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schön+gut Herbst und Winter 2023 – Beilage akzent Oktober '23

Das Saison-Magazin von akzent für den Bodensee. Hier erfährt man was in der Region jeweils im Frühling, Sommer, Herbst & Winter alles los ist: Shopping, Ausgehen, Kultur, Wellness, spannende Firmen und Dienstleistungen sowie Stadt-Events. www.akzent-magazin.com

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Begleitpublikation<br />

Das ausstellungsbegleitende Buch erscheint<br />

am 16. September im Verlag FormatOst.<br />

Auf 310 Seiten bietet es reich bebilderte<br />

kulturwissenschaftliche <strong>und</strong> wissenschaftshistorische<br />

Beiträge über die Geschichte der<br />

Astronomie seit der Antike <strong>und</strong> das geistige<br />

Klima jener umwälzenden <strong>und</strong> folgenreichen<br />

Zeit des Jost Bürgi. Enthalten sind auch<br />

das Jost-Bürgi-Werkverzeichnis <strong>und</strong> der<br />

Exponatskatalog.<br />

© Museumslandschaft Hessen Kassel<br />

Experimentieruhr 2 mit Kreuzschlaghemmung <strong>und</strong> Feder-Remontoir<br />

Jost Bürgi zugeschrieben, vor 1590 (<strong>und</strong> nach 1579), Holz, Messing, Eisen, Glas, Darmsaite<br />

Einstmals genial <strong>–</strong> dann in Vergessenheit geraten: Jost<br />

Bürgi. Das Kulturmuseum St. Gallen widmet seine aktuelle<br />

Hauptausstellung dem herausragenden Erfinder,<br />

Uhrmacher, Instrumentenbauer, Mathematiker <strong>und</strong> Astronom<br />

Jost Bürgi. Der Toggenburger war der Allererste,<br />

der die Zeiteinheit der Sek<strong>und</strong>e gemessen hat <strong>und</strong> legte<br />

damit eine für das technische Weltgeschehen überaus<br />

wichtige physikalische Einheit fest. Erstmals getickt hat<br />

die „pars minuta sec<strong>und</strong>a“ 1585 in einem von Bürgi entwickelten<br />

Uhrwerk. Danach arbeitete die Zeit gegen ihn<br />

<strong>–</strong> er wurde vergessen…<br />

Von St. Gallen in die Welt<br />

Bürgis geniale mathematisch-technische Universalität hatte<br />

großen Einfluss auf die Entwicklung epochaler Werke der<br />

Neuzeit. Die Ausstellung im Kulturmuseum ist die erste Gesamtschau<br />

zu Jost Bürgis Leben <strong>und</strong> Werk <strong>–</strong> ein Schlüssel<br />

zum Kosmos. 1552 kam Bürgi im sanktgallischen Lichtensteig<br />

zur Welt, in jenem Städtchen, das in diesem Jahr den<br />

Wakkerpreis des Schweizer Heimatschutzes verliehen bekommen<br />

hat. Sein Weg führte ihn zu den Zentren der Künste<br />

<strong>und</strong> Wissenschaften, an den landgräflichen Hof in Kassel <strong>und</strong><br />

nach Prag zum Kaiser. Hier baute er die genausten Uhren,<br />

innovative Vermessungsgeräte <strong>und</strong> die schönsten mechanischen<br />

Himmelsgloben <strong>–</strong> wahrhaftige Zeitmaschinen. Jost<br />

Bürgi arbeitete mit großen Wissenschaftlern wie Johannes<br />

Kepler zusammen <strong>und</strong> entdeckte als begnadeter Mathematiker<br />

die Logarithmen.<br />

Über welche Ausbildungsstätten Jost Bürgi zu den damaligen<br />

Hochburgen der Wissenschaften <strong>und</strong> Künste gelangte,<br />

ist noch im Dunkel der Geschichte verborgen. Eine höhere<br />

Bildung war ihm offenbar verwehrt geblieben, denn Latein,<br />

die damalige Sprache der Wissenschaft, beherrschte er nicht.<br />

Umso erstaunlicher ist es, dass Bürgi mit 27 Jahren vom Kasseler<br />

Landgrafen Wilhelm IV. angestellt <strong>und</strong> in den engen<br />

Kreis der Wissenschaftselite aufgenommen wurde. Bürgi<br />

stellte seine Fähigkeiten ganz in den Dienst der Himmelsvermessung<br />

<strong>und</strong> Herstellung von astronomischen Modellen,<br />

die mechanisch angetrieben wurden <strong>und</strong> liefen, als würden<br />

sie von Gottes Hand geführt.<br />

Wegbereiter für die Neuzeit<br />

Noch im antik-mittelalterlichen Weltbild verwurzelt, in dem<br />

der Kosmos als göttliche, immerwährende Ordnung dem irdischen<br />

Werden <strong>und</strong> Vergehen gegenübersteht, orientierten<br />

sich die Machthaber jener Zeit bei ihren Entscheidungen am<br />

Himmel: Horoskope <strong>und</strong> möglichst exakte Prognosen von<br />

Himmelskörper-Konstellationen waren hoch begehrt, das<br />

Bestreben nach einer genauen Himmelsvermessung entsprechend<br />

groß. Aus dieser astrologischen Initiative entwickelte<br />

sich eine enorme Innovationskraft.<br />

<strong>Herbst</strong> & <strong>Winter</strong> <strong>2023</strong> Schön + Gut | 17

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