21.09.2023 Aufrufe

audimax JUR.A 4 - 2023 - Karrieremagazin für Juristen

Arbeitsmarktreport 2023: So stehen die Jobchancen für Juristen *** Hammer News – Neue Nachrichten für Juristen *** Staats.ex.Amen! Möglichkeiten nach dem ersten Staatsexamen *** Was ist eigentlich dieses FOMO? *** Nachhaltig! Kann ich? – Die Redaktion stellt sich der Challenge *** U-Turn: Zurück zum alten Arbeitgeber *** Wie seine eigene TV-Show heißen würde? Menderes beantwortet die Frage in Mut zu Lücke.

Arbeitsmarktreport 2023: So stehen die Jobchancen für Juristen *** Hammer News – Neue Nachrichten für Juristen *** Staats.ex.Amen! Möglichkeiten nach dem ersten Staatsexamen *** Was ist eigentlich dieses FOMO? *** Nachhaltig! Kann ich? – Die Redaktion stellt sich der Challenge *** U-Turn: Zurück zum alten Arbeitgeber *** Wie seine eigene TV-Show heißen würde? Menderes beantwortet die Frage in Mut zu Lücke.

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4 – <strong>2023</strong> · 17. Jhg.<br />

www.<strong>audimax</strong>.de<br />

Arbeitsmarktreport<br />

A<br />

new<br />

way<br />

Projektjuristik //<br />

Staatsexamen und dann?! //<br />

Die neuesten Trends //


Apply for<br />

Group Spirit.<br />

Einen Arbeitsvertrag unterschreiben? Kannst du<br />

überall. Was du nicht überall kannst: Teil einer<br />

starken Gruppe werden, die zusammen an den<br />

großen Themen der Welt arbeitet. Welcome to the<br />

Group. Mehr erfahren: bcg-einstieg.de/festeinstieg


Flurfunk<br />

Am I a<br />

FO MO?<br />

Check it out. Seite 26<br />

Servus<br />

inhalt<br />

Foto: <strong>audimax</strong> // Illustration: Insh1na, mhatzapa/depositphotos.com, freepik.com<br />

Grüzi und Hallo! Das Barbenheimer<br />

Spektakel, sonniges Wetter oder die<br />

Frauen WM in Australien und Neuseeland:<br />

Der Sommer hatte in diesem<br />

Jahr so einige Highlights <strong>für</strong> uns<br />

parat. Und wäre das nicht schon genug,<br />

sind wir jetzt auch noch Basketball-Weltmeister.<br />

Eine Sensation, die<br />

ihresgleichen sucht! Auch in unserer<br />

Redaktion hat sich so einiges getan.<br />

Unser frisch gebackener und ehrgeiziger<br />

Redaktionsleiter Flo hat mit dem<br />

gesamten Team mit heißer Nadel an<br />

unseren neuen Heften gestrickt und<br />

blickt auf ereignisreiche erste Monate<br />

in seiner neuen Rolle zurück. Doch<br />

nach dem Sommer beginnt <strong>für</strong> euch<br />

wieder der Ernst des Lebens, denn das<br />

neue Wintersemester steht vor der<br />

Tür. Vielleicht erleichtern wir euch mit<br />

unseren Heften ja den Einstieg. Ansonsten<br />

können wir euch nur raten:<br />

Genießt die letzten Tage Freiheit, bereitet<br />

euch gut auf die neuen Kurse vor<br />

und nähert euch mit einer Mischung<br />

aus Ernsthaftigkeit und Lockerheit<br />

den neuen Aufgaben. Wie sagt man<br />

so schön: »Rom wurde auch nicht an<br />

einem Tag erbaut!«<br />

Gut Wurf in die Runde,<br />

eure <strong>audimax</strong>-Redaktion<br />

<strong>audimax</strong> Nachhaltigkeit<br />

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umweltfreundlich hergestellt<br />

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Dieses Druckerzeugnis wurde mit dem Blauen Engel ausgezeichnet<br />

BV3<br />

Karriere<br />

4 // Start Karriere<br />

Bewerbungsfragen, nachhaltige Unternehmen<br />

und Gen Z – alles rund um die Karriere.<br />

6 // Staats.ex.Amen!<br />

Deine Möglichkeiten nach dem ersten<br />

Staatsexamen<br />

8 // Hammer News<br />

Latest News <strong>für</strong> <strong>Juristen</strong><br />

10 // You are the one that they want<br />

Berufscheck: Projektjurist<br />

16 // Consulting: Job-Check<br />

Was ist dran am Berater-Klischee?<br />

17 // U-Turn<br />

Zurück zum alten Arbeitgeber geht es beim<br />

Recruiting-Trend »Boomerang-Hiring«<br />

18 // Du wirst den Vertrieb lieben!<br />

Arbeitsmarkt <strong>2023</strong><br />

20 // Under Construction<br />

Bist du <strong>für</strong> den Bau gemacht?<br />

22 // Name of Game?<br />

Direkt, Trainee oder Master?<br />

Stell dich unseren Fragen<br />

40 // XYZ<br />

Drei Generationen auf dem Arbeitsmarkt<br />

Studium<br />

24 // Start Studium<br />

Pasta-Tag ist jeden Tag! Und bei dir so?<br />

26 // FOMO = Fear of Missing Out<br />

Was hast du heute verpasst?<br />

28 // Digital Detox<br />

Einfach mal abschalten<br />

30 // Gulden ins Töpfchen<br />

Studi-Finanztipps von Dr. Carmen Mayer<br />

38 // Nebenjob<br />

Heißluftballonverfolger, Partyguide …<br />

Leben<br />

31 // Start Leben<br />

Obst auf dem Grill? Na klar! Außerdem:<br />

Weitere Tipps zum Lesen, Lachen & Lauschen.<br />

32 // Nachhaltig – ICH?<br />

Unsere Redaktion<br />

im Selbsttest:<br />

36 // Die unendlichen Weiten<br />

Wissensüberbleibsel aus der Redaktion.<br />

Diesmal: K-Pop & hochgelegene Restaurants<br />

39 // Mal ehrlich<br />

Michelle kämpft um ihren Parkplatz<br />

41 // Happy Hirning<br />

Miträtseln, gewinnen und Schreibtisch<br />

pimpen mit den schnittigen Produkten<br />

des »InLine Home & Office«-Pakets.<br />

42 // Mut zur Lücke<br />

Ein gutes Mittel gegen Lampenfieber<br />

nennt dir Sänger Menderes Bağcı.<br />

41 // Impressum<br />

Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 03


Karriere<br />

Karrierefrage<br />

Wie kann ich bei einem Bewerbungsgespräch selbstsicher auftreten?<br />

Was kann ich da<strong>für</strong> tun?<br />

Das Wichtigste ist, dass man sich optimal vorbereitet fühlt, um mit einem guten Gefühl<br />

ins Vorstellungsgespräch zu gehen. Schließlich möchtest du einen starken Eindruck hinterlassen<br />

und den Job bekommen. Diese fünf Punkte sind hierbei das A & O:<br />

1. Vorbereitung: Informiere dich über das Unternehmen und die ausgeschriebene Rolle;<br />

beschäftige dich mit typischen Fragen, die man dir stellen könnte; kenne deine Bewerbungsunterlagen;<br />

wähle ein passendes Outfit, …<br />

2. Stärken: In ihnen steckt DEIN Potenzial – sie sind »Werkzeuge«, die du mitbringst und<br />

die dich von anderen Bewerbern unterscheiden. Wie haben deine Stärken dir in der Vergangenheit<br />

zum Erfolg verholfen? Was davon ist <strong>für</strong> diesen Job besonders wichtig?<br />

3. Bedürfnisse: Mache dir mit deinen Stärken verbundene Bedürfnisse<br />

bewusst; eine deiner top Stärken ist z. B. Wissbegier, weil du <strong>für</strong> dein<br />

Leben gern Neues lernst? Dann sollte die Stelle <strong>für</strong> dich Möglichkeiten<br />

<strong>für</strong> neue Erfahrungen/Informationen oder Abwechslung bieten.<br />

4. Richtige Fragen stellen: Sie liefern dir wertvolle Erkenntnisse<br />

darüber, wie du mit deinen Stärken und Bedürfnissen im neuen Job<br />

aufgehoben wärst bzw. wie diese gefördert werden könnten.<br />

5. Gesprächsziele: Angenommen, das Gespräch verläuft <strong>für</strong> dich<br />

richtig gut, wie würde das konkret aussehen? Was müsstest du tun,<br />

damit du mit dir zufrieden bist? Wie möchtest du das Gespräch abschließen?<br />

Übe das Gespräch mit einem Freund in einem Rollenspiel. Vergiss bei allem nicht, es<br />

ist ein beidseitiges Vorstellen! // Gina Friedrich, Career & Life Coach<br />

Die Nacht von Donnerstag<br />

auf Montag?<br />

Laut einer Studie von forscha und dem Karriereportal<br />

Xing ist der größte Wunsch der<br />

Gen-Z an eine neue Arbeitswelt die 4-Tage-<br />

Woche als Option. Das gaben 82 Prozent<br />

der Befragten an. Auf Platz Zwei und Drei<br />

stehen flexible Arbeitszeit (74 Prozent)<br />

und Homeoffice-Option (66 Prozent).<br />

// Frischer Wind <strong>für</strong> die Szene<br />

sechzig<br />

PROZENT DER JOBSU-<br />

CHENDEN GEBEN IN EI-<br />

NER STUDIE DER JOB-<br />

PLATTFORM »HOKIFY«<br />

AN, BEI DER BERUFS-<br />

WAHL AUF NACHHALTIG-<br />

KEIT DES UNTERNEH-<br />

MENS ZU ACHTEN.<br />

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Interessant <strong>für</strong>:<br />

<strong>audimax</strong><br />

Messe/<br />

Event<br />

Termine im Herbst<br />

5.10. Jobmesse // Lübeck // jobmesse.de/<br />

lübeck<br />

5.10. IT Tag// Berlin // it-jobtag.de<br />

7.10. Jobmesse// Frankfurt // jobmesse.de/<br />

frankfurt<br />

12.10. Online Karriere Tag//Hamburg // onlinekarrieretag.de<br />

27.10. ITCS // München//it-cs.io<br />

14.11. BO Career Day// Bochum // bo-careerday.de<br />

24.-25.11. Studyworld // München // einstieg.<br />

com /messen/studyworld<br />

17.-18. 11. Bildungsmesse //Hamm //zentralhallen.de/bildungsmesse-hamm<br />

MINT<br />

Alle<br />

I<br />

want<br />

TO<br />

Ki<br />

_ _ YOU.<br />

Hey, wo ist mein Job hin?!<br />

Eines der großen Themen des Jahres ist auf<br />

jeden Fall die rasant expandierende Präsenz<br />

von KI-Anwendungen. Die Diskussionen<br />

laufen heiß – auch über die Folgen auf dem<br />

Arbeitsmarkt. Die Entwickler von ChatGPT<br />

selbst haben mit Wissenschaftlern der University<br />

of Pennsylvania eine Studie herausgebracht,<br />

in welchen Berufen KI bald einen<br />

Teil der Aufgaben übernehmen könnte. Darauf<br />

einstellen sollten sich demnach vor allem:<br />

Buchhalter, Mathematiker, Dolmetscher,<br />

Journalisten und Schriftsteller.<br />

// Schauen wir mal, was wird!<br />

m3connect fördert E-Mobilität der Beschäftigten<br />

Die Pandemie hat die Arbeit<br />

verändert. Das mobile Arbeiten war vielfach<br />

zum Standard geworden. Heute freut<br />

sich das Personal wieder über Meetings und<br />

Gespräche vor Ort. Mit der E-Mobilität ermöglicht<br />

»m3connect« die Fahrt ins Büro,<br />

ohne das ökologische Gewissen zu belasten.<br />

»Unsere Angebote sind gerade jetzt<br />

wichtig, um die Belastungen durch die steigenden<br />

Treibstoffpreise abzumildern und<br />

gleichzeitig CO2-Emissionen zu reduzieren«,<br />

sagt Emilio Dragas, Geschäftsführer<br />

von »m3connect«. Neben der Arbeit im<br />

Homeoffice kann das Team von »m3connect«<br />

auf vollelektrische Dienstwagen, Jobräder<br />

und ermäßigte Job-Tickets <strong>für</strong> den<br />

ÖPNV zurückgreifen. // good news!<br />

Text: Florian Grobbel // Foto: privat // Illustration: djv/depositphotos.com<br />

04 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin


Passt besser zu dir, als du denkst:<br />

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ARBEITSWELTEN<br />

Direkter Berufseinstieg<br />

Obwohl du nur das erste Staatsexamen absolviert hast, musst du dich nicht ganz vom Traum einer Festanstellung in<br />

einer Kanzlei verabschieden. Denn als »Diplom-Jurist«, so lautet dann dein akademischer Grad, eignest du dich<br />

beispielsweise hervorragend <strong>für</strong> die gehobene Sachbearbeitung in einer Kanzlei. Denn du besitzt ein solides<br />

juristisches Basiswissen, dass du vielseitig einsetzen kannst. Du bringst also weitaus mehr juristisches<br />

Wissen mit, als ein durchschnittlicher Sekretär. Du kümmerst dich beispielsweise um juristische Aufgaben,<br />

die Rechtsanwaltsfachangestellte nicht leisten können und <strong>für</strong> welche die Zeit des Anwalts<br />

zu kostbar ist. Zudem recherchierst du, füllst Anträge aus oder kümmerst dich um den Schriftverkehr<br />

zwischen Kanzlei und Mandanten. In englischsprachigen Ländern nennt man solche<br />

Kanzleimitarbeiter »Paralegals«. Zudem lohnt es sich auch, die Fühler in Richtung des<br />

öffentlichen Dienstes auszustrecken. Aber Spoiler: Die Aufstiegsmöglichkeiten sind<br />

ohne die zweite juristische Prüfung begrenzt.<br />

Egal, ob du durch's<br />

zweite Staatsexamen<br />

gerasselt bist oder dich<br />

von vornherein dagegen<br />

entscheidest: Es gibt<br />

viele Möglichkeiten,<br />

bereits nach dem<br />

ersten Staatsexamen<br />

beruflich<br />

durchzustarten!<br />

Weiterbildung<br />

Wie heißt es so schön: Man<br />

lernt nie aus! Auch wenn du<br />

nach dem ersten Staatsexamen<br />

feststellst, dass du kein Anwalt bzw.<br />

Volljurist werden möchtest, kannst du<br />

dich auf bestimmte Rechtsgebiete spezialisieren.<br />

Wenn du dich beispielsweise <strong>für</strong><br />

ein Bachelor- oder Masterstudium entscheidest,<br />

kann es sich lohnen, sich vorab<br />

darüber zu informieren, welche bereits erbrachten<br />

Leistungen angerechnet werden<br />

können. So musst du nicht bei Null anfangen.<br />

Die erneute Studienzeit reduziert sich<br />

und du kannst trotzdem einen akademischen<br />

juristischen Abschluss erlangen. Ein Auslandsstudium<br />

ist ebenfalls eine Option. Viele LL.M.-<br />

Studiengänge bauen auf dem ersten Staatsexamen<br />

auf. Du hast so gar keinen Bock mehr auf Studium?<br />

Auch hier gibt es Perspektiven. Wie wäre es zum Beispiel<br />

mit einer Ausbildung in verwandten Berufsgruppen wie<br />

Steuerberater, Rechtspfleger beim Staat oder Rechtsanwaltsgehilfe?<br />

Für die Zertifizierung zum Steuerberater solltest du aber<br />

nicht lernfaul sein, denn auf das Staatsexamen folgen drei Jahre Tätigkeit<br />

im Steuerwesen, ein Lehrgang und eine Abschlussprüfung zum Steuerberater.<br />

Staats.ex.Amen!<br />

International arbeiten Jurist im Diplomatischen Dienst hört sich interessant <strong>für</strong> dich an? Dann könnte das dein Beruf werden.<br />

Denn auch hier<strong>für</strong> brauchst du lediglich das erste Staatsexamen und das Bestehen eines Auswahlverfahrens. Um in diesem Bereich erfolgreich<br />

zu sein, solltest du teamfähig, belastbar und bereit da<strong>für</strong> sein, weltweit eingesetzt zu werden. Englisch und Französich gehören<br />

zu den beiden Sprachen, die du unbedingt draufhaben solltest. Alternativ bringen dich auch die Sprachen Chinesisch, Russisch,<br />

Arabisch und Spanisch weiter. In der deutschen Auslandsvertretung oder der Zentrale in Berlin pflegst du auswärtige Beziehungen<br />

und gehst konsularischen Tätigkeiten nach. Langweilig wird es auf jeden Fall nicht, denn der Job ist vielseitig und abwechslungsreich.<br />

Spannende Einblicke bietet auch die Anstellung als Jurist einer supranationalen Organisation wie zum Beispiel der Vereinten Nationen<br />

oder der Europäischen Union. Wie du siehst, sind die Berufsmöglichkeiten auch ohne die Zweite juristische Prüfung vielseitig. Du möchtest<br />

zwar international arbeiten, aber eher Unternehmen beratend zu Seite stehen? Dann ist vielleicht Rödl & Partner ein interessanter<br />

Arbeitgeber <strong>für</strong> dich. In dem international agierenden Unternehmen ist die Rechtsberatung ein Kernbereich im Serviceangebot. In<br />

allen wirtschaftlichen Fragestellungen beraten mehr als 500 international erfahrene Rechtsanwälte Unternehmen. Vielleicht kannst<br />

auch du dort beruflich durchstarten.<br />

Text: Vanessa Götzl // Quellen: iurratio.de; iqb.de; lto.de; roedl.de // Illustration: user7612031/freepik.com<br />

06 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin


Das Talent-<br />

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Hammer<br />

NEWS<br />

Latest News <strong>für</strong> <strong>Juristen</strong><br />

Mehr Straftaten 2022. Wie die Polizeiliche Kriminalstatistik<br />

<strong>für</strong> das vergangene Jahr zeigt, ist die Zahl der Straftaten um 11,5<br />

