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SCHÖNES LEBEN – Ausgabe 82

Land, Kultur & Lebensart zwischen Elbestrand und Heidesand

Land, Kultur & Lebensart zwischen Elbestrand und Heidesand

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Das regionale Saison-Magazin<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>82</strong> | Kostenlos für Sie zum Mitnehmen<br />

22. Jahrgang | Herbst 2023<br />

Land, Kultur & Lebensart zwischen Elbestrand und Heidesand<br />

Tag des offenen<br />

Alte Zeiten<br />

Denkmals 2023<br />

Packende Zeitreise<br />

Film über die Hamburger Gängeviertel.<br />

Engelmost<br />

Apfelsaft vom Feinsten.<br />

Bock auf Rock und Rinder<br />

Folkert Koopmans kümmert sich um Kühe und Konzerte.<br />

Immer ein Eisen im Feuer<br />

Kunstschmied <strong>–</strong> Handwerk mit Tradition.<br />

Gottesacker mit anderen Augen sehen<br />

Artenvielfalt auf dem Friedhof.<br />

... und vieles mehr.<br />

Freilichtmuseum Kiekeberg<br />

Volles Programm zum 70. Geburtstag.


Fitnesspark Maschen GmbH<br />

Ihr<br />

e.b.<br />

Gesundheitsspezialist<br />

in Seevetal<br />

<strong>–</strong> Rehasport auf ärztliche Verordnung <strong>–</strong><br />

Bereits ab dem 30. Lebensjahr<br />

beginnt die biologische Uhr<br />

rückwärts zu laufen.<br />

Die Muskulatur und Organe werden<br />

schlechter durchblutet, was<br />

mit einem niedrigeren Antransport<br />

von Sauerstoff und Nährstoffen<br />

einhergeht.<br />

Es beginnt das biologische Altern,<br />

zudem produziert der menschliche<br />

Körper weniger anabole<br />

Hormone, was häufig auf Grund<br />

mangelnder Fitness<br />

geschieht. Im<br />

Alter schwindet<br />

oft die Stoffwechseleffizienz,<br />

das<br />

führt zu Übergewicht,<br />

Antriebslosigkeit<br />

und womöglich<br />

zu Diabetes<br />

mellitus.<br />

Schlechte Zuckerwerte<br />

verursachen Gefäßschäden,<br />

welche zum Beispiel einen Herzinfarkt,<br />

Hirnschlag oder Nierenversagen<br />

begünstigen können.<br />

Pro Jahr werden als Folge des<br />

Diabetes 40.000 Beine, Füße<br />

und Zehen amputiert, rund 2.000<br />

Menschen verlieren ihr Augenlicht<br />

<strong>–</strong> die Zahl der Betroffenen<br />

steigt jährlich.<br />

Nils Aldag, Dr. Christoph Peter Dohm und Dr. Hans-Heinrich Aldag.<br />

Wir bieten Ihnen Rehasport sowie allgemeine Seniorengruppen.<br />

Sie benötigen lediglich eine ärztliche Verordnung (Rezept).<br />

Sichern Sie Ihren Platz bitte rechtzeitig!<br />

Diabetes? Bluthochdruck?<br />

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Wir helfen Ihnen sofort!<br />

Unsere Ernährungsberater, Physiotherapeuten,<br />

Fachwirte der<br />

Industrie- und Handelskammer,<br />

sowie Sportökonome stehen an<br />

Ihrer Seite und begleiten Sie<br />

erfolgreich in ein gesünderes<br />

Leben.<br />

Unser Tipp: Vertrauen Sie dem<br />

Fachmann und verschreiben<br />

Sie sich Sport als Medikament.<br />

Die Besucher des Fitnesspark<br />

Maschen liegen von der Altersstruktur<br />

zwischen 14 und 92<br />

Jahren. Viele der älteren Sportler<br />

bekämpfen erfolgreich den Diabetes,<br />

senken den Blutdruck oder<br />

arbeiten gegen die sarkopenische<br />

Abnahme der Muskelmasse<br />

und beugen so dem Verlust an<br />

Lebensqualität vor.<br />

Widerstandstraining erwies sich<br />

in Untersuchungen als bestes<br />

Mittel, um im Alter Muskelkraft<br />

und Muskelmasse zu erhalten.<br />

Es beeinflusst das allgemeine<br />

Wohlbefinden und wird mit besserer<br />

mentaler Gesundheit sowie<br />

sozialer Integration verbunden.<br />

Durch Verlust an Muskelmasse<br />

gleitet der Mensch, ehe er sich<br />

versieht in die Unselbständigkeit.<br />

Widerstandstraining dient als<br />

Medikament, um selbst im hohen<br />

Alter alltägliche Aufgaben meistern<br />

zu können. Haben Sie keine<br />

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Sie an die Hand genommen und<br />

individuell betreut. Unsere Devise<br />

lautet: Im Mittelpunkt steht<br />

stets der Mensch. Neben der<br />

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einem Kursbereich<br />

mit über 40 Kursen<br />

wöchentlich,<br />

von Aqua Gymnastik<br />

über Pump<br />

it up bis zu medizinischer<br />

Rückenschule<br />

sowie<br />

einem separaten<br />

Indoor Cycling<br />

Raum beherbergt<br />

der Fitnesspark<br />

eine große Saunalandschaft. Zur<br />

Erholung stehen den Mitgliedern<br />

eine 55 Grad Infrarot-Tiefenwärme-Kabine<br />

und eine klassische<br />

finnische 90 Grad Sauna,<br />

sowie Ruheraum, Lese-Ecke und<br />

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Öffnungszeiten: Mo <strong>–</strong> Fr: 6.30 <strong>–</strong> 23 Uhr · Sa und So: 10 <strong>–</strong> 20 Uhr<br />

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Hamburger Straße 23 · 21220 Seevetal · Tel.: 0 41 05 / 86 95 50<br />

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<strong>Ausgabe</strong> <strong>82</strong> · Herbst 2023<br />

Land, Kultur & Lebensart<br />

iee iee erinnen, erinnen, liebe e, e,<br />

es wird Herbst und die herrliche Region zwischen Elbestrand<br />

und Heidesand zeigt sich bunt und farbenfroh. Die Tage<br />

werden wieder kürzer und auch etwas kühler.<br />

Das nostalgische Titelbild unserer Herbstausgabe soll sie<br />

einstimmen auf „Alte Zeiten“: Wir berichten über das 70-jährige<br />

Jubiläum des Freilichtmuseums am Kiekeberg, dessen<br />

Geschichte mit einem Honigspeicher aus dem 17. Jahrhundert<br />

begann. Zudem informieren wir über den Tag des Deutschen<br />

Denkmals, der in diesem Jahr am 10. September an<br />

vielen Orten der Region stattfindet. Weitere historische Einblicke<br />

erhalten Sie in dem Bericht über den insgesamt sechsstündigen<br />

Film von Andreas Karmers über den Untergang<br />

der Hamburger Gängeviertel <strong>–</strong> eng mit Fachwerk häusern<br />

bebaute Wohnquartiere aus dem 16. und 17. Jahrhundert.<br />

Das Redaktionsteam von <strong>SCHÖNES</strong> <strong>LEBEN</strong> wünscht<br />

Ihnen ein spannendes Lesevergnügen.<br />

(v. l. n. r.: Carsten Weede, Britta und Frank Drynda)<br />

Weitere Themen sind unter anderem die Rinderzucht nach<br />

Bio-Standards von Folkert Koopmans auf der Krautsandfarm<br />

oder der Kunstschmied als traditionsreicher Handwerksbetrieb.<br />

Darüber hinaus haben wir für Sie etwas Plattdeutsches<br />

und wir berichten von unserem Besuch bei „Engelmost”,<br />

einer Bio-Lohnmosterei in Fintel. Noch vieles mehr<br />

finden Sie in dieser <strong>Ausgabe</strong> und wir wünschen Ihnen eine<br />

spannende Lektüre.<br />

Genießen Sie mit uns den Herbst, herzliche Grüße von<br />

arse, arse, ri ri ran ran<br />

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Leserservice<br />

Harburger Straße 4<br />

21435 Stelle<br />

Herbst 2023 3


<strong>Ausgabe</strong> <strong>82</strong> · Herbst 2023<br />

Inhalt<br />

Land, Kultur & Lebensart zwischen Elbestrand und Heidesand<br />

Landwirtschaft<br />

6 Bock auf Rock und Rinder<br />

Konzertveranstalter Folkert<br />

Koopmans kümmert sich gern<br />

um Kühe und Kälber auf<br />

Krautsand, wenn er nicht gerade<br />

mit Mega-Stars wie Ed<br />

Sheeran auf Tournee ist.<br />

Für Sie entdeckt<br />

12 Infos, Tipps & Trends<br />

... zwischen Elbestrand<br />

und Heidesand.<br />

Das schmeckt uns<br />

14 Köstlicher Saft<br />

Besuch in der Bio-Lohnmosterei<br />

von Uwe Engelman in<br />

Fintel<br />

Ausflugstipp<br />

22 Das Kloster Ebstorf<br />

Ein Lüneburger Kloster in der<br />

Heide.<br />

Energiewende<br />

24 Rosengarten geht voran<br />

Windpark bei Westerhof soll<br />

bald noch mehr regenerative<br />

Energie liefern.<br />

Für Sie entdeckt<br />

30 Infos, Tipps & Trends<br />

... zwischen Elbestrand<br />

und Heidesand.<br />

Altes Handwerk<br />

32 Immer ein Eisen im Feuer<br />

Vor 60 Jahren gründete Egon<br />

Engber die Kunstschmiede in<br />

Karoxbostel. Heute führen<br />

Tochter und Enkel den traditionsreichen<br />

Handwerksbetrieb.<br />

Für Sie entdeckt<br />

36 Infos, Tipps & Trends<br />

... zwischen Elbestrand<br />

und Heidesand.<br />

Naturschutz<br />

38 Gottesacker mit anderen<br />

Augen sehen<br />

Wildkräuter, Insekten, Vögel<br />

<strong>–</strong> wie Friedhöfe die Artenvielfalt<br />

fördern können<br />

Kulinarisches<br />

42 Cafés der Region<br />

<strong>SCHÖNES</strong> <strong>LEBEN</strong> präsentiert<br />

Ihnen die schönsten Cafés<br />

zwischen Elbestrand und<br />

Heidesand.<br />

Ausflugstipp<br />

44 Harburg für Jung & Alt<br />

Harburg präsentiert sich im<br />

Herbst.<br />

Plattdeutsch<br />

46 Opp de Spurn<br />

von Niki Lauda<br />

Plattdütsch von<br />

Johann Tomford.<br />

4<br />

Herbst 2023


Für Sie entdeckt<br />

48 Unter alten Giebeln<br />

Lust auf lebendige Stadtgeschichte?<br />

Dann auf nach<br />

Lüneburg!<br />

Für Sie entdeckt<br />

50 Infos, Tipps & Trends<br />

... zwischen Elbestrand<br />

und Heidesand.<br />

Künstlerporträt<br />

52 Packende Zeitreise<br />

Andreas Karmers lässt die<br />

Hamburger Gängeviertel in<br />

seinem Film „Wir waren das<br />

dunkle Herz der Stadt“ wiedererstehen.<br />

Für Sie entdeckt<br />

58 Infos, Tipps & Trends<br />

... zwischen Elbestrand<br />

und Heidesand.<br />

Ausflugstipp<br />

60 Volles Programm zum<br />

70. Geburtstag<br />

Freilichtmuseum am Kiekeberg:<br />

Hereinspaziert in die<br />

„Königsberger Straße“ und<br />

Dorfalltag der Nachkriegszeit<br />

erleben!<br />

Baukultur<br />

70 Bauerndome<br />

und Meisterorgeln<br />

Roter Backstein: regionaltypischer<br />

Baustoff in Norddeutschland.<br />

Für Sie entdeckt<br />

74 Infos, Tipps & Trends<br />

... zwischen Elbestrand<br />

und Heidesand.<br />

Guten Appetit<br />

76 Regionale Spezialitäten<br />

Die regionale Gastronomie<br />

lädt ein zu saisonalen und<br />

regionalen Spezialitäten.<br />

Genusskalender<br />

78 Blumenkohl und Brokkoli<br />

Zwei leckere Kohlsorten<br />

mit abwechslungdreichen<br />

Rezepten.<br />

Verlag: Verlagskontor Schönes Leben,<br />

Karo X Medienkultur Drynda & Weede GbR,<br />

Am Heidhagen 12, 21217 Seevetal<br />

Herausgeber:<br />

Carsten Weede (V.i.S.d.P.), Frank Drynda<br />

Redaktionsanschrift: Harburger Straße 4,<br />

21435 Stelle, Telefon: 0 41 74/66 99-717,<br />

info@schoenes-leben.de,<br />

www.schoenes-leben.de<br />

Chefredakteur: Carsten Weede<br />

Redaktion: Britta Drynda, Frank Drynda<br />

Mediaberatung und Anzeigenmarketing:<br />

Frank Drynda, Telefon: 0 41 74/66 99-727<br />

Layout, Satz, Lithografie:<br />

Karo Creativ Süd | KCS GmbH,<br />

Verlagsservice + Medienproduktion,<br />

Harburger Straße 4, 21435 Stelle,<br />

www.schriftsetzerei.de<br />

Zusende-Service und Einzelheftbestellung:<br />

Verlagskontor Schönes Leben,<br />

Harburger Straße 4, 21435 Stelle,<br />

Telefon: 0 41 74/66 99-717<br />

Druck: Beisner Druck GmbH & Co. KG,<br />

Buchholz i. d. Nordheide.<br />

Beisner Druck erfüllt die Anforderungen<br />

des Blauen Engels DE-UZ 195.<br />

www.beisner-druck.de<br />

Papier: Gedruckt auf FSC ® -zertifiziertem<br />

Papier. Durch die Verwendung des FSC ® -<br />

Papiers unterstützen wir aktiv den Erhalt<br />

unserer Wälder sowie den Schutz von Tieren<br />

und Pflanzen und setzen uns gegen die Ausbeutung<br />

von Menschen im Zuge der Waldwirtschaft<br />

ein.<br />

Druckfarben: Die verwendeten Druckfarben<br />

sind auf Basis nachwachsender Rohstoffe<br />

hergestellt und somit kobalt- und mineralölfrei.<br />

CO2: Wir produzieren mit Strom aus 100 %<br />

regenerativen Quellen und damit CO2-<br />

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Anzeigenpreisliste 2023<br />

Erscheinungsweise: 4 <strong>Ausgabe</strong>n im Jahr<br />

Jahresabonnement: 16,<strong>–</strong> Euro (4 <strong>Ausgabe</strong>n),<br />

Abo-Service-Telefon: 0 41 74/66 99-717<br />

Fotonachweis: Titelbild: Frank Drynda<br />

Schönes Leben ® ist als Marke unter der<br />

Nummer 30 2021 207 408 beim Deutschen<br />

Patent- und Markenamt registriert.<br />

Für die Richtigkeit der veröffentlichten Termine<br />

und Veranstaltungen sowie für Satz-,<br />

Druck- und Übermittlungsfehler wird keine<br />

Haftung übernommen. Alle Angaben ohne<br />

Gewähr. Alle Rechte der Verbreitung, auch<br />

durch Film, Funk und Fernsehen, fotomechanische<br />

Wiedergabe, Tonträger aller Art, auszugsweisen<br />

Nachdruck oder Einspeicherung<br />

und Rückgewinnung in Datenverarbeitungsanlagen<br />

sind vorbehalten.<br />

Herbst 2023 5


ock ock au au oc oc<br />

un un iner iner<br />

von Carsten Weede<br />

Konzertveranstalter Folkert Koopmans<br />

kümmert sich gern um Kühe und Kälber auf<br />

Krautsand, wenn er nicht gerade mit Mega-<br />

Stars wie Ed Sheeran auf Tournee ist.<br />

Folkert Koopmans hat seinen Rindern ein paar<br />

Leckerlis mitgebracht. „Dadurch freuen sich unsere<br />

Rinder darauf, wenn ‚ihre‘ Menschen kommen, und<br />

wir können sie ohne Stress von einer Weide zur<br />

nächsten bringen, wenn das Gras abgefressen ist“,<br />

erklärt der Rinderzüchter. Foto: Carsten Weede<br />

Sattes Grün, wohin der Blick auch schweift. Schier endlose<br />

Wiesen, von Gräben durchzogen. Am Horizont zieht ein<br />

Container-Schiff vorbei. Dort hinten also fließt die Elbe, die<br />

hier vor der Elbinsel Krautsand im Kehdinger Land (Landkreis<br />

Stade) etwa drei Kilometer breit ist. Der Trecker rollt<br />

über saftig-grüne Weiden. In der Ferne grasen Kühe, ihre<br />

Kälber an ihrer Seite. Der Trecker zieht zwei Anhänger, auf<br />

denen zwei Dutzend Rinderhalter auf Strohballen sitzen. Die<br />

Mitglieder im Verband Deutscher Welsh Black-Züchter und<br />

-Halter wollen sich die Herden auf der Krautsandfarm ansehen<br />

und sich aus erster Hand über ein herausragendes Projekt<br />

zur nachhaltigen und zukunftsorientierten Rinderzucht informieren.<br />

Folkert Koopmans, einer der Initiatoren des Krautsandfarm-Projekts,<br />

möchte den Teilnehmern der Trecker-Tour<br />

zeigen, wie gesund und munter die Rinder auf den ausgedehnten<br />

Weiden der Elbinsel sind. Auf der Krautsandfarm in<br />

der Gemeinde Drochtersen (Landkreis Stade) hat sich der<br />

Konzert- und Festivalveranstalter aus Nindorf (Landkreis<br />

Harburg) mit dem Landwirtschafts-Meister Andreas Winter<br />

aus Groß Thun (Landkreis Stade) und dem Tierarzt Dr.<br />

Sebastian Fietze aus Kampen (Landkreis Harburg) zusammengetan,<br />

um auf dem 2020 erworbenen Wetegrove-Hof<br />

gemeinsam eine Rinderzucht nach Bio-Standards inklusive<br />

Direktvertrieb aufzubauen. Das Tierwohl habe dabei für ihn<br />

und seine Partner höchste Priorität, betont Folkert Koopmans:<br />

„Wir wirtschaften im Einklang mit der Natur und<br />

legen Wert auf umwelt- und ressourcenschonende Kreisläufe.<br />

Das Wohlergehen unserer Tiere während ihres gesamten<br />

Lebens ist die Grundlage für hervorragendes Fleisch aus der<br />

Region, das wir unseren Kunden bieten <strong>–</strong> direkt vom Bauernhof<br />

und mit größtmöglicher Transparenz in allen Produktionsbereichen.“<br />

6 Herbst 2023


Zwei, die sich gut verstehen: Folkert Koopmans und Ed<br />

Sheeran, dessen Divide Tour ist sowohl die kommerziell<br />

erfolgreichste Tournee aller Zeiten als auch die mit den<br />

meisten Besuchern (über 7,3 Millionen). Foto: Mark Surridge<br />

Konzertveranstalter Folkert Koopmans (von links), Tierarzt<br />

Dr. Sebastian Fietze und Landwirtschafts-Meister Andreas<br />

Winter betreiben gemeinsam auf Krautsand eine Rinderzucht<br />

nach Bio-Standards. ^<br />

Foto: Carsten Christians<br />

Auf den Weiden der Krautsandfarm haben die Tiere dauerhaften<br />

Zugang zu frischem Gras und zu sauberem Trinkwasser.<br />

Die Kälber bleiben gemeinsam mit ihren Müttern im<br />

Herdenverband. Sie können am Euter trinken, wann immer<br />

sie wollen und mit anderen Kälbern spielen. „Dadurch, dass<br />

unsere Tiere nahezu ganzjährig auf der Weide aufgezogen<br />

und die Kälber nicht von den Muttertieren getrennt werden,<br />

kann das Kalb bei dieser Mutterkuhhaltung in den ersten<br />

neun bis elf Lebensmonaten eine große Menge an Muttermilch<br />

aufnehmen. Diese naturnahe Aufzucht ermöglicht eine<br />

harmonische und ungestörte Entwicklung des Kalbes im<br />

Familienverband“, erklärt Folkert Koopmans. Um eine noch<br />

bessere Fleischqualität zu erreichen, werden Bullenkälber<br />

etwa im Alter von neun Monaten kastriert und zu Ochsen<br />

Friedrich Winter, den alle nur „Fred“ nennen, hält bei der Trecker-Tour über die Weiden der Krautsandfarm die Trittleiter für seine<br />

„kuhverrückten“ Passagiere. <br />

Foto: Carsten Weede<br />

Herbst 2023 7


gemacht: „Dadurch nehmen sie sich noch mehr Zeit beim<br />

Wachsen und das Fleisch bekommt eine noch feinere Marmorierung.“<br />

Neben Welsh Black-Rindern grasen auf den<br />

Weiden der Krautsandfarm auch Angus-Rinder, Wagyu und<br />

vor allem die eigene Kreuzung Kobangus. Diese Fleischrinder-Rassen<br />

sind dafür bekannt, dass sie Fleisch von ganz<br />

besonderer Qualität liefern, dessen Geschmack und Zartheit<br />

Gourmets und Spitzenköche loben.<br />

„Die Rinder sehen sehr gut aus. Sie haben alles, was sie<br />

zum Wohlfühlen brauchen“, sagt die Bundesvorsitzende der<br />

Welsh Black-Züchter, Franziska Michaelis aus Rätzlingen<br />

(Landkreis Uelzen), bei einem Zwischenstopp. Sie hatte<br />

gemeinsam mit Folkert Koopmans zur Betriebsbesichtigung<br />

auf Krautsand eingeladen. „Das ganze Konzept und die<br />

Umsetzung sind schon sehr beeindruckend. Vom Kalben bis<br />

zum Schlachten wird auf Nachhaltigkeit und Tierwohl geachtet“,<br />

meint auch ihr Vater, Rudi Michaelis. Das Lob kommt<br />

aus berufenem Munde: Der renommierte Rinderzüchter hat<br />

bei großen Zuchtschauen Dutzende Preise für seine Welsh<br />

Black-Rinder gesammelt und wurde für hervorragende Leistungen<br />

auf dem Gebiet der Tierzucht mit dem Staatsehrenpreis<br />

ausgezeichnet. „Menschen wie Folkert Koopmans mit<br />

Visionen und Tatkraft brauchen wir in unseren Reihen“, sagt<br />

er.<br />

Während des Zwischenstopps geht Folkert Koopmans auf<br />

eine Kuh und ihr Kalb zu. Die Kuh ist zutraulich, will sich<br />

aber nicht anfassen lassen. „Normalerweise lässt sie sich von<br />

mir streicheln. Ich habe sie mit der Flasche großgezogen,<br />

aber jetzt hat sie selbst ein Kalb und ist deshalb sehr vorsichtig“,<br />

sagt Folkert Koopmans. Das „Flaschenkind“ von<br />

damals wuchs in Nindorf auf einer großen Weide direkt am<br />

Wohnhaus von Folkert und Malaika Koopmans auf. Das Ehepaar<br />

wohnt seit acht Jahren in der Lüneburger Heide. „Meine<br />

Frau hatte als Reiterin diese schöne Gegend für uns entdeckt<br />

<strong>–</strong> zum Glück!“, sagt Folkert Koopmans. In Nindorf brach<br />

auch sein Bauer-Gen wieder durch: Zunächst schaffte er sich<br />

sechs Welsh Black-Rinder an. Mittlerweile laufen 20 schwarze<br />

Rinder auf der Weide in Nindorf.<br />

„Eine Kuh macht „muh“,<br />

viele Kühe machen Mühe“,<br />

Auf der Krautsandfarm sind es noch viel mehr: rund 500<br />

Kühe, Kälber, Färsen, Ochsen und Bullen leben auf dem<br />

Vorzeigebetrieb. „Eine Kuh macht „muh“, viele Kühe<br />

machen Mühe“, heißt ein bekannter Spruch, der sicherlich<br />

nicht nur für die Haltung von Milchvieh gilt. Auch die Mutterkuhhaltung<br />

auf der Krautsandfarm macht Arbeit: „Wir<br />

kontrollieren täglich, ob genügend Gras auf der Weide steht,<br />

ob die Zäune intakt sind, ob die Tränken funktionieren und<br />

ob alle Tiere gesund und munter sind“, berichtet Landwirt<br />

Friedrich Winter, den alle nur „Fred“ nennen. Nur in der<br />

kalten Jahreszeit kommen die Rinder als Familienverband in<br />

geräumige Strohställe, wo sie Schutz vor Regen, Schnee,<br />

kaltem Wind und Schmutz finden und Silage (durch Gärung<br />

konserviertes hochwertiges Grünfutter) aus dem eigenen<br />

Anbau genießen können.<br />

„Fred“ fährt den Trecker mit den beiden Anhängern voller<br />

„kuhverrückter“ Passagiere. Er und seine Frau Heike <strong>–</strong> die<br />

Eltern von Andreas Winter <strong>–</strong> leben als Betriebsleiter-Ehepaar<br />

im umgebauten Wohnhaus auf der Farm. Sie haben ständig<br />

direkten Zugang zu den Rindern. Damit die Tiere in den<br />

Sommermonaten, während sie ihre Freiheit auf der Weide<br />

genießen, vertraut bleiben und nicht verwildern, werden sie<br />

bei den Besuchen mit kleinen Leckerbissen verwöhnt:<br />

„Dadurch freuen sich unsere Rinder darauf, wenn „ihre“<br />

Menschen kommen, und wir können sie ohne Stress von<br />

einer Weide zur nächsten bringen, wenn das Gras abgefres-<br />

Die Welsh Black-Züchter konnten sich selbst ein Bild davon<br />

machen, wie gut es den Rindern auf der Krautsandfarm geht.<br />

„Das sieht hier alles sehr gut aus“, sagt Marianne Sielken-<br />

Ratjen (mit Schirmmütze). <br />

Foto: Carsten Weede<br />

Diese Welsh Black-Kuh hat Folkert Koopmans einst in Nindorf<br />

als Kälbchen mit der Flasche groß gezogen. Nun hat die<br />

Kuh selbst ein Kalb und ist weniger zutraulich als sonst.<br />

<br />

Foto: Carsten Weede<br />

8<br />

Herbst 2023


Nachhaltig: Solarpanels liefern Strom für die Weidezäune.<br />

<br />

Foto: Carsten Weede<br />

sen ist“, sagt Folkert Koopmans.<br />

Mit großen Tieren kennt sich der 59-jährige Konzert- und<br />

Festivalveranstalter bestens aus: Dreimal hat er die Rolling<br />

Stones in den letzten Jahren nach Deutschland geholt, mit Ed<br />

Sheeran ist er bei dessen Stadion-Tournee 2022 in ganz<br />

Europa getourt. Folkert Koopmans ist Gründer und Chef der<br />

Hamburger Konzertveranstaltungs-Gesellschaft FKP Scorpio,<br />

die rund 2.000 Konzerte pro Jahr im In- und Ausland<br />

präsentiert. Die Liste der Stars, die er auf die Bühne geholt<br />

hat, ist lang <strong>–</strong> sehr lang sogar. Was einen guten Konzertveranstalter<br />

ausmacht? „Durchsetzungsvermögen, Ruhe, Diplomatie<br />

und Ehrgeiz“ nennt er als wichtigste Eigenschaften.<br />

Kraft für seine Arbeit tankt der Vater dreier Kinder beim<br />

Musikhören, Reisen, Lesen, Wandern <strong>–</strong> und vor allem beim<br />

Umgang mit seinen Rindern.<br />

Aufgewachsen ist er auf dem elterlichen Bauernhof in<br />

Ostfriesland, genauer gesagt: in Upgant-Schott (Samtgemeinde<br />

Brookmerland, Landkreis Aurich). Den Hof bewirtschaftet<br />

heute sein Bruder Henri. Schon als Kind konnte Folkert<br />

Koopmans Trecker fahren und Kühe melken. „Ich habe das<br />

auch gern gemacht“, sagt er. Auch die Weite des Landes habe<br />

ihm immer gefallen. Bauer ist er trotzdem nicht geworden,<br />

sondern ein überaus erfolgreicher Konzertveranstalter. Seit<br />

über 40 Jahren organisiert er nun Konzerte, das erste als<br />

17-Jähriger. Die Band hieß „Amuthon“, das ist der römische<br />

Name für „Emden“, wo die Hardrocker herkamen. Das Konzert<br />

fand im Jugendzentrum Marienhafe statt, eine der kleinsten<br />

Gemeinden Niedersachsens im Westen Ostfrieslands,<br />

ganz dicht bei Upgant-Schott. Rockmusik war schon damals<br />

sein Ding, aber dass er einmal ein ganz Großer der Branche<br />

werden sollte, hätte er sich wohl selbst nicht träumen lassen.<br />

Folkert Koopmans absolvierte zunächst eine Ausbildung zum<br />

Industriekaufmann bei der Spirituosenfirma Doornkaat in<br />

Norden, machte dann sein Fachabitur und begann mit einem<br />

Auf den Weiden der Krautsandfarm bleiben die Kälber<br />

gemeinsam mit ihren Müttern im Herdenverband. Sie können<br />

am Euter trinken, wann immer sie wollen und mit anderen<br />

Kälbern spielen. <br />

Foto: Carsten Weede<br />

Studium der Betriebswirtschaftslehre. Gleichzeitig arbeitete<br />

er als Plakatierer, Aufbauhelfer und Ordner bei Veranstaltungen<br />

und stellte auf eigene Rechnung Konzerte auf die Beine.<br />

„Als ich 1987 ein sehr gutes Angebot bekam, das Programm<br />

für verschiedene Musikclubs in Hamburg zu buchen, habe<br />

ich die Chance ergriffen und dafür mein BWL-Studium abgebrochen“,<br />

erzählt er. Statt im Hörsaal und in der Bibliothek<br />

zu büffeln, holte er angesagte Künstler in legendäre Live-<br />

Musikclubs wie das „Docks“ und die „Große Freiheit 36“.<br />

1990 gründete Folkert Koopmans die FKP Scorpio Konzertproduktionen<br />

GmbH mit Sitz in Hamburg. FKP steht für<br />

„Folkert Koopmans Presents“. Das Unternehmen beschäftigt<br />

heute nach eigenen Angaben rund 250 Mitarbeiter; etwa die<br />

Hälfte davon arbeitet in Hamburg, die meisten anderen in<br />

Büros in Amsterdam, Antwerpen, Wien, Kopenhagen, Stockholm,<br />

Helsinki, Oslo, London und Warschau. Heute ist FKP<br />

Scorpio nicht nur einer der größten deutschen Veranstalter<br />

für Tourneen und örtliche Konzerte, sondern auch einer der<br />

größten Festivalveranstalter Europas. Zu den Festivals, die<br />

von FKP Scorpio in Deutschland veranstaltet werden, gehören<br />

unter anderem das Hurricane, Southside, Highfield,<br />

M’era Luna, Plage Noire, Rolling Stone Beach, Metal Hammer<br />

Paradise, A Summer’s Tale, Hamburger Kultursommer<br />

und Deichbrand. Europaweit sind unter anderem die Festivals<br />

Provinssi (Finnland), Sideways Helsinki (Finnland),<br />

Greenfield (Schweiz), Best Kept Secret (Niederlande), Indian<br />

Summer Festival (Niederlande), Tuckerville (Niederlande)<br />

und Lido Sounds META Stadt Open Air (Österreich) im FKP<br />

Scorpio-Portfolio. FKP Scorpio ist zudem Tourneepartner<br />

von Musikgrößen wie The Rolling Stones, Foo Fighters, Ed<br />

Sheeran, Taylor Swift, James Blunt und vielen mehr.<br />

Was Folkert Koopmans anpackt, das macht er richtig <strong>–</strong><br />

egal, ob als Veranstalter von Mega-Events mit Zehntausenden<br />

von Besuchern oder als Rinderzüchter. Und: der gebürti-<br />

Herbst 2023 9


Hamburgschönste Badeseen<br />

Wassertemperatur 20 Grad:<br />

Unsere Badetipps für Ausflüge vor<br />

der Haustür<br />

Schlagermove<br />

Ein Festival der Liebe: 45 Trucks,<br />

Schlaghosen und Sonnenblumen<br />

am Hafen<br />

Neben Welsh Black-Rindern grasen auf den Weiden der<br />

Krautsandfarm auch Angus-Rinder, Wagyu und vor allem die<br />

eigene Kreuzung Kobangus. Diese Fleischrinder-Rassen sind<br />

dafür bekannt, dass sie Fleisch von ganz besonderer Qualität<br />

liefern. <br />

Foto: Carsten Weede<br />

Folkert Koopmans kennt sich mit großen Tieren bestens aus.<br />

Aufgewachsen ist er auf dem elterlichen Bauernhof in einem<br />

kleinen Dorf in Ostfriesland. Foto: Carsten Weede<br />

ge Ostfriese ist ein Team-Player, der seine eigene Leistung<br />

nicht gern in den Vordergrund rückt. Er kennt die Welt und<br />

viele Weltstars, ist aber kein Stück abgehoben. Drei Tage<br />

London, drei Tage New York, eine Stippvisite in Amsterdam<br />

oder Paris <strong>–</strong> das bringt der Beruf nach wie vor mit sich, auch<br />

wenn viele Meetings inzwischen in Form von Videokonferenzen<br />

abgehalten werden können. „Das ist alles gut, aber<br />

wohnen will ich auf dem Land. Ich brauche Weite und auch<br />

mal Abstand“, sagt Folkert Koopmans. Mag sein, dass ihn<br />

das weite, platte Land auf Krautsand an seine Kindheit in<br />

Ostfriesland erinnert. Aber in Nindorf in der Lüneburger<br />

Heide hat er auch eine fantastische Fernsicht auf ausgedehnte<br />

Wälder und Felder. Weitsicht passt zu Folkert Koopmans, er<br />

hat sie immer wieder bewiesen. Gerade hat er im Hittfelder<br />

Ortskern (Gemeinde Seevetal) eine Schlachterei erworben,<br />

wo Kunden ab September das Premium-Fleisch von der<br />

Krautsandfarm kaufen und sogar frisch zubereitet an Ort und<br />

Stelle probieren können. Nur ein paar Kilometer entfernt<br />

Elbe Wochenblatt<br />

Wochenzeitung für den Hamburger Süden<br />

am Wochenende<br />

Grand-Piano-,<br />

Boogie & Blues Festival<br />

mit 10 Top- Pianisten an zwei Flügeln<br />

zugunsten der SOS-Kinderdörfer weltweit<br />

Kollege gesucht!<br />

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Asbestsanierung nach TRGS 519<br />

Axel Zwingenberger<br />

Boogie Woogie Legende, der erfolgreichste<br />

Boogie Woogie Pianist unserer Zeit, aus<br />

Hamburg.<br />

Dan Popek<br />

Senkrechtstarter in der deutschen Boogie<br />

Szene, mit unglaublichem Potenzial, aus<br />

Baden-Württemberg.<br />

Jörg Hegemann<br />

Mitreißender, virtuoser Pianist, ein<br />

Dampf hammer mit völliger Hingabe, aus<br />

Nordrhein-Westfalen.<br />

Günther Brackmann<br />

Pianist & Bandleader vieler Bands, mit großer<br />

Kreativität und Spielfreude, aus Hamburg.<br />

Steve „Big Man“ Clayton<br />

Dreifacher Gewinner des British Blues Awards.<br />

Der Mann, der auf den Tasten tanzt, aus<br />

Birmingham/England.<br />

Freitag<br />

8.3.<br />

2024<br />

Martin Schmitt<br />

Glänzender Entertainer, grandioser, mitreißender<br />

Blues & Boogie-Meister, aus Bayern.<br />

Georg Schröter<br />

Gewinner des Blues Challenge in den USA.<br />

Faszinierender Pianist & Sänger, aus<br />

Schleswig Holstein.<br />

Jo Schumacher<br />

Gefragter Pianist, der im Stil von Albert<br />

Ammons sein Publikum begeistert, aus Bremen.<br />

Niels von der Leyen<br />

Angefangen als Autodiktat, zählt er heute zu<br />

den gefragtesten Boogie Pianisten, aus Berlin.<br />

Christoph Steinbach<br />

Einer der schnellsten seines Fachs, mit<br />

unglaublichem Boogie Hammer, aus Österreich.<br />

20:00 h Friedrich-Ebert-Halle<br />

Alter Postweg, 30 Hamburg-Harburg, (S3 ab Hauptbahnhof bis Heimfeld).<br />

Karten im VVK ab € 19,00 zzgl. System- und VVK-Gebühr<br />

HARBURG: Kasse des Archäologischen Museums Hamburg<br />

Museumsplatz 2, 21073 Hamburg, Di <strong>–</strong> So 10 <strong>–</strong> 17 Uhr, Tel . 040 428713609.<br />

Leichers Buchhandlung, Meyerstr 1, Harburg, Tel. 040 774116.<br />

ticket-contor Blumentritt im Marktkauf-Center,Drosselstieg 77,<br />

216<strong>82</strong> Stade, Tel. 04141 3374<br />

LZ Tickets, Am Sande 19, 21339 Lüneburg, Tel . 04131 740444<br />

und bei allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie über den obigen QR-Code.<br />

