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POPSCENE Oktober 10/23

Das total umsonste Popkulturmagazin POPSCENE im Oktober 2023

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LESELUST<br />

Stephanie<br />

Kempin<br />

AUTORIN AUS TAUNUSSTEIN<br />

Stephanie Kempin, von klein auf bekennender<br />

Bücherwurm, hat u. a. Literaturwissenschaft<br />

studiert und anschließend den Weg als freie<br />

Lektorin und Autorin eingeschlagen. Wenn sie<br />

nicht gerade an eigenen oder fremden Manuskripten<br />

arbeitet, ist sie häufig auf Konzerten<br />

zu finden, bei denen die Besucher fröhliches<br />

Schwarz tragen. Auch beim Schreiben hört sie<br />

gern Musik und muss zum Glück nur in den<br />

seltensten Fällen mit den beiden mitteilsamen<br />

Wellensittichen über die Auswahl diskutieren.<br />

„All die dunklen Wünsche“ ist eine eher düstere<br />

Geschichte. Woher kommt die Faszination<br />

für Grauen und Horror?<br />

Möglicherweise ist es für Menschen eine sichere<br />

Art, in Abgründe zu schauen. Egal wie schlimm<br />

die Geschichte wird, man kann das Buch zuschlagen<br />

oder den Fernseher ausschalten und<br />

ist in Sicherheit. Gerade im Horror vielleicht<br />

auch, sich mit Brutalität auseinanderzusetzen,<br />

der man im richtigen Leben niemals begegnen<br />

wollen würde – oder es geht um eigene Ängste.<br />

Oft spielen Grusel- und Horrorgeschichten<br />

ja mit menschlichen Urängsten, denen man<br />

sich genau genommen nicht stellen will, es sei<br />

denn, man hat die Figuren der Geschichten sozusagen<br />

als „Abstandshalter“ dazwischen. Am<br />

Ende kommt es vermutlich auch auf den individuellen<br />

Menschen an, was eine Person an dieser<br />

Art von Geschichten fasziniert.<br />

18<br />

Deine Reihe um die „Magpie Lodge“ ist dagegen<br />

eher gemütlich. Ist es dir wichtig, deinen<br />

Leser:innen eine Auszeit zu verschaffen?<br />

Ich freue mich auf jeden Fall sehr, wenn das gelingt!<br />

So richtig in ein Buch einzutauchen und<br />

die Welt ein Stück zu vergessen, ist ein total<br />

tolles Gefühl und wenn ich es schaffe, das bei<br />

meinen Leserinnen und Lesern zu erreichen,<br />

sehe ich das als Kompliment. Gerade die Magpie<br />

Lodge war ein Projekt, das ich angefangen<br />

habe, weil es mir wahnsinnig Spaß gemacht<br />

hat, und wenn ich diesen Spaß weitergeben<br />

kann, hat die Geschichte erreicht, was sie sollte.<br />

Wie entscheidest du dich, an welcher Idee du<br />

arbeiten willst?<br />

Manchmal ist es der Wunsch nach Abwechslung.<br />

Wenn ich zum Beispiel an der Magpie<br />

Lodge gearbeitet habe, geht es danach eher<br />

wieder in eine düstere Richtung, weil ich beides<br />

sehr mag. Genauso ist es umgekehrt, nach düster<br />

kommt wieder mehr Humor. Der Wechsel<br />

hilft mir auch, mich nicht irgendwo festzufahren<br />

und nicht zu sehr in eine Routine oder ein<br />

Schema zu fallen. Und dann spielen natürlich<br />

auch Deadlines eine Rolle, zum Glück gibt es<br />

ja immer wieder Geschichten, die fertig werden<br />

müssen, weil sie bald veröffentlicht werden sollen,<br />

die haben natürlich immer Vorrang.<br />

Interview: Tanja Karmann<br />

Bild: privat<br />

fb.com/StephanieKempin.Autorin<br />

instagram.com/stephanie_kempin<br />

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