Prozent gestiegen. Das ist das erste Mal, seitdem die Quote in den<br />

letzten fünf Jahren stets immer niedriger geworden ist. Dabei sind<br />

vor allem Straftaten innerhalb des Aufenthaltsrecht und der Wirtschaftskriminalität<br />

häufiger geworden. Rückläufig sind Vergehen,<br />

die Cyberkriminalität oder Rauschgift betreffen.<br />

Jetzt aber abschalten! Seit 2022 ist Barbara Salesch<br />

wieder auf Sendung. Das sind normalerweise die einzigen<br />

Bilder, die man von einem laufenden »Gerichtsprozess«<br />

zu Gesicht bekommt. Bei realen Verhandlungen<br />

ist das Mitlaufen von Kameras verboten und es darf nur<br />

das Eintreten der Richter gefilmt werden. Im Mai <strong>2023</strong><br />

gab es allerdings eine Panne. Beim Prozess um die Büroräume<br />

im Bundestag des ehemaligen Kanzlers Gerhard<br />

Schröder liefen die Kameras weiter und so landete die<br />

Urteilsverkündung am Abend in der Tagesschau. Eine<br />

Strafe ist nicht an das Verbot geknüpft, allerdings kann<br />

dieser Verfahrensfehler ein Grund sein, die Revision<br />

aufzunehmen.<br />

Keine Studierenden, bitte! Law Clinics sind mittlerweile<br />

beliebte Einrichtungen an Hochschulen bei denen<br />

Jura-Studierende ihren Kommilitonen Unterstützung<br />

bieten. In Hannover sollte jetzt die erste Tax Law Clinic<br />

entstehen, die auf Steuerrecht spezialisiert ist. Nachdem<br />

sowohl die Finanzbehörden als auch verschiedene Gerichte<br />

Beschwerde dagegen eingelegt haben, lässt nun<br />

auch der Bundesgerichtshof die Eintragung des Vereins<br />

nicht zu. Die Begründung: Das Steuerrecht stelle einen<br />

besonders sensiblen Bereich dar.<br />

Nackte Wahrheit Die entspannte Urlaubszeit<br />

steht vor der Tür. Doch wie jeder weiß, lauern<br />

überall Dinge, welche die Ruhe stören können.<br />

So ging es einem Paar, das sich auf<br />

einen Traumurlaub auf Kuba vorbereitete.<br />

Im Hotel fiel ihnen die große Anzahl<br />

an unbekleideten Mit-Urlaubern<br />

auf. Der Anbieter hatte nicht mitgeteilt,<br />

dass es sich um eine FKK-freundliche<br />

Unterkunft handelte. Mit großem Unmut<br />

reiste das Paar ab und klagte gegen<br />

das Hotel. Das Oberlandesgericht Frankfurt<br />

entschied: Der Anbieter hätte entsprechende<br />

Angaben machen müssen und wurde<br />

zu einer Rückerstattung verurteilt.<br />

Das wird mir hier zu bunt! Viele Städte bieten<br />

Graffiti-Sprayern Freiflächen an, um unerlaubte<br />

Schmiererei vorzubeugen. Und tatsächlich<br />

kommt dabei oft auch große Kunst raus. In Berlin-Charlottenburg<br />

wurde die komplette Fassade<br />

eines Hostels mit Sprühfarbe verziert. Dem Ordnungsamt<br />

war dieses bunte Haus zwischen den<br />

anderen grau-beigen Fassaden ein Dorn im Auge.<br />

Nach jahrelangem Rechtsstreit fiel jetzt das Urteil:<br />

Der Besitzer muss die Wand überstreichen. Grund<br />

da<strong>für</strong> sah das Gericht unter anderem in unerlaubter<br />

Eigenwerbung.<br />

Ein Zwerg ist böser als man glaubt Es gibt sie auf<br />

dem Motorrad, auf der Kloschüssel oder in der Hängematte.<br />

Gartenzwerge sind ziemlich eigensinnige<br />

Dekoobjekte. Manchmal gibt es aber auch sehr derbe<br />

Exemplare mit entblößtem Hintern oder Mittelfinger.<br />

Mancher Nachbar empfindet das als Provokation. Darf<br />

er rechtlich dagegen vorgehen? Tatsächlich gab es bereits<br />

einen Gartenzwerg-Prozess, in dem der Ehrverletzte<br />

Recht bekommen hat. Bei einem anderen Fall<br />

konnte ein Urteil abgewehrt werden, als der Besitzer<br />

den Stinkefinger mit einer Blume verdeckte.<br />

Familienbande Die Corona-Zeit war <strong>für</strong> uns alle<br />

eine große Herausforderung. Vor allem zu Beginn<br />

gab es viele Unsicherheiten. Als Freifahrtschein<br />

<strong>für</strong> Rechtsbrüche galt das allerdings nicht. So<br />

war es im April 2020 auch Seelsorgenden<br />

untersagt, Pflegeheime zu besuchen. Ein<br />

Pfarrer aus Thüringen wollte dieses Verbot<br />

durch Gerichtsbeschluss umgehen.<br />

Praktischerweise hatte seine Tochter<br />

– eine Richterin auf Probe – gerade Bereitschaftsdienst<br />

und erlaubte den Besuch<br />

des Altenheims. Das hatte Folgen,<br />

denn gegenüber Verwandten in erster Linie<br />

dürfen Richter nicht tätig werden. Daraufhin<br />

wurde ein Disziplinarverfahren<br />

eingereicht, dessen Vollstreckung bis heute<br />

vor dem Landesgericht Gera verhandelt wird.<br />

Text: Florian Grobbel // Quellen: Polizeiliche Kriminalstatistik 2022; Legal Tribune Online; Berliner Zeitung // Illustration: tartila, Doa_bunda/freepik.com, popaukropa/depositphotos.com<br />

08 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin


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Arbeitsmarkt<br />

report<br />

Du willst Jurist werden, hast aber noch<br />

gar keinen Plan, was du genau<br />

machen willst? Wir zeigen dir die<br />

Arbeitsmarktsituation!<br />

// Text: David Heermann<br />

you’re<br />

THe ONE<br />

that<br />

they want<br />

Quellen: statistik.arbeitsagentur.de // Foto: IgorVetushko/depositphotos.com<br />

10 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin


ARBEITSMARKTREPORT<br />

Vitamin J Mangel<br />

Viel Geld, ein krisensicherer Bereich und eine Menge Verantwortung. Man könnte<br />

meinen, dass die Juristik-Branche keine Probleme haben dürfte. Doch der Schein<br />

trügt. Denn die Zahl der vollwertigen <strong>Juristen</strong> sinkt. Während zwischen 1997 und<br />

2002 die Zahl der <strong>Juristen</strong> um mindestens 6.000 stieg, sank die Zahl von 2020 auf<br />

2021 sogar um 221 Anwälte. Bis 2030 ist die Prognose auf den ersten Blick ernüchternd.<br />

Denn bis dahin werden voraussichtlich 40 Prozent der <strong>Juristen</strong> aus dem<br />

Dienst ausscheiden. Das liegt vor allem am Generationswechsel, aber auch daran,<br />

dass weniger Nachwuchskräfte hinzukommen.<br />

The odds are good<br />

Wenn man aber über die ernüchternde Prognose hinweg sieht, ist die Situation im<br />

Juristik-Sektor sehr positiv. Eine geringe Arbeitslosenquote, sehr viel Diversität<br />

und ein gutes Einstiegsgehalt sollten die Dinge sein, die <strong>für</strong> dich jetzt erst einmal<br />

zählen. <strong>Juristen</strong> werden immer gebraucht, es sei denn, wir wollen Anarchie und<br />

Zustände wie in »The Purge«. Also keine Angst, du wirst gebraucht!<br />

Viele Wege führen nach Rom<br />

Die Möglichkeiten <strong>für</strong> dich sind auf jeden Fall vielfältig. Du kannst <strong>für</strong> Kanzleien<br />

arbeiten, Rechtsabteilungen von Unternehmen besetzen oder aber den Staat, zum<br />

Beispiel im öffentlichen Dienst unterstützen. Wenn du ganz mutig und selbstbewusst<br />

bist, kann die Selbstständigkeit natürlich auch ein Karriereziel sein. Doch<br />

da<strong>für</strong> musst du einiges mehr mitbringen als deine juristischen Skills. Und dann<br />

gibt es da noch einen aufkeimenden Bereich, der in den USA schon seit Jahren floriert:<br />

Die Projektjuristik. Du kannst mit dem Begriff nicht so viel anfangen? Dann<br />

schau am besten mal auf die nächsten Seiten!<br />

70 %<br />

der Erwerbstätigen mit einem<br />

Jura-Abschluss sind mit juristischen<br />

Aufgabenstellungen betraut. Etwa<br />

30 Prozent arbeiten hingegen fachfremd.<br />

2,3 %<br />

So hoch ist die Arbeitslosenquote im<br />

Jura-Bereich. Das ist ein Sechstel<br />

weniger als 2011.<br />

130.000<br />

<strong>Juristen</strong> arbeiten <strong>für</strong> den Staat,<br />

davon 105.000 im öffentlichen Dienst.<br />

46 %<br />

der <strong>Juristen</strong> sind weiblich. Im<br />

Vergleich zu anderen Branchen ist<br />

dieser Wert hoch.<br />

Satzergänzungen: // Starte durch bei Bird & Bird<br />

Gelebte Open-Door-Policy und eine<br />

kollegiale Zusammenarbeit.<br />

Fiona Gawlik ist Associate bei Bird & Bird<br />

in der Praxisgruppe Commercial und berät<br />

im IT- und Datenschutzrecht.<br />

Foto: privat<br />

Nach meinem Studium... habe ich bei Bird & Bird zunächst promotionsbegleitend<br />

als wissenschaftliche Mitarbeiterin in den Praxisgruppen<br />

IP und Commercial gearbeitet. Während meines sich<br />

anschließenden Referendariats war ich zudem als Referendarin in<br />

Nebentätigkeit bei Bird & Bird tätig und habe dort auch meine Anwaltsstation<br />

absolviert. Unmittelbar nach meinem 2. Staatsexamen<br />

habe ich schließlich bei Bird & Bird als Associate begonnen.<br />

Die Arbeit bei Bird & Bird ist... sehr spannend und abwechslungsreich.<br />

Jedes Mandat birgt <strong>für</strong> sich neue juristische Herausforderungen,<br />

sodass kein Tag dem anderen gleicht. Zugleich sieht man sich<br />

diesen Herausforderungen aber nie allein gegenübergestellt. Die<br />

bei Bird & Bird gelebte Open-Door-Policy und die daraus resultierende,<br />

auch standortübergreifende, enge kollegiale Zusammenarbeit<br />

ermöglichen vielmehr ein gemeinsames, intensives Arbeiten<br />

als Team an innovativen Lösungen, um <strong>für</strong> unsere Mandanten<br />

bestmögliche Ergebnisse zu erzielen.<br />

Die Skills, die du brauchst sind... neben den obligatorischen juristischen<br />

Fähigkeiten und sehr guten Englischkenntnissen vor allem<br />

Teamfähigkeit, ein großes Interesse am gewählten Praxisbereich<br />

sowie juristischer Ehrgeiz und Leidenschaft.<br />

Wir sind ein interessantes Unternehmen, weil... wir eine fachlich<br />

hochspezialisierte Arbeitsumgebung bieten, in der nicht nur<br />

das Streben nach Spitzenberatung auf nationaler sowie internationaler<br />

Ebene im Vordergrund steht, sondern vor allem auch die Kollegen,<br />

die eben genau das ermöglichen. Bird & Bird bietet insoweit<br />

zahlreiche maßgeschneiderte Trainingsangebote in den Bereichen<br />

Rechtsberatung, Persönlichkeit und Unternehmertum an, um die<br />

fachliche sowie auch die persönliche Entwicklung jedes Einzelnen<br />

transparent und individuell zu fordern und zu fördern. Neben<br />

diesen Trainingsangeboten ermöglicht Bird & Bird insbesondere<br />

auch regelmäßige lokale sowie auch standortübergreifende Social-<br />

Events, um das interne Kanzleinetzwerk auch fernab vom Schreibtisch<br />

auszubauen. Nur beispielhaft seien z. B. die Youngster-<br />

Treffen am jeweiligen Bird & Bird Standort, die standortübergreifende,<br />

deutschlandweite gemeinsame Weihnachtsfeier oder<br />

aber auch gemeinsame Sportevents genannt, bei denen zahlreiche<br />

Teams nationaler sowie auch internationaler Standorte<br />

zusammenkommen.<br />

Jedem Studierenden rate ich... sich nicht beirren zu lassen, sondern<br />

gesetzte Ziele nach den eigenen Vorstellungen zu realisieren.<br />

Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 11


ARBEITSMARKTREPORT<br />

<strong>Juristen</strong> sorgen <strong>für</strong> Recht und Ordnung. Die Branche befindet<br />

sich im Umbruch, denn ein neuer Berufszweig<br />

kommt auf: Die Projektjuristik.Wir geben dir einen Einblick<br />

in den spannenden Bereich.<br />

// Text: David Heermann<br />

Project<br />

Unflexible Arbeitszeiten, eintöniger Alltag und viel<br />

Druck – einige junge <strong>Juristen</strong> haben Angst vor dem<br />

Einstieg ins harte Berufsleben. Doch es gibt einen neuen<br />

Zweig, der eine bessere Work-Life-Balance verspricht:<br />

Die Projektjuristik. Doch wie läuft die Arbeit im Genauen<br />

ab und wie kannst du durchstarten?<br />

Harter Alltag adé?<br />

Die Arbeit von <strong>Juristen</strong> ist oft zeitintensiv und wenig flexibel. Die Branche<br />

gilt oft als konservativ und eingefahren. Bis zu 70 Wochenstunden arbeiten<br />

<strong>Juristen</strong>, um ihre Aufgaben erfüllen zu können. Bei diesem Arbeitspensum<br />

fällt es natürlich umso schwerer, die Arbeitszeiten so zu gestalten, wie man<br />

möchte. Zudem herrscht in der Branche ein großer Leistungsdruck, der bei<br />

einem festen Arbeitsverhältnis schnell zu weitreichenden Problemen führen<br />

kann. Doch was in Amerika und Skandinavien schon seit längerem aufkeimt,<br />

schwappt so langsam auch nach Deutschland über: die Projektjuristik.<br />

Ganz einfach erklärt geht es in der Projektjuristik um ein befristetes Arbeitsverhältnis,<br />

bei dem man kleinere oder größere juristische Aufgaben erfüllen<br />

kann. Doch warum hat Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern noch<br />

so einen Rückstand? »Der Rechtsmarkt hat sich immer analog zu den USA<br />

entwickelt«, sagt Richard Ossen, Chief Empowerment Officer bei der Flex Suisse<br />

und blickt optimistisch in die Zukunft. Alexander Deicke, Geschäftsführer<br />

und Data Protection Interim Manager bei k11-consulting schlägt in die<br />

gleiche Kerbe: »Der deutsche Markt ist ein Aufbruchsmarkt und bisher noch<br />

sehr altmodisch. Doch ich bin von der Entwicklung noch nie so überzeugt<br />

wie jetzt gewesen!«<br />

Wie der Hase läuft<br />

Doch bevor der Arbeitsmarkt tiefgreifender beleuchtet wird, wäre es bestimmt<br />

gut zu wissen, wie solche Projekte ablaufen. »Oft geben Unternehmen<br />

ein bestimmtes Budget vor. Dann arbeitet man mindestens so lang dort, bis<br />

das Budget aufgebraucht ist«, erklärt Ossen. Im Schnitt liege die Zeit der Arbeitnehmerüberlassung<br />

bei neun Monaten. Generell gilt in Deutschland eine<br />

Überlassungshöchstdauer von 18 Monaten. Vor allem <strong>für</strong> angehende Projektjuristen<br />

wäre es vorteilhaft, sich das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG)<br />

anzuschauen. Alexander Deicke sieht in diesem Punkt viel Handlungsbedarf.<br />

»Große Kanzleien sind oft in illegalen Gefilden unterwegs und verstoßen gegen<br />

das Rechtsdienstleistungsgesetz.« Damit ist gemeint, dass viele der Projektjuristen<br />

keine »fertigen« Rechtsanwälte seien, und dadurch gegen dieses<br />

Gesetz verstoßen würde. Doch wenn du jetzt Sorge hast, dass du als angehender<br />

Jurist noch keine Chance hast, können wir dich beruhigen. Denn es<br />

gibt einen Bereich innerhalb der Projektjuristik, der eine Grauzone darstellt:<br />

Arbeitsmarkt<br />

report<br />

Justice<br />

Die Document Reviewer. Laut Deicke, die erste der<br />

drei Säulen der Projektjuristik. Die anderen beiden<br />

bilden die klassichen Projektjuristen und die Legal<br />

Interimsmanager. Was die drei Säulen voneinander<br />

unterscheidet? Schau doch einfach mal auf die<br />

nächste Seite!<br />

The future is bright<br />

Inwieweit wird dir als angehender Jurist denn ein<br />

Platz in der Projektjuristik geboten? Immerhin<br />

steckt Deutschland dort ja noch eher in den Kinderschuhen.<br />

»Im deutschen Markt besteht ein Vakuum.<br />

In jedem Fall ist es ein Zukunftsmarkt, bei<br />

dem auch viel Arbeit in Remote möglich ist.«, lautet<br />

die klare Meinung von Alexander Deicke. »Besonders<br />

der Document Review Bereich wird immer<br />

größer, da die deutschen Behörden mehr und mehr<br />

Unterstützung benötigen.« Eine gute Nachricht <strong>für</strong><br />

dich, wenn du noch mitten im Studium steckst,<br />

denn in ein paar Jahren wird die Situation noch viel<br />

besser sein, als sie eh schon ist!<br />

Wie sieht's denn jetzt aus?<br />

Jetzt, nachdem du etwas mehr über die Projektjuristik<br />

weißt, stellt sich natürlich die Frage,<br />

in welche Richtung du gehen möchtest. »Man<br />

sollte sich nicht zu schnell festlegen. Stay curious«,<br />

sagt Richard Ossen und ist auch den klassischen<br />

Berufszweigen gegenüber offen: »Der Job<br />

als Rechtsanwalt ist in Deutschland immer noch<br />

zu empfehlen.« Kathleen Buddenkotte, Head of<br />

HR Germany bei Bird & Bird, benennt die Situation<br />

der gesamten Branche klar: »Durch den fortschreitenden<br />

Fachkräftemangel bedarf es der noch<br />

besseren Einstellung auf die Bedürfnisse der verschiedenen<br />

Generationen sowie der Ermöglichung<br />

noch besserer Karriereperspektiven <strong>für</strong> alternative<br />

Berufsgruppen. Dazu gehören insbesondere<br />

Wirtschaftsjurist*innen, Projektjurist*innen und<br />

12 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin


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gewinnende Persönlichkeiten,<br />

die mit Freude und Verantwortung<br />

bei der Sache sind, über Grenzen hinweg<br />

denken und gerne im Team arbeiten.<br />

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ARBEITSMARKTREPORT<br />

qualifizierte Quereinsteiger*innen. Neben guten Karriereperspektiven,<br />

hoher Arbeitssicherheit und marktüblichen Gehältern, darf man Faktoren<br />

wie eine sinnstiftende Tätigkeit, eine kollegiale und freundliche<br />

Arbeitskultur sowie die Werte des Unternehmens als Wohlfühlfaktoren<br />

nicht unterschätzen.« Generell sollte man früh damit beginnen, sich<br />

Wege in die Branche zu bereiten. »Wir empfehlen, schon im Studium verschiedene<br />