Veranstalter: Dieter Bahlmann<br />

10<br />

Herbst 2023


gibt, dass Ausflugsschiffe und<br />

Berufsschiffe immer Vorfahrt<br />

haben, und es bei den Schiffen<br />

Sogwirkung und Wellenschlag<br />

gibt und dass die Elbe<br />

eine Fließgeschwindigkeit von<br />

3 bis 6 km/h hat.<br />

Die Dömitz-Brücke.<br />

Die Kanuanbieter der Region<br />

bieten nicht nur attraktive<br />

Leihangebote für Tages- und<br />

Mehrtagestouren allein, zu<br />

zweit oder in der Gruppe<br />

an, sondern auch spannende<br />

Natur erlebnistouren und vielfach<br />

auch einen Transportservice.<br />

Auf den Unser Weiden Tipp: der Für Krautsandfarm erholsame<br />

und ruhige Touren bie-<br />

haben die Tiere dauerhaften<br />

Zugang zu frischem Gras und zu sauberem Trinkwasser.<br />

<br />

Foto: Carsten Weede<br />

ten sich die Nebenflüsse der<br />

Elbe an, hier können Sie ganz<br />

gemütlich paddeln. Im Bereich<br />

befinden sich in einem ehemaligen Teppichlager in Seevetalder<br />

Routen sind Zeltmöglichkeiten<br />

und Campingplätze aus-<br />

Maschen auch das große Kühlhaus und die Logistikzentrale<br />

reichend der Krautsandfarm. vorhanden. Von hier aus wird der Direktvertrieb<br />

koordiniert, denn Kunden können bequem per Krautsandfarm-Webseite<br />

Kanuvermieter bestellen: an der Elbe Steaks, Beinscheiben, Burger-Pat-<br />

Die<br />

und ties, ihren Gulasch, Nebenflüssen Grillwurst haben und ganze besondere Stücke, die<br />

wir für Sie im Internet zusammengestellt:<br />

Hamburg- Winsen<br />

sogenannten „Special Cuts“ <strong>–</strong> eben alles, was das Rind hergibt.<br />

Übrigens: Die Teilnehmer konnten Bergedorf sich im Anschluss (Luhe) an<br />

www.kurs-elbe.de/kanuverleih<br />

Ich bin<br />

Moin.<br />

ENNI<br />

Geschichten und Begegnungen<br />

mit ENNI überraschen.<br />

Foto: M. Tiemann<br />

Nicht ohne Grund umrahmt die<br />

Elbe eine der schönsten, naturbelassenen<br />

Flusslandschaften<br />

in ganz Europa. Auf einer<br />

Länge von rund 180 Kilometern<br />

erleben Jenni und Benni<br />

den Fluss mit seinen vielen<br />

Geheimnissen, Geschichten,<br />

Schönheiten und Schätzen.<br />

Die beiden lieben das Reisen<br />

mit Schiffen und dem Fahrrad.<br />

Außerdem wollen sie den<br />

Wassertropfen ENNI finden,<br />

Größtmögliche Transparenz in allen Produktionsbereichen<br />

und es interessiert die beiden,<br />

ist das erklärte Ziel der Krautsandfarmer. Die fachkundige<br />

Besuchergruppe konnte sich davon was überzeugen, ENNI wohl wie unter gesund Wasser<br />

und munter die Rinder auf den ausgedehnten sieht oder auch Weiden von oben der Elbinsel<br />

sind. der Luft? Es Foto: erwartet Carsten euch Weede eine<br />

aus<br />

abwechslungsreiche und spannende<br />

Reise mit viel Spaß auf<br />

die Trecker-Tour bei einem Mittagessen im Restaurant<br />

der Elbe, vorbei an magischen<br />

„Krutsander“ in Drochtersen selbst von der einzigartigen<br />

Schlössern, alten Burgen und<br />

Fleischqualität überzeugen. Es gab Festungen, ein warmes malerischen Büfett mit Fachwerkhäusern<br />

von der Krautsandfarm.<br />

und auch vielen<br />

Roastbeef, Gulasch und Tafelspitz<br />

Alle, die das Fleisch probiert hatten, interessanten lobten die Museen. Zartheit und<br />

den hervorragenden Geschmack. Die Folkert 20 Hörgeschichten<br />

Koopmans genoss<br />

zum Nachhören<br />

es sichtlich. Die Krautsandfarm im Internet:<br />

sind zu finden unter<br />

https://krautsandfarm.de<br />

www.kurs-elbe/enni<br />

Lauenburg Bleckede Dömitz Wittenberge<br />

Raddampfer »Kaiser Wilhelm«<br />

Historische Elbfahrten<br />

der ersten deutschen Museumsdampferlinie<br />

Verein zur Förderung des Lauenburger Elbschiffahrtsmuseums e.V. · Postfach 1310 · 21472 Lauenburg<br />

Raddampfer Kaiser Wilhelm · Elbschifffahrtsmuseum · Binnenschifffahrtsarchiv · Altes E-Werk bei der Palmschleuse<br />

Frühjahr 2020 5<br />

Herbst 2023 11


22. Jahrgang | Frühjahr 2023<br />

Das regionale Saison-Magazin<br />

<strong>Ausgabe</strong> 79 | Kostenlos für Sie zum Mitnehmen<br />

22. Jahrgang | Winter 2022<br />

Das regionale Saison-Magazin<br />

<strong>Ausgabe</strong> 80 | Kostenlos für Sie zum Mitnehmen<br />

Land, Kultur & Lebensart zwischen Elbestrand und Heidesand · <strong>Ausgabe</strong> 79 · Winter 2022<br />

Land, Kultur & Lebensart zwischen Elbestrand und Heidesand<br />

Barockes Erleben im Schloss<br />

Der herzogliche Tanzmeister lädt ein zur Zeitreise.<br />

Wilde Gänse <strong>–</strong> weitgereiste Wintergäste<br />

Besucher aus der sibirischen Arktis verbringen den Winter bei uns.<br />

Wo gutes Brot aus dem Ofen kommt<br />

Bäckerhandwerk im Wandel.<br />

Die Mutter des Waldes<br />

Ein Spaziergang auf dem Seelenpfad zeigt die vielfalt der Rotbuche.<br />

Von alten und neuen Töpfen<br />

Gebrauchskeramik gestern und heute.<br />

und vieles mehr.<br />

Im VW-Käfer auf<br />

der Eis-Rallye<br />

Land, Kultur & Lebensart zwischen Elbestrand und Heidesand · <strong>Ausgabe</strong> 80 · Frühjahr 2023<br />

Land, Kultur & Lebensart zwischen Elbestrand und Heidesand<br />

Nordic Walking<br />

Gelaufen wird bei jedem Wetter.<br />

Vom Zauber der Vogelstimmen<br />

Wenn man sie doch bloß alle unterscheiden könnte ...!<br />

Der Hittfelder, der ganz viel(e) bewegt<br />

Julia Heigel<br />

Professor Dr. Maximilian Gege <strong>–</strong> ein Urgestein der deutschen Umweltbewegung.<br />

Bezauberndes Boizenburg<br />

Fachwerkhäuser und Hafenromantik in naturnaher Flussauenlandschaft.<br />

Schrauber mit Leib und Seele<br />

Herbert Cohrs bringt alte Schmuckstücke zum Laufen.<br />

Volldampf voraus!<br />

Der Raddampfer „Kaiser Wilhelm“ startet in die neue Saison.<br />

und vieles mehr.<br />

Kunst mit Kettensäge<br />

Der Apfelgucker in Dora Garten an der Wassermühle Karoxbostel<br />

lädt ein zum Deutschen Mühlentag am 29. Mai 2023.<br />

Land, Kultur & Lebensart<br />

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Schönes Leben, Harburger Straße 4, 21435 Stelle, Fax: 0 41 74 / 66 99 710, E-Mail: info@schoenes-leben.de. Durch den Widerruf entstehen keine Kosten. Das Abonnement läuft<br />

1 Jahr (4 <strong>Ausgabe</strong>n; Jahresbezugspreis von 16,<strong>–</strong> Euro; Berechnung bei 1. Lieferung) und endet automatisch und ohne Kündigung nach 4 <strong>Ausgabe</strong>n.<br />

Datenschutzinfo: Kontakt zum Datenschutzbeauftragten: Verlagskontor Schönes Leben, Harburger Straße 4, 21435 Stelle, Telefon 0 41 74 / 66 99 717. Pflichtfelder zum Vertragsabschluss<br />

erforderlich. Verarbeitung (auch durch Versand- und Zahlungsdienstleister) zur Vertragserfüllung sowie zu eigenen Werbezwecken (Art. 6 I b), f) DSGVO), solange für diese<br />

Zwecke oder aufgrund von Aufbewahrungspflichten erforderlich. Sie haben Rechte auf Auskunft, Berichtigung und Löschung oder Einschränkung der Verarbeitung, Widerspruch<br />

gegen die Verarbeitung, auf Datenübertragbarkeit und auf Beschwerde bei einer Aufsichtsbehörde.<br />

12 Herbst 2023


Infos, Tipps & Trends <strong>–</strong> für Sie entdeckt zwischen Elbestrand und Heidesand<br />

Perfektes Licht für jeden Anspruch<br />

Das richtige Licht im Haus<br />

Winsener Ortsteil Borstel.<br />

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heit. Was in der Küche als<br />

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Herbst 2023 13


östlicer östlicer aft aft<br />

vom llereinste<br />

llereinste<br />

von Leandra Stolp und Carsten Weede<br />

Uwe Engelmann übergibt seine<br />

Bio-Lohnmosterei in Fintel nach 36 Jahren<br />

an die gemeinützige Ökologische<br />

Wissensakademie aus Hamburg.<br />

Die gute Nachricht für alle Kunden:<br />

Es geht weiter wie bisher!<br />

Viele Besitzer von Obstbäumen lassen aus den von<br />

ihnen selbst geernteten Früchten in der Lohnmosterei<br />

in Fintel ihren eigenen Saft herstellen. Uwe Engelmann<br />

setzt konsequent auf Bio-Qualität. Neben sortenreinen<br />

Säften werden bei Engelmost auch Apfelsaft aus vermischten<br />

Apfelsorten, Apfelmischsäfte und Apfelwein<br />

produziert. <br />

Foto: Leandra Stolp<br />

„Engelmost“ <strong>–</strong> das klingt schon nach einem himmlischen<br />

Vergnügen: Saft vom Feinsten mit köstlichem Geschmack.<br />

Und so ist es auch: „Engelmost“ liefert seit vielen Jahren<br />

leckere Fruchtsäfte in Top-Qualität mit Bio-Siegel. Uwe<br />

Engelmann ist Gründer und Namensgeber von „Engelmost“.<br />

Der 69-jährige Most-Mann stammt ursprünglich aus Schwanewede<br />

bei Bremen. Er war selbstständiger Schwimmbadtechniker<br />

bevor er sich als Quereinsteiger aufmachte, das<br />

Mosterei-Geschäft von der Pike auf zu lernen. „Angefangen<br />

haben wir auf einem Resthof, etwas außerhalb von Fintel“,<br />

erinnert er sich. Vor 31 Jahren konnte er dann das heutige<br />

Betriebsgelände übernehmen und ganz in der Nähe ein altes<br />

Bauernhaus erwerben. Seither wohnt und arbeitet er nun<br />

schon in Fintel (Landkreis Rotenburg/Wümme). Das betagte<br />

Bauernhaus hat er Schritt für Schritt gemeinsam mit seiner<br />

Lebenspartnerin Marion Hinz, einer ehemaligen Verwaltungsbeamtin<br />

aus Neuenkirchen, saniert. Seit vielen Jahren<br />

sind die beiden ein Paar, haben zwei Kinder großgezogen<br />

und gemeinsam ihre Lohnmosterei in Fintel aufgebaut.<br />

Aus ganz bescheidenen Anfängen wurde ein florierender<br />

Betrieb, der bei Liebhabern leckerer Obstsäfte weithin<br />

bekannt ist. Viele Besitzer von Obstbäumen lassen aus den<br />

von ihnen selbst geernteten Früchten in der Lohnmosterei<br />

ihren eigenen Saft herstellen. „Im Laufe der Jahre ist unser<br />

Bekanntheitsgrad deutlich gestiegen. Dabei spielte auch die<br />

Tatsache, dass wir von Anfang an konsequent auf Bio gesetzt<br />

haben, eine große Rolle“, sagt Uwe Engelmann. Nach 36<br />

Jahren soll nun Schluss sein <strong>–</strong> zumindest als „Vorturner“ und<br />

Betreiber. „Diese Saison ist definitiv die letzte für uns“,<br />

bestätigt Partnerin Marion Hinz. „Es gab viele gute Jahre und<br />

auch einige schlechte Jahre. Die letzten Jahre waren einige<br />

der besten Jahre, denn Qualität und Menge der geernteten<br />

Früchte waren sehr gut.“ Trotzdem soll nun nach 36 Jahren<br />

14 Herbst 2023


Während der Saison stehen prall mit Äpfeln gefüllte Holzkisten<br />

auf dem Hof der Lohnmosterei. Viele Kunden liefern<br />

sortenreines Obst an und lassen daraus ihren eigenen<br />

Lieblingssaft herstellen. <br />

Foto: Leandra Stolp<br />

Uwe Engelmann bewegt viele schwere Sachen mit dem Gabelstapler.<br />

Trotzdem ist die Arbeit in der Lohnmosterei körperlich<br />

anstrengend.<br />

Foto: Carsten Weede<br />

endgültig Schluss sein. „Die körperlich anstrengende Arbeit<br />

fällt einem mit zunehmendem Alter immer schwerer“, sagt<br />

Uwe Engelmann. Es ist nicht nur die Arbeit in der Mosterei,<br />

bei der in jeder Erntesaison große Mengen an Obst bewegt<br />

werden müssen, was an sich schon herausfordernd ist. Auch<br />

die gepachteten Streuobstwiesen müssen gepflegt werden:<br />

„Das beginnt im Winter mit dem Obstbaumschnitt und endet<br />

im Herbst mit der Ernte“, sagt Uwe Engelmann. Auch die<br />

Obstwiesen werden nach ökologischen Grundsätzen bewirtschaftet<br />

und sind entsprechend bio-zertifiziert.<br />

Schmackhafte Säfte<br />

von klassischen Apfelsorten<br />

Auf den Engelmost-Flächen werden keinerlei chemische<br />

Spritzmittel oder Kunstdünger eingesetzt. „Wir bewirtschaften<br />

noch annähernd 3,5 Hektar Obstfläche. In der Spitze<br />

waren es sogar mal rund sieben Hektar“, sagt Uwe Engelmann.<br />

Dabei handelt es sich um alte, regionale Hochstammanlagen,<br />

die überwiegend fest angepachtet sind. Ein Großteil<br />

der Flächen ist bio-zertifiziert. Die Bäume, die in diesen alten<br />

So beginnt der Produktionsprozess: Mit dem Gabelstapler<br />

hebt Uwe Engelmann die Apfelkiste an und entleert sie in ein<br />

Silo. Anschließend werden die gereinigten Äpfel über ein Förderband<br />

in die Obstmühle transportiert.<br />

<br />

Foto: Carsten Weede<br />

Der Saft wird in 0,7 Liter-Pfandflaschen mit Schraubverschluss<br />

verkauft. Die handelsüblichen Flaschen und<br />

Getränkekisten können auch an andere Mostereien oder<br />

Getränkehändler zurückgeben werden.<br />

<br />

Foto: Leandra Stolp<br />

Herbst 2023 15


„Unsere naturtrüben Säfte in Bio-Qualität werden ohne<br />

jegliche Zusatzstoffe hergestellt. Das ist Natur pur und das<br />

schmeckt man“, sagt Marion Hinz, die die Lohnmosterei<br />

zusammen mit ihrem Partner Uwe Engelmann aufgebaut<br />

hat. <br />

Foto: Carsten Weede<br />

Jetzt stapeln sich wieder die Kisten mit leckerem Saft auf<br />

dem Betriebsgelände der Lohnmosterei in Fintel.<br />

<br />

Foto: Leandra Stolp<br />

Obstgärten wachsen, sind zum Teil im stattlichen Alter von<br />

80 Jahren und meist kerngesund. Es sind regionale Apfelund<br />

Birnenbäume wie beispielsweise Finkenwerder Herbstprinz,<br />

Goldparmäne, Schöner aus Boskoop, Celler Dickstiel,<br />

Jakob Lebel, Schmalzprinz, Ingrid-Marie, Martini, Altländer<br />

Pfannkuchen, Horneburger Pfannkuchen, Cox Orange, Bürgermeisterbirne,<br />

Claps Liebling , James Grieve , Gravensteiner<br />

, Uelzener Rambour und viele andere, größtenteils als<br />

Hochstämme. Das Besondere: Bei „Engelmost“ werden diese<br />

alten Obstsorten auch zu sortenreinen Säften gepresst. Daneben<br />

produziert Engelmost Apfelsaft aus vermischten Apfelsorten,<br />

Apfelmischsäfte und Apfelwein. „Wir ernten unser<br />

Obst genussreif. Der Erntezeitpunkt ist absolut entscheidend<br />

für die Qualität des Endproduktes. Unreifes und faules Obst<br />

wird nicht gesammelt, und gelangt so erst gar nicht in den<br />

Produktionsablauf“, betont Uwe Engelmann. In obstarmen<br />

Jahren kauft er Obst aus kontrolliertem biologischen Anbau<br />

regionaler Betriebe dazu, die sich auf seine Qualitätsansprüche<br />

an Mostobst eingestellt haben. „Schwarze Johannisbeeren,<br />

Rote Bete, Rhabarber, Sauerkirschen, Quitten und<br />

Aronia-Beeren für unsere Mischsäfte beziehen wir aus unserer<br />

Region von biologisch zertifizierten Betrieben“, sagt der<br />

Engelmost-Gründer.<br />

Die Kunden schätzen, dass Uwe Engelmann von Anfang an<br />

konsequent ökologisch unterwegs ist und geben ihr eigenes<br />

Obst ganz bewusst in die Bio-Mosterei. So gehören beispielsweise<br />

auch die Demeter-Erzeugergemeinschaft Arpshof<br />

in Dierstorf, der Hermannshof in Wümme (Gemeinde<br />

Hier sind Sie richtig: „Mosterei Fintel“ steht am Giebel der<br />

Produktionshalle von Engelmost in der Freudenthalstraße 44<br />

in Fintel.<br />

<br />

Foto: Leandra Stolp<br />

Bei Engelmost wird ausschließlich genussreifes Obst verarbeitet.<br />

Das Obst wird gewaschen, mit einer Obstmühle zerkleinert<br />

und dann in einer Einbandpresse kalt abgepresst. Faules Obst<br />

wird, falls trotz genauer Vorkontrolle doch vorhanden, spätestens<br />

beim Waschen aussortiert. <br />

Foto: Carsten Weede<br />

16<br />

Herbst 2023


Feiern und Feste rund um den Apfel<br />

Norddeutsche Apfeltage<br />

Norddeutschlands größte Apfel- und Birnensortenausstellung<br />

wird am Sonnabend und Sonntag, 23. und 24.<br />

September, bei den Norddeutschen Apfeltagen<br />

2023 im Loki-Schmidt-Garten (Botanischer<br />

Garten der Universität Hamburg) in<br />

Klein Flottbek präsentiert. Die Norddeutschen<br />

Apfeltage finden zusammen<br />

mit dem Sommerausklang<br />

statt. Der Eintritt ist frei. Beim<br />

Apfelfest im südlichen Freigelände<br />

des Loki-Schmidt-Gartens können<br />

Gartenfreunde mitgebrachte Äpfel<br />

und Birnen bestimmen lassen. Bitte<br />

bringen Sie drei bis fünf typische,<br />

gesunde Früchte ohne Wurmstiche<br />

mit. Kosten: drei Euro pro erfolgreich<br />

bestimmter Sorte. Wer etwas über den<br />

Pflegezustand seines Obstbaumes wissen<br />

will, sollte ihn von drei Seiten fotografieren und<br />

zusätzlich ein Umgebungsfoto mit etwas mehr Abstand<br />

machen. Anhand der Fotos geben erfahrene Obstgehölzpfleger<br />

kostenfrei und unverbindlich ihre Einschätzung<br />

zum aktuellen Zustand des Baumes sowie den Pflegebedürfnissen,<br />

die sich daraus ableiten.<br />

12. Winsener Apfelfest in den Luhegärten<br />

Vieles, was man mit Äpfeln kulinarisch so anstellen kann,<br />

ist beim 12. Winsener Apfelfest am Sonntag, 6. Oktober,<br />

von 11 Uhr bis 16 Uhr im Garten der Natur, in den Luhegärten<br />

Winsen, zu entdecken. Die NABU-Gruppe Winsen und<br />

der Fischereisportverein Hoopte-Winsen richten das<br />

Apfelfest aus. Die Fischer steuern zudem noch geräucherte<br />

Forellen zum Apfel-Mahl dazu.<br />

Altländer Apfelwochen<br />

Wie in jedem Jahr während der Apfelernte von August bis<br />

Oktober können Besucher auf den zahlreichen Obsthöfen<br />

im Alten Land viel erleben. Wer jetzt in den Hofläden stöbert,<br />

kann neue Köstlichkeiten entdecken. Ein Ausflug ins<br />

Alte Land, egal ob zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Auto<br />

lohnt sich immer! Tipp: Im Obsthofcafé leckeren Obstkuchen<br />

genießen oder bei einer Expressfahrt über einen<br />

Obsthof erfahren, wie das Obst in der Region angebaut<br />

und gelagert wird.<br />

Apfelfest auf dem Bleckeder Schlosshof<br />

Beim Apfelfest im Schloss Bleckede am Sonntag, 1. Oktober,<br />

von 11 bis 17 Uhr ist der Name Programm: Apfelsaft<br />

selber pressen, Apfelsorten bestimmen lassen, Infostände<br />

und Genussfreuden rund um das leckere Obst <strong>–</strong> ein buntes<br />

Programm für die ganze Familie. Wissenswertes mischt<br />

sich mit einem bunten Unterhaltungsprogramm. Und<br />

natürlich muss unbedingt fleißig probiert werden, damit<br />

jeder Besucher am Ende auch seine Lieblingsapfelsorte<br />

gefunden hat.<br />

Wennerstorfer Apfeltag<br />

Ein Tag rund um den Apfel! Beim Wennerstorfer Apfeltag<br />

am Sonntag, 15. Oktober, erwartet Besucher von 11<br />

bis 17 Uhr wieder ein buntes Programm rund<br />

um das Lieblingsobst der Deutschen. Wie<br />

viele Apfelsorten gibt es eigentlich? Wie<br />

kann man sie unterscheiden? „Apfelpapst“<br />

Eckart Brandt präsentiert<br />

historische Sorten und erklärt<br />

dabei ihre Herkunft, Eigenarten<br />

und Verwendung. Der bekannte<br />

Pomologe und Buchautor setzt<br />

sich seit vielen Jahren für den<br />

Erhalt alter, regionaltypischer<br />

Obstsorten ein. Beim Wennerstorfer<br />

Apfeltag bestimmen die Fachleute<br />

des Pomologenvereins e.V. Apfelsorten.<br />

Drei bis fünf gesunde Äpfel reichen aus,<br />

um die alten Apfelbaumsorten aus den heimischen<br />

Gärten zu benennen. Auf einem kleinen<br />

Markt werden Obstbäume von Baumschulen und frisch<br />

geerntete Apfelsorten aus der Region angeboten. Eintritt:<br />

3 Euro, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren haben<br />

freien Eintritt.<br />

Grußwort von Loki Schmidt †<br />

„Ich habe mich gefragt, warum wir eigentlich die Norddeutschen<br />

Apfeltage feiern, wenn wir in unseren Gärten<br />

doch auch Kirschbäume, Birnen- und Pflaumenbäume<br />

finden? Ist es vielleicht gerade der Apfel, der uns als erstes<br />

in den Sinn kommt, weil wir ihn schon aus unseren Kindheitserinnerungen<br />

kennen?<br />

Unter dem Apfelbaum liegen und zwischen den Zweigen<br />

hindurch die Wolken beobachten, in den Apfel beißen, mal<br />

sauer, mal süß, mal leuchtend grün, dann wieder feuerrot.<br />

Apfelmus auf Pfannkuchen und Apfelkuchen mit Sahne<br />

im Sommer, danach wieder die heißen Bratäpfel im Winter.<br />

Er ist einfach überall der Apfel, alle Generationen<br />

kennen ihn. Während heute auch Mangos und Kiwis den<br />

Markt erobert haben, bleibt der Apfel doch immer der<br />

bekannteste unter den Früchten, der Allgegenwärtige<br />

sogar. Von dem ersten Apfel in der Brottasche für den Weg<br />

zum Kindergarten bis zum eigenen gepflanzten Apfelbaum<br />

im Garten ist er immer dabei und selbstverständlich<br />

geworden. Gerade aber was selbstverständlich erscheint,<br />

darf nicht aus dem Blickwinkel geraten und deshalb meine<br />

ich, muss unser Apfel mit seinem alltäglichen Dasein in<br />

den Mittelpunkt gerückt und in seiner Vielfalt unterstützt<br />

werden, damit noch viele Generationen die unterschiedlichsten<br />

Sorten probieren können und immer einen Platz<br />

unter dem Apfelbaum finden können.“<br />

Herbst 2023 17


Wistedt), der Wilkenshoff in Ochtmannsbruch und „Apfelpapst“<br />

Eckart Brandt mit seinem Boomgarden-Park in<br />

Helmste zu den langjährigen „Engelmost“-Kunden.<br />

Auch viele andere umweltbewusste Kunden, die keine<br />

große Obstplantage haben, bringen Äpfel und Birnen von<br />

ihren Bäumen zum Mosten nach Fintel. „Die Mindestanlieferung<br />

beträgt sechs Zentner, also 300 Kilogramm. Eine Obergrenze<br />

gibt es theoretisch nicht, sollte aber vorher besprochen<br />

werden“, sagt Uwe Engelmann. Sollte die Mindestmenge<br />

nicht erreicht werden, wiegt er die angelieferten Äpfel<br />

auf und tauscht entsprechend Saft aus dem Bestand. Ganz<br />

wichtig: Das Obst muss durchsortiert sein (kein faules Obst)<br />

und vor der Anlieferung muss ein Termin abgesprochen werden.<br />

Telefonisch erreichbar ist ein kompetenter Ansprechpartner<br />

bei Engelmost immer montags, mittwochs und freitags<br />

in der Zeit von 18 bis 20 Uhr unter der Rufnummer<br />

04265 703.<br />

Das Obst wird gewaschen, mit einer Obstmühle zerkleinert<br />

und dann in einer Einbandpresse kalt abgepresst. Faules<br />

Obst wird, falls trotz genauer Vorkontrolle doch vorhanden,<br />

spätestens beim Waschen aussortiert. Der durch das Pressen<br />

gewonnene Rohsaft wird in Behälter unterschiedlicher Größe,<br />

je nach Obstmenge, zwischengelagert. Edelstahlbehälter<br />

bis zu einer Größe von 3.500 Liter stehen dafür in der Mosterei<br />

zur Verfügung. „Diesen hochwertigen Rohsaft lassen wir<br />

jetzt 6 bis 8 Stunden ruhen. Dadurch findet eine natürliche<br />

Klärung statt, das heißt, die groben Trübstoffe setzen sich am<br />

Behälterboden ab“, erklärt der Firmengründer bei einem<br />

Ortstermin. Anschließend wird der Saft im Durchflussverfahren<br />

für kurze Zeit auf etwa <strong>82</strong>° Celsius erhitzt und mit<br />

einem Füllautomaten auf 0,7 Liter-Pfandflaschen mit<br />

Schraubverschluss gefüllt. Die handelsüblichen Flaschen<br />

können auch an andere Mostereien oder Getränkehändler<br />

zurückgeben werden.<br />

„Unsere Säfte werden ohne jegliche Zusätze hergestellt. Wir<br />

verwenden weder Presshilfsmittel noch Ascorbinsäure,<br />

Zucker, Zuckeraustauschstoffe, Schönungsmittel oder ähnliches“,<br />

sagt Uwe Engelmann. Produziert wird bei Engelmost<br />

ausschließlich naturtrüber Saft in Bio-Qualität mit einer<br />

garantierten Mindesthaltbarkeit von zwei Jahren ab Herstellung.<br />

„Und das soll auch so bleiben“, versichert Dietmar<br />

Spriwald, einer der beiden Geschäftsführer der Ökologischen<br />

Wissensakademie gGmbH (ÖWA), die künftig die traditionsreiche<br />

Lohnmosterei in Fintel betreiben wird. In der jetzt<br />

beginnenden Saison will Uwe Engelmann den neuen Betreibern<br />

auf jeden Fall noch mit Rat und Tat zur Seite stehen:<br />

„Die Erfahrung, die ich im Laufe vieler Jahre gesammelt<br />

habe, will ich gern weitergeben. Da geht es nicht nur um das<br />

Bedienen von Maschinen, sondern auch um Mischungsverhältnisse<br />

und viele Dinge mehr.“ Für die Saison 2024 sei<br />

verabredet, dass er bei Bedarf dann „noch einmal punktuell<br />

als Berater“ in der Mosterei tätig sein werde. „Unsere Kunden<br />

sollen auch in Zukunft die Qualität und den Service<br />

erhalten, die sie gewohnt sind“, sagt Uwe Engelmann.<br />

Engelmost im Internet: www.engelmost.de<br />

Die Ökologische Wissensakademie im Internet:<br />

https://www.öwa.org<br />

Am Ende des Produktionsprozesses wird der Saft in Pfandflaschen<br />

abgefüllt. Die Flaschen kommen in Kisten, die dann<br />

bis zur Abholung in der Halle und auf dem Produktionsgelände<br />

gestapelt werden. <br />

<br />

Foto: Leandra Stolp<br />

Die Mühe hat sich gelohnt: Kistenweise leckerer Apflesaft!<br />

„Die letzten Jahre waren einige der besten Jahre, denn Qualität<br />

und Menge der geernteten Früchte waren sehr gut“, sagt<br />

Marion Hinz.<br />

<br />

Foto: Carsten Weede<br />

18<br />

Herbst 2023


Infos, Tipps & Trends <strong>–</strong> für Sie entdeckt zwischen Elbestrand und Heidesand<br />

Herbstzauber im Wildpark Schwarze Berge<br />

Schon bald zeigen sich Farbenpracht<br />

und herbstliche<br />

Naturschauspiele im Wildpark<br />

Schwarze Berge. Doch<br />

mit dem Herbsteinzug färben<br />

sich nicht nur die Blätter<br />

bunt, auch der König der gegen einmal in das Leben<br />

Wälder ist bereit, um mit den der nachtaktiven Tiere eintauchen<br />

möchte, meldet sich<br />

Konkurrenten um die Gunst<br />

der weiblichen Tiere im für die Nachtwanderung am<br />

Rudel zu kämpfen. Im Wildpark<br />

Schwarze Berge kann an. Auf dieser ungewöhnli-<br />

8., 15., oder 22. September<br />

dann eindrucksvoll miterlebt chen Tour durch den Park<br />

werden, wie das Rotwild bei sind alle Sinne gefragt und<br />

imposanten „Röhr-Duellen“ die Teilnehmer können selbst<br />

und Kämpfen zeigt, wer der erleben, wie es ist, sich im<br />

stattlichste Platzhirsch im Dunkeln zurechtzufinden.<br />

gesamten Tal ist. In den Anmeldung zu den Führungen<br />

jeweils unter Tel. 040 /<br />

Dämmerungsstunden <strong>–</strong> ausgerüstet<br />

mit einem wärmenden<br />

Kaffee oder Kakao aus<br />

819 7747 0. Alle Highlightdem<br />

Waldhaus gleich neben<br />

dem Tal der Hirsche <strong>–</strong> macht<br />

es besonders viel Spaß, die<br />

Hirsche beim Aushandeln der<br />

Rangordnung im herbstlichen<br />

Park zu beobachten.<br />

Faszinierende Einblicke in<br />

das Paarungsverhalten dieser<br />

majestätischen Waldbewohner<br />

ermöglicht das Natur- Termine des Wildparks und<br />

Erlebnis-Zentrum im Wildpark<br />

Schwarze Berge e.V. bei sind auf<br />

weitere Infos im Überblick<br />

der Führung zur Brunft am www.wildpark-schwarze-berge.de/<br />

24. September. Wer hin-<br />

events zu finden.<br />

Auch in diesem Jahr findet<br />

in der Kunsthandwerkerhalle<br />

des Wildparks Schwarze<br />

Berge wieder der beliebte<br />

Herbstmarkt der Kunsthandwerker<br />

statt. Die<br />

Künstler präsentieren vom<br />

30. September bis 3. Oktober<br />

Handbemaltes, Selbstbeklebtes<br />

und Freigestaltetes.<br />

Materialien wie Holz,<br />

Metalle und Stoffe sowie<br />

Naturprodukte werden hier in<br />

Schmuck, Accessoires, Dekorationsartikel,<br />

Baumwolltaschen,<br />

Windspiele und<br />

vieles mehr verwandelt. All<br />

diese Kunstwerke werden an<br />

den Tagen auch vor Ort angefertigt<br />

und verkauft. Für Kinder<br />

gibt es Mitmachstände<br />

zum Basteln.<br />

Übrigens: Am 14. Oktober<br />

ist Eicheln- und Kastanien-Annahme<br />

im Wildpark<br />

Schwarze Berge! Alle, die<br />

sich ihr Taschengeld im<br />

Herbst ein wenig aufbessern<br />

wollen, können ihre gesammelten<br />

Eicheln und Kastanien<br />

an der Sammelstation<br />

auf unserem Parkplatz abgeben.<br />

Hier bekommt jeder<br />

fleißige Sammler 10 Cent pro<br />

sauberes Kilo.<br />

Der Wildpark Schwarze Berge<br />

in Rosengarten-Vahrendorf<br />

ist ganzjährig täglich<br />

geöffnet: Von<br />

März bis Ende<br />

Oktober von 8<br />

bis 18 Uhr, von<br />

Anfang November<br />

bis Ende<br />

Februar von 9 bis<br />

16.30 Uhr. Ab<br />

dem 18. November<br />

kann im Wildpark<br />

Schwarze Berge der Lumagica<br />

Lichterwald bestaunt<br />

werden.<br />

Zu erreichen ist der Wildpark<br />

mit dem Bus (Linie 340<br />

ab S-Bahn Neuwiedenthal<br />

oder S-Bahn Harburg) bis vor<br />

das Eingangstor oder mit<br />

dem Auto (A7, Abfahrt<br />

Marmstorf).<br />

Tel.: 040 / 819 77 47 0<br />

www.wildpark-schwarze-berge.de.<br />

www.facebook.com/Wildpark-<br />

SchwarzeBerge<br />

www.instagram.com/wild<br />

parkschwarzeberge<br />

Herbst-<br />

Zauber<br />

im Wildpark Schwarze Berge<br />

Rotwildbrunft, Herbstmarkt & spannende Nachtwanderungen<br />

www.wildpark-schwarze-berge.de | Tel. 040 819 77 47 0<br />

Fotos: K. Bugenhagen, Wildpark Schwarze Berge<br />

Herbst 2023 19


Infos, Tipps & Trends <strong>–</strong> für Sie entdeckt zwischen Elbestrand und Heidesand<br />

Denkmale öffnen ihre Türen<br />

Bundesweites Motto: Talent Monument <strong>–</strong> Denkmal schützer Dr. Klaus Püttmann in den Ruhestand verabschiedet<br />

Am Sonntag, 10. September<br />

2023 ist es wieder soweit:<br />

Tausende Denkmale öffnen<br />

ihre sonst verschlossenen<br />

Türen und laden dazu ein,<br />

Unbekanntes zu entdecken.<br />

Rund 5.000 Denkmale sind<br />

bundesweit für den Tag des<br />

offenen Denkmals angemeldet<br />

<strong>–</strong> davon über 400 Denkmale in<br />

Niedersachsen. In diesem Jahr<br />

steht der Denkmaltag unter<br />

dem bundesweiten Motto<br />

„Talent Monument“. Was<br />

macht ein Denkmal aus und<br />

welche unbekannten Monumente<br />

haben mehr Aufmerksamkeit<br />

verdient? Die Scheinwerfer<br />

werden gerichtet auf<br />

Denkmal-Talente aller Art <strong>–</strong> ob<br />

groß oder klein, ob glanzvoll<br />

oder unscheinbar.<br />

Der Tag des offenen Denkmals<br />

wird seit 1993 von der Deutschen<br />

Stiftung Denkmalschutz,<br />

die unter der Schirmherrschaft<br />

des Bundespräsidenten steht,<br />

bundesweit koordiniert. Er ist<br />

die größte Kulturveranstaltung<br />

Deutschlands. Die Deutsche<br />

Stiftung Denkmalschutz ist für<br />

das Konzept des Aktionstags<br />

verantwortlich, legt das jährliche<br />

Motto fest und stellt ein<br />

umfassendes Online-Programm<br />

sowie zahlreiche kostenlose<br />

Werbemedien zur Verfügung.<br />

Sie unterstützt die<br />

Veranstalter mit bundesweiter<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

sowie einem breiten<br />

Serviceangebot. Der Tag des<br />

offenen Denkmals ist der deutsche<br />

Beitrag zu den European<br />

Heritage Days. Mit diesem Tag<br />

schafft die Deutsche Stiftung<br />

Gute Wünsche begleiten Dr. Klaus Püttmann (Mitte) in den<br />

wohlverdienten Ruhestand: Reinhild Freifrau von der Goltz,<br />

ehemalige Äbtissin des Klosters Lüne (von links), Dr. Christina<br />

Krafczyk, Präsidentin des Niedersächsischen Landesamts<br />

für Denkmalpflege, Professor Dr. Rolf Wiese, Vorsitzender<br />

des Heimat- und Museumsvereins Winsen und Emily<br />

Weede, Bürgermeisterin der Gemeinde Seevetal, dankten<br />

dem scheidenden Denkmalschützer für seinen Einsatz und<br />

die gute Zusammenarbeit. <br />

Foto: Carsten Weede<br />

Denkmalschutz große Aufmerksamkeit<br />

für die Denkmalpflege<br />

in Deutschland. Vor Ort<br />

gestaltet wird der Tag von<br />

unzähligen Veranstaltern <strong>–</strong> von<br />

Denkmaleigentümern, Vereinen<br />

und Initiativen bis hin zu<br />

hauptamtlichen Denkmalpflegern<br />

<strong>–</strong>, ohne die die Durchführung<br />

des Tags des offenen<br />

Denkmals nicht möglich wäre.<br />

Einer dieser hauptamtlichen<br />

Denkmalpfleger, der<br />

sich große Verdienste um den<br />

Vor der St.Marien-Kirche in der Winsener Rathausstraße<br />

haben Kreisarchäologe Dr. Jochen Brandt und sein Team<br />

vom Archäologischen Museum Hamburg unter anderem<br />

Überreste des alten Rathauses von 1627 gefunden. Beim Tag<br />

des offenen Denkmals gibt es dazu Führungen.<br />

<br />

Foto: Carsten Weede<br />

Erhalt des kulturellen Erbes<br />

in der Region erworben hat,<br />

ist seit Kurzem im wohlverdienten<br />

Ruhestand: Dr. Klaus<br />

Püttmann wurde nach über<br />

30 Jahren beim Niedersächsischen<br />

Landesamt für Denkmalpflege<br />

beziehungsweise<br />

zuvor beim Denkmalschutzdezernat<br />

der Bezirksregierung<br />

bei einem Festakt im<br />

Behördenzentrum Lüneburg<br />

aus dem Berufsleben verabschiedet.<br />

„In Zeiten einer<br />

Flexibilisierung, die viele zu<br />

entwurzeln droht, schafft<br />

Denkmalpflege Heimat, sie<br />

schafft Verbundenheit und<br />

Identität. Denkmalpflege<br />

öffnet die Augen für das Erbe<br />

und das Unverwechselbare<br />

unserer Kultur“, zitierte der<br />

Landrat des Landkreises<br />

Harburg Rainer Rempe den<br />

Bundespräsidenten Frank-<br />

Walter Steinmeier. „Diese<br />

Worte beschreiben sehr treffend,<br />

welche Bedeutung die<br />

Denkmalpflege und der<br />

Denkmalschutz über den<br />

bloßen Erhalt von Gebäuden,<br />

Gärten, Bodendenkmalen<br />

oder auch technischen Denkmalen<br />

hat“, betonte der Landrat.<br />

Beim Denkmalschutz<br />

gehe es beileibe nicht nur<br />

darum, schöne Fassaden, alte<br />

Handwerkstechniken oder<br />

historische Bauweisen zu<br />

bewahren, um sich auch<br />

zukünftig an ihrem Anblick<br />

zu erfreuen: „Denkmäler<br />

laden dazu ein, zu lernen und<br />

andere Perspektiven einzunehmen.<br />

Wir erfahren<br />

etwas über die Geschichte<br />

20<br />

Herbst 2023


Infos, Tipps & Trends <strong>–</strong> für Sie entdeckt zwischen Elbestrand und Heidesand<br />

Die Ehrenamtlichen des Vereins Wassermühle Karoxbostel<br />

freuen sich wieder auf viele Besucher beim Tag des offenen<br />

Denkmals. Angeboten werden Führungen über das Mühlengelände<br />

mit dem denkmalgeschützten Gebäudeensemble<br />

und Vorführungen alter Handwerkstechniken: Mahlen von<br />

Getreide, Backen im Lehmbackofen und Sägen wie vor über<br />

100 Jahren.<br />

<br />

früherer Zeiten und die<br />

damaligen Menschen <strong>–</strong> und<br />

wir erfahren auch etwas über<br />

uns und unsere Wurzeln.“<br />

Dr. Klaus Püttmann sei in<br />

seinem langen Berufsleben<br />

stets ein hoch kompetenter<br />

Ansprechpartner gewesen, der<br />

gemeinsam mit den unteren<br />

Denkmalschutzbehörden der<br />

Landkreise und Städte bei<br />

vielen größeren und kleineren<br />

Projekten bewiesen habe, wie<br />

hervorragend Denkmalschutz<br />

in der Region gemeinsam mit<br />

den Menschen <strong>–</strong> Bauherren<br />

wie Investoren, Privatpersonen<br />

wie Vereinen <strong>–</strong> umgesetzt<br />

werden kann.<br />

„Lieber Herr Dr. Püttmann, mit<br />

Ihnen verliert die Landesdenkmalpflege,<br />

aber auch wir als<br />

Landkreis Harburg, einen aktiven<br />

und hochgeschätzten Fürsprecher<br />

und Kämpfer für den<br />

Denkmalschutz“, sagte Landrat<br />

Foto: Carsten Weede<br />

Rainer Rempe. Der Denkmalschutz<br />

sei fraglos ein wichtiges<br />

identitätsstiftendes Element in<br />

Zeiten von Globalisierung und<br />

des Verlustes von regionaler<br />

Baukultur: „Er stärkt das Heimatgefühl<br />

ebenso wie das<br />

regionale Handwerk und macht<br />

unsere Region noch attraktiver<br />

für den Tourismus.“ Und nicht<br />

zuletzt seien der Erhalt von<br />

Bausubstanz und die Nutzung<br />

dauerhafter, natürlicher und<br />

lokaler Baumaterialien ein<br />

wichtiger Beitrag zu einer klimafreundlichen<br />

Baukultur.<br />

Wer sich selbst ein Bild<br />

von der Vielfalt an Denkmalschutzprojekten<br />

machen will,<br />

hat dazu Gelegenheit beim<br />

Tag des offenen Denkmals am<br />

Sonntag, 10. September. Welche<br />

Denkmale geöffnet sind,<br />

erfahren Sie im Internet:<br />

htpps:/tag-des-offenen-denk<br />

mals.de/programm<br />

Bundesweiter Aktionstag „Tag des offenen Denkmals“ am Sonntag, 10.09.2023<br />

Unter dem Motto „Talent Monument” lädt der Verein<br />

Wassermühle Karoxbostel e.V. von 11 bis 17.30 Uhr dazu<br />

ein, die Wassermühle Karoxbostel zu besichtigen und<br />

mehr über ihre Historie und Geschichten zu erfahren.<br />

Besucher können stündlich Führungen durch das Denkmal-Ensemble<br />

genießen und die restaurierte Mühle aus<br />

dem Jahr 1893 besichtigen, wo Korn zu Schrot und<br />

feinstem Mehl vermahlen wird. Im Backhaus werden<br />

daraus leckere Brote gebacken. Technikfans können<br />

außerdem das seltene Venezianische Gatter der wiederaufgebauten<br />

Sägemühle in Aktion erleben, und sehen,<br />

wie in der 2021 fertiggestellten Hofschmiede Eisen zu<br />

kunstvollen Objekten geformt wird.<br />

Neben den technischen Highlights gibt es auch zahlreiche<br />

Stände mit Köstlichkeiten, Kreativem oder Kuriosem.<br />

Besucher können sich auf den beliebten Mühlenflohmarkt,<br />

einen Bücherflohmarkt, einen Marktstand<br />

mit Mühlenprodukten sowie auf kreative Floristik von<br />

Susanne Wetzel freuen. Für das leibliche Wohl ist ebenfalls<br />

gesorgt: Es gibt Kaffee, selbstgebackenen Kuchen,<br />

erfrischende Getränke, selbstgemachte Salate und<br />

Grillwurst vom Bentheimer-Schwein. Thiemo Wenck<br />

bietet köstlichen Sirup und Frucht-Ketchups aus seinem<br />

Chaosgarten an. Die Mühlen-Imker Andrea Plambeck<br />

und Thomas Kallweit haben leckeren Mühlenhonig<br />

dabei.<br />

Musikliebhaber kommen beim „Tag des offenen Denkmals”<br />

an der Wassermühle Karoxbostel ebenfalls voll<br />

auf ihre Kosten: Ab 14 Uhr steht die bekannte Gruppe<br />

„BlueMinorSwing-Band” auf der Bühne.<br />

Das Museum im Marstall nimmt Sie am Tag des offenen<br />

Denkmals mit zu den historischen Treffpunkten des<br />

sozialen Miteinanders: Gaststätten haben früher das<br />

Stadtbild geprägt. Inzwischen bleiben viele Türen<br />

geschlossen. Erkunden Sie bei einer Entdeckungstour<br />

durch Winsen wo heute noch bewirtet wird.<br />

Der kostenfreie Rundgang startet am Sonntag,<br />

10.09.2023 um 13 Uhr am Museum in Marstall in Winsen<br />

und dauert ca. 1,5 Stunden. Ein Großteil der Führung<br />

findet im Freien statt.<br />

Eine zweite Führung startet um 16 Uhr (Dauer ca. eine<br />

Stunde) in der Winsener Landstraße 51 im Ortsteil Luhdorf<br />

am Gasthof Pehmöller und widmet sich Winsens<br />

ältestem, noch erhaltenen Tanzsaal. Viele Erzählungen,<br />

auch zu dem Gartenpavillon und dem Jagdhaus, lassen<br />

die Geschichte lebendig werden.<br />

Herbst 2023 21


Infos, Tipps & Trends <strong>–</strong> für Sie entdeckt zwischen Elbestrand und Heidesand<br />

Das Kloster Ebstorf <strong>–</strong> Ein Lüneburger Kloster in der Heide!<br />

Sie kennen das Kloster Ebstorf<br />

noch nicht? Dann sollten<br />

Sie es unbedingt kennenlernen.<br />

Rosengarten des Klosters Ebstorf.<br />

Foto: Markus Tiemann<br />

Es gehört neben Kloster<br />

Lüne, Medingen, Walsrode,<br />

Isenhagen und Wienhausen<br />

zu den sechs Lüneburger<br />

Klöstern, die, bewohnt von<br />

evangelischen Damen, auch<br />

alle zu besichtigen sind.<br />

Das Kloster Ebstorf<br />

besticht dabei durch seine gut<br />

erhaltenen Gebäude aus dem<br />

14. und 15. Jahrhundert,<br />

die wunderschöne<br />

Klosterkirche, die auch<br />

Gemeindekirche ist,<br />

den Kreuzgang mit<br />

seinen Kreuzrippengewölben<br />

und der Darstellung<br />

des 600 Jahre<br />

alten Heilsspiegels in<br />

15 Fenstern, den Nonnenchor<br />

über dem Gewölbe<br />

von Kreuzgang und Kirche<br />

mit seinen besonderen Kunstschätzen,<br />

wie dem Heiligen<br />

Mauritius, dem Schutzpatron<br />

des Klosters, den Äbtissinnenflügel,<br />

das lange Schlafhaus<br />

(Dormitorium) und die<br />

Propsteihalle.<br />

Orte und Wege der Besinnung...<br />

Kunst, Kultur, Natur und Geschichte in der<br />

HEIDEREGION UELZEN<br />

Urlaubsregion Ebstorf !<br />

Entdecken Sie Kloster Ebstorf<br />

mit seiner berühmter Weltkarte,<br />

HEIDEREGION<br />

UELZEN<br />

wandern Sie auf besonderen Besinnungswegen,<br />

radeln Sie durch unsere vom ADFC zertifizierte<br />

Radreiseregion oder erleben Sie unseren Dorf<strong>–</strong><br />

ausrufer Hannes mit seinen Gefährten.<br />

HEIDEREGION<br />

UELZEN<br />

Infos bei der Tourist-Info Ebstorf, www.urlaubsregion-ebstorf.de<br />

Tel. (0 58 22) 29 96, touristinfo@ebstorf.de<br />

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UELZEN<br />

Die Damen, die hier wohnen,<br />

zeigen das alles sehr<br />

gern. Sie gehen mit ihren<br />

Besuchern den Weg, den die<br />

Nonnen früher gegangen<br />

sind, wenn zum Gebet geläutet<br />

wurde. Vor der Reformation<br />

lebten hier Nonnen nach<br />

den Regeln des Heiligen<br />

Benedikt „ora et labora“,<br />

„bete und arbeite“. Auf dem<br />

Weg erklären die Damen, die<br />

heute hier wohnen, die gut<br />

erhaltenen Bauplastiken im<br />

Kreuzgang, die Wappen der<br />

ehemaligen Äbtissinnen, die<br />

vielen Truhen, die die Mädchen,<br />

wenn sie ins Kloster<br />

kamen, als Aussteuer mitbrachten,<br />

die Kirche mit der<br />

sehr alten Tauffünte und den<br />

Nonnenchor mit dem alten<br />

Gestühl, auf dem sie sich<br />

immer noch sonntags zusammenfinden,<br />

um von dort aus<br />

dem Gottesdienst in der Kirche<br />

zu lauschen.<br />

Besonders gern aber erläutern<br />

sie ihren Gästen die<br />

Ebstorfer Weltkarte, eine der<br />

größten bekannten mittelalterlichen<br />

Weltdarstellungen.<br />

Es handelt sich dabei um eine<br />

originalgetreue Kopie, was<br />

ihrer Berühmtheit aber keinen<br />

Abbruch tut. Vor knapp<br />

300 Jahren wurde sie im<br />

Kloster in einer alten Kammer<br />

gefunden. Dort lag sie,<br />

unscheinbar zusammengerollt,<br />

in einer Ecke. Die 13<br />

qm große Radkarte wurde auf<br />

dem Nonnenchor aufgehängt,<br />

und schnell war klar, dass<br />

man etwas sehr Wertvolles<br />

gefunden hatte. Um 1300 ist<br />

sie wahrscheinlich entstanden.<br />

Die Erde ist dargestellt<br />

Kloster Ebstorf.<br />

als Scheibe mit dem heiligen<br />

Jerusalem in der Mitte. Drei<br />

Kontinente waren bekannt,<br />

Europa, Asien und Afrika, die<br />

auf der Karte mit ihren wichtigen<br />

Städten, Flüssen und<br />

Bergen zu finden sind.<br />

Außerdem sind Geschichten<br />

aus dem Alten und Neuen<br />

Testament und der griechischen<br />

Mythologie auf ihr<br />

gemalt und in Altlatein<br />

beschrieben. Es gibt Menschen,<br />

Tiere und seltsame<br />

Figuren auf der Karte, und<br />

auch die Eroberungszüge<br />

Alexander des Großen finden<br />

sich wieder. Die Karte ist<br />

geostet, und ganz oben an<br />

Kreuzgang im Kloster Ebstorf.<br />

ihrem Kopf sieht man das<br />

Gesicht von Jesus Christus,<br />

sowie seine Hände an den<br />

Seiten und die Füße an der<br />

Stelle, wo auch Santiago de<br />

Compostela zu finden ist. Er,<br />

Jesus Christus, hält die ganze<br />

Welt umschlungen. Über<br />

2300 Eintragungen befinden<br />

22<br />

Herbst 2023


Infos, Tipps & Trends <strong>–</strong> für Sie entdeckt zwischen Elbestrand und Heidesand<br />

sich auf der Karte, die auf 30<br />

gegerbten und zusammengenähten<br />

Tierhäuten gemalt<br />

ist. Leider verbrannte das<br />

Original im 2. Weltkrieg im<br />

Staatsarchiv in Hannover,<br />

aber es gab Farbkopien und<br />

Drucke, so dass originalgetreue<br />

Kopien erstellt werden<br />

konnten. Vier Stück an der<br />

Zahl, von denen eine im<br />

Kloster Ebstorf, eine im<br />

Museum Lüneburg und eine<br />

auf der Plassenburg in Kulmbach<br />

zu finden ist. Die vierte<br />

Kopie wurde irgendwann an<br />

das griechische Königshaus<br />

verschenkt.<br />

Aber auch, wenn „nur“<br />

noch als Reproduktion im<br />

Kloster Ebstorf vorhanden,<br />

<strong>–</strong> so kommen doch jedes Jahr<br />

viele Menschen, um diesen<br />

Schatz, die Ebstorfer Weltkarte<br />

zu betrachten. Sie zieht<br />

einen in den Bann und macht<br />

Lust, weiter auf Ent deckungsreise<br />

zu gehen, denn während<br />

einer Führung kann nur das<br />

Wichtigste gezeigt werden.<br />

Die Ebstorfer Weltkarte.<br />

Natürlich wird während<br />

eine Führung immer wieder<br />

gefragt, wer denn in so einem<br />

Kloster wohnt und wie? Es<br />

sind evangelische Damen,<br />

alleinstehend, geschieden<br />

oder verwitwet. Meistens<br />

sind sie aus dem Berufsleben<br />

ausgeschieden und wollen<br />

sich nun in der christlichen<br />

Gemeinschaft einbringen. Sie<br />

wohnen autark in Drei-Zimmer-Wohnungen<br />

im Kloster,<br />

machen Führungen, nehmen<br />

an den Gottesdiensten teil<br />

und übernehmen weitere<br />

Aufgaben wie Archivarbeiten<br />

o.ä.. Jede Dame hat einen<br />

eigenen Garten. Morgens<br />

trifft man sich mit der Äbtissin,<br />

die das Kloster leitet, zu<br />

einer kurzen Andacht.<br />

Ansonsten sind sie nicht von<br />

anderen Frauen in dem Alter,<br />

die im Ort leben, zu unterscheiden.<br />

Besuche von Kindern<br />

und Enkelkindern gehören<br />

zur Normalität in den<br />

Räumen. Das Leben im Kloster<br />

kann man ausprobieren<br />

bis zu einem Jahr. Wenn man<br />

sich dann vorstellen kann,<br />

dort zu leben, wird man in<br />

den Konvent aufgenommen<br />

und damit offiziell zur Konventualin<br />

des Klosters Ebstorf<br />

mit Klosterorden und im<br />

Ornat, das aber nur zu besonderen<br />

Anlässen getragen<br />

wird.<br />

Wie Sie sehen und lesen,<br />

<strong>–</strong> es hat viel zu erzählen, zu<br />

zeigen und zu bieten, das<br />

Kloster Ebstorf! Sie sind<br />

herzlich eingeladen es zu<br />

erleben und zu entdecken!<br />

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erscheint Ende November.<br />

Herbst 2023 23


osenare<br />

osenare<br />

et et vora vora<br />

von Carsten Weede<br />

Windpark bei Westerhof soll bald noch<br />

mehr regenerative Energie liefern.<br />

Die Gemeinde Rosengarten könnte durch<br />

Repowering bei der Stromversorgung<br />

schon bald CO2-neutral werden.<br />

Das Ziel ist klar: Bis zum Jahr 2045 will Deutschland klimaneutral<br />

werden. Bereits 2030 sollen mindestens 80 Prozent<br />

des in Deutschland verbrauchten Stroms aus erneuerbaren<br />

Energien stammen. „Um diese ehrgeizigen Ziele zu erreichen,<br />

müssen wir uns mächtig ranhalten <strong>–</strong> und die erneuerbaren<br />

Energien weiter massiv ausbauen“, weiß Windkraft-Pionier<br />

Rolf Bellmann aus Tötensen (siehe Kasten). Die<br />

Gemeinde Rosengarten macht vor, wie die Energiewende<br />

klappen kann. Für Rolf Bellmann ist schon lange klar, wo die<br />

Reise hingehen muss: „Wir haben 1995 die damals größte<br />

Windkraftanlage im Landkreis Harburg in Betrieb genommen,<br />

weil wir wussten, dass wir weg müssen von den fossilen<br />

Energieträgern und diese möglichst schnell durch erneuerbare<br />

Energien ersetzen müssen.“ Der konsequente Ausbau<br />

Seit 2002 drehten sich auf einem Acker zwischen<br />

Nenndorf und Westerhof insgesamt fünf Windkraftanlagen.<br />

Mit diesen Anlagen wurden seither<br />

jedes Jahr im Durchschnitt zehn Millionen Kilowattstunden<br />

ins Netz eingespeist. Diese Strommenge<br />

entsprach anfangs dem Jahresbedarf aller privaten<br />

Haushalte in Rosengarten. Nun werden diese fünf<br />

Windmühlen durch leistungsstärkere ersetzt.<br />

Fotos: Carsten Weede<br />

Ein eingespieltes Team: Rolf Bellmann (links) und Percy<br />

Rahlf stehen im Eingangsbereich einer der Windkraftanlagen.<br />

Die Anlage vom Typ „Enercon E 66/70“ wurde<br />

wenige Tage nach dem Fototermin abgebaut.<br />

24 Sommer Herbst 2023


der regenerativen Energien mache uns unabhängiger vom<br />

Import fossiler Brenn-, Heiz- und Kraftstoffe und biete<br />

zudem große Chancen für unsere Industrie und den Wirtschaftsstandort<br />

Deutschland. Wenn die Bundesrepublik international<br />

zu den Vorreitern im Kampf gegen Klimakrise und<br />

Erderwärmung gehören wolle, dann müsse der Ausbau der<br />

Erneuerbaren deutlich Tempo aufnehmen. Das sei jedoch<br />

nicht einfach, denn kaum ein Bauvorhaben, das die Energiewende<br />

vorantreiben könnte, stoße hierzulande nicht auf Protest.<br />

Rolf Bellmann und seine Mitstreiter machen vor, wie es<br />

dennoch gehen kann. Nach der ersten Windkraftanlage <strong>–</strong><br />

einer Enercon E40 mit einer Nennleistung von 500 Kilowatt,<br />

48 Meter Nabenhöhe und einem Rotordurchmesser von 40,3<br />

Metern <strong>–</strong> kamen 2002 vier weitere, noch deutlich leistungsstärkere<br />

„Windmühlen“ hinzu. Der Windpark zwischen Westerhof<br />

und Nenndorf in der Gemeinde Rosengarten ist seit<br />

gut 20 Jahren akzeptiert <strong>–</strong> und auch das sogenannte Repowering,<br />

also der geplante Umbau zu einem Windpark der nächsten<br />

Generation, der 2024 abgeschlossen sein soll, stößt bei<br />

den Bürgern nicht auf Widerstand.<br />

Weshalb ist die Akzeptanz in der Gemeinde Rosengarten<br />

so viel größer als anderswo? Rolf Bellmann nennt den<br />

Grund: „Bürger der Gemeinde profitieren, weil ihnen die<br />

Windkraftanlagen gehören.“ Am ersten Windpark haben sich<br />

106 Kommanditisten beteiligt <strong>–</strong> ausschließlich aus der<br />

Gemeinde Rosengarten. An der eigens dafür gegründeten<br />

Betreibergesellschaft durften sich nämlich nur Bürger aus der<br />

Gemeinde Rosengarten beteiligen. Der größte Teil der Wertschöpfung<br />

aus dieser Unternehmung verbleibt somit in der<br />

Gemeinde Rosengarten. „Wir hatten hier keine Proteste, weil<br />

wir von Anfang an darauf gesetzt haben, Menschen vor Ort<br />

einzubeziehen und sie am Gewinn zu beteiligen“, erklärt<br />

Rolf Bellmann. „Wenn man Windkraftanlagen errichtet, kann<br />

man das nur im Einklang mit dem Bürger schaffen. Mein<br />

Motto lautet: Aus der Region <strong>–</strong> für die Region“, betont der<br />

erfahrene Ingenieur. Neue Windparks sollten daher nicht mit<br />

Einzelinvestoren realisiert werden, „sondern mit Teilhabern,<br />

die selbst auf diese Windräder schauen, aber auch gleichzeitig<br />

wissen, dass ihr eingesetztes Geld gut angelegt ist“.<br />

Nach 20 Jahren Laufzeit endet der Betrieb des ersten<br />

Windparks. Die vier Windkraftanlagen mit jeweils 65 Metern<br />

Nabenhöhe wurden in diesem Sommer abgebaut. „Sie werden<br />

komplett recycelt“, sagt Rolf Bellmann. Am bisherigen<br />

Standort entsteht ein neuer, leistungsfähigerer Windpark, der<br />

dann nur noch aus zwei Windkraftanlagen der neuesten<br />

Generation besteht. Diese beiden Windkraftanlagen sind<br />

wesentlich höher und leistungsstärker als die insgesamt fünf<br />

„Windmühlen“, die sie ersetzen. Anders als bei den vorherigen<br />

Windkraftanlagen wird die rotblinkende Nachtkennzeichnung<br />

bei den beiden neuen Windrädern mit jeweils 167<br />

Metern Nabenhöhe nur leuchten, wenn sich tatsächlich ein<br />

Flugzeug oder ein Hubschrauber nähert. „Dank heutiger<br />

Steuertechnik funktioniert das problemlos“, sagt Rolf Bellmann.<br />

Auch bei bestimmten Wetterlagen könne die Anlage<br />

schnell und sicher abgeschaltet werden.<br />

Mit Hilfe eines riesigen Krans wurde der Turm der demontierten Windkraftanlage sicher auf dem Ackerboden abgelegt.<br />

Herbst 2023 25


Rolf Bellmann <strong>–</strong> technisch versierter Macher aus Tötensen<br />

Geschichte, Gegenwart und<br />

Zukunft der Windkraft in<br />

Rosengarten sind eng mit seinem<br />

Namen verbunden: Rolf Bellmann<br />

will einen guten ökologischen<br />

Fußabdruck hinterlassen.<br />

Für den Technischen Geschäftsführer<br />

der Windkraft Rosengarten<br />

GbR heißt das Zauberwort<br />

dabei „Erneuerbare“. Zur Stromproduktion<br />

setzt er seit vielen<br />

Jahren auf Windkraft. Zudem<br />

liefert die PV-Anlage auf seinem<br />

Scheunendach unter anderem<br />

den Strom für seinen komplett<br />

elektrisch angetriebenen VW-<br />

Golf. Sein E-Auto benötigt auf 100<br />

Kilometer ungefähr 18 Kilowattstunden.<br />

Zum Vergleich: Ein Auto<br />

mit Verbrennungsmotor, das<br />

sechs Liter Sprit verbraucht,<br />

benötigt für dieselbe Entfernung<br />

umgerechnet fast viermal<br />

soviel Energie. Rolf Bellmann ist<br />

ein erfahrener Ingenieur und<br />

zudem ein versierter Praktiker:<br />

Gerade ist er dabei ist, seinen<br />

IHC-Traktor von Diesel- auf<br />

Elektro-Antrieb umzurüsten. Die<br />

Holzhackschnitzel für seine Heizung<br />

stammen aus nachhaltiger<br />

Forstwirtschaft, größtenteils von<br />

eigenen Flächen.<br />

Seine Biographie zeugt von<br />

einer ganz besonderen Technikaffinität:<br />

Geboren ist er 1948 in<br />

Ovelgönne bei Buxtehude. Schon<br />

als Schuljunge begeisterte er<br />

sich für die Technik der Wassermühle<br />

Ovelgönne. 1964 begann<br />

er eine Ausbildung zum Schiffsmaschinenschlosser<br />

bei der<br />

Deutschen Werft AG. Nach der<br />

bestandenen Gesellenprüfung<br />

1967 fuhr er im Maschinendienst<br />

Rolf Bellmann gilt als Pionier der Windenergie<br />

im Landkreis Harburg.<br />

für die Reedereien F. Laeisz und<br />

Mobil Oil zur See. Um beruflich<br />

voranzukommen erwarb er<br />

1970 die Fachhochschulreife<br />

und studierte anschließend an<br />

der Fachhochschule Hamburg<br />

Schiffsbetriebstechnik. Das Studium<br />

zog er in der Regelstudienzeit<br />

durch, machte seinen Abschluss<br />

als Diplom-Ingenieur und dachte<br />

zunächst, dass er wieder in der<br />

Maschine zur See fahren würde.<br />

Doch es kam anders: 1974 heirateten<br />

Rolf und Margarete Bellmann.<br />

Als Sohn Jan unterwegs<br />

war, dachte sich das frisch vermählte<br />

Ehepaar, „dass das mit<br />

der Seefahrt nicht mehr passt“.<br />

Rolf Bellmann suchte sich Arbeit<br />

an Land. Der junge Ingenieur<br />

landete bei der Hamburger<br />

Traditionswerft Pohl & Jozwiak.<br />

Dort war er fünf Jahre lang als<br />

Betriebsleiter für Schiffsmaschinenreparatur<br />

tätig.<br />

1979 wechselte Rolf Bellmann<br />

zur Hamburgischen Electricitäts-Werke<br />

AG (HEW). Für das<br />

Hamburger Unternehmen zur<br />

Strom- und Fernwärmeversorgung<br />

war der Diplom-Ingenieur,<br />

der 1984 zusätzlich noch berufsbegleitend<br />

einen Abschluss als<br />

Schweißfach-Ingenieur erwarb,<br />

in verschiedenen verantwortungsvollen<br />

Positionen tätig<br />

<strong>–</strong> unter anderem war er für die<br />

Überwachung und Instandhaltung<br />

der großen Druckbehälter<br />

in den vier norddeutschen Atomkraftwerken<br />

zuständig. Seit 1992<br />

war Rolf Bellmann für die HEW<br />

als Betriebsleiter des Pumpspeicherwerk<br />

Geesthacht im Einsatz,<br />

wo er wichtige technische Verbesserungen<br />

umsetzte. Ab dem<br />

Jahr 2000 war er als Bauleiter<br />

für diverse Bauvorhaben in der<br />

Liegenschaftsabteilung der HEW<br />

verantwortlich. Als die HEW 2002<br />

vom schwedischen Energieversorger<br />

Vattenfall übernommen<br />

wurde, war Rolf Bellmann mit<br />

den Plänen für den Abriss des<br />

alten Gaskraftwerkes in Moorburg<br />

befasst. Den Bau des neuen<br />

Kohlekraftwerks Moorburg und<br />

die Stilllegung nach wenig mehr<br />

als sechs Jahren Laufzeit beobachtete<br />

er allerdings nur noch<br />

aus dem „Unruhestand“. Haus<br />

und Hof in Tötensen baute der<br />

Windkraft-Pionier so um, dass<br />

am Ende dabei so etwas wie<br />

ein ökologischer Musterbetrieb<br />

zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks<br />

herausgekommen ist.<br />

26<br />

Herbst 2023


Typenschild und Display der Enercon E 40, die seit Januar<br />

1996 Strom ins Netz einspeist. Als die Windkraftanlage<br />

gebaut wurde, war sie die größte Windkraftanlage im Landkreis<br />

Harburg. Allein mit der Enercon E 40 konnten die<br />

Betreiber seit der Inbetriebnahme mehr als 15 Millionen Kilowattstunden<br />

(kWh) in das öffentliche Stromnetz einspeisen.<br />

Der Turm einer demontierten Windkraftanlage vom Typ<br />

„Enercon E 66/70“ liegt zum Abtransport bereit auf dem<br />

Acker bei Westerhof. Die einzelnen Bauteile werden komplett<br />

recycelt.<br />

Den neuen Windpark wird das Unternehmen ABO Wind<br />

bauen und nach Fertigstellung an die Betreibergesellschaft<br />

aus Rosengarten verkaufen. „Der Windpark Rosengarten II.<br />

wird bis Mitte nächsten Jahres in Betrieb gehen“, berichtet<br />

Percy Rahlf, geschäftsführender Gesellschafter der Windpark<br />

Rosengarten II Planungsgesellschaft. Erklärtes Ziel der künftigen<br />

Betreibergesellschaft ist es, dass auch diesmal ausschließlich<br />

Bürger der Gemeinde Rosengarten Kommanditisten<br />

werden: Interessierten Bürgern werde die Möglichkeit<br />

gegeben, Anteile mit einer noch zu bestimmenden minimalen<br />

und maximalen Höhe zu zeichnen. „20 Prozent des Gesamtkapitals<br />

sollen als Eigenkapital eingeworben werden“, erläutert<br />

Percy Rahlf. Die Gewinne des Windparks werden an die<br />

Kommanditisten anteilsmäßig ausgeschüttet. „Wir hoffen,<br />

dass sich etwa 150 Bürgerinnen und Bürger als beschränkt<br />

haftende Gesellschafter an unserer GmbH beteiligen werden,<br />

denn die zu erwartende Rendite ist auch bei sehr konservativer<br />

Berechnung attraktiv“, sagt der Geschäftsführer.<br />

Auch mit dem ersten Windpark haben die Kommanditisten<br />

schon gutes Geld verdient: „Das war eine in jeder Hinsicht<br />

lohnende Investition“, sagt Rolf Bellmann. Als er vor<br />

rund 30 Jahren die Idee hatte, die erste Windkraftanlage in<br />

der Gemeinde Rosengarten zu bauen, war das noch eine<br />

echte Pionierleistung. Doch Rolf Bellmann fand Gleichgesinnte,<br />

die ebenfalls bereit waren, das finanzielle Risiko mitzutragen.<br />

Gemeinsam mit dem damaligen Leiter der Sparkassen-Filiale<br />

in Hittfeld, Gerd Otten aus Sottorf, und dem<br />

Landwirt Hermann Böttcher aus Westerhof, dem die Fläche<br />

gehörte, brachte Rolf Bellmann das Pilotprojekt zum Laufen:<br />

„Nachdem wir einen windgünstigen Standort in der Gemarkung<br />

Westerhof gefunden hatten, bemühten wir uns um Mitstreiter<br />

für unser Vorhaben“, erinnert sich Rolf Bellmann.<br />

Vor dem Kran liegen die Reste einer demontierten Windkraftanlage.<br />

Die vier alten Windkraftanlagen mit jeweils<br />

65 Metern Nabenhöhe wurden im Sommer abgebaut. Am<br />

bisherigen Standort des Windparks werden zwei Windkraftanlagen<br />

der neuesten Generation mit einer Nabenhöhe von<br />

jeweils 167 Metern errichtet, die wesentlich leistungsfähiger<br />

sind.<br />

Rolf Bellmann (links) und Percy Rahlf setzen auf Bürgerbeteiligung.<br />

In der Gemeinde Rosengarten ist der Windpark<br />

bei Westerhof seit 20 Jahren akzeptiert. Auch der geplante<br />

Umbau zu einem Windpark der nächsten Generation stößt<br />

nicht auf Widerstand.<br />

Herbst 2023 27


Nach einer Versammlung mit den Landwirten aus Westerhof,<br />

Tötensen, Sieversen, Iddensen und Leversen entschlossen<br />

sich zehn Interessierte, sich an diesem ersten Windkraft-<br />

Projekt bei Westerhof zu beteiligen.<br />

„Damals haben wir Neuland betreten, aber rückblickend<br />

kann man sicher sagen, dass sich die Investitionen für die<br />

Umwelt und auch finanziell ausgezahlt haben“, sagt Rolf<br />

Bellmann. Als die Windkraft-Pioniere nach rund zweijähriger<br />

Planungsphase 1995 mit dem Bau der zu diesem Zeitpunkt<br />

größten Windkraftanlage im Landkreis Harburg beginnen<br />

konnten, sei das schon ein sehr besonderer Moment gewesen,<br />

erinnert sich der Windkraft-Pionier. Ende November wurde<br />

mit dem Probebetrieb begonnen und im Januar 1996 die<br />

Netzeinspeisung zugeschaltet. „Wir haben von diesem Zeitpunkt<br />

an allein mit unserer Enercon E 40 mehr als 18 Millionen<br />

Kilowattstunden (kWh) in das öffentliche Stromnetz<br />

eingespeist“, sagt Rolf Bellmann bei einem Ortstermin und<br />

zeigt auf den digitalen Stromzähler der Anlage. Der wird<br />

demnächst aufhören zu zählen, denn die Anlage wird stillgelegt<br />

und geht vom Netz. Turbine und Rotorblätter dieser<br />

ersten Windkraftanlage in Westerhof werden im Zuge der<br />

Demontage des Windparks Rosengarten I abgebaut und recycelt.<br />

Der Betonmast, der laut Gutachten noch mindestens 100<br />

Jahre halten wird, bleibt stehen und soll künftig als Antennenmast<br />

für ein Telekommunikationsunternehmen dienen.<br />

Neben dem ersten „Windspargel“ drehten sich seit 2002<br />

auf dem Acker zwischen Nenndorf und Westerhof vier weitere<br />

Windkraftanlagen. Jede der damals ganz neuen Anlagen<br />

vom Typ Enercon E 66/70 hatte eine Höhe von 65 Metern bis<br />

zur Nabe und beinahe die vierfache Leistung der alten Enercon<br />

E 40. Mit diesen insgesamt fünf Anlagen des Windparks<br />

Rosengarten wurden während der gesamten Laufzeit jedes<br />

Jahr im Durchschnitt zehn Millionen Kilowattstunden Strom<br />

ins Netz eingespeist. „Diese Strommenge entsprach anfangs<br />

dem Jahresbedarf aller privaten Haushalte in Rosengarten“,<br />

erklärt Rolf Bellmann.<br />

Auf den bisherigen Erfolgen ausruhen wollen sich der<br />

technikaffine Macher aus Tötensen und seine Mitstreiter aber<br />

nicht: „Wir schauen nach vorne und glauben an eine gute<br />

Zukunft für die Windkraft in der Gemeinde Rosengarten.“<br />

Repowering <strong>–</strong> bewährte Standorte nutzen<br />

Windenergie an Land ist ein zentraler<br />

Baustein der Energiewende.<br />

Während der Wind als erneuerbare<br />

Energieressource unendlich<br />

zur Verfügung steht, sind die<br />

Flächen für dessen Nutzung im<br />

dicht besiedelten Deutschland<br />

begrenzt. Das Repowering, der<br />

Ersatz alter Anlagen durch neue<br />

und leistungsstärkere, spielt<br />

daher eine immer größere Rolle.<br />

„Repowering bedeutet weniger<br />

Beeinträchtigungen, höhere<br />

Stromerträge und das Recycling<br />

von Altanlagen“, sagt der<br />

Geschäftsführer des Windparks<br />

Rosengarten II, Percy Rahlf.<br />

Zwar sind die neuen Anlagen in<br />

der Regel höher als die älteren,<br />

doch haben sie auch geringere<br />

Drehzahlen. Rotoren mit zehn bis<br />

20 Umdrehungen pro Minute sind<br />

optisch ruhiger und angenehmer.<br />

Die Anlagen aus den neunziger<br />

Jahren erreichten bis zu 60<br />

Umdrehungen. Außerdem sind<br />

moderne Anlagen in der Regel<br />

leiser als ihre Vorgänger. Auch<br />

die Befeuerung der Anlagen hat<br />

sich technisch weiterentwickelt,<br />

so dass die Lichtemissionen<br />

deutlich sinken. Der Abstand zu<br />

Siedlungen kann vergrößert und<br />

die Anlagenzahl verringert werden.<br />

Ein Repowering muss nicht<br />

zwingend an Ort und Stelle des<br />

bestehenden Windparks erfolgen,<br />

es kann an ganz anderer Stelle<br />

realisiert und mit dem Abbau<br />

verstreuter Altanlagen, sogar in<br />

Nachbarkommunen, verbunden<br />

werden. Für Kommunen, Anwohner,<br />

Flächeneigentümer und<br />

Betreiber von Windkraftanlagen<br />

bietet das Repowering eine<br />

Reihe von Vorteilen. Der höhere<br />

Stromertrag der neuen Anlagen<br />

ermöglicht trotz sinkender<br />

Vergütung auskömmliche Einnahmen<br />

und attraktive Pachten.<br />

Diese kommen bei kommunalen<br />

Flächen allen Bürgern zugute.<br />

Nach dem Rückbau landen Beton<br />

und Stahl, aus denen Windkraftanlagen<br />

hauptsächlich bestehen,<br />

üblicherweise im Straßenbau<br />

oder im Stahlwerk. Eine größere<br />

Herausforderung ist es, ausgediente<br />

Rotorblätter zu recyceln.<br />

Glasfaserverstärkte Kunststoffe<br />

(GFK), die zum Beispiel auch für<br />

Segelboote verwendet werden,<br />

lassen sich nicht ohne weiteres<br />

verwerten. Spezielle Betriebe<br />

zerkleinern die Kunststoffe und<br />

verwerten sie thermisch. Eine<br />

stoffliche Verwertung der GFK ist<br />

erst seit wenigen Jahren möglich:<br />

Für die Zementindustrie sind<br />

sie eine Alternative zu fossilen<br />

Brennstoffen. Zudem dienen sie<br />

als Sand-Ersatz.<br />

(Quelle:<br />

https://www.abo-wind.com)<br />

28<br />

Herbst 2023


Grund für den Optimismus:<br />

Der Anteil der<br />

Windkraft an der gesamten<br />

erzeugten Strommenge<br />

in Rosengarten<br />

wird durch die beiden<br />

neuen Windkraftanlagen<br />

mit einer Leistung von<br />

jeweils 5,6 Megawatt<br />

(MW) schon bald deutlich<br />

steigen, erläutert<br />

Windpark-Geschäftsführer<br />

Percy Rahlf bei<br />

einem Termin auf der<br />

Baustelle im Windvorranggebiet.<br />

Was sind aus<br />

seiner Sicht die Vorteile dieses Windparks für die Bürger?<br />

„Die Bürger erzeugen regenerativen Strom für die Gemeinde.<br />

Sie leisten dadurch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz<br />

und zur Nachhaltigkeit“, sagt Percy Rahlf. Die<br />

Rolf Bellmann zeigt, wo eine der beiden neuen Windkraftanlagen<br />

errichtet werden soll. Die neuen Anlagen sollen nach Angaben von Percy<br />

Rahlf etwa 30 Millionen Kilowattstunden elektrische Energie pro Jahr<br />

erzeugen. Das entspricht in etwa der Strommenge, die in der Gemeinde<br />

Rosengarten insgesamt verbraucht wird.<br />

voraussichtliche Stromerzeugung der neuen Anlagen werde<br />

mit 30 Millionen Kilowattstunden pro Jahr (kWh/a) mehr als<br />

dreimmal so hoch sein wie der bisherige Jahresertrag der<br />

bestehenden Anlagen <strong>–</strong> und deren Spitzenleistung lag immerhin<br />

auch schon bei 7,8 Megawatt, umgerechnet rund 10.600 PS.<br />

Percy Rahlf fährt ein<br />

E-Auto, den Strom dafür<br />

liefert eine PV-Anlage<br />

auf dem Dach seines<br />

Hauses.<br />

Nach seinen Berechnungen<br />

könnte die<br />

Gemeinde Rosengarten<br />

bei der Stromversorgung<br />

schon bald CO2-neutral<br />

werden. Betrachte man<br />

den Gesamtertrag der in<br />

Rosengarten erzeugten<br />

regenerativen Energien<br />

durch Windkraftanlagen,<br />

Biogasanlagen und Photovoltaikanlagen,<br />

so komme man auf einen Jahresertrag von<br />

circa 35 Millionen Kilowattstunden. „Diese Menge entspricht<br />

in etwa der Gesamtmenge der in Rosengarten benötigten<br />

elektrischen Energie für private Haushalte, Gewerbe, Landwirtschaft<br />

und öffentliche Gebäude, inklusive Straßenbeleuchtung“,<br />

bestätigt Rolf Bellmann. Sein Fazit: „Das ist ein<br />

sehr gutes Ergebnis und ich würde es begrüßen, wenn andere<br />

Kommunen in der Region diesem<br />

Beispiel folgen würden.“<br />

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Herbst 2023 29


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Wochenenden im Kulturforum<br />

am Hafen in Buxtehude zu sehen<br />

ist. Sie zeigt die Bandbreite der<br />

biologischen Vielfalt und Schön-<br />

Bedeutung von Alleen für den<br />

Naturschutz und den Erhalt der<br />

niedersächsischen Kulturlandschaften.<br />

Der Heimat- und<br />

Geschichtsverein Buxtehude holt<br />

die Wanderausstellung nach<br />

Buxtehude und erweitert sie um<br />

zehn weitere Fotos von Alleen<br />

aus unserer Region. Zu diesem<br />

Zweck hatten der Heimat- und<br />

Geschichtsverein und das Kulturforum<br />

am Hafen e.V. zu dem<br />

Fotowettbewerb „Alleen in<br />

unserer Region“ eingeladen.<br />

Fotografinnen und Fotografen<br />

konnten bis Ende Juli ihre<br />

Alleen-Fotos einreichen. Die<br />

sie werden ab September Teil<br />

der Ausstellung „Land der<br />

Alleen <strong>–</strong> die schönsten und<br />

wertvollsten Alleen in Niedersachsen“<br />

im Kulturforum sein.<br />

Der Niedersächsische Heimatbund<br />

(NHB) setzt sich seit Langem<br />

für den Erhalt der Alleen<br />

ein und will mit der Ausstellung<br />

„Land der Alleen“ ein Bewusstsein<br />

für diese oft vernachlässigten,<br />

aber wichtigen Elemente in<br />

den Kulturlandschaften wecken.<br />

Zudem hat der NHB ein interaktives<br />

Web-Portal unter „www.<br />

alleen-niedersachsen.de“ eingerichtet.<br />

Eichenallee am Herrendeich in Seevetal-Hörsten.<br />

<br />

Fotos: Carsten Weede<br />

men, mal mit Linden oder Birken.<br />

An alten Pilgerwegen findet<br />

man Kastanien-Alleen und mancher<br />

landwirtschaftliche Weg<br />

wird von Birnbäumen gesäumt.<br />

„Land der Alleen <strong>–</strong> die schönsten<br />

und wertvollsten Alleen in Nie-<br />

heit der niedersächsischen<br />

Alleenlandschaft. Die Ausstellung<br />

umfasst ca. 60 Fotos mit<br />

Erläuterungen zu den jeweiligen<br />

Alleen sowie Thementafeln. Sie<br />

beleuchtet neben der historischen<br />

Entwicklung vor allem die<br />

Die Kastanienallee mündet in die Karoxbosteler Chaussee, die<br />

Hittfeld mit Karoxbostel verbindet.<br />

Lindenallee an einer Hofzufahrt an der Henry-Henschen-Allee<br />

in Seevetal-Karoxbostel.<br />

Alleen sollten sich im Landkreis<br />

Stade, Harburg oder Rotenburg<br />

befinden. Ob mit dem Smartphone<br />

oder mit der professionellen<br />

Kamera <strong>–</strong> Alleen sind wunderbare<br />

Foto-Objekte. Sie stehen<br />

still im Sonnenaufgang, am<br />

Abend, im Vorüberfahren oder<br />

sie biegen ihre Äste im Sturm.<br />

Sie begrenzen, beschatten und<br />

verschönern die Wege. Und es<br />

gibt sie auch hier in der Region.<br />

Hat man einmal sein Augenmerk<br />

darauf gelenkt, findet man sie<br />

plötzlich an vielen Stellen.<br />

Die zehn besten Fotos wurden<br />

von einer Jury ausgewählt und<br />

Dort wurden niedersachsenweit<br />

bereits rund 2.000 Alleen von<br />

engagierten Bürgerinnen und<br />

Bürgern gemeldet. Längst nicht<br />

alle Alleen sind dort eingetragen.<br />

Wer in unserer Region noch<br />

Alleen kennt, kann diese im<br />

Portal eintragen.<br />

Die Ausstellung im Kulturforum<br />

am Hafen ist von Sonntag, 24.<br />

September, bis Sonntag, 5.<br />

November, jeweils sonnabends,<br />

von 15 bis 17 Uhr, (nicht am 28.<br />

Oktober und am 4. November)<br />

und sonntags, von 14 bis 18 Uhr<br />

sowie nach Vereinbarung geöffnet.<br />

Der Eintritt ist frei.<br />

30<br />

Herbst 2023


Infos, Tipps & Trends <strong>–</strong> für Sie entdeckt zwischen Elbestrand und Heidesand<br />

Lühders Süßwaren <strong>–</strong> eine lange Historie <strong>–</strong> kurz erzählt<br />

Es ist soweit, der Fabrikverkauf<br />

der Johannes Lühders KG feiert<br />

seine Neueröffnung an dem<br />

altbekannten Standort „Zum<br />

Reiherhorst 6 in 21435 Stelle“<br />

mit super Angeboten, Verköstigungen<br />

und kleinen Geschenken.<br />

Jedes Kind, das ein selbstgemaltes<br />

Bild von seinem Lieblingsgummibären<br />

mitbringt, erhält<br />

eine Tüte Fruchtgummis.<br />

Wann?<br />

Am Donnerstag den 07. und<br />

Freitag, den 08. September<br />

jeweils von 10 bis 18 Uhr.<br />

Lühders Süßwaren <strong>–</strong> eine<br />

lange Historie <strong>–</strong> kurz erzählt<br />

Gegründet im Jahr 1909 von<br />

Johannes Lühders Senior, beschäftigte<br />

sich die Firma von<br />

Beginn an mit der Veredelung<br />

von Früchten. Diese kamen von<br />

den Obstwiesen des Alten Landes<br />

und natürlich auch aus dem<br />

nahen Hamburger Hafen. So<br />

kam der Ingwer neben anderen<br />

exotischen Gewächsen früh mit<br />

ins Angebot. Ganze Generationen<br />

haben sich auf den hiesigen<br />

Jahrmärkten auf die Klassiker<br />

der Confiserie gefreut, den Hamburger<br />

Speck, den rosa-weißen<br />

Pfefferminzbruch oder die<br />

Gelees mit den A&Z-Scheiben,<br />

auf die Bremer Kluten und die<br />

vielen Fruchtgummis. Die beiden<br />

folgenden Generationen der<br />

Familie Lühders haben ebenfalls<br />

sehr erfolgreich gewirtschaftet,<br />

und so musste die Firma zur<br />

Jahrtausendwende erweitert<br />

werden, was am alten Standort<br />

in Hamburg nicht möglich war.<br />

Es erfolgte im Jahr 2000 der<br />

Umzug nach Stelle.<br />

Zum Firmenverbund gehört auch<br />

die Firma Buderim Ginger Sales<br />

GmbH, eine 100%ige Tochter<br />

der Johannes Lühders KG. Was<br />

für ein „komischer“ Name, denkt<br />

sich vielleicht manch einer.<br />

„Buderim“ ist der Ort an der<br />

Sunny Coast in Australien, an<br />

dem unser Ingwer wächst, den<br />

wir, die Firma Johannes Lühders<br />

und Buderim Ginger Sales für<br />

unsere leckeren Süßwaren verwenden“,<br />

erklärt Christine Büttner,<br />

für den Fabrikverkauf verantwortliche<br />

Mitarbeiterin der<br />

Firma.<br />

Köstliche Tomatensauce mit Ingwer<br />

1 EL Ingwer Topping Sweet<br />

Ginger sauce<br />

3 EL Olivenöl<br />

4 Knoblauch Zehen<br />

3 EL Tomatenmark<br />

125 ml Hühnerbrühe<br />

1 Tasse Dosentomaten,<br />

zerkleinert<br />

1 Messerspitze Zucker<br />

3 Blatt frischer Basilikum<br />

Salz, Pfeffer<br />

Aufgrund des stetigen Wachstums<br />

der Firmen, wurde ein<br />

neues Bürogebäude einschließlich<br />

eines erweiterten Fabrikverkaufs<br />

in Angriff genommen.<br />

Süßes<br />

kommt<br />

von Herzen!<br />

Zubereitung:<br />

Das Öl in einer Pfanne<br />

erhitzen, darin die Zwiebeln<br />

und den Knoblauch garen und<br />

später das Ingwer Topping<br />

hinzufügen. Nach und nach<br />

Hühnerbrühe, Tomatenmark,<br />

zerkleinerte Tomaten und<br />

Zucker, Salz und Pfeffer<br />

dazugeben. 3 <strong>–</strong> 4 Minuten<br />

kochen und schließlich mit<br />

Basilikum verfeinern.<br />

Während der Bauphase befand<br />

sich der Fabrikverkauf im Container<br />

mitten in Stelle, Harburger<br />

Straße. „Doch nun werden die<br />

neuen Räume endlich bezogen,“<br />

berichtet Christine Büttner. „Wir<br />

freuen uns schon sehr darauf,<br />

unsere Kunden im neuen Fabrikverkauf<br />

begrüßen zu dürfen! In<br />

diesem Zuge danken wir all<br />

unseren Kunden und auch den<br />

ansässigen privaten wie auch<br />

geschäftlichen Anwohnern rund<br />

um unseren Fabrikverkaufscontainer<br />

in der Harburger Straße,<br />

Neueröffnung am<br />

07. und 08.09.2023<br />

von 10 bis 18 Uhr<br />

Johannes Lühders KG · Zum Reiherhorst 6 · 21435 Stelle<br />

die eventuellen Unannehmlichkeiten<br />

so nett und freundlich<br />

akzeptiert zu haben. Auch für<br />

uns war es ein erheblicher Mehraufwand,<br />

den wir aber gerne in<br />

Kauf genommen haben. So<br />

schön es auch war „mitten in<br />

Stelle für die süßen Seelen“ zu<br />

sorgen, wir freuen uns, mit dem<br />

Fabrikverkauf „nach Hause zu<br />

kommen“.<br />

Hauptsächlich erhalten Sie<br />

wie eh und je Süßwaren aus der<br />

eigenen Produktion, wie Fruchtgummis,<br />

Gelees, vegan und<br />

nicht vegan, Hamburger Speck,<br />

Pfefferminzbruch, Ingwerleckereien<br />

wie Konfitüre und Honig-<br />

Brotaufstriche, Konfekt und<br />

Sirup, saisonale Leckereien und<br />

vieles mehr. Um das Sortiment<br />

abzurunden und zu erweitern,<br />

erhalten die Kunden auch Süßwaren<br />

wie Trüffel, Pralinen,<br />

Kekse, Schokoladenkreationen,<br />

Lollis usw. von namhaften Herstellern.<br />

Zur Neueröffnung können alle<br />

Kinder ein selbstgemaltes Gummibären-Bild<br />

gegen eine Tüte<br />

Fruchtgummis eintauschen. Das<br />

Bild wird dann gerne im Fabrikverkauf<br />

zur Bewunderung ausgestellt.<br />

Also ran an die Farbstifte<br />

und ein Gummibärchen<br />

gemalt, es lohnt sich.<br />

Noch eine gute Neuigkeit für<br />

alle: Nach der Eröffnungswoche<br />

ändern sich die Öffnungszeiten,<br />

sie werden erweitert auf<br />

wöchentlich 3 Tage!<br />

Der Fabrikverkauf wird ab Mittwoch,<br />

den 13.09.2023 immer<br />

mittwochs, donnerstags und<br />

freitags jeweils von 10.00 bis<br />

18.00 Uhr für die Kunden geöffnet<br />

sein.<br />

Auf Wiedersehen im ZUM<br />

REIHERHORST 6 in Stelle.<br />

Ihre Teams der Johannes Lühders<br />

KG und Buderim Ginger<br />

Sales GmbH.<br />

Herbst 2023 31


mmer mmer ei ei ise ise<br />

im eue eue<br />

von Carsten Weede<br />

Vor 60 Jahren gründete Egon Engber die<br />

Kunstschmiede in Karoxbostel. Heute führen<br />

Tochter und Enkel den traditionsreichen<br />

Handwerksbetrieb, der sich kontinuierlich<br />

weiterentwickelt und heute das ganze Metallbau-Spektrum<br />

anbietet.<br />

In der Esse lodert das Feuer, Rudi Garbers ist in seinem<br />

Element. Das traditionelle Schmiedehandwerk gehört<br />

in der Karoxbosteler Kunstschmiede noch fest ins<br />

Programm. Ein Garant für hervorragende Schmiedearbeiten<br />

ist „Engber-Urgestein“ Rudi Garbers, der vor<br />

48 Jahren seine Lehre bei Egon Engber begann. <br />

<br />

Fotos: Carsten Weede<br />

Ein Blick auf das Betriebsgelände und der Besucher weiß<br />

Bescheid: Hier wird traditionelle Handwerkskunst hochgehalten!<br />

Und das seit nunmehr 60 Jahren! Auf dem Hof vor der<br />

Kunstschmiede finden sich Dutzende Objekte hochwertiger<br />

Metallbaukunst, die Zeugnis ablegen von der ungeheuren<br />

Schaffenskraft von Egon Engber und seinen Mitarbeitern. Da<br />

gibt es kunstvoll geschmiedete Skulpturen, wasserspeiende<br />

Brunnen, naturalistisch gestaltete Tierfiguren, reich verzierte<br />

Torbögen, geschmiedete Gartenobjekte <strong>–</strong> wie die mit prächtig<br />

blühenden Geranien bepflanzten Blumenampeln <strong>–</strong> und vieles<br />

mehr. „Wer so einen Hof hat, braucht kein Firmenschild“, hat<br />

einmal ein Journalist über die Kunstschmiede in Karoxbostel<br />

geschrieben. Stimmt! Ein Blick genügt, um zu wissen, was<br />

einen hier erwartet: Kunstvolles Metallbauerhandwerk der<br />

Extraklasse!<br />

Schmiedemeister Egon Engber (* 7.5.1919; † 6.12.2009),<br />

hat die Kunstschmiede in Hittfeld-Karoxbostel am 14.<br />

November 1963 gegründet. Der starke Mann beherrschte<br />

sein Handwerk wie kaum ein anderer. „Soll ein Kunstwerk<br />

aus Stahl dir hier gelingen, mußt du Lust, Liebe und Zeit<br />

mitbringen“ steht in großen stählernen Buchstaben an einer<br />

Werkstatt-Wand. Der Schriftzug stammt von Egon Engber.<br />

Seine Handschrift findet sich noch überall auf dem Betriebsgelände.<br />

Ruth Engber, Witwe des Firmengründers, und Tochter<br />

Ellen halten das Andenken an den verstorbenen Firmengründer<br />

hoch. Davon zeugen auch die vielen gesammelten<br />

Zeitungsberichte und Fotos.<br />

Egon Engber gab sein Wissen und Können gern an andere<br />

weiter: 35 Lehrlinge hat der Meister im Laufe seines langen<br />

Berufslebens ausgebildet, darunter auch drei Frauen. Seine<br />

eigene Ausbildung hatte der gebürtige Hamburger, der früh<br />

zum Waisenkind wurde, von 1934 bis 1938 in der Dorfschmiede<br />

Scharmbeck absolviert. Das erste Lehrjahr arbeite-<br />

32 Herbst 2023


te er nur für Kost und Logis. Als Waisenkind bekam er<br />

monatlich drei Mark vom Pastor. „50 Pfennige gingen schon<br />

alleine fürs Haareschneiden weg, da hatte ich nur noch 2,50<br />

Mark für den ganzen Monat“, beschrieb Egon Engber einmal<br />

diese karge Zeit. Morgens ging es um 5 Uhr aus dem Bett,<br />

die Kühe mussten auf die Weide gebracht werden, anschließend<br />

wurde das Schmiedefeuer angeheizt. Die harte Arbeit<br />

an Amboss und Esse hat Egon Engber gestählt. Übrigens:<br />

Seine Gesellenprüfung bestand er mit der Note „sehr gut“.<br />

Die Gesellenzeit des Vollbluthandwerkers wurde jäh<br />

unterbrochen. Was folgte, waren Kriegsdienst und fünfeinhalb<br />

Jahre russische Kriegsgefangenschaft. 1950 kehrte er<br />

mit nichts außer einem Paar ausgetretener Schuhe und einem<br />

Russenmantel wieder zurück. Egon Engber musste wieder<br />

ganz von vorne anfangen, aber er ließ sich nicht unterkriegen.<br />

Er fand Arbeit bei dem Schmied Walter Heuer und bei<br />

der Straßenbaufirma Weseloh. Nach der Arbeit fuhr er mit<br />

dem Motorrad nach Hamburg und büffelte für die Meisterprüfung,<br />

die er 1952 bestand: „Das Kunstschmieden hat er<br />

dann bei dem berühmten Künstler Eugen Christ gelernt“,<br />

erzählt Ruth Engber, die ihren Mann im Betrieb jahrzehntelang<br />

unterstützt hat. Eugen Christ bescheinigte Egon Engber<br />

eine „besondere schöpferische sowie zeichnerische Begabung“<br />

und zeichnet ihn für sein Können aus. Heute finden<br />

sich kunstvolle Schmiedearbeiten von Egon Engber in vielen<br />

Ländern. Zu den prominenten Auftraggebern gehören unter<br />

anderem Pop-Titan Dieter Bohlen sowie Formel-1-Weltmeister<br />

Michael Schumacher und dessen Bruder Ralf. Barhocker,<br />

Liegen und individuell gestaltete Tische fanden aus<br />

Seevetal-Karoxbostel ihren Weg in die Gärten und Villen der<br />

High Society. Aufwendige Vordächer, Gartenpforten und<br />

Toranlagen für millionenschwere Kunden gehören ebenso zu<br />

den Referenzen der Kunstschmiede Egon Engber wie Arbeiten<br />

an den monumentalen schmiedeeisernen Toren auf dem<br />

Friedhof Ohlsdorf. Für ihre hervorragende Arbeit an der<br />

denkmalgeschützten Wassermühle in Karoxbostel wurde die<br />

Kunstschmiede Egon Engber vom Zentralverband des deutschen<br />

Handwerks und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz<br />

mit dem Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege<br />

2021 ausgezeichnet.<br />

Heute wird der vor 60 Jahren von Egon Engber gegründete<br />

Traditionsbetrieb in zweiter und dritter Generation von<br />

zwei Meistern des Metallbauhandwerks geführt: Tochter<br />

Ellen trat in die Fußstapfen ihres Vaters und legte 1989 ihre<br />

Gesellenprüfung ab <strong>–</strong> als Innungsbeste. Ihr Gesellenstück<br />

war ein geschmiedeter Puppenwagen, den sie in 150 Stunden<br />

geschmiedet hatte. Auch bei ihrer Meisterprüfung, die sie<br />

1994 ablegte, wurde Ellen Engber als Beste der Metallbauer-<br />

Innung geehrt. „Mein Meisterstück war eine Spiegeleinfassung<br />

mit rankenden Rosen“, erzählt sie. Seit 2006 führt<br />

Der Drachenkopf ist ein echter Hingucker. Auf dem Betriebsgelände<br />

der Kunstschmiede Egon Engber in Karoxbostel werden<br />

Dutzende dort geschmiedete Objekte präsentiert, die einen Eindruck<br />

von der Handwerksqualität dieses traditionsreichen Metallbaubetriebes<br />

vermitteln.<br />

Sie setzen die von Egon Engber begründete Familientradition fort:<br />

Ellen Engber mit ihren beiden Söhnen Valentin (links) und Marlo<br />

Kummerfeld. Wie einst der Firmengründer arbeiten sie auch noch<br />

an Esse und Amboss.<br />

Erstklassige Schmiedearbeiten wie dieses Eingangstor sind seit<br />

nunmehr 60 Jahren das Markenzeichen der Kunstschmiede Egon<br />

Engber.<br />

Herbst 2023 33


Marlo Kummerfeld ist bereits seit 2017 Meister des<br />

Metallbauer-Handwerks. Er hat schon viele gute Ideen<br />

umgesetzt. Um den Betrieb zukunftsfähig aufzustellen,<br />

investiert er in Digitalisierung und moderne Fertigungsverfahren.<br />

Inmitten vieler geschmiedeter Objekte steht im Hintergrund<br />

die überlebensgroße Figur von Egon Engber am<br />

Amboss.<br />

Ellen Engber die Kunstschmiede in Karoxbostel und seit<br />

2013 mit tatkräftiger Unterstützung ihres Sohnes Marlo, der<br />

ebenfalls Metallbaumeister und dazu noch zertifizierter<br />

Schweißfachmann ist. Auch sein jüngerer Bruder Valentin<br />

macht eine Ausbildung zum Metallbauer und arbeitet im<br />

Betrieb mit.<br />

Dass mehrere Generationen zusammenarbeiten, habe sich<br />

als sinnvoll und gut herausgestellt: „Die jungen Leute haben<br />

oft einen anderen Blick <strong>–</strong> gerade wenn es um technische<br />

Weiterentwicklungen wie Digitalisierung geht“, sagt Ellen<br />

Engber. Im Betrieb an der Karoxbosteler Chaussee verbinden<br />

sich Tradition und Fortschritt: Offenes Schmiedefeuer,<br />

Amboss, CNC-Abkantpresse, die Bleche mit einer Biegekraft<br />

von bis zu 175 Tonnen bearbeitet, und einen topmodernen<br />

3,6 Tonnen schweren Schweißlochtisch gibt es hier unter<br />

einem Dach. Acht Mitarbeiter zählt das Unternehmen. Jedes<br />

Teammitglied steuert seine speziellen Fähigkeiten bei. „Die<br />

Schmiedekunst zeichnet sich durch viel Fleiß, Flexibilität,<br />

Geschicklichkeit, Kraft und sehr viel Kreativität aus. Das<br />

Besondere und Individuelle zu gestalten und Kundenwünsche<br />

konsequent umzusetzen, funktioniert nur mit einem<br />

guten Team“, betont Ellen Engber.<br />

Das traditionelle Schmiedehandwerk gehört in Karoxbostel<br />

noch fest ins Programm. Ein Garant für hervorragende<br />

Schmiedearbeiten ist „Engber-Urgestein“ Rudi Garbers, der<br />

vor 48 Jahren seine Lehre bei Egon Engber begann. Eigentlich<br />

ist er seit kurzem im wohlverdienten Ruhestand, aber<br />

einmal die Woche arbeitet er an Amboss und Esse, um besonders<br />

anspruchsvolle Schmiedearbeiten auszuführen. Mit ein<br />

paar gezielten Hammerschlägen verwandelt er das glühende<br />

Die Mitarbeiter des Traditionsbetriebes haben sich für ein Foto hinter dem geschmiedeten Eingangstor zum Betriebsgelände an<br />

der Karoxbosteler Chaussee aufgestellt. Firmen-Hund „Pit“ ist selbstverständlich mit von der Partie.<br />

34 Herbst 2023


RZ-FaMi-Stempel_2019.pdf 1 04.07.19 09:15<br />

Ende eines Rundeisens auf dem<br />

Amboss gekonnt in eine<br />

geschwungene Ranke oder ein<br />

Laubblatt.<br />

Ellen Engber ist im Unternehmen<br />

die Expertin, wenn es<br />

um gestalterische Schmiedearbeiten<br />

mit vielen Details geht.<br />

Sie teilt die Mitarbeiter ein,<br />

führt viele Kundengespräche<br />

und macht händische Entwürfe,<br />

oft im Maßstab 1:1, wie sie es<br />

von ihrem Vater gelernt hat. „Es<br />

ist oft sehr hilfreich, wenn Kunden<br />

lebensgroße Musterstücke<br />

sehen, denn in realer Größe wirken die Dimensionen,<br />

Abstände und Details anders als im kleinen Maßstab. „Nach<br />

meiner Erfahrung lassen sich Kundenwünsche so oft leichter<br />

besprechen“, sagt Ellen Engber. Da sich die Kunstschmiede<br />

Engber auf Design und Kunst spezialisiert habe, könne der<br />

Schmiedebetrieb eine Mappe mit zahlreichen vorgezeichneten<br />

Entwürfen für Zäune oder Geländer zur Auswahl stellen.<br />

Gleichzeitig investiert der Betrieb in Digitalisierung und<br />

moderne Fertigungsverfahren. Im Büro sitzen die Mitarbeiter<br />

an schönen, alten Schreibtischen aus Holz. „Das passt zu uns.<br />

Moderne Büromöbel haben einfach nicht diesen Charme und<br />

wirken oft steril“, sagt Ellen Engber. An den Wänden hängen<br />

gerahmte Meisterbriefe, Urkunden und Zertifikate, die drei<br />

Generationen Handwerksmeister erworben haben. Die<br />

Arbeitsplätze sind mit moderner Computertechnik ausgestattet<br />

<strong>–</strong> und das ist kein Widerspruch zu den antiken Möbeln,<br />

auf denen sie stehen. Der Technische Zeichner Marcel Flemming<br />

erstellt gerade eine komplexe dreidimensionale Konstruktionszeichnung<br />

am Computer. Marlo Kummerfeld sitzt<br />

am Schreibtisch dahinter. Der 27-jährige Metallbaumeister<br />

Rudi Garbers hat wieder ein Eisen im Feuer. Mit ein paar<br />

gezielten Hammerschlägen verwandelt der Mann für besonders<br />

anspruchsvolle Schmiedearbeiten das glühende Ende eines<br />

Rundeisens auf dem Amboss gekonnt in eine geschwungene<br />

Ranke oder ein Laubblatt.<br />

entwirft Treppen samt Geländer und Handläufen am Computer.<br />

„Marlo ist so etwas wie unser Digitalisierungsbeauftragter.<br />

Er hat uns richtigerweise<br />

davon überzeugt,<br />

dass wir in eine<br />

digitale Konstruktionssoftware<br />

und einige<br />

computergesteuerte<br />

Maschinen investieren<br />

sollten“, sagt Ellen Engber.<br />

„Moderne Fertigungsverfahren<br />

sind<br />

einfach nicht mehr wegzudenken,<br />

wenn man<br />

bestimmte Arbeiten zu<br />

marktfähigen Preisen<br />

anbieten will“,<br />

fügt ihr Sohn hinzu.<br />

Die Kunstschmiede Egon Engber bietet traditionelle<br />

Schmiedearbeiten ebenso an, wie moderne und effiziente<br />

Metallverarbeitung. Die Produktpalette des Meisterbetriebes<br />

umfasst praktisch das gesamte Metallbau-Spektrum: Materialien<br />

wie Eisen, Stahl, Messing, Kupfer und Edelstahl werden<br />

einzeln oder kombiniert verarbeitet. In den vergangenen<br />

sechs Jahrzehnten hat die Kunstschmiede Egon Engber<br />

immer wieder ihre enorme Vielseitigkeit und Flexibilität<br />

bewiesen. Die Experten für Metallbau haben Zaun- und Toranlagen,<br />

Geländer, Spindeltreppen und Metalltreppen, Garderoben,<br />

Stahlbrücken, Fenstergitter, Grabkreuze, Kasemattenabdeckungen,<br />

Lampen, Möbel und viele Dinge mehr in<br />

hervorragender Qualität angefertigt. Außerdem haben sie<br />

jede Menge Reparaturarbeiten im Metallbau und Restaurierungen<br />

von Elementen an historischen Gebäuden im Raum<br />

Hamburg sowie zahlreiche Spezialaufträge von Künstlern<br />

ausgeführt. „Ob wir Meißel für Presslufthämmer oder<br />

Rosetten für Brückenpfeiler schmieden <strong>–</strong> unser Ziel ist<br />

immer dasselbe: zufriedene Kunden“, sagt Ellen Engber.<br />

Die Karoxbosteler Kunstschmiede im Internet:<br />

https://www.kunstschmiede-engber.de<br />

Herbst 2023 35


leben rleben Sie insen,<br />

insen,<br />

eevetal, eevetal, tee tee un un<br />

ie ie lbmarsc<br />

lbmarsc<br />

Pilzkundliche Wanderungen<br />

Wenn die Tage langsam wieder kürzer werden, sich die Blätter<br />

an den Bäumen in warme gelbe, rote und braune Töne verfärben,<br />

die ersten Kastanien auf den Boden ploppen und die Wälder<br />

einen einzigartigen Duft versprühen <strong>–</strong> dann ist er wieder<br />

da: Der Herbst. Und mit ihm sprießen leckere kleine Köstlichkeiten<br />

zwischen Moos und Laub aus dem feuchten Waldboden.<br />

Immer mehr Menschen streifen im Herbst durch die Wälder<br />

und sammeln Pilze. Und immer wieder stellt sich die Frage:<br />

Welche sind essbar und welche ungenießbar oder sogar giftig?<br />

Pilzbücher und moderne Apps können da durchaus eine gute<br />

Unterstützung sein, aber die Natur der Pilze ist so vielfältig,<br />

dass nur winzig kleine Unterschiede über die Bekömmlichkeit<br />

entscheiden. Daher ist die Bestimmung mit diesen Hilfsmitteln<br />

nur bedingt zu empfehlen.<br />

Eine spannende Alternative ist eine pilzkundliche Wanderung<br />

mit einem Experten. Für alle Interessierten hat die Tourist-<br />

Das Dahlienfest in Winsen (Luhe) ist ein farbenprächtiges<br />

Vergnügen.<br />

Pilzexperte Wolfgang Krantz lädt ein zu pilzkundlichen<br />

Wanderungen.<br />

Foto: Sabine Tandler<br />

36<br />

Herbst 2022 2023


Information Winsener Elbmarsch in diesem Jahr vier Termine<br />

organisiert, an denen der Mykologe und exzellente Pilzkenner<br />

Wolfgang Krantz mit uns durch den Steller Buchwedel<br />

streift, um die beliebten Köstlichkeiten aufzuspüren.<br />

Dabei erfahren die Teilnehmer allerlei Wissenswertes aus der<br />

Welt der Pilze.<br />

Übrigens lädt das Landschaftsschutzgebiet Großer Buchwedel<br />

auch außerhalb der Pilzsaison Wanderbegeisterte ein,<br />

auf einer Gesamtgröße von 1.853 ha den hügeligen abwechslungsreichen<br />

Waldbestand mit seinem Artenreichtum auf vorwiegend<br />

unbefestigten Forst- und Wanderwegen zu erkunden.<br />

Maislabyrinth 2023<br />

Eine etwas andere Art sich mit Mutter Natur zu verbinden,<br />

gibt es noch bis zum 10. September 2023 im Pappelweg 1a in<br />

21423 Winsen (Luhe) an der Drager Straße: Blocks Hofladen<br />

hat ein Maislabyrinth über eine Fläche von mehr als vier<br />

Hektar angelegt. In insgesamt drei Labyrinthen gibt es Spaß<br />

und Erlebnis für die ganze Familie. Ganz neu ist in diesem<br />

Jahr ein Barfußlabyrinth, in welchem Groß und Klein ihre<br />

Muskeln in den Füßen ganz neu entdecken können. Zahlreiche<br />

Stationen, Geheimnisse und Rätsel lassen das Labyrinth<br />

zu einem spannenden Abenteuer werden. Für die Kleinen<br />

gibt es eine eigene Kinderwelt, und auch für das leibliche<br />

Wohl ist mit regionalen Spezialitäten gesorgt. Während für<br />

das Familienlabyrinth eine Zeitspanne von ca. einer Stunde<br />

ausreichend ist, sollten für das große Profi-Labyrinth zwischen<br />

zwei bis vier Stunden eingeplant werden. Geöffnet hat<br />

das Maislabyrinth Montag bis Donnerstag von 14 <strong>–</strong> 18 Uhr,<br />

Freitag und Samstag von 10 <strong>–</strong> 20 Uhr und Sonntag zwischen<br />

10 <strong>–</strong> 18 Uhr.<br />

Ein besonderes Highlight gibt es am 9. September ab ca.<br />

21 Uhr mit einem Höhenfeuerwerk.<br />

Gruselbegeisterte ab 16 Jahre dürfen am 16., 17. und 23.9.<br />

in Begleitung eines Erziehungsberechtigten im Horrorlabyrinth<br />

schon einmal für Halloween üben. Die Wege im Labyrinth<br />

sind recht eng und daher mit Kinderwagen, Rollstühlen<br />

und Bollerwagen nicht befahrbar. Und während Frauchen<br />

und Herrchen durch das Maislabyrinth irren, darf sich der<br />

Vierbeiner zu Hause auf seinem Lieblingsplatz ausruhen. An<br />

und nach Regentagen sind die Wege extrem aufgeweicht und<br />

rutschig. Informieren Sie sich<br />

daher vorher, ob die Sicherheit<br />

der Gäste gewährleistet werden<br />

kann und das Labyrinth geöffnet<br />

hat. Weitere Informationen<br />

sind auf der Webseite von<br />

Blocks-Hofladen zusammengestellt.<br />

Dahlienfest mit Vorblühen<br />

am 09. und 10.09.2023<br />

Am 10. September findet von 10 <strong>–</strong> 18 Uhr in<br />

den Luhegärten in Winsen das diesjährige<br />

Dahlienfest statt. Das Stadtmarketing lädt in<br />

Kooperation mit Konzerte in Winsen e.V. Jung<br />

und Alt zu diesem besonderen Herbstfest ein.<br />

Neben den bunten Dahlien gibt es in diesem<br />

Jahr für die Musikliebhaber wieder „Jazz<br />

im Park“. Los geht es um 10 Uhr mit einem<br />

ökumenischen Gottesdienst im Klostergarten.<br />

Im Anschluss bringen dann die „Jazz Guys“,<br />

„Limehouse Jazzband“ und „Judith Tellado“<br />

mit Swing, Jazz und Rock beste Stimmung auf<br />

die Bühne in den Luhegärten.<br />

Auf dem umfangreichen Kunsthandwerkermarkt<br />

finden Besucher allerhand kunstvolle<br />

Geschenkideen und in Handarbeit gefertigte<br />

Kleinigkeiten sowie schöne und nützliche<br />

Dekoartikel. Auch der Klimaschutz-Markt hält<br />

vielfältige Angebote rund um die Themen<br />

Klima- und Naturschutz für alle Interessierten<br />

bereit. Kinder können auf dem Hüpfwurm<br />

vom EGON’s toben und sich von Zauberclown<br />

Blankoh und Roys Jongliertheater begeistern<br />

lassen. Süße und herzhafte Speisenangebote,<br />

der Getränkewagen von Konzerte in Winsen<br />

e.V und das Café „CaLu“ verwöhnen die Gäste<br />

mit vielen Leckereien.<br />

Bevor die Dahlien am Sonntag im Mittelpunkt<br />

stehen, veranstaltet das Stadtmarketing am<br />

Samstag das erste Pre-Dahlienfest-Picknickkonzert:<br />

HO_E, das 9-köpfige Kollektiv aus<br />

Hamburg sorgt mit eigenen Songs und einer<br />

Vielfalt an Sounds aus Bass, Schlagzeug,<br />

Gitarre, Keyboards, Trompete, Posaune und<br />

Saxophonen für einen einzigartigen Spätsommerabend.<br />

„Schnappt euch eure Picknickdecken,<br />

versorgt euch am Gertänkestand von<br />

Konzerte in Winsen e.V. mit kühlen Drinks,<br />

genießt Gegrilltes und Cocktails im Café<br />

CaLu und tanzt ausgelassen zu modernem<br />

Soul, Funk und Hip-Hop in den Sonnenuntergang!“,<br />

lautet der Aufruf vom Stadtmarketing.<br />

Neugierig auf die Band? Man findet HO_E bei<br />

Spotify, Instagram und facebook.<br />

Der Eintritt für beide Veranstaltungen ist frei.<br />

Das detaillierte Programm findet man als<br />

Flyer im Familienbüro, der Touristen-Information<br />

und in einigen Geschäften in der Innenstadt<br />

sowie im Internet unter www.winsen.de.<br />

Herbst 2023 37


„ottesacer „ottesacer mit<br />

aneren aneren uen uen seen“ seen“<br />

von Heinrich Helms<br />

Wildkräuter, Insekten, Vögel <strong>–</strong> wie Friedhöfe<br />

die Artenvielfalt fördern können<br />

Wilde Möhre, Wiesen-Flockenblume, Schafgarbe, Nachtkerze,<br />

Hundskamille <strong>–</strong> das sind nur fünf von zahlreichen Wildblumen,<br />

die zurzeit das Bild auf städtischen Friedhöfen prägen.<br />

Dieser Wildwuchs ist <strong>–</strong> analog zu dem ein oder anderem<br />

scheinbar verwildertem Grünstreifen an den Straßen der<br />

Stadt <strong>–</strong> gewollt. „So wie extensiv gepflegte Straßenbeete bieten<br />

auch Friedhöfe viele Gelegenheiten, die Artenvielfalt von<br />

Flora und Fauna zu erhalten und zu erweitern“, sagt Thomas<br />

Söller, Grünplaner bei der Stadt Buchholz.<br />

„Nach Ablauf der Ruhefristen gestalten wir deshalb Gräber<br />

als Kleinbiotop“, erläutert der Experte. „So lange, bis sie<br />

wieder als Begräbnisplatz gebraucht werden.“ Dadurch entstehe<br />

ein Mosaik aus vielfältigen Habitaten in den unterschiedlichsten<br />

Entwicklungsstadien und damit Lebensräume<br />

für viele in Vergessenheit geratene Wildblumen. Die lockten<br />

wiederum Insekten an, die auf bestimmte Pflanzen angewiesen<br />

seien. Etwa den Schwalbenschwanz. „Der wunderschöne<br />

und seltene Schmetterling liebt die wilde Möhre“, weiß Söller.<br />

„Er legt hier seine Eier, weil ihre Blätter zur Lieblingsspeise<br />

seiner Raupen gehören.“ Auch einigen Sandbienenarten<br />

dienten die Blüten der wilden Möhre als Hauptpollenquelle.<br />

Reger Insektenbesuch lockt überdies kleine Achtbeiner<br />

an <strong>–</strong> die „Veränderliche Krabbenspinne“. Dank ihrer weißen<br />

Färbung ist diese auf den Blüten für Insekten kaum zu<br />

entdecken, die damit zur leichten Beute werden.<br />

Den Tisch für Insekten und Vögel deckt auch die Wiesen-<br />

Thomas Söller, Grünplaner bei der Stadt Buchholz, setzt<br />

sich für Artenvielfalt auf Friedhöfen ein: „Nach Ablauf<br />

der Ruhefristen gestalten wir Gräber als Kleinbiotop.<br />

So lange, bis sie wieder als Begräbnisplatz gebraucht<br />

werden.“ <br />

Foto: Heinrich Helms<br />

Blühende Wildblumen sind eine wichtige Nahrungsquelle<br />

für Schmetterlinge, Hummeln und Schwebfliegen.<br />

<br />

Foto: Heinrich Helms<br />

38 Herbst 2023


Buchtipp<br />

Stille Oasen für mehr Natur<br />

Zum Spaziergang über den Friedhof lädt Sigrid Tinz mit<br />

ihrem Buch „Der Friedhof lebt!“, erschienen im pala-verlag,<br />

ein. Eindrücklich schildert sie darin, warum Begräbnisstätten<br />

für Mensch und Natur so bedeutsam sind: als Orte<br />

der Besinnung und der Trauer, aber auch des Lebens und<br />

der Artenvielfalt. Wildbienen, Schmetterlinge, Vögel oder<br />

Eidechsen finden dort wertvolle Rückzugsorte. Mauern und<br />

Steine, Bäume und Sträucher bieten ihnen Unterschlupf.<br />

Gräser und Blumen, Efeu und Flechten liefern ein breites<br />

Nahrungsangebot.<br />

Dieser Wildwuchs ist gewollt: Thomas Söller inmitten<br />

von Wildblumen, die zunehmend das Bild auf städtischen<br />

Friedhöfen prägen. <br />

Foto: Heinrich Helms<br />

Flockenblume. „Die ist wegen ihres reichhaltigen Nektarangebots<br />

eine wichtige Nahrungsquelle für Hummeln, Bienen<br />

und Schwebfliegen“, erklärt der 64-Jährige. „Aber auch<br />

Schmetterlinge wie Schachbrettfalter, Hauhechelbläuling und<br />

andere zieht es zu ihr.“ Und kaum verblüht, kommt mit dem<br />

Distelfink schon das nächste Tier vorbei, um sich an den Samen<br />

der Wiesen-Flockenblume zu laben. „Freuen wir uns,<br />

wenn sich Wildkräuter auf unseren Begräbnisstätten ansiedeln<br />

<strong>–</strong> sie fördern die Artenvielfalt auch auf dem Friedhof“,<br />

analysiert Thomas Söller und appelliert: „Lassen Sie uns den<br />

Gottesacker mal mit anderen Augen sehen, die Natur wird es<br />

uns danken.“<br />

Letzte Ruhestätten<br />

Friedhöfe sind Rückzugsräume für Pflanzen und Tiere. Während<br />

sich in Parks Menschen treffen oder mit den Hunden<br />

spazieren gehen, herrscht auf Friedhöfen meist eine große<br />

Ruhe. Das tut nicht nur uns Menschen gut, sondern hat erstaunliche<br />

Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt.<br />

Folgende meist sehr einfach und mit nur wenig Aufwand<br />

ausführbare Maßnahmen empfiehlt der Naturschutzbund<br />

Deutschland (NABU), um die natürlichen Kapazitäten von<br />

Friedhöfen zu verbessern:<br />

Sigrid Tinz hat sich auf vielen Friedhöfen in der Stadt und<br />

auf dem Land umgesehen und stellt die vielfältigen Lebensräume<br />

für unsere heimische Tier- und Pflanzenwelt vor.<br />

Den Wandel in der Bestattungskultur und den zunehmenden<br />

Wunsch, im Tod der Natur nahe zu sein, hat sie dabei<br />

ebenso im Blick wie die Frage, welchen Einfluss die Wahl<br />

der Begräbnisstätte und die Grabgestaltung auf die Artenvielfalt<br />

hat. Die Geoökologin erklärt, warum Naturschutz<br />

und Pietät wunderbar zusammenpassen und wie die Biodiversität<br />

auf dem Friedhof gefördert werden kann: durch<br />

gezielte Pflanzenwahl und passende Pflege, aber auch mit<br />

innovativen Ideen und der Abkehr von übertriebenem Ordnungssinn.<br />

Das Buch zeigt: Die kleinen Naturparadiese, die<br />

auf Friedhöfen geschaffen werden, sind tröstlich für uns<br />

Menschen. Nirgendwo sonst lässt sich der Kreislauf des<br />

Lebens besser verstehen.<br />

Sigrid Tinz: Der Friedhof lebt!<br />

Orte für Artenvielfalt, Naturschutz und Begegnung,<br />

pala-verlag, Darmstadt, 2021,<br />

160 Seiten, Hardcover,<br />

19,90 Euro,<br />

ISBN: 978-3-89566-413-7<br />

● Erhaltung von alten Bäumen und Baumgruppen. Auch in<br />

Schattenbereichen siedeln sich gerne Farne, Moose und<br />

Flechten an<br />

● Laubbäume versinnbildlichen den Lebenszyklus von Leben<br />

und Tod vom Ergrünen bis zum Laubfall<br />

● Bewahrung von Alt- und Totholz, denn morsches Holz ist<br />

ein sehr wertvoller Lebensraum für Käferlarven und andere<br />

wirbellose Tiere<br />

Holert<br />

BESTATTUNGEN SEIT 1919<br />

Bestattungsinstitut<br />

Emil Holert<br />

Inhaber Renate Ahrens e. K.<br />

Schwarzenbergstraße 38<br />

21073 Hamburg<br />

Tel.: 0 40 / 77 43 83 · Fax: 0 40 / 77 43 38<br />

holert-ahrens@t-online.de<br />

Waldbestattungen<br />

www.ruheforst-jesteburg.de<br />

kontakt@ruheforst-jesteburg.de<br />

Herbst 2023 39


Friedhöfe sind Orte der Besinnung und der Trauer, aber<br />

auch wertvolle Rückzugsräume für viele Lebewesen. Die<br />

Ruhe tut nicht nur uns Menschen gut, sondern hat auch<br />

Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt.<br />

<br />

Foto: Carsten Weede<br />

Alte Bäume und Baumgruppen wie diese vier alten Linden<br />

auf dem Hittfelder Friedhof sind Lebensraum für viele<br />

Tiere. Im Schattenbereichen siedeln sich gerne Farne,<br />

Moose und Flechten an.<br />

<br />

Foto: Carsten Weede<br />

● Für Baum- und Strauchpflanzungen heimische Bäume<br />

und Sträucher wählen, denn sie dienen Kleinsäugern, Vögeln<br />

und Insekten als Ruhe-, Nist- und Nahrungsplatz<br />

● Das Laub der Bäume und Sträucher als Unterschlupf beziehungsweise<br />

Überwinterungsmöglichkeit an Randbereichen<br />

oder unter den Sträuchern liegen lassen<br />

Lernen Sie bei kostenlosen Führungen<br />

den Bestattungswald kennen.<br />

Die Termine finden Sie auf<br />

www.bestattungswald-boetersheim.de<br />

Tel. 04186 - 89 28 89 I 21255 Bötersheim<br />

● An Sträuchern und Hecken entlang ein Band an Saumvegetation<br />

schaffen und erhalten<br />

● Trockenmauern, Natursteinmauern oder Stützmauern <strong>–</strong><br />

errichten und mit heimischen Stauden bepflanzt, bietet Insekten,<br />

Reptilien, Amphibien und Kleinsäugern Unterschlupfmöglichkeiten<br />

● Kleinbiotope anlegen<br />

● Heimische (Halbschatten-) Stauden als Grabbepflanzung<br />

bevorzugen<br />

● Nistkästen für Vögel und Fledermäuse aufhängen<br />

● Errichten einer Insektenwand für Wildbienen, die in den<br />

Höhlungen ihre Eier ablegen<br />

● Dächer und Fassaden von Gebäuden auf Friedhöfen begrünen<br />

● Rasenflächen nur an viel begangenen Stellen kurz schneiden,<br />

sonst den Schnitt auf zwei- bis dreimal pro Jahr begrenzen<br />

● Blühende Wiesenflächen bieten Schmetterlingen, Käfern,<br />

Zikaden, Spinnen und anderen Insekten Nahrungspotenzial<br />

● Einbau von Ausstiegshilfen bei Brunnen und Wasserbecken,<br />

damit Insekten, Käfer und kleine Säugetiere sich<br />

vor dem Ertrinken retten können<br />

● Duldung von Frühblühern und Wildkräutern auf den<br />

Grabstellen<br />

● Grabstellen nicht mit großflächigen Steinplatten zudecken;<br />

Grabsteine am besten nur mit Wasser reinigen,<br />

keine Chemikalien verwenden<br />

● Grünanlagen wirken temperaturausgleichend: größere<br />

Gehölze weisen ein eigenes Bestandsklima auf, mit geringen<br />

Temperaturschwankungen und erhöhter Luftfeuchtigkeit.<br />

● Erhaltung von alten, verwachsenen Grabanlagen, in<br />

denen Fledermäuse geeignete Sommerquartiere finden.<br />

40<br />

Herbst 2023


Infos, Tipps & Trends <strong>–</strong> für Sie entdeckt zwischen Elbestrand und Heidesand<br />

Den Herbst in Wildpark und Heide Himmel erleben<br />

Der Herbst ist da und es gibt<br />

kaum eine schönere Jahreszeit<br />

für Spaziergänge in der<br />

Natur. Die Herbstsonne lässt<br />

die bunten Blätter leuchten<br />

und an der frischen Luft kann<br />

man tief durchatmen.<br />

Wer dieses Naturerlebnis<br />

noch verstärken möchte, der<br />

kommt in den Wildpark Lüneburger<br />

Heide und in den<br />

Baumwipfelpfad Heide Himmel<br />

in Hanstedt-Nindorf. Der<br />

Wildpark ist nicht nur eines<br />

der beliebtesten Ausflugsziele<br />

in der Lüneburger Heide,<br />

sondern im gesamten Norden.<br />

Rund 1400 Tiere, Streichelgehege<br />

und Abenteuerspielplätze<br />

warten auf die Besucher,<br />

und an den Gehegen<br />

lässt sich so einiges über die<br />

Tierarten aus der heimischen<br />

Natur lernen. Fürs leibliche<br />

Wohl sorgt die Wildpark-<br />

Gastronomie. Wer seinen<br />

Blickwinkel auf die Natur<br />

und seinen Horizont buchstäblich<br />

erweitern möchte,<br />

der bucht gleich ein Kombi-<br />

Ticket für den Baumwipfelpfad<br />

Heide Himmel dazu.<br />

Seit jetzt einem Jahr ist der<br />

Pfad mit seinen 700 Meter<br />

langen Stegen und dem 40<br />

Meter hohen Aussichtsturm<br />

der neue Leuchtturm für die<br />

Lüneburger Heide. Er gibt<br />

den Blick über die Baumspitzen<br />

hinaus auf unberührte<br />

Natur frei. Auch einige Wildpark-Tiere<br />

kann man vom<br />

Baumwipfelpfad aus beobachten.<br />

Ein besonderes<br />

Highlight ist der Blick in die<br />

beiden Wolfsgehege der<br />

Grau- und Polarwölfe, die<br />

man wunderbar aus der Vogelperspektive<br />

beobachten<br />

kann. Und mit ein bisschen<br />

Glück kann man die Wölfe<br />

nicht nur sehen, sondern auch<br />

ihrem Geheul zuhören. Tickets<br />

gibt es online unter<br />

ticketshop.wild-park.de. Alle<br />

Infos zum Besuch im Wildpark<br />

und im Heide Himmel<br />

gibt es im Internet unter<br />

www.wild-park.de und<br />

www.heide-himmel.de.<br />

Gibt es Highlights, die<br />

man nicht verpassen<br />

darf?<br />

Ja <strong>–</strong> die Greifvogel-Flugvorführung<br />

<strong>–</strong> wochentags um<br />

11.30 und 15.00 Uhr und am<br />

Wochenende und Feiertagen<br />

um 12.00 und 16.00 Uhr.<br />

Die erfahrenen Wildpark-<br />

Falkner zeigen die Schnelligkeit<br />

und Gewandtheit von<br />

Adlern, Falken und Geiern<br />

im freien Flug und sie verraten<br />

Geheimnisse über die<br />

Welt der Greifvögel. Außerdem<br />

gibt es den täglich stattfindenden<br />

Vortrag <strong>–</strong> Wissenswertes<br />

über Wölfe <strong>–</strong> am<br />

Wolfsgehege mit Tanja Askani,<br />

wochentags um 13.30<br />

Uhr und am Wochenende<br />

um 14.30 Uhr.<br />

Die quirligen Fischotter Binka<br />

und Otto-Friedrich werden<br />

wochentags um 14.30<br />

Uhr und am Wochenende<br />

um 15.30 Uhr vor den Besuchern<br />

gefüttert und vorgestellt.<br />

Zum Tigervortrag<br />

laden wir wochentags um<br />

10.45 Uhr und am Wochenende<br />

um 13.00 Uhr ein.<br />

www.wild-park.de<br />

Termine September/Oktober 2023<br />

Führungen zur<br />

Rotwildbrunft<br />

Unter fachkundiger<br />

Führung erleben die<br />

Besucher am Rotwildgehege<br />

das herbstliche<br />

Naturschauspiel der<br />

Hirschbrunft. Termine<br />

auf www.wild-park.de<br />

Ab OKTOBER<br />

Stimmungsvolle Abendwanderungen<br />

<strong>–</strong> mit Einbruch<br />

der Dunkelheit<br />

geht es auf Entdeckungstour<br />

zu den nachtaktiven<br />

Tieren im Wildpark.<br />

Karten gibt es im Ticketshop<br />

unter<br />

online.wild-park.de<br />

Sonntag 29.10.2023<br />

HALLOWEEN<br />

FAMILIENFEST<br />

An diesem Tag wird<br />

es ein kunterbuntes<br />

Programm mit Gruselgeschichten,<br />

Kürbisschnitzen,<br />

Kinderschminken<br />

und vielem mehr geben.<br />

Mit Einbruch der Dunkelheit<br />

erstrahlt der<br />

Wildpark in tausend<br />

Lichtern und Farben.<br />

Wildpark 1 · 21271 Hanstedt /Nindorf· Tel.: 0 41 84 / 89 39 <strong>–</strong> 0<br />

Die Anfahrt erfolgt direkt über die BAB 7, Abfahrt Garlstorf,<br />

südlich von Hamburg. Wildpark und Baumwipfelfpad sind<br />

ganzjährig täglich von 8 Uhr bis 19 Uhr geöffnet<br />

(Kassenschluss: 17.30 Uhr)<br />

Herbst 2023 41


cönes<br />

cönes<br />

Ashausens Perle:<br />

CAFÉ VERDE<br />

Café-Garten für die Großen<br />

und Sandkiste für die Kleinen.<br />

Genießen Sie unser Sonntags-Frühstück für Spätaufsteher<br />

und nachmittags das reichhaltige Angebot an Waffeln (süß/<br />

herzhaft) und Torten zu Kaffee und Tee.<br />

Seit 2020 schon Tradition:<br />

Am letzten Sonntag-im Monat live-Musik unter dem Motto<br />

Im Ashäuser Hof<br />

Bahnhofstr. 1<br />

21435 Stelle-Ashausen<br />

„Jazz & more“<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mi. <strong>–</strong> Sa. 14 <strong>–</strong> 18 Uhr<br />

So. 10 <strong>–</strong> 18 Uhr<br />

HOFCAFÉ IN KL. NINDORF<br />

Tel. 04174 <strong>–</strong> 571 47 74<br />

www.ashaeuser-hof.de<br />

räsentier<br />

räsentier<br />

schönsten<br />

wiscen wiscen<br />

un un<br />

STADTWEG 20 · 21643 BECKDORF<br />

TELEFON: 04167 225<br />

WWW.HOF-TSCHRITTER.DE<br />

IM LOHOFER SPEICHER<br />

Öffnungszeiten: Donnerstag, Freitag, Samstag<br />

ab Öffnungszeiten: 13:00 Uhr, Donnerstag, Sonntag- und Freitag, Feiertag Samstag ab<br />

11:30 ab 13:00 Uhr Uhr, und Sonntag- nach und Vereinbarung. Feiertag ab<br />

11:30 Uhr und nach Vereinbarung.<br />

Hofcafé Hofcafé | Lohof 1 | I 21266 Lohof 1 Jesteburg I 21266 | T.: 0 Jesteburg 4183 / 7748975<br />

42<br />

Herbst 2023


eben eben<br />

Willkommen<br />

im<br />

E L B C A F É<br />

*<br />

M E I N P L A T Z A N D E R E L B E<br />

nen nen ie ie<br />

Drennhäuser Elbdeich 19<br />

21423 Drennhausen<br />

Tel. 04177 - 229<br />

www.das-elbcafe.de<br />

a a és és<br />

lbestran<br />

lbestran<br />

eidesan<br />

eidesan<br />

Öffnungszeiten: Mi. bis Sa. 14 bis 18 Uhr<br />

Sonn- und Feiertags 13 bis 18 Uhr<br />

Öffnungszeiten: Mi. bis Sa. 14 bis 18 Uhr<br />

Sonn- und Feiertags 13 bis 18 Uhr<br />

Café & Manufaktur<br />

www.cafehulda.de · Pattenser Hauptstr. 20 · 21423 Winsen/Luhe<br />

Italienisches Buffet:<br />

Themenabend am 15.09.<br />

Beginn: 19 Uhr<br />

Preis: 29,50 €<br />

Klauenburg 6 ∙ 21279 Wenzendorf<br />

Täglich 9-18 Uhr - Jul.-Okt.: Mo + Di Ruhetage<br />

Tel.: 04165/22200-12 oder 14<br />

Mittwochs bis Sonntags<br />

sind wir von 14.00 - 18.00 Uhr für Sie da!<br />

Teilwiesen 2 · 27383 Scheeßel<br />

Telefon: 04263 983386 · E-Mail: hofcafe@ewe.net<br />

Herbst 2023 43


arbur arbur ür ür<br />

un un & l l<br />

play the piano<br />

„play the piano“ <strong>–</strong> Eine musikalische Entdeckungsreise durch<br />

Harburg! <strong>–</strong> im September verwandelt sich Harburg in eine<br />

klingende Bühne: „play the piano“ lädt alle Hamburger:innen<br />

zu einem ganz besonderen Erlebnis ein. Vom 9. bis zum 24.<br />

September 2023 begegnen Euch acht von talentierten Künstlerinnen<br />

und Künstlern liebevoll gestaltete Klaviere in Harburg.<br />

Eure Suche nach musikalischer Inspiration wird belohnt,<br />

wenn ihr euch auf den Weg macht, die farbenfrohen Klaviere<br />

in der pulsierenden Innenstadt und entlang des lebhaften Binnenhafens<br />

zu entdecken. Ganz gleich, ob Ihr ein:e versierte:r<br />

Pianist:in seid oder einfach nur Lust habt, die Tasten zu erkunden<br />

<strong>–</strong> diese Klaviere sind für jede:n da. „play the piano“ lädt<br />

Euch ein, Eure inneren Musiker:innen zu wecken und gemeinsam<br />

mit anderen die Freude an der Musik zu teilen.<br />

Weitere Informationen unter: www.harburg-marketing.de<br />

Harburgs Family Day<br />

Am 24. September findet unter dem vom Senat vorgegebenen<br />

Thema „Kinder, Jugend und Familie“ die dritte Veranstaltung<br />

Wallscandance am Harburger Ring <strong>–</strong> erfahren Sie mehr<br />

mit einem der ersten AudioWalks.<br />

<br />

Foto: Harburg Marketing e.V.<br />

Die beteiligten Akteure freuen sich auf die Veranstaltung.<br />

<br />

Foto: Harburg Marketing e.V.<br />

44<br />

Frühjahr Herbst 2023


Vorstellung des Audio Walk <strong>–</strong> ein einzigartiger Hörspaziergang<br />

Foto: Harburg Marketing e.V.<br />

Am verkaufsoffenen Sonntag wird abwechslungsreiche<br />

Unterhaltung geboten. <br />

<br />

Foto: Harburg Marketing e.V.<br />

mit Ladenöffnung des Jahres statt. Mit zahlreichen Aktionen<br />

rund um das Thema wird ein Tag für jung und alt geschaffen.<br />

Die Veranstaltung öffnet ihre Tore um 13.00 Uhr und endet um<br />

18.00 Uhr, während dieser Zeit sind alle Ge schäfte geöffnet.<br />

Auf dem Harburger Rathausmarkt erwartet die Gäst:innen ein<br />

atemberaubendes Bühnenprogramm mit verschiedenen Acts<br />

aus den Bereichen Pop, Gospel, Shanty, Tanz und Folklore.<br />

Harburgs Family Day bietet einzigartige Unterhaltung für die<br />

ganze Familie. Erlebt mit Harburgs Family Day einen unvergesslichen<br />

verkaufsoffenen Sonntag in Kombination mit einer<br />

faszinierenden Showeinlage und zahlreichen Aktionen in den<br />

Shoppingcentern von Harburg <strong>–</strong> ein perfekter Tag für alle, die<br />

Spaß, Unterhaltung und Einkaufsvergnügen verbinden möchten<br />

<strong>–</strong> bei tollen Angeboten im Harburger Einzelhandel kann<br />

man sich bereits mit der ersten Wintermode für die kalten<br />

Monate eindecken.<br />

Weitere Informationen unter: www.harburg-marketing.de<br />

Audio Walk<br />

In Harburg bewegt sich was: der Harburg Marketing e.V. hat<br />

gemeinsam mit dem innovativen Unternehmen Storydive<br />

einen einzigartigen Hörspaziergang kreiert. Hierbei handelt<br />

es sich um den ersten Multiplayer-Audio Walk Hamburgs,<br />

der den Bürger:innen und Tourist:innen ein unvergessliches<br />

Erlebnis bietet. Die Tour erstreckt sich über die Harburger<br />

City und den Binnenhafen und schafft so eine einzigartige<br />

Verbindung dieser Quartiere. Dabei wird unter Einbezug der<br />

größten Freiluftgalerie Norddeutschlands, „Walls Can<br />

Dance“, auf spielerische Art und Weise der bunte Bezirk<br />

Harburg zu einem außergewöhnlichen Erlebnis. Die Initiator:innen<br />

schaffen so eine bisher noch nicht dagewesene<br />

Form der Stadterkundung, machen Kunst im öffentlichen<br />

Raum erlebbar und transportieren mit diesem innovativen<br />

Tool das Image des Innovationsstandorts Harburg.<br />

Weitere Informationen unter: www.harburg-marketing.de<br />

Herbst 2023 45


e e urn urn von<br />

iki iki au<br />

au<br />

Von Johann Tomforde<br />

Jan Tumfur (Johann Tomforde) is Johrgang<br />

1964 un in südlichn Kreis Sto (Stade) in<br />

Wangersen oppm Buurnhoff groud wordn.<br />

No de Schoul wör he 8 Johr bi de Bundeswehr<br />

un hett dorno 28 Johr mit EDV to doun hatt.<br />

Mit sien ierstes Bouk müch he een lüttn Bidrag<br />

dortou leistn, de plattdütsche Sprok<br />

opprecht to erhouln.<br />

Als Jugendlicher dachte Johann Tomforde, dass ein<br />

kleiner Niki Lauda in ihm steckt. Damals konnte es<br />

ihm oft nicht schnell genug gehen. Das ist beim Autofahren<br />

nicht immer gut gegangen. Aber zum Glück<br />

blieb es bei Blechschäden. Heute mag er es auch schon<br />

mal etwas ruhiger.<br />

Fotos: Carsten Weede<br />

Wenn man 13 Johr oult is, hett man ne Menge Grabbn in<br />

Kopp. Ik wör ne Tiet lang de Meenung, in mi stek een lüttn<br />

Niki Lauda. Son Naturtalent müss man doch opp jeden Fall<br />

fördern. Jümmers, wenn ik unsern düstergroin Audi achter de<br />

Fudderkommer wuschn ha, hebb ik em achteran sübbs in de<br />

Goroosch führt. Mit Kupplung un Brems kenn ik mi tou a<br />

een poor Johr ut, weil ik a mit 6 Johr alleen unsern Tregger<br />

führt ha. Toiers hebb ik mien Mudder noch üm Erlaubnis<br />

frogt, ob ik denn Audi in de Goroosch führn dröff, een poor<br />

Mol loter wör dat denn ober a sübbsverständlich. Direkt in de<br />

Goroosch rinführn is eegentlich ganz schoin langwielig, dat<br />

hett mit Nervenkitzel nich sou rech wat to doun, dach ik sou<br />

bi mi. Son poor Rundn üm de Schüün mokt bestimmt veel<br />

meer Spoß. Schon ha ik de Kist opp 50 Stünnkilomeder<br />

houch joocht, müss ober gliegs weer afbremsen, weil dat in<br />

de Kurve güng. Also trüch von drüttn in denn tweetn Gang<br />

un fuurts weer opp de gerode Streck beschleunigt. Mit jeede<br />

Runde wör ik woghalsiger un bröch denn Tacho nu a opp 60<br />

Stünnkilomeder. As ik mi jüss wie oppm Hockenheim-Ring<br />

foilt hebb, müss ik leider ganz fix fassstelln, dat de lütte Niki<br />

Lauda am bestn nochmol biedn groudn Niki Lauda in de<br />

Liehr gohn schull. Dat wör mit 13 Johr mien „Hockenheim-<br />

Ring“ oppm Hoff Wat wör pussiert? Morgens ha dat noch<br />

reegnt un von de veeln Rundn wör de Ünnergrund nu ganz<br />

matschig wordn un biedn Bremsn hett mi dat denn ut de<br />

Bohn schmetn, sou dat ik mit de Stousstang an de Schüün<br />

46<br />

Sommer Herbst 2023


lang schrammt bünn. Fuurts seech ik Vadders mit houchroutn<br />

Kopp vör mien geistig Oug, wie he mi de Uhrn vull quaken<br />

dä. Dit Gequake wull ik opp keen Fall in Würklichkeit<br />

erlebn, also hebb ik ierstmol Bestandsoppnohm mokt. Wat<br />

hebbt wi denn hier, segg ik sou to mi sübbs. Ne Stousstang,<br />

de nix afkreegn hett un een schwattn Gummistrich an de<br />

Schüünwand. To de Tiet han de Stousstangn noch een Gummistriepn<br />

vör dran un de ha jetz ne tämlich lange Spur an de<br />

Schüünwand toogn. Dat nütz jo nix, ik müss gau von Niki<br />

Lauda tunn Putzdübl mutiern. Ruckzuck ha ik een Ammel<br />

mit hitt Woder her söcht un een ollichn Sprütter Pril dortou<br />

gebn. Ne oule Schouböss leeg jümmers neben de Blangdör,<br />

vör denn Fall, dat eener mit schietige Steebl von butn int Hus<br />

wull. Mit disse Böss hebb ik mi denn ne Stünn lang an de<br />

Schüünwand vergnoicht, bit de schwatte Gummistrich komplett<br />

verschwunn wör. Kuum ha ik mien Arbeit erledigt,<br />

koim Vadders ouk a mitn Tregger oppm Hoff. „Wer is hier<br />

denn mitn Panzer üm de Schüün führt?“, froig he mi. Ik geev<br />

to Antwurt:“ Ik hebb blous een poor Rundn mitn Audi dreiht,<br />

is ober nix pussiert!“ Wo ik nu jüss sou ant Autoführn in<br />

mien Flegeljohrn trüch dinken dou, falt mi noch ne annere<br />

Begebenheit mit Hans in, de sik ungefeer veer Johr loter<br />

afspeelt hett. Ouk Hans ha bannig Gefalln an Autoführn<br />

fundn. Jümmer Hoff wör ober man veel to lütt tunn hin un<br />

her juggeln. Sien üllerer Brouder Peter ha sik toumols son<br />

lüttn, plietschen Fiat köfft un Hans hett sik dissn Fiat eenfach<br />

mol kott „utleent“, ohne dat Peter dat wies wordn is. He is<br />

dormit von Hoff führt un nei denn de Stroot no Sellhorn<br />

houch. Opp halbm Wech boich he links Richtung „Hein sien<br />

Dann“ in Füldwech af un hett denn lüttn Fiat denn mol sou<br />

richtig Zunder gebn. Trüch güng dat bi Korl Somplatzki vörbi<br />

un anschließend weer Richtig Wangersen. As he bi Tine<br />

Hinners, denn Wangerser Dörpsloden, vörbi koim, kreech<br />

Tine em to Gesich un se segg to Hans sien Mudder, de jüss in<br />

Lodn inkoipn dä: „Mensch Marga, ik grolier ouk to Hans<br />

sien Führerschien, wannehr hett he denn bestohn?“<br />

„Bestohn? Von wegen, bestohn!“, roip Marga oppgereecht,<br />

„De lütte Döspaddel is woll naasch (närrisch) wordn,<br />

de hett öberhaupt keen Führerschien!“<br />

Plattdüütsch Weken:<br />

Dor mööt wi hen!<br />

Darauf haben viele<br />

Plattschnacker sehnsüchtig<br />

gewartet: Nach<br />

Corona-bedingter<br />

Zwangspause veranstaltet<br />

der Verein<br />

„För Platt“ in diesem<br />

Jahr endlich wieder<br />

seine „Plattdüütsch<br />

Weken“ im gesamten<br />

Landkreis Harburg!<br />

Den ganzen September und Oktober hindurch<br />

soll überall im Landkreis Harburg gezeigt<br />

werden, wie bunt und vielfältig sich das kulturelle<br />

Leben in der alten Heimatsprache<br />

präsentieren lässt.<br />

Wie schon in den vergangenen Jahren hat der<br />

Verein „För Platt“ alles gesammelt, was bei<br />

den „Plattdüütsch Weken“ passieren soll und<br />

daraus ein kostenloses Programmheft zusammengestellt,<br />

das an vielen Orten im gesamten<br />

Kreisgebiet verteilt wird. Zusätzlich werden<br />

alle Veranstaltungen auch auf der Homepage<br />

des Vereins unter www.foer-platt.de im Terminkalender<br />

veröffentlicht werden.<br />

Klönkrings, Theatergruppen, Kultur- und<br />

Heimatvereine, Musiker, Gesangvereine,<br />

Kleinkünstler, Kinder und Jugendliche sowie<br />

Einzelpersonen beteiligen sich wieder mit<br />

kreativen Ideen.<br />

Weitere Auskünfte gibt es beim „För Platt“-<br />

Vorsitzenden Friedhelm Schneider,<br />

Am Heidberg 14, 21220 Seevetal,<br />

Tel. 04105 <strong>–</strong> 83865,<br />

E-Mail: schneider@foer-platt.de oder bei<br />

Schriftführerin Astrid Sitarz,<br />

Evendorf Schwindeweg 4,<br />

21272 Egestorf-Evendorf,<br />

Tel. 04175 <strong>–</strong> 1212.<br />

Herbst 2023 47


nter nter alten ieel<br />

ieel<br />

Lust auf lebendige Stadtgeschichte?<br />

Dann auf nach Lüneburg!<br />

Die mittelalterliche Historie der Salz- und Hansestadt wird im<br />

Herbst zum Leben erweckt: Wilde Wettspiele, spannendes<br />

Fassrollen und ein bunter Festumzug erwarten die Besucher<br />

vom 29. September bis 01. Oktober 2023 bei den Lüneburger<br />

Sülfmeistertagen. Für den amtierenden Sülfmeister Gerd<br />

I. wird es Zeit, seinen Titel abzugeben und das mittelalterliche<br />

Spektakel rund um das Thema Salz nach der Pandemie-Pause<br />

zum 18. Mal in der Hansestadt zu feiern <strong>–</strong> organisiert von der<br />

Lüneburg Marketing GmbH.<br />

Um die Sülfmeister zu ehren, die im Mittelalter maßgebend<br />

für die Salzgewinnung und somit den Ruhm und Reichtum<br />

Lüneburgs waren, findet das große Fest mit einem abwechslungsreichen<br />

Programm auf dem Marktplatz vor der historischen<br />

Kulisse des Rathauses statt. Dazu gehören die spannenden<br />

Wettspiele um den Titel der Sülfmeister:in, Gaukler und<br />

ein Mittelaltermarkt sowie Live-Musik.<br />

Das Wochenende startet musikalisch: am Freitagnachmittag<br />

nach der offiziellen Eröffnung erklingt stimmungsvolle Live-<br />

Musik auf der Marktplatz-Bühne.<br />

Ein beeindruckendes historisches Spektakel: Die Lüneburger<br />

Sülfmeistertage.<br />

Foto: Lüneburg Marketing GmbH Mathias Schneider<br />

Am Samstag stehen traditionell die Wettspiele im Mittelpunkt.<br />

Auf dem Markt treten Firmen und Vereine in historischen,<br />

lustigen und spannenden Disziplinen gegeneinander an. Dabei<br />

wird von allen Teilnehmern nicht nur Kampfgeist, sondern<br />

auch Geschicklichkeit und Schnelligkeit gefordert. Die Mannschaft,<br />

die beim Finale das große Kopefass als schnellste über<br />

den Markt rollt, stellt den/die neuen Sülfmeister:in. Am Abend<br />

wird der/die neue Sülfmeister:in als Repräsentant für Lüneburg<br />

feierlich gekürt.<br />

Schon bevor die Wettspiele beginnen, lädt der Wochenmarkt<br />

Samstag ab 7 Uhr zum Einkaufen ein. Begleitet wird das<br />

Wochenendspektakel von Kleinkünstlern, welche die gesamte<br />

Innenstadt beleben werden. Zusätzlich bietet das Festprogramm<br />

durch das Mitwirken des Arbeitskreises Lüneburger<br />

Altstadt (ALA), der Stadtwache, dem Deutschen Salzmuseum,<br />

sowie dem Museum Lüneburg ein mittelalterliches Flair.<br />

Am Sonntag führt der/die frisch gekürte Sülfmeister:in mit<br />

dem Gewinnerteam ab 11 Uhr den großen Festumzug an. Zahlreiche<br />

Unternehmen, Vereine und Gruppen sowie Spielmannszüge<br />

aus der Region präsentieren sich farbenfroh. Darüber<br />

hinaus wird der Sonntag zum Erlebnis-Sonntag <strong>–</strong> der Handel<br />

48<br />

Frühjahr Herbst 2023


Der abwechslungsreiche Mittelaltermarkt.<br />

<br />

Foto: Lüneburg Marketing GmbH Mathias Schneider<br />

Spannend und authentisch: Die Sülfmeistertage.<br />

<br />

Foto: Lüneburg Marketing GmbH Mathias Schneider<br />

öffnet von 13 bis 18 Uhr die Türen und lädt zum Shopping in<br />

der Innenstadt ein. Gleichzeitig können sich Interessierte ein<br />

königliches Autogramm abholen: das Treffen der<br />

König:innen aus ganz Norddeutschland lässt die Herzen<br />

höherschlagen. Der krönende Abschluss der Sülfmeistertage<br />

findet ab 16:30 Uhr auf dem Marktplatz statt: die Siegermannschaft<br />

zieht ein und die traditionelle Fass-Verbrennung<br />

bestätigt den/die neue/n Sülfmeister:in in seinem/ ihrem Amt.<br />

Nahtlos weiterfeiern dürfen die Besucher der Innenstadt bei<br />

dem Programm „Musik zum Tag der Deutschen Einheit“. Am<br />

2. Oktober stimmen verschiedene Chöre und Musikschulen<br />

sowie Geschichten zur Wendezeit musikalisch auf den Nationalfeiertag<br />

ein. Mit „Deutschland singt und klingt“ wird<br />

deutschlandweit beim gemeinsamen Singen der 3. Oktober<br />

zu einem stimmungsvollen Gemeinschaftserlebnis.<br />

Mehr zum Programm unter www.suelfmeistertage.de<br />

Lüneburg: in Stein gemeißelte<br />

Stadtgeschichte<br />

Lüneburger Heide und Elbtalauen gleicht einer riesigen<br />

Schatzkiste. Backsteingotik und mittelalterliche Gassen,<br />

Rathaus und Alter Kran <strong>–</strong> sie erzählen in Stein gemeißelte<br />

Stadtgeschichte.<br />

Neben den Sülfmeistertagen wartet Lüneburg mit einem<br />

großen Strauß an Erlebbarem auf. Die Stadtführungen führen<br />

durch salzige und kulinarische Ecken der Stadt, wandeln auf<br />

den Spuren der „Roten Rosen“ oder zurück in die Zeit um<br />

1200, als Lüneburg erstmals die Stadtrechte erhielt.<br />

Wer möchte, kann diese malerisch schöne Stadt auch mit<br />

dem Fahrrad unsicher machen. Denn in einer waschechten<br />

Studentenstadt wie Lüneburg ist das Rad das Fortbewegungsmittel<br />

Nummer Eins. Die Studierenden sind es auch, die dazu<br />

beitragen, dass Lüneburg zwar historisch, aber nicht veraltet<br />

ist. Urige Gasthäuser und hippe Bars prägen das Stadtbild<br />

genauso wie kleine Läden und charmante Cafés. Ein besonderer<br />

Tipp: In der Weihnachtszeit verzaubert die Hansestadt<br />

mit ihren geschmückten Gassen, warmen Lichtern und duftenden<br />

Märkten große und kleine Weihnachtsfreunde.<br />

Lüneburg ist ein Wohlfühlort, an dem es alles gibt, nur keine<br />

Langeweile. Denn die alte Salz- und Hansestadt zwischen<br />

Mehr Infos<br />

Herbst 2023 49


Infos, Tipps & Trends <strong>–</strong> für Sie entdeckt zwischen Elbestrand und Heidesand<br />

40 Jahre Steller Hochzeitswald<br />

Zu Wäldern haben viele Menschen<br />

eine besondere Beziehung.<br />

Sie sind ein vielfältiges<br />

Ökosystem und gleichzeitig<br />

Logo Dunkel-Grün 100/50/100/19<br />

dienen sie auch dem Erleben<br />

und der Erholung in der<br />

Natur.<br />

Der Steller Hochzeitswald<br />

war<br />

der Erste seiner<br />

Art in Deutschland<br />

und Vorbild<br />

für viele Kommunen,<br />

in denen es<br />

heute Hochzeits- oder<br />

Jubiläumswälder gibt. Es war<br />

Anfang der 1980er Jahre, die<br />

Zeit, in der das Waldsterben<br />

allgegenwärtig in der Gesellschaft<br />

war. Der Steller Hochzeitswald<br />

sollte ein öffentlich<br />

getragener Beitrag für aktiven<br />

Umwelt- und Naturschutz mitten<br />

in der Gemeinde werden. Ein<br />

und vielen Bürger:innen. Die<br />

Idee zum Steller Hochzeitswald<br />

brachte Werner Lüttgen aus<br />

einem Schwedenurlaub mit.<br />

Gemeinsam mit dem Gründer<br />

und damaligen Vorsitzenden<br />

des Grünen<br />

Kreises, Hermann<br />

Ohl wurde<br />

begonnen, die<br />

Idee des Hochzeitswaldes<br />

in ein<br />

Konzept zu gießen.<br />

Im Jahr 19<strong>82</strong><br />

wurden mit der Gemeinde<br />

Stelle Gespräche geführt, wie<br />

das Projekt realisiert werden<br />

könnte. Es bot sich dann dafür<br />

eine Fläche zwischen einem<br />

Wohn- und Gewerbegebiet an,<br />

die als Grüngürtel vorgesehen<br />

war. Durch einen Beschluss des<br />

Gemeinderates kam es dann zu<br />

Realisierung dieses Gemein-<br />

Grundstücke angekauft. Die<br />

Fläche beträgt heute rund 22.000<br />

qm. Im Jahr 1989 wurde auf der<br />

Fläche auch noch ein Feuchtbiotop<br />

als weiterer zusätzlicher<br />

Lebensraum für Flora und Fauna<br />

eingerichtet. Verschiedene Wege<br />

und Brücken laden dazu ein, den<br />

Hochzeitswald für Spaziergänge<br />

zu nutzen oder einfach zu verweilen<br />

und die Natur zu genießen.<br />

Der Hochzeitswald hat zwei<br />

beschilderte Eingänge. Der<br />

Haupteingang befindet sich in<br />

Urkunde belohnt. Neben den<br />

Bäumen gibt es über 500<br />

Heckensträucher, über 20.000<br />

Krokusse, 700 Narzissen sowie<br />

große Flächen mit Bärlauch. Ein<br />

besonderer Bereich ist auch der<br />

etwa 400 qm große Rhododendronpark<br />

der 2007 entstand.<br />

Nachdem die Fläche 1991 komplett<br />

bepflanzt und daher nur<br />

noch Ersatzpflanzungen möglich<br />

waren, wurden weitere Jubiläumsflächen<br />

in Stelle und Fliegenberg<br />

angelegt.<br />

Stück Natur zum Erleben vor<br />

der Haustür, realisiert von der<br />

Gemeinde, dem Grünen Kreis<br />

schaftsprojektes im Bereich Am<br />

Schafwedel / Duvendahl. Es<br />

wurden dafür von der Gemeinde<br />

der Straße Am Schafwedel.<br />

Die Bäume im Hochzeitswald<br />

sollten zu besonderen Anlässen<br />

wie Grüne Hochzeit, Silberne<br />

Hochzeit oder auch Goldene<br />

Hochzeit gepflanzt werden. Die<br />

ersten öffentlichen Pflanzungen<br />

erfolgten am 23. April 1983,<br />

da mals gemeinsam mit Bürgermeister<br />

und Gemeindedirektor<br />

und wurden musikalisch begleitet<br />

vom Blasorchester des TSV<br />

Stelle. Seitdem kamen rund 300<br />

Bäume hinzu, die heute teilweise<br />

eine sehr stattliche Größe haben.<br />

Jede Pflanzung wurde mit einer<br />

Der Hochzeitswald braucht wie<br />

auch andere Grünflächen eine<br />

regelmäßige Pflege. Die normalen<br />

Pflegearbeiten werden seit<br />

Beginn von einem engagierten<br />

Team des Grünen Kreises jeweils<br />

am letzten Samstag im<br />

Monat ab 10 Uhr durchgeführt.<br />

Unterstützung durch Interessenten<br />

ist jederzeit erwünscht. Einfach<br />

mal an einem der Termin<br />

vorbeikommen. Bei größeren<br />

Arbeiten kommt dann auch der<br />

Bauhof der Gemeinde Stelle<br />

zum Einsatz.<br />

www.grünerkreis-stelle.de<br />

50<br />

Herbst 2023


Infos, Tipps & Trends <strong>–</strong> für Sie entdeckt zwischen Elbestrand und Heidesand<br />

Große Herbstausstellung am 16. und 17. September 2023 in der Staudengärtnerei Härlen<br />

Die Staudengärtnerei Härlen<br />

lädt ein zur großen Herbstausstellung<br />

am 16. und<br />

17.09.2023 von 11.00 Uhr bis<br />

16.00 Uhr. Das Geschäft ist<br />

nur am Samstag bereits ab<br />

8 Uhr geöffnet.<br />

Erleben Sie die großartige<br />

Vielfalt von mehr als 1.800<br />

Staudenarten- und sorten<br />

sowie ein umfangreiches<br />

Gehölzsortiment.<br />

Die Produktionsflächen hinter<br />

den Gewächshäusern sind<br />

nur an diesem Wochenende<br />

für Sie zum Einkaufen geöffnet.<br />

Die Herbstausstellung<br />

präsentiert sich mit einem<br />

riesigen Rahmenprogramm:<br />

<strong>–</strong> selbstgenähte Taschen<br />

by dini <strong>–</strong> Nadine Bürger<br />

<strong>–</strong> Outdoorkissen<br />

von Petra Dehning<br />

<strong>–</strong> Wein und Sektgenuss<br />

vonThomas Sajak<br />

<strong>–</strong> Selbstgenähte Kissen<br />

von A. Ullrich-Harlos<br />

<strong>–</strong> Drechselarbeiten aus Holz<br />

von Günther Kröger<br />

<strong>–</strong> Pilzcoach Birgit Tewes<br />

<strong>–</strong> Selbstgefertigte Karten<br />

von Rosemarie Manns<br />

<strong>–</strong> Kaffee und Kuchen sowie<br />

<strong>–</strong> Honig aus der Region<br />

<strong>–</strong> Kunsthandwerkliches<br />

von Silvia Kräcker<br />

<strong>–</strong> Papierobjekte aus Draht<br />

und Holz von Adelheid<br />

Schindler<br />

<strong>–</strong> Kunstwerke aus<br />

Glasperlen von<br />

Astrid Bendorf<br />

<strong>–</strong> Keramikarbeiten von<br />

Nicola Koch und Uta<br />

Böther<br />

<strong>–</strong> Gitta Helms mit Ihrem<br />

Buch „Schachbrettblume“<br />

<strong>–</strong> Grüner Kreis Stelle e.V.<br />

stellt den Verein vor<br />

<strong>–</strong> Anika Tausch von den Ton<br />

Tanten mit Tonarbeiten<br />

<strong>–</strong> Vogelhäuser von<br />

Astrid Richter<br />

<strong>–</strong> Der THW Helferverein mit<br />

Pommes, Wurst und<br />

Getränken<br />

<strong>–</strong> Brigitte Bellinghofen und<br />

Marga Albermann mit<br />

Naturkosmetik und Seifen<br />

<strong>–</strong> Tetiana Plaspohl mit<br />

Dekotabletts und<br />

Drahtkörben<br />

<strong>–</strong> Kutschfahrten durch die<br />

Gärtnerei mit der Fahrsportgruppe<br />

Elbe-Geest e.V.<br />

<strong>–</strong> Puppenkleidung, Schürzen,<br />

Taschen von Helma Boltze<br />

<strong>–</strong> Kunsthandwerk von<br />

Frau Roßner<br />

<strong>–</strong> Brotaufstriche und<br />

Chutneys vom<br />

Chaosgarten Wenk<br />

• Mehr als 1800 verschiedene Staudenarten<br />

• 25000 m² Anbaufläche<br />

• Umfangreiches Gehölzsortiment<br />

• Schaugärten ganzjährig geöffnet<br />

• Sortenechte gesunde Pflanzen<br />

mit kräftigem Wuchs<br />

• Anerkannter<br />

Qualitätsbetrieb<br />

Unter den Linden 100<br />

21435 Stelle<br />

Telefon: 04174/2221<br />

Fax: 04174/4405<br />

E-Mail: Info@haerlen-stauden.de<br />

www.haerlen-stauden.de<br />

... und natürlich Stauden,<br />

Stauden, Stauden in den<br />

Produktions flächen, Gehölze,<br />

Dekorationsartikel und vieles<br />

mehr.<br />

Wir danken allen Ausstellern<br />

für die Teilnahme an der<br />

Ausstellung und wünschen<br />

allen Besuchern sehr viel<br />

Spaß und Freude an dieser<br />

ganz besonderen Herbstausstellung.<br />

Herbst 2023 51


acken acken eitreise<br />

eitreise<br />

in ein ein<br />

verscwundene verscwundene el<br />

el<br />

Von Carsten Weede<br />

Andreas Karmers lässt die Hamburger Gängeviertel<br />

in seinem Film „Wir waren das dunkle<br />

Herz der Stadt“ wiedererstehen.<br />

Ein letztes Flackern auf der Leinwand. Das Licht geht an.<br />

Das fachkundige Publikum im „Gebra Cinema“ klatscht<br />

begeistert. „Dieser Film trifft einen Nerv“, sagt Hans-Peter<br />

Klüver, erfahrener Dokumentarfilmer aus Fleestedt, als der<br />

Applaus langsam verebbt. Die versammelten Filmautoren<br />

und Amateur-Dokumentarfilmer haben gerade eine beeindruckende<br />

Zeitreise hinter sich. Auf der großen Leinwand im<br />

kleinen Clubkino von Georg Brand in Hamburg-Farmsen<br />

liefen nacheinander der zweite sowie der dritte und letzte Teil<br />

des insgesamt knapp sechsstündigen Filmepos „Wir waren<br />

das dunkle Herz der Stadt <strong>–</strong> der Untergang der Hamburger<br />

Gängeviertel“. Den ersten Teil hatten die Filmautoren bereits<br />

Wochen zuvor im „Gebra Cinema“ gesehen. „Nach dem<br />

packenden ersten Teil waren wir alle gespannt, wie es weitergehen<br />

würde <strong>–</strong> und es war großartig“, sagt Hans-Peter Klüver.<br />

Bereits seit Oktober 2022 lockt der Film von Andreas<br />

Karmers Woche für Woche zahlreiche Zuschauer in die Hamburger<br />

Programmkinos. Zuerst lief das Doku-Drama in den<br />

Zeise Kinos, danach zeigten auch das Metropolis, das Alabama,<br />

das Magazin Filmkunsttheater und das Abaton den Film.<br />

Der Große Barkhof, in unmittelbarer Nähe zur zentralen<br />

St. Jakobikirche, galt um 1900 als eine der schlimmsten<br />

Bordellstraßen Hamburgs. In den Hinterhäusern und<br />

Dachkammern des Viertels mit seinen verwinkelten<br />

schmalen Gängen und Höfen lebten Gelegenheitsarbeiter,<br />

einfache Handwerker, Kleinhändler, Kutscher und<br />

Hausknechte in schlimmsten Wohnverhältnissen.<br />

<br />

Foto: Staatsarchiv Hamburg<br />

Auf der Leinwand im Gebra-Ckubkino wird eine längst<br />

vergangene Zeit lebendig. Das Publikum taucht in das<br />

pralle Leben der Gängeviertel ein. <br />

Foto: Carsten Weede, Quelle: Staatsarchiv Hamburg<br />

52 Herbst 2023


Nach der Vorstellung interviewt Wolfgang Thomas<br />

(links) den Filmemacher Andreas Karmers. Der beantwortet<br />

bereitwillig auch die Fragen aus dem Publikum.<br />

<br />

Foto: Carsten Weede<br />

Andreas Karmers hat mit seiner Arbeit als Maler und<br />

Lackierer einen großen Teil des Geldes für sein Filmprojekt<br />

verdient.<br />

<br />

Foto: Claudia Pegel<br />

„Allein in den Zeise Kinos hatten wir bereits mehr als 5.000<br />

Besucher“, freut sich Andreas Karmers über den unerwarteten<br />

Erfolg. Er versucht bei jeder Vorführung seines Filmes<br />

dabei zu sein, spricht vor und nach der Filmschau mit dem<br />

Publikum.<br />

Zehn Jahre lang hat der 57-jährige Künstler an seinem<br />

Film über die Hamburger Gängeviertel gedreht <strong>–</strong> ganz nach<br />

dem Motto: „was lange währt, wird endlich gut“. Kritiker<br />

und Publikum äußern sich gleichermaßen entzückt über das<br />

Ergebnis. „Das ist ein faszinierender Film. Man sieht, fühlt<br />

und riecht diese eng bebauten Viertel vor sich, die so lange<br />

Hamburgs Stadtbild prägten <strong>–</strong> und man begegnet den Menschen,<br />

die darin lebten“, sagt Dokumentarfilmer und Film-<br />

Juror Wolfgang Thomas, der im Anschluss an die Filmvorführung<br />

im Gebra-Clubkino den Künstler Andreas Karmers<br />

interviewte.<br />

Von dessen Leistung zeigten sich die versammelten Filmautoren<br />

schwer beeindruckt: Es sei kaum zu glauben, dass<br />

dieser faszinierende Film von einem Einzelnen und dann<br />

auch noch praktisch ohne Vorkenntnisse und ohne Budget<br />

gemacht wurde. „Wir waren das dunkle Herz der Stadt“ sei<br />

nicht nur eine eindrückliche Beschreibung der Zustände in<br />

den Hamburger Gängevierteln, die einst zu Europas größten<br />

Slums gezählt wurden, sondern auch eine spannende Familiengeschichte<br />

in außergewöhnlichen Zeiten, die stringent<br />

erzählt werde. Der professionell gemachte Film beleuchte<br />

kritisch und ohne Sozialromantik die rücksichtslose Stadtplanung<br />

in einem Jahrhundert der Wirren und Katastrophen.<br />

Andreas Karmers‘ Film beschreibt das Verschwinden der<br />

Gängeviertel am Beispiel einer Familie im Zeitraum von<br />

1880 bis 1980 und macht deutlich, was dieser Verlust für die<br />

betroffenen Bewohner und für die Stadt bedeutete. Walter<br />

Wedstedt <strong>–</strong> der Großvater des Filmemachers <strong>–</strong> führt als Ich-<br />

Erzähler durch den Film und versucht eine Annäherung an<br />

eine alte Stadt, die nicht mehr existiert. Wenn er sich an seine<br />

Kindheit erinnerte, dachte Walter Wedstedt an Straßenmusik,<br />

Abb. links: Die schöne Stimme aus dem Fernsehen: Peter<br />

Bieringer (links) hat schon vor dem Filmprojekt mit<br />

Andreas Kramers zusammengearbeitet. Foto: Jan Kelten<br />

Abb. rechts: Der bekannte Schauspieler Thomas Arnold<br />

liest aus dem „Völkischen Beobachter“.<br />

<br />

Foto: André Röhner<br />

Abb. links: Prominente Besetzung: Ulrich Tukur liest den<br />

Bericht eines Spitzels. <br />

Foto: Katharina John<br />

Abb. rechts: Der 2019 verstorbene Schauspieler, Kabarettist<br />

und Synchronsprecher Helmut Krauss hatte vor<br />

seinem Tod die Beschreibungen von Oberbaurat Wilhelm<br />

Melhop eingesprochen. <br />

Foto: Marcus Renner<br />

Herbst 2023 53


Die historische Aufnahme zeigt die Abbrucharbeiten der<br />

Wohnhäuser am Kehrwiederfleet. Ab dem 16. Jahrhundert<br />

wuchs das Kehrwiederviertel direkt am Stadtwall, heute<br />

Am Sandtorkai, zu einem Arbeiter- und Handwerkerquartier<br />

mit teils enger Gängeviertelbebauung heran.<br />

Für den Bau der Speicherstadt wurden die Bewohner ab<br />

18<strong>82</strong> zwangsumgesiedelt. Das gesamte Wohnviertel wurde<br />

niedergelegt. Foto: Staasarchiv Hamburg<br />

Die historische Aufnahme von der Ecke Stubbenhuk/<br />

Schaartor stammt von einer Reklamemarke, die seinerzeit<br />

für Werbezwecke benutzt wurde.<br />

verfeindete Jugendgangs, blutige Nasen und den Gestank der<br />

Kloake. „Mein Großvater war 1907 geboren worden in einem<br />

der engen Häuser mit Plumsklos auf dem Hof, das sich mehrere<br />

Familien teilten“, berichtet Andreas Karmers. Walter<br />

Wedstedts Mutter betrieb einen Zeitungsladen in der Neustädter<br />

Straße. „Mein Großvater und mein Onkel sind dort<br />

geboren. Damals säumten alte Fachwerkhäuser die Straßen,<br />

die dann den Gründerzeithäusern weichen mussten“, berichtet<br />

der Filmemacher. Der Geschichte seiner Familie, insbesondere<br />

der seines Großvaters als Ich-Erzählerstimme aus<br />

dem Off, stellt Andreas Karmers historische Materialien<br />

gegenüber und zeichnet so den gesellschaftlichen und politischen<br />

Wandel in den Gängevierteln nach.<br />

Die Gängeviertel: Eng mit Fachwerkhäusern<br />

bebaute Wohnquartiere<br />

aus dem 16. und 17. Jahrhundert.<br />

„Von dem einen Hamburger Gängeviertel zu sprechen, ist<br />

falsch. Es gab Gängeviertel in weiten Teilen der Altstadt und<br />

der Neustadt“, erläutert der Regisseur und Produzent in einer<br />

Person. Die größtenteils eng mit Fachwerkhäusern bebauten<br />

Wohnquartiere entstanden im 16. und 17. Jahrhundert. Die<br />

Wohnungen waren oft nur durch schmale Gassen, labyrinthartige<br />

Hinterhöfe, Torwege und die namensgebenden verwinkelten<br />

Gänge zwischen den Häusern zu erreichen. Durch<br />

das Bevölkerungswachstum, das sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

enorm beschleunigte, wurden die Gängeviertel zum<br />

Zuhause von immer mehr in prekären Verhältnissen lebenden<br />

Menschen. Lebten 1852 zu Beginn der Industrialisierung<br />

noch rund 160.000 Menschen in der Hansestadt, so waren es<br />

1900 bereits mehr als 700.000. Die drangvolle Enge in den<br />

Elendsquartieren mit all den negativen Folgen nahm dementsprechend<br />

zu. Neben der Überbevölkerung war vor allem die<br />

Wasserver- und -entsorgung ein Riesen-Problem.<br />

An der Straße Pumpen in der Hamburger Altstadt standen<br />

die Wohnhäuser einst dicht an dicht. Das Quartier wurde<br />

für den Bau eines modernen Kontorhausvietrtels abgerissen.<br />

Foto: Staatsarchiv Hamburg<br />

Die Altstadt-Häuser an der Ecke Pumpen/Burchardstraße<br />

wurden abgerissen. Stattdessen wurde an der Stelle das<br />

Chilehaus gebaut, das Prunkstück des neuen Kontorhausviertels.<br />

Foto: Staatsarchiv Hamburg<br />

54<br />

Herbst 2023


Schmiede-Familie mit Werkzeug und Amboss: In den Gängevierteln lebten und arbeiteten auch zahlreiche Handwerker. Kinderarbeit<br />

war damals weit verbreitet. <br />

Foto: Carsten Weede, Quelle: Staatsarchiv Hamburg<br />

Hafenarbeiter, Seeleute, Gauner, Prostituierte, Handwerker<br />

und Ladenbesitzer lebten in den Gängevierteln eng beieinander.<br />

In einigen Fachwerkhäusern hausten bis zu 25<br />

Arbeiterfamilien in winzigen Wohnungen, die nur durch<br />

dünne Bretterwände voneinander getrennt waren. Andreas<br />

Karmers zeigt die Bewohner der Gängeviertel auf historischen<br />

Aufnahmen im Porträt oder in typischen Straßenszenen.<br />

Jahrelang hat er dafür Fotos und Filmsequenzen gesammelt.<br />

„Alles, was ich kriegen konnte“, sagt der Filmemacher.<br />

Zahlreiche Fotos stammen aus der Privatsammlung seiner<br />

Familie, andere hat er im Hamburger Staatsarchiv entdeckt,<br />

einige historische Filmaufnahmen hat er von Agenturen<br />

So sah die Spitalerstraße vor der Sanierung aus. Heute ist<br />

die Spitalerstraße eine der meistfrequentierten Einkaufsstraßen<br />

Hamburgs. Foto: Staasarchiv Hamburg<br />

Uralthäuser in der Hamburger Altstadt: In der zweiten<br />

Hälfte des 19. Jahrhunderts veränderte sich das Aussehen<br />

Hamburgs tiefgreifend. Aus der von Wallanlagen<br />

umschlossenen Stadt mit engen Gassen und verwinkelten<br />

Fachwerkhäusern entwickelte sich eine Großstadt, die<br />

sich zunehmend über ihre alten Grenzen hinaus ausbreitete.<br />

<br />

Foto: Staatsarchiv Hamburg<br />

Herbst 2023 55


gekauft. Auch in der „Verbrecherkartei“ des Hamburger Polizeimuseums<br />

wurde er fündig: Die Porträts von Frauen und<br />

Männern mit Spitznamen wie „gelbe Hyäne“, „Husarenberta“,<br />

„Schinderhannes“ oder „Indianer-Albert“ beeindrucken<br />

die Zuschauer ebenso wie die vielen historischen Aufnahmen<br />

von Menschen aller Altersgruppen in den schmalen Twieten<br />

der verwinkelten Wohnquartiere mit ihren Geheimgängen<br />

und düsteren Absteigen. In das Gängeviertel der Altstadt<br />

wagte sich die Polizei nur auf Doppelstreife. Die Gegend mit<br />

ihren berüchtigten Spelunken und Kaschemmen galt als<br />

Schlupfwinkel von Verbrechern und Dirnen. Krawalle, Straßenschlachten<br />

und Plünderungen gehörten zur Tagesordnung.<br />

„Halbstarke, Radikale, Verbrecher, Spitzel, Huren, Gottesfürchtige,<br />

Antisemiten, Schöngeister, Gelichter aller Art“ hat<br />

Andreas Karmers das zweite Kapitel seines Doku-Dramas<br />

überschrieben. Der Künstler erweckt darin alle diese Charaktere<br />

zum Leben, indem er <strong>–</strong> wo immer es geht <strong>–</strong> sie auch<br />

mit Originalzitaten zu Wort kommen lässt. Das hält er auch<br />

in anderen Kapiteln seines Filmes durch, wenn beispielsweise<br />

sogenannte „Experten“ ihre Meinung über die unhaltbaren<br />

Zustände in den „Elendsquartieren“ zum Besten geben.<br />

Andreas Karmers zitiert in seinem Film ungekürzt zeitgenössische<br />

Journalisten, Oberbauräte, Investoren und weitere<br />

Obrigkeiten. Die Zitate stammen<br />

aus Dokumenten, die in<br />

den Archiven schlummerten.<br />

„Die Zitate malen meistens<br />

ein einseitig negatives Bild<br />

und blenden das normale<br />

Leben in den Gängevierteln<br />

aus“, sagt Andreas Karmers.<br />

Als Sprecher hat der Regisseur<br />

einige prominente<br />

Schauspieler und Synchronsprecher<br />

für sein Filmprojekt<br />

gewinnen können. So hat<br />

beispielsweise Till Hagen, der<br />

unter anderem auch Hollywood-Star<br />

Kevin Spacey<br />

seine Stimme lieh, den Part<br />

des Ich-Erzählers Walter<br />

Wedtstedt übernommen. Der<br />

2019 verstorbene Schauspieler<br />

und Kabarettist Hellmut<br />

Krauss hat vor seinem<br />

Tod die Rolle des Oberbaudirektors<br />

eingesprochen, Ulrich<br />

Tukur übernahm die Rolle<br />

eines „Virgilanzbeamten“, zu<br />

Deutsch „Spitzel“. Isabella<br />

Lewandowski spricht in dem<br />

Film die Figur der Alma Wedstedt. Auch der 2021 verstorbene<br />

Schauspieler und Hörspielsprecher Wilfried Dziallas war<br />

als Sprecher mit von der Partie. Hinter der Kamera und am<br />

Schneidepult waren ebenfalls renommierte Profis am Werk:<br />

Andreas Karmers konnte Bernd Meiners und Knut Weber als<br />

Kameramänner gewinnen, als Cutter den Filmemacher Janne<br />

Jürgensen.<br />

Dass so viele prominente Profis bereitwillig bei seinem<br />

ungewöhnlichen Filmprojekt mitgemacht haben, ist vermutlich<br />

ganz wesentlich dem Umstand geschuldet, dass man<br />

Andreas Karmers abnimmt, wie sehr er für seine Sache<br />

brennt. „Diesen Film zu machen, war für mich eine absolute<br />

Herzensangelegenheit“, sagt er. Mit der Hamburger Stadtentwicklung<br />

im Allgemeinen und den Gängevierteln im Besonderen<br />

beschäftigt sich der Künstler schon seit Jahrzehnten.<br />

Sein Film macht deutlich, dass die Gängeviertel vielen Zeitgenossen<br />

schon lange vor dem endgültigen Abriss als<br />

Schandflecken galten. Immer unüberhörbarer wurden die<br />

Stimmen, die die moralischen und hygienischen Zustände in<br />

den Gängevierteln anklagten. Tatsächlich wimmelte es dort<br />

von Mäusen und Ratten. Vor allem Kinder erkrankten an<br />

Scharlach, Keuch husten, Diphterie und Masern. Tuberkulose<br />

war weit verbreitet. Bereits 1865 wurden die ersten alten<br />

Das Foto von der Niederstaße am Abzweig Springeltwiete in<br />

der Hamburger Altstadt wurde kurz vor dem Ersten Weltkrieg<br />

aufgenommen. Die Gasse wurde nach Johannes Sprinke<br />

benannt, der das Grundstück 1384 vom Domkapitel gekauft<br />

hatte. Nach ihm wurde die Gasse dann „Sprinkentwiete“<br />

genannt, woraus später im Sprachgebrauch „Springeltwiete“<br />

wurde. Ab 1927 wurde dort der Sprinkenhof als neunstöckiges<br />

Kontorhaus gebaut. <br />

Foto: Staatsarchiv Hamburg<br />

Fachwerkhäuser abgerissen<br />

und durch Neubauten ersetzt,<br />

damals noch von privater<br />

Hand. Seit den 1880er Jahren<br />

wichen viele Wohnhäuser<br />

dem Bau der Speicherstadt<br />

auf den ehemaligen Elbinseln<br />

Kehrwieder und Wandrahm.<br />

Nach der verheerenden<br />

Choleraepidemie 1892<br />

begann die Stadt mit der<br />

großflächigen Beseitigung der<br />

Gängeviertel. Robert Koch,<br />

Leiter des Preußischen Instituts<br />

für Infektionskrankheiten,<br />

beschrieb damals die<br />

Gängeviertel als „Brutstätten<br />

für jeden Ansteckungskeim“.<br />

Der Abriss der Wohnquartiere<br />

zog sich bis in die 1930er<br />

Jahre hin. Den Nationalsozialisten<br />

waren die als „Klein<br />

Moskau“ verschrienen Gängeviertel<br />

seit jeher verhasst.<br />

Straßenzug um Straßenzug<br />

der Hamburger Altstadt fiel<br />

der radikalen Sanierung zum<br />

Opfer. Die „Hochburgen der<br />

56<br />

Herbst 2023


Roten“ wurden plattgemacht. Auf den Abrissflächen wurden<br />

zum Teil neue Wohnungen gebaut, die jedoch für die ehemalige<br />

Bevölkerung unerschwinglich waren. Im Gängeviertel<br />

der Altstadt entstand das neue Kontorhausviertel mit seinem<br />

Prunkstück, dem Chilehaus. Was danach noch von den Gängevierteln<br />

übrig geblieben war, ging größtenteils im Feuersturm<br />

des Zweiten Weltkriegs unter. Letzte verbliebene Reste<br />

mussten in den Jahren 1958 bis 1964 dem Bau des Unilever-<br />

Hauses und der Ost-West-Straße weichen. Eine letzte<br />

geschlossene Hofbebauung mit Fachwerkbauten aus dem<br />

17. Jahrhundert ist mit den denkmalgeschützten Krameramtsstuben<br />

am Michel erhalten geblieben.<br />

Durch den Abriss der Hamburger Gängeviertel verloren<br />

Zehntausende ihre Heimat. Der Film „Wir waren das dunkle<br />

Herz der Stadt“ zeigt, unter welchen Umständen die Hamburger<br />

Gängeviertel beseitigt wurden und wer davon profitierte<br />

und wer nicht. „Stadtentwicklung ist mein großes Thema. Ich<br />

wünsche mir, dass die Stadt sich behutsamer entwickelt und<br />

dass der Denkmalschutz gestärkt wird“, betont Andreas Karmers.<br />

Der gebürtige Hamburger kommt sehr authentisch<br />

rüber, Typ Macher, kein Schnacker. Er hat nach seiner Ausbildung<br />

zum Dekorateur vieles ausprobiert. Unter anderem<br />

war er Bauarbeiter, Seemann, Fließbandarbeiter, OP-Helfer<br />

und Türsteher. Aktuell verdient er die meisten seiner Brötchen<br />

als Maler und Lackierer. Seine Erfüllung aber findet er<br />

seit vielen Jahren in ungewöhnlichen künstlerischen Projekten:<br />

Andreas Karmers malt, zeichnet, schreibt und produziert<br />

Hörbücher <strong>–</strong> und sorgt neuerdings auch als Filmemacher für<br />

Furore. Einige seiner früheren Projekte fanden bereits<br />

beträchtliche Anerkennung und bescherten Andreas Karmers<br />

in der Hamburger Kulturszene den Ruf, ein besonders kreativer<br />

Kopf zu sein. Großes Lob bekam er beispielsweise für<br />

die Vertonung der letzten <strong>Ausgabe</strong> der SPD-Zeitung „Vorwärts“.<br />

Die Zeitung vom 28. Februar 1933 mit dem Reichstagsbrand<br />

auf der Titelseite wurde zwar noch gedruckt, aber<br />

nicht mehr ausgeliefert. „Das Verlagshaus wurde gestürmt,<br />

die Zeitung beschlagnahmt und verboten“, berichtet der vielseitige<br />

Künstler. Er habe ein Zeichen für Demokratie und<br />

Pressefreiheit setzen wollen und deshalb die <strong>Ausgabe</strong> komplett<br />

vertont: „Mit Artikeln, Meldungen, Werbung und sogar<br />

mit dem Lottogewinn und einem Soundkonzept inklusive<br />

zeitgenössischer Lieder, um die Stimmung an diesem Tag<br />

einzufangen.“ Auch als Comic-Zeichner und Maler hat sich<br />

Andreas Karmers schon einen Namen gemacht. 2015 gründete<br />

er den Karmers-Verlag auf St. Pauli, der in erster Linie<br />

Eigenproduktionen des Namensgebers veröffentlicht.<br />

Der Künstler finanziert seine Projekte weitestgehend aus<br />

eigener Tasche. Auch für seinen Film hat er keine öffentlichen<br />

Fördermittel bekommen. Den größten Teil des Geldes<br />

für seine rund 130.000 Euro teure Filmproduktion verdiente<br />

er mit seiner Arbeit als Maler und Lackierer. Durch Crowdfunding<br />

und private Förderer kam auch Einiges zusammen,<br />

aber trotzdem musste Andreas Karmers Schulden machen.<br />

Trotzdem blieb er hartnäckig bei der Sache, steckte jeden<br />

Euro, den er nicht zum Leben brauchte, in sein Filmprojekt.<br />

„Es ging nur langsam voran, aber am Ende ist der Film doch<br />

fertig geworden“, sagt er. Das an sich grenzt schon an ein<br />

Wunder, „aber dass dabei ein fast sechsstündiger Film zur<br />

Geschichte meiner Familie und der Gängeviertel herauskommen<br />

würde, hätte ich mir niemals träumen lassen“. Wie<br />

gesagt, einen nüchternen Dokumentarfilm hat Andreas Karmers<br />

nicht gemacht. Seine unkonventionelle, künstlerisch<br />

überzeugende Erzählform macht „Wir waren das dunkle<br />

Herz der Stadt“ zu einem lehrreichen, sehenswerten und<br />

besonderen Film <strong>–</strong> und der überzeugte auch das fachkundige<br />

Publikum im Gebra-Clubkino.<br />

https://www.karmers-hamburg.com<br />

Letzter Rest der historischen Bebauung am Valentinskamp<br />

in den 1980er Jahren. Das heute oft als „Gängeviertel“<br />

bezeichnete Quartier zwischen Valentinskamp,<br />

Caffamacherreihe und Speckstraße ist kein Gängeviertel<br />

im eigentlichen Sinne. <br />

Foto: Andreas Karmers<br />

Wie hier in der Lemkentwiete in der Hamburger Altstadt<br />

war die Wasserver- und -entsorgung in den Gängevierteln<br />

ein riesiges Problem. Abfall und Fäkalien landeten häufig<br />

in den Fleeten. <br />

Foto: Staatsarchiv Hamburg<br />

Herbst 2023 57


Die schönsten Badeerlebnisse zwischen Elbestrand und Heidesand<br />

Wendland<br />

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58<br />

Herbst 2023


Die schönsten Badeerlebnisse zwischen Elbestrand und Heidesand<br />

Das Hallenbad Over feiert am 27. September 2023<br />

sein 50jähriges Bestehen.<br />

Das Hallenbad Over feiert am 27. September 2023<br />

Aus diesem Anlass haben wir verschiedene Veranstaltungen geplant:<br />

sein 50jähriges Bestehen.<br />

Sonntag, 3. September:<br />

Aus diesem Anlass haben wir verschiedene Veranstaltungen geplant:<br />

08.00 bis 10.00 Uhr schwimmen für Jedermann<br />

Sonntag, 3. September:<br />

08.00 08.00 bis 10.00 Uhr: Begrüßung Uhr schwimmen und Anschwimmen für Jedermann mit<br />

08.00 Uhr: Begrüßung der Bürgermeisterin<br />

und Anschwimmen mit<br />

anschließend kleiner der Snack Bürgermeisterin<br />

mit Kaffee/Tee/Getränken im Foyer<br />

anschließend kleiner Snack mit Kaffee/Tee/Getränken im Foyer<br />

10.00 bis 15.00 Uhr Kinder-Spiele-Tag<br />

10.00 bis 15.00 Uhr Kinder-Spiele-Tag<br />

Freitag, 8. September:<br />

Freitag, 8. September:<br />

18.00 bis 21.00 Uhr Sportschwimmen <strong>–</strong> Fit ins Wochenende<br />

18.00 bis 21.00 Uhr Sportschwimmen <strong>–</strong> Fit ins Wochenende<br />

Donnerstag, 14. September:<br />

Donnerstag, 14. September:<br />

06.30 bis bis 09.30 09.30 Uhr Uhr Frühschwimmen<br />

Frühschwimmen<br />

(Wassergymnastik für für Jedermann ab 08.00 ab 08.00 Uhr) Uhr)<br />

Montag, 18. September:<br />

Montag, 18. September:<br />

18.00 Uhr Aqua-Fitness im im Tiefwasser Tiefwasser<br />

Mittwoch, 27. September:<br />

Mittwoch, 27. September:<br />

16.00 bis 18.00 Uhr offener Spiele-Nachmittag<br />

16.00 bis 18.00 Uhr offener Spiele-Nachmittag<br />

kostenfreies Schnuppertraining vom Tauchclub Stelle e.V.<br />

kostenfreies Dienstags Schnuppertraining von 20.00 bis 21.00 Uhr: vom für Tauchclub Erwachsene Stelle e.V.<br />

Sonntags von Dienstags 17.00 bis von 18.00 20.00 Uhr: bis für 21.00 Kinder, Uhr: Jugendliche für Erwachsene und Familien.<br />

Sonntags Nähere von Infos 17.00 dazu bis erhalten 18.00 Sie Uhr: unter für www.tauch-club-stelle.de<br />

Kinder, Jugendliche und Familien.<br />

Nähere Infos dazu erhalten Sie unter www.tauch-club-stelle.de<br />

Bei allen Aktionen ist der Eintritt frei!!!<br />

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Herbst 2023 59


olles olles rogramm rogramm um um<br />

70. eburtsta<br />

eburtsta<br />

von Carsten Weede<br />

Freilichtmuseum am Kiekeberg:<br />

Hereinspaziert in die „Königsberger Straße“<br />

und Dorfalltag der Nachkriegszeit erleben!<br />

Darstellerinnen von „Gelebte Geschichte“ in der 1970er<br />

Jahre-Telefonzelle am Kiekeberg, <br />

Fotos: FLMK<br />

„Ja, genau so war es damals. So sah es auch bei uns im Dorf<br />

aus“ <strong>–</strong> viele Besucher erkennen in der „Königsberger Straße“<br />

im Freilichtmuseum am Kiekeberg jede Menge Sachen, die<br />

ihnen aus ihrer Jugend bekannt sind. Eine gelbe Telefonzelle<br />

zum Beispiel, die gab es vor ein paar Jahrzehnten noch in<br />

jedem Dorf. Vertretern der „Generation Wählscheibe“ zaubert<br />

dieser vertraute Anblick meist ein nostalgisch verklärtes<br />

Lächeln ins Gesicht. Dagegen ist es für junge Museumsbesucher,<br />

die mit dem Smartphone aufgewachsen sind, kaum<br />

vorstellbar, wie „vorsintflutlich“ Telekommunikation<br />

„damals“ funktionierte. „An der Telefonzelle in der Königsberger<br />

Straße fragte mich mein Enkelkind, wofür man die<br />

damals brauchte“, sagte Sybille Kahnenbley, Stiftungsratsvorsitzende<br />

des Freilichtmuseums am Kiekeberg anlässlich<br />

der Eröffnung des Projekts. Kein Handy <strong>–</strong> heute undenkbar<br />

und doch gar nicht so lange her. Ein Bummel durch die<br />

„Königsberger Straße“ sorgt in jeder Altersgruppe für Aha-<br />

Erlebnisse.<br />

Das Freilichtmuseum am Kiekeberg in Ehestorf feiert in<br />

diesem Jahr sein 70-jähriges Bestehen. Und da passt es natürlich<br />

gut, dass nach zehn Jahren Planung und fünf Jahren<br />

Bauzeit zum runden Geburtstag auch die „Königsberger<br />

Straße“ eingeweiht werden konnte. Zur Eröffnung war alles<br />

mit Wimpeln geschmückt <strong>–</strong> wie zum Schützenfest auf dem<br />

Dorf. Hunderte Mitglieder des Fördervereins des Freilichtmuseums<br />

am Kiekeberg e.V., Projektförderer sowie Vertreter<br />

aus Politik und Kultur gaben sich ein Stelldichein. Darsteller<br />

der ,,Gelebten Geschichte“ in zeittypischer Kleidung vervollständigten<br />

das Bild. Stefan Zimmermann, der seit fünf Jahren<br />

Direktor des Freilichtmuseums ist, dankte vor allem den<br />

früheren Besitzern der Gebäude und Läden für ihr Vertrauen,<br />

den Fördernden für ihre finanzielle Unterstützung und seinem<br />

Vorgänger, Professor Dr. Rolf Wiese, für dessen Idee zum<br />

Projekt und die Drittmittelbeschaffung zur Umsetzung. Die<br />

60 Herbst 2023


Kosten belaufen sich auf insgesamt 6,14 Millionen Euro.<br />

Rund vier Millionen davon übernimmt der Bund. „Hier hat<br />

das Freilichtmuseum deutschlandweit etwas Einmaliges<br />

geschaffen. Wo sonst gibt es eine ganze Straße, die die jüngere<br />

Geschichte, das Dorfleben in den Jahrzehnten nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg, so anschaulich vermittelt?“, lobte der<br />

CDU-Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses<br />

Michael Grosse-Brömer das Projekt und<br />

alle daran Beteiligten.<br />

„Die Königsberger Straße ist eines der schönsten Bauprojekte,<br />

die wir fördern“, sagte Katharina Cramer-Hadjidimos,<br />

Referatsleiterin bei der Beauftragten der Bundesregierung<br />

für Kultur und Medien. Das Projekt stelle informativ<br />

und eindrücklich die großen Fluchtbewegungen der Nachkriegszeit<br />

dar und habe in dieser Form eine bundesweit<br />

modellhafte Wirkung. „Der Ausstellungsabschnitt macht<br />

nicht nur einen wesentlichen Teil der deutschen Nachkriegsgeschichte<br />

greifbar, sondern belegt auch eindrücklich die<br />

Toleranz und Aufnahmefähigkeit der damaligen Gesellschaft<br />

einerseits sowie die Integrationsfähigkeit von Zugezogenen<br />

andererseits. Das eröffnet den Besucherinnen und Besuchern<br />

nicht nur einen Rückblick, sondern im besten Fall auch ein<br />

Ausblick für die Gegenwart und Zukunft, der eine ermutigende<br />

Signalwirkung hat“, unterstrich die Referatsleiterin,<br />

die auch Mitglied im Stiftungsrat der Bundesstiftung Baukultur<br />

ist, die bundesweite Strahlkraft des Projekts.<br />

Unter dem Motto „Heimat in der jungen Bundesrepublik“<br />

wird in der Königsberger Straße anhand von sechs Gebäuden<br />

die Nachkriegszeit von den 1950er bis Ende der 1970er Jahre<br />

lebendig. Zu sehen sind in der Königsberger Straße das<br />

Flüchtlingssiedlungshaus aus Tostedt mit dem typischen<br />

Selbstversorger-Stall, eingerichtet wie in den 1960er Jahren;<br />

ein rekonstruiertes Siedlungsdoppelhaus mit einer Ausstellung<br />

zur Nachkriegszeit in der Region; ein eingeschossiges<br />

Geschäftshaus-Ensemble mit sechs Ladeneinrichtungen aus<br />

den 1950er und 1960er Jahren; ein Quelle-Fertighaus, eingerichtet<br />

wie in den späten 1970er Jahren; eine Gasolin-<br />

Tankstelle im Stil der 1950er Jahren sowie eine sogenannte<br />

Nissenhütte, die schon vorher ihren Platz im Museum hatte.<br />

Das zeittypische Straßenbild wird ergänzt durch historische<br />

Straßenlaternen und -schilder, eine Litfaßsäule, eine Bushaltestelle,<br />

der besagten gelben Telefonzelle mit Briefkasten aus<br />

den 1970er Jahren, einem Kinderspielplatz mit farbenfroh<br />

bemalten Klettergerüsten sowie Gärten, wie sie in der Nachkriegszeit<br />

zunächst zur Selbstversorgung dienten und später<br />

als Ziergärten immer mehr zur Selbstdarstellung in Mode<br />

kamen.<br />

Im Rahmen der festlichen und fröhlichen Eröffnungsveranstaltung<br />

für die ganze Straße wurde auch das Flüchtlingssiedlungshaus<br />

aus Tostedt samt Selbstversorger-Stall und<br />

1.200 Gäste kamen zu der Eröffnung der Königsberger Straße mit Fördervereinsfest.<br />

Herbst 2023 61


Abb. oben li.: Begrüßung der Gäste durch Sybille Kahnenbley und Heiner Schönecke beim Fördervereinsfest 2023.<br />

Abb. oben re.: Das Quellefertighaus in der ‚Königsberger Straße‘ im Freilichtmueum am Kiekeberg.<br />

Abb. unten li.: Bernd Kofler in seinem früheren Fotogeschäft in der Königsberger Straße.<br />

Abb. unten re.: Führung durch die neue Ausstellung im Flüchtlingssiedlungshaus in der Königsberger Straße.<br />

Gemüsegarten erstmals einem großem Publikum vorgestellt.<br />

Es handelt sich um das letzte Gebäude im Projekt „Königsberger<br />

Straße“. Das wie 1963 eingerichtete Flüchtlingssiedlungshaus<br />

führt Besucher in die jüngere Vergangenheit, an<br />

die sich viele noch erinnern. Drei Generationen wohnten in<br />

dem fast sieben Jahrzehnte alten Haus in Tostedt. In der<br />

Königsberger Straße des Museums steht es für das Ankommen<br />

von Geflüchteten und Vertriebenen sowie für den Aufbau<br />

einer neuen Existenz nach dem Zweiten Weltkrieg. 2021<br />

hatte das Freilichtmuseum das Wohnhaus in einer spektakulären<br />

Aktion als Ganzes an den Kiekeberg translozieren, also<br />

versetzen, lassen.<br />

Anhand der Aufbauleistung einer Familie werden so der<br />

typische Siedlungsbau nach dem Zweiten Weltkrieg, die<br />

Linderung der Wohnungsnot sowie die individuelle Integrationsleistung<br />

geflohener Menschen deutlich. Die meisten der<br />

über zwölf Millionen Geflüchteten und Vertriebenen hatten<br />

ihren Besitz weitgehend verloren und waren zunächst notdürftig<br />

in Behelfsunterkünften oder beschlagnahmten Räumen<br />

einquartiert. Nach der Währungsreform 1948 und insbesondere<br />

in den 1950er Jahren verbesserte sich ihre Situation:<br />

Diverse Gesetze unterstützten den Neuanfang, Wohnungsbau-<br />

und Siedlungsprogramme halfen zu kostengünstigem<br />

Wohnraum.<br />

62<br />

Herbst 2023


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CMYK / .ai<br />

Im Garten des Flüchtlingssiedlungshauses rekonstruierte<br />

das Museum ein freistehendes Abort-Häuschen, das in den<br />

1980er Jahren abgerissen wurde. Wie in vielen Häusern, die<br />

in den 1950ern gebaut wurden, gab es auch in dem Flüchtlingssiedlungshaus,<br />

das am Kiekeberg aufgestellt wurde,<br />

noch kein innenliegendes Bad. Ebenfalls an den Kiekeberg<br />

versetzt wurde der Stall: Die Familie hielt in dem 1956 fertiggestellten<br />

Gebäude zwei Schweine, Hühner und Kaninchen.<br />

In dem freistehenden Stall, der sich neben dem Haus<br />

befand und der nun auch am Kiekeberg zu sehen ist, waren<br />

außerdem eine Räucherkammer und eine Futter- und Waschküche<br />

sowie die Sommerküche untergebracht. Darin verarbeitete<br />

die Familie den Ertrag des großen Nutzgartens<br />

direkt weiter. Der Stall und der 1.200 Quadratmeter große<br />

Garten spiegeln den Selbstversorger-Gedanken wider.<br />

Nadja Weippert, stellvertretende Landrätin des Landkreises<br />

Harburg, und Mitglied des niedersächsischen Landtags,<br />

kennt das Tostedter Flüchtlingssiedlungshaus noch aus der<br />

Zeit, bevor es transloziert wurde. Auch die Landtagsabgeordnete<br />

(Grüne) aus Tostedt berichtete von Fluchterfahrungen<br />

ihrer Familie: Ihre Großeltern stammten aus Bessarabien und<br />

Vertreibung und Kriegstraumata seien früher Themen an<br />

ihrem Küchentisch gewesen. Das Projekt habe eine Bedeutung,<br />

die weit über den Landkreis hinausrage, da es ein Spiegelbild<br />

der bundesdeutschen Historie nach dem Ende des<br />

Zweiten Weltkrieges bis in die 1970er biete.<br />

Das Flüchtlingssiedlungshaus von 1955 ist das am frühesten<br />

erbaute Wohnhaus in der Königsberger Straße. Mit dem<br />

Gebäude konnte das Freilichtmuseum ein typisches Siedlungshaus<br />

aus dem Landkreis Harburg sichern, das baulich<br />

nur wenig verändert wurde. Das Erbauerpaar Bruno und<br />

Herta Matz stammte aus Ostpreußen. „Das Haus ist vor allem<br />

fotografisch sehr gut durch die Familie Matz dokumentiert<br />

und es enthielt noch Gegenstände aus den 1950er und 1960er<br />

Jahren. Mit ihren privaten Dokumenten und Erinnerungen hat<br />

die Familie uns Forschende sehr unterstützt“, sagte Doktorandin<br />

Zofia Durda, die das Projekt wissenschaftlich betreut.<br />

Sabine Stelzer, Tochter der Erbauer, übergab ihr Elternhaus<br />

und die Familiengeschichte dem Freilichtmuseum. „Es<br />

ist gut, dass das Haus erhalten bleibt. Es abzureißen, wäre<br />

traurig gewesen“, sagte die gebürtige Tostedterin. Der Selbstversorgergarten,<br />

in dem sie gerne schaukelte und Federball<br />

spielte, und ihr Kinderzimmer seien ihre Lieblingsplätze<br />

gewesen. Sabine Stelzer erinnerte sich auch daran, dass die<br />

Familie das Obst in der Sommerküche direkt weiterverarbeitete<br />

und einen Teil der Ernte zum Aufbessern der Haushaltskasse<br />

verkaufte. Rückblickend schätzte sie das einfache<br />

Leben, vor allem die Gemeinschaft mit vielen Besuchen und<br />

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Herbst 2023 63


Christine und Siegfried Plehn in ihrer früheren<br />

Schlachterei Rötting.<br />

Sabine Stelzer in ihrem früheren Kinderzimmer im Flüchtlingssiedlungshaus<br />

in der Königsberger Straße.<br />

Festen. Ihre Eltern wohnten im Erdgeschoss des Wohnhauses<br />

und ihre Großeltern und sie im Obergeschoss.<br />

Vor zwei Jahren ließ das Freilichtmuseum am Kiekeberg<br />

das 170 Tonnen schwere, anderthalbgeschossige Massivhaus<br />

mit Satteldach ins Museum translozieren. Über vier Tage und<br />

eine Strecke von 32 Kilometern wurde das Haus ins Museum<br />

transportiert. „Mit viel technischem Knowhow, detaillierten<br />

Berechnungen und Fingerspitzengefühl ist das Haus zu uns<br />

gekommen. Das war einmalig in Deutschland. Die Ganzteil-<br />

Translozierung des Gebäudes ist für die Bewahrung und<br />

Vermittlung der Geschichte an folgende Generationen unglaub<br />

lich wertvoll“, sagte Museumsarchitektin und bauliche<br />

Projektleiterin Theda Boerma-Pahl.<br />

Einblicke in die moderne Warenwelt und den Konsum der<br />

1950er bis 1970er Jahre auf dem Lande erhalten Besucher im<br />

Geschäftshaus im Freilichtmuseum am Kiekeberg. Besucher<br />

bestaunen sechs Läden, eingerichtet mit typischen Konsumangeboten<br />

und Dienstleistungen der Jahre des wirtschaftlichen<br />

Aufschwungs in der Bundesrepublik: Textilgeschäft,<br />

Fotoladen, Drogerie, Zahnarztpraxis, Schlachterei und Elektrogeschäft<br />

mit Werkstatt. Das Geschäftshaus wurde nach<br />

historischen Bauplänen rekonstruiert. Nach Zeiten der Not<br />

zeichnen sich im Wiederaufbau Mitte der 1950er Jahre ein<br />

Strukturwandel und steigender Wohlstand in der Bevölkerung<br />

ab. Es gibt das Bedürfnis, die Mangeljahre nachzuholen.<br />

Auch auf dem Lande halten die moderne Warenwelt und der<br />

Konsum Einzug, weg von der traditionellen Selbstversorgung<br />

hin zur Nahversorgung. Das Geschäftshaus der „Königsberger<br />

Straße“ verdeutlicht, wie die neue Waren- und Dienstleistungswelt<br />

auch auf dem Lande einzog. Die Läden am<br />

Kiekeberg sind mit originalgetreuen Einrichtungen und weitgehend<br />

mit Originalexponaten eingerichtet. Jedes Geschäft<br />

und auch die Zahnarztpraxis stellen beispielhaft Innovationen<br />

in kleineren Orten dar: Lange Wege zu Ärzten fielen weg,<br />

Gemeinschaftskühlhäuser und ein eigener Viehbestand wurden<br />

zunehmend unwichtiger, durch Medien transportierte,<br />

zeitgemäße Vorstellungen von Mode konnten nun auch vor<br />

Ort verwirklicht werden. Zudem zogen immer mehr Elektrogeräte<br />

in die Haushalte ein <strong>–</strong> von Kühlschrank und Fernseher<br />

bis zum Waffeleisen.<br />

Basis für die Rekonstruktion des Gebäudes ist ein Bauplan<br />

von 1961 für eine Ladenzeile, die in Meckelfeld, einem<br />

damals stark angewachsenen Ort nahe der Hamburger Stadt-<br />

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64<br />

Herbst 2023


„Vom Schattendasein ins Rampenlicht.“<br />

Noch bis Sonntag, 19. November,<br />

wird während der<br />

regulären Öffnungszeiten des<br />

Freilichtmuseums die Sonderausstellung<br />

„Dinge <strong>–</strong> Objekte <strong>–</strong><br />

Exponate: Vom Schattendasein<br />

ins Rampenlicht“ zum 70-jährigen<br />

Bestehen des Museums<br />

gezeigt. Angefangen hat alles<br />

mit einem Honigspeicher aus<br />

dem 17. Jahrhundert, der zum<br />

Kiekeberg gebracht wurde <strong>–</strong><br />

mittlerweile zählt das Museum<br />

40 historische Gebäude und<br />

Gärten, deren Bauzeit bis in die<br />

1970er Jahre reicht. Diese Häuser<br />

und unzählige Gegenstände<br />

aus drei Jahrhunderten sind es,<br />

die Besucher den Wandel des<br />

Landlebens vor Augen führen.<br />

Aber wie wird ein „Ding“ zum<br />

Museumsobjekt? In der Sonderausstellung<br />

erfahren Interessierte<br />

an sieben Stationen,<br />

warum ein Alltagsgegenstand<br />

ins Museum wandert und wie<br />

er dort zum Ausstellungsstück<br />

wird.<br />

„Wir wollen mit der Sonderausstellung<br />

einen Einblick in die<br />

Museumsarbeit ermöglichen,<br />

die sonst oft verborgen bleibt.<br />

Außerdem werden viele Menschen<br />

sichtbar, die dieses<br />

Museum hinter den Kulissen<br />

ausmachen“, erklärt Kuratorin<br />

Julia Rausch. Anhand von 70<br />

ausgewählten Exponaten erzählen<br />

Menschen aus der Region<br />

ihre persönliche Geschichte<br />

zum Freilichtmuseum am Kiekeberg,<br />

darunter ehemalige und<br />

aktuelle Mitarbeitende, Schulkinder,<br />

Ehrenamtliche und Fördervereinsmitglieder.<br />

Außerdem<br />

sehen Besuchende, welche<br />

Entwicklung das Sammeln im<br />

Freilichtmuseum in den vergangenen<br />

sieben Jahrzehnten<br />

genommen hat und welchen<br />

Herausforderungen es sich<br />

dabei als „Museum zum Anfassen“<br />

immer wieder stellt.<br />

Während der Sonderausstellung<br />

findet ein vielfältiges Programm<br />

statt <strong>–</strong> von Führungen<br />

über Vorträge und Zeitzeugengespräche<br />

bis hin zu neuen<br />

digitalen Angeboten: Digital<br />

erkunden Jugendliche und<br />

Erwachsene die Sammlungsarbeit<br />

im Museum per App zum<br />

Thema „Häuser, Dinge, Wissen<br />

<strong>–</strong> Sammeln im Freilichtmuseum<br />

am Kiekeberg“. Sie verstehen,<br />

wie das Museum Objekte von<br />

Textilien bis zu ganzen Gebäuden<br />

sammelt, bewahrt und ausstellt.<br />

So geht es: Besuchende<br />

laden die App „Actionbound“<br />

über den App Store auf ihr<br />

Smartphone und scannen mit<br />

der App den QR-Code unter<br />

www.kiekeberg-museum.de/<br />

70-jahre-kiekeberg.<br />

Begleitprogramm:<br />

Sonntag, 29. Oktober, 15 Uhr:<br />

Vortrag „Das Helms-Museum<br />

sammelt Häuser: Die Gründungsphase<br />

des Freilichtmuseums<br />

am Kiekeberg“ von<br />

Prof. Dr. Rainer-Maria Weiss,<br />

Direktor des Archäologischen<br />

Museums Hamburg und Stadtmuseums<br />

Harburg<br />

Sonntag, 19. November, 15 Uhr:<br />

Zeitzeugengespräch „Zwischen<br />

Handschlag und Honigspeicher<br />

<strong>–</strong> Nachbarschaft mit dem<br />

Freilichtmuseum am Kiekeberg“<br />

mit Heinrich Schuster, Nachbar<br />

und Zeitzeuge am Kiekeberg.<br />

An jedem der Sonntage, 11<br />

und 13 Uhr: Führung durch die<br />

Sonderausstellung mit Kuratorin<br />

Julia Rausch.<br />

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Herbst 2023 65


grenze, entstehen sollte. Das Gebäude wurde als Teil einer<br />

Wohnsiedlung geplant und zeigt den modernen Anspruch der<br />

früheren Grundstücksgesellschaft aus Hamburg. Die sechs<br />

gleich großen Laden-Einheiten mit einer großen Fensterfront<br />

verbreitern sich zur Straßenseite hin. Der fächerförmige<br />

Grundriss wirkt wie ein überdimensionaler Kuchen. Für die<br />

Wohnsiedlung wurden schon 1961 Garagen gebaut, um die<br />

zahlreicher werdenden Autos sicher abseits des Straßenraums<br />

unterzubringen. Besucher sehen in den Garagen des Freilichtmuseums<br />

die museumseigenen historischen Automobile<br />

und Motorräder.<br />

Im „Haus der Geschichte“ in der „Königsberger Straße“<br />

werden in einer Dauerausstellung sowohl die Flüchtlingssituation<br />

und Neuformung des Landes Niedersachsen als<br />

auch die wirtschaftliche Entwicklung und die Wechselbezüge<br />

mit der Metropole Hamburg dargestellt. Das Ausstellungsgebäude<br />

ist ein Siedlungsdoppelhaus aus den 1950er Jahren,<br />

das nach alten Plänen rekonstruiert wurde, wie sie in der<br />

frühen Nachkriegszeit zu Hunderten im Landkreis Harburg<br />

genutzt wurden, um die Wohnungsnot zu lindern. „Der<br />

Landkreis Harburg nahm überproportional viele Menschen<br />

auf. Wohnten hier 1939 noch 62.602 Menschen, waren es<br />

zehn Jahre später bereits 124.397. Wir stellen dar, wie Einheimische,<br />

aber auch Zugezogene die Aufbauzeit erlebten“,<br />

erläutert Museumsdirektor Stefan Zimmermann. In den Dörfern<br />

zeigen sich die großen Veränderungen in der Nachkriegszeit<br />

im Kleinen. „Es gibt im Bauen und Wohnen, aber<br />

auch im gesellschaftlichen Leben große Umbrüche, die teilweise<br />

bis heute den Alltag in sowie das Erscheinungsbild von<br />

Dörfern in ganz Deutschland und die Beziehungen zu nahen<br />

Großstädten prägen. Das ‚Haus der Geschichte’ beleuchtet<br />

genau diese Wechselwirkungen und wurde daher von dem<br />

Förderfonds Hamburg/Niedersachsen der Metropolregion<br />

Hamburg und dem Landkreis Harburg finanziert“, erläutert<br />

der Museumsdirektor.<br />

Die Originalpläne für das Doppelhaus am Kiekeberg<br />

stammen von einem Gebäude, das die damalige Wohnungsbaugenossenschaft<br />

des Landkreises Harburg 1958 in<br />

Maschen errichtete. Es konnten insgesamt vier Familien im<br />

Doppelhaus wohnen. Den Keller und den Stall hatten sie in<br />

Eigenarbeit zu errichten. Im Erdgeschoss ist heute die Dauerausstellung<br />

„Geschichte des Landkreises Harburg und der<br />

Metropolregion Hamburg“ eingerichtet.<br />

Das Quelle-Fertighaus aus dem Katalog zeigt das moderne<br />

Leben in den 1960ern und 1970ern. Das Fertighaus verdeutlicht<br />

die rasanten Entwicklungen beim Bauen und Wohnen,<br />

in Freizeit und Gesellschaft nach dem Zweiten Weltkrieg.<br />

Das Fertighaus wurde 1966 in Winsen (Luhe) gebaut. Im<br />

Freilichtmuseum wird es im Zeitschnitt von 1979 eingerichtet.<br />

Es zeigt damit, wie die Eigentümerfamilie Ende der<br />

1970er Jahre in ihm wohnte und bildet zeitlich den Abschluss<br />

des Projektes.<br />

Programm in der Königsberger Straße:<br />

Das Projekt „Königsberger Straße“<br />

erzählt Zeitgeschichte auf dem Dorf.<br />

Besucher erleben an mehreren<br />

Wochenenden Führungen, Vorführungen,<br />

Mitmachaktionen und Darstellungen<br />

der „Gelebten Geschichte“, die sie<br />

in die Zeit der 1950er bis 1970er Jahre<br />

zurückführen.<br />

Sbd/So, 9./10.9., 10<strong>–</strong>18 Uhr: Führung<br />

zur Landtechnik nach 1945 beim<br />

„Traktorentreffen“<br />

Sbd/So, 16./17.9., 10<strong>–</strong>18 Uhr: „Gelebte<br />

Geschichte 1945 <strong>–</strong> Überleben in der<br />

Nachkriegszeit“ und „1804 <strong>–</strong> Leben im<br />

Heidedorf“ sowie „1904 <strong>–</strong> Alltag in der<br />

Marsch“<br />

So, 24.9., 11<strong>–</strong>18 Uhr: „Sonntags im<br />

Museum <strong>–</strong> Königsberger Straße“: Start<br />

der neuen „KiekeApp“ zur 1950er Jahre-Tankstelle<br />

und zum Quelle-Fertighaus,<br />

neue Darstellungen „Gelebte<br />

Geschichte 1949<strong>–</strong>1969 <strong>–</strong> Dorfleben in<br />

der jungen Bundesrepublik“, Führungen<br />

mit Kuratierenden und Zeitzeugen<br />

durch die „Königsberger Straße“ mit<br />

ihren Gebäuden und Gärten<br />

So, 8.10., 11<strong>–</strong>18 Uhr: „Sonntags im<br />

Museum <strong>–</strong> Königsberger Straße“: neue<br />

Darstellungen „Gelebte Geschichte<br />

1949<strong>–</strong>1969 <strong>–</strong> Dorfleben in der jungen<br />

Bundesrepublik“, Führungen mit<br />

Kuratierenden und Zeitzeugen durch<br />

die „Königsberger Straße“ mit ihren<br />

Gebäuden und Gärten<br />

Sbd/So, 21./22.10., 10<strong>–</strong>18 Uhr: „Gelebte<br />

Geschichte 1945 <strong>–</strong> Überleben in der<br />

Nachkriegszeit“ und „1804 <strong>–</strong> Leben im<br />

Heidedorf“ sowie „1904 <strong>–</strong> Alltag in der<br />

Marsch“<br />

So, 22.10., 10<strong>–</strong>18 Uhr: Führungen durch<br />

den Selbstversorgungsgarten beim<br />

Flüchtlingssiedlungshaus mit Stall<br />

und Sommerküche am Aktionstag<br />

„Erntezeit im Museum“<br />

So, 5.11., 11<strong>–</strong>18 Uhr: „Sonntags im<br />

Museum <strong>–</strong> Königsberger Straße“: Neue<br />

Darstellungen „Gelebte Geschichte<br />

1949<strong>–</strong>1969 <strong>–</strong> Dorfleben in der jungen<br />

Bundesrepublik“, Führungen mit Zeitzeugen<br />

durch die „Königsberger Straße“<br />

So, 12.11., 11<strong>–</strong>18 Uhr: Führung zur Energieversorgung<br />

in den Nachkriegsjahrzehnten<br />

und neue Darstellungen<br />

„Gelebte Geschichte 1949<strong>–</strong>1969 <strong>–</strong> Dorfleben<br />

in der jungen Bundesrepublik“<br />

beim Aktionstag „Feuer und Licht“<br />

Der Museumseintritt kostet für<br />

Erwachsene 11 Euro, für Personen<br />

unter 18 Jahren und Fördervereinsmitglieder<br />

ist er kostenfrei. Das Freilichtmuseum<br />

am Kiekeberg ist dienstags<br />

bis freitags von 9 bis 17 Uhr geöffnet<br />

sowie sonnabends, sonntags und<br />

an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr.<br />

66<br />

Herbst 2023


Museumsbesucher tauchen ein in die Welt einer fünfköpfigen<br />

Familie, die in den 1970ern in diesem Haus wohnte:<br />

Wohnzimmer mit Panoramascheibe, Jugendzimmer der drei<br />

Söhne, eine typische Küche aus der Zeit, dazu der passende<br />

Freizeitgarten. Das Haus ist eingerichtet mit Pril-Blumen und<br />

Kaba-Dosen, das Jungenzimmer mit der Coca-Cola-Sammlung<br />

und Peanut-Comics <strong>–</strong> Besucher erleben einen Aha-<br />

Effekt. Aber auch die Besonderheiten der Eigentümerfamilie<br />

werden sichtbar, zum Beispiel das Interesse an Kunst und<br />

Design oder an Gartengestaltung. Auch die besonderen<br />

„Schätze“ der Familie stellt das Museum aus.<br />

Dauerausstellung „Haus des Handwerks“<br />

Der Geschichte des Handwerks nachspüren <strong>–</strong> mit neuen<br />

Medien- und Mitmachstationen veranschaulicht die Dauerausstellung<br />

„Haus des Handwerks. Zwischen Tradition und<br />

neuen Herausforderungen“ den Wandel der Gewerke vom<br />

19. Jahrhundert bis in die Nachkriegszeit. Besuchende jeden<br />

Alters erleben auf 300 Quadratmetern persönliche Familienund<br />

Betriebsgeschichten in Zeiten von Wirtschaftskrisen und<br />

technischen Neuerungen im Landkreis Harburg.<br />

Die historischen Objekte der Ausstellung erzählen Geschichten<br />

aus dem früheren Arbeitsalltag: Vom Klempner zum<br />

Elektriker <strong>–</strong> der Werkzeugschrank von 1920 gibt preis, wie<br />

Richard Stobinsky aus Visselhövede zunächst als Klempner<br />

arbeitete, dann mangels Auftragslage als Schlosser tätig wurde<br />

und später seinen Meister als Elektriker machte. Mitten<br />

auf der Ausstellungsfläche steht ein Kleinbus Tempo Wiking,<br />

der die Elektrifizierung und die neue Mobilität im Handwerk<br />

der Nachkriegszeit demonstriert. Das Fahrzeug wurde 1955<br />

bis 1963 hergestellt und ermöglichte den Betrieben erstmals<br />

ihre Werkzeuge und Materialien zum Kunden mitzunehmen<br />

und vor Ort flexibel zu sein.<br />

Mit den Handwerksbiografien zeigt das Freilichtmuseum,<br />

wie die Handwerkenden früher arbeiteten, was sich verändert<br />

hat und heute für die Betriebe wichtig ist. Ein Video dokumentiert,<br />

wie sich der Beruf in der Familie Busch aus Ovelgönne<br />

über vier Generationen von einer Sattlerwerkstatt, zum<br />

Polsterer, Tapezierer bis zum Raumausstatter veränderte. In<br />

einem Stummfilm sehen Besuchende historische Aufnahmen<br />

der Serienproduktion von Stilmöbeln in der Tischlerei<br />

Schlumbom aus Winsen, die es trotz wachsender Produktion<br />

schaffte, ihre Kunstfertigkeit zu bewahren. Die Ausstellung<br />

im Haus des Handwerks schlägt den Bogen zum modernen<br />

Upcycling und Selbermachen. An Mitmachstationen fühlen<br />

Besuchende, aus welchen Fasern Seilstränge bestehen oder<br />

spüren nach, wie unterschiedlich sich Federn und Schaumstoff<br />

als Sesselfüllung anfühlten. Besucher jeden Alters probieren<br />

kleine handwerkliche Tätigkeiten aus: Sie lassen Lam-<br />

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Herbst 2023 67


pen durch Schließen eines Stromkreises leuchten, setzen<br />

einen Zeitungsständer ohne Nägel und Schrauben zusammen,<br />

probieren Handbohrer aus und entdecken Bastelanleitungen<br />

für zuhause.<br />

Die Ausstellung im Haus des Handwerks wird gefördert<br />

durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft<br />

und Kultur, die EWE-Stiftung, die Stiftung Niedersachsen,<br />

die Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade und<br />

den Förderverein des Freilichtmuseums am Kiekeberg e.V.<br />

Ausstellung im Museumsbauernhof Wennerstorf:<br />

„Lili Marleen <strong>–</strong> Ein Schlager macht Geschichte.“<br />

Bis 29. Oktober, sonntags, 10<strong>–</strong>18 Uhr, im Museumsbauernhof<br />

Wennerstorf, Lindenstraße 4, 21279 Wennerstorf,<br />

www.museumsbauernhof.de<br />

Im Schafstall des Museumsbauernhofs wird bis zum 29.<br />

Oktober jeden Sonntag die kleine Sonderausstellung „Lili<br />

Marleen <strong>–</strong> Ein Schlager macht Geschichte“ präsentiert. Es<br />

geht um ein sentimentales Liebeslied als Wehrmachtsschlager,<br />

das zum Mythos wurde. Die Ausstellung mit Texten und<br />

Plakaten aus dem Haus der Geschichte der Bundesrepublik<br />

Deutschland thematisiert die Entstehung des Liedes und<br />

seine Verbreitung. Der Eintritt ist an gewöhnlichen Öffnungstagen<br />

frei. An Aktionstagen zahlen Erwachsene 3 Euro, für<br />

Personen unter 18 Jahren und Fördervereinsmitglieder ist der<br />

Eintritt immer kostenfrei.<br />

Ausstellung im Mühlenmuseum Moisburg:<br />

Dauerausstellung: „Mühlen. Vom technischen<br />

Wunder zum Kulturdenkmal.“<br />

Bis 31. Oktober, So/feiertags, 11<strong>–</strong>17 Uhr, im Mühlenmuseum<br />

Moisburg, Auf dem Damm 10, 21647 Moisburg,<br />

www.muehlenmuseum-moisburg.de<br />

Die Dauerausstellung „Mühlen. Vom technischen Wunder<br />

zum Kulturdenkmal“ im Mühlenmuseum Moisburg widmet<br />

sich der Mühle als Produktionsstätte, Orientierungspunkt,<br />

Sehnsuchtsort und Kulturdenkmal. Sie wirft einen Blick auf<br />

den Arbeitsalltag des Müllers und des Mühlenbauers. Außerdem<br />

zeigt sie die Funktionsweise und technische Entwicklung<br />

verschiedener Mühlentypen. Besuchende erfahren<br />

zudem mehr über Sagen, Mythen und Märchen, die sich um<br />

Mühlen ranken. Der Eintritt kostet 3 Euro für Erwachsene,<br />

für Personen unter 18 Jahren und Fördervereinsmitglieder<br />

ist der Eintritt immer kostenfrei.<br />

Vier Tage Spaß und Nostalgie beim „Historischen Jahrmarkt“ am Kiekeberg<br />

Hereinspaziert! Von Sonnabend bis<br />

Montag, dem 30. September bis 3. Oktober<br />

von 10 bis 18 Uhr, herrscht auf dem<br />

Gelände des Freilichtmuseums am Kiekeberg<br />

buntes Jahrmarkttreiben.<br />

Bereits zum 30. Mal lädt das<br />

Museum Besuchende jeden<br />

Alters zum „Historischen<br />

Jahrmarkt“ an den Kiekeberg.<br />

Der Eintrittspreis für<br />

Erwachsene beträgt 11 Euro,<br />

für Besuchende unter 18 Jahren<br />

ist er frei.<br />

An jeder Ecke gibt es etwas zu<br />

entdecken: Kinder drehen<br />

Runden im Kettenflieger oder<br />

fliegen mit der Schiffschaukel<br />

in die Höhe. Die Melodie der Konzertorgel<br />

ertönt und der Duft von Zuckerwatte<br />

und Schmalzkuchen liegt in der<br />

Luft. Beim Entenangeln oder an den<br />

Schieß- und Wurfbuden versuchen kleine<br />

und große Besuchende Gewinne zu<br />

erspielen und überblicken vom Riesenrad,<br />

der sogenannten „Russischen<br />

Schaukel“, das Jahrmarkttreiben. Neugierige<br />

lassen sich beim Kartenlegen<br />

die Zukunft vorhersagen und tierbegeisterte<br />

Kinder erfreuen sich am<br />

Ponyreiten.<br />

Mit seinen nostalgischen Fahrgeschäften,<br />

al ten Rummelbuden und Attraktionen<br />

wie dem Flohzirkus und Puppentheater,<br />

ist der „Historische Jahrmarkt“<br />

der Zeit zwischen 1900 und 1960 nachempfunden.<br />

Neben seinem breiten Unterhaltungsangebot<br />

lockt der Jahrmarkt auch mit<br />

süßer und herzhafter Verköstigung.<br />

Besuchende können sich mit Rahmbrot,<br />

Bratwurst und Pommes stärken. Für<br />

den süßen Zahn gibt es<br />

Schmalzkuchen, Mandeln,<br />

Bonbons, Zuckerwatte sowie<br />

Kaffee- und Kuchen.<br />

Jahrmärkte haben eine lange<br />

Geschichte, die bis ins Mittelalter<br />

zurückreicht. Ursprünglich<br />

dienten sie der Versorgung<br />

der Bevölkerung mit<br />

Dingen des täglichen Lebens<br />

wie Kleidung und Werkzeug.<br />

Im Laufe der Zeit entwickelten<br />

sie sich von reinen Warenund<br />

Krammärkten zu Orten des Vergnügens.<br />

Das „fahrende“ Volk bot seinem<br />

Publikum Unterhaltung in Form<br />

von Akrobatik, Tierschauen und Theateraufführungen.<br />

Ende des 19. Jahrhunderts<br />

wurden die ersten Fahrgeschäfte<br />

eingeführt, die heute fester<br />

Bestandteil jedes Rummels sind.<br />

68<br />

Herbst 2023


Infos, Tipps & Trends <strong>–</strong> für Sie entdeckt zwischen Elbestrand und Heidesand<br />

Seit über 48 Jahren in Hittfeld: Die Spielbank<br />

Seitdem am 27.03.1975 die<br />

erste Kugel beim Roulette-<br />

Spiel in Hittfelds Spielbank<br />

geworfen wurde, ist im Seevetaler<br />

„Glückstempel“ viel<br />

passiert. Die staatlich konzessionierte<br />

Spielbank Seevetal<br />

verfügt über ein breites<br />

Angebot verschiedenster<br />

Glücksspielautomaten,<br />

darunter das beliebte Multi-<br />

Roulette, die vollautomatische<br />

Variante des klassischen<br />

Roulette-Spiels, sowie viele<br />

weitere Geräte und Jackpot-<br />

Möglichkeiten.<br />

Die reichhaltige Auswahl<br />

der Casino-Bar des Hotel<br />

Krohwinkel sorgt dafür, dass<br />

die Kehlen der Gäste nicht<br />

trocken bleiben. Das Bar-<br />

Team serviert Bier, Sekt,<br />

Wein, Softdrinks und verschiedenste<br />

Heißgetränke.<br />

Wer sich gerne leckere Torte<br />

und frischen Kuchen vom<br />

Konditor schmecken lässt, ist<br />

in der Spielbank sonntags<br />

goldrichtig. Ab 15 Uhr werden<br />

alle Gäste zu einem<br />

Stück nach Wahl eingeladen.<br />

Die Spielbank inmitten des<br />

Hittfelder Ortskernes hat<br />

täglich ab 11:30 Uhr für alle<br />

ab 21 Jahren geöffnet <strong>–</strong><br />

donnerstags bis samstags<br />

jeweils bis 4 Uhr nachts,<br />

sonntags bis 3:30 Uhr, montags<br />

bis mittwochs bis<br />

3 Uhr.<br />

Mehr, auch zu den vielen<br />

Veranstaltungen, unter<br />

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Herbst 2023 69


auernome auernome un un<br />

eisteroreln<br />

eisteroreln<br />

von Lothar Tabery<br />

Der rote Backstein ist seit Jahrhunderten ein<br />

beliebter und regionaltypischer Baustoff in<br />

Norddeutschland. Viele Fassaden historischer<br />

Bauten wurden durch ihn geprägt und<br />

charakterisieren die Landschaften von<br />

Ostfriesland bis Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Im ehemaligen Land Hadeln, welches sich zwischen den<br />

früheren Landkreisen Stade und Wesermünde bis fast nach<br />

Cuxhaven erstreckte, hatte u.a. die Bewirtschaftung des<br />

fruchtbaren Marschbodens in der Vergangenheit für die dort<br />

ansässigen Bauern zu Blüte und Wohlstand geführt. Aus<br />

Dankbarkeit für ihr Wohlergehen investierten reiche Bauernfamilien<br />

viel Geld in einzelne Kirchengebäude, die im Vergleich<br />

zu anderen Kirchen in den Nachbarregionen besonders<br />

reichhaltig ausgestattet und ausgeschmückt wurden. In<br />

Otterndorf, Altenbruch und Lüdingworth sind diese Ausstattungen<br />

so prächtig ausgefallen, dass diese Kirchen im<br />

Volksmund auch als „Bauerndome“ bezeichnet werden. Zu<br />

den wertvollen Ausstattungen dieser Kirchen zählen besonders<br />

auch die Orgeln, welche einen Teil der berühmten<br />

Orgellandschaft zwischen Elbe und Weser darstellen. Hierunter<br />

wiederum finden die Werke von Arp Schnitger (1648<br />

<strong>–</strong>1719) <strong>–</strong> dem wohl berühmtesten Orgelbauer seiner Zeit im<br />

norddeutschen Raum <strong>–</strong> und seinen Schülern besondere Wertschätzung.<br />

St. Severi Kirche Otterndorf<br />

Turmansicht der St. Severi Kirche Otterndorf<br />

Die Severikirche in Otterndorf, der sogenannte Bauerndom,<br />

ist die größte Kirche in Hadeln und stammt wahrscheinlich in<br />

ihren ältesten Teilen aus der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts.<br />

Die heutige mit Backstein verblendete Gestalt gründet sich<br />

auf das 18. Jahrhundert. Nach der Reformation um 1526<br />

genoss die Kirchengemeinde Otterndorf durch eine eigene<br />

Hadelner Kirchenordnung große Privilegien. So war die<br />

Kirche von 1620 bis 1885 Sitz des Konsistoriums für das<br />

Land Hadeln. Der lang anhaltende Wohlstand Otterndorfs<br />

und des Landes Hadeln wird auch durch die reichhaltige<br />

70<br />

Herbst 2023


St. Severi Kirche Otterndorf<br />

Giebelansicht der St. Jacobi Kirche Lüdingworth<br />

Ausstattung der Kirche St. Severi wie auch der anderen Hadler<br />

Bauerndome und weiteren großzügigen Kirchen der verschiedenen<br />

Kirchspiele deutlich. Der heutige Turm stammt<br />

aus dem Jahr 1807, gebaut <strong>–</strong> damals ohne Spitze <strong>–</strong> vom Maurermeister<br />

Chr. Mebelumg. Wegen der fehlenden Spitze<br />

konnte er von 1837 bis 1850 als optischer Telegraf genutzt<br />

werden (für die Linie Cuxhaven <strong>–</strong> Stade <strong>–</strong> Hamburg); die<br />

Otterndorfer nutzten den Kirchturm auch als Wasserturm.<br />

1876 erhielt er einen 48 Meter hohen Turmhelm. Durch den<br />

Wohlstand der Otterndorfer Bürger entstand unter dem Stader<br />

Orgelbauer Gloger, der in der Arp Schnitger-Tradition arbeitete,<br />

die größte Barockorgel zwischen Elbe und Weser.<br />

Von den insgesamt 46 Registern enthalten noch 23 eine historische<br />

Pfeifensubstanz, die Gloger seinerzeit übernahm. Im<br />

Jahr 2020 wurde diese Orgel wegen ihrer Klangfülle zu<br />

Deutschlands Orgel des Jahres gewählt.<br />

Innenansicht der St. Jacobi Kirche Lüdingworth<br />

Herbst 2023 71


Seitenansicht der St. Nicolai Kirche Altenbruch<br />

Doppelturm der St. Nicolai Kirche Altenbruch<br />

St. Jacobi Kirche Lüdingworth<br />

Die Kirche wurde um 1200 als Feldsteinkirche auf einer<br />

Wurt errichtet. Sie ist auch einer der drei sogenannten Bauerndome<br />

im ehemaligen Land Hadeln und wurde mehrfach<br />

im Laufe der Zeit umgestaltet, teilweise mit Backsteinen<br />

ausgebaut und mit mächtigen Strebepfeilern ergänzt. Ende<br />

des 16. Jahrhunderts erhielt sie eine reich bemalte Renaissance-<br />

Holzbalkendecke und im 17./18. Jahrhundert durch<br />

die Spenden der umliegenden Bauern eine in der Region<br />

einmalige Barock-Innenausstattung. So wurde 1774 im Auftrag<br />

drei reicher Bauern eine mit reichem Rokokoschnitzwerk<br />

ausgestattete Prieche (Empore) für ihre Familien errichtet.<br />

Dass die Kirche auch als Wehrkirche genutzt wurde, kann<br />

man an den Schießscharten am Turm erkennen. Der Turm<br />

mit seiner viereckigen Grundform endet über eine hölzerne<br />

Helmpyramide in einer achteckigen Spitze. Eine Besonderheit<br />

ist die Orgel mit dem größten geschlossenen Registerbestand<br />

der Renaissance in Deutschland. Gebaut von Antonius<br />

Wilde 1598/99 wurde sie 16<strong>82</strong>/83 von Arp Schnitger<br />

umgebaut und auf 35 Register erweitert.<br />

St. Nicolai Kirche Altenbruch<br />

Die St.-Nicolai-Kirche im Cuxhavener Stadtteil Altenbruch<br />

gehört zur evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde und ist<br />

der dritte Bauerndom im Land Hadeln. Sie steht auf einer<br />

flachen Landerhebung, einer Wurt, so dass sie bei Überflutungen<br />

meistens im Trockenen blieb und Menschen eine<br />

Zuflucht bot. Diese Landerhebung war von einem Graben<br />

umschlossen. Die erstmalige urkundliche Erwähnung stammt<br />

aus dem Jahre 1280. Das älteste bekannte Kirchensiegel ist<br />

aus dem Jahre 1333 und zeigt zwei sitzende Bischöfe. Die<br />

Vermutungen gehen dahin, dass damit der heilige Nikolaus<br />

und der heilige Willehad dargestellt werden sollen. Der eine<br />

ist der Namenspatron der Kirche und der Schutzpatron der<br />

Seefahrer, der andere der Missionar der Sachsenlande. Die<br />

Kirche ist ein einschiffiger Feldsteinbau mit Tonnengewölbe<br />

und Doppelturmfassade. Der Doppelturm war ein markantes<br />

Zeichen für die Seefahrt und ist auf allen alten Land- und<br />

Seekarten deutlich hervorgehoben. Der massiv gebaute Turm<br />

trennt sich oberhalb des Dachfirstes des Hauptgebäudes in<br />

zwei Einzeltürme, die im Volksmund die Namen Anna und<br />

Beate haben, die mit Kupfer gedeckt sind und eine Höhe von<br />

45 Metern aufweisen. 1493/94 wurde das Gebäude um einen<br />

Hallenchor erweitert, auf dessen Grundmauern wurde um<br />

1727/28 der Backsteinchor unter einem Mansarddach errichtet.<br />

Von dem ursprünglichen Feldsteinmauerwerk haben sich<br />

noch Teile z.B. am Ende des im 15. Jahrhundert ausgebesserten<br />

Schiff erhalten können. Auch im Schaft des Turmes<br />

sind noch Feldsteinreste zu finden. Auffallend ist die Größe<br />

des Chores und vor allem die Innenausstattung; sie spiegelt<br />

den Reichtum der Bauern in diesem Landstrich wider. Die<br />

Stundenglocke hängt im Südturm und ist von außen in einem<br />

Turmerker zu sehen. Das restliche Geläut dieser Kirche ist in<br />

einem hölzernen Glockenturm südlich des Doppelturms<br />

untergebracht. Dieser Holzturm wurde im Jahr 1647 erbaut<br />

und steht abgerückt vom Kirchengebäude, wodurch Übertragungen<br />

von Glockenschwingungen auf das Mauerwerk der<br />

Kirche und hieraus ggf. folgende Schäden vermieden wurden.<br />

Die Orgel in Altenbruch repräsentiert die norddeutsche<br />

Orgelbaukunst der letzten 500 Jahre, da sie Pfeifenwerk aus<br />

der Gotik, der Renaissance, der Barockzeit und dem 20. Jahrhundert<br />

enthält.<br />

Diese Beschreibungen mit weiteren Abbildungen sowie einer<br />

genauen Kartierung dieser und zahlreicher weiterer baukulturell<br />

interessanter Gebäude aus dem Elbe-Weser-Dreieck<br />

finden Sie auf der Website „Spur der Steine“ unter folgender<br />

Adresse: https://baukultur-entdecken.<br />

museen-stade.de<br />

72<br />

Herbst 2023


Infos, Tipps & Trends <strong>–</strong> für Sie entdeckt zwischen Elbestrand und Heidesand<br />

90-jähriges Bestehen bei Möbel Wolfrath<br />

Das Einrichtungs- und Handwerksunternehmen<br />

aus<br />

Grabow feiert Geburtstag<br />

90 Jahre <strong>–</strong> das feiert man<br />

nicht alle Tage. Deshalb wird<br />

das Jubiläum bei Möbel Wolfrath<br />

gleich das ganze Jahr<br />

über mit neun Aktionswochen<br />

gefeiert. Von Februar bis<br />

August gab es bereits fünf<br />

Aktionswochen mit jeweils<br />

einem Motto, verschiedenen<br />

Aktionspreisen, Angeboten,<br />

Kulinarik und einer Spende<br />

für einen guten Zweck. „Das<br />

90-jährige Bestehen ist für<br />

uns keine Selbstverständlichkeit,<br />

wir sind dafür sehr dankbar.<br />

Und deshalb haben wir<br />

uns entschieden, der Allgemeinheit<br />

sowie der Natur<br />

etwas zurückzugeben“, erklärt<br />

Lea-Marike Hoene, Geschäfts<br />

führerin in vierter<br />

Generation. Deshalb sind<br />

nicht nur Sachspenden zu<br />

jeder Aktionswoche geplant,<br />

auch 90 Bäume sollen in<br />

Lüchow-Dannenbergs Wäldern<br />

gepflanzt werden. Von<br />

September bis August sind<br />

vier weitere Aktionswochen<br />

mit den Mottos „Tag des<br />

Handwerks“, „Gut gepolstert“,<br />

„Schlaf gut“ und „Geburts<br />

tagssause“ geplant.<br />

Großes Geburtstagshighlight<br />

ist auch die Sammelaktion mit<br />

Jubiläumsverlosung. In jedem<br />

Aktionszeitraum gibt es einen<br />

individuellen Magneten zum<br />

Mitnehmen für jeden Besucher<br />

und jede Besucherin.<br />

Wer am Ende des Jahres alle<br />

neun Magneten vorzeigen<br />

kann, bekommt ein Überraschungsgeschenk<br />

und<br />

nimmt an der Verlosung von<br />

fünf Preisen teil. Darunter ein<br />

Einkaufsgutschein im Wert<br />

von 1.500 Euro und eine<br />

Raumplanung im Wert von<br />

499 Euro. „Den Magneten<br />

gibt es während der Aktionswochen<br />

unabhängig vom<br />

Einkauf. Vorbeizukommen<br />

lohnt sich also immer, auch<br />

wenn Sie gar nichts kaufen<br />

wollen“, so Hoene.<br />

Doch die vielen Aktionswochen<br />

und die Sammelaktion<br />

sind immer noch nicht<br />

alles. Das ganze Jahr über<br />

gibt es ein Überraschungsgeschenk<br />

für alle 1933 und<br />

alle 2023 Geborenen. Einfach<br />

jederzeit in Grabow vorbeischauen,<br />

Ausweis oder<br />

Geburtsurkunde vorzeigen<br />

und Geburtstagsgeschenk<br />

mitnehmen. Zusätzlich finden<br />

Sie in beiden Möbelhäusern<br />

<strong>–</strong> wöm Naturholzmöbel und<br />

wolfrath Einrichtungshaus <strong>–</strong><br />

je eine komplett eingerichtete<br />

Wohnkoje mit Möbeln zu<br />

Vorzugspreisen.<br />

Alle Infos zum großen<br />

Geburtstag und allen Aktionen<br />

finden Sie unter<br />

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Herbst 2023 73


Infos, Tipps & Trends <strong>–</strong> für Sie entdeckt zwischen Elbestrand und Heidesand<br />

Burg: Seevetals Veranstaltungszentrum wird 40 Jahre jung<br />

Neue Events, Open-Air-Veranstaltungen<br />

und eine eigene<br />

Konzertreihe <strong>–</strong> so feiert die<br />

Burg ihr Jubiläumsjahr<br />

Auch in diesem Jahr wird in<br />

Seevetal gefeiert. Nach dem<br />

Gemeindejubiläum im vergangenen<br />

Jahr steht nun der<br />

nächste runde Geburtstag an:<br />

Die Burg Seevetal, das Veranstaltungszentrum<br />

im Landkreis<br />

Harburg, wird 40 Jahre<br />

alt. Und feiert ihr Bestehen<br />

mit einer Vielzahl neuer<br />

Events.<br />

verwandelt sich der Parkplatz<br />

vor dem Burg-Gebäude zur<br />

Flohmarktfläche. 70 Verkaufsstände<br />

laden zum Stöbern,<br />

Shoppen und Feilschen<br />

ein. Für Barbecue und<br />

Getränke ist gesorgt.<br />

„Machen Sie mit!“ heißt es<br />

im Oktober beim Gemeinschaftsevent<br />

„Seevetal singt<br />

auf einer Welle“, bei der 150<br />

Sängerinnen und Sänger das<br />

Publikum zum Mitsingen<br />

animieren. Sportlich wird es<br />

im Dezember auf der Zumba<br />

Bei festlichen Veranstaltungen wird vor der Burg der rote<br />

Teppich ausgerollt.<br />

Flügge. „Wir wollen richtig<br />

gute Konzertstimmung schaffen.“<br />

Den Anfang machen am<br />

30. Oktober Nora Sänger und<br />

Band sowie die Stimmungsmacher<br />

HITFIELDS. Musikalisch<br />

hochklassig geht es<br />

weiter mit Gitarrist und Sänger<br />

Alex Moll und seiner<br />

Tribute Show „One Night of<br />

Dire Straits“. Ultimatives<br />

Rockfeeling ist bei der Westernhagen-Show<br />

mit Interpret<br />

Andreas Marius Weitersagen<br />

garantiert. Und im Dezember<br />

entführt US-Sänger Robert<br />

Tyson bei seiner „The Jonny-<br />

Cash-Show“ auf eine musikalische<br />

Zeitreise in den Rockabilly-Sound<br />

der 1950er<br />

Jahre.<br />

„Wir wollen mit unserem<br />

Programm alle Generationen<br />

ansprechen“, sagt Hanna<br />

Kastendieck. So können sich<br />

die kleinen Gäste auf Rolf<br />

Zuckowski freuen, der Premierengast<br />

beim Musical<br />

„Piets Wunderwelt“ ist.<br />

Megastimmung garantiert<br />

Kinderliedermacher Volker<br />

Am 12. Februar 1983 wurde<br />

die Burg, wie das Veranstaltungszentrum<br />

aufgrund der<br />

verschiedenen Dachformen<br />

genannt wurde, feierlich eingeweiht.<br />

Rosin mit seinem „Disco-<br />

Krokodil“. Spannend wird es<br />

bei der interaktiven Wissenschaftsshow<br />

mit Professor<br />

Bummbastic und seinem<br />

Assistenten „NAO“, einem<br />

humanioden Roboter sowie<br />

bei der Modellbahn-und<br />

Spielzeugbörse. Und für<br />

weihnachtliche Stimmung<br />

sorgen die Bremer Stadtmusikanten<br />

und das Sams<br />

von Paul Maar. Festlicher<br />

Regelmäßig steht The Musical Company auf der Showbühne in<br />

Seevetal.<br />

„Für jeden Geschmack ist<br />

etwas dabei“, versprechen die<br />

Burg-Leiterinnen Birte Flügge<br />

und Hanna Kastendieck.<br />

„Konzerte und Musicals,<br />

Tanz und Theater, Märkte,<br />

Ausstellungen und Feste<br />

stehen auf dem Programm.“<br />

Los geht es am 20. August<br />

mit einer Premiere: Dann<br />

Dance Party „Let it move<br />

you“.<br />

Neu im Jubiläumsjahr ist<br />

die Konzertreihe „Burg<br />

Alive“, bei der drei Bands<br />

gemeinsam einen Abend lang<br />

die Burg rocken. „Das wird<br />

ein Muss für alle Liebhaber<br />

mitreißender, handgemachter<br />

Livemusik“, verspricht Birte<br />

Die Burg Seevetal aus der Vogelperspektive.<br />

74<br />

Herbst 2023


Infos, Tipps & Trends <strong>–</strong> für Sie entdeckt zwischen Elbestrand und Heidesand<br />

Höhepunkt im Jubiläumsjahr<br />

ist der Weihnachtsball der<br />

Hamburg Dance Academy.<br />

Zahlreiche Veranstaltungen<br />

von Gemeinde, Politik<br />

und Vereinen ergänzen das<br />

Programm. Die Vereine<br />

waren es auch, die sich 1976<br />

mit einer dringenden Bitte an<br />

Rat und Verwaltung wandten.<br />

Sie brauchten neue Räume,<br />

denn im bis dato genutzten<br />

Vereins- und Veranstaltungslokal<br />

Prange in der Kirchstraße<br />

war im Jahr zuvor die<br />

Das Team der BURG SEEVETAL.<br />

Spielbank Hittfeld eingezogen.<br />

Der Vorschlag für einen<br />

Neubau spaltete die Gemeinde.<br />

Die Festhalle sei mit veranschlagten<br />

sieben Millionen<br />

D-Mark zu teuer, der Bau<br />

eines Jugendzentrums und<br />

der Lärmschutz seien wichtiger,<br />

so die Gegner, die das<br />

Projekt mit 3000 Unterschriften<br />

zunächst stoppen konnten.<br />

Erst 1981 wurde der Bau<br />

beschlossen. Am 12. Februar<br />

1983 wurde die Burg, wie<br />

das Veranstaltungszentrum<br />

aufgrund der verschiedenen<br />

Dachformen genannt wurde,<br />

feierlich eingeweiht.<br />

2017 wurde das Gebäude<br />

grundsaniert, der Saal mit<br />

seinen 480 Plätzen sowie<br />

acht weitere Veranstaltungsräume<br />

technisch auf den<br />

neuesten Stand gebracht.<br />

„Seitdem haben wir hier eine<br />

fantastische Akustik für kulturelle<br />

Veranstaltungen sowie<br />

beste Voraussetzungen für<br />

Kongresse und Firmentagungen<br />

für bis zu 800 Personen“,<br />

sagt Hanna Kastendieck, die<br />

Auch das ist die Burg <strong>–</strong> Konferenz und Veranstaltungszentrum.<br />

gemeinsam mit ihrer Kollegin<br />

an neuen Veranstaltungskonzepten<br />

für 2024 arbeitet.<br />

Eine davon ist die Anti-Winter-Blues-Messe<br />

„Ab in den<br />

Sommer!“, bei der sich alles<br />

um das Thema Urlaub, Freizeit<br />

und Garten drehen wird.<br />

Ebenfalls neu im Programm<br />

ist das Gruseldinner im<br />

Februar sowie die „Sommer-<br />

Burg“, eine Open-Air-Veranstaltung<br />

auf dem 4000<br />

Quadratmeter großen Platz<br />

vor der Burg. „Dort wollen<br />

wir Konzerte, Open-Air-Kino<br />

sowie regionale Märkte veranstalten<br />

und vielleicht auch<br />

einen Beach-Club aufbauen“,<br />

sagt Birte Flügge. Auf dem<br />

Programm, das gemeinsam<br />

mit Burg-Caterer Matthias<br />

Hilk erarbeitet worden ist,<br />

steht darüber hinaus ein<br />

Weinfest, Barbecue & Blues,<br />

ein Kinderfest sowie Public-<br />

Viewing zur Fußball-EM.<br />

„Unser Ziel ist es, möglichst<br />

viele Menschen mit<br />

unseren Angeboten zu erreichen<br />

und Generationen<br />

zusammenzubringen“, sagt<br />

Hanna Kastendieck. Mehr<br />

Begegnung, mehr Austausch<br />

und Miteinander wäre schön.<br />

Um auch spontane Veranstaltungen<br />

breit zu streuen und<br />

mit den Menschen in Kontakt<br />

zu bleiben, hat die Burg im<br />

Jubiläumsjahr ihre Kommunikationskanäle<br />

ausgebaut,<br />

ist in den sozialen<br />

Medien aktiv und startet im<br />

September einen eigenen<br />

Newsletter. „Wir erhoffen<br />

uns einen engeren Austausch<br />

mit den Menschen“, so Kastendieck.<br />

„Denn nur, wenn<br />

wir wissen, was unsere Gäste<br />

sich wünschen, können wir<br />

ihre Wünsche auch erfüllen.“<br />

www.burg-seevetal.de<br />

Tourismus & Naherholung<br />

Martina Dehmer<br />

Telefon: 0 41 05 55 <strong>–</strong> 22 01 | E-Mail: m.dehmer@seevetal.de | Kirchstraße 11 | 21218 Seevetal | www.seevetal.de<br />

Herbst 2023 75


GUTEN APPETIT!<br />

Die Gastronomie der Region lädt ein<br />

zu saisonalen und regionalen Spezialitäten.<br />

Neu-<br />

Wulmstorf<br />

Rosengarten<br />

Este<br />

Moisburg<br />

3<br />

261<br />

75<br />

7<br />

Hollenstedt<br />

Appel<br />

Nenndorf<br />

1<br />

Halvesbostel<br />

1<br />

Heidenau<br />

Wenzendorf<br />

3<br />

75<br />

Bendestorf<br />

Buchholz i.d.<br />

Nordheide<br />

Lüllau<br />

Jesteburg<br />

Im Garten-Center Dehner<br />

Restaurant · Café<br />

75<br />

Tostedt<br />

3<br />

Handeloh<br />

Ha<br />

Welle<br />

Bohnen, Birnen & Speck<br />

Geöffnet: Mo. <strong>–</strong> Sa. 9 <strong>–</strong> 18 Uhr,<br />

warme Küche bis 15.30 Uhr.<br />

Undeloh<br />

Maldfeldstr. 2a · 21077 Hamburg<br />

Tel. 0 40 / 702 92 108 · Fax 0 40 / 729 16 105<br />

Schneverdingen<br />

Idyllischer Biergarten, Einladender Hofladen<br />

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Tel. 04183-2241 · www.brookhoff.de<br />

76<br />

Herbst 2023


Elbe<br />

1<br />

Seeve<br />

Stove<br />

Drage<br />

Marschacht<br />

Seevetal<br />

Stelle<br />

39<br />

Hoopte<br />

Ilmenau<br />

Luhe<br />

404<br />

Winsen / L.<br />

39<br />

Marxen<br />

7<br />

nstedt<br />

Toppenstedt<br />

Garslstorf<br />

Salzhausen<br />

Ahoi<br />

Das Essen & die Drinks zum schönsten<br />

Sonnenuntergang, gibt‘s bei uns!<br />

Egestorf<br />

Döhle<br />

7<br />

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Hotel Sellhorn Gastronomie GmbH · Winsener Straße 23 · 21271 Hanstedt<br />

Telefon 0 41 84 - 80 10 · info@hotel-sellhorn.de · www.hotel-sellhorn.de<br />

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Illustration: Claus Hiller<br />

Herbst 2023 77


lumenohl<br />

lumenohl<br />

un un rooli<br />

rooli<br />

von Emily Weede<br />

Entweder man liebt ihn oder man mag ihn gar<br />

nicht. Der US-amerikanische Präsident George<br />

Bush sen. gehörte zu den letzteren Zeitgenossen.<br />

Berühmt ist sein Ausspruch: „Ich mag keinen<br />

Brokkoli. Und ich mochte ihn nicht seit ich klein<br />

war und meine Mutter mich zwang, ihn zu<br />

essen. Und ich bin Präsident der Vereinigten<br />

Staaten und ich werde keinen weiteren Brokkoli<br />

essen.“ Da sieht man wieder einmal, dass die<br />

Vorliebe oder Abneigung für viele Dinge oft in<br />

der Kindheit gelegt wird. Wie auch bei vielen<br />

seiner politischen Anschauungen kann ich<br />

George Bush auch hier nicht folgen. Ich finde<br />

Brokkoli und Blumenkohl ausgesprochen lecker.<br />

Die Kohlsorten sind überaus unterschiedlich,<br />

aber alle stammen vom Wildkohl ab. Dieser<br />

Kohl hat keine krausen Blätter und wächst auf<br />

Klippen und Felsen. Auf Helgoland wächst der<br />

Helgoländer Wildkohl. Ihn kann man auch im<br />

heimischen Garten anbauen. Der Helgoländer ist<br />

mehrjährig und ist im Frühjahr ein leckeres<br />

Gemüse.<br />

<br />

Zeichnung: Ralph Bühr<br />

Kultiviert wurde Kohl schon von den Römern,<br />

allerdings handelte es sich dabei um Blattkohlarten.<br />

Viele Menschen glauben, dass der Brokkoli<br />

aus dem Blumenkohl gezüchtet wurde, da<br />

der Brokkoli bis vor wenigen Jahrzehnten in<br />

Deutschland fast unbekannt war. Tatsächlich ