Ein Blick in die geschlossene Wohngruppe Neubukow

In der Holzwerkstatt können die Bewohner arbeiten.
In diesem Haus wohnen Menschen
die aufgrund ihrer psychischen Verfassung
so beeinträchtigt sind, dass in der
Vergangenheit die Gefahr bestand, sich
und seiner Umwelt erheblichen gesundheitlichen
Schaden zuzufügen.
Aufgrund solcher Vorkommnisse gibt
das Gericht mit einem Beschluss zur
geschlossenen Unterbringung, die von
einem halben Jahr bis zu zwei Jahre beschlossen
werden, den Menschen die
Chance, sich bei uns zu stabilisieren
und zu resozialisieren.
Hierin besteht nun die Aufgabe für
das multiprofessionelle Mitarbeiterteam,
das aus zehn Kollegen besteht.
Um die Förderung und um das Wohl
kümmern sich Pflegefachkräfte, Heilerzieher,
ein Arbeitstherapeut und eine
Hauswirtschaftskraft.
Damit wir die konzeptionellen
Ziele erreichen, bekommt der Bewohner
zunächst die Möglichkeit
1/2010 querbeet
Vorstellung der geschlossenen Wohngruppe Neubukow
sich einzugewöhnen und sich zu
orientieren, um die Gegebenheiten
und die feste Tagesstruktur zu verinnerlichen.
Nach dieser Phase wählt
der Bewohner seine Bezugsbetreuer
und ist verpflichtet, immer in Anbetracht
der psychischen und körperlichen
Verfassung, die Wochen- und
Tagesstruktur, mit ihren Therapieeinheiten,
Hauswirtschaftsaufgaben,
der Teilnahme an den Mahlzeiten
und der Ruhezeiten, einzuhalten. Zusammen
mit seinen Bezugsbetreuern
werden der Integrative Behandlungsund
Rehabilitationsplan und die
Maßnahmepläne erstellt.
Hat sich der Zustand des Bewohners
stabilisiert, besteht die Möglichkeit,
dass Ausgang gewährt wird. Dieses
wird zunächst auf dem Einrichtungsgelände
in zeitlich begrenztem
Rahmen gestattet und schrittweise bis
hin zu Stadtausgängen beziehungsweise
selbständigen Ausflügen ausge-
Die Schränke in der Küche sind aus
Sicherheitsgründen mit Schlössern
versehen.
dehnt. Außerdem können die Bewohner
einmal im Monat zum Bowling fahren
oder an geplanten Ausflügen, wie
zum Beispiel in den Rostocker Zoo, an
die Ostseestrände usw. teilnehmen.
Etwa vier Wochen vor Auslaufen
des richterlichen Beschlusses
haben die für den Bewohner zuständigen
Bezugsbetreuer einen Sozialbericht
mit einer aus Sicht des
Teams empfohlenen Perspektive
anzufertigen. Dieser wird dann dem
gesetzlichen Betreuer zur Weiterleitung
an das Gericht bzw. dem
fachärztlichen Gutachter zur Verfügung
gestellt. Das Gericht entscheidet
letztendlich nach einem Gespräch
mit dem Betroffenen und
unter Berücksichtigung des Sozialberichtes
beziehungsweise fachärztlichen
Gutachtens über eine
eventuelle Verlängerung oder Aufhebung
des Beschlusses zur geschlossenen
Unterbringung.
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