Arbeitgeber und Karrierewege in der Rechtsbranche kennenzulernen.<br />

Dazu gehört, schon frühzeitig die Möglichkeit <strong>für</strong> Praktika zu<br />

nutzen und das Referendariat zu planen. Insbesondere über LinkedIn<br />

lässt sich ein hilfreiches Netzwerk schon vor Berufseinstieg aufbauen.<br />

Wir schätzen insbesondere Persönlichkeiten, die über den Tellerrand hinausblicken<br />

und stets offen <strong>für</strong> neue Themengebiete sind«, empfiehlt Budenkotte.<br />

Alexander Deicke rät besonders Studierenden »mit nicht so guten<br />

Noten« den Einstieg als Projektjurist, da es Volljuristen, vor allem zu<br />

Beginn, sehr schwer hätten. Aber auch <strong>für</strong> alle restlichen Studierenden<br />

sei der Bereich immer spannend, um Berufserfahrung zu sammeln. »Man<br />

sollte den Kreis immer etwas größer ziehen als seine Ziele. Man sollte genau<br />

wissen, wo man hin will, und was die Arbeit in einem bestimmten<br />

Bereich mit sich bringt«, so Deicke. Doch festlegen kannst du dich nicht<br />

immer. Auch die Projektjuristik kann zu einem Job als klassischer Jurist<br />

führen. »Man verliert oft Arbeiter. Das ist ganz normal in unserem Bereich.<br />

Einige Unternehmen haben sogar eigene Teams, um den Prozess<br />

der vollständigen Übernahme zu betreuen«, erzählt Deicke und hat eine<br />

klare Botschaft an Unternehmen, die auf Projektjuristen setzen: »Als Unternehmer<br />

würde ich versuchen, einen Festangestellten zu finden!«<br />

A changing System?<br />

Die Projektjuristik wird in Zukunft einen immer höheren<br />

Stellenwert in Deutschland bekommen, doch wie ist<br />

es sonst um unsere <strong>Juristen</strong> bestellt? Werden in Zukunft<br />

wichtige Urteile mit ChatGPT gebildet? Nein, so einschneidend<br />

wird die neue Technologie wohl nicht sein, trotzdem<br />

wird auch die Juristik durch zukünftige Veränderungen<br />

beeinflusst. Richard Ossen ist sich sicher, dass man sich<br />

mit Neuerungen auseinandersetzen muss: »Man sollte<br />

neue Technologie umarmen und sich damit beschäftigen.<br />

ChatGPT wird die Mitarbeiter obsolet machen, die<br />

sich nicht damit auseinandersetzen.« Auch Buddenkotte<br />

ist ähnlicher Meinung: »Die Branche befindet sich weiterhin<br />

im Wandel und wird von der voranschreitenden Digitalisierung<br />

geprägt. Das findet sich in der Beratung und<br />

Zusammenarbeit unserer Mandanten sowie in der juristischen<br />

Tätigkeit wieder. Dies hat sicherlich auch Auswirkungen<br />

auf das Recruiting. Bisherige Anforderungen an<br />

Jurist*innen ändern sich, denn zukünftig spielen Software-<br />

und technische Automatisierungslösungen und unternehmerisches<br />

Denken eine noch größere Rolle.« Die<br />

Branche ist im Wandel, so viel ist klar und wenn du die<br />

Tipps der Experten annimmst und die richtigen Schlüsse<br />

daraus ziehst, steht einem erfolgreichen Berufseinstieg<br />

nichts im Wege!<br />

Alexander Deicke,<br />

Geschäftsführer und Data<br />

Protection Interim Manager<br />

bei k11-consulting<br />

Richard Ossen,<br />

Chief Empowerment Officer<br />

bei Flex Suisse<br />

Kathleen Buddenkotte,<br />

Head of HR Germany<br />

bei Bird & Bird<br />

Die unterschiedlichen Säulen der Projektjuristik<br />

Document Reviewer<br />

Die sogenannten »Document Reviewer«<br />

werden, wie der Name schon<br />

sagt, vor allem <strong>für</strong> größere Prüfarbeiten<br />

gebraucht. Weil die deutschen<br />

Behörden und Verwaltungen<br />

in zahlreichen Fällen mit der<br />

Flut von Dokumenten bei Rechtsfragen<br />

überfordert sind, kommen hier<br />

vor allem <strong>Juristen</strong> zum Einsatz. Ein<br />

prominentes Beispiel ist der »Dieselskandal«,<br />

bei dem zahlreiche<br />

Akten durchforstet werden mussten,<br />

um die Abgasüberprüfungen<br />

zu untersuchen. Meist bedeutet<br />

das kurze Aufenthalte innerhalb einer<br />

Institution und eher selten eine<br />

Übernahme.<br />

Vor allem <strong>für</strong> Anfänger interessant,<br />

die noch keine vollwertigen<br />

<strong>Juristen</strong> sind<br />

Klassische Projektjuristen<br />

Klassiche Projektjuristen werden<br />

immer dann gebraucht, wenn Dinge<br />

außerhalb des Daily Business anfallen.<br />

Hier werden <strong>Juristen</strong> gesucht,<br />

die vor allem größere und komplexere<br />

Themen wie zum Beispiel das<br />

Lieferkettengesetz bearbeiten sollen.<br />

Oft werden hier <strong>Juristen</strong> von<br />

Agenturen gebucht, die Expertise<br />

in bestimmten Bereichen besitzen.<br />

Der Arbeitszeitraum liegt im Schnitt<br />

bei neun Monaten. Hier werden<br />

auch des Öfteren Möglichkeiten geboten,<br />

um in ein festes Arbeitsverhältnis<br />

zu wechseln.<br />

»Fertige« <strong>Juristen</strong>, die noch<br />

nicht genau wissen, auf<br />

welchen Bereich sie sich festlegen<br />

wollen<br />

Legal Interimsmanager<br />

Die Königsdisziplin <strong>für</strong> Projektjuristen.<br />

Hier würdest du den Aufbau einer<br />

Rechtsabteilung innerhalb eines<br />

Unternehmens betreuen. Mehr<br />

Verantwortung geht nicht! Ein Vorteil:<br />

Du wirst <strong>für</strong>stlich entlohnt. Hier<br />

winken Tagessätze von bis zu 1.500<br />

Euro. Da du intensiv mit dem Unternehmen<br />

zusammenarbeitest, hast<br />

du hier oft die Möglichkeit, in ein<br />

festes Arbeitsverhältnis zu wechseln.<br />

Außerdem interessant <strong>für</strong> <strong>Juristen</strong>,<br />

die den Traum der Selbstständigkeit<br />

haben und schauen<br />

können, wie sie mit viel Verantwortung<br />

klarkommen.<br />

Erfahrene Projektjuristen<br />

mit großer Expertise<br />

Foto: privat, kues1/freepik.com<br />

14 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin


Auch wenn du noch<br />

kein Großer bist, musst<br />

du nicht klein denken.<br />

Im Jurastudium und im juristischen Job ist Professionalität gefragt. Auch beim Schutz<br />

vor Risiken und der finanziellen Absicherung. Wir übernehmen das Mandat.<br />

https://www.allianz.de/jungjuristen


BRANCHENEINBLICK<br />

»Ohne Ellenbogenmentalität<br />

kommt man<br />

nicht weiter.«<br />

Bei uns stehen die individuellen<br />

Fähigkeiten,<br />

Persönlichkeit und Engagement<br />

der Teammitglieder<br />

im Vordergrund. Im<br />

Team, und insbesondere als<br />

Führungskraft, bist du besonders<br />

dann erfolgreich, wenn du zusammenarbeitest, andere weiterentwickelst<br />

und das Beste aus ihnen herausbringst. So kommt es<br />

erst gar nicht zum ge<strong>für</strong>chteten Einsatz der Ellenbogen. Ich freue<br />

mich immer, dass wir das Motto »Stärke deine Stärken« leben<br />

und schätzen. Visibilität kommt dann automatisch.<br />

Darleen, Senior Consultant im Bereich Technology Strategy &<br />

Transformation bei Deloitte<br />

»Flache Hierarchien sind im Consulting Fehlanzeige:<br />

Als Junior Consultant sitzt du nur<br />

im stillen Kämmerlein und baust Slides oder<br />

bringst dem Team Kaffee.«<br />

Keine Sorge, wir können uns alle selbst Kaffee holen! Bei uns bekommt<br />

man von Anfang an viel Verantwortung und arbeitet direkt<br />

mit unseren Kunden und der Geschäftsführung zusammen.<br />

Schon nach einem halben Jahr durfte ich beispielsweise einen<br />

Strategieworkshop mit meinem Kunden in Spanien selbst durchmoderieren.<br />

Aber keine Sorge: Niemand wird alleine gelassen!<br />

Das Team sowie die Mentorin oder der Mentor stehen dir, vor<br />

allem in der Anfangszeit, immer mit Rat und Tat zur Seite.<br />

Felix, Junior Consultant bei Roland Berger<br />

Consulting.<br />

»Work-Life-Balance ist im Wortschatz eines<br />

Consultants nicht vorhanden.«<br />

Ich verbringe Woche <strong>für</strong> Woche Zeit mit Leuten, die so alt sind<br />

wie ich und so ticken wie ich. Deshalb werden aus Kolleg*innen<br />

sehr schnell Freund*innen. Ich sage immer wieder: Für mich ist<br />

Consulting wie Studieren – nur mit Geldverdienen. Und Mehrarbeit<br />

kann ich bei Deloitte ausgleichen, da wir ein entsprechendes<br />

Überstundenmodell anwenden.<br />

Lukas, Senior Consultant in der Consulting Garage bei Deloitte<br />

Mit Rotstift bewaffnete<br />

BWL-Schnösel. So stellt man sich<br />

Consultants vor, oder? Was ist<br />

dran an den Berater-Klischees?<br />

»Consultants bauen Strategien und<br />

Success Stories mit Slides im<br />

stillen Kämmerlein.«<br />

Powerpoint ist auf jeden Fall<br />

das »Tool to have« in der<br />

Beraterbranche. Normalerweise<br />

werden mithilfe<br />

von Folien Ergebnisse<br />

aus dem Projekt,<br />

Prozesse und Strategien<br />

visualisiert. Neben der<br />

Präsentation von Ergebnissen,<br />

fungieren die<br />

Slides als eine Art Wegweiser<br />

<strong>für</strong> den weiteren<br />

Projektverlauf. Das mit<br />

dem stillen Kämmerlein<br />

entspricht nicht ganz der<br />

Wahrheit, denn Projektfortschritt<br />

und -verlauf<br />

werden meist in engem<br />

Austausch mit dem Kunden<br />

besprochen und abgestimmt. So<br />

sind alle Beteiligten über den Status<br />

quo informiert. arkadia.de<br />

»Um im Consulting zu arbeiten, muss man entweder<br />

Finanzmathe oder BWL studiert haben.<br />

Für akademische Hintergründe in Fächern<br />

wie Chemie, Physik, Jura oder Maschinenbau<br />

gibt es keinen Platz.«<br />

Ganz im Gegenteil: Nur etwa die Hälfte unserer Berater*innen<br />

haben einen Hintergrund in wirtschaftlichen Studienfächern. Ich<br />

selbst habe beispielsweise Wirtschaftsingenieurwesen mit Fachrichtung<br />

Maschinenbau studiert. Viele meiner Teammitglieder<br />

haben einen natur- oder ingenieurwissenschaftlichen Hintergrund<br />

und z. B. Chemie, Maschinenbau oder Elektrotechnik studiert.<br />

Wir möchten uns bewusst vielfältig aufstellen, um möglichst<br />

unterschiedliche Blickwinkel und Stärken in unseren<br />

Teams zu vereinen. Diversität, auch über den akademischen Hintergrund<br />

hinaus, sehen wir als großen Erfolgsfaktor, um unseren<br />

Kunden bestmögliche Lösungsansätze zur Verfügung zu stellen.<br />

Victoria, Consultant bei Roland Berger<br />

»Die Hoteleinrichtung kennst du besser als<br />

deine eigenen vier Wände.«<br />

Internationale Projekteinsätze können zum Berufsalltag eines<br />

Beraters gehören. Besonders als Berufseinsteiger in der Position<br />

des »Junior Consultant« bist du viel unterwegs. Vier der fünf<br />

Arbeitstage verbringst du vor Ort beim Kunden. Da kommst<br />

du wahrscheinlich um die Hotelnacht nicht herum.<br />

Das Positive: Du lernst viele Städte, Menschen, Kulturen und<br />

Länder kennen. Langeweile kommt nie auf. Und du sammelst<br />

wertvolle Erfahrungen, die dir keiner mehr nehmen kann.<br />

Nach einigen aufregenden Jahren »on tour« stehen dir viele<br />

Türen in der Jobwelt offen. squeaker.net<br />

Text: Vanessa Götzl // Illustration: mmaximma/depositphotos.com<br />

16 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin


ARBEITSWELTEN<br />

U-Turn – Zurück <strong>für</strong> die Zukunft. Beim »Boomerang Hiring« kehren<br />

Ehemalige zum alten Arbeitgeber zurück: Das ist dran am HR-Trend.<br />

Text: Stefanie Markert // Quellen: workplacetrends.com; teamblind.com // Illustration: mmaximma/depositphotos.com<br />

Ich scrolle die Liste meiner potenziellen neuen Jobs hoch und<br />

runter. Auf einmal blitzt ein bekanntes Logo auf. Der ehemalige<br />

Arbeitgeber ist auf der Suche nach neuen Mitarbeitern.<br />

Mehr aus Neugierde öffne ich die Stellenbeschreibung. Hmm,<br />

das liest sich gar nicht schlecht. Soll ich es wirklich wagen,<br />

eine Bewerbung an meine ehemalige Firma zu schicken?<br />

Ausschlaggebend ist immer die Art und Weise der vorangegangenen<br />

Kündigung. Hat das Arbeitsverhältnis<br />

zwischen Mitarbeiter und Unternehmen im Guten<br />

geendet und war die Zusammenarbeit von Wertschätzung<br />

geprägt, liegt eine gute Basis <strong>für</strong> das<br />

sogenannte »Boomerang-Hiring« vor. Wenn<br />

die Kündigung jedoch negativ in Erinnerung<br />

geblieben ist, sind Veränderungen<br />

im Unternehmen notwendig –<br />

sei es personell oder strukturell.<br />

Hat kein Wandel stattgefunden,<br />

wirst du auch bei Wiedereinstellung<br />

nicht glücklich werden.<br />

Lässt dich die damalige<br />

Kündigung ruhig schlafen?<br />

Gut! Dann unbedingt den<br />

ehemaligen Arbeitgeber bei<br />

der Arbeitsuche in Betracht<br />

ziehen. Das Boomerang Hiring<br />

liegt momentan im Trend, denn gute<br />

Mitarbeiter sollen zum einstigen Unternehmen<br />

zurückkehren. In der Praxis wird dieser HR-Trend<br />

obendrein durch Fachkräftemangel und zeitintensive Recruitingprozesse<br />

beflügelt. Laut einer Umfrage der Jobplattform<br />

»Blind« stehen 76 Prozent der Recruiter dem ehemals verpönten<br />

Wiedereinstellen von Mitarbeitern positiv gegenüber. Und<br />

40 Prozent der HR-Verantwortlichen geben an, dass etwa die<br />

Hälfte derer, die sich im Boomerang-Verfahren beim Unternehmen<br />

bewerben, tatsächlich erneut eingestellt werden. Die<br />

Vorteile des Recruiting-Trends sind zahlreich – <strong>für</strong> Unternehmen<br />

und Mitarbeitende. »Die Rückkehrenden kennen bereits<br />

die Unternehmenskultur, sie wissen, wie das Unternehmen<br />

›tickt‹ und auch, ob es zu ihren Werten und Erwartungen<br />

passt«, erklärt Job- und Berufscoach Kathinka Evers. Durch<br />

dieses Inside-Wissen können Ehemalige schneller in die<br />

Arbeit einsteigen, weil ein ausführliches Onboarding<br />

in den meisten Fällen entfällt. Internes Wissen<br />

von Ordnerstrukturen bis hin zur »Chainof-Command«<br />

kennt der Alt-Einsteiger bereits<br />

– das spart intensives Einarbeiten und somit<br />

auch Geld. Lediglich das Kennenlernen eines<br />

neuen Arbeitsgebiets kommt auf den<br />

Arbeitnehmer zu. Das abgespeckte Onboarding<br />

verhindert das Gefühl der<br />

anfänglichen Überforderung. Evers<br />

nennt einen weiteren Faktor, der<br />

den Rückkehrenden zu Beginn<br />

Sicherheit gibt: »Oftmals kennen<br />

Boomeranger bereits die<br />

zukünftigen Kollegen und<br />

Vorgesetzten. Komplexer<br />

kann die Situation sein,<br />

wenn Rückkehrer auf<br />

einer neuen Hierarchiestufe<br />

in das Unternehmen<br />

zurückkommen,<br />

beispielsweise als Führungskraft.<br />

Dann ist es im<br />

Vorfeld wichtig, sich Gedanken<br />

darüber zu machen, wie man die<br />

neue Rolle ausfüllen möchte, um sich<br />

entsprechend zu positionieren.« Wer in einer<br />

höheren Position ins Unternehmen zurückkehrt, muss sich<br />

nicht rechtfertigen. Um Flurfunk jedoch zu vermeiden, sollte<br />

der Boomeranger den ehemaligen Kollegen vorab Bescheid<br />

geben und die neu definierte Rolle mitteilen.<br />

Kathinka Evers ist systemischer Job- und Karrierecoach<br />

in Hamburg. Sie arbeitet <strong>für</strong> Einzelpersonen<br />

und Unternehmen, unter anderem <strong>für</strong> die<br />

Perspekto Coaching GmbH, die auch Coachings<br />

<strong>für</strong> Berufsanfänger anbietet. Uniabsolventen<br />

haben in vielen Fällen die Möglichkeit, zum<br />

Berufseinstieg ein durch die Agentur <strong>für</strong> Arbeit<br />

finanziertes Coaching, in Anspruch zu nehmen.<br />

Nähere Infos unter perspekto-coaching.de<br />

Keine Besserwisserei Keine alten Geschichten aufwärmen<br />

Zähle ich als »Boomeranger«, wenn ich zuvor ein Praktikum bei der<br />

Firma gemacht habe? Fachwissen sticht üble Nachrede<br />

Letzter Ausweg Alten Kollegen wertschätzend begegnen<br />

Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 17


BRANCHENEINBLICK<br />

du wirst<br />

den<br />

Vertrieb<br />

lieben<br />

Diese Einstiegsmöglichkeiten eröffnen sich aktuell <strong>für</strong> WiWis<br />

Vertrieb! Das ist ein abstraktes Konzept. Was dieses Berufsbild<br />

wirklich ausmacht und in welchen spezifischen Bereichen du<br />

so richtig durchstarten kannst: Wir klären auf!<br />

Personality first<br />

Zuerst einmal sei gesagt: Ohne Vertrieb würden viele Unternehmen<br />

richtig alt aussehen. Wir können es drehen und wenden,<br />

wie wir wollen: Es braucht qualifizierte »Kundenflüsterer«,<br />

um Produkte und Dienstleistungen – egal welcher Natur<br />

– an den Mann zu bringen. Wichtig: Als Studi hast du mit einem<br />

Abschluss in den Bereichen Marketing, Wirtschaftswissenschaften<br />

oder Volkswirtschaftslehre zwar gute Karten,<br />

bestanden wird darauf allerdings nicht. Jasmin Richter – Director<br />

Sales bei Indeed – ordnet die Must-Haves im Vertrieb<br />

wie folgt ein: »Vertrieb ist eine Persönlichkeitsfrage. Ich habe<br />

schon Personen erlebt, die Theologie oder auch Geografie studiert<br />

haben, die durch die Decke gegangen sind. Das Studienfach<br />

spielt hierbei keine Rolle – vielmehr sollte man bestimmte<br />

Charaktereigenschaften wie Offenheit, (Selbst-)Motivation<br />

und überdurchschnittlichen Ehrgeiz mitbringen. Aber es gibt<br />

auch Ausnahmen: Analytische und ruhigere Menschen können<br />

ebenfalls gute Vertriebler sein. Indeed beispielsweise legt<br />

Wert darauf, dass unterschiedlichste Persönlichkeiten im Unternehmen<br />

arbeiten und somit zu einer Diversität beitragen.<br />

Was sich dann im Berufsalltag entwickeln darf und auch erst<br />

kann, ist das inhaltliche Know-how zum Produkt oder der<br />

Dienstleistung.« Das öffnet bestimmt Türen! Wer überzeugend<br />

auftreten möchte, sollte außerdem in Sachen Rhetorik fit<br />

sein. Und betriebswirtschaftliches Verständnis ist nie verkehrt:<br />

Wenn du im Laufe deines Studiums die ein oder andere BWL-<br />

Vorlesung besucht und ein grundlegendes ökonomisches Verständnis<br />

hast, bist du <strong>für</strong> den Job gut gewappnet.<br />

No. 2: Office<br />

Corona hat uns gelehrt: Ohne flexible Arbeitsmodelle geht's<br />

nicht mehr. Gibt das der Vertrieb her? »Aus der Managerbrille<br />

gesehen sollte man die Leute dort arbeiten lassen, wo sie wollen<br />

– aber immer unter der Bedingung, dass der Umsatz stimmt.<br />

Das Arbeitsmodell ›Remote Work‹ im Vertrieb gehört schon<br />

fast zum Standard«, so Jasmin Richter. Was bedeuten kann: Seinen<br />

Wohnsitz nicht unbedingt <strong>für</strong> einen Job im Vertrieb wechseln<br />

zu müssen.<br />

How it runs<br />

Wer Abwechslung mag, wird den Vertrieb lieben. Oliver Schumacher<br />

ist Verkaufstrainer und Redner getreu dem Motto<br />

»Ehrlichkeit verkauft«. Seit 2009 gibt der siebenfache Buchautor<br />

Seminare, begleitet Verkäufer bei ihrer Arbeit und hält Vorträge<br />

auf Messen und Veranstaltungen. Er ist überzeugt: Die<br />

Tätigkeit im Vertrieb ist perspektiven- und abwechslungsreich.<br />

Text: Vivien Herzog // Illustration: one7thlifetime/depositphotos.com<br />

18 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin


BRANCHENEINBLICK<br />

»Letztlich sind die Kunden die Basis eines<br />

erfolgreichen Unternehmens – und an diesen sind<br />

Mitarbeiter aus dem Vertrieb immer am nächsten dran.«<br />

Oliver Schumacher – Verkaufstrainer,<br />

Redner und siebenfacher Buchautor<br />

»Im Vertrieb ist kaum ein Tag wie der andere. Wer im Außendienst<br />

arbeitet, trifft oft auf spannende und innovative Kunden<br />

und sieht hier und da Dinge, die andere bestenfalls aus dem<br />

Fernsehen kennen – zum Beispiel modernste Produktionsanlagen.<br />

Als Verkäufer ist man immer wieder neu gefordert:<br />

Plötzlich droht ein guter Kunde abzuspringen, eine Reklamation<br />

steht bevor oder es gilt, ein neues Produkt in den Markt<br />

einzuführen. Hin und wieder ist mit Kunden auch ein ernstes<br />

Gespräch von Nöten, beispielsweise weil eine Rechnung nicht<br />

beglichen oder eine Abnahmevereinbarung nicht eingehalten<br />

wurde.«<br />

Vertrieb aka Dauerboom?<br />

Wir halten fest: Vertrieb fetzt. Wie sieht die Zukunft aus? Was<br />

hat die Pandemie mit diesem Beschäftigungszweig gemacht?<br />

Fakt ist: Einsparungen machen hier wenig bis gar keinen Sinn,<br />

denn Vertrieb bedeutet Umsatz. Und das branchenübergreifend.<br />

Neben dem (Einzel-)Handel sind IT- und Softwareunternehmen,<br />

sowie die Logistikbranche vielversprechende<br />

Arbeitsplätze. Welche konkreten Berufsbilder sich <strong>für</strong> Interessierte<br />

anbieten, verrät uns Jasmin Richter: »Da gibt es zahlreiche<br />

Optionen! Man kann sich zum Beispiel auf Neukundenakquise,<br />

auf die strategische Beratung von Großkunden oder<br />

auf ein bestimmtes Produkt spezialisieren. Weiterhin ist der<br />

internationale Vertrieb <strong>für</strong> viele Absolvierende sehr interessant.<br />

So fordern immer mehr Unternehmen gute Englischkenntnisse<br />

<strong>für</strong> eine internationale Kundenbetreuung.«<br />

Man lernt nie aus<br />

Grundsätzlich gilt: Um im Vertrieb durchzustarten, kann ein<br />

Studium oder eine Ausbildung den Einstieg erleichtern – ist<br />

allerdings kein Muss. Auch Quereinsteiger haben es im Vertrieb<br />

bereits hoch hinaus geschafft. Erste Berufserfahrung<br />

kann man beispielsweise über Promotionjobs neben dem Studium<br />

gewinnen. Dann heißt es: Einfach mal machen. Nötige<br />

Skills können nachgeholt werden: »Zu möglichen Weiterbildungsmaßnahmen<br />

gehören unter anderem Vertriebsschulungen<br />

und Maßnahmen zur Persönlichkeitsentwicklung.<br />

Denn Vertrieb ist am Ende nichts anderes als Psychologie und<br />

der Umgang mit Menschen«, so Richter von Indeed.<br />

Expterten-input below ...<br />

Warum sollten junge Menschen im Vertrieb<br />

arbeiten?<br />

Vertrieb ist Persönlichkeitsentwicklung pur. Hier<br />

geht es darum, Kunden von sich und seinem Angebot<br />

zu überzeugen. Das ist nicht immer leicht,<br />

aber sehr spannend. Auch <strong>für</strong> die eigene Karriere<br />

ist es gut, wenn man mal im Vertrieb gearbeitet<br />

hat: Denn wie soll ein Geschäftsführer<br />

sein Unternehmen in eine gute Zukunft führen,<br />

wenn er von Kunden keine Ahnung hat?<br />

Welche Rolle spielt hier die Digitalisierung?<br />

Viele Gespräche finden ergänzend zur E-Mail<br />

und dem Telefon inzwischen verstärkt via Online-<br />

Konferenztools statt. Nichtsdestotrotz werden<br />

weiterhin viele wichtige Gespräch vor Ort geführt.<br />

Auch die vertriebliche Weiterbildung hat<br />

sich stark verändert. Vor einigen Jahren wurden<br />

Verkaufstrainings immer in Präsenzform<br />

durchgeführt. Heute sind Onlinetrainings keine<br />

Seltenheit.<br />

Ihr Tipp <strong>für</strong> Interessierte und Einsteiger?<br />

Wer schnell Erfolg im Vertrieb haben will, sollte<br />

sich einen Arbeitgeber suchen, der etwas anbietet,<br />

was man selbst spannend findet. Außerdem<br />

zielführend: Sich ergänzend mit verkaufsrelevantem<br />

Wissen beschäftigen. Je eher das »Fundament«<br />

sitzt, desto leichter geht es auch mit<br />

den Verkaufserfolgen, dem Spaß und der Anerkennung<br />

voran.<br />

Von Bewerbungsgespräch, über<br />

Kundenbindung, Digitalisierung,<br />

Kennziffern und Gehaltserhöhung<br />

bis zu Zielvereinbarung<br />

und Karriereschritten – umfassend<br />

und top-aktuell, sowohl<br />

<strong>für</strong> (Quer-)Einsteiger als auch<br />

<strong>für</strong> erfahrene Vertriebler<br />

erhältlich in jedem Buchhandel<br />

Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 19


BRANCHENEINBLICK<br />

CONSTRUCTION SITE<br />

PLEASE ENTER<br />

YOU WILL LOVE IT<br />

AUTHORIZED PERSONNEL ONLY<br />

DEN GANZEN TAG KÖRPERLICH SCHWER SCHUFTEN UND SÄCKE DURCH<br />

DIE GEGEND TRAGEN? NEIN, DAS BAUGEWERBE HAT DEUTLICH MEHR ZU<br />

BIETEN. UND DU KANNST ALS BAUSTEIN FÜR DIE BRANCHE FUNGIEREN.<br />

Den Traum vom eigenen Haus haben viele immer noch nicht<br />

aufgegeben, doch die Verwirklichung wird durch die immer höheren<br />

Preise unwahrscheinlicher denn je. Das trifft vor allem<br />

die Baubranche. Laut Zentralverband des deutschen Baugewerbes<br />

(ZDB) wird der Umsatz im Jahr <strong>2023</strong> insgesamt zurückgehen.<br />

Während der Umsatz im Wirtschaftsbau nur leicht von 55,8<br />

auf 55,3 Millionen Euro sinkt, sieht es im Wohnungsbau deutlich<br />

schlechter aus (von 60,7 auf 57,6 Millionen Euro). Einzig der öffentliche<br />

Bau erwartet ein leichtes Plus (von 41,4 auf 41,7 Millionen).<br />

Reinhard Quast, Präsident des ZDB, schaut trotzdem leicht<br />

optimistisch in die Zukunft. »Wir brauchen jetzt kluge Investitionsanreize<br />

sowie öffentliche Investitionen, damit es bei der Delle<br />

bleibt und damit wir unsere Fachkräfte in der Branche halten können.<br />

Denn die Baubedarfe sind ja unbestritten da, egal ob Infrastruktur,<br />

Wohnungsbau oder energetische Sanierung«, sagt Quast<br />

und spricht damit vor allem ein Problem direkt an, das zurzeit in<br />

fast jeder Branche besteht: den zunehmenden Fachkräftemangel.<br />

THINK INTERNATIONAL<br />

Ein Lösungsansatz ist die Einwanderung von Fachkräften. Sie<br />

könnten die Lücken füllen und die Probleme innerhalb der Branche<br />

zumindest teilweise beheben. Doch besonders bei den Arbeitgebern<br />

bestehen Ängste und Zweifel, zumindest wenn es nach der<br />

Bundesagentur <strong>für</strong> Arbeit (BA) geht. »Das liegt an der Unsicherheit,<br />

dass die Arbeitskräfte nicht dauerhaft bleiben könnten, und<br />

den Kosten <strong>für</strong> die Arbeitgeber, die mit der Einwanderung und<br />

etwa den Visaverfahren einhergehen«, meint Vanessa Ahuja, Vorständin<br />

der BA. Carsten Burckhardt von der IG Bau sieht ganz andere<br />

Probleme: »Fachkräftemangel, Fachkräftemangel, Fachkräftemangel.<br />

Ich kann das ewige Gejammer der Bauunternehmer nicht<br />

mehr hören. Ja, es gibt Lösungen dazu, und die Unternehmen haben<br />

es selbst in der Hand, gut ausgebildete Arbeitskräfte zu halten<br />

und sogar zu gewinnen. Statt die Schuld im gesellschaftlichen<br />

Ansehen zu suchen oder den Menschen vorzuwerfen, sie wollten<br />

sich die Hände nicht mehr schmutzig machen und lieber Instagram-Stars<br />

werden, sollten die Betriebe lieber Lohn- und Gehaltstarifverträge<br />

einhalten. Die Betriebe, die das machen, haben keine<br />

oder zumindest weniger Probleme«, merkt Burckhardt an und kritisiert<br />

vor allem die Arbeitsbedingungen innerhalb der Branche.<br />

DES EINEN LEID DES ANDEREN FREUD<br />

Doch die Situation in der Baubranche hat einen großen Vorteil:<br />

Du hast gute Chancen einen Job zu bekommen. Besonders<br />

als Bauingenieur wirst du in der Branche gebraucht. Deine Aufgaben?<br />

Die Betreuung von Bauprojekten. Egal ob Planung, Entwurf,<br />

Bau oder Instandhaltung – du überwachst jeden Schritt<br />

und sorgst <strong>für</strong> die technische und wirtschaftliche Umsetzung<br />

von Bauprojekten. Der große Vorteil ist, dass du schon während<br />

dem Studium Geld verdienen kannst, da du die Möglichkeit<br />

hast, dual zu studieren. So kannst du auch nach deinem Studium<br />

schnell einsteigen, da du Arbeitserfahrung besitzt. Die ist im<br />

Baugewerbe unerlässlich. Außerdem förderlich: Eine Spezialisierung.<br />

Es gibt eine Menge Themen, die man anpacken kann. Beispiele<br />

sind Hochbau, Tiefbau, Umweltbau oder Verkehrsplanung.<br />

Je früher du weißt, in welchen Bereich du möchtest, desto besser.<br />

BAUEN FÜRS KLIMA<br />

Der Bereich, der in Zukunft immer mehr an Wichtigkeit gewinnen<br />

wird, ist der energetische Bau. Da der Bausektor zu den größten<br />

Treibern des CO 2<br />

-Ausstoß gehört, muss sich hier in Zukunft<br />

viel verändern. Besonders hier werden also Arbeitsplätze entstehen.<br />

Ein gewisses Know-how im Bereich Energiewirtschaft und<br />

Klimaschutz könnte dir also helfen, den Einstieg zu schaffen. Egal,<br />

wie sich die Baubranche entwickeln wird, Fachkräfte werden gebraucht.<br />

Wenn du die richtigen Karriereentscheidungen triffst und<br />

du dich an den richtigen Stellen bildest, steht einem erfolgreichen<br />

Jobeinstieg im Bausektor nichts im Wege.<br />

Text: David Heermann // Quellen: bauindustrie.de; zdb.de // Illustrationen: iunewind, coolvectormaker/depositphotos.com<br />

20 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin


BRANCHENEINBLICK<br />

BIST DU FÜR DEN BAU GEMACHT?<br />

ORDNUNG UND STRUKTUR<br />

Wenn du schon deinen Schreibtisch nicht aufräumen<br />

kannst, wie willst du dann ein Bauprojekt koordinieren?<br />

Nein, keine Sorge, auch kleine Chaoten können<br />

gute Bauleiter oder -ingenieure werden, doch<br />

ein gewisses Maß an Ordnung und Struktur ist<br />

wichtig, damit der Bauplan möglichst reibungsfrei<br />

durchgeführt werden kann. Wenn<br />

der Fensterbauer vor den Maurern kommt,<br />

hat man ein Problem.<br />

TEAMFÄHIGKEIT<br />

Jeder schreibt diesen Skill in seine Bewerbung<br />

hinein, doch viele unterschätzen die Wichtigkeit<br />

des Teams. Du wirst nicht nur Verantwortung <strong>für</strong><br />

das Projekt haben, sondern auch <strong>für</strong> die vielen verschiedenen<br />

Menschen, die dabei involviert sind, haben. Ohne<br />

eine homogene Gruppe sind bestimmte Vorhaben nur<br />

sehr schwer umzusetzen und die Motivation eines Teams<br />

kann darüber entscheiden, ob der nächste Schritt im Bauplan<br />

einen Tag früher oder später begonnen werden kann.<br />

FLEXIBILITÄT & GELASSENHEIT<br />

Wer sich schon einmal mit Bauprojekten auseinandergesetzt<br />

hat, weiß, dass irgendwas immer<br />

schiefgeht. Dann heißt es kühlen Kopf bewahren.<br />

Wichtig ist, dass du den Überblick behältst und<br />

an der Problemlösung arbeitest. Das kann auch<br />

bedeuten, dass du mal mit anpacken musst,<br />

um das Bauvorhaben voranzubringen. Du<br />

solltest dir nicht zu schade da<strong>für</strong> sein, dich<br />

körperlich einzubringen, nur weil du in<br />

einer höheren Position als andere bist.<br />

FAIBLE FÜR NAWIS<br />

Vor allem Mathe, Physik und Informatik<br />

sollten <strong>für</strong> dich in der Schule kein Problem<br />

gewesen sein, denn all diese Fächer sind<br />

immens wichtig, um ein Bauprojekt zu planen<br />

oder zu begleiten. Wer will schon ein<br />

Haus haben, das falsch vermessen wurde und<br />

auf unsicheren Fundamenten steht?<br />

Nachgedacht: //<br />

Veraltete Tradition: Sezierkurse im Bio-Studium<br />

Text: Peta // Foto: user17432319/freepik.com<br />

Im Oktober startet das Wintersemester, Hunderttausende Schulabgänger<br />

beginnen ihr Studium an einer deutschen Hochschule.<br />

Dass damit in manchen Studiengängen auch das Töten und anschließende<br />

Sezieren von Regenwürmern, Fröschen, Bienen, Mäusen,<br />

Krabben oder Seesternen einhergeht, ist den wenigsten bekannt.<br />

Dabei ist diese Praxis vor allem im Biologie-Studium noch<br />

immer gang und gäbe: Die Wissenschaft des Lebens, vermittelt<br />

mit einer alljährlichen Tötung von Lebewesen. Und das trotz einer<br />

immer moderner werdenden Gesellschaft, die zunehmend anerkennt,<br />

dass Tiere Mitgeschöpfe auf unserer Erde sind – und keine<br />

Ware, die man sich nach Belieben <strong>für</strong> die Demonstration längst bekannten<br />

Wissens heranzieht.<br />

Dabei sind nicht nur Biologie-Studenten betroffen: Auch in anderen<br />

lebens- und naturwissenschaftlichen Studiengängen wie beispielsweise<br />

Medizin, Biotechnologie, Ernährungswissenschaften<br />

oder Pharmazie sind Sezierkurse und teils auch Versuche an<br />

lebenden Tieren keine Seltenheit. Studierende, die sich dagegen<br />

wehren, hingegen schon: Viele trauen sich aus Sorge vor Benachteiligung<br />

nicht, solche Lehrmethoden anzuzweifeln – auch die<br />

Furcht, schlichtweg belächelt zu werden, spielt eine Rolle. »Wer<br />

nicht mit einer toten Maus auf dem Seziertisch klarkommt, hat in<br />

diesem Studium nichts verloren« gehört zu den gängigen Aussagen<br />

von Dozentenseite. Der Grund? Spätere Berufsmöglichkeiten<br />

beinhalten teils den Umgang mit getöteten Tieren oder solchen,<br />

die <strong>für</strong> Versuchszwecke missbraucht werden. Doch nicht jeder<br />

angehende Naturwissenschaftler<br />

möchte auf diese auslaufenden<br />

Techniken bauen. Modernste tierversuchsfreie<br />

Methoden erleben einen<br />

anhaltenden Boom und immer<br />

mehr Stimmen aus der Forschung<br />

merken an, dass Tierversuche wissenschaftlich<br />

gesehen nicht die beste Methode<br />

sind – logisch, denn immerhin untersucht man mit Tierversuchen<br />

vor allem den Organismus von Mäusen, Ratten und Kaninchen<br />

statt dem des Menschen. So kommt es auch, dass der Großteil<br />

der neu entwickelten Medikamentenwirkstoffe niemals auf den<br />

Markt kommt, obwohl sie sich in Tierversuchen als wirksam und<br />

sicher zeigten. Die angehenden Forscher, welchen dies bewusst<br />

ist, möchten sich zunehmend <strong>für</strong> ein Studium und eine Wissenschaftskarriere<br />

ohne Tiermissbrauch entscheiden. Doch so einfach<br />

ist vor allem ersteres nicht: An den meisten Universitäten ist<br />

die Teilnahme an Kursen mit »Tierverbrauch« noch immer Pflicht,<br />

nur wenige bieten alternative Lernmethoden an. Eine Übersicht<br />

<strong>für</strong> die Studiengänge Biologie und Medizin bietet die Website<br />

studieren-ohne-sezieren.de – inklusive einiger Tipps, wie man<br />

sich aktiv <strong>für</strong> die Tiere einsetzen kann. Denn eines ist sicher: Das<br />

Töten und Aufschneiden von Tieren ist weder <strong>für</strong> die Wissensvermittlung<br />

notwendig noch ethisch akzeptabel und muss daher<br />

endlich durch moderne Lehrmethoden abgelöst werden.<br />

Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 21


<strong>audimax</strong><br />

self<br />

check<br />

Name of the Game?<br />

Na, bravo! Das Bachelor-Studium neigt sich endlich dem Ende zu. Doch kaum ist das<br />

Zeugnis in greifbarer Nähe, stellen sich gleich neue Herausforderungen.<br />

Was jetzt?! Studiere ich weiter? Ist ein Trainee was <strong>für</strong> mich oder doch der Direkteinstieg?<br />

WTF ist der Unterschied? Ein riesiger Strudel an Fragen!<br />

Wir haben da gleich noch ein paar, die dich aber vielleicht ein bisschen weiterbringen.<br />

Hallo! Wann klingelt<br />

dein Wecker?<br />

Welcher Wecker?<br />

Der erste, der<br />

kräht bin ich!<br />

Und jetzt? So richtig reinklotzen?<br />

Was gibt es heute zu Essen?<br />

LOL. Nein.<br />

Erstmal Futtern.<br />

Ran an die Arbeit!<br />

Hummersüppchen<br />

mit Esskastanien<br />

Ich gönn mir heute den<br />

Tüten-Kotze-Parmesan auf den<br />

Ketchup-Nudeln<br />

... und danach? Bock zu pauken?<br />

Und jetzt auf dem<br />

Sofa verdauen?<br />

Ich muss raus hier!<br />

Action bitte!<br />

Ich kämpfe mit meinem inneren<br />

Schweinehund<br />

Jawollo. Ich zieh heute<br />

voll durch!<br />

Bleib liegen!


Ich liebe meine eigenen<br />

vier Wände


Studium<br />

Obdachlos zur Uni?<br />

Studentenwerk warnt<br />

vor Wohnungsnot<br />

Du willst zum nächsten Semester umziehen<br />

und weißt schon wohin? Dann solltest<br />

du dich auf jeden Fall jetzt auf Wohnungssuche<br />

begeben. Denn die Wohnungsnot<br />

in Deutschland wird auch <strong>für</strong> Studierende<br />

immer spürbarer. Vor allem Plätze<br />

in Wohnheimen werden begrenzter. Zurzeit<br />

würden nicht einmal zehn Prozent<br />

der Studierenden eine Wohnung bekommen.<br />

Also solltest du schon einmal Portale<br />

durchforsten. Besonders WG-gesucht und<br />

ImmoScout sind empfehlenswerte Plattformen,<br />

auf denen du zahlreiche Angebote<br />

durchstöbern kannst. Fang besser heute an<br />

als morgen!<br />

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wohnung<br />

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STUDIUM IN REGEL-<br />

STUDIENZEIT. MACH DIR<br />

ALSO KEINE SORGEN,<br />

WENN ES KNAPP WIRD.<br />

HINTERHER FRAGT KAUM<br />

EINER MEHR DANACH.<br />

News<br />

BWL Bachelor beliebt Bei den Personalern<br />

der Betriebswirtschaftslehre sind<br />

Bachelor-Absolventen oft lieber gesehen<br />

als Master-Absolventen. Schau also ganz<br />

genau hin, ob du den höheren Abschluss<br />

überhaupt brauchst!<br />

Green is Great Grüne und nachhaltige<br />

Studiengänge werden immer beliebter!<br />

Im internationalen Masterstudiengang<br />

»Global Change Management« an der<br />

brandenburgischen Hochschule <strong>für</strong> nachhaltige<br />

Entwicklung Eberswalde (HNEE)<br />

kommen bis zu sechs Bewerber auf einen<br />

Studienplatz. // Starke Quote!<br />

Beratungsangebote <strong>für</strong> Studis<br />

In allen Phasen des Studiums kann es zu<br />

Schwierigkeiten kommen, sei es fachlich,<br />

privat oder finanziell. Für alle kleinen oder<br />

größeren Schwierigkeiten gibt es Angebote,<br />

die dir helfen können, um diese zu<br />

bewältigen. Du willst schauen, ob etwas<br />

dabei ist, was dir helfen kann? Dann versuchs<br />

mal auf studis-online.de!<br />

Hab doch mal Bock!<br />

Studentische Initiativen<br />

brauchen dich!<br />

Im Vollzeitstudium hat man es teilweise<br />

sehr schwer an Arbeitserfahrung <strong>für</strong> das<br />

spätere Berufsleben zu kommen. Studentische<br />

Initiativen können da Abhilfe<br />

schaffen. Hier kannst du ohne großen<br />

Druck praktische Erfahrung sammeln,<br />

Freunde kennenlernen und networken.<br />

Leider haben immer weniger Studis Lust<br />

auf eine Initiative, deshalb lösen sich viele<br />

auf. Schnapp dir doch einfach mal deine<br />

Freunde und sucht euch eine Initiative<br />

eurer Wahl. Besser könnt ihr Freizeit und<br />

praktische Erfahrung nicht vereinen!<br />

// Einfach mal antreten!<br />

Sieben Tage Nudeln<br />

Laut einer Erhebung des Deutschen Studierendenwerks<br />

muss ein Drittel aller Studierenden<br />

mit weniger als 800 Euro im<br />

Monat auskommen. Das größte Problem<br />

ist der fehlende bezahlbare Wohnraum.<br />

Deshalb: So früh wie möglich auf Wohnungs-<br />

und Nebenjobsuche begeben!<br />

// Amen zu Ramen!<br />

Text: David Heermann // Foto: taviphoto, AlexShadyuk/depositphotos.com // Illustration: 9george/depositphotos.com<br />

24 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin


BILDER-<br />

BUCH-<br />

TYPEN<br />

...machen das Beste aus<br />

Technologien und Daten.<br />

Wir von CEWE<br />

gestalten mit Mut und frischen<br />

Ideen die Zukunft.<br />

CEWE ist Europas führender Fotoservice und Markenhersteller im Fotofinishing.<br />

Mit rund 4.000 Mitarbeitenden sind wir in über 20 Ländern präsent und stellen <strong>für</strong><br />

unsere Kund:innen jeden Tag einzigartige und ganz persönliche Fotoprodukte her.<br />

Neben unseren Produkten und Marken entwickeln wir unsere Software und Webapplikationen<br />

eigenständig. Wir forschen kontinuierlich nach neuer Technik und<br />

innovativen Funktionen <strong>für</strong> unsere Produktionsprozesse.<br />

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Wir freuen uns auf ein persönliches Kennenlernen.


REALITY CHECK<br />

Karriere<br />

Afterwork und Netzwerken<br />

»Bleibst du nach Feierabend noch auf einen Drink?« oder »Kommst<br />

du später noch mit in die Bar?« sind Fragen, die sicherlich jeder<br />

schon einmal von seinen Kolleginnen und Kollegen gestellt bekommen<br />

hat. Gerade wenn man als Berufseinsteiger in einem<br />

Unternehmen anfängt, möchte man einen guten Eindruck hinterlassen<br />

und zeigen, dass man sich <strong>für</strong> die neuen Kollegen, den Arbeitgeber<br />

und den Job interessiert. Und außerdem heißt es ja immer,<br />

dass die wirklich wichtigen Themen im Arbeitskontext erst<br />

nach Feierabend besprochen und entschieden werden, oder? Was<br />

ist, wenn ich nicht mit zum Afterwork komme? Gelte ich dann direkt<br />

als langweilig oder nicht engagiert genug? Finde ich schnell<br />

Studium<br />

Fahr ich heim oder lass ich's sein?<br />

Die ersten Tage des Studiums sind ziemlich wild. Man ist überfordert<br />

von Stundenplänen, ECTS-Punkten und dem Unterschied<br />

zwischen c.t. und s.t.. Gerade in dieser Zeit kann es leicht passieren,<br />

dass man sich zurücksehnt: nach dem gemütlichen Bett aus dem<br />

Jugendzimmer, dem Essen von Mama oder Papa und den Freunden<br />

aus der Abi-Zeit. Doch die Angst vor dem Verlust von all dem,<br />

kann manchmal ganz schön groß sein. Egal, wie oft man sich auf<br />

der Party des letzten Schultags in den Armen liegt und schwört, <strong>für</strong><br />

immer den Kontakt zu halten, die Realität sieht leider oft anders<br />

aus. Vor allem wenn man sich entscheidet, <strong>für</strong> sein Studium in eine<br />

weit entfernte Stadt zu ziehen. Dort sitzt man dann in seiner ersten<br />

eigenen Wohnung und swiped durch die Insta-Story der Daheim-<br />

Gebliebenen: eine Grillparty im Garten der Nachbarin, die spontane<br />

Geburtstagsfeier des Schul-Kumpels oder das traditionelle<br />

Fest des Sportvereins. Ganz schnell kann einen hier die FOMO<br />

FO MO<br />

Was habe ich verpasst?<br />

genug Anschluss, wenn ich nicht jeden Tag nach der Arbeit etwas<br />

mit meinen Kollegen unternehme? Bestimmt verpasse ich den<br />

neuesten Tratsch, wenn ich nicht mitkomme. Womöglich wird<br />

über mich gelästert, ich bin ja schließlich neu. Okay. Durchatmen!<br />

Wie so oft im Leben solltest du dich auch hier auf dein Bauchgefühl<br />

verlassen. Gerade zu Beginn kann alles schnell zu viel werden.<br />

Du wirst gefordert und du musst erst einmal die Strukturen und<br />

Zuständigkeiten verstehen. Und dann kommen auch noch viele<br />

neue Namen dazu, die den richtigen Gesichtern zugeordnet werden<br />

müssen. Derartiges Socializing kann anstrengend sein und<br />

fällt manchen Menschen schwerer als anderen. Wenn du deshalb<br />

nach Feierabend Zeit <strong>für</strong> dich brauchst, um etwas abzuschalten,<br />

das Gelernte zu verabeiten und deine Batterien aufzuladen, dann<br />

solltest du dir die Zeit da<strong>für</strong> auch einräumen. Denn am Anfang<br />

zählt erst einmal, dass du gut ankommst und dich in dein Aufgabenfeld<br />

einarbeitest. Zudem findet sich auch während des Arbeitstags<br />

hier und da die Gelegenheit, sich mit den Kollegen auszutauschen<br />

und sich kennenzulernen. Sei es am Kaffeeautomaten,<br />

während der Mittagspause oder auf dem Flur, auf dem Weg zum<br />

anderen Büro. Sei einfach offen <strong>für</strong> neue Menschen, frage nach,<br />

wenn dir etwas unklar ist, dann läuft das Networking fast von allein.<br />

Sind die ersten Wochen geschafft und erste Bekanntschaften<br />

geschlossen, kannst du dich immernoch bei Afterwork-Events anschließen.<br />

Das wird dir nicht davonlaufen. Und sicherlich haben<br />

die meisten Kollegen Verständnis da<strong>für</strong>, dass du nicht direkt ab Tag<br />

eins bei jedem außerbetrieblichen Happening am Start bist. Finde<br />

<strong>für</strong> dich das richtige Mittelmaß, dann klappt das schon. // Vanessa<br />

überrollen. Der Drang, am nächsten Wochenende schon wieder<br />

nach Hause zu fahren ist stark und das ist vollkommen okay! Lass<br />

dich nicht verrückt machen von Ratgebern und nervigen Kommilitonen,<br />

die dir weiß machen wollen: »Fahr bloß nicht zu oft nach<br />

Hause! Das Studium ist dazu da, sich von der Heimat zu lösen und<br />

neue Wege zu finden.« Quatsch! Das Studium ist in erster Linie<br />

dazu da, um sich weiterzubilden und den Einstieg in den Job deiner<br />

Wahl zu ermöglichen. Wenn du eine wirklich feste Bindung<br />

zu den Leuten aus der Heimat empfindest, wäre es blödsinnig den<br />

Kontakt zu reduzieren, bloß weil es dich <strong>für</strong> dein Studium in eine<br />

weiter entfernte Stadt verschlagen hat. Doch natürlich ist die Frage<br />

der Heimreise auch immer an's Finanzielle gebunden. Benzin oder<br />

Fahrkarten können schnell ins Geld gehen und den regelmäßigen<br />

Besuch erschweren. Daher ist es auf jeden Fall richtig, einige Beziehungen<br />

an deinem Uni-Standort aufzubauen – schon allein, um<br />

nicht einsam in der Vorlesung zu hocken oder an der Klausurvorbereitung<br />

zu verzweifeln. Das Studium bietet eine tolle Möglichkeit,<br />

deinen Horizont zu erweitern und neue spannende Menschen<br />

kennenzulernen. Dein Anspruch an dich selbst, trotzdem deine<br />

Wurzeln nicht zu vergessen, ist eine wertvolle Eigenschaft, auf die<br />

du stolz sein kannst. Es mag zwar manchmal ein wenig kniffliges<br />

Freizeit-Management sein, aber deine wahren Freunde – egal ob<br />

alt oder neu – werden verstehen, wenn du ein Wochenende nicht<br />

dabei bist, weil du in die Heimat fährst bzw. in deiner Uni-Stadt<br />

bleibst. Am Ende bleibt die abgedroschene aber einfach immer<br />

richtige Message: Hör auf dich selbst und tue, was sich richtig anfühlt!<br />

// Florian<br />

Quellen: glamour.de; deine-gesundheitswelt.de // Illustration: freepik.com<br />

26 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin


Am I a<br />

REALITY CHECK<br />

FO MO?<br />

Leben<br />

Kinder sind so großartig. Oder?<br />

Die Schwester meiner besten Freundin ist Anfang<br />

40, zweifache Mutter und gerade mitten in eine<br />

verfrühten Midlife-Crisis geschlittert. Die Ehe steht<br />

vor dem Aus, der Partner ist betrogen, die Kinder um eine<br />

harmonische Kindheit beraubt. Wer ist Schuld daran? Meiner<br />

Meinung nach die gesellschaftliche Erwartung an Frauen.<br />

Frauen müssen Mutter sein, Karriere machen und dabei am besten<br />

noch ehrenamtlich aktiv und voller Empathie sein. Mich wundert<br />

es nicht, dass man unter diesem Druck zerbrechen kann und<br />

Dizziness Distracted Mind<br />

Can not sleep<br />

Negative Thinking<br />

FOMO = Fear of missing out.<br />

Auch mal nicht dabei zu sein<br />

und deshalb etwas zu verpassen,<br />

kann sehr befreiend sein.<br />

Wie du es hinbekommst in den<br />

Bereichen Karriere, Studium<br />

und Leben?<br />

dann auf einmal vor einem Trümmerhaufen des eigenen Lebens<br />

steht. Ich persönlich möchte keine Kinder haben. Allerdings habe<br />

ich auch manchmal Angst, dadurch etwas zu verpassen. Denn:<br />

»Kinder sind das größte Glück.« Das zumindest möchte mir jede<br />

Werbung, jede Person der Generation vor mir und manchmal<br />

auch wildfremde Menschen auf der Straße erzählen. Was seltener<br />

Thema ist: Was verpasse ich alles, wenn ich tatsächlich Kinder<br />

bekomme? Ich rede nicht nur von Schlaf und Ruhe. Nein, ich<br />

denke hier auch an Unternehmungen, Karriere-Schritte und freie<br />

Entscheidungen. Die Schwester meiner Freundin ist mit ihren Kindern<br />

die ersten Jahre zu Hause geblieben, hat sich rührend um alle<br />

Wehwehchen und Sorgen gekümmert und musste ihre persönlichen<br />

Bedürfnisse oft hintanstellen. Die verpassten Gelegenheiten<br />

haben sie jetzt eingeholt. The »Fear of missing out« kann die ganz<br />

großen Lebenseintscheidungen beeinflussen. Problematisch ist,<br />

dass in alle Entscheidungsrichtungen die Ängste bestehen: Was<br />

verpasse ich, wenn ich keine Kinder bekomme? Und was verpasse<br />

ich, falls ich doch Kinder bekomme? Wichtig ist, sich nicht selbst<br />

verrückt zu machen. Ich persönlich mag Listen. Pro- und Contra-<br />

Listen helfen mir, eine Entscheidung zu treffen. Häufig brauche ich<br />

<strong>für</strong> diese eine lange Zeit. Aber einmal getroffen, bleibe ich dabei<br />

und mache mir keine Sorgen mehr über das »Was hätte sein können,<br />

wenn ich eine andere decision getroffen hätte?« Der Film Matrix<br />

hat uns ja schon gezeigt, was passiert, wenn du dich <strong>für</strong> eine<br />

Pille entschieden hast und dann doch einen Rückzieher machen<br />

möchtest. Spoiler Alert: Du wirst zum Villian der Geschichte. Und<br />

das möchten wir ja auf jeden Fall vermeiden. // Stefanie<br />

356 78 90<br />

JOMO<br />

Die »Joy of Missing Out« ist die Gegenbewegung<br />

zur FOMO. Einfach mal das Handy weglegen<br />

und nicht immer über alles Bescheid wissen,<br />

was abgeht, kann sehr erleichternd sein.<br />

Und to be honest: Wie viele der Infos, die du<br />

täglich konsumierst sind wirklich wichtig?<br />

Hab ich FOMO?<br />

Die »Fear of Missing Out« ist keine anerkannte<br />

Erkrankung. Betroffene können dennoch einem<br />

hohen psychischen Leidensdruck unterliegen.<br />

Besondere Momente können nicht mehr genossen<br />

werden, eine innere Unruhe entsteht.<br />

Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 27


REALITY CHECK<br />

Einfach mal<br />

Abschalten<br />

24/7 online: Smartphone & Co. machen's<br />

möglich. Doch das »always on«-sein kann<br />

auch zur Last werden. Digital Detox gilt<br />

mittlerweile als erstrebenswerter Luxus.<br />

Was ist dran am Trend und wie<br />

funktioniert's?<br />

Gesteh' es dir ein!<br />

Heutzutage verbringen viele Menschen täglich oft mehrere Stunden mit Medienkonsum,<br />

Spielen und anderen Aktivitäten vor den Bildschirmen elektrischer Geräte. Und das Anhäufen<br />

von Bildschirmzeit bekommen wir häufig gar nicht mehr aktiv mit. Denn das<br />

Smartphone ist praktischer Helfer <strong>für</strong> nahezu alles im Alltag. Wir erstellen To-do-Listen,<br />

Kalendereinträge, texten mit Freunden und Familie, nutzen Apps, schreiben E-Mails,<br />

videocallen und vieles mehr. Die Liste kann ins Unermessliche weitergeführt werden. Das<br />

Handy ist immer am Start und viele fühlen sich sogar unwohl, wenn sie wissen, dass es<br />

nicht griffbereit in der Nähe ist. Spätestens dann kommt die Erkenntnis und wir fragen<br />

uns: »Was stimmt denn nicht mit mir?« Der Digital Detox-Trend stellt quasi die Gegenbewegung<br />

zum Online-Rausch dar. Influencer und Promis propagieren wie viel mehr Raum<br />

ihnen <strong>für</strong> Kreativität, Inspiration und Me-Time durch die digitale Enthaltsamkeit entstehe.<br />

Glaubst du nicht? Dann probier's aus!<br />

Routinen checken<br />

Als erstes solltest du dich da<strong>für</strong> sensibilisieren, wie häufig du tatsächlich zum Handy<br />

greifst. Dein Nutzungsverhalten kannst du auf dem iPhone beispielsweise mit dem Feature<br />

»Bildschirmzeit« einsehen. Bei Android-Geräten kannst du unter den Einstellungen in<br />

der Suchleiste nach »Bildschirmzeitverwaltung« oder ähnlichen Begriffen suchen. Wenn<br />

du dir erst einmal bewusst darüber wirst, wie oft du dein Smartphone zur Hand nimmst,<br />

kannst du daran arbeiten, die Bildschirmzeit zu reduzieren. Denn zahlreiche Studien belegen,<br />

dass Erholungspausen <strong>für</strong> Körper, Geist und Seele wichtig sind. Aber auch beim Digital<br />

Detox gilt – ähnlich wie bei einer Diät – radikaler Verzicht ist nicht nachhaltig gedacht.<br />

Digital Detox for beginners<br />

Hier ein paar hilfreiche Tipps, wie du dir Smartphone-freie Zeit verschaffen kannst. Genauso<br />

banal wie genial: Nutze einen Wecker! So bist du nicht gezwungen, dein Handy<br />

mit ins Schlafzimmer zu nehmen, kannst am nächsten Morgen erst einmal in Ruhe eine<br />

Tasse Kaffe genießen und bleibst nicht direkt bei TikTok, Insta & Co. hängen. Was auch<br />

hilft: Konkret festgelegte Zeitspannen, in denen das Smartphone definitiv im Flugmodus<br />

schlummert. Das kann zum Beispiel nach 21 Uhr sein, damit du abends zur Ruhe kommst<br />

oder nach dem Aufstehen, um entspannt in den Tag zu starten. Apropos abends zur Ruhe<br />

kommen – wie wäre es mit dem guten alten Buch als Einschlafhilfe? Auch Bahnfahrten<br />

können super mit einer Zeitschrift oder einem Buch überbrückt werden. Kennst du den<br />

»Nicht stören«-Modus? Fast alle Smartphones haben dieses Feature. Wenn du ihn aktivierst,<br />

empfängst du weiterhin Anrufe, Nachrichten und Erinnerungen, wirst aber nicht<br />

darüber informiert. Möchtest du bestimmte Anrufe weiterhin direkt sehen, kann die Favoriten-Liste<br />

in deinem Telefonbuch helfen. Du meinst es ernst und startest den Selbsttest?<br />

Dann solltest du auf jeden Fall dein Umfeld mit einbeziehen. Denn Freunde und Familie<br />

sind es wahrscheinlich gewohnt, dass sie auf ihre Nachricht »asap« eine Reaktion von dir<br />

bekommen. In diesem Sinne: Gutes Gelingen und Namaste!<br />

do<br />

not<br />

disturb!<br />

Phubbing<br />

nennt man den unangemessenen<br />

Gebrauch<br />

von Smartphones. Etwa<br />

alle 20 Minuten wandert<br />

unser Blick auf das Display.<br />

Vor allem in zwischenmenschlichen<br />

Beziehungen<br />

ein Störfaktor.<br />

Smombie<br />

2015 wurde das Kofferwort<br />

bestehend aus den<br />

Begriffen »Smartphone«<br />

und »Zombie« als Jugendwort<br />

des Jahres gewählt.<br />

Mit Smombies werden<br />

Menschen bezeichnet, die<br />

durch den ständigen Blick<br />

auf das Smartphone so<br />

stark abgelenkt sind, dass<br />

sie ihre Umgebung kaum<br />

wahrnehmen.<br />

Text: Vanessa Götzl // Quellen: swr.de; hoerzu.de; tk.de; uni-wuppertal.de; mactechnews.de<br />

28 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin


FRAUEN-MINT-AWARD-NACHBERICHT<br />

F M A<br />

[Yeah] [Hooray] [Go for it!]<br />

FRAUEN<br />

MINT AWARD<br />

Gewinnerin Mina Todorova<br />

von der TU Dresden<br />

2022<br />

Strahlende Gesichter bei den Gewinnerinnen der diesjährigen<br />

Verleihung des Frauen-MINT-Awards. Der Wettbewerb <strong>für</strong><br />

herausragende Abschlussarbeiten aus naturwissenschaftlichtechnischen<br />

Studienrichtungen wurde dieses Jahr vom internationalen<br />

Energieunternehmen Uniper in Zusammenarbeit<br />

mit <strong>audimax</strong> ausgelobt. Studentinnen unterschiedlicher Fachrichtungen<br />

reichten da<strong>für</strong> zahlreiche hochkarätige Arbeiten<br />

ein – unter anderem zu den Themengebieten Digital Leadership,<br />

IT Security, Data Science und Digital Upskilling.<br />

Bleibt neugierig! Die Preisverleihung fand im Uniper Headquarter<br />

in Düsseldorf statt und wurde in ein abwechslungsreiches<br />

und spannendes Rahmenprogramm eingebunden. In<br />

Fachvorträgen gewährten Expertinnen und Führungskräfte<br />

den Teilnehmerinnen interessante Einblicke in die Unternehmenspraxis<br />

zu Themen wie IT, Digitalisierung und Big Data<br />

sowie den damit verbundenen beruflichen Herausforderungen.<br />

Die Vorträge und Diskussionen haben gleichzeitig deutlich<br />

gemacht, dass Frauen eine wichtige Rolle in der MINT-<br />

Branche spielen. Die Botschaft von Uniper an die Studentinnen<br />

war klar und deutlich: »Die Zukunft der Energiebranche wird<br />

von Ingenieurinnen und Informatikerinnen mitgeschrieben.<br />

Deshalb können wir Frauen nur bestärken, weiterhin mutig<br />

voranzugehen, sich den wichtigen IT-Themen unserer Zeit zu stellen,<br />

darüber nachzudenken und interessante Lösungen zu entwickeln.<br />

Bleibt neugierig und zeigt, was in Euch steckt!«<br />

Siegerin aus dem Themenbereich »Human Factor und<br />

IT Security« Höhepunkt der Veranstaltung war die Bekanntgabe<br />

und Würdigung der drei Siegerinnen durch die Fachjury. Den dritten<br />

Platz und ein Preisgeld von 1.000 Euro konnte sich Lisa Rüb<br />

<strong>für</strong> ihre Arbeit zum Potenzial von künstlicher Intelligenz im Vertrieb<br />

sichern. Floris Müller-Reichenwallner überzeugte die Jury<br />

mit dem Thema Gender-Fit-Framing und wurde da<strong>für</strong> mit Platz 2<br />

und einem Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro geehrt. Zur Gesamtsiegerin<br />

wurde die Masterabsolventin Mina Todorova aus Dresden<br />

gekürt. Mit ihrer Arbeit »Research and evaluation of a ›Protective<br />

Shell‹ for industrial cyberphysical system (CPS) incidents« hat<br />

sie die Fachjury begeistert. Zusätzlich zur Siegprämie von 3.000 €<br />

konnte sie sich über den Gewinn des begehrten gläsernen MINT-<br />

Awards freuen. »Ich bin sehr dankbar und glücklich, und auch<br />

stolz auf meine Uni, die TU Dresden, die mir eine fundierte Ausbildung<br />

ermöglicht hat«, freute sich die Siegerin. »Der Award ist<br />

eine tolle Chance <strong>für</strong> Frauen in MINT-Berufen.« Mit dem Preisgeld<br />

möchte sich Mina bei ihrer Familie in<br />

Bulgarien <strong>für</strong> die große Unterstützung<br />

während ihres Studiums bedanken.<br />

Außerdem will sie sich zusätzliche<br />

Fachliteratur kaufen, um ihre Forschung<br />

weiterführen zu können. Abgerundet<br />

wurde die Preisverleihung<br />

mit einem Get-together, bei dem sich<br />

die Teilnehmerinnen mit Uniper-Mitarbeitenden<br />

in lockerer Atmosphäre<br />

über fachliche Themen austauschen<br />

konnten und spannende Tipps <strong>für</strong> ihren<br />

Karrierestart erhalten haben.<br />

Text & Bild: Florian Grobbel | Illustration: Ostapius, ylivdesign/depositphotos.com


UNILEBEN<br />

Gulden ins Töpfchen<br />

Studis haben kein Geld zum Sparen? Blödsinn!<br />

Börsen-Expertin und Aktien Coach Dr. Carmen Mayer gibt Tipps zum<br />

Vermögensaufbau im Studium.<br />

Frau Mayer, wie sind Sie in die<br />

Finanzbranche eingestiegen?<br />

Auf welche Art haben Sie sich Ihr<br />

Finanz-Know-how antrainiert?<br />

Dr. Carmen Mayer<br />

ist promovierte<br />

Biochemikerin, zweifache<br />

Mutter, Millionärin und<br />

Aktien Coach. Die selfmade<br />

Börsen-Expertin<br />

begann ihre Erfolgsgeschichte<br />

mit 2.000 Euro<br />

und einem klaren Ziel vor<br />

Augen. 2019 startete sie<br />

den Podcast »Mami goes<br />

Millionär«. Zu finden ist<br />

sie auf ihrer Website<br />

dr-carmen-mayer.de und<br />

auf Insta<br />

@carmen__mayer__.<br />

Ich habe in Düsseldorf Biologie studiert,<br />

in München in Chemie promoviert<br />

und hatte eine gut bezahlte Stelle in<br />

einem großen Pharmaunternehmen.<br />

Als ich mit meiner ersten Tochter<br />

schwanger war, wollten mein Mann<br />

und ich uns ein Haus kaufen und<br />

haben gemerkt, dass wir uns<br />

dieses nicht leisten können,<br />

obwohl wir beide gut verdient<br />

und immer Geld angespart<br />

haben. Das empfand ich als sehr<br />

ungerecht und habe mich gefragt,<br />

was wir denn falsch machen. Durch<br />

Zufall habe ich in einem Buch gelesen,<br />

dass es drei Strategien gibt, um<br />

reich zu werden: Bei der dritten Option,<br />

dem Aktienhandel, hat mich die innere<br />

Motivation gepackt. Ich habe mir die<br />

Grundlagen beigebracht und einfach<br />

angefangen, mit Aktien zu handeln. Hier<br />

war ich auch sehr schnell erfolgreich.<br />

Das Wissen, das ich mir angeeignet hatte,<br />

wollte ich mit der Welt teilen – das<br />

war die Geburtsstunde meines Podcasts<br />

»Mami goes Millionär«.<br />

Wie lange haben Sie gebraucht, um<br />

sich das Finanzwissen anzueignen?<br />

Ein paar Monate. Wenn wir einmal<br />

gelernt haben, wie man lernt, sind wir<br />

in der Lage, uns neue Fähigkeiten ganz<br />

schnell anzueignen. Das können sich<br />

Studis zunutze machen.<br />

Ich habe hochschwanger in ganz<br />

Deutschland Finanzkonferenzen und<br />

Investment-Vorträge besucht.<br />

Wie können Studis Vermögen<br />

aufbauen?<br />

Studierende haben zwar nicht so viel<br />

Geld, aber sie haben den ganz großen<br />

Vorteil, dass sie sehr viel Zeit haben.<br />

Ich würde empfehlen, 1.000 Euro<br />

anzusparen – am besten jeden Monat<br />

zehn Prozent der Einnahmen zur Seite<br />

legen – und damit dann einfach loszulegen.<br />

Wichtig ist, dass man nicht blind<br />

investiert. Man muss sich informieren<br />

und verstehen, mit welchen Aktien man<br />

handelt. Das kostet etwas Mühe.<br />

Sollte man zuerst schuldenfrei sein?<br />

Nein. Schuldenabbau und Vermögensaufbau<br />

muss immer parallel laufen!<br />

Welche Möglichkeiten bieten sich <strong>für</strong><br />

Studis neben Aktien noch an?<br />

Gold kaufen, oder allgemein der Handel<br />

mit Edelmetallen. Eine Viertelunze<br />

kostet etwa 400 Euro – diesen Betrag<br />

können die Studierenden bestimmt<br />

aufbringen.<br />

Haben Sie abschließend noch einen<br />

Ratschlag speziell <strong>für</strong> Studentinnen,<br />

denn Frauen sind ja besonders häufig<br />

von Altersarmut betroffen.<br />

Seid mutiger! Bleibt in eurer Weiblichkeit,<br />

seid selbstbewusst und macht Geld<br />

zur Priorität in eurem Leben. Fangt einfach<br />

an und baut euer Portfolio immer<br />

weiter auf!<br />

Interview: Stefanie Markert // Foto: Teresa Grundei_Dr. Carmen Mayer // Illustrationen: maybealice, Radhanamini/depositphotos.com<br />

30 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin


Leben<br />

Quellen: foodboom.de; amazon.de; spotify.com // Fotos: <strong>audimax</strong>; netflix.com; AtlasStudio/depositphotos.com; amazon.de; spotify.com; Instagram @dieser.johnny; velominati.com<br />

höRen<br />

Wissen Weekly. Im Podcast klärt Lisa-<br />

Sophie Scheurell mit ihrem Team Fragen<br />

mit Hilfe von Wissenschaft, auf die niemand<br />

eine eindeutige Antwort hat. Die<br />

Themen sind dabei breit gestreut. Danach<br />

ist man immer ein bisschen schlauer,<br />

versprochen!<br />

sehen<br />

Spannung pur! Nicht brandneu aber<br />

dennoch nicht weniger fesselnd ist der<br />

Thriller »Bird Box« mit Oscar-Gewinnerin<br />

Sandra Bullock. In dem 124-minütigen<br />

Streifen wird die Bevölkerung von<br />

einem Wahn befallen, der Betroffene in<br />

den Suizid treibt. Sandra Bullock alias<br />

Malorie kämpft um ihres und das Leben<br />

ihrer Kinder.<br />

lesen<br />

Velominati – Kodex <strong>für</strong> Radsportjünger.<br />

Die Regeln sollten im Bücherregal aller<br />

stehen, die den Rennradsport lieben. 312<br />

Seiten gefüllt mit echter Passion, viel Fachwissen<br />

und einer großen Portion Humor.<br />

Ideal, um eine gute<br />

Figur auf dem Rennrad<br />

zu machen. Im Radsport-Knigge<br />

werden<br />

sowohl Stil- als auch<br />

Verhaltensfragen<br />

geklärt.<br />

Ko-Ko-Kokosmilch!<br />

Wer kennt's? Du brauchst <strong>für</strong> ein Rezept<br />

200 ml Kokosmilch und weißt nicht wohin<br />

mit dem Rest? Eine Woche Rezepte<br />

mit Kokosmilch oder wegkippen ist auch<br />

keine Option? Wir haben die Lösung: Einfach<br />

Kokosmilch in Eiswürfelform geben<br />

und einfrieren. Falls du wieder einmal Kokosmilch<br />

brauchst, ist die auch schon super<br />

vorportioniert. Klappt übrigens auch<br />

super mit passierten Tomaten, Ananassaft<br />

und allen anderen Flüssigkeiten.<br />

// Ice, ice, baby!<br />

pro Jahr<br />

WERDEN<br />

MEHR MONOPOLY-NOTEN<br />

ALS US-DOLLAR<br />

GEDRUCKT, DENK MAL<br />

DRÜBER NACH …<br />

Ins Leben startet heute<br />

<strong>für</strong> dich Vanessa. Der<br />

Sommer ist zwar ihre<br />

Lieblingsjahreszeit, doch<br />

auch <strong>für</strong> den Herbst hat<br />

sie ein paar tolle Tipps<br />

<strong>für</strong> dich!<br />

@dieser.johnny. In kurzen Videos spielt<br />

der Berliner Stand-Up Comedian »dieser.<br />

johnny« Unterhaltungen, wie sie von Kindern<br />

geführt werden könnten, auf lustige<br />

Art nach. Die Situationen kennt garantiert<br />

jeder und versetzen den ein oder anderen<br />

in die eigene Kindheit zurück. Hach wäre<br />

es schön, noch einmal Kind zu sein, oder?<br />

Mittlerweile folgen seinem Instagram-<br />

Account 114.000 Menschen.<br />

// Mmh … stimmt wirklich!<br />

Vannys<br />

Herbst-<br />

Tipp<br />

Unser Geheimtipp <strong>für</strong> das herbstliche Grillen. Dass Fleisch, Würstchen, Grillkäse,<br />

Tofu, Gemüse und Co. auf den Grillrost kommen, ist ja sonnenklar. Aber Obst? Unbedingt!<br />

Für das süße Finale eines gelungenen BBQs brauchst du <strong>für</strong> zwei Portionen zwei Bananen,<br />

40 g Zartbitter- oder Vollmilchschokolade (besonders lecker sind Kinderschokoriegel) und<br />

einen Keks nach Belieben. Die Schokolade in kleine Stücke brechen, Bananen längs halbieren<br />

und jeweils in kleine Stücke einschneiden. Danach die Spalten leicht auseinanderdrücken<br />

und mit Schokostückchen füllen. Anschließend die »gepimpten« Bananen mit auf den<br />

heißen Grill legen und warten, bis die Schokolade schmilzt und sich die Schale der Banane<br />

schwarz färbt. Nach Gusto: Kekskrümel oder andere Toppings oben drüber streuen und<br />

fertig ist die süße Versuchung. // Bon Appétit!<br />

Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 31


BRAINSTORMING<br />

<br />

<br />

NACHHALT — ICH?<br />

NICHT DIE *BOHNE!”<br />

WIE DIE REDAKTI0N UM NACH<br />

** SELBSTVERSUCH<br />

<br />

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<br />

<br />

<br />

in deiner Nähe!<br />

Es fühlt sich unglaublich gut an, etwas ethisch korrektes einzukaufen.<br />

Ich klopfe mir liebend gerne auf die Schulter, wenn ich mich<br />

am Obst- und Gemüseregal <strong>für</strong> die plastikfreie Gurke entscheide<br />

oder die Druckstellen in der Tomate riskiere, weil ich diese dünnen<br />

Plastikbeutel liegen lasse – die ich nebenbei bemerkt eh nie auseinander<br />

gefriemelt bekomme. Doch sind die wohligen Gefilde<br />

des Vitamin-Areals einmal durchschritten, ist es vorbei mit dem<br />

guten Gewissen. Von den Nudeln bis zum Müsli ist alles zwei- bis<br />

dreimal verpackt. Schon seit einigen Jahren gibt es Alternativen,<br />

um das ethische Einkaufsgefühl bei Laune zu Halten. Nicht nur<br />

haben sich in so gut wie jeder Uni-Stadt kleine Lädchen mit dem<br />

Konzept »Unverpackt« angesiedelt, auch eine große Supermarkt-<br />

Kette hat vor zwei Jahren eine Filiale in meiner Nähe eröffnet, die<br />

mit einer eigenen verpackungsfreien Abteilung geworben hat. Für<br />

diese Challenge sollte letztere meine Anlaufstelle sein. Mein Ziel:<br />

Den normalen Wocheneinkauf so unverpackt wie möglich aufzupimpen.<br />

Doch kaum betrete ich mit meinen mitgebrachten Dosen<br />

den Supermarkt, stelle ich schockiert fest: Die Abteilung wurde<br />

geschlossen. Anscheinend fehlte das Publikum <strong>für</strong> diese Art des<br />

Einkaufens. Frustriert führt also kein Weg am kleinen Unverpacktladen<br />

vorbei. Und genau hier muss ich über meinen Schatten<br />

springen. Geschäfte dieser Art geben mir den Vibe von Bioläden<br />

Anfang der 2000er – klein, intim und der Kunde im Mittelpunkt.<br />

Für manche mag das super klingen. Ich schätze hingegen nichts<br />

mehr, als die Anonymität eines riesigen, unpersönlichen Supermarktes,<br />

in dem ich stillschweigend meine Einkäufe erledigen<br />

kann. Ganz ehrlich: Das vermisse ich am eigentlich tollen Konzept<br />

des Unverpackten. Ich möchte nicht extra in einen Spezial-Laden<br />

gehen, sondern nach der Arbeit im normalen Supermarkt meine<br />

nackten Flocken abfüllen. Vielleicht ist es auch noch etwas zu früh,<br />

aber ich träume weiter. Florian<br />

llustration: paularigo, nesterovoleg129/depositphotos.com<br />

32 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin


Mehr Busse <strong>für</strong><br />

weniger Geld!<br />

Das nutzt allen: Jenny, die den Bus<br />

nehmen muss, allen, die es wollen,<br />

und natürlich dem Klima.<br />

Für Klimaschutz, der allen nutzt.<br />

caritas.de/klimaschutz<br />

Illustration: Franziska Ruflair


BRAINSTORMING<br />

<br />

Eine Umfrage.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

der Befragten machen<br />

Nachhaltigkeit zu einem Thema<br />

in ihrem Leben.<br />

Super, einfach machen!<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Wasch das <br />

Waschmittel finde ich generell uninteressant.<br />

Wenn ich im Supermarkt vor der schieren<br />

Auswahl an Tüten und Flaschen stehe, bin ich<br />

hoffnungslos überfordert. Mein einziger Anspruch<br />

an das Zeug: Sauberkeit. Doch natürlich<br />

nagt auch hier das schlechte Gewissen der<br />

Nachhaltigkeit. Zwar steht auf der Waschmitteltüte<br />

meines Vertrauens groß »ECO« drauf,<br />

doch trotzdem soll es eine noch ökologischere<br />

Alternative geben. Auftritt: das Waschei. Dieses<br />

faustgroße Plastikobjekt ist gefüllt mit weißen<br />

und schwarzen Kügelchen aus natürlichen<br />

Mineralien. Im Kontakt mit Wasser geben sie<br />

negativ geladene Ionen ab. Das klingt zwar<br />

ein wenig nach Hokus-Pokus, ist aber REINE<br />

Wissenschaft. Laut Anbieter soll das Ei 144<br />

Waschgänge aushalten und dabei die Umwelt<br />

schonen. Für meinen Selbstversuch wollte ich<br />

es genau wissen und das Ding an seine Grenzen<br />

bringen. So warf ich mir einen imaginären<br />

Wissenschaftler-Kittel über und präperierte<br />

eines meiner weißen T-Shirts mit fordernden<br />

Flecken. Am Ende zierten Butter, Kaffee<br />

und Nuss-Nougat den Stoff. Ein Rotweinfleck<br />

sollte der Endgegner <strong>für</strong> das Waschei sein. Ergebnis:<br />

Nach drei Stunden 60°-Wäsche war<br />

von Kaffee und Nougat kaum noch etwas zu<br />

sehen. Die Fettreste der Butter klebten noch<br />

sehr präsent am Shirt und auch der Weinfleck<br />

war natürlich noch da. Fazit: Ein Wundermittel<br />

ist es nicht. Strenge Flecken müssen (evtl.<br />

dann wieder mit Chemie) vorbehandelt werden,<br />

wodurch der Öko-Gedanke verschwindet.<br />

Für ganz normale Alltagsflecken ist das<br />

Waschei aber auf jeden Fall ein brauchbares<br />

und günstiges Gadget. Florian<br />

<br />

Jeder kennt es: Man kommt nach einem harten Tag nach Hause und denkt<br />

sich: »Boah, keine Lust zu kochen.« Schnell geht der Griff zum Smartphone,<br />

denn die nächste Dönerbude oder der Asia-Imbiss sind nicht weit<br />

entfernt. Doch habt ihr einmal darüber nachgedacht, wieviel Müll ihr bei<br />

den meisten Bestellungen produziert? Wenn ihr in diesem Punkt nachhaltiger<br />

leben wollt, habe ich zwei Möglichkeiten <strong>für</strong> euch. Für die aktiven<br />

und selbstbewussten unter euch: Geht Essen! Ja, auch wenn ihr allein<br />

seid, könnt ihr euch einen guten Abend bei eurem Lieblingsitaliener machen.<br />

Vorteil ist, dass ihr das Essen schöner angerichtet bekommt und ihr<br />

sicher sein könnt, dass ihr das perfekte Gericht vor euch habt. Wenn ihr<br />

euch trotzdem alleine unwohl fühlt oder ihr lieber auf der Couch entspannen<br />

wollt, schaut ganz genau hin, wo ihr bestellt. Viele Restaurants bieten<br />

mittlerweile nachhaltige Verpackungen an, damit ihr euch nicht ganz so<br />

schlecht fühlen müsst. So könnt ihr die Jogginghose anbehalten und trotzdem<br />

etwas Gutes <strong>für</strong> die Umwelt tun. David<br />

<br />

<br />

Ein bisschen Veggie ist auch ganz gut<br />

Ja, ich esse gerne Fleisch – weil es mir einfach gut schmeckt und ja, ich weiß auch,<br />

dass der Fleischkonsum aus vielerlei Gründen bedenklich ist. Als selbsternannter<br />

»Flexitarier« möchte ich deshalb jedem mit auf dem Weg geben, den Fleischkonsum<br />

zumindest einzugrenzen. So einfach wie heutzutage war das noch nie. Egal ob<br />

Tofu, Seitan oder Erbsenprotein, es gibt vielerlei Alternativen, die als Fleischersatz<br />

gut performen können und ich bin mir sicher, dass du auch etwas findest, mit dem<br />

du Wurst, Steak und Co. ersetzen kannst. Versuch dir kleine Ziele zu setzen! Zu Beginn<br />

kannst du zum Beispiel einmal in der Woche das Stück Fleisch ersetzen oder<br />

weglassen. Wenn das gut funktioniert, wirst du merken, wie einfach es ist, mehr auf<br />

Alternativen zu setzen. Und keine Sorge: Du bist kein schlechter Mensch, wenn du<br />

Fleisch isst. Achte aber vor allem auf die Haltung. Wenn wir alle ein bisschen aufpassen<br />

und ein paar kleine Stellschrauben anpassen, können wir die Welt ein bisschen<br />

besser machen. David<br />

Quelle: YouGov // Illustration: dooder, pakete, Alena Abramova/freepik.com<br />

34 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin


BRAINSTORMING<br />

<br />

<br />

yourself!<br />

In meiner Schule war es Pflicht, Hefte und Schulbücher einzubinden. Häufig habe<br />

ich das Unterrichtswerk zuerst in Geschenk- oder Zeitungspapier eingebunden<br />

– Gelbes Smiley-Papier schlägt ödes Englischbuchdesign. Heute versuche ich Geschenkpapier<br />

so gut es geht, zu vermeiden. Gerne verwende ich stattdessen hübsche<br />

Magazinseiten oder die Tageszeitung. Auch nicht mehr ganz so aktuelle <strong>audimax</strong>-Magazine<br />

lassen sich übrigens gut als Geschenkpapier verwerten. Deine<br />

Partner in »Geschenkpapier-DIY« sind übrigens Schere, Klebestift, viel Fantasie und<br />

Freunde, die deine Bastelei schätzen. Koordination und Anlass sind hierbei natürlich<br />

entscheidend. Ganz einfach schöne Grafiken oder witzige Nachrichten ausschneiden<br />

und auf die erste Geschenkpapierschicht kleben. Auch witzig: Geschenkpapier<br />

im »Ransom-Note«-Style. Das macht allerdings ziemlich viel Arbeit und ist nur bei<br />

Freunden mit Humor zu empfehlen. Selbst basteln geht übrigens auch gut bei Grußkarten,<br />

Geschenkanhängern und Passepartouts. Stefanie<br />

<br />

<br />

Na, woher kommst du denn so?<br />

Meine Challenge: Obst regional und somit auch saisonal<br />

kaufen. Mit anderen Worten: Auf Wiedersehen Flugananas,<br />

adieu Kiwi und gehab dich wohl Banane. Hallo deutscher<br />

Apfel. OK, kann ja nicht so schwer sein. Ich gehe in den Supermarkt<br />

und zeige Interesse an den geografischen Wurzeln<br />

meines geplanten Obstsalates. Na gut, ist schon ein wenig<br />

Leseaufwand – Herkunft siehe Etikett! Willkommen im<br />

Club der Etikettenleser! Ich fühle mich alt. Vor meinem inneren<br />

Auge verschwinden nach und nach exotische Obstsorten<br />

mit einen »Puff« aus geplantem Obstsalat. Es bleibt zurück:<br />

ein Apfel-Birnen-Salat. Naja, ist auch noch Anfang Mai. Ich<br />

zolle dem Prozess der Apfeleleinlagerung Respekt. Wie machen<br />

die das nur? Der Apfel wurde, meiner Kalkulation nach,<br />

vor einem halben Jahr geerntet. Toll. Schmeckt fresh. Aber<br />

ein Apfel macht noch keinen Obstsalat. Dann …. Grandiose<br />

Improvisationsidee meinerseits: Bratapfel…sehr lecker.<br />

More Ideas wanted! Das war ernüchternd aber da<strong>für</strong> kaufe<br />

ich keine Erdbeeren mit exorbitanten Flugmeilenkonto,<br />

kann nix <strong>für</strong> Wassermangel durch deren Anbau in wärmeren<br />

Gefilden und habe keinen Pestizidcocktail in meinem<br />

Frühstückssmoothie.<br />

Turns out: Werde ich definitiv weiterhin machen. Macht<br />

Sinn, fühlt sich richtig an und ist eine sehr einfache Variante<br />

seinen ökologischen Fußabdruck zu verbessern. To be<br />

honest: Winter und Frühling werden sehr apfellastig. Wer<br />

keine Äpfel mag, hat es schwer. Kleine Ausrutscher im Obstregal<br />

absolut verständlich! Aber eines weiß ich sicher: Auch<br />

in Deutschland startet die Obstsaison. Jubel! Erdbeeren aus<br />

Deutschland gibt es schon Anfang Mai. Und dann werde ich<br />

einfach <strong>für</strong> das nächste Jahr voressen. Erdbeeren, Blaubeeren,<br />

Himbeeren, Wassermelone… und Apfelpause machen! Eine<br />

Problemfrucht bleibt: die Banane. Andrea<br />

<br />

<br />

<br />

Dein Weinkonsum im Studium ist nicht bedenklich, sondern<br />

absolut notwendig, um deine Pflanzen heil durch die Sommermonate<br />

zu bringen! To do: Kaufe Weinflasche mit schönem<br />

Etikett und trinke diese verantwortungsvoll leer. Wasche<br />

dann die Flasche aus und entferne die Plastikeinlage aus dem<br />

Schraubverschluss, damit du in diesen mittig ein Loch stechen<br />

kannst. Hier<strong>für</strong> kannst du zum Beispiel einen Bohrer verwenden,<br />

eine Schraube tut's aber auch. Hattest du einen fancy<br />

Wein mit Korken, dann kannst du den Korken zuerst zehn Minuten<br />

in heißem Wasser einweichen lassen – schützt vor Bröseln<br />

– und dann mit dem Schraubenzieher ein Loch hineinbohren.<br />

Wasser bis zum Beginn des Flaschenhalses reinfüllen,<br />

Deckel drauf und kopfüber in den Blumentopf stecken. Fertig<br />

ist die Do-it-yourself Bewässerungsanlage. Stefanie<br />

Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 35


Die unendlichen<br />

Wissensüberbleibsel aus der Redaktion<br />

Weiten<br />

Die größte koreanische Gemeinschaft<br />

Deutschlands lebt in<br />

Frankfurt. Mittlerweile ist die<br />

Stadt zur deutschen K-Pop-Metropole<br />

geworden. Im Mai 2022 fand<br />

dort das erste große K-Pop-Festival<br />

in Europa, mit 70.000 Zuschauern,<br />

statt. Zum »KPop.Flex«<br />

kamen Größen wie Monsta X, Mamamoo<br />

und NCT Dream.<br />

Frankfurt kann aber nicht nur mit<br />

K-Pop Festivals beeindrucken.<br />

14 der 15 höchsten Wolkenkratzer<br />

Deutschlands stehen in Frankfurt.<br />

Unsere fünft größte Stadt<br />

wird auch »Mainhattan« genannt,<br />

da sie am Fluss Main liegt und<br />

einige markante Wolkenkratzer zu<br />

bieten hat.<br />

Das höchste Gebäude der Welt ist<br />

der Burj Khalifa in Dubai mit<br />

828 Metern. Seit 2008 besitzt er<br />

diesen Titel. Zudem hat er die<br />

meisten Stockwerke, 163 um genau<br />

zu sein. Ihm wird auch das höchstgelegene<br />

nutzbare Stockwerk zugeordnet.<br />

Wenn man auf dem Weg<br />

nach oben Appetit bekommt, kann<br />

man einen Stopp im höchsten Restaurant<br />

der Welt »At.mosphere«<br />

einlegen.<br />

Wer nicht hoch hinaus will, kann<br />

auch einfach mal abtauchen. Der<br />

Mariannengraben ist eine Tiefseerinne<br />

im westlichen pazifischen<br />

Ozean, mit einer Maximaltiefe<br />

von etwa 11.000 Metern.<br />

Benannt wurde er wie die Inselgruppe<br />

der Marianen nach der spanischen<br />

Königin Anna von Österreich.<br />

Er ist die Heimat des Tiefseefisches<br />

»Pseudolipais swirei«.<br />

Apropos Tiefseefisch. Die Tiefsee<br />

stellt den größten Lebensraum der<br />

Erde dar. Die Wassertemperatur<br />

liegt bei 2 bis 4 Grad Celsius.<br />

Es herrscht ein enormer Druck von<br />

bis zu einer Tonne pro Quadratzentimeter.<br />

Licht dringt nur bis<br />

zu einer Tiefe von 500 Metern ein,<br />

darunter ist es absolut dunkel.<br />

An der Oberfläche hat die karge<br />

Atacama-Wüste ihren festen Platz<br />

auf der Liste der dunkelsten Orte<br />

der Welt. Dort steht Alma, das<br />

weltweit größte Radioteleskop.<br />

Dadurch können Besucher zwar<br />

nicht schauen, doch das Gelände<br />

kann besichtigt werden.<br />

Wenn du durch das Teleskop<br />

schauen dürftest, hättest du<br />

die Möglichkeit den aktuell<br />

größten uns bekannten Stern VY<br />

Canis Majoris zu betrachten. Es<br />

handelt sich um einen »Roten<br />

Riesen«, also um einen Stern,<br />

welcher am Ende seiner Lebenszeit<br />

angelangt ist. Er hat eine<br />

Größe von etwa 4,3 Milliarden<br />

Kilometern. VY Canis ist 5.000<br />

Lichtjahre von uns entfernt. Er<br />

ist von einer großen Wolke umgeben,<br />

weswegen nur ein Bruchteil<br />

seines Lichts bei uns ankommt.<br />

Trotzdem zählt er zu den leuchtstärksten<br />

Sternen des uns bekannten<br />

Universums.<br />

Auch das K-Pop Fandom hat sein<br />

eigenes Universum. Von Merch,<br />

über Fotokarten bis hin zum<br />

Kleidungstil und den Choreographien.<br />

Die Fans haben auch ihren<br />

eigenen Namen, damit sie einer<br />

Gruppe zugeordnet werden können.<br />

Bei »Blackpink« wäre das<br />

zum Beispiel »Blinks«. Dieser<br />

Name erschließt sich durch die<br />

ersten beiden und den letzten<br />

drei Buchstaben des Bandnamens.<br />

Praktikantin Michelle ist ein<br />

stolzer Blink.<br />

Text: Michelle Bahr // Quellen: geomar.de; dw.com; redbull.com; meiningerhotels.com; tessloff.com; bellevue.nzz.ch // Illustrationen: freepik.com, VBrand/depositphotos.com<br />

36 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin


ice<br />

to see you<br />

Mach dich schlau. Für Studium. Arbeiten. Leben.<br />

<strong>audimax</strong>.de deine Infoplattform<br />

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grobbel@<strong>audimax</strong>.de<br />

MEDIEN FÜR JUNGE ZIELGRUPPEN


REALITY CHECK<br />

<strong>audimax</strong><br />

Umfrage<br />

Nebenjob!<br />

Ein Nebenjob kann vieles sein: Unterhaltsam, gut bezahlt,<br />

prima <strong>für</strong>s Ego, eine totale Katastrophe, ein Türöffner.<br />

Wir fragen nach: »Studieren mit Nebenjob, wie ist das?«<br />

»Ich habe<br />

meinen<br />

Nebenjob<br />

gemacht, weil<br />

ich Spaß dabei<br />

hatte.« Tessa, 23, Barista<br />

»Man weiß ohne Nebenjob gar<br />

nicht, was im richtigen Leben so abgeht.<br />

Deswegen finde ich es wichtig,<br />

Berufserfahrung zu sammeln<br />

− auch wenn man das Geld nicht<br />

braucht. Zudem kann man grundsätzlich<br />

ein Verständnis zu den<br />

ganzen Sachen wie Krankenversicherung<br />

und Steuern aufbauen.«<br />

Shachigaa, 21<br />

Partyguide<br />

»Mein Nebenjob bringt mir<br />

auch etwas <strong>für</strong> meine Zukunft,<br />

denn Vertrieb, Kundenanalyse<br />

und Überzeugungsfähigkeit<br />

kann man als Wirtschaftsstudent<br />

immer gut gebrauchen.«<br />

Ling, Werkstudent Verkauf und Beratung in<br />

einem Elektromarkt<br />

Lichtdouble<br />

»Nebenjobs bringen immer etwas<br />

und wenn es nur der Fakt ist, dass<br />

man sein eigenes Geld verdient.<br />

Ich habe auch gelernt, in manchen<br />

stressigen Situationen einen kühlen<br />

Kopf zu bewahren.« Lena, Aushilfe in<br />

einem Supermarkt und in der Gastronomie<br />

»Es hat trotz Nebenjob<br />

immer gut funktioniert,<br />

dass die Uni Vorrang hatte.«<br />

Lena, 21<br />

Medikamententester<br />

Heißluftballonverfolger<br />

Hundebestandsaufnehmer<br />

Apfel-Etikettierer<br />

»Ich würde sowieso<br />

neben dem Studium<br />

arbeiten. Praktische<br />

Erfahrung ist immer<br />

wichtiger.« Ling, 26<br />

»Es war ein Einblick, den<br />

ich ohne diese Tätigkeit<br />

nie bekommen hätte.<br />

Ich fand es gut <strong>für</strong> die Menschenkenntnis<br />

und gut <strong>für</strong><br />

das Ego, dass man durch<br />

den Job wieder auf den<br />

Boden der Tatsachen<br />

geholt wurde.«<br />

Shachigaa, Servicemitarbeiterin<br />

bei einer Fast-Food-Kette<br />

»Ich konnte mich trotz des<br />

Nebenjobs auf die Uni konzentrieren,<br />

da die Zeiteinteilung<br />

flexibel war.<br />

Ich hatte oft Urlaub in der<br />

Prüfungsphase. Da<strong>für</strong> habe<br />

ich die Semesterferien<br />

durchgearbeitet.«<br />

Sarina, 22<br />

»Durch meinen Job habe ich Erfahrungen<br />

gesammelt, wie ich Studenten<br />

im Unterricht Themen vermittle<br />

und ihre Probleme lösen<br />

kann. Diese Fertigkeiten sind nicht<br />

nur im Unterricht hilfreich.«<br />

Khang, Tutor im Bereich Informatik<br />

»Mein Job hat den sozialen<br />

Umgang miteinander gefördert.<br />

Auch Einfühlungsvermögen<br />

und Selbstständigkeit habe<br />

ich gelernt.«<br />

Sarina, Verkäuferin in einem Spielwarengeschäft<br />

»Primär mache<br />

ich das <strong>für</strong>s Geld.<br />

Aber natürlich<br />

auch wegen der<br />

Erfahrung.« Khang, 22<br />

Foto: PavelTalashov/depositphotos.com<br />

38 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin


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die<br />

Kolumne<br />

Mal ehrlich!<br />

Diesmal: <strong>audimax</strong>-Praktikantin Michelle<br />

Verwechslungsgefahr: Auto = Schiffspanzer<br />

Egal ob Uni, Arbeit oder beim Einkaufen. Wir alle<br />

kennen sie, die berüchtigten Nicht-Spureinhalter.<br />

Jedes Mal aufs Neue ärgere ich mich, wenn ich<br />

sehe, dass ein Gefährt, welches von seinem Fahrer<br />

als Schiffspanzer wahrgenommen wird, gleich<br />

zwei Parkplätze einnimmt. Diese Kolumne richtet<br />

sich an die Menschen, die bewusst egoistisch parken<br />

und einen Parkplatz blockieren! Für kurze Erledigungen<br />

kann man gerne wie Kraut und Rüben<br />

parken. Aber die Fahrer, die so schief in der Parklücke<br />

stehen, dass man selbst die eigene Tür schwer<br />

oder gar nicht aufbekommt, sollten sich ebenfalls<br />

angesprochen fühlen. Dann kommt folgende Situation<br />

zu Stande: Ich muss vom Beifahrersitz hinters<br />

Steuer klettern und mich mehr oder weniger graziös<br />

durch mein Auto schlängeln. Ich bin nicht sonderlich<br />

beweglich, wenn ich dieses Vorgehen hinter<br />

mir habe, kann ich mir den Sport <strong>für</strong> den Rest des<br />

Monats sparen. Selbst ich in meinem kleinen City<br />

Flitzer schüttel manchmal meinen Kopf, denn obwohl<br />

mein Auto ein kleiner Brotkasten ist – den ich<br />

liebevoll »Semmelchen« nenne – passt es dennoch<br />

nicht in jede Parklücke. Leider auch nicht quer, wie<br />

es mancher Smart-Fahrer so macht. Erst recht passt<br />

mein »Semmelchen« nicht in die Parklücke, wenn<br />

diese durch unberechtigte Überbreite eines anderen<br />

Fahrzeugs noch enger wird. Neben der Frustration,<br />

die sich anstaut, muss man auch noch Angst haben,<br />

dass entweder der Spiegel oder die Lackierung unter<br />

den Ausparkünsten des Nachbarn leidet. Ganz toll<br />

finde ich auch die Menschen, die es schaffen, genau<br />

auf der Linie zwischen zwei Parkplätzen zu parken.<br />

Das verdient fast schon einen Applaus wie perfekt<br />

unperfekt man in einer Parklücke stehen kann. Vielleicht<br />

ist das Fahrrad manchmal einfach die bessere<br />

Option, da gibt es wenigstens genug Parkplätze. ■<br />

DU SIEHST DAS GANZ ANDERS ALS<br />

UNSERE PRAKTIKANTIN MICHELLE?<br />

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Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 39


REALITY CHECK<br />

Ziemlich anmaßend?<br />

48 % der Generation Y nennen »Spaß an der<br />

»Keine Termine bis 9, bitte!«, »13:00 Uhr – Me-Time«, Arbeit« als größte Motivation <strong>für</strong> Leistung. Bei der<br />

»Freitags muss ich früher weg!«. Diese Kalendereinträge<br />

sind Inhalt von witzigen Kurzvideos, immer<br />

Gen Z sind es sogar ganze 58 %<br />

betitelt mit: »POV: Gen Z bei der Arbeit.« Vielleicht<br />

nur halb-ironisch macht man sich so über die mittlerweile<br />

berüchtigte Arbeitsmoral der jungen Leute Konsens ist: Junge und alte Menschen haben verschiedene Erwartungen an<br />

X-Jahre im Dienst<br />

lustig. Langsam aber sicher beenden die Jahrgänge ihre Arbeit. Die Generation X – also die Jahrgänge zwischen circa 1965 und<br />

ab 1997 ihr Studium und trudeln auf dem Jobmarkt 1980 – ist die erste, in der es sich völlig etabliert, dass beide Elternteile einen<br />

ein. Grund genug, sich ein Bild über ihre Wünsche Beruf ausüben. Im Gegensatz zu den »Baby Boomern«, die wiederum die vorherige<br />

Generation darstellt, wird die »Work Life Balance« zunehmend vor-<br />

und Vorstellungen zu machen, ist das allemal.<br />

Trotzdem: Oft wird versucht ein Generationenbild dergründig. Dennoch spielt die Arbeit eine wichtige Rolle, gerade angesichts<br />

mit möglichst engen Schubladen zu konstruieren. der hohen Arbeitslosigkeit zu Beginn der Nullerjahre. Diese Moral tragen die<br />

Das Internet spuckt dazu eine Menge Ratgeberseiten<br />

aus, die erklären wollen, wie unterschiedlich Reibungspunkte mit der neuen Generation gibt. Die Z-ler bewegen sich in ei-<br />

Jahrgänge, die heute die Chefetagen füllen, mit sich. Kein Wunder, dass es da<br />

Führungskräfte den Generationen X, Y oder Z begegnen<br />

sollten. »Generationen sind nicht strikt in chen wird händeringend nach Fachkräften gesucht. Dementsprechend groß<br />

ner Arbeitswelt, die sich zu einem Bewerbermarkt entwickelt. In vielen Bran-<br />

Geburtenjahrgänge einzuordnen: Es gibt eine beachtliche<br />

Streuung innerhalb einer Generation«, gitalisierten Welt aufgewachsen, in der fast alles möglich ist. Diese Flexibili-<br />

können die Wünsche an das Unternehmen sein. Junge Leute sind in einer di-<br />

erklärt Prof. Antje Britta Mörstedt, die BWL an der tät möchten viele Vertreter der Generation mit in die Arbeitswelt nehmen.<br />

Privaten Hochschule Göttingen lehrt. »Trotzdem Der Jugendforscher Klaus Hurrelmann fasst zusammen: »Meine Prognose<br />

kommt es zu klaren Unterschieden zwischen den ist, dass es hinausläuft auf flexible feste Strukturen. Unternehmer sind am<br />

Mittelwerten der verschiedenen Generationen.« besten beraten, solche flexiblen Arbeitszeitpakete zu schnüren.« Während<br />

die X-ler noch versuchen, ihr Freizeitleben mit dem Beruf sinnvoll zu vereinbaren.<br />

Steht <strong>für</strong> die Generation Z das Anpassen des Jobs an ihre Freizeit im<br />

XyZ<br />

Vordergrund.<br />

Verschiedene Generationen in der Arbeitswelt. Echtes Konfliktpotential<br />

oder bloß herbei beschwört?<br />

Bevorzugte<br />

Kommunikationsmedien:<br />

Baby Boomer: Telefon<br />

Generation X: E-Mail, Handy<br />

Generation Y: Web 2.0<br />

Generation Z: Soziale Medien<br />

(Snapchat, TikTok, BeReal)<br />

Yrgendwie dazwischen<br />

Und wo<strong>für</strong> steht nun Gen-Y, die mit den Jahrgängen von 1980 bis 1995 das<br />

Bindeglied bildet? Auch diese Generation gilt schon als »Digital Native«, obwohl<br />

das Internet noch nicht so entscheidend ist wie <strong>für</strong> die Gen-Z. Laut Professor<br />

Mörstedt spiele <strong>für</strong> die Y-Jahrgänge die gleichwertige Vereinbarung<br />

von Job und Freizeit eine noch größere Rolle. Für sie gäbe es »keine kategorische<br />

Trennung von Arbeits- und Lebenszeit«. Sie wollen sich am Arbeitsplatz<br />

wohlfühlen und mögen keine klassischen Hierarchien. Generation Z<br />

hingegen sei eher auf der Suche nach klaren Strukturen, unter der Voraussetzung,<br />

dass sie und ihre Ansichten ernst genommen werden. Ein allumfassendes<br />

Bild der Gen-Z wird es wahrscheinlich erst geben, wenn die folgenden<br />

Jahrgänge auf dem Jobmarkt landen und sich wieder etwas anders verhalten.<br />

Einen Namen haben sie jedenfalls schon: »Generation Alpha«.<br />

Text Florian Grobbel // Quellen: WELT; Prof Dr Antje Britta Mörstedt; Studie: »Junge Deutsche«.<br />

40 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin


Gewinnspiel<br />

Happy hirning<br />

Rätsel: SeHer // Fotos: Hersteller<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />

12 13<br />

15<br />

6<br />

17 18 19<br />

22 23 24 25<br />

27 28<br />

30<br />

33<br />

1<br />

16<br />

8<br />

4<br />

9<br />

10<br />

14<br />

7<br />

20 21<br />

29<br />

31 32<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

Waagerecht 1 »Glocke«, »Faust« und »Casablanca« sind was? 9 Der Vorname ist auch als<br />

Christ-Anhängsel nicht unüblich 12 Versammlung vor der Tür – wer trifft sich da zumeist?<br />

14 Auch sein »Peer G.« ist längst ein 1 waager. (Nachn.) 15 Durchaus denkbar, dass sie Ihnen<br />

irgendwie verschleiert begegnet 16 Kopistenmaterial 17 Heilands Alter Ego 18 Passt<br />

zur wohl am längsten gesuchten Passage (Abk.) 19 Richtungsersatz wie Vererbliches 20 Offenes<br />

Vehikel, nicht <strong>für</strong> menschlichen Transport gedacht 22 Hat eher schnittige als schneidige<br />

Schenkel 25 Woran sicherlich die meisten bei Antonio Stradivari denken 27 Folgt dem<br />

Ringtausch 29 Zur Rennbahn umgestellte Furt 30 Erst sie ermöglicht dem Eiermann seine<br />

Tätigkeit 32 Passender Artikel zu 15 waager. 33 Verbal Geflügeltes (Pl.)<br />

Senkrecht 1 Zu (nicht verdaulichen) Strudeln passendes Verb 2 Salopper Ausdruck <strong>für</strong> ein<br />

Organ mit Verleihoption 3 Den Raum kennt jeder, der sich mit Kant auskennt 4 Wer traf sich,<br />

laut »Ideal«, im Dschungel? (engl.) 5 Vor ihrem Abziehen wird gern gewarnt 6 Spielen packende<br />

Kinder 7 Was Schiffsbesitzer so tun 8 Sender aus der Stadt einschlägiger Musikanten<br />

(Abk.) 9 Sein steter Traum: das Kalifat 10 Nicht weit unter Briten 11 Steht u. a. <strong>für</strong> ein<br />

Extrablatt 13 Wie sind die Treuesten unter den Dienenden? 20 Maß-Maß 21 Ihr Oberster:<br />

Oberon 23 Wer sich ihr verschrieben hat, … 24 … könnte auch deren Wohl im Auge haben<br />

(Pl.) 26 US-Stadt, bekanntlich nahe am Wasser gebaut 28 Passendes Kürzel zum Status vorm<br />

27 waager. 31 Wovon gibt es im Meer mehr als in Flüssen? (Abk.)<br />

Fame Filme<br />

schlecht erklärt!<br />

Notting Hill, Jeder Til Schweiger Film, Dr. Strange, Avatar<br />

... <strong>für</strong> die graue Masse!<br />

Weltstar mag gern Bücher und verliebt sich.<br />

Mann mittleren Alters verhält sich blöd und bekommt die Frau, die er will.<br />

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37<br />

3<br />

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Tel: 0911 23 77 9-0, Fax: 0911 20 49 39 • E-Mail: info@<strong>audimax</strong>.de<br />

Geschäftsführer: Dr. Ulrich Ch. Knapp<br />

REDAKTION Fon: 0911 23 77 9-44<br />

Mail: leserbriefe@au di max.de<br />

Chefredaktion: Florian Grobbel (V.i.S.d.P.)<br />

Redaktion: Stefanie Markert, Vanessa Götzl, David Heermann, Michelle Bahr<br />

Gestaltung: Andrea Pfliegensdörfer<br />

Titelbild: IgorVetushko/depositphotos.com<br />

Druck: Jungfer Druckerei & Verlag GmbH, Herzberg am Harz<br />

Vertrieb: Dipl.-Kfm. Joachim Bärtl, Fon: 0911 23 77 9-23<br />

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Mediaberatung: Markus Erhardt, Josefine Lorenz,<br />

Achim Lohberger, Dr. Rowena Sandner<br />

Es gelten die aktuellen Mediadaten auf <strong>audimax</strong>-media.de. <strong>audimax</strong> ist politisch<br />

unabhängig. Wir drucken, zertifiziert mit dem »Blauen Engel«, besonders CO2-<br />

frei und energiesparend. Für die Vollständigkeit und Richtigkeit von Ter min -<br />

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<strong>audimax</strong> MEDIEN GmbH gemäß §8 Abs 3, BayPrG: 100% VMM Verlag + Medien<br />

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e-Paper: www.<strong>audimax</strong>.de<br />

Verbreitete Auflage: laut IVW 04/22: 15.000 Expl., ISSN 1439-233X<br />

Das nächste <strong>audimax</strong> Campus erscheint im November <strong>2023</strong>.<br />

Hinweis: Der Lesbarkeit halber haben wir in allen Artikeln das generische Maskulinum<br />

verwendet. Selbstverständlich sind Frauen, Männer und Personen, die sich<br />

keiner der beiden Gruppen zugehörig fühlen, immer gleichermaßen angesprochen.<br />

Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 41


Mut zur Lücke<br />

beweist diesmal...<br />

Menderes<br />

Bağcı<br />

Text: Michelle Bahr // Foto: ENGIN-EER, Molodec_/depositphotos.com, rawpixel.com/ freepik.com<br />

Menderes Bağcı, wurde 1984 in Langenfeld (NRW)<br />

geboren. Das erste Mal auf der großen Bühne stand er 2001, als er<br />

bei einem Karaoke-Wettbewerb »Billie Jean« von seinem Idol Michael<br />

Jackson performte. Der großen Öffentlichkeit wurde Menderes durch<br />

seine Auftritte bei »Deutschland sucht den Superstar« bekannt, wo<br />

er insgesamt 17 Mal antrat. 2016 gewann der Sänger die zehnte<br />

Staffel des Dschungelcamps. Mit »Sieger der Herzen« erschien<br />

Anfang des Jahres sein neuestes Album.<br />

42 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin


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TATORT: UNI<br />

Ein Verbrechen an Unschuldigen<br />

Auch in Lehrveranstaltungen deutscher Hochschulen findet Tiermissbrauch<br />

statt. Jedes Jahr werden unzählige Tiere wie Frösche,<br />

Ratten oder Mäuse seziert oder müssen <strong>für</strong> Experimente herhalten.<br />

Mehr Informationen unter:<br />

Studieren-ohne-Sezieren.de

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