Sportsitze zur Serienumfang. Die<br />

sportliche Version GS-Line startet ab knapp<br />

20.000 Euro, die auf Komfort setzende Linie<br />

„Elegance“ kostet ab 17.850 Euro. Außerdem<br />

offeriert Opel Extras wie adaptives<br />

LED-Matrix-Licht, Massagesitze und vielfältige<br />

Personalisierungsmöglichkeiten wie<br />

ein volldigitales Cockpit oder Zweifarbenlackierung.<br />

Ebenfalls Einzug halten moderne<br />

Infotainment-Systeme, die in der Topversion<br />

mit einem 10-Zoll-Farb-Touchscreen kombiniert<br />

werden.<br />

Die Sicherheitsausstattung umfasst in allen<br />

Modellen einen Frontkollisionswarner mit<br />

Fußgängererkennung, Geschwindigkeitsregler<br />

und -begrenzer, einen Spurhalte-Assistenten<br />

und eine Verkehrszeichenerkennung.<br />

Hinzu kommen je nach Ausstattung<br />

ein Toter-Winkel-Warner, Einparkhilfen,<br />

eine 180-Grad-Panorama-Rückfahrkamera<br />

sowie ein sensorüberwachter Flankenschutz,<br />

der beim Rangieren auf engem Raum vor<br />

seitlichen Hindernissen warnt.<br />

IM TOP-BENZINER IST DIE NEUE ACHTGANG-<br />

AUTOMATIK SERIENMÄSSIG<br />

OPEL<br />

141


Opel Astra<br />

Sparsamere Motoren, neue Getriebe, optimierte Aerodynamik und mehr Ausstattung:<br />

Die aktuelle Generation des Opel Astra fährt mit umfangreichen Modifikationen in die<br />

zweite Hälfte des Modellzyklus.<br />

Das nennen wir mal ein echtes Update: Zur<br />

Hälfte des Modellzyklus hat Opel die gesamte<br />

Motorenpalette des Astra erneuert. Statt<br />

der bisherigen Vierzylinder arbeiten nun<br />

ausnahmslos Dreizylinder-Triebwerke unter<br />

der Motorhaube des Rüsselsheimer Kompaktwagens.<br />

Die fünf Turbo-Benziner und<br />

-Diesel sind 1,2 bis 1,5 Liter groß, leichter als<br />

ihre Vorgänger mit vier Töpfen und decken<br />

eine Leistungsspanne von 77 kW/105 PS<br />

bis 107 kW/145 PS ab.<br />

Während eine gegenläufige Ausgleichswelle<br />

die bei Dreizylindern schon mal auftretenden<br />

Vibrationen minimiert und die Laufkultur<br />

auf Vierzylinder-Niveau hebt, hat<br />

Opel Verbrauchseinsparungen von bis zu<br />

21 Prozent errechnet; der Durchschnitt liegt<br />

jetzt zwischen 3,6 und 4,8 Liter je 100 Kilometer.<br />

Benzinpartikelfilter und SCR-Abgasreinigung<br />

sorgen für die Einhaltung der<br />

Euro-6d-Grenzwerte, ein Start-Stopp-System<br />

gehört in allen Motorisierungen zum<br />

Standardumfang.<br />

DIE NEUEN MOTOREN<br />

ERFÜLLEN DIE ABGAS-<br />

NORM EURO 6D<br />

Auch das Getriebeprogramm des Kompaktmodells<br />

wurde komplett erneuert. Eine manuelle<br />

Sechsgang-Schaltung ist überall jetzt<br />

Serie, im Benziner mit 1,4 Liter Hubraum<br />

sorgt ein stufenloses Automatikgetriebe für<br />

die Kraftübertragung, bei dem der Fahrer<br />

sich wahlweise auch manuell durch die<br />

sieben elektronischen Abstufungen schalten<br />

kann. In Verbindung mit dem leistungsstärkeren<br />

1,5-Liter-Turbodiesel hält außerdem<br />

eine neue Neunstufen-Automatik Einzug in<br />

den Astra; sie feiert damit Premiere bei Opel<br />

und soll mit besonders sanften Gangwechseln<br />

überzeugen.<br />

Zur weiteren Senkung von Verbrauch und<br />

Emissionen wurde zudem Feinschliff im<br />

142<br />

OPEL


• mit drei statt vier Zylindern deutlich sparsamer<br />

• erstmals mit Neunstufen-Automatik<br />

• Standard- und Sportfahrwerk optimiert<br />

Windkanal betrieben. Modifikationen an<br />

der Motorraumabdeckung, am Kühlergrill,<br />

an der Hinterachse und im Bereich des Unterbodens<br />

reduzieren Verwirbelungen auf<br />

ein Minimum, optimieren den Luftstrom<br />

und senken damit den Luftwiderstand. Hier<br />

gehören sowohl das fünftürige Schrägheck<br />

als auch der Kombi Sports Tourer nun zu<br />

den Fahrzeugen mit dem niedrigsten c W-<br />

Wert im Segment.<br />

Optimiert wurde auch das Fahrwerk: Während<br />

der Astra mit neuen Stoßdämpfern<br />

nun noch komfortabler abrollt, wurde auch<br />

das optionale Sportfahrwerk mit strafferen<br />

Dämpfern, direkterer Lenkung und modifizierter<br />

Hinterachse neu abgestimmt.<br />

Zudem halten jede Menge neue Technologien<br />

Einzug: zum Beispiel eine kleinere und<br />

leistungsfähigere Frontkamera, die neben<br />

Fahrzeugen nun auch Fußgänger und noch<br />

mehr Verkehrszeichen erkennt, eine digitale<br />

Rückfahrkamera, die ein noch schärferes<br />

Bild vom Geschehen hinter dem Fahrzeug<br />

liefert, eine digitale Tacho-Ansicht, eine<br />

e-Call-Notruffunktion und eine kabellose<br />

Ladevorrichtung für Smartphones.<br />

Weiterhin verfügbar sind Extras wie das<br />

LED-Matrix-Licht, das die Leuchtweite<br />

der Scheinwerfer automatisch den äußeren<br />

Bedingungen anpasst, eine adaptive Geschwindigkeitsregelung,<br />

ein High-End-<br />

Soundsystem von Bose sowie eine Auswahl<br />

verschiedener Infotainmentsysteme<br />

mit Smartphone-Einbindung – bis hin<br />

zum Top-Gerät Multimedia Navi Pro mit<br />

8 Zoll großem Farb-Touchscreen und vernetzten<br />

Navigations-Diensten.<br />

Als wichtigste Neuerung im normalen Autofahrer-Alltag<br />

könnte sich derweil ein ganz<br />

anderes Feature erweisen: An kalten Wintertagen<br />

sorgt künftig die beheizbare Windschutzscheibe<br />

auf Knopfdruck für schnellen<br />

Durchblick ohne Beschlag.<br />

FEINSCHLIFF IM WINDKANAL SENKT LUFTWIDER-<br />

STAND UND VERBRAUCH<br />

OPEL<br />

143


Hyundai Kona Hybrid<br />

Mit doppeltem<br />

Antrieb<br />

Hyundai erweitert die Motorenpalette des Kona: Das City-SUV ist<br />

jetzt auch mit Hybridantrieb verfügbar.<br />

• neue Hybridvariante<br />

für das City-SUV<br />

• 4,3 Liter Verbrauch,<br />

99 g/km CO 2<br />

• Eco-Driving Assistant<br />

hilft beim Sparen<br />

HYUNDAI NEXO<br />

Brennstoffzelle für<br />

die Langstrecke<br />

Mit dem Nexo hat Hyundai bereits<br />

die zweite Generation eines emissionsfreien<br />

Brennstoffzellenantriebs im<br />

Programm. Auch der Nexo ist im<br />

Grunde ein Elektroauto – aber eines,<br />

das seinen Strom an Bord selbst produziert.<br />

In der Brennstoffzelle<br />

wird mit Hilfe des mitgeführten Wasserstoffs<br />

sowie Sauerstoff elektrische<br />

Energie erzeugt, die den 120 kW/<br />

163 PS starken Elektromotor antreibt.<br />

Drei Hochdrucktanks mit insgesamt<br />

knapp 157 Litern Volumen speichern<br />

genug Wasserstoff für über 750 Kilometer<br />

Reichweite, sodass der Nexo<br />

den lokal emissionsfreien Antrieb<br />

eines batterieelektrischen Autos mit<br />

dem Komfort und der Langstreckentauglichkeit<br />

eines konventionellen<br />

Fahrzeugs verbindet.<br />

144<br />

Hyundai treibt die Elektrifizierung seines<br />

Modellprogramms mit durchaus beeindruckender<br />

Konsequenz weiter voran. Neben<br />

den zwei vollelektrischen Varianten – und<br />

natürlich den klassischen Verbrennern – gibt<br />

es das City-SUV Kona jetzt auch als Hybrid.<br />

Die neue Antriebsoption kombiniert den<br />

77 kW/105 PS starken 1,6-Liter-GDI-Vierzylinder-Benzinmotor<br />

mit einem Elektromotor<br />

(32 kW/44 PS). Die beim Rollen oder<br />

HYUNDAI<br />

Abbremsen erzeugte Rekuperationsenergie<br />

wird in einer 1,56-kWh-Lithium-Ionen-<br />

Polymer-Batterie zwischengespeichert. Den<br />

Kraftstoffverbrauch gibt der Hersteller mit<br />

4,3 Liter je 100 Kilometer an, die CO 2-Emissionen<br />

liegen bei 99 g/km.<br />

AUF WUNSCH AN BORD<br />

IST DAS NEUE TELEMATIK-<br />

SYSTEM BLUELINK<br />

Dass Effizienz immer auch mit vorausschauendem<br />

Fahren zu tun hat, beweist der<br />

Eco-Driving Assistant, der im optionalen<br />

10,25-Zoll-Navigationspaket enthalten ist.<br />

Das System steuert das Laden und Entladen<br />

des Akkus in Abhängigkeit vom Routenprofil.<br />

Bei aktivierter Routenführung macht es<br />

den Fahrer zudem frühzeitig auf Sparpotenziale<br />

aufmerksam. So kann dieser beispielsweise<br />

vor engen Biegungen frühzeitig vom<br />

Gas gehen.<br />

Doch beim Kona Hybrid geht es nicht allein<br />

ums Sparen: Zusammen produzieren die<br />

Motoren eine Systemleistung von 104 kW/<br />

141 PS und ein maximales Drehmoment<br />

von 265 Nm, was in Verbindung mit dem serienmäßigen<br />

Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe<br />

für ein dynamisches Fahrerlebnis<br />

sorgen soll. Über Schaltwippen am Lenkrad<br />

kann der Fahrer die Gänge dabei auch manuell<br />

wechseln.<br />

Hyundai bietet den Kona Hybrid in den drei<br />

Ausstattungslinien Trend, Style und Premium<br />

zu Preisen ab 26.900 Euro an; das<br />

Navigationspaket inklusive 10,25-Zoll-<br />

Touchscreen, Verkehrszeichenerkennung,<br />

Eco-Assistent und Telematik-System Bluelink<br />

kostet jeweils 1.300 Euro Aufpreis. Eigenständige<br />

Akzente setzt das Hybridmodell<br />

unter anderem durch die exklusive Lackierung<br />

Blue Lagoon mit schwarz abgesetztem<br />

Dach, neuen Leichtmetallrädern in 16 und<br />

18 Zoll, weißen Applikationen im Innenraum<br />

sowie schwarzen Stoffsitzen mit weißen<br />

Nähten.


• limitierte Top-Version<br />

des Kompaktsportlers<br />

• Karbon-Elemente<br />

senken Fahrzeuggewicht<br />

• Aerodynamik weiter<br />

verbessert<br />

Hyundai i30 N Project C<br />

Leichter, tiefer, schärfer<br />

Zur <strong>IAA</strong> legt Hyundai eine verschärfte Version des i30 N auf. Vor allem deutsche Kunden hat der<br />

Hersteller mit dem Project C im Visier.<br />

Der i30 N ist das schnellste Pferd im<br />

Hyundai-Stall: Das in Korea entwickelte<br />

und ausgiebig auf der Nordschleife des<br />

Nürburgrings erprobte Hochleistungsmodell<br />

ist konsequent auf Fahrspaß getrimmt.<br />

Ein 202 kW/275 PS starker Turbomotor, ein<br />

Sportfahrwerk mit adaptiven Dämpfern,<br />

eine Launch Control für besonders schnelle<br />

und verlustfreie Starts, eine elektrisch geregelte<br />

Differenzialsperre und ein Getriebe<br />

mit Zwischengasfunktion machen den<br />

i30 N nicht nur zu einem äußerst potenten<br />

Alltagsbegleiter, sondern qualifizieren<br />

ihn auch zu ambitionierten Runden auf der<br />

Rennstrecke.<br />

Dort hat sich auch der Turbo-Vierzylinder<br />

bereits bewährt: Im Rahmen der Entwicklungsarbeiten<br />

stellte er sein Potenzial mehrfach<br />

beim 24-Stunden-Rennen auf dem<br />

Nürburgring unter Beweis. Den i30 N beschleunigt<br />

das Triebwerk in nur 6,1 Sekunden<br />

von null auf 100 km/h, das Spitzentempo<br />

liegt bei 250 km/h.<br />

Jetzt erhält die Baureihe Zuwachs: Auf der<br />

<strong>IAA</strong> zeigt Hyundai mit dem Project C eine<br />

DER TURBOMOTOR HAT SICH MEHRFACH BEIM<br />

24-STUNDEN-RENNEN AUF DEM NÜRBURGRING<br />

BEWÄHRT<br />

nochmals nachgeschärfte und tiefergelegte<br />

Version des Kompaktsportlers. Das limitierte<br />

Modell bietet eine Reihe von Designaktualisierungen<br />

sowie einige technische<br />

Neuerungen, die die Handling-Eigenschaften<br />

nochmals verbessern und den Fahrspaß<br />

weiter steigern.<br />

So tragen Karbon-Elemente sowie die vom<br />

Motorsport inspirierten 19-Zoll-Räder dazu<br />

bei, das Fahrzeuggewicht zu senken. Der i30<br />

N Project C lässt sich dadurch noch präziser<br />

lenken und reagiert schneller auf die Vorgaben<br />

des Fahrers. Auch die aerodynamischen<br />

Eigenschaften wurden verbessert und sorgen<br />

für höhere Fahrstabilität.<br />

Während das N in der Modellbezeichnung<br />

des i30-Topmodells auf das Hyundai-Entwicklungszentrum<br />

Namyang, die Wiege des<br />

kompakten Sportlers, verweist, spielt das C<br />

im Modellnamen der neuen Version auf die<br />

dortige Teststrecke „Area C“ an. 600 Einheiten<br />

der neuen Edition legt Hyundai für ausgewählte<br />

europäische Märkte auf, allein 500<br />

sollen an Kunden in Deutschland gehen.<br />

HYUNDAI<br />

145


• Neue Generation des Hyundai-<br />

Kleinstwagens<br />

• größter Touchscreen seiner Klasse<br />

• zwei Benziner zum Marktstart<br />

Hyundai i10<br />

Der selbstbewusste Floh<br />

Der Hyundai i10 gehört in Deutschland zu den beliebtesten Modellen unter den Minis. Nun bereitet sich<br />

die dritte Generation der Kleinstwagen-Baureihe auf ihren Start vor. Auf der <strong>IAA</strong> feiert die Neuauflage<br />

ihre Weltpremiere.<br />

Der neue Hyundai i10 ist wieder ein echter Europäer. Schon der Vorgänger wurde im hiesigen Forschungs-<br />

und Entwicklungszentrum in Rüsselsheim entworfen und in der Türkei produziert. Auch<br />

das neue Modell ist gezielt auf die Anforderungen der europäischen Kunden und Marktverhältnisse<br />

zugeschnitten.<br />

ZUSÄTZLICHE<br />

OPTISCHE AKZENTE<br />

SETZT DAS IN<br />

SCHWARZ ODER<br />

ROT ABGESETZTE<br />

DACH<br />

Dazu gehört ein sympathischer, aber auch selbstbewusster Auftritt, der sich in geschärften Konturen<br />

und neuen Proportionen manifestiert. Flacher und breiter ist der neue i10 geworden. Damit steht der<br />

3,67-Meter-Floh kraftvoller und satter auf den Rädern. Ein Eindruck, den der breite Kühlergrill mit<br />

integriertem Wabenmuster und flankierenden LED-Tagfahrleuchten verstärkt.<br />

In der Seitenansicht fällt die x-förmige C-Säule ins Auge, die Heckansicht prägen zwei horizontale<br />

Linien, die sich bis zu den Rückleuchten spannen. Zusätzliche optische Akzente setzen auf Wunsch<br />

16-Zoll-Leichtmetallräder und ein in Schwarz oder Rot abgesetztes Dach. Insgesamt stehen zehn<br />

Außenlackierungen in zwanzig Kombinationen zur Verfügung.<br />

146<br />

HYUNDAI<br />

Für optische Breite im Innenraum sorgen die bis in die Türrahmen reichenden Luftausströmer. Das<br />

moderne Ambiente wird darüber hinaus von einem dreidimensionalen Wabenmuster geprägt, das<br />

sich auf einem großen Dekor auf dem Armaturenbrett und in den Türverkleidungen befindet. Vier


DIE NIEDRIGE FENSTERLINIE UND DIE SCHLANKERE<br />

C-SÄULE VERBESSERN DIE RUNDUMSICHT<br />

verschiedene Farbkombinationen bieten<br />

Möglichkeiten zur Personalisierung.<br />

Dank des leicht auf 2,43 Meter gewachsenen<br />

Radstands bietet der als Vier- und Fünfsitzer<br />

lieferbare i10 allen Insassen bequemere<br />

Platzverhältnisse als der Vorgänger. Verbessert<br />

wurde aber auch die Übersicht zu allen<br />

Seiten: Die vorne und hinten nun niedriger<br />

verlaufende Fensterlinie sowie die schlankere<br />

C-Säule sorgen für eine bessere Rundumsicht.<br />

Wer auf Nummer sicher gehen will,<br />

bestellt die optionale Rückfahrkamera dazu.<br />

Kleinkram lässt sich in einem neuen Ablagefach<br />

oberhalb des Handschuhfachs verstauen,<br />

die um knapp drei Zentimeter abgesenkte<br />

Ladekante erleichtert das Be- und<br />

Entladen des Kofferraums, der 252 Liter Fassungsvermögen<br />

bietet. Der Kofferraumboden<br />

ist höhenverstellbar, die Rücksitze lassen<br />

sich mit einer Hand umklappen.<br />

matisiertes Schaltgetriebe verfügbar. Eine<br />

Start-Stopp-Funktion ist serienmäßig, weiterer<br />

Sprit lässt mit dem Eco-Paket mit längerer<br />

Getriebeübersetzung, vier Sitzen und<br />

14-Zoll-Rädern sparen.<br />

Maßstäbe in seiner Klasse will der i10 vor<br />

allem in Sachen Konnektivität setzen. Der<br />

farbige 8-Zoll-Touchscreen des Infotainmentsystems<br />

ist laut Hyundai der größte in<br />

der Klasse, das Smartphone wird per Apple<br />

CarPlay und Android Auto mit dem Bordsystem<br />

verbunden und auf Wunsch kabellos<br />

geladen. In Kombination mit dem Navigationspaket<br />

sind das Telematiksystem Bluelink<br />

und ein Abonnement für die Hyundai<br />

Live-Services mit Echtzeit-Verkehrs- und<br />

Wetterinformationen enthalten. Das neue<br />

Bluelink bietet zusätzliche Komfort- und<br />

Suchfunktionen und ermöglicht die Ansteuerung<br />

bestimmter Fahrzeugfunktionen per<br />

App (mehr dazu auf Seite 95).<br />

Multifunktionskamera in der Frontscheibe<br />

neben anderen Fahrzeugen auch Fußgänger<br />

erkennt, der aktive Spurhalteassistent,<br />

der notfalls automatisch Lenkkorrekturen<br />

durchführt, um das Fahrzeug in der Spur<br />

zu halten, ein Aufmerksamkeitswarner, der<br />

Anzeichen für Übermüdung und Ablenkung<br />

erkennt, eine Verkehrszeichenerkennung<br />

und ein Fernlichtassistent, der automatisch<br />

zwischen Fern- und Abblendlicht<br />

wechselt.<br />

Die Antriebspalette besteht zunächst aus<br />

zwei Benzinern: einem 1,0-Liter-MPi-Dreizylinder<br />

mit 49 kW/67 PS und einem 1,2-Liter-MPi-Vierzylinder<br />

mit 64 kW/84 PS.<br />

Beide Motoren werden mit Fünfgang-Schaltung<br />

geliefert, alternativ ist auch ein auto-<br />

Umfassend fällt auch die Sicherheitsausstattung<br />

aus. So lässt sich der neue i10 mit<br />

zahlreichen Smart-Sense-Assistenzsystemen<br />

ausrüsten, die zur Unfallvermeidung beitragen.<br />

Zum Umfang zählen unter anderem<br />

ein Frontkollisionswarner, der mit einer<br />

HYUNDAI<br />

147


Honda CR-V Hybrid<br />

Souveräner Sparer<br />

Bei den meisten Hybriden unterstützt der E-Motor den Verbrenner nur – in der Regel beim Anfahren<br />

oder Beschleunigen. Honda geht mit seinem CR-V einen anderen Weg. Der ist ungewöhnlich, aber der<br />

Aufwand lohnt sich.<br />

Mit der neuen Generation des CR-V bietet<br />

Honda in Europa erstmals ein SUV mit<br />

Hybridantrieb an. Die Kombination aus<br />

E-Motor und Benziner ergänzt die einzige<br />

Alternative, den 1,5-Liter-Benziner mit 173<br />

oder 193 PS. Einen Diesel hat die japanische<br />

Marke für das 4,60 Meter lange Fahrzeug<br />

nicht mehr im Angebot: Künftig soll der<br />

Hybrid für das Sparprogramm verantwortlich<br />

sein.<br />

einen eigenen Weg. Und der geht so: Statt<br />

eines kleinen E-Motors gibt es eine starke<br />

Variante, die es auf eine Maximalleistung von<br />

135 kW/185 PS bringt. Da wird schon klar,<br />

dass der Motor nicht nur zur Unterstützung<br />

des Benziners gedacht ist. Vielmehr ist es<br />

genau umgekehrt. Das Elektroaggregat ist für<br />

die Antriebsarbeit verantwortlich. Der ebenfalls<br />

mit 2,0 Liter Hubraum und 107 kW/<br />

145 PS nicht gerade schwachbrüstige Otto-<br />

Streng genommen hat so ein CR-V also am<br />

Ende der Kraft-Kette einen elektrischen Antrieb<br />

und kann auf ein klassisches Getriebe<br />

verzichten. Das Drehmoment wird stufenlos<br />

mit Hilfe des Elektromotors geregelt. Die<br />

Batterie fällt klein aus, sie speichert Strom<br />

für rund zwei Kilometer elektrische Reichweite.<br />

DIE AUSLEGUNG DES CR-V FÖRDERT EINE GELASSENE<br />

UND SPARSAME FAHRWEISE<br />

148<br />

Dieses i-MMD Hybridsystem ist allerdings<br />

nicht mit den gängigen Doppelantrieben á<br />

la Toyota Prius zu vergleichen, Honda geht<br />

HONDA<br />

motor kümmert sich in erster Linie um die<br />

Energieerzeugung und produziert mit Hilfe<br />

eines Generators den Strom.


• erstes Honda-SUV mit Hybridantrieb in Europa<br />

• Hybrid mal anders: der Benziner unterstützt<br />

den E-Motor<br />

• mit Front- und Allradantrieb verfügbar<br />

So setzt sich der Hybrid am Start wie erwartet<br />

rein elektrisch und damit flüsterleise in<br />

Bewegung. Also fast: Bei heruntergelassenem<br />

Fenster ist eine leise Tonfolge zu hören,<br />

die Fußgänger und Radfahrer auf das<br />

Auto aufmerksam machen soll. Sobald das<br />

Gaspedal fester durchgedrückt wird, springt<br />

auch der Benziner an – zunächst aber eben<br />

nur um für den E-Motor Strom zu erzeugen.<br />

Für die Frontantriebsversion gibt Honda<br />

einen Normverbrauchswert von 5,3 Litern<br />

an, in Verbindung mit Allrad steigt der Verbrauch<br />

auf immer noch gute 5,5 Liter –<br />

Werte, die sich im Alltag mit zurückhaltendem<br />

Gasfuß durchaus erreichen lassen, auch<br />

weil die Auslegung des CR-V eine gelassene<br />

Fahrweise fördert.<br />

So pendelt man sich auf der Autobahn quasi<br />

automatisch zwischen Tempo 100 und 140<br />

ein. In diesem Bereich ist das SUV angenehm<br />

leise und präsentiert sich als komfortabler<br />

Gleiter. Und hier kann es passieren,<br />

dass der Benziner mal direkt in den Vortrieb<br />

eingreift. Es gibt nämlich eine Überbrückungskupplung,<br />

über die die Kraft bei hoher<br />

Leistungsanforderung doch noch direkt<br />

an die Antriebsräder geleitet wird.<br />

OPTISCH WIRKT DER<br />

CR-V TROTZ SEINER<br />

GRÖSSE ZURÜCK-<br />

HALTEND UND AUF<br />

SYMPATHISCHE ART<br />

SOLIDE<br />

Abgesehen von seinem außergewöhnlichen<br />

Antriebskonzept gibt sich der CR-V Hybrid<br />

aber bescheiden. Optisch wirkt er trotz<br />

seiner Größe zurückhaltend und auf sympathische<br />

Art solide. Weit öffnende Türen<br />

erlauben einen bequemen Zugang zum Innenraum,<br />

wo er viel Raum für die Passagiere<br />

in beiden Sitzreihen und einen großen Kofferraum<br />

mit 500 Litern Fassungsvermögen<br />

bietet, der sich bei Bedarf und unter Verzicht<br />

auf die Fondplätze auf fast 1.700 Liter erweitern<br />

lässt. Anders als die Benziner lässt sich<br />

das Hybridmodell nicht zum Siebensitzer<br />

mit dritter Sitzreihe aufrüsten.<br />

Die Preise für den CR-V Hybrid beginnen<br />

bei 32.790 Euro in der Ausstattung Comfort.<br />

Das umfangreiche Assistenten-Paket Honda<br />

Sensing, LED-Leuchten, das schlüssellose<br />

Zugangssystem Smart Key und 18-Zoll-Räder<br />

sind da schon inklusive. Für die Version<br />

mit Allradantrieb und der mittleren Elegance-Ausstattungsstufe<br />

ruft Honda 37.690<br />

Euro auf.<br />

HONDA<br />

149


Kia XCeed<br />

Zum Crossover gewandelt<br />

Kia baut die Ceed-Familie weiter aus: Nach dem klassischen Fünftürer, dem praktischen Kombi und<br />

dem sportlich-eleganten Shooting Brake ProCeed bringt der neue XCeed nun lifestyliges SUV-Flair<br />

in die Baureihe.<br />

• Crossover-Variante des<br />

Kompaktmodells<br />

• funktional wie ein SUV,<br />

dynamisch wie ein<br />

Kompaktwagen<br />

• ab 2020 auch als Plug-in-<br />

Hybrid<br />

Der Ceed wird zum Crossover: Als Mischung aus sportlicher Schrägheck-Limousine und<br />

klassischem, höher gebautem SUV erweitert der neue XCeed die Kompaktbaureihe des koreanischen<br />

Herstellers. Mit knapp 4,40 Meter Länge und 1,50 Meter Höhe sortiert sich das<br />

neue Modell exakt zwischen dem normalen Ceed und dem Sportage ein – und will das bessere<br />

Raumangebot des Kompakt-SUV mit der höheren Fahrdynamik des Schrägheckmodells<br />

verbinden. Dazu hat Kia das Fahrwerk weiterentwickelt.<br />

Äußere Kennzeichen der neuen Modellvariante sind die für diese immer populärere Fahrzeuggattung<br />

typischen Merkmale wie die dunkle Kunststoff-Beplankung um die Radhäuser,<br />

ein ebenso verzierter Türschweller und ein optischer Unterfahrschutz. Die Bodenfreiheit ist<br />

gegenüber dem Standardmodell um 4,4 auf 18,4 Zentimeter gewachsen, was den XCeed zum<br />

sicheren Befahren von Feldwegen befähigt, ihm vor allem aber die bei vielen Kunden so begehrte<br />

höhere Sitzposition verschafft. Ausgiebigere Ausflüge ins Gelände sind ohnehin nicht<br />

vorgesehen: Ein Allradantrieb ist für den XCeed nicht verfügbar. Je nach Ausführung rollt<br />

der XCeed auf 16 oder 18 Zoll großen Leichtmetallfelgen. Das Farbprogramm umfasst zwölf<br />

Lackierungen, darunter der neue XCeed exklusive Gelbton Quantum Yellow.<br />

DER XCEED DARF SICH ALS ERSTES KIA-MODELL<br />

IN EUROPA MIT EINEM VOLLDIGITALEN KOMBI-<br />

INSTRUMENT SCHMÜCKEN<br />

Seine typischen SUV-Merkmale verbindet der XCeed mit einer überraschend sportlichen<br />

Silhouette, zu deren wichtigsten Bestandteilen die relativ lange Motorhaube und die am Heck<br />

stark abfallende Linie gehören. Sie verleiht dem Crossover ein Coupé-ähnliches Erscheinungsbild,<br />

während die um knapp 3 Zentimeter breitere Karosserie, der größere Lufteinlass in der<br />

Front und das kraftvoll wirkende Heck den robust-muskulösen Charakter des Modells unterstreichen.<br />

Unter die auf Wunsch elektrisch und sensorgesteuert öffnende Heckklappe passen<br />

übrigens 426 Liter – auch das geht schon mehr in Richtung SUV-Segment und übertrifft den<br />

normalen Ceed um 31 Liter. Der in der Höhe verstellbare Gepäckraumboden erleichtert die<br />

Nutzung des Ladeabteils.<br />

150<br />

KIA


Im klassisch eingerichteten Interieur findet<br />

man sich sofort zurecht. Ein Detail allerdings<br />

ist neu: Der XCeed darf sich als erstes<br />

Kia-Modell in Europa mit einem volldigitalen<br />

Kombiinstrument schmücken. Es verfügt<br />

über einen 12,3 Zoll großen, hochauflösenden<br />

Monitor mit gestochen scharfer<br />

Grafik. Der Fahrer kann sich nach eigenem<br />

Geschmack wesentliche Details ins Blickfeld<br />

holen. Als Bildschirm des Infotainmentsystems<br />

fungiert der freistehende Touchscreen,<br />

der oben aus der zum Fahrer geneigten Mittelkonsole<br />

herausragt.<br />

Der XCeed ist zudem als eines der ersten<br />

Kia-Modelle mit dem Online-Dienst Kia<br />

UVO Connect erhältlich, der unter anderem<br />

Echtzeit-Verkehrsinformationen, Wettervorhersagen,<br />

Parkplatzsuche und die Fernabfrage<br />

von Fahrzeuginfos umfasst.<br />

Die Sitzbezüge sind in Stoff, einer Kombination<br />

aus Stoff und hochwertiger Ledernachbildung<br />

oder in Echtleder erhältlich. Zum<br />

Marktstart, der zeitgleich zur <strong>IAA</strong> erfolgt,<br />

wird der XCeed zunächst bis Jahresende in<br />

einer exklusiven Launch Edition mit neuem<br />

Innenraumpaket angeboten. Es beinhaltet<br />

schwarze Sitzbezüge und Türverkleidungen<br />

mit gelben Ziernähten sowie ein Armaturenbrett,<br />

das ebenfalls schwarzglänzende<br />

und gelbe Elemente kombiniert.<br />

ZUM MARKTSTART WIRD DER XCEED IN EINER<br />

EXKLUSIVEN LAUNCH EDITION ANGEBOTEN<br />

Das Motorenangebot entspricht weitgehend<br />

den Schwestermodellen der Baureihe. Zunächst<br />

können die Kunden unter drei Benzinern<br />

und zwei Dieselmotoren wählen, die<br />

ein Leistungsspektrum von 85 kW/115 PS bis<br />

150 kW/204 PS abdecken und sich bis auf<br />

den Einstiegsbenziner 1.0 T-GDI und den<br />

kleinen Diesel optional mit einem Siebenstufen-Doppelkupplungsgetriebe<br />

kombinieren<br />

lassen; Standard ist ein manuelles Sechsgang-Getriebe.<br />

Anfang 2020 will Kia das<br />

Motorenprogramm um 48-Volt-Mild- und<br />

Plug-in-Hybride erweitern.<br />

KIA<br />

151


474<br />

… illegale Autorennen wurden 2018 in Nordrhein-Westfalen<br />

von der Polizei erfasst, 2017<br />

waren es „erst“ 335. Seit 2017 gilt die Teilnahme<br />

an einem solchen Rennen nicht<br />

länger als Ordnungswidrigkeit, sondern<br />

als Straftat.<br />

VERRANNT<br />

152<br />

MELDUNGEN<br />

Dass die Flucht vor einer Polizeikontrolle keine gute Idee ist, sollte eigentlich bekannt sein. Dass eine solche aber auch unter<br />

den seit Oktober 2017 geltenden Straftatbestand „Verbotene Kraftfahrzeugrennen“ fallen kann, musste ein Autofahrer<br />

aus Baden-Württemberg erfahren. Seine Flucht wurde nach dem entsprechenden Paragraf 315 d Abs. 1 Nr. 3 StGB bewertet.<br />

Zudem wurde ihm die Fahrerlaubnis entzogen und sein Führerschein für neun Monate eingezogen.<br />

VERSCHLAFEN<br />

Carsharing-Fahrzeuge sind in Großstädten eine praktische Sache. Einfach<br />

schnell gebucht und gefunden – schon kann es losgehen. Tja, oder auch nicht.<br />

Manche Kunden buchen zwar schnell und steigen auch ein, doch sie fahren<br />

nicht weg. Sie bleiben vielmehr im Fahrzeug an Ort und Stelle. Dieses Phänomen<br />

trat zuerst in der Großraumregion Tokio auf. Die dortigen Carsharing-Anbieter<br />

wunderten sich über zurückgebuchte Fahrzeuge mit keinerlei Kilometerleistung<br />

und gingen auf Ursachensuche. Befragungen ergaben, dass zahlreiche Kunden die Autos zum Schlafen oder für<br />

Büroarbeiten nutzen, weil kommerzielle Schlaf- oder Büroboxen deutlich teurer wären. Auch als Platz für den Verzehr<br />

des im Supermarkt gekauften Mittagessens oder für längere Telefonate sind Carsharing-Fahrzeuge populär. Nicht zuletzt<br />

werden die Autos als Gepäckablage genutzt – wenn die öffentlichen Schließfächer in der Gegend belegt sind.<br />

VERÄNDERT<br />

Zehn Prozent weniger Autofahrer mussten im vergangenen Jahr<br />

wegen „Alkohol hinterm Steuer“ zur Medizinisch-Psychologischen<br />

Untersuchung (MPU), umgangssprachlich besser bekannt<br />

als „Idiotentest“. Das geht aus einem Bericht der Bundesanstalt<br />

für Straßenwesen (BASt) hervor. Insgesamt sank die Zahl aller<br />

MPU-Begutachtungen im Vergleich zum Vorjahr um 1,1 Prozent auf<br />

rund 87.000. In 36.800 Fällen war Alkohol der Grund für die Untersuchung,<br />

in knapp 25.000 Fällen waren es Verstöße gegen das<br />

Betäubungsmittelgesetz. Deren Zahl ist im Vergleich zum Vorjahr<br />

um 7,4 Prozent gestiegen.


VERPEILT<br />

Mit der vorschriftsmäßigen und sicheren Unterbringung von<br />

Kindern in Autos nehmen es Eltern in Deutschland oftmals nicht<br />

genau. Wie eine vom Autohersteller Seat in Auftrag gegebene<br />

Umfrage unter 1.000 Eltern ergab, haben 24 Prozent schon<br />

einmal fremde Kinder unter zwölf Jahren ohne Kindersitz im<br />

Auto mitgenommen. Ein weiteres Viertel gab an, nicht altersgerechte<br />

Sitze verwendet zu haben. 16 Prozent haben sogar schon<br />

mindestens einmal einen regulären Kindersitz durch ein Kissen<br />

ersetzt. Gut jeder Zehnte hat zudem vier oder mehr Kinder nebeneinander im Fahrzeug transportiert. Damit wird im<br />

Autoalltag mit Kindern nicht selten gegen geltendes Recht verstoßen. Dieses verlangt, dass der Nachwuchs bis zum<br />

Alter von 12 Jahren und 1,50 Meter Körpergröße im Auto auf einen Kindersitz reisen muss. Mit dieser Regelung will<br />

der Gesetzgeber dem erhöhten Verletzungsrisiko von Kindern bei Unfällen begegnen.<br />

VERDIENST<br />

Ein Deutscher kann man mit seinem Durchschnittsnettogehalt<br />

von 2.439 Euro im Monat 1.740 Liter Treibstoff tanken. Das hat<br />

die E-Commerce-Plattform Picodi errechnet und dabei einen<br />

Durchschnittsliterpreis von 1,40 Euro zugrunde gelegt. Damit liegt<br />

Deutschland im europäischen Ranking auf dem siebten Platz.<br />

Angeführt wird die Statistik von der Schweiz, die das günstigste<br />

Verhältnis vom Preis eines Liters Benzin zum Durchschnittsgehalt<br />

erzielt. Hier lassen sich bei einem monatlichen Einkommen von<br />

umgerechnet 4.605 Euro und bei einem Benzinpreis von rund 1,36<br />

Euro 3.888 Liter tanken. Auf den Rängen Zwei und Drei folgen<br />

Luxemburg und Norwegen mit 2.827 und 1.989 Litern. Schlusslicht<br />

in Europa ist Albanien. Das Durchschnittseinkommen beträgt hier<br />

314 Euro, der Preis für Benzin 1,44 Euro. So können Albaner im<br />

Schnitt nur 218 Liter Benzin erwerben.<br />

153<br />

MELDUNGEN<br />

VEREINT<br />

Auto-Kunden schätzen es, wenn ihre Händler bei der Kundenbetreuung<br />

sowohl in der Werkstatt als auch im Verkauf zur besseren<br />

Transparenz Tablets nutzen. Das hat eine Untersuchung der<br />

amerikanischen Verbraucherorganisation J.D. Power ergeben. Der<br />

durch das Tablet gewährte Einblick in ein Menü mit Service-Optionen<br />

schafft Vertrauen und stärkt die Kundenbindung. Die Studie<br />

empfiehlt aber auch klassisch analoge Vorgehensweisen zur Steigerung<br />

der Kundenzufriedenheit. Händler, die einen Abhol- und<br />

Bringdienst anbieten, werden höher bewertet als solche, die ihre<br />

Kunden das Fahrzeug selbst vorbeibringen lassen.<br />

3.221<br />

Unfälle unter Alkoholeinfluss fanden an einem<br />

Sonntag statt, hat das Statistische Bundesamt<br />

für das Jahr 2018 gerechnet. Samstags waren<br />

es mit 3.163 Unfällen fast genauso viel. Kaum<br />

überraschend: Die wenigsten Alkohol-Unfälle<br />

(1.323) passierten Montags.


536.500<br />

… Autos mit H-Kennzeichen waren im Jahr<br />

2018 auf deutschen Straßen unterwegs. Die<br />

Top-Drei-Modelle sind demnach der VW Käfer<br />

mit 35.258, Mercedes W 123 mit 19.718 und<br />

Porsche 911/912 mit 15.840 Fahrzeugen.<br />

ALTES BLECH?<br />

EINFACH WUNDERSCHÖN!<br />

Besucher der <strong>IAA</strong> können nicht nur ganz neue Modelle und<br />

atemraubenden Studien erkunden, sie haben auch die Möglichkeit,<br />

tief in die Vergangenheit des Automobilbaus einzutauchen.<br />

In Halle 4, also zentral auf dem <strong>IAA</strong>-Gelände gelegen,<br />

findet auf über 11.000 Quadratmetern die Ausstellung „<strong>IAA</strong><br />

Heritage by Motorworld“ statt. Hier schlagen die Herzen von<br />

Oldtimer-Fans höher.<br />

154<br />

MELDUNGEN<br />

KLEINES BLECH?<br />

EINFACH GENIAL!<br />

Wie viele Modellfahrzeuge sich wohl in Deutschland<br />

in Vitrinen, Schubladen, Kisten, hinter<br />

Regalen, unter Sofas, auf Dachböden oder in<br />

Kinderzimmern befinden? Diese Zahl zu ermitteln,<br />

dürfte schwierig sein. Schon die während<br />

der „Automania Modellauto-Sammlerbörse“<br />

gezeigten Exemplare übersteigen die 100.000er<br />

Marke. Und so unterschiedlich wie das typische<br />

Modellauto-Konvolut in deutschen Haushalten<br />

stellt sich auch das Angebot auf der <strong>IAA</strong> dar.<br />

Altes Blech vom Feinsten lädt zum Staunen und Fachsimplen<br />

ein. Sicherlich wird auch die ein oder andere Anekdote ausgetauscht.<br />

Schließlich verleiten solche Fahrzeuge zum Benzingespräch.<br />

Neben klassischen Sportwagen und Hypercars,<br />

Youngtimern und Motorrad-Klassikern sind auch Anbieter<br />

aus den Bereichen Restauration, Pflege und Ersatzteile dabei.<br />

Und wer nicht über das nötige Kleingeld für einen mobilen<br />

Klassiker verfügt, kann sich Literatur über seinen Traumwagen<br />

besorgen. Natürlich kommt auch der entsprechende Lifestyle<br />

nicht zu kurz: Heritage-Uhren und Kleidung werden ebenfalls<br />

ausgestellt.<br />

Günstig bis teuer, Massenproduktion oder<br />

exquisites Einzelstück, in Blech oder Kunststoff<br />

und in den Maßstäben von 1:87 bis zu 1:18 - es<br />

ist alles dabei. Hier werden Kinder- und Sammlerträume<br />

wahr. Außerdem gibt es auch Ersatzteile,<br />

antiquarische Fachliteratur und Prospekte.<br />

Fans der kleinen Fahrzeuge sollten sich unbedingt<br />

am ersten Wochenende der <strong>IAA</strong>, also am<br />

14. und 15. September, auf den Weg in die<br />

Galleria 1 machen. Diese öffnet von 9 bis 19 Uhr<br />

ihre Pforten.<br />

FLOTTES BLECH:<br />

EINFACH RASANT<br />

Das Blech muss nicht immer groß sein, um richtig Spaß zu machen,<br />

wissen alle kleinen und großen Carrera-Fans. Auf der Freifläche<br />

Ost kommen sie auch dieses Jahr wieder auf ihre Kosten.<br />

Die Carrera-Fun-Tour macht Station auf der <strong>IAA</strong> und ermöglicht<br />

spannende Rennen und Wettbewerbe. Zur Wahl stehen verschiedene<br />

Rennbahnen wie etwa die Digital 132. Hier können bis zu<br />

sechs Fahrzeuge gleichzeitig auf einer Bahn fahren und die Gegner<br />

beim Wechseln der Spuren überholen. Und welches Fahrzeug soll<br />

es sein? Ein Langstrecken- oder DTM-Bolide oder doch lieber eines<br />

aus dem Disney-Pixar-Filmen „Cars“? Spaß und Aktion ist immer<br />

garantiert.


Nissan Juke<br />

DER PIONIER WIRD<br />

PRAKTISCHER<br />

Toyota GR Supra<br />

DIE IKONE<br />

KEHRT ZURÜCK<br />

Subaru Forester<br />

KLASSIKER IN<br />

5. GENERATION<br />

Lexus ES Fiat 500 SsangYong Korando


Für jeden was<br />

dabei<br />

Auch wenn der deutsche Automarkt zurzeit nur wenig wächst – bei SUV bleibt<br />

die Nachfrage hoch. In knapp einem Jahrzehnt haben sich die Crossover aus der<br />

Nische zur beliebtesten Fahrzeugklasse hochgearbeitet.<br />

Preisspanne reicht<br />

von gut 10.000<br />

bis weit über<br />

100.000 Euro<br />

RUND 5,5 MILLIONEN SUV und Geländewagen<br />

gibt es bereits auf deutschen Straßen. Und es werden<br />

immer mehr. Der Grund ist einfach: Die kernigen<br />

Crossover sind längst nicht mehr nur bei Förstern<br />

und Landwirten beliebt, sondern haben zuerst die Vororte<br />

und mittlerweile sogar die Citys erobert. Denn<br />

ihre Vorzüge können sie in jedem Gelände ausspielen.<br />

Im laufenden Jahr werden die SUV in Deutschland<br />

erstmals die Schwelle von 30 Prozent Marktanteil an<br />

den Neuzulassungen überschreiten. Das entspricht<br />

mehr als einer Million Fahrzeuge – auch diese Hürde<br />

wurde bislang noch nie gerissen. Noch 2010 lag die<br />

Zahl der Neuwagen aus diesem Segment bei 333.000,<br />

Ende der 1990er-Jahre, kurz vor Beginn des Booms<br />

waren es gerade einmal 68.000 Fahrzeuge, damals in<br />

der Regel echte Geländewagen.<br />

Dass die Crossover heute so beliebt sind, hat auch<br />

damit zu tun, dass sie ihr Offroad-Erbe sukzessive<br />

über Bord geworfen haben. Allradantrieb ist längst<br />

nicht mehr Standard, für viele Modelle ist die traktionsfördernde<br />

Technik sogar überhaupt nicht mehr<br />

zu haben. Sperren und Untersetzungsgetriebe bekommt<br />

man selbst in vielen Luxusmodellen nicht<br />

mehr. Vom kernigen Geländewagen über das Allrad-Familienauto<br />

hat sich das Segment mittlerweile<br />

hin zum Lifestyle-Mobil für die City gewandelt. Die<br />

Preisspanne auf dem Markt reicht von gut 10.000<br />

bis weit über 100.000 Euro, die Abmessungen decken<br />

von innenstadttauglichen knapp 4 Metern bis<br />

zur prestigeträchtigen 5-Meter-Klasse eine ähnliche<br />

Bandbreite ab wie die klassische Limousine.<br />

Gemeinsam ist allen Crossovern eine selbstbewusste,<br />

modische Optik. Ob das Design nun an der<br />

kantigen Nutzfahrzeugoptik der Urahnen festhält<br />

wie etwa beim Suzuki Jimny oder eher sportlichen<br />

Schwung zeigen soll wie der Mercedes GLA, bleibt<br />

dem Geschmack des Käufers überlassen. In jedem


Fall nimmt er auf einem leicht erhöhten Fahrersitz<br />

Platz, was zum einen recht rückenfreundlich ist,<br />

zum anderen eine bessere Übersicht des Verkehrsgeschehens<br />

erlaubt. In Zusammenhang mit Letzterem<br />

steht auch das subjektiv hohe Sicherheitsempfinden,<br />

das durch das bullige Äußere noch weiter gestützt<br />

wird. Beim Platzangebot können viele SUV ebenfalls<br />

punkten, wobei der Abstand zum klassischen Kombi<br />

häufig gar nicht groß ist.<br />

Erkauft wird die höher gelegte Karosserie mit einem<br />

höheren Verbrauch. Vor allem bei hohem Autobahntempo<br />

entwickeln viele SUV erheblichen Durst. Und<br />

auch im Stop-and-go-Verkehr in den Städten fordern<br />

vor allem die großen und schweren Varianten<br />

ihren Tribut. Generell von „Schluckspechten“ zu<br />

sprechen ist aber – zumindest heute – nicht mehr<br />

zutreffend. Vor allem die kleinen und kompakten<br />

Modelle mit Frontantrieb verbrauchen nicht viel<br />

mehr als vergleichbare Limousinen. 58 Prozent oder<br />

217.000 der in den ersten vier Monaten zugelassenen<br />

SUV hatten Frontantrieb. Echte Geländewagen mit<br />

Allradantrieb kommen nur noch auf einen Anteil<br />

von 42 Prozent.<br />

In der Tat sind aktuell vor allem kleine SUV beliebt.<br />

Endete das Angebot noch vor wenigen Jahren mehr<br />

oder weniger bei den Kompakt-Crossovern, kamen<br />

in den vergangenen Jahren verstärkt kleinere Modelle<br />

auf den Markt. Im Grunde handelt es sich dabei<br />

um modische Kleinwagenvarianten, die zudem etwas<br />

mehr Platz und eine leicht höhere Sitzposition<br />

bieten als ihre niedrigeren Verwandten. Allradantrieb<br />

ist in der Regel nicht zu haben, manche Modelle<br />

gleichen das durch elektronische Helfer aus, die<br />

das Fahren auf losem oder rutschigem Untergrund<br />

zumindest ein wenig erleichtern sollen.<br />

Bei einem Volumenhersteller sieht ein typisches<br />

SUV-Portfolio mittlerweile so aus: Einstiegsangebot<br />

ist ein Mini-SUV knapp oberhalb von vier Metern<br />

Länge, in der Regel ohne Allradoption. Darauf folgt<br />

ein kleines Kompaktmodell, gedacht etwa für Paare<br />

oder Kleinfamilien, Allradantrieb ist hier oft schon<br />

zu haben. Größere Familien oder Menschen mit<br />

erhöhtem Platzbedarf sollen zum größeren Kompaktmodell<br />

mit knapp viereinhalb Metern Länge<br />

greifen. Darüber rangiert dann in der Regel ein Mittelklassemodell,<br />

das neben noch mehr Platz häufig<br />

auch eine Option auf eine dritte Sitzreihe bietet. Ein<br />

gutes Beispiel ist VW; bei den Wolfsburgern bilden<br />

die Modelle T-Cross, T-Roc, Tiguan und Tiguan<br />

Allspace das Portfolio-Quartett. Dazu kommt der<br />

Touareg als Luxus-Alternative, wie sie sonst vor allem<br />

die Premiumhersteller anbieten.<br />

In den teuren Segmenten geht der Trend aktuell<br />

zum SUV-Coupé. Neben ihren im Grundsatz<br />

kastenförmigen Standardmodellen bieten viele<br />

Premiumhersteller mittlerweile Varianten mit sport-<br />

157<br />

MARKTSPOT<br />

Erstmals mehr als<br />

eine Million neue<br />

SUV in einem Jahr


Der Diesel bleibt<br />

vor allem in den<br />

großen Klassen<br />

Standard<br />

lich geschnittenem Heckabteil an. Das bietet vor<br />

allem optische Vorteile, die für viele Kunden die<br />

Nachteile bei Gepäckraum und Kopffreiheit mehr<br />

als aufwiegen. Wie auch bei echten Coupés zählt das<br />

Prestige mehr als die Praxis – allerdings bleiben die<br />

kupierten SUV immer noch sehr geräumige Autos.<br />

Ein weiterer Trend in der obersten Preisklasse: Nach<br />

Jahren des Zögerns kommen nun auch immer mehr<br />

traditionsreiche Limousinen- oder Sportwagenmarken<br />

mit Geländewagen auf den Markt. Für gehobene<br />

sechsstellige Beträge gibt es mittlerweile auch bei<br />

Rolls-Royce und Bentley Allradmodelle mit Leder,<br />

Edelhölzern und Motorleistung satt.<br />

Anzahl der Pkw-Neuzulassungen in Deutschland im Jahr 2018<br />

Quelle: KBA, ©Statista <strong>2019</strong><br />

Minis<br />

Kleinwagen<br />

Kompaktklasse<br />

Mittelklasse<br />

Obere Mittelklasse<br />

Oberklasse<br />

131.583<br />

240.349<br />

498.532<br />

755.498<br />

374.611<br />

32.392<br />

Apropos Motor. Der Diesel mit seinen sparsamen<br />

Manieren ist vor allem in den großen Klassen weiterhin<br />

Standard. Alternativ haben die meisten Hersteller<br />

Plug-in-Hybridantriebe im Angebot, die zumindest<br />

den Normverbrauch auf Mini-Niveau drücken.<br />

Ab der Kompaktklasse spielen dann Benziner eine<br />

zunehmend wichtige Rolle, häufig ebenfalls elektrifiziert.<br />

Bei asiatischen Herstellern häufig in Form<br />

klassischer Hybride, etwa beim Honda CR-V oder<br />

dem Segments-Pionier Toyota RAV4. Aber auch<br />

der Ottomotor ohne E-Hilfe kann sparsam sein;<br />

viele Hersteller bieten mittlerweile auch recht kleine<br />

Downsizing-Motoren mit deutlich weniger als 2<br />

Litern Hubraum für ihre doch eher großen SUV an.<br />

In der Regel passt das überraschend gut zusammen.<br />

Noch vergleichsweise selten sind rein elektrische<br />

SUV. Neben einigen Luxusmodellen und wenigen<br />

asiatischen Angeboten kommen in den nächsten<br />

Monaten zahlreiche weitere Varianten hinzu, darunter<br />

der DS 3 Crossback oder der iX3 von BMW.<br />

SUV-Interessenten haben es also leicht. Weder beim<br />

Preis noch beim Verbrauch oder der Motorenauswahl<br />

müssen sie Kompromisse machen. Gemeinsam<br />

mit dem weiterwachsenden Angebot dürften die bekannt<br />

positiven Eigenschaften dafür sorgen, dass der<br />

SUV-Boom in Deutschland weiter geht.<br />

SUVs<br />

630.005<br />

Geländewagen<br />

303.499<br />

Sportwagen<br />

40.468<br />

Vans<br />

203.171<br />

Utilities<br />

161.611<br />

Wohnmobile<br />

46.859<br />

Elektrische SUV<br />

sind im Kommen


NISSAN JUKE<br />

Der Pionier<br />

wird praktischer<br />

Reiferer Auftritt, geschärfte Fahrdynamik, neue Technologien:<br />

Die zweite Generation des Nissan Juke steht<br />

in den Startlöchern.<br />

WER HAT‘S ERFUNDEN? In diesem Fall wohl die Japaner: Vor rund neun<br />

Jahren brachte der Nissan Juke SUV-Optik ins Kleinwagensegment und rief<br />

damit die Klasse der sogenannten B-Segment-Crossover ins Leben. Doch<br />

manchmal werden Pioniere von der Flutwelle, die sie auslösen, einfach hinweggespült,<br />

und so ist auch der Juke zuletzt ein wenig aus dem Blickfeld geraten.<br />

Das soll sich nun wieder ändern: In den Startlöchern steht die zweite<br />

Generation des Erfolgsmodells, das einst die Popularität des großen Bruders<br />

Qashqai auf das Segment darunter übertrug.<br />

Seit 2010 hat Nissan über eine Million Einheiten des Juke verkauft, der ja von<br />

Anfang an ein waschechter Europäer war und ist: In der britischen Hauptstadt<br />

London designt und in Sunderland im<br />

Optisch vermittelt Nordosten der Insel gebaut, überzeugte er auf<br />

Anhieb mit einer höchst eigenständigen Persönlichkeit,<br />

einem für ein Fahrzeug mit er-<br />

der neue Juke mehr<br />

Reife und Schärfe höhter Bodenfreiheit durchaus dynamischen<br />

Fahrverhalten und zahlreichen Personalisierungsmöglichkeiten<br />

– auch dies ein Trend,<br />

als der Vorgänger<br />

den der Juke mindestens mitbestimmt hat.<br />

Nun will auch die Neuauflage wieder Maßstäbe setzen. Schlanke, coupéhafte<br />

Linien und bis zu 19 Zoll große Felgen sollen für eine auffällige Mischung<br />

aus Athletik und Eleganz sorgen; wo der erste Juke noch den verspielten, bisweilen<br />

vorwitzigen Charme des Neuankömmlings versprühte, vermittelt der<br />

Nachfolger mehr Reife und Schärfe.<br />

Damit verbunden ist ein sicht- und spürbarer Längenzuwachs um rund sieben<br />

Zentimeter auf 4,21 Meter, auch in Breite und Höhe legt der Juke leicht<br />

zu. Entsprechend ist auch das Platzangebot im Innenraum sowie das Kofferraumvolumen<br />

gewachsen – um 20 Prozent auf nun 422 Liter. Der neue Juke<br />

will eben mehr als ein Designerstück sein, das unterstreicht selbst die breitere<br />

• ZWEITE GENERATION DES<br />

KLEINEN CROSSOVERS<br />

159<br />

• MEHR PLATZ FÜR<br />

PASSAGIERE UND GEPÄCK<br />

• BASIERT AUF NEUER PLATT-<br />

FORM DER ALLIANZ MIT<br />

RENAULT<br />

Kofferraumöffnung, die nun einen leichteren Zugang<br />

zum Gepäckabteil bietet.<br />

Innen warten je nach Ausstattung Schalensitze,<br />

das weiterentwickelte Infotainmentsystem Nissan<br />

Connect und ein Bose-Soundsystem mit je zwei<br />

Lautsprechern in den Kopfstützen der Vordersitze.<br />

Die eingeschränkte Übersichtlichkeit des Vorgängers<br />

wurde von Nissan als Problem erkannt<br />

und verbessert.<br />

Die technische Basis liefert die neue CMF-B<br />

Plattform aus der Allianz mit Renault, die dank<br />

höherer Steifigkeit bessere Handling-Eigenschaften,<br />

höhere Fahrdynamik und mehr Sicherheit<br />

verspricht. Für den Antrieb ist zunächst ein<br />

Turbo-Dreizylinder-Benziner mit 86 kW/117 PS<br />

vorgesehen, der sich mit Sechsgang-Schaltgetriebe<br />

oder Siebengang-Doppelkupplung kombinieren<br />

lässt. Auf Wunsch beherrscht der neue<br />

Juke zudem das teilautomatisierte Fahren auf<br />

Autobahnen mit selbstständigem Beschleunigen,<br />

Bremsen und Lenken.<br />

MARKTSPOT


TOYOTA HYBRIDANTRIEB<br />

Von der Alternative<br />

zur ersten Wahl<br />

Mehr als 13 Millionen Hybridfahrzeuge hat Toyota seit der Premiere des ersten Prius 1997 verkauft,<br />

auf vielen Märkten – auch in Deutschland und Westeuropa – entscheiden sich heute mehr Toyota-<br />

Kunden für ein Fahrzeug mit Hybridantrieb als ohne. In gut 20 Jahren hat sich die Technik zunächst<br />

zur etablierten Alternative entwickelt; heute ist sie für viele die erste Wahl.<br />

IMMER MEHR KUNDEN lassen sich von den Vorzügen der selbstladenden<br />

Technik überzeugen: elektrisches, lokal emissionsfreies und fast lautloses Fahren<br />

verbunden mit den Vorteilen des klassischen Verbrenners. Das bedeutet<br />

uneingeschränkte Reichweiten, kurze Tankzeiten, ausgebaute Infrastruktur.<br />

Zumal die elektrischen Fahranteile überraschend hoch ausfallen: Auf dem<br />

Papier mag man wegen der vergleichsweise kleinen Batterie nur wenige<br />

Kilometer am Stück rein elektrisch schaffen. In der Praxis sieht das jedoch<br />

ganz anders aus: Einer Studie des „Center for Automotive Research and Evolution“<br />

(CARe) an der Universität Guglielmo Marconi in Rom zufolge sind<br />

die Hybridmodelle im Stadtverkehr bis zu 79 Prozent der Zeit rein elektrisch<br />

unterwegs, da der Akku per Rekuperation immer wieder geladen wird.<br />

Während Toyota den Hybridantrieb zunächst ausschließlich in der optisch<br />

eigenständigen Prius-Baureihe anbot, ist heute fast die gesamte Modellpalette<br />

elektrifiziert. Gerade der Kleinwagen Yaris oder jüngst der Crossover<br />

C-HR – Fahrzeuge, die häufiger im Stadtverkehr oder auf kürzeren Strecken<br />

eingesetzt werden und daher besonders von der Elektro-Unterstützung profitieren<br />

– haben mit ihren Hybridvarianten zur Popularisierung beigetragen.<br />

Darüber hinaus hybridisiert der japanische Hersteller auch Allradfahrzeuge,<br />

sportliche Mittelklassemodelle und Luxuslimousinen wie den Lexus LS – nebenbei<br />

unterstreicht dies, wie vielseitig einsetzbar die Technik ist. Ohnehin<br />

sind bei der Premium-Tochter alle Modellreihen mit Hybridantrieb verfügbar,<br />

in Europa verkauft Lexus praktisch kein Fahrzeug mehr, das ausschließlich<br />

per Verbrenner angetrieben wird.<br />

In Sachen CO 2 ist der Hybridantrieb dem Diesel<br />

mindestens ebenbürtig, bei allen anderen<br />

Emissionen – speziell Stickoxide und Rußpartikel<br />

– aber deutlich überlegen. Der neue RAV4<br />

beispielsweise zeigt, wie sich in einer Fahrzeugklasse,<br />

in der Selbstzünder weiterhin eine Rolle<br />

spielen, mit einem Benziner-Hybrid ein ebenso<br />

kraftvoller wie effizienter Antrieb darstellen lässt.<br />

Mit thermischen Wirkungsgraden von über 40<br />

Prozent gehören die Aggregate zu den effizientesten<br />

Verbrennungsmotoren.<br />

Mindestens jeder<br />

zweite Toyota-Kunde<br />

entscheidet sich für<br />

einen Hybrid<br />

Mit der neuen Generation des Corolla liefert<br />

Toyota ein weiteres Beispiel für die Vielseitigkeit<br />

der Antriebstechnik: Die<br />

Kunden haben erstmals die<br />

Wahl zwischen einem besonders<br />

effizienten 1,8-Liter-System<br />

mit 90 kW/122 PS und<br />

einer sportlicheren Version<br />

mit 2,0-Liter-Benziner und<br />

132 kW/180 PS.<br />

Die Wirkung der Elektrounterstützung auf Verbrauch<br />

und Emissionen lässt sich in Zahlen<br />

messen: Schon im vergangenen Jahr unterboten


161<br />

Im Stadtverkehr sind die<br />

Hybridmodelle bis zu<br />

79 Prozent der Zeit rein<br />

elektrisch unterwegs<br />

MARKTSPOT<br />

TOYOTA MIRAI: DER REIZ DES LANGEN STRECKEN<br />

Reisetaugliche Reichweiten ohne lokale Emissionen, dazu der Komfort kurzer Tankstopps:<br />

Diese Verbindung bietet aktuell nur der Brennstoffzellenantrieb. Toyota setzt<br />

hier bereits seit 2014 Maßstäbe. Der Mirai ist die weltweit erste in Großserie gefertigte<br />

Limousine, die mit Wasserstoff betrieben wird. Anstatt den Strom für seinen Elektromotor<br />

in einem schweren Akkupaket zu speichern, hat der Mirai sein eigenes Elektrizitätswerk<br />

an Bord: In der Brennstoffzelle wird durch die Reaktion des mitgeführten<br />

Wasserstoffs mit Sauerstoff elektrische Energie erzeugt – genug für rund 500 Kilometer<br />

Reichweite im Alltagsgebrauch.<br />

Auch wenn die Batterien der Elektroautos inzwischen aufholen: Während die Stromer<br />

lange an der Steckdose hängen, sind die Wasserstofftanks des Mirai in nur drei Minuten<br />

wieder gefüllt. Das Tankstellennetz ist noch nicht flächendeckend, aber die rund 80 Anlagen<br />

sind bundesweit überwiegend in Großstadten und Ballungsgebieten angesiedelt.<br />

Der Ausbau der Infrastruktur ist wie beim Elektroantrieb eine zwingende Voraussetzung<br />

für die Verbreitung der Technik. Potenziale für die Brennstoffzelle sieht Toyota gerade im<br />

Nutzfahrzeugbereich, etwa als Antrieb für Lkw oder Busse.<br />

die in Deutschland neu zugelassenen Hybridfahrzeuge<br />

von Toyota die erst ab 2021 geltenden<br />

CO 2-Grenzwerte von 95 g/km. Im Rahmen des<br />

Umweltprogramms Environmental Challenge<br />

2050 will das Unternehmen den CO 2-Ausstoß<br />

seiner Flotte bis 2050 sogar um 90 Prozent gegenüber<br />

dem Stand von 2010 reduzieren. Allein<br />

mit Hybridfahrzeugen geht das dann zwar nicht,<br />

doch diese liefern die technische Grundlage für<br />

eine konsequente weitere Elektrifizierung der<br />

Modellpalette – und schlagen damit eine Brücke<br />

ins Zeitalter des komplett emissionsfreien<br />

Antriebs. Bis 2025 soll es in allen Modellreihen<br />

elektrifizierte Antriebsoptionen geben, zudem<br />

will Toyota weltweit mindestens zehn rein batterieelektrische<br />

Modelle einführen.


LEXUS UX 250h<br />

Klare Haltung<br />

Mit dem UX stößt Lexus in das populäre Segment der<br />

Kompakt-Crossover vor. Ein ausdrucksstarkes Design<br />

und eine dynamische Ausrichtung sollen neue Kunden<br />

für die Premiummarke gewinnen.<br />

ANGESICHTS DER PRÄSENZ der heimischen<br />

Premiummarken hat Lexus in Deutschland alles<br />

andere als einen leichten Stand, aber die Beharrlichkeit,<br />

mit der sich die edle Toyota-Tochter<br />

hierzulande behauptet, beeindruckt schon<br />

– zumal vergleichbare Wettbewerber inzwischen<br />

aufgegeben haben. Das kommt bei Lexus nicht<br />

in Frage. Ganz im Gegenteil: Mit dem UX stoßen<br />

die Japaner nun in ein äußerst populäres Segment<br />

vor, wollen selbstbewusst ein Stück vom<br />

Crossover-Kuchen haben und ihre Marktposition<br />

in Deutschland und Europa nach und nach<br />

verbessern.<br />

Die Zutaten sind dabei nur teilweise die bewährten:<br />

Natürlich ist der UX mit einem effizienten<br />

Hybridantrieb lieferbar, aber den früher so dezenten<br />

äußeren Auftritt und die komfortable<br />

Auslegung klassischer Lexus-Modelle reichert der<br />

4,50 Meter lange Kompakt-Crossover mit mehr<br />

Sportlichkeit an. Zugegeben: Schon der größere<br />

NX ließ beim Design jede früher übliche Zurückhaltung<br />

fahren, kommt gemessen am breiten Geschmack<br />

sehr polarisierend daher. Der neue UX<br />

ist ausdrucksstark an der Front, präzise in den<br />

Details wie der neuen durchgehenden Lichtleiste<br />

am Heck und in seiner gesamten Haltung satt<br />

und wohlproportioniert.<br />

Diesen ausgewogeneren Charakter haben die Ingenieure auch auf das Fahrverhalten<br />

übertragen. Auf der Grundlage der neuen besonders steifen Plattform<br />

GA-C, die unter anderem Namen auch für die Toyota-Modelle der gleichen<br />

Klasse verwendet wird, bewahrt der UX auch in schnelleren Kurven seine<br />

neutrale Natur und geht insbesondere in der F-Sport-Version mit direkterer<br />

Lenkung und strafferer Abstimmung zur Sache. Mehr Traktion kann dann<br />

auch das elektronische System E-Four liefern, das einen kleinen, nur 5 kW/<br />

7 PS starken E-Motor an der Hinterachse mitbringt, der beispielsweise auch<br />

das Anfahren bei Schnee und Eis erleichtern soll.<br />

Mit dem UX wollen<br />

sich die Japaner<br />

ein Stück vom<br />

Crossover-Kuchen<br />

abschneiden<br />

In jedem Fall verbindet das Hybridsystem des UX –<br />

die Hauptmotorisierung für den Crossover – einen<br />

Elektromotor mit 80 kW/109 PS und einen 2,0-Liter-Benziner<br />

mit 112 kW/152 PS zu einer 135 kW/<br />

184 PS starken Antriebseinheit, die sich im Normzyklus<br />

mit 4,1 Litern je 100 Kilometer begnügt. Daneben<br />

steht ein ebenfalls neu entwickelter und 2 Liter großer<br />

Benziner mit 126 kW/171 PS zur Wahl, der jedoch<br />

sowohl beim Beschleunigen als auch beim Verbrauch<br />

gegenüber dem Hybrid das Nachsehen hat.<br />

Im Innenraum geht es derweil ruhig und bequem zu: Das Platzangebot und<br />

das auf den Fahrer ausgerichtete Cockpit folgt dem Prinzip eines sportlich<br />

geschnittenen Anzugs. Das Interieur ist sauber verarbeitet und gefällt vor<br />

allem in den höheren Linien mit sehr geschmackvoller Materialauswahl.<br />

• KOMPAKT-CROSSOVER IM<br />

PREMIUM-SEGMENT<br />

• HYBRIDANTRIEB UND<br />

NEUER BENZINER<br />

• SPORTLICHER CHARAKTER IN<br />

OPTIK UND FAHRVERHALTEN


LEXUS ES 300h<br />

Der Business-Gleiter<br />

Komfort statt Sportlichkeit: Mit dem ES setzt Lexus in der oberen Mittelklasse<br />

wieder verstärkt auf klassische Markentugenden. Den Antrieb übernimmt ein<br />

neues Hybridsystem.<br />

163<br />

MARKTSPOT<br />

IN SEINER SIEBTEN GENERATION schafft es der Lexus ES nun zum ersten<br />

Mal nach Europa. Dabei ist die Baureihe selbst ein voller Erfolg. Gemeinsam<br />

mit dem LS legte der etwas kleinere ES vor genau dreißig Jahren den Grundstein<br />

für Lexus in den USA und verkaufte sich seither mehr als 2,3 Millionen<br />

Mal. Nun steht die Limousine der oberen Mittelklasse erstmals auch in den<br />

Schauräumen der deutschen Händler. Während der Vorgänger GS beim Angriff<br />

auf die heimischen Premiummarken auf Sportlichkeit setzte, legt der ES<br />

mehr Wert auf klassische Markentugenden wie Komfort und Eleganz.<br />

Wenig überraschend fällt daher auch der optische Auftritt aus: Mit dem typischen<br />

Diabolo-Grill, scharfkantigen LED-Leuchten und schmalen Rücklichtern<br />

orientiert sich der ES am Luxus-Liner LS, versprüht aber mit etwas<br />

schnittigerer Dachlinie eine Dosis Coupé-Charme. Innen punktet der 4,98<br />

Meter lange Viertürer mit viel Platz in beiden<br />

Der ES legt Wert Sitzreihen, gewohnt hohem Geräuschkomfort<br />

und einer Cockpit-Gestaltung, bei der<br />

auf die klassischen<br />

man sich schnell zurechtfindet. Das optional<br />

erhältliche Head-up-Display ist sogar das<br />

Markentugenden<br />

wie Komfort und größte auf dem Markt. Bei der Bedienung des<br />

in zwei Größen erhältlichen Infotainmentsystems<br />

setzt Lexus weiterhin auf ein Touchpad<br />

Eleganz<br />

auf dem Mitteltunnel.<br />

Wenn man in diesem Segment den ES auf dem Zettel hat, dann in der Regel<br />

wegen des Antriebs. In der Limousine kommt das neue Hybridsystem aus<br />

2,5-Liter-Benziner und drehmomentstarkem E-Motor mit zusammen 160<br />

kW/218 PS Leistung zum Einsatz, das auch im neuen Toyota RAV4 arbeitet.<br />

Damit sprintet der ES in 8,9 Sekunden auf Tempo 100 und zeigt mit 4,4<br />

Litern Verbrauch, welches Potenzial zum Spritsparen der Hybridantrieb in<br />

• KNAPP FÜNF METER LANGE<br />

LIMOUSINE DER OBEREN<br />

MITTELKLASSE<br />

• IN SIEBTER GENERATION<br />

ERSTMALS IN EUROPA<br />

• NEUES HYBRIDSYSTEM<br />

MIT 218 PS<br />

seiner neuesten Ausführung besitzt. Optimiert<br />

hat Lexus auch das stufenlose Getriebe, das besonders<br />

dezent arbeitet.<br />

Ohnehin geht es bei normaler Fahrt nicht zuletzt<br />

dank des großzügigen Einsatzes von Dämmmaterial<br />

in der Karosserie ausgesprochen leise zu.<br />

Den grundsätzlich komfortablen Charakter der<br />

Limousine kann man übrigens per Sportmodus<br />

nachschärfen, was mit direkterer Lenkung,<br />

strafferen Dämpfern und etwas bissigerem Ansprechverhalten<br />

durchaus gelingt. Noch dynamischer<br />

wird es nur noch mit der F-Sport-Ausstattung.<br />

Das umfassende Sicherheitssystem sorgt<br />

dabei trotz aller Sportlichkeit stets für ein sicheres<br />

Gefühl.


TOYOTA COROLLA UND RAV4<br />

Neuauflage der Legenden<br />

• COROLLA: DREI VARIANTEN DES<br />

SPORTLICHEN KOMPAKTEN –<br />

• UND ERSTMALS MIT ZWEI<br />

HYBRIDSYSTEMEN<br />

• RAV4 MIT MEHR DYNAMIK<br />

UND RAUM<br />

Mit Corolla und RAV4 hat Toyota kürzlich seine wohl prominentesten Baureihen erneuert. Die Hauptrolle<br />

spielt in beiden Modellen der Hybridantrieb, der nun je nach Auslegung besonders effizient,<br />

sportlich oder kraftvoll zu Werke geht.<br />

DER EINE IST DAS MEISTVERKAUFTE AUTO<br />

DER WELT, DER ANDERE EIN PIONIER, der<br />

einer heute nicht mehr wegzudenkenden Fahrzeugklasse<br />

auf die Sprünge geholfen hat. Nun hat<br />

Toyota den Kompaktwagen Corolla und das Kompakt-SUV<br />

RAV4 erneuert und setzt in beiden Baureihen<br />

auf die Überzeugungskraft der ausgereiften<br />

und immer vielseitigeren Hybridtechnik.<br />

In beiden Baureihen setzt Toyota<br />

auf die Überzeugungskraft der<br />

ausgereiften und immer vielseitigeren<br />

Hybridtechnik<br />

So ist der neue Corolla, der in Europa den Vorgänger<br />

Auris abgelöst hat und damit zur traditionellen<br />

Modellbezeichnung zurückkehrt, als<br />

erstes Modell des Herstellers mit zwei Hybridsystemen<br />

verfügbar: einem besonders auf Effizienz<br />

getrimmten 1,8-Liter-System mit 90 kW/122 PS<br />

und einer dynamischeren 2,0-Liter-Variante mit<br />

132 kW/180 PS, die insbesondere auch Vielfahrer<br />

ansprechen soll. Denn ein Diesel ist nicht mehr<br />

im Programm. Alternativ steht noch ein 85 kW/115 PS starker 1,2-Liter-Vierzylinder-Turbo-Benziner<br />

zur Wahl.<br />

Den Corolla gibt es in drei Karosserievarianten: als klassischen, gegenüber<br />

dem Auris deutlich sportlicher gezeichneten Fünftürer, als Viertürer mit Stufenheck<br />

sowie als geräumigen Kombi namens „Touring Sports“ mit Details<br />

wie einem doppelten Ladeboden. Kombi und Limousine bieten dank längeren<br />

Radstands zudem mehr Raum für die Hinterbänkler.<br />

Dem neuen RAV4 fällt die Aufgabe zu, die Hybridtechnik im immer noch<br />

etwas dieselaffineren Kompakt-SUV-Segment zu etablieren. Das gelingt ihm<br />

mit einer besonders kraftvollen neuen Version des Doppelantriebs, der auf bis<br />

zu 163 kW/222 PS kommt und mit ein oder zwei Elektromotoren – dann als<br />

elektrisches Allradsystem – zur Wahl steht. Und mit einem Normverbrauch,<br />

der mit 4,4 Litern je 100 Kilometer einem Selbstzünder in nichts nachsteht<br />

und diesen insbesondere im Stadtverkehr sogar locker aussticht. Herzstück<br />

des Hybridsystems ist ein neu entwickelter 2,5-Liter-Benziner mit kombinierter<br />

Saugrohr- und Direkteinspritzung. Auch hier gibt es keinen Diesel mehr:<br />

Komplettiert wird die Antriebspalette von einem 2,0-Liter-Vierzylinder-Otto<br />

mit 129 kW/175 PS.<br />

Verbessert wurden beim auf neuer Plattform basierenden RAV4 unter anderem<br />

auch das Fahrverhalten, das dank tieferem Schwerpunkt nun mehr<br />

Stabilität und Dynamik aufweist, die moderne, mehr Präsenz zeigende Optik<br />

sowie das Raumangebot. Allein das Kofferraumvolumen legte in allen Antriebsvarianten<br />

um 79 auf stattliche 580 Liter Volumen zu.


• SPORTWAGEN-IKONE<br />

IN FÜNFTER GENERATION<br />

• REIHENSECHSZYLINDER<br />

MIT 340 PS<br />

• KOMFORT UND SICHERHEIT<br />

FÜR DEN ALLTAG<br />

165<br />

TOYOTA GR SUPRA<br />

MARKTSPOT<br />

Versprechen eingelöst<br />

Nach über 15 Jahren Wartezeit bringt Toyota den Supra zurück. Mit klassischen Proportionen, geschmeidigem<br />

Reihensechszylinder und versierter Rennstrecken-Technik schafft der Sportwagen den<br />

Spagat zwischen Alltag und Rundkurs.<br />

„NIE MEHR WIEDER LANGWEILIGE AUTOS“, hat Toyota-Chef Akio<br />

Toyoda einst versprochen. Wer vor dem neuen GR Supra steht, dürfte das<br />

Versprechen als eingelöst betrachten. Das knackig-kurze Coupé zieht mit<br />

wuchtigen LED-Scheinwerfern, zwei markanten Höckern im Dach („Double-<br />

Bubble-Roof“) sowie schneidigem Heck samt integriertem, mächtigem Spoiler<br />

die Blicke auf sich. Zum Preis von 62.900 Euro gibt es außerdem einen<br />

drei Liter großen und 250 kW/340 PS starken Reihensechszylinder, der Lust<br />

auf eine ebenso kraftvolle wie kultivierte Leistungsentfaltung macht.<br />

Entsprungen ist Entsprungen ist die Neuauflage des traditionsreichen<br />

Toyota-Sportlers, der nach vier<br />

die Neuauflage des Modellgenerationen Anfang der Nullerjahre<br />

traditionsreichen aus dem Programm verschwand, einer Kooperation<br />

der Japaner mit BMW. Der Einfluss<br />

Toyota-Sportlers der Münchner, die das technische Pendant<br />

einer Kooperation des Supra als neuen Z4 anbieten, ist vor allem<br />

an Interieur-Details wie Display, Lenkrad und<br />

mit BMW<br />

Mittelkonsole zu erkennen. Und natürlich<br />

am bewährten Reihensechser, der hier seinen<br />

ersten Einsatz außerhalb eines BMW-Modells<br />

feiert und dank Toyota-Sound-Abstimmung bei aller geschmeidigen Arbeitsweise<br />

durchaus selbstbewusst wummert.<br />

Beatmet wird der Sechszylinder per Twin-Scroll-Turbo, das Drehmoment-Maximum<br />

von 500 Nm steht von gut 1.500 bis 4.500 Umdrehungen<br />

durchgängig zur Verfügung. Dank Launch Control ermöglicht die zackig<br />

schaltende Achtgang-Automatik auch den weniger<br />

erfahrenen Piloten, in 4,3 Sekunden aus<br />

dem Stand auf Tempo 100 zu beschleunigen. Das<br />

gehört allerdings – wie auch das Aktivieren des<br />

Track-Modus mit spezieller Abstimmung der<br />

Regelsysteme – auf die Rennstrecke. Dort macht<br />

sich auch das aktive elektronische Differenzial an<br />

der angetriebenen Hinterachse bezahlt, das insbesondere<br />

beim Bremsen und Einlenken sowie<br />

beim Herausbeschleunigen aus schnellen Kurven<br />

die Kraftverteilung regelt und die Stabilität<br />

verbessert.<br />

Trotz vorhandener Rundkurstalente lässt sich der<br />

GR Supra – der mit langer Motorhaube, langem<br />

Radstand und kurzen Überhängen klassisch gezeichnet<br />

ist – komfortabel und sicher durch den<br />

Alltag steuern. Dabei hilft die üppige Serienausstattung,<br />

die beispielsweise auch die Sicherheitssysteme<br />

des Toyota-Safety-Sense-Pakets umfasst.<br />

Optional ist der Sportwagen zudem mit Lederausstattung,<br />

JBL-Soundsystem, Head-up-Display<br />

und induktiver Ladevorrichtung fürs Smartphone<br />

lieferbar.


SUBARU FORESTER UND SUBARU XV<br />

Hybrid auf Subaru-Art<br />

Subaru startet ins Elektrozeitalter: Mit dem e-Boxer führt die japanische Allradmarke eine ebenso<br />

effiziente wie fahraktive Antriebstechnik ein. Zunächst kommt das System im Crossover XV und in<br />

der neuen Generation des Forester zum Einsatz. Beide Modelle profitieren zudem von den Vorzügen<br />

der Subaru Global Platform.<br />

DER SUBARU FORESTER gehört zu den Pionieren im SUV-Segment.<br />

Als eines der ersten Modelle verband er schon vor über 20 Jahren die<br />

robusten Eigenschaften eines Geländewagens mit dem Fahrkomfort eines<br />

Pkw. Der symmetrische Allradantrieb und der Boxermotor sind dabei<br />

stets an Bord und wie gemacht für diese Fahrzeugklasse: Denn der<br />

niedrige Fahrzeugschwerpunkt und die ausgewogene Gewichtsverteilung<br />

machen sich insbesondere im Segment der SUV-Hochbeiner mit<br />

zusätzlicher Dynamik, Fahrsicherheit und Handling-Präzision bezahlt.<br />

Am bewährten Antriebslayout rüttelt daher auch die immerhin schon fünfte,<br />

2020 in Deutschland startende Generation des Forester nicht. Neu ist aber,


167<br />

MARKTSPOT<br />

• NEUAUFLAGE DES SUV-PIONIERS<br />

• ERSTMALS MIT MILDHYBRID<br />

• DRITTES MODELL AUF SUBARU<br />

GLOBAL PLATFORM<br />

• MEISTVERKAUFTES SUBARU-<br />

MODELL IN EUROPA<br />

Am bewährten<br />

Antriebslayout mit<br />

Boxermotor und<br />

Allradantrieb<br />

rüttelt auch die<br />

fünfte Generation<br />

des Forester nicht<br />

dass der Boxermotor elektrische Unterstützung erhält: Mit dem e-Boxer hat<br />

Subaru ein kompaktes Mildhybrid-System entwickelt, das Beschleunigung,<br />

Fahrspaß und Antriebskomfort verbessern und gleichzeitig den Kraftstoffverbrauch<br />

und die CO 2-Emissionen verringern soll.<br />

Der optimierte 2,0-Liter-Benzinmotor leistet 110 kW/150 PS und wird von<br />

einem 12,3 kW/16,7 PS starken Elektromotor unterstützt; auf kurzen Strecken<br />

bis maximal 1,6 Kilometer Länge und bei maximal 40 km/h kann der<br />

Elektromotor das Fahrzeug sogar alleine antreiben. Rekuperierte Bremsenergie<br />

und überschüssiges Drehmoment wird als elektrische Energie in der<br />

Lithium-Ionen-Batterie gespeichert und für den Antrieb des Elektromotors<br />

genutzt (Weitere Einzelheiten zum System auf Seite 171).<br />

Zu Lasten des Platzangebots im Innenraum gehen die neuen Komponenten<br />

des Mildhybrid-Systems nicht. Ganz im Gegenteil: Der neue Forester bietet<br />

bei drei Zentimetern mehr Radstand mehr Sitzkomfort auf den Vorder- und<br />

Rücksitzen als der Vorgänger, auch die Schulter- und Ellbogenfreiheit hat<br />

zugelegt. Das Kofferraumvolumen beläuft sich auf 520 Liter (mit Notrad);


der Forester e-Boxer ist mit einem Reifenreparatur-Set ausgestattet und bietet<br />

509 Liter Fassungsvermögen im Gepäckabteil.<br />

Das neue Außendesign verleiht dem SUV-Vorreiter und meist verkaftem<br />

Modell von Subaru mehr Eleganz und Präsenz. Insbesondere die kraftvolle<br />

Frontpartie und die hohe Gürtellinie verstärken den markanten Auftritt, zu<br />

dem darüber hinaus auch die neuen Proportionen beitragen: In der Länge<br />

ist der Forester um 1,5 Zentimeter auf 4,63 Meter gewachsen, in der Breite<br />

um zwei Zentimeter auf 1,82 Meter. Dass er mit 1,73 Meter Höhe zugleich<br />

auch etwas flacher ist als der Vorgänger, verschafft ihm einen Schuss mehr<br />

Dynamik.<br />

Innen verbindet sich die klassische robuste Funktionalität eines Subaru mit<br />

einem spürbar angehobenen Qualitätsniveau. Das neu entwickelte Infotainment-System<br />

mit Acht-Zoll-Bildschirm und Smartphone-Einbindung via<br />

Apple CarPlay und Android Auto bringt moderne Konnektivität ins Auto.<br />

Neben dem e-Boxer bietet die fünfte Forester-Generation eine zweite wegweisende<br />

Neuerung: Als drittes Subaru-Modell nach Impreza und Subaru<br />

XV basiert das SUV auf der Subaru Global Platform, die ein Höchstmaß an<br />

Insassenschutz und Fahrstabilität garantiert. Der erhöhte Anteil hochfester<br />

Stähle verbessert die Steifigkeit in Karosserie und Chassis nach Angaben<br />

des Herstellers um bis zu 100 Prozent und die Energieaufnahme bei einer<br />

Kollision um 40 Prozent. Modifikationen an der Radaufhängung reduzieren<br />

Vibrationen in der Lenkung und in den Sitzen und steigern damit den<br />

Komfort. Die Hochvolt-Komponenten des e-Boxer Antriebs wie Batterie,<br />

Gleichspannungswandler und Inverter werden von einem verstärkten<br />

Sicherheitskäfig geschützt.<br />

Erweitert wurde das kamerabasierte Assistenzsystem<br />

Eyesight, das den Fahrer im Alltag unterstützt<br />

und dazu beiträgt, Unfälle zu vermeiden<br />

oder zumindest deren Folgen zu reduzieren. Neu<br />

sind eine Gesichtserkennung, die Anzeichen für<br />

Ablenkung und Müdigkeit erkennt, und ein zusätzliches<br />

Notbremssystem, das vor Kollisionen<br />

beim Rückwärtsfahren schützt. Auch die Geländeeigenschaften<br />

wurden weiter verbessert:<br />

Das Allradmanagement-System X-Mode ist in<br />

einer optimierten Version mit zwei Fahrmodi für<br />

verschiedene Untergründe an Bord. Es steuert<br />

Motormanagement, Getriebe und Allradantrieb,<br />

um die Traktion auf rutschigen Oberflächen und<br />

steilen Anstiegen zu verbessern.<br />

Neu an Bord<br />

sind eine<br />

Fahrerüberwachung<br />

und ein<br />

Notbremssystem, das<br />

vor Kollisionen beim<br />

Rückwärtsfahren<br />

schützt


169<br />

MARKTSPOT<br />

DER SUBARU XV …<br />

… ist bereits in zweiter Generation auf den hiesigen Straßen unterwegs und<br />

hat sich seit seinem Start zum erfolgreichsten Modell des japanischen Herstellers<br />

in Europa entwickelt. Ein großzügiges Platzangebot bei kompakten<br />

Außenabmessungen, SUV-Eigenschaften verbunden mit Pkw-artigem Fahrverhalten:<br />

Der XV ist ein SUV im besten Sinne, der in der momentan wohl<br />

lebendigsten und am härtesten umkämpften Fahrzeugklasse antritt.<br />

Gegenüber dem Wettbewerb punktet er dabei mit bewährten Markentugenden:<br />

Während viele Konkurrenten auf die Sicherheitsvorteile des Allradantriebs<br />

verzichten, bietet der XV die Kraft der vier angetriebenen Räder<br />

natürlich serienmäßig. Alle Systembestandteile des Antriebs – auch der flache<br />

und niedrig eingebaute Boxermotor – sind dabei wie üblich symmetrisch ins<br />

Fahrzeug integriert und sorgen so trotz der auf 22 Zentimeter erhöhten Bodenfreiheit<br />

für maximale Fahrstabilität bei geringer Wankneigung in Kurven.<br />

Typisch Subaru:<br />

Allradantrieb ist im XV<br />

natürlich serienmäßig<br />

Auch der Einbau des neuen e-Boxer-Systems folgt diesem Konzept: Der<br />

12,3 kW/16,7 PS starke Elektromotor, die Lithium-Ionen-Batterie und weitere<br />

Komponenten des Mildhybrid-Systems sind im symmetrischen Layout<br />

angeordnet. Die Unterstützung des optimierten, zu 80 Prozent aus neuen


Die Subaru Global<br />

Platform verbindet ein<br />

dynamischeres Fahrverhalten<br />

mit einem<br />

Plus an Sicherheit<br />

Der Elektromotor<br />

wurde in das<br />

Getriebegehäuse<br />

integriert und nahe<br />

am Fahrzeugschwerpunkt<br />

angeordnet


Komponenten bestehenden 2,0-Liter-Benzinmotors (110 kW/150 PS) durch<br />

den Elektromotor reduziert insbesondere im innerstädtischen Verkehr Verbrauch<br />

und Emissionen und trägt auch zu einem noch direkteren Ansprechverhalten<br />

bei. Die Kraftübertragung übernimmt serienmäßig das stufenlose<br />

Lineartronic-Getriebe. Neben dem vollautomatischen Gangwechsel kann der<br />

Fahrer über den manuellen Siebengang-Modus auch selbst schalten.<br />

Mit dem XV und dem technisch eng verwandten Kompaktmodell Impreza<br />

hat Subaru eine neue Architektur etabliert, die künftig allen Modellen des<br />

Herstellers als Grundgerüst dienen soll: Die Subaru Global Platform will<br />

ein dynamischeres Fahrverhalten mit einem Plus an Sicherheit verbinden.<br />

Subaru verspricht eine um bis zu 100 Prozent höhere Steifigkeit in Karosserie<br />

und Aufhängung, was Handling-Eigenschaften und Fahrstabilität weiter<br />

erhöhen soll und auch Geräusche und Vibrationen senkt. Der höhere Anteil<br />

hochfester Stähle sorgt zudem für noch bessere Energieaufnahme bei einem<br />

Unfall und damit für noch mehr Insassenschutz.<br />

Die elektrischen Antriebskomponenten des e-Boxer-Systems sind in einem<br />

speziellen Sicherheitskäfig untergebracht – ohne das Platzangebot im Innenraum<br />

einzuschränken: Bei knapp 4,47 Metern Außenlänge und knapp 2,67<br />

Metern Radstand verfügt der XV ein großzügiges Raumangebot und liefert<br />

auf allen Plätzen angemessenen Reisekomfort.<br />

Das Kofferraumvolumen von 385 Litern konnte<br />

bei der Mildhybrid-Variante vollständig erhalten<br />

werden, wenngleich das Notrad dafür einem<br />

platzsparenden Reifenreparatur-Set weichen<br />

musste. Durch das Umklappen der asymmetrisch<br />

geteilten Rückbank entsteht weiterhin eine<br />

ebene Ladefläche mit mehr Raum zwischen den<br />

Radkästen als bei der ersten Modellgeneration.<br />

Einfaches Be- und Entladen ermöglicht dabei<br />

auch die breite Heckklappe.<br />

Subaru bietet das kompakte SUV in vier Ausstattungslinien<br />

an. Serienmäßig an Bord sind die<br />

Assistenzsysteme, die der Hersteller unter der<br />

Bezeichnung „Eyesight“ zusammenfasst, neu ist<br />

das Infotainmentsystem mit einem bis zu 8 Zoll<br />

großen Touchscreen. Das Smartphone kann via<br />

Apple CarPlay und Android Auto ins Fahrzeug<br />

eingebunden werden. Das Farbprogramm wird<br />

mit der Einführung des e-Boxer Systems um die<br />

neue Lackierung Lagoon Blue Pearl erweitert.<br />

171<br />

MARKTSPOT<br />

SUBARU E-BOXER<br />

Mit einem neuen Mildhybrid-System startet<br />

Subaru jetzt in Europa ins Elektrozeitalter:<br />

Der neue e-Boxer wird zunächst in Forester<br />

und XV eingeführt und verbindet die Vorzüge<br />

der Boxerbauweise mit den Vorteilen der<br />

Elektrifizierung.<br />

Der Boxermotor gehört zusammen mit<br />

dem Allradantrieb zu den unverzichtbaren<br />

Bestandteilen nahezu aller Subaru-Modelle.<br />

Selbst Fahrzeuge, die – wie das gemeinsam<br />

mit Toyota entwickelte und gebaute Sportcoupé<br />

BRZ – im Rahmen einer Kooperation<br />

entstehen, setzen auf die Vorteile der gegenüberliegenden<br />

Zylinder: den schwingungsarmen<br />

Betrieb mit hoher Laufkultur,<br />

• SUBARU ELEKTRIFIZIERT DEN<br />

die harmonische und kraftvolle Leistungsentfaltung<br />

sowie die kompakte Bauform, BOXERMOTOR<br />

die<br />

einen flachen Einbau des Triebwerks in den<br />

Antriebsstrang erlaubt.<br />

• BIS ZU ELF PROZENT WENIGER<br />

Nun wird der Boxer elektrifiziert: Mit dem<br />

VERBRAUCH<br />

e-Boxer führt Subaru erstmals ein Mildhybrid-<br />

System ein. Es soll in Verbindung mit dem optimierten<br />

2,0-Liter-Benziner für ein direktes<br />

und gleichmäßiges Ansprechverhalten, mehr<br />

• PLATZSPARENDE UNTERBRINGUNG<br />

Drehmoment in unteren Drehzahlen, hohen<br />

IM Fahrkomfort FAHRZEUG<br />

und ausgezeichnete Umwelt-<br />

eigenschaften sorgen.<br />

Kernbestandteile des e-Boxer sind neben dem<br />

110 kW/150 PS starken Vierzylinder-Benzinmotor<br />

ein 12,3 kW/16,7 PS starker Elektromotor<br />

und eine Lithium-Ionen-Batterie –<br />

markentypisch in symmetrischem Layout<br />

angeordnet, um bestmögliche Fahreigenschaften<br />

zu garantieren. Auch die stufenlose<br />

Lineartronic-Automatik ist an Bord; sie wurde<br />

speziell auf die Zusammenarbeit mit dem<br />

Mildhybrid-System ausgelegt.<br />

Dank der durchdachten Integration in den<br />

Antriebsstrang verbindet das Mildhybrid-<br />

System die klassischen Vorzüge der Boxerbauweise<br />

mit den Vorteilen der Elektrifizierung.<br />

Um eine platzsparende Unterbringung der<br />

zusätzlichen Komponenten zu garantieren,<br />

wurde der Elektromotor in das Gehäuse der<br />

Lineartronic integriert und nahe am Fahrzeugschwerpunkt<br />

angeordnet.<br />

Die übrigen Hybridkomponenten samt Batterie<br />

befinden sich in einem speziellen Sicherheitskäfig<br />

nahe der Hinterachse unter dem<br />

Kofferraumboden und tragen damit zu einer<br />

ausgeglichenen Gewichtsverteilung zwischen<br />

Vorder- und Hinterachse bei. Zudem sorgt<br />

diese Anordnung dafür, dass das Platzangebot<br />

im Innenraum und das Kofferraumvolumen<br />

nicht bzw. kaum beeinträchtigt werden.<br />

Unter normalen Fahrbedingungen unterstützt<br />

der Elektromotor den Benzinmotor beim<br />

Beschleunigen. Auf Kurzstrecken bis maximal<br />

1,6 Kilometer erlaubt der e-Boxer sogar einen<br />

rein elektrischen Betrieb des Fahrzeugs mit<br />

bis zu 40 km/h, während bei höherem Tempo<br />

der Boxermotor die alleinige Antriebsarbeit<br />

übernimmt. Der Wechsel zwischen den<br />

verschiedenen Fahrmodi erfolgt automatisch.<br />

Die beim Verzögern freigesetzte kinetische<br />

Energie wird zurückgewonnen und für das<br />

Aufladen der Batterie genutzt – ebenso wie<br />

überschüssiges Drehmoment des Motors. Das<br />

Display in der Armaturentafel informiert den<br />

Fahrer und die Passagiere über die Energieströme<br />

im Antriebssystem.<br />

Subaru führt den<br />

e-Boxer zunächst in<br />

der neuen Generation<br />

des Forester sowie<br />

im kompakten Crossover-Modell<br />

XV ein<br />

Das e-Boxer System macht sich vor allem<br />

im innerstädtischen, von häufigen Bremsund<br />

Beschleunigungsvorgängen geprägten<br />

Verkehr bezahlt. Je nach Fahrweise verspricht<br />

Subaru bis zu elf Prozent weniger Kraftstoffverbrauch<br />

und Emissionen im Vergleich zum<br />

bisher angebotenen 2,0-Liter-Boxermotor.<br />

Zugleich verbessert sich die Beschleunigungsleistung<br />

um 30 Prozent und übertrifft damit<br />

sogar den 2,5-Liter-Benzinmotor. Eine präzise<br />

Drehmomentkontrolle und exakt dosierbare<br />

Bremsen tragen zu einem natürlichen und<br />

gleichmäßigen Fahrgefühl bei. Daneben<br />

zeichnet sich der e-Boxer durch hohen Geräuschkomfort<br />

und eine außergewöhnliche<br />

Laufkultur aus.<br />

Subaru führt den e-Boxer zunächst in der<br />

neuen Generation des Forester sowie im kompakten<br />

Crossover-Modell XV ein. Der Marktstart<br />

ist für Anfang 2020 geplant.


SSANGYONG TIVOLI<br />

Ein SUV mit Charakter<br />

Vor allem die<br />

Frontpartie mit<br />

schmalen Kühlergrill<br />

verleiht dem<br />

Tivoli Präsenz<br />

Im wachsenden Segment der City-SUV ist der SsangYong Tivoli die Alternative für Individualisten.<br />

Vier Jahre nach der Premiere rollt er jetzt mit umfassendem Design- und Technik-Update<br />

auf den Markt.<br />

MODERN GESTYLT WAR DER TIVOLI schon beim Marktstart 2015;<br />

mit dem jüngsten Facelift entwickelt das kleine SUV des koreanischen Allradspezialisten<br />

nun zusätzliche Ausdruckskraft. Vor allem die Frontpartie<br />

mit schmalem Kühlergrill, kraftvollem Stoßfänger und neuen Scheinwerfern<br />

verleiht dem Tivoli mehr Präsenz und Sportlichkeit. Zusätzlich aufwerten<br />

lässt sich die Front mit den optionalen Voll-LED-Scheinwerfern in schlanker<br />

Optik. Unterdessen unterstreicht das Heck mit hochgezogenem Stoßfänger<br />

den robusten SUV-Charakter des Fahrzeugs.<br />

Im Interieur fällt die neue digitale Instrumententafel im 10,25-Zoll-Format<br />

ins Auge, die in den höheren Ausstattungslinien die klassischen Rundinstrumente<br />

ersetzt und sich variabel gestalten lässt. So lassen sich die Karten des<br />

Navigationssystems nicht nur auf dem Neun-Zoll-Bildschirm im Zentrum<br />

der Armaturentafel anzeigen, sondern auch in der Instrumententafel im direkten<br />

Blickfeld des Fahrers – und zwar je nach Wunsch auf unterschiedliche<br />

Arten. Zum Komfort an Bord tragen darüber hinaus die je nach Ausstattung<br />

achtfach elektrisch verstellbaren sowie beheizbaren und belüfteten Vordersitze<br />

bei; hinten lässt sich die Neigung der Sitzlehnen in einem weiten Bereich<br />

verstellen.<br />

• FACELIFT FÜR DAS<br />

B-SEGMENT-SUV<br />

• FRONTPARTIE MIT<br />

OPTIONALEN VOLL-LED-<br />

SCHEINWERFERN<br />

• DIGITALE INSTRUMENTEN-<br />

TAFEL IM 10,25-ZOLL-FORMAT<br />

Angehoben hat SsangYong auch das aktive und passive Sicherheitsniveau des<br />

Tivoli: Der erhöhte Anteil hochfester und ultrahochfester Stahlsorten schützt<br />

die Insassen bei einem Unfall, die erweiterte Palette der „Deep Control“-<br />

Sicherheitssysteme trägt dazu bei, dass Unfälle gar nicht erst passieren. Erstmals<br />

an Bord ist unter anderem eine adaptive Geschwindigkeitsregelanlage.<br />

Weiterer Vorteil der steiferen Karosserie und Radaufhängung: Geräusche und<br />

Vibrationsaufkommen sind gesunken, der Fahrkomfort ist gestiegen.<br />

Wie im neuen Korando stehen zwei Antriebe für den Tivoli zur Wahl: ein<br />

Turbo-Benziner mit 1,5 Liter Hubraum und 120 kW/163 PS Leistung und<br />

ein 1,6-Liter-Diesel mit 100 kW/136 PS. Beide Triebwerke lassen sich wahlweise<br />

mit Allradantrieb sowie mit Sechsgang-Handschalter oder Sechsstufen-Automatik<br />

kombinieren.


SSANGYONG KORANDO<br />

Ausweitung der Komfortzone<br />

Auch in Sachen<br />

Anmutung macht<br />

der Korando einen<br />

spürbaren Schritt<br />

nach vorn<br />

173<br />

MARKTSPOT<br />

Kraftvolle Statur, wertige Anmutung, lebendige Antriebe: Der SsangYong Korando zeigt sich in vielerlei<br />

Hinsicht deutlich verbessert.<br />

ZUM MODERNEN AUFTRITT DES KORANDO tragen die geänderten<br />

Abmessungen bei: Die Neuauflage ist auf 4,41 Meter Länge und 1,83 Meter<br />

Breite gewachsen, mit knapp 1,68 Meter aber auch flacher als bisher. Das<br />

Kofferraumvolumen lässt sich von 551 Litern auf bis zu 1.248 Liter bei umgeklappter<br />

Rückbank steigern. Den Zugang zum Gepäckabteil erleichtert die<br />

auf Wunsch elektrisch bedienbare Heckklappe.<br />

Trotz der flacheren Dachlinie erwartet die Passagiere im Innenraum mehr<br />

Kopffreiheit als beim Vorgänger, ohnehin sitzt man dank des auf 2,65 Meter<br />

gewachsenen Radstands nun überall bequemer. Auch in Sachen Materialqualität<br />

und Anmutung macht der Korando einen spürbaren Schritt nach vorn<br />

– erst recht in Verbindung mit der optionalen Ambientebeleuchtung, die den<br />

Innenraum auf Wunsch in verschiedene Farben taucht.<br />

Den größten Fortschritt im Interieur markiert die hochwertige Bedienschnittstelle:<br />

Anstelle der klassischen Rundinstrumente befindet sich hinter<br />

dem Lenkrad eine 10,25 Zoll große digitale Instrumententafel mit verschiedenen<br />

anwählbaren Anzeigemodi für aktuelle Fahr- und Routeninformationen.<br />

Auf einem weiteren hochauflösenden Display im Neun-Zoll-Format<br />

in der Mitte der Armaturentafel werden die Inhalte des Infotainment- und<br />

Navigationssystems angezeigt.<br />

Eine umfassende Palette kamera- und radarbasierter „Deep Control“-Sicherheitssysteme<br />

unterstützt den Fahrer beim Erkennen potenzieller Gefahren<br />

und beim Meistern kritischer Fahrsituationen. Neben dem automatischen<br />

Notbremssystem, einem Spurhalte- und einem Spurwechselassistenten ist<br />

unter anderem auch Ausstiegsassistent verfügbar. Er warnt den Fahrer beim<br />

Öffnen der Tür vor Fahrzeugen, die sich von hinten nähern. Und die neue<br />

intelligente adaptive Geschwindigkeitsregelung übernimmt neben Beschleunigen<br />

und Bremsen auch das Lenken, um den Korando in der Spur zu halten.<br />

• VIERTE GENERATION DES<br />

KOMPAKT-SUV<br />

• LÄNGER, BREITER, FLACHER<br />

• NEU ENTWICKELTER TURBO-<br />

BENZINER<br />

qualifiziert den Korando für die Langstrecke<br />

und zum Zugfahrzeug, das bis zu 2,0 Tonnen an<br />

den Haken nimmt. Später folgt ein neuer 1,5-Liter-Turbo-Benzindirekteinspritzer,<br />

der sich mit<br />

120 kW/163 PS Leistung und einem maximalen<br />

Drehmoment von 280 Nm zwischen 1.500<br />

und 4.500 Umdrehungen pro Minute als lebhafter<br />

Alltagsbegleiter empfiehlt. In beiden Varianten<br />

hat der Kunde die Wahl zwischen Sechsgang-Schaltgetriebe<br />

und Sechsstufen-Automatik<br />

sowie zwischen Front- und Allradantrieb. Sogar<br />

eine vollelektrische Version wollen die Koreaner<br />

nachreichen.<br />

Für den Vortrieb steht zum Marktstart zunächst ein 1,6-Liter-Diesel parat.<br />

Das kraftvolle und wirtschaftliche Triebwerk mit 100 kW/136 PS und 324 Nm


SUBARU LEVORG<br />

Der Subaru unter den<br />

Familienkombis<br />

Boxermotor und symmetrischer Allradantrieb: Im Segment der Familienkombis genießt der Subaru<br />

Levorg dank markentypischer Eigenschaften einen Sonderstatus. Zum neuen Modelljahr gibt es mehr<br />

Komfort, Konnektivität und Sicherheit – aber auch ein Erkennungsmerkmal weniger.<br />

SPORTIVER FAMILIENKOMBI<br />

MIT VIEL PLATZ<br />

NEUER 2,0-LITER-BOXER-<br />

MOTOR<br />

SICHERHEIT UND<br />

KONNEKTIVITÄT WEITER<br />

VERBESSERT<br />

DIE HUTZE IST WEG: Weil unter der Motorhaube des Subaru Levorg zum<br />

neuen Modelljahr ein frei atmender Saugmotor den bisherigen Turbo ersetzt<br />

und eine zusätzliche Luftzufuhr nicht länger nötig ist, kommt dem Kombi<br />

eines seiner Erkennungsmerkmale abhanden.<br />

Das ist aber auch die einzige optische Neuerung, die ins Auge fällt. Die Front<br />

wird unverändert geprägt vom markentypischen Hexagonal-Grill, der je nach<br />

Ausstattung von LED-Scheinwerfern mit integrierten C-förmigen LED-Tagfahrleuchten<br />

flankiert wird. Die flach ansteigende A-Säule und die langgezogene<br />

Motorhaube verleihen dem Fünftürer eine elegante Silhouette, die dank<br />

der nun fehlenden Hutze tatsächlich harmonischer wirkt als beim Vorgänger,<br />

am Heck sorgen ein großer Dachspoiler und die unteren Diffusoren für einen<br />

sportlichen Abschluss.<br />

Bereits die Serienaus- Trotz dynamischer Linienführung haben<br />

die Insassen keine Einschränkungen<br />

beim Platzangebot zu befürchten:<br />

stattung des Levorg<br />

fällt üppig aus Bei 4,69 Metern Länge und 2,65 Metern<br />

Radstand bietet der Levorg großzügigen<br />

Reisekomfort für die ganze Familie,<br />

verbunden mit einem stattlichen Gepäckabteil. Schon im Normalzustand<br />

beträgt das Ladevolumen 522 Liter. Klappt man die dreifach geteilte Rücksitzbank<br />

um, wächst das Volumen auf 1.446 Liter.<br />

Neben dem Platzangebot und der wertigen Anmutung mit Metalloptik und<br />

Klavierlack überzeugt der Levorg innen mit dem serienmäßigen Infotainment-System<br />

„Gen. 3“, das zum neuen Modelljahr die Schaltzentrale des Interieurs<br />

bildet. Das Smartphone lässt sich per Apple CarPlay, Android Auto<br />

174<br />

RUBRIK


MARKTSPOT<br />

und Near Field Communication (NFC) in das System einbinden und über<br />

den 7 Zoll großen Touchscreen nutzen.<br />

Technisches Herzstück des überarbeiteten Levorg ist der 110 kW/150 PS<br />

starke 2,0-Liter-Benziner – jetzt ohne Turboaufladung, aber weiterhin in<br />

kompakter Boxerbauweise, die einen vibrationsarmen Lauf und einen tiefen<br />

Einbau fördert. Das Triebwerk entwickelt ein maximales Drehmoment von<br />

198 Nm und erfüllt die derzeit strengste Abgasnorm Euro 6d-Temp-EVAP-<br />

ISC. Zur Kraftübertragung setzt Subaru ausschließlich auf die stufenlose<br />

Automatik Lineartronic, deren variable Übersetzung den Motor stets im optimalen<br />

Bereich hält. Für eine sportlichere Gangart hat Subaru zusätzlich sieben<br />

Schaltstufen definiert, die sich mit Hilfe von Schaltwippen am Lenkrad<br />

manuell ansteuern lassen. Dadurch sollen sich die Effizienzvorteile eines stufenlosen<br />

mit dem Fahrspaß eines normal abgestuften Getriebes verbinden.<br />

Den mit Boxermotor und Lineartronic in diesem Segment einzigartigen Antriebsstrang<br />

komplettiert der permanente Allradantrieb Symmetrical AWD.<br />

Wie bei nahezu allen Modellen des japanischen Spezialisten sind dabei alle<br />

Antriebskomponenten vom längs eingebauten Motor bis zum Hinterachsdifferenzial<br />

entlang der Fahrzeugmittelachse platziert – was für einen niedrigen<br />

Schwerpunkt, eine ausgewogene Gewichtsverteilung und damit ein hohes<br />

Maß an Fahrstabilität sorgt. Das System umfasst auch eine elektronische<br />

Drehmomentverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse, die die Traktion<br />

in Abhängigkeit von Straßenzustand und Fahrweise optimiert.<br />

Bereits die Serienausstattung des ab 26.990 Euro erhältlichen Levorg<br />

fällt üppig aus: In der Basisversion Trend verfügt der Kombi unter anderem<br />

über eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Licht- und Regensensor,<br />

17-Zoll-Leichtmetallfelgen, beheizbare Vordersitze sowie das neue Infotain-<br />

ment-System „Gen. 3“. Ebenfalls an Bord ist das<br />

kamerabasierte Assistenzsystem „Eyesight“ mit<br />

Notbremsfunktion, Kollisionswarner und nochmals<br />

verbesserter Fußgänger- und Fahrradfahrererkennung,<br />

aktivem Spurhalte- und Spurleitassistenten<br />

sowie einer adaptiven Abstands- und<br />

Geschwindigkeitsregelung.<br />

Herzstück des Levorg ist der<br />

110 kW/150 PS starke 2,0-Liter-<br />

Benziner – jetzt ohne Turbo-<br />

aufladung, aber weiterhin in<br />

kompakter Boxerbauweise<br />

Ab der Version Active kommen unter anderem<br />

LED-Scheinwerfer mit dynamischem Kurvenlicht,<br />

LED-Tagfahrlicht und LED-Fernlicht, eine<br />

Rückfahrkamera sowie ein radargestützter Spurwechsel-,<br />

Totwinkel- und Querverkehrsassistent<br />

hinzu. Das Topmodell Exclusive punktet beispielsweise<br />

mit Navigationssystem, elektrisch<br />

bedienbarem Glasschiebedach und einer neuen<br />

Frontfahrkamera, die den Bereich vor dem Fahrzeug<br />

überwacht.<br />

RUBRIK<br />

175


FIAT 500<br />

Das süße Leben<br />

Der Fiat 500 ist ein Phänomen: Seit zwölf Jahren praktisch unverändert gebaut,<br />

eilt er immer noch von Rekord zu Rekord. Zwei neue Ausstattungslinien und ein<br />

exklusives Sondermodell zum Geburtstag halten die Nachfrage weiter frisch.<br />

IN DEUTSCHLAND – mit 15 Prozent Anteil im Segment – UND EUROPA<br />

IST DER FIAT 500 das meistverkaufte Modell seiner Klasse, auch die herstellerinterne<br />

Rangliste führt er an. Allein zwei der insgesamt sechs Millionen<br />

Einheiten, die die Italiener seit der Vorstellung des ersten Modells vor 62<br />

Jahren verkauft haben, entfallen auf die aktuelle Generation.<br />

In Deutschland<br />

und Europa ist der<br />

Fiat 500 das meistverkaufte<br />

Modell<br />

seiner Klasse<br />

Das liegt natürlich einerseits am zeitlosen<br />

Charme des kleinen Cinquecento, der so gut<br />

wie gar nicht altert; andere Modelle sehen nach<br />

so einer Zeitspanne aus wie aus einer anderen<br />

Epoche. Andererseits gelingt es Fiat aber auch,<br />

mit immer neuen Sondermodellen, Editionen<br />

und Ausstattungslinien die Nachfrage zu fördern,<br />

obwohl sich an der technischen Fahrzeugbasis<br />

kaum etwas ändert.<br />

Diese Strategie funktioniert auch im neuen Modelljahr, in dem sich der Fiat<br />

500 mit noch breiterem Ausstattungs- und Modellangebot präsentiert. Neu<br />

im Programm sind die beiden Varianten Star und Rockstar, mit denen Fiat<br />

vor allem junge und anspruchsvolle Kunden ansprechen will. Weiterhin im<br />

Angebot bleiben die Versionen Pop, Lounge und Sport. Alle Varianten sind<br />

sowohl für die Limousine als auch für das Cabriolet Fiat 500C verfügbar.<br />

Schon die hohe Nachfrage nach dem Topmodell Lounge zeigt, dass der<br />

typische 500-Fahrer keinen auf das Nötigste abgespeckten Kleinwagen<br />

sucht, sondern ein Faible für Design, Komfort und Technik verpackt in<br />

ein City-freundliches Format hat. Nun legt Fiat auf Basis des Lounge noch<br />

mal nach und präsentiert mit dem Fiat 500<br />

Star eine noch elegantere Modellvariante:<br />

mit der rosa schimmernden Metallic-Lackierung<br />

Stella Weiß, Chromapplikationen,<br />

16-Zoll-Leichtmetallrädern, Glasdach und<br />

Nebelscheinwerfern.<br />

Exklusiv und individuell präsentiert sich der<br />

500 Star auch im Innenraum. Die Sitzbezüge<br />

sind in Schwarz oder Weiß ausgeführt, mit<br />

der jeweils anderen Farbe an den Seitenwangen<br />

und einem gestickten 500er-Logo<br />

in Bordeaux. Auch die Farbe der Armaturentafel,<br />

die bisher stets in Wagenfarbe ausgeführt<br />

war, lässt sich nun in Mattweiß und<br />

Mattbordeaux individualisieren.<br />

Die noch elegantere Auslegung des 500 Star<br />

verbindet der neue 500 Rockstar mit dynamisch<br />

gestalteten Stoßfängern und Seitenschwellern<br />

im Stile des Fiat 500 Sport.<br />

Mit Portofino Mattgrün steht auch hier eine<br />

exklusive Außenfarbe zur Wahl. Innen sind<br />

die schwarzen Stoffsitze wahlweise mit grauen<br />

oder blauen Nadelstreifen durchzogen<br />

und die Armaturentafel entsprechend in<br />

Mattgrün oder in Mattgrau gehalten. In al-<br />

176<br />

RUBRIK


SONDERMODELL ZUM 62. GEBURTSTAG<br />

Zum 62. Geburtstag des Cinquecento hat<br />

Fiat das Sondermodell 500 Dolcevita aufgelegt.<br />

Es lässt den Charakter des Ursprungsmodells<br />

von 1957 und den glamourösen<br />

Lifestyle der damaligen Epoche wieder<br />

aufleben, der als „Dolce Vita“ in Erinnerung<br />

geblieben ist.<br />

Die Lackierung in Gelato Weiß verbunden<br />

mit einer rings um die Karosserie laufenden,<br />

sogenannten Beautyline in Rot-weiß-rot<br />

verleiht dem Sondermodell eine klassische<br />

und dabei höchst elegante Optik. Gleiches<br />

gilt für den Chrom-Schriftzug Dolcevita am<br />

Kofferraum, die Chrom-Zierelemente auf<br />

der Motorhaube und die weiß lackierten<br />

16-Zoll-Leichtmetallräder. Während die<br />

Limousine serienmäßig ein Glasdach mitbringt,<br />

ist das Cabriolet mit einem weiß-blau<br />

gestreiften Stoffverdeck ausgestattet. Im<br />

vom Yacht- und Segelbootbau inspirierten<br />

Innenraum setzen die mit Holz verkleidete<br />

Armaturentafel und die elfenbeinfarbene<br />

Ledersitze mit roten Einsätzen exklusive<br />

Akzente.<br />

MARKTSPOT<br />

• UNGEBROCHENE NACHFRAGE<br />

NACH DEM KULT-KLEINWAGEN<br />

• ZWEI NEUE<br />

AUSSTATTUNGSLINIEN<br />

• SONDERMODELL DOLCEVITA<br />

FEIERT GOLDENE<br />

ITALIENISCHE EPOCHE<br />

len Ausstattungsversionen außer Pop ist das Infotainment-System Uconnect<br />

mit Sieben-Zoll-Touchscreen an Bord.<br />

Den Einstieg in die Antriebspalette bildet weiterhin der 1,2-Liter-Benziner<br />

mit 51 kW/69 PS, der optional auch mit dem automatisierten Schaltgetriebe<br />

Dualogic verfügbar ist; spritziger und gleichzeitig effizienter geht der<br />

Twin-Air-Zweizylinder-Turbo mit 0,9 Liter Hubraum und 63 kW/85 PS zu<br />

Werke. Den 1,2-Liter-Vierzylinder bietet Fiat auch in einer Variante an, die<br />

wahlweise mit Benzin oder Autogas (LPG) betrieben wird.<br />

Mit den neuen<br />

Varianten Star und<br />

Rockstar will Fiat<br />

vor allem junge und<br />

anspruchsvolle<br />

Kunden ansprechen<br />

RUBRIK<br />

177


FIAT TIPO<br />

Vernetzter und eleganter<br />

Der Fiat Tipo positioniert sich als variantenreicher<br />

Preistipp in der europäischen<br />

Kompaktklasse. Zum neuen Modelljahr<br />

hat Fiat die Baureihe mit zusätzlicher<br />

Ausstattung und neuen Design-Details<br />

aufgewertet.<br />

STUFENHECK, SCHRÄGHECK ODER KOMBI, dazu noch fünf Ausstattungslinien<br />

und vier Motoren: Der Fiat Tipo hat in der Kompaktklasse neben<br />

einem ausgezeichneten Preis-Leistungs-Verhältnis (ab 15.090 Euro) auch<br />

eine bemerkenswerte Vielfalt zu bieten. Nun zeigt sich der kompakte Italiener<br />

aufgewertet: Die Ausstattung wurde erweitert, neue Design-Details verleihen<br />

ihm eine frische Optik.<br />

Die Basisversion hört auf die Bezeichnung „Street“ und umfasst unter anderem<br />

eine Klimaanlage, ein Radio mit USB-Anschluss und MP3-Kompatibilität<br />

sowie ein längs- und höhenverstellbares Lenkrad. Glänzend<br />

schwarz lackierte 16-Zoll-Leichtmetallräder, getönte Fensterscheiben hinten<br />

und LED-Tagfahrleuchten werten das Modell optisch auf. Der Tipo<br />

Kombi verfügt in der Street-Version außerdem über einen verstellbaren<br />

Kofferraumboden.<br />

Ab der Ausstattung<br />

Mirror ist das<br />

Infotainmentsystem<br />

Uconnect mit Smartphone-Einbindung<br />

an Bord<br />

178<br />

RUBRIK


Während das Basismodell außen schwarze<br />

Akzente setzt, zieren die nächsthöhere Ausstattung<br />

„Mirror“ Chromapplikationen etwa<br />

an Kühlergrill, Türgriffen und Fenstern. Innen<br />

sorgt das serienmäßige Entertainmentsystem<br />

Uconnect mit Sieben-Zoll-Touchscreen<br />

und Smartphone-Einbindung<br />

via Apple CarPlay und Android Auto für<br />

moderne Konnektivität. Über die App<br />

Uconnect Live und den optionalen Dienst<br />

Mopar Connect kann der Nutzer zudem<br />

Fahrzeugdaten wie Tankfüllstand und Reifendruck<br />

aus der Ferne abfragen, bestimmte<br />

Funktionen per Fernbedienung aktivieren,<br />

das Fahrzeug lokalisieren – etwa nach einem<br />

Spaziergang in einer fremden Stadt – oder<br />

einen automatischen Notruf absetzen.<br />

Noch umfangreicher ist der Fiat Tipo<br />

Lounge ausgestattet: Klimaautomatik,<br />

Einparkhilfe hinten sowie Licht- und Regensensor<br />

steigern den Komfort, Chromelemente<br />

unter dem Kühlergrill, an den<br />

Seitenfenstern und an den Einfassungen<br />

der Nebelscheinwerfer sorgen für eine<br />

elegante Optik. Das Infotainmentsystem<br />

Uconnect verfügt zusätzlich über ein Navigationssystem, Digitalradio und<br />

Rückfahrkamera.<br />

Für Fünftürer und Kombi bietet Fiat noch zwei weitere Ausstattungslinien<br />

an: als dynamischen S-Design mit Bi-Xenon-Scheinwerfern, 18-Zoll-Leichtmetallrädern,<br />

schwarzem Klavierlack außen und innen sowie einer optionalen<br />

Zweifarb-Lackierung; und das Topmodell Sport (nur Fünftürer) mit<br />

Front- und Heckspoiler, Seitenschwellern und Heckdiffusor für einen besonders<br />

sportlichen Look und weiter verbesserte Aerodynamik.<br />

Die Motorenpalette umfasst zwei Benziner und<br />

zwei Turbodiesel. Den Einstieg bildet ein Vierzylinder-Saugbenziner<br />

mit 1,4 Liter Hubraum und<br />

70 kW/95 PS. Der Turbo-Benziner 1.4 T-Jet produziert<br />

88 kW/120 PS Leistung und ein maximales<br />

Drehmoment von 215 Nm. Er ist serienmäßig mit<br />

Start-Stopp-Automatik ausgerüstet und wird ausschließlich<br />

für Kombi und Fünftürer angeboten.<br />

Der Top-Diesel lässt<br />

sich auch mit einem<br />

Doppelkupplungsgetriebe<br />

koppeln<br />

Auch die beiden Multijet-Turbodiesel sind mit Start-Stopp-System ausgestattet.<br />

Der 1,3 Liter entwickelt 70 kW/95 PS und 200 Nm, der 1,6 Liter<br />

kommt auf 88 kW/120 PS und 320 Nm. Der Top-Diesel lässt sich in den<br />

beiden Karosserievarianten Fünftürer und Kombi auch mit dem Doppelkupplungsgetriebe<br />

DCT koppeln, das praktisch ohne Zugkraftunterbrechung<br />

arbeitet. Im manuellen Modus kann der Fahrer die sechs Gänge auch selbst<br />

per Wählhebel wechseln.<br />

MARKTSPOT<br />

• PREISTIPP IM KOMPAKT-<br />

SEGMENT<br />

• FÜNF AUSSTATTUNGSLINIEN,<br />

DREI KAROSSERIEVARIANTEN<br />

• TOPMODELL SPORT MIT<br />

SPOILERN UND DIFFUSOR<br />

RUBRIK<br />

179


Digitalisierung des Autohandels<br />

DIE ZUKUNFT KAUFT<br />

ONLINE<br />

180<br />

AUTOHANDEL


ZUERST VERSCHWANDEN DIE EINZELHÄNDLER AUS DEN INNEN-<br />

STÄDTEN, JETZT KÖNNTE ES DIE AUTOHÄUSER AM STADTRAND<br />

TREFFEN – DIE DIGITALISIERUNG WIRBELT DIE BRANCHE KRÄFTIG<br />

DURCHEINANDER. PROFITIEREN KÖNNTE DAVON AM ENDE<br />

VIELLEICHT AUCH DER KUNDE.<br />

Anzahl der Unternehmen im Kfz-Handel in Deutschland in den Jahren 2005 bis 2017<br />

50.000<br />

40.000<br />

30.000<br />

20.000<br />

10.000<br />

0<br />

S<br />

martphones,<br />

26.462<br />

29.737<br />

30.851<br />

30.430<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt<br />

© Statista <strong>2019</strong><br />

36.918<br />

35.918<br />

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017<br />

Urlaubsreisen und Nahrungsmittel – fast alles kann man heute<br />

im Internet kaufen. Bei Neuwagen halten sich die Deutschen, auch mangels<br />

Angeboten, noch zurück. Doch das dürfte sich ändern, mit weitreichenden<br />

Folgen für Kunden, Händler und Hersteller.<br />

Bis 2025 werden mehr als 30 Prozent aller Neuwagen in Europa über das Internet verkauft,<br />

prognostiziert eine Studie der Unternehmensberatung Bain. „Damit bricht auch<br />

für den Vertrieb und den Handel eine neue Ära an“, so Marcus Hoffmann, Co-Autor des<br />

Papiers. Triebkraft hinter der Entwicklung sind zum einen die jüngeren, digital-affinen<br />

Kunden, für die das Einkaufen im Internet eine Selbstverständlichkeit ist. Zum anderen<br />

haben auch die Hersteller selbst ein Interesse, zumindest einen Teil des Vertriebs in die<br />

eigenen Hände zu bekommen, um am teuren Händlernetz zu sparen. Und auch die großen<br />

IT-Konzerne spielen im Werben um die Autokäufer der Zukunft kräftig mit.<br />

Vor allem für die Kunden scheint die Digitalisierung des Autohandels verlockend. Nicht<br />

nur den Kauf günstiger Gebrauchsgüter, sondern auch das Tätigen kostspieligerer Investitionen<br />

erledigen viele Verbraucher längst online. Relativ verlässliche Händler- und<br />

Produkt-Bewertungssysteme sowie die verbraucherfreundlichen Rückgaberegelungen<br />

haben das Vertrauen in die neuen Marktplätze schnell wachsen lassen. Selbst die älteren<br />

Konsumenten bilden keine abgehängte Gruppe mehr: 2017 hatten 70 Prozent der<br />

Über-60-Jährigen permanenten Internetzugriff, wie die Unternehmensberatung MHP im<br />

Auftrag unter anderem des Zentralverbands des Deutschen Kfz-Gewerbes (ZDK) ermittelt<br />

hat, der das Thema Digitalisierung im Autohandel längst auf dem Schirm hat.<br />

36.187<br />

36.540<br />

35.289<br />

38.853<br />

39.424<br />

40.051<br />

40.106<br />

Beim Bestellen im Internet geht es aber nicht nur um den Komfortgewinn durch das<br />

Shoppen von der Couch, sondern auch um die einfachere Vergleichbarkeit verschiedener<br />

Angebote. Beides zusammen ist für<br />

viele Konsumenten deutlich attraktiver<br />

als eine samstägliche Ochsentour zu den<br />

regionalen Autohändlern, wie sie bislang<br />

unumgänglich war. Doch der größte<br />

Vorteil von allen dürfte zumindest auf<br />

mittlere Sicht der Preisvorteil sein, denn<br />

ein zentraler Online-Vertrieb über den<br />

Hersteller oder einen Drittanbieter würde<br />

das jahrzehntelang gewachsene indirekte<br />

Vertriebssystem über die Vertragshändler<br />

umgehen. „Der stationäre Autohandel<br />

ist sehr teuer. Der Kunde bezahlt<br />

gut 10 Prozent des Neuwagenpreises nur<br />

für den Handel“, erläutert Autoexperte<br />

Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Center<br />

Automotive Research an der Universität<br />

Duisburg-Essen. Würde man den Händler<br />

aus der Vermarktungskette zwischen<br />

Fabrik und Kunde ausklinken, könnte viel<br />

Geld gespart werden.<br />

Ein Umstand, der die Autohersteller<br />

brennend interessiert – wenn auch nicht<br />

offiziell. Denn für ihre Vertragshändler<br />

ist das Thema Direktvertrieb ein rotes<br />

Tuch. Und noch ist man auf sie angewiesen:<br />

Hersteller und Handel bilden beim<br />

AUTOHANDEL<br />

181


Autoverkauf eine Symbiose mit gegenseitiger Abhängigkeit. Die Händler sind am Vertrieb<br />

und Service der Fahrzeuge interessiert, während die Konzerne für den Absatz die<br />

Händler benötigen. Allerdings sitzen die Hersteller am längeren Hebel, was sie ihre Vertragspartner<br />

regelmäßig spüren lassen. Sie verlangen hohe Investitionen in Architektur,<br />

Ausstattung und Digitalisierung der Showrooms – und sollen im Gegenzug den Fortbestand<br />

des indirekten Vertriebssystems garantieren. Entsprechend vorsichtig gehen<br />

sie beim Thema Online-Autokauf vor, um ihre langjährigen Partner nicht zu verschrecken.<br />

Trotzdem gibt es regelmäßig Testballons zum Thema Internetvertrieb: Aktuell<br />

bietet Audi etwa ein Sondermodell des Sportwagens TT exklusiv im Netz an, den Handel<br />

haben die Ingolstädter dabei mit finanziellen Zugeständnissen an Bord geholt. Ähnliche<br />

Projekte gab es bereits bei Volvo oder VW. Newcomer wie die Volvo-Schwester Lynk&Co<br />

oder Byton aus China haben schon angekündigt, sich bei ihrem Europa-Start ein großes<br />

Händlernetz sparen zu wollen. Stattdessen wird es Online-Vertrieb und wenige Flagship-Stores<br />

in guten Innenstadtlagen geben.<br />

Doch es gibt neben Kunden und Herstellern noch eine dritte Gruppe, die Interesse an<br />

einer Verlagerung des Autokaufs ins Internet haben könnte: Online-Plattformen, die<br />

den markenübergreifenden Verkauf übernehmen wollen. „Die Chancen dieser Unternehmen<br />

besteht darin, gegebenenfalls ohne eigenen Fahrzeugbestand nach Vorbildern<br />

wie Airbnb eine zwischengelagerte Plattform aufzubauen und somit eine Disruption in<br />

der Branche auszulösen“, urteilt die MHP-Studie. Kandidaten für die Etablierung solcher<br />

Neuwagen-Marktplätze gibt es viele – von den bekannten Gebrauchtwagenportalen<br />

über Internetgiganten wie Google oder aufstrebende Start-ups. Bislang haben sie aber<br />

noch ein Problem: Vertrauen. Dieses bringen die Autokäufer zurzeit noch in erster Linie<br />

dem Handel und den Herstellern entgegen. Dort sieht der Kunde Kompetenz und die<br />

Voraussetzungen für eine sichere Abwicklung der teuren Investition. Wie schnell<br />

Online-Unternehmen in diesem Bereich aufholen können, haben sie aber bereits in<br />

anderen Branchen gezeigt.<br />

182<br />

AUTOHANDEL


Revolutionäres Potenzial hat aber noch ein anderer Umstand. Nicht nur könnte der<br />

Verkauf ins Internet wandern, er könnte auch ganz wegfallen. Denn immer mehr Autohersteller<br />

setzen im Neuwagenvertrieb auf eine Art Abonnement. Ein Modell, das vor<br />

allem bei jüngeren Kunden gut ankommt – schließlich kennen sie es von Musik- und<br />

Film-Streaming-Diensten wie Netflix oder <strong>Spot</strong>ify. Die Auto-Flatrates werben mit Flexibilität<br />

und planbaren Kosten. Für eine fixe Monatsrate, die je nach Angebot Posten wie<br />

Wartung, Reparaturen, Reifenwechsel, Versicherung und Steuern enthält, fahren die<br />

Abonnenten immer ein neues Auto, das im Internet gebucht, ihnen bis vor die Haustür<br />

geliefert und gegebenenfalls für Werkstattbesuche auch wieder abgeholt wird. Oft kann<br />

auch während der Vertragslaufzeit auf ein anderes Modell gewechselt werden. Anders<br />

als beim Leasing gibt es keine Anzahlung und die Kosten sind absolut planbar. Auch<br />

ist man nicht über viele Jahre an einen Vertrag gebunden. Tendenziell ist das flexible<br />

Abo-Modell hinsichtlich der monatlichen Kosten etwas teurer als Finanzierung und<br />

Barkauf. In Einzelfällen kann jedoch auch das Gegenteil der Fall sein. Klar ist aber: Der<br />

stationäre Handel bleibt beim Abo-Geschäft außen vor.<br />

Solch ein Service könnte den Autoherstellern<br />

zudem helfen, die reinen Internetautohändler<br />

auf Abstand zu halten. Ganz so<br />

schnell werden die gewohnten Autohäuser<br />

also wohl doch nicht von den städtischen<br />

Einfallstraßen verschwinden.<br />

Autoexperte Dudenhöffer bewertet die Situation der Autohäuser pessimistisch. „Insgesamt<br />

wird der Autohandel in den nächsten 10 bis 15 Jahren deutlich an Bedeutung verlieren.<br />

Ein Markt der schrumpft, sollte Anlass zur Überlegung geben, wie man am besten<br />

aussteigt.“ Seiner Ansicht nach sollte der Handel sich auf Services – also Wartung und<br />

Reparatur konzentrieren. Doch es geht vielleicht auch ohne den ganz großen Schnitt.<br />

Die Unternehmensberater von Bain etwa schlagen vor, die Digitalisierung für den stationären<br />

Handel nutzbar zu machen. Dank intensiver Datenanalysen könnten die Hersteller<br />

ihre Kunden besser kennenlernen und individuelle Betreuungsstrategien entwickeln, die<br />

die Autohäuser lokal umsetzen. Käufer könnten sich mit individueller Kunden-ID online<br />

informieren, im Autohaus beraten lassen, eine Testfahrt machen und am Ende im Netz<br />

bestellen, ohne Daten mehrmals ein- oder angeben zu müssen. Bei Reparaturen und<br />

Wartung hätten sie zudem einen persönlich bekannten Ansprechpartner.<br />

AUTOHANDEL<br />

183


Roboterautos im Stadtverkehr<br />

DER PROGRAMMIERTE STAU<br />

ROBOTERAUTOS SIND MÖGLICHERWEISE NICHT DIE LÖSUNG, SONDERN DAS PROBLEM. ZU-<br />

MINDEST WENN ES UM DIE VERSTOPFTEN STRASSEN DER INNENSTÄDTE GEHT.<br />

A<br />

utonom fahrende Autos versprechen nicht<br />

nur mehr Verkehrssicherheit sondern auch<br />

weniger Staus. Ob sie letzteres halten können,<br />

ist aber mehr als ungewiss. Experten<br />

befürchten sogar noch größeres Chaos auf den Straßen.<br />

Die Idee mit den Roboterautos klingt für Stadtplaner<br />

zunächst attraktiv. Die vernetzten Pkw fahren enger<br />

gestaffelt als es Menschen könnten, trödeln nie, wählen<br />

automatisch die beste Route und müssen am Zielort<br />

nicht nach einem Parkplatz suchen. Doch das Roboterauto<br />

kommt nicht plötzlich von heute auf morgen, sondern<br />

langsam und über Jahre. In diesem Zeitraum würden sich<br />

autonome und menschlich gesteuerte Fahrzeuge den<br />

Straßenraum teilen.<br />

Eine Studie der Unternehmensberatung Arthur D. Little<br />

hat die Effekte des Mischverkehrs an einer realen Ampel<br />

beobachtet. Aktuell – noch ganz ohne Roboterfahrzeuge<br />

- passieren die Lichtzeichenanlage an der B3 nahe<br />

Frankfurt 43 Autos pro Grünphase. Wären nur noch autonome<br />

Pkw unterwegs, würden es 500 über die Kreuzung<br />

schaffen, bevor die Ampel wieder Rot zeigt. Allerdings<br />

nur, wenn alle Pkw eine Standardlänge von 3 Metern<br />

hätten und der Abstand zwischen ihnen elektronisch geregelt<br />

konstant einen Meter betrüge – dann könnte die<br />

Autoschlange wie ein Güterzug in einem Rutsch über die<br />

Kreuzung fahren. Im Mischverkehr jedoch, wenn zum Beispiel<br />

nur jedes zweite Fahrzeug automatisiert ist, sinkt<br />

die Zahl der Fahrzeuge auf 36 – also sogar unter den<br />

heutigen Wert. Denn während Menschen Vorschriften zu<br />

Tempo und Sicherheitsabstand missachten, halten sich<br />

Computer strikt an die Regeln. Und stören damit letztlich<br />

den Verkehrsfluss.<br />

Ein weiteres Problem: Bequemlichkeit und Geiz. Gerade<br />

die Kombination beider menschlichen Schwächen könnte<br />

für verstopfte Straßen sorgen, zeigt eine Studie der Boston<br />

Consulting Group. Weil das Roboterauto bequemer<br />

ist, dürften zahlreiche ÖPNV-Nutzer auf den Pkw wechseln.<br />

Im Ergebnis erhöht sich die Fahrzeit in den Stadtzentren<br />

um 5,5 Prozent. Forscher der Universität in Santa<br />

Cruz befürchten zudem, dass autonome Privatfahrzeuge<br />

nach dem Abladen ihrer Passagiere dauerhaft in der Umgebung<br />

kreuzen und auf die Rückfahrt warten, um die<br />

innerstädtischen Parkgebühren zu sparen.<br />

Stimmen die Analysen, müssen sich die Städte für die<br />

autonome Zukunft Regeln einfallen lassen, die die Effekte<br />

von Roboterautos in die richtige Richtung lenken.<br />

Dazu könnten Vorschriften zu Energieverbrauch und Parken<br />

genauso zählen wie die Beschränkung auf bestimmte<br />

Bereiche. Aber auch umfassende Verkehrskonzepte<br />

mit einer Mischung aus Robotertaxis, Car-Sharing und<br />

intelligenter Verkehrsleitung könnte für Erleichterung<br />

sorgen. Und das durchaus schon lange bevor eine hundertprozentige<br />

Autonomie-Quote erreicht ist.<br />

184<br />

ROBOTERAUTOS


ACV Automobil-Club Verkehr – Der moderne Mobilitätsdienstleister<br />

LICHT IM LADE-DSCHUNGEL<br />

ELEKTROANTRIEB ODER MILDHYBRID,<br />

LADEN MIT WECHSEL- ODER GLEICHSTROM:<br />

DIE MOBILITÄT VON MORGEN WIRD SAUBE-<br />

RER, ABER NICHT UNBEDINGT WENIGER<br />

KOMPLIZIERT. ALS MOBILITÄTSPARTNER<br />

FÜHRT DER AUTO-MOBILCLUB ACV SEINE<br />

MITGLIEDER BERATEND UND MIT PERFEK-<br />

TEM SERVICE DURCH DEN DSCHUNGEL<br />

DER NEUEN MÖGLICHKEITEN.<br />

H<br />

ybrid, Elektro oder Wasserstoff? Ach, und<br />

Erdgas und LPG gibt es ja auch noch! Gar nicht<br />

so einfach, sich als Autokäufer für eine zukunftsfähige<br />

Antriebslösung zu entscheiden.<br />

Dabei sollte man die Entscheidung nicht daran festmachen,<br />

welche Technik am innovativsten wirkt, sondern<br />

überlegen, welche am besten zum eigenen Anforderungs-<br />

und Fahrprofil passt.<br />

Hilfestellung von unabhängiger Seite kommt vom ACV:<br />

Auf seiner Webseite (www.acv.de) lädt der Automobilclub<br />

zu einem Selbsttest per Drive-O-Mat ein. Abgefragt<br />

werden unter anderem die tägliche Fahrtstrecke, der<br />

persönliche Fahrstil, wie häufig der Nutzer das Fahrzeug<br />

bewegt, wie wichtig ihm Reichweite, Kosten und Umweltschutz<br />

sind und ob er bereit ist, Einschränkungen beim<br />

Tanken oder Parken hinzunehmen.<br />

Am Ende des Tests erfährt man dann zum Beispiel, dass<br />

man ein Gasauto-Typ ist: schon daran interessiert, Spritkosten<br />

zu sparen, ohne aber die ganz großen Einschränkungen<br />

hinnehmen oder allzu viel Budget investieren<br />

zu wollen. In weiterführenden Beiträgen wird dann beispielsweise<br />

über die Vor- und Nachteile von Erdgas- und<br />

Autogasfahrzeugen informiert.<br />

Das Thema Elektromobilität verfolgt der ACV ebenfalls<br />

intensiv und durchaus mit einem kritischen Auge.<br />

Das Mitgliedermagazin „ACV Profil“ berichtet in seiner<br />

aktuellen Ausgabe über die „Lade-Hemmung“, die den<br />

Durchbruch der E-Mobilität in Deutschland erschwert.<br />

Der ACV kritisiert, dass der immer wieder geforderte und<br />

versprochene Ausbau der Lade-Infrastruktur immer noch<br />

zu langsam läuft. Auch wenn die Zahl der Stationen zuletzt<br />

zugenommen hat: In Berlin müssten sich laut ACV<br />

4.500 Einwohner einen Ladepunkt teilen, in Amsterdam<br />

dagegen nur 400.<br />

Ebenso ärgerlich sind die oft verwirrenden und schwer<br />

durchschaubaren Tarife. „Die Preisschwankungen sind<br />

enorm“, kritisiert ACV Geschäftsführer Holger Küster,<br />

„und häufig muss man an einer öffentlichen Ladesäule<br />

im Vergleich deutlich mehr bezahlen als für den Strom zu<br />

Hause.“ Unterwegs würden zudem unübersichtliche und<br />

uneinheitliche Zugangsvoraussetzungen das Aufladen<br />

erschweren. Häufig wird sogar zunächst eine Online-<br />

Registrierung verlangt; schlägt diese fehl, fließt kein Saft<br />

durch die Leitung.<br />

Die e-drive Ladekarte<br />

gewährt Zugang zu den<br />

rund 100.000 Stationen<br />

des größten europäischen<br />

Ladenetzes<br />

Abhilfe verschafft hier eine Universallösung, wie sie<br />

der ACV in Form der e-drive Ladekarte anbietet. Diese<br />

gewährt Zugang zu den rund 100.000 Stationen des<br />

Anbieters NewMotion, der das größte Ladenetz Europas<br />

betreibt. Dabei ist über die Karte eine einheitliche Abrechnung<br />

unabhängig vom jeweiligen Zugangssystem<br />

sichergestellt. Den Überblick über die Abrechnungen<br />

behält der Nutzer online über das Portal von NewMotion.<br />

Bei der Reiseplanung und bei der spontanen Suche nach<br />

Ladestationen hilft die ACV Co-Pilot App fürs Smartphone;<br />

hier wird auch in Echtzeit angezeigt, ob die<br />

Station aktuell frei oder belegt ist.<br />

ACV – AUTOMOBILCLUB VERKEHR<br />

185


Die Tankstelle der Zukunft<br />

DIE GRÜNEN<br />

ENERGIEMAKLER<br />

RUND 14.000 TANKSTELLEN GIBT ES AKTUELL IN DEUTSCHLAND. DOCH WIE LANGE NOCH? DAS E-AUTO<br />

BEDROHT ERNSTHAFT DAS ALTHERGEBRACHTE GESCHÄFTSMODELL DER FLÜSSIGKRAFTSTOFF-ZAPF-<br />

STATIONEN. DOCH DIE BETREIBER ARBEITEN SCHON AN PLÄNEN FÜR DIE ELEKTRISCHE ZUKUNFT.<br />

A<br />

uch wenn es noch Jahrzehnte dauern dürfte:<br />

Der Verbrennungsmotor wird verschwinden.<br />

Und mit ihm der Bedarf an klassischen<br />

Tankstellen für Diesel und Super. Mineralölkonzerne<br />

wie Shell oder Aral haben mit dem Aufstellen<br />

von E-Auto-Ladesäulen auf den sich abzeichnenden<br />

Mobilitätswandel reagiert. Doch dabei wird es nicht bleiben:<br />

Zukunftsentwürfe sehen Tankstellen zunehmend als<br />

„grüne“ Service-Welten und moderne Mobilitäts-Hubs.<br />

186<br />

DIE TANKSTELLE DER ZUKUNFT<br />

Viele Tankstellen haben bereits begonnen, ihr Angebot<br />

stärker auf die Versorgung batterieelektrischer und<br />

wasserstoffbetriebener Fahrzeuge einzustellen. Stromladesäulen<br />

werden in den kommenden Jahren immer<br />

häufiger zum Standardangebot der Anlagen zählen. Vor<br />

allem an Fernstraßen ist zudem die Aufstellung ultraschneller<br />

Lader für eilige Reisende interessant. Shell hat<br />

angekündigt, zusammen mit dem Stromanbieter EnBW<br />

in Deutschland noch dieses Jahr 50 Schnellladesäulen<br />

für alle Steckerstandards zu installieren. Weitere sollen<br />

folgen. Auch das Netz an Wasserstofftankstellen soll<br />

dichter werden. Eine Studie der Eidgenössische Materialprüfungs-<br />

und Forschungsanstalt (EMPA) prognostiziert,<br />

dass Tankstellen mit der Energie aus Photovoltaik-Dächern<br />

in rund anderthalb Jahrzehnten ihre Treibstoffe<br />

selbst produzieren. Neben Strom und Wasserstoff für<br />

E-Autos könnten so auch synthetische Diesel- und Benzinkraftstoffe<br />

generiert werden.


In einer gemeinsam von Aral und dem Deutschen Zentrum<br />

für Luft- und Raumfahrt (DLR) erstellten Studie<br />

kommt Tankstellen jedoch eine weitreichendere Rolle als<br />

die des Energiemaklers zu. Demnach könnten sie sich zu<br />

Knoten- und Anlaufpunkten für diverse Mobilitätsformen<br />

wandeln. So sollen Tankstellen künftig nicht nur schnelles<br />

Laden für E-Autofahrer anbieten, sondern auch als<br />

Akkuwechselstationen für Motorroller und E-Bikes fungieren.<br />

Ein weiterer Zukunftsbaustein ist die Funktion als<br />

Servicestation für autonome Fahrzeugflotten. Neben der<br />

Versorgung mit Energie, in welcher Form auch immer,<br />

wären beispielsweise Pflegemaßnahmen wie die Fahrzeugreinigung<br />

oder kleine Reparaturen denkbar.<br />

Außerdem soll die Tankstelle zu einem Knotenpunkt<br />

werden, an dem viele unterschiedliche Mobilitätsformen<br />

aufeinandertreffen. So sieht die Aral-Studie Landeplätze<br />

für elektrische Microflieger wie etwa Personendrohen<br />

oder eVTOLs vor. Von Lufttaxis können Personen auf<br />

dem Gelände der Tankstelle direkt auf autonome Autotaxis<br />

oder einen elektrischen Mietroller umsteigen. Auch<br />

als Logistik-Center könnte Tankstellen in Zukunft eine<br />

größere Rolle beikommen. Bereits heute finden sich in<br />

Deutschland auf etlichen Aral-Tankstellen Paketstationen.<br />

Selbstverständlich werden Tankstellen auch in einigen<br />

ihrer klassischen Geschäftsfelder weiter aktiv bleiben.<br />

Die Rolle als 24-Stunden-Supermarkt wird vermutlich<br />

eine tragende Umsatzsäule bleiben, sicher auch in modernisierter<br />

Form. In China etwa können Snacks und Getränke<br />

bereits vom Auto aus geordert und mit digitalen<br />

Bezahlsystemen gekauft werden. Mit dem Ausbau von<br />

Gastronomiewelten ließe sich die Attraktivität als Konsumzentrum<br />

weiter steigern.<br />

Auch typische Serviceangebote wie etwa Wagenwäsche<br />

haben eine Zukunft. Wenn künftig Tankstellen<br />

vornehmlich regenerative Energien bereitstellen, würde<br />

das auch die Klimabilanz der Fahrzeugwäsche verbessern.<br />

Ein interessantes Modell hat etwa die PM-Tankstelle<br />

Geilenkirchen umgesetzt, die neben der Erzeugung<br />

von Solarstrom auch Regenwasser auffängt sowie<br />

Brauchwasser aufbereitet und so für Wagenwäsche kein<br />

Trinkwasser mehr verbraucht. Dass Tankstellen grüner<br />

werden, ist also nicht nur Vision, sondern in Teilen bereits<br />

Wirklichkeit.<br />

DIE TANKSTELLE DER ZUKUNFT<br />

187


188<br />

CLASSIC SPOT<br />

Wie die 9 das Automobil<br />

Jahre<br />

in Fahrt brachte<br />

„Meine Lieblingsidee war, die Lokomotive auf<br />

die Straße zu stellen. Ich wollte sie aus ihrer<br />

Zwangsläufigkeit befreien.“<br />

(Automobil-Pionier Carl Benz, dessen Patent-Motorwagen 1879 initiiert wurde)<br />

1889: Ganz Paris bewundert den Benz-Motorwagen


CLASSIC SPOT<br />

189<br />

Freiheit<br />

durch individuelle Mobilität sollte das Automobil<br />

nach dem Willen seiner Erfinder Carl Benz und<br />

Gottlieb Daimler bringen. Eine große Idee, deren<br />

Realisierung seit dem Jahr 1879 vehement vorangetrieben wurde. Dennoch dauerte es bis<br />

1889, ehe die selbstfahrenden Motorkutschen gesellschaftliche Akzeptanz erfuhren: im zukunftsgläubigen<br />

Frankreich. In Deutschland dagegen bremsten Skeptiker und Traditionalisten<br />

die Verbreitung der pferdelosen Wagen, bis dem Automobil 1899 endlich der Durchbruch<br />

gelang. Damals wurde die „Erste Internationale Motorwagen-Ausstellung Berlin“ zum<br />

Treffpunkt von über 120 Autofirmen und zur Attraktion für eine halbe Million begeisterter<br />

Besucher. Bezahlbar wurden Autos in Europa aber erst 1919 als Citroen die Fließbandfertigung<br />

zum Vorboten der Massenmotorisierung machte - bis die Erde 1969 „vollmotorisiert“<br />

war. Zeit für das Projekt Mondauto, vor allem aber für die Entwicklung sicherer und umweltfreundlicher<br />

Fahrzeuge, die <strong>2019</strong> in eine neue Ära starten mit dem Ziel CO 2-neutraler,<br />

autonomer und unfallfreier Mobilität. Diese Geschichte des Automobils ist vielfach erzählt<br />

worden, aber haben Sie schon das magische Moment der „9“ entdeckt? Tatsächlich waren es<br />

immer „9er“ Jahre, in denen die größten Revolutionen erfolgten. Ob es daran liegt, dass die<br />

Neun in vielen Kulturen als vollkommene Zahl gilt oder ob einfach der Zufall Regie führte?<br />

Entscheiden Sie einfach selbst.<br />

1889: Rüsselsheim wird Motorwagen-<br />

Metropole<br />

1899: Louis Renault revolutioniert die Antriebstechnik<br />

Es war der Silvesterabend 1879, an<br />

dem der Funke zum Bau des allerersten<br />

Patent-Automobils übersprang: Der<br />

von Carl Benz entwickelte Einzylinder-Benzinmotor<br />

lief zum ersten Mal<br />

und bescherte seinem Konstrukteur<br />

so viel Erfolg, dass sechs Jahre später<br />

sein erstes Veloziped durch Mannheim<br />

knatterte. Erfolgreich vermarktet werden<br />

konnte dieser Benz Patent-Motorwagen<br />

allerdings erst zum Ende des<br />

Jahrzehnts. Wie abgefahren dieses Jahr<br />

1889 war, zeigt ein Blick auf die Pariser<br />

Weltausstellung. Unter dem neu eröffneten<br />

Eiffelturm versammelten sich<br />

Millionen tempohungrige Menschen,<br />

die erleben wollten, wie der soeben industrialisierte<br />

Globus in die finale Dekade<br />

des 19. Jahrhunderts raste. Nicht<br />

nur mit Schnellzügen und Expressschiffen,<br />

sondern mit neumodischen Automobilen,<br />

die plötzlich ganz Frankreich<br />

euphorisierten. Während die Benzinkutschen<br />

der Pioniere Gottlieb Daimler<br />

und Carl Benz auf ihrem Heimatmarkt<br />

kaum Käufer fanden, füllten die Gallier<br />

die Orderbücher so rasch, dass Lieferzeiten<br />

unvermeidlich wurden. Deutsche<br />

Motoren arbeiteten nun in Lizenz bei


190<br />

CLASSIC SPOT<br />

1909: Erstes Auto in Millionenauflage war Henry Fords Model T<br />

1899: Kraftübertragung per Kardanwelle in der Renault Voiturette 1909: Eine echte Bugatti-Entwicklung war der bezahlbare<br />

Peugeot Bébé<br />

Panhard Levassor, Peugeot und anderen französischen Fabrikaten und die Hautevolee präferierte<br />

fortan moderne Kraftwagen gegenüber Kutschen.<br />

„Von Paris in die Welt“, lautete ein Werbeslogan und tatsächlich blieb Frankreich bis zur Jahrhundertwende<br />

der Innovationstreiber bei Automobilen und Industriegütern, wie auch Adam<br />

Opel erkannte. „Stinkkarren für die Reichen“ hatte der Unternehmensgründer die frühen<br />

selbstfahrenden Vehikel genannt, dafür aber die Idee des Fahrrads aus Paris nach Rüsselsheim<br />

gebracht. Nicht lange und Opel war größter Zweiradproduzent der Welt. Erst 1899, kurz nach<br />

Adam Opels Tod, begann seine Söhne mit der Serienfertigung des ersten Autos vom Typ Opel<br />

System Lutzmann. 1899, dieses Jahr stand unter Strom, vielleicht weil die doppelte „9“ nur<br />

durch das Triple im Jahr 1999 getoppt wurde. Jedenfalls wurde das letzte Annum des 19. Jahrhunderts<br />

mit Elektro-Herden in Küchen und elektrischen U-Bahnen gefeiert. Die Automobilindustrie<br />

verkaufte mehr Elektrofahrzeuge als Verbrenner und natürlich war es ein Elektromobil,<br />

mit dem der Belgier Camille Jenatzy als erster Mensch die 100-km/h-Marke übertraf.<br />

Anders bei den 1899 erwachenden Industriegiganten, die unbeeindruckt auf Benziner setzten:<br />

Während in Turin Italiens Automobilriese Fiat das Laufen lernte, demonstrierte Louis<br />

Renaults Voiturette die Vorteile der Kraftübertragung über die Kardanwelle. In den USA<br />

bereitete Oldsmobile den Boden für die erste Großserienfertigung und auf dem New Yorker<br />

Broadway und europäischen Boulevards wurden Konsumtempel neuer Art eröffnet: die ersten<br />

Autohäuser.<br />

1909 lag es dann aber am Aeronautiker Louis Blériot zu beweisen, dass die Franzosen<br />

noch immer das Tempo des Fortschritts vorgaben: Mit einem selbstkonstruierten Eindecker<br />

überflog Blériot den Ärmelkanal. Tatsächlich war es fünf Jahre vor dem Ersten Weltkrieg<br />

noch ein friedlicher Wettstreit, in dem<br />

vor allem in Europa und Nordamerika an<br />

neuen Patenten gearbeitet wurde, die aus<br />

einem Zukunftsroman des 21. Jahrhunderts<br />

stammen könnten. Kleine Kostproben gefällig?<br />

Für eine Volkszählung im Deutschen<br />

Reich wurden 1909 erstmals Datenverarbeitungsanlagen<br />

installiert, die mit Lochstreifen<br />

arbeiteten. Solarenergie als regenerative<br />

Kraftquelle war ebenfalls schon im Einsatz,<br />

etwa in Kalifornien, wo tausende Pumpen<br />

mit Sonnenenergie betrieben wurden. Nur<br />

der Abgas-Katalysator arbeitete anders als<br />

heute: Der französische Erfinder Michel<br />

Frenkel vertraute auf einen desodorierenden<br />

Auspufftopf.<br />

Und die Automobilhersteller? Sie standen<br />

1909 an der Schwelle zur Großserie. Ford<br />

war mit einem Ausstoß von jährlich 17.700<br />

Model T weltgrößter Automobilhersteller<br />

und bereitete die Fließbandfertigung vor.<br />

Der Automobilbauer Bugatti ging an den<br />

Start und entwickelte neben Renn- und<br />

Sportwagen auch einen wegweisenden


CLASSIC SPOT<br />

191<br />

Kleinwagen: Der Peugeot Bébé gilt als Vorläufer des modernen Cityflitzers. Dagegen<br />

fand der Opel Doktorwagen als erstes erschwingliches Modell für Landärzte große<br />

Verbreitung.<br />

1919 lag Europa noch in den Trümmern des gerade überwundenen<br />

Ersten Weltkriegs und dennoch präsentierte André Citroën<br />

seinen Typ A als erstes potentielles Modell für Millionen Käufer.<br />

Der visionäre französische Automobilkonstrukteur führte<br />

die Fließbandfertigung in Europa ein, sponsorte Verkehrszeichen<br />

an Hauptstraßen und machte das Auto durch Finanzierungsmodelle<br />

erschwinglich. England feierte dagegen<br />

die erste Atlantiküberquerung per Flugzeug durch<br />

John William Alcock und Arthur Whitten-Brown und<br />

bereitete sich auf die kommende Massenmotorisierung vor: London<br />

rühmte sich der ersten Umgehungsstraße, deren Konzept bald andere Metropolen kopierten.<br />

Auch 1929 machten Straßen Schlagzeilen, denn in Deutschland begann der Bau der allerersten<br />

Autobahn von Bonn nach Köln. Eine Berliner <strong>IAA</strong> gab es in jenem Jahr der Weltwirtschaftskrise<br />

zwar nicht, dafür jedoch zukunftsweisende Weichenstellungen in der Automobilindustrie:<br />

Mit dem Maybach V12 wurde der Zwölfzylinder ultimatives Prestigesymbol in der<br />

deutschen Luxusliga und mit dem Produktionsanlauf des BMW Dixi erweiterte der bayerische<br />

Luftfahrt- und Motorradspezialist sein Programm um die zukünftig wichtigste Sparte,<br />

das Automobil. Dagegen verkaufte die Familie Opel ihr Unternehmen an die amerikanische<br />

General Motors Corporation (GM) - gerade als die GM-Volumenmarke Chevrolet zur neuen<br />

Nummer eins in der Welt aufstieg. Analysten ermittelten, dass Detroit damals 85 Prozent der<br />

Pkw-Weltproduktion lieferte. Während die weltweite Depression über 50 Marken in den Abgrund<br />

zog, zeigten andere wie Peugeot, dass mit modernen, familientauglichen Kompakten á<br />

la Peugeot 201 ein Neustart möglich war.<br />

1939: Noch heißt der VW Käfer KdF-Wagen<br />

Das Thema Volksauto bestimmte die Modellpaletten vieler Marken in den 1930er Jahre bis<br />

auf dem Berliner Autosalon 1939 Adolf Hitlers Projekt des sogenannten KdF-Wagens vorgestellt<br />

wurde. Ausgeliefert wurde dieser bald liebevoll „Käfer“ genannte Heckmotor-Kleinwagen<br />

allerdings erst nach dem Inferno des<br />

Zweiten Weltkriegs und nun unter der Marke<br />

Volkswagen. Mit mehr als 15 Millionen<br />

Einheiten überholte das Wolfsburger Massenmodell<br />

schließlich sogar die Stückzahlen<br />

des Ford Model T. Auch Fiat machte sich<br />

1939 fit für die Volksmotorisierung, denn im<br />

neu eröffneten Werk Mirafiori sollten nach<br />

dem Krieg die Modelle 500 und 600 millionenfach<br />

von den Fertigungsstraßen fahren.<br />

Modern Times sogar in der Formensprache:<br />

Das bucklige Fließheck von VW Käfer<br />

und Fiat war weltweit Mode. Inspiriert vom<br />

Stromliniendesign der frühen 1930er zeigten<br />

zuerst US-Modelle Fastback und dann<br />

auch viele Europäer wie Ford Taunus, Volvo<br />

PV444, Renault 4CV oder Peugeot 203.<br />

1929: Mit dem kleinen Dixie kam BMW aufs Auto<br />

1929: Der Peugeot 201 führte die Kompaktklasse<br />

in die Moderne


192<br />

CLASSIC SPOT<br />

der in Detroit erdacht worden war, um den Fahrzeugabsatz im wohlstandssatten Nachkriegs-Amerika<br />

zu beschleunigen. Geplante Obsoleszenz, die gezielte vorzeitige Alterung von<br />

Autos, um neue Nachfrage zu schaffen, führte zu 6,60 Meter langen Straßenkreuzern mit<br />

über ein Meter hohen Heckflossen. Elvis Presley kaufte gleich 32 Stück von den V8-Flossen,<br />

darunter einen Cadillac für Mama. Nur während seiner Armee-Zeit in Deutschland, bevorzugte<br />

der „King of Rock’n‘Roll“ BMW 507, vielleicht waren ihm die deutschen Cadillac-Tarife<br />

zu verrückt. Immerhin kostete ein 59er Cadillac in Germany mehr als Kanzler Konrad Adenauers<br />

Mercedes-300-Staatskarosse und ein Chrysler Imperial war teurer als drei Mercedes<br />

der S-Klasse Serie 220 S bis 300 SE.<br />

1949: Auch DKW-Transporter brachten die<br />

Wirtschaft in Fahrt<br />

1949 waren Treibstoffe noch rationiert und<br />

kriegszerstörte Trümmerlandschaften allgegenwärtig.<br />

Trotzdem wurde das Auto zum<br />

wichtigsten Beschleuniger des Wirtschaftswunders<br />

und Wohlstandssymbol im jetzt<br />

zweigeteilten Deutschland aus Bundesrepublik<br />

und DDR, aber auch in den meisten<br />

anderen europäischen Staaten.<br />

Die Automobilmessen mutierten zum<br />

Schaufenster der Nachkriegsmode mit den<br />

ersten Modellen im Pontondesign (Borgward<br />

Hansa und Standard Vanguard) und<br />

einer Flut vielseitiger Transporter. Neben<br />

dem VW T1 waren es vor allem die DKW<br />

Schnellaster der in Ingolstadt gegründeten<br />

Auto Union GmbH und viele heute längst<br />

vergessene Minifrachter wie Tempo, Goliath<br />

oder Gutbrod, die für Bauboom sowie<br />

Fress- und Reisewelle rackerten. Was damals<br />

keiner ahnte: Der chinesische Staatsführer<br />

Mao Zedong legte 1949 den symbolischen<br />

Grundstein für den heute global größten<br />

Automarkt, in dem er den französischen<br />

Ford Vedette als Blaupause für die ersten<br />

Funktionärslimousine im Land der Mitte<br />

nutzte.<br />

1959 erreichte die sowjetische Sonde Lunik<br />

den Mond und die USA reagierten mit Pioneer-Raumsonden.<br />

Vor allem aber verliehen<br />

die Amerikaner der Automobilmode Flügel<br />

und Flossen, die in den Himmel wuchsen<br />

wie das Weltraum-Wettrennen. Fast alle<br />

Autobauer von Cadillac bis Thunderbird,<br />

von Alfa bis Volvo folgten dem Space-Look,<br />

Mit einer in Crashtests erprobten patentierten Sicherheitskarosserie mit kalkulierten<br />

Knautschzonen wiesen diese Mercedes in eine Zukunft mit weniger Verkehrsopfern. Denn<br />

während es 1959 in Deutschland nur ein Fünftel der heutigen Fahrzeugbestands gab, registrierte<br />

die Statistik 16.477 Verkehrstote und damit fünf Mal mehr Getötete als heute. Zur bis heute<br />

wichtigsten Sicherheitsausstattung in der Geschichte des Automobils sollte aber der serienmäßige<br />

Dreipunkt-Sicherheitsgurt werden, mit denen 1959 erstmals die Volvo Typen Amazon<br />

und „Buckel-Volvo“ PV 544 vorfuhren. Unfallforscher schätzen, dass Dreipunkt-Gurte bis<br />

heute schon mehr als einer Million Menschen das Leben gerettet haben.<br />

Bunt wie die Protestvehikel der gegen das Establishment rebellierenden Studentengeneration,<br />

psychedelisch abgedreht wie die Flower-Power-Mobile der Besucher des Woodstock-Festivals,<br />

futuristisch wie das erste Mondfahrzeug, unprätentiös wie die von Bundeskanzler Willy<br />

Brandt und seiner ersten sozialliberalen Koalition geschätzten Strich-Acht-Mercedes oder aber<br />

in rasanten Formen gezeichnet wie die ersten Überschalljets Concorde und Tupolew 144: Derart<br />

aufregend vielfältig war die Auto-Mode des Jahres 1969. Dieses Jahr kümmerte sich um<br />

keinerlei Konventionen. So waren Familienfahrzeuge nicht mehr vernünftig und praktisch,<br />

1 2<br />

3<br />

1) 1949: Der VW Bulli war von Beginn<br />

an ein Bestseller<br />

2) 1969: Familiensport mit Ford Capri<br />

3) 1959: Als die Cadillac-Flossen in den<br />

Himmel wuchsen


CLASSIC SPOT<br />

193<br />

sondern vor allem verführerisch geformt, also genau wie ein kleines Sportcoupé fürs große<br />

Glück namens Ford Capri. Vier Sitze und ein geräumiger Gepäckraum zu günstigen Preisen,<br />

das Ganze verpackt in dramatisches Design – fertig war das Dreamcar für Familienväter. Opel<br />

konterte den Capri mit dem Manta, Nissan machte den 240Z zum Millionenerfolg und Ferrari<br />

brachte den Dino für alle, die sich keinen 365 GTB/4 Daytona leisten konnten: Bezahlbare<br />

Sportcoupés bescherten große Stückzahlen.<br />

International wie nie zuvor gab sich die <strong>IAA</strong> 1979. Waren zehn Jahre zuvor nur zwei japanische<br />

Automobilmarken auf der Frankfurter Autoschau, zeigte nun jeder Hersteller aus dem<br />

Land der aufgehenden Sonne in Deutschland Flagge. Junge Autonationen wie Rumänien<br />

(Dacia) und Jugoslawien (Zastava) sowie Spanien (Seat) präsentierten sich mit preiswerten<br />

Alternativen zur europäischen Kompaktklasse, die inzwischen vom VW Golf angeführt<br />

wurde und Frontantrieb und Dieselmotor nunmehr als Selbstverständlichkeiten betrachtete.<br />

Effizienz wurde groß geschrieben seit den beiden weltweiten Energiekrisen der 1970er. Hinzu<br />

kam ein neues gesellschaftliches Bewusstsein für Nachhaltigkeit, das sich im Einzug der Partei<br />

der Grünen in Landesparlamente spiegelte, aber auch in Diskussionen um Müllvermeidung<br />

und die Gefahren eines Waldsterbens. Neue Automodelle wurden nun mit recyclingfähigen<br />

Materialien ausgestattet und der Katalysator in USA und Japan Pflicht.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

1) 1959: Volvo brachte den<br />

Sicherheitsgurt in Serie<br />

2) 1969: Psychedelisches Art-Car made<br />

in Woodstock<br />

3) 1979: Dacia punktete erstmals als<br />

Preisbrecher<br />

In Deutschland zählte der Katalysator erst 1989 zur Standardausstattung, dafür aber in geregelter,<br />

besonders effektiver Spezifikation. Ansonsten prägten Roadster, V12-Motoren und<br />

elektronische High-Tech die Trends des Jahres 1989. Allen voran der <strong>IAA</strong>-Superstar BMW<br />

850i als erstes deutsches V12-Traumcoupé der Nachkriegsära mit Finessen wie Stabilitäts- und<br />

Traktionskontrolle. Luxus auf japanische Art demonstrierten die neuen Premiumplayer Lexus<br />

und Infiniti, während der Audi V8 seine Ansprüche auf den Einzug in den Kanzlerfuhrpark<br />

anmeldete. Bevor Audi (mit dem A8) das Kanzlerauto stellte, gab es aber erst einmal ein geeintes<br />

Deutschland, denn die innerdeutsche Teilung wurde im Herbst 1989 durch eine friedliche<br />

Revolution hinweggefegt.<br />

1989: V12-Hightech feierte der BMW 850i


194<br />

CLASSIC SPOT<br />

Die grenzenlose Freude am klassischen Roadster feierte dagegen der Mazda MX-5. Tatsächlich<br />

gelang es dem kleinen und bezahlbaren Stoffmützenträger, das totgeglaubte Sportwagensegment<br />

neu zu beleben und zum Millionenerfolg zu beschleunigen. Erfolg bringt Neid und<br />

so setzte sich der MX-5 wenige Jahre später mit über 30 Konkurrenten auseinander. Darunter<br />

nicht nur BMW Z3 oder Fiat Barchetta, sondern auch ein Kia Roadster – denn 1989 waren<br />

alle koreanische Marken in Europa am Start.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

1) 1989: Das Revival des Roadsters<br />

gelang dem Mazda MX-5<br />

2) 1999: Die Welt retten wollte schon<br />

der erste Toyota Prius<br />

3) 1999: Mit dem Mercedes SLK zündete<br />

ein Megatrend, die Coupé-Cabrios<br />

Das Alpha und das Omega: So interpretieren Mythologien und Religionen die dreifache<br />

Neun, wie sie das Jahr 1999 beinhaltete. Für das Alpha stand damals der Euro, denn die europäische<br />

Währung wurde erfolgreich als Buchgeld eingeführt. Aber die Menschen beschäftigte<br />

vor allem die Angst vor dem Jahrtausendwechsel und einem Y2K-Computer-Gau. Weltweit<br />

wurde befürchtet, dass der Umstieg auf die Jahreszahl 2000 Computersysteme aus dem Takt<br />

bringen und sogar Flugzeuge abstürzen lassen könnte. Die Jets blieben zum Glück am Himmel<br />

und die EDV arbeitete auch nach 1999 zuverlässig, so dass damals erstmals mehr als zehn<br />

Millionen Deutsche das junge World Wide Web nutzen konnten. Auch auf den Straßen kündigte<br />

sich das 21. Jahrhundert als neue Ära an: Toyota hatte mit dem Prius das Hybrid-Zeitalter<br />

eröffnet, Drei-Liter-Autos wie Audi A2 und VW Lupo sorgten für Furore – fanden aber<br />

viel zu wenige Käufer. Großen Spaß und starke Stückzahlen brachten dagegen die neuen<br />

Coupé-Cabriolets von Mercedes (SLK) und Peugeot (206 CC), vor allem aber SUV und Crossover-Kombis,<br />

die nach und nach fast alle Familien- und Freizeit-Vans verdrängen sollten.<br />

2009 waren die großen SUV von Audi bis Volvo bereits gleichbedeutend mit einer<br />

Lizenz zum Gelddrucken, aber auch Hypercars waren gefragt wie nie zuvor. Ungeachtet<br />

übervoller Autobahnen und Highways beeindruckten<br />

die Tempobolzer mit rekordverdächtigen<br />

Vmax-Werten: Chauffierte der<br />

5,30 Meter lange Luxusliner Bentley Continental<br />

Flying Spur seine Passagiere erstmals<br />

mit Tempo 322, durchbrachen Bugatti<br />

Veyron und Koenigsegg CCXR sogar die<br />

magische 400-km/h-Schallmauer. Und die<br />

ökologische Korrektheit? Doch, auch die<br />

gab es. Tatsächlich warf die Gegenwart ihre<br />

Schatten voraus: „Machen Sie sich frei von<br />

Emissionen“, warb Mitsubishi 2009 für den<br />

neuen elektrischen i-MiEV und Peugeot<br />

überraschte mit dem baugleichen iOn. Opel<br />

lancierte den Stromer Ampera, während<br />

Honda das Wasserstoffzeitalter eröffnete mit<br />

dem FCX Clarity. Und Tesla präsentierte auf<br />

der <strong>IAA</strong> 2009 das Model S als ersten elektrischen<br />

Mercedes-S-Klasse-Herausforderer.<br />

2009: Bugatti brachte die 400-km/h-Schallmauer zum<br />

Einsturz<br />

<strong>2019</strong>: Elektrifizierende Aussichten für eine<br />

emissionsfreie Automobilität<br />

Trotzdem waren das alles nur Anfänge lokal<br />

emissionsfreier Mobilität, die erst nach <strong>2019</strong><br />

durch gesetzliche Regelungen zum Massenphänomen<br />

mutieren könnte, flankiert von<br />

den Visionen autonom und unfallfrei fahrender<br />

Automobile, die Spaßmomente garantieren.<br />

So wie beim Kegeln, wenn alle<br />

Neune fallen.


#MobilityLifeBalance<br />

Zeit für Veränderung.<br />

Mobilität ist ein zentrales Bedürfnis des Menschen. Doch immer öfter prägen Staus, Emissionen, Fahrverbote<br />

und Parkplatzmangel den Alltag. Die #MobilityLifeBalance ist aus dem Gleichgewicht geraten. Das wollen wir<br />

ändern: ZF liefert Technologien, die Mobilität erschwinglicher, komfortabler, sicherer und sauberer machen.<br />

MobilityLifeBalance.com


Erleben Sie die Hyundai<br />

SUV Hybrid Modelle.<br />

Der Tucson Mildhybrid und der KONA Hybrid.<br />

Lassen Sie sich nachhaltig begeistern.<br />

Purer Fahrspaß erhält einen neuen faszinierenden Impuls: Erleben Sie jetzt die neuen Hyundai<br />

SUV-Modelle KONA Hybrid und Tucson Mildhybrid. Mit der Kombination aus Verbrennungsmotor<br />

und Elektroantrieb senken sie gleichzeitig den Kraftstoffverbrauch sowie die CO 2 -Emissionen.<br />

Ihre intelligenten Assistenzsysteme sorgen für mehr Sicherheit beim Fahren.<br />

Entdecken Sie die Zukunft der Mobilität schon heute –<br />

vom 12. bis 22. September <strong>2019</strong> auf der <strong>IAA</strong> in Frankfurt, Halle 11, Stand C01.<br />

Kraftstoffverbrauch für den Hyundai KONA Hybrid 1.6 GDI 104 kW (141 PS) DCT: innerorts: 4,0 l/100 km; außerorts: 4,5 l/100 km; kombiniert: 4,3 l/100 km;<br />

CO 2-Emission kombiniert: 99 g/km; Effizienzklasse: A+.<br />

* Ohne Aufpreis und ohne Kilometerlimit: die Hyundai Herstellergarantie mit 5 Jahren Fahrzeuggarantie (3 Jahre für Car Audio inkl. Navigation bzw.<br />

Multimedia sowie für Typ-2-Ladekabel), 5 Jahren Lackgarantie, 5 kostenlose Sicherheits-Checks in den ersten 5 Jahren gemäß Hyundai Sicherheits-Check-Heft.<br />

** Ohne Aufpreis: 8 Jahre oder bis zu 200.000 km Garantie für die Hochvolt-Batterie, je nachdem, was zuerst eintritt (2 Jahre für<br />

die Starter-Batterie ohne Kilometerlimit), sowie 8 Jahre Mobilitätsgarantie mit kosten losem Pannen- und Abschleppdienst (gemäß den jeweiligen<br />

Bedingungen im Garantie- und Serviceheft). Für Taxis und Mietwagen gelten generell abweichende Regelungen. Das Garantie- und Serviceheft<br />

kann vorsehen, dass die Hyundai 5 Jahre-Garantie für das Fahrzeug nur gilt, wenn dieses ursprünglich von einem autorisierten Hyundai Vertragshändler<br />

an einen Endkunden verkauft wurde.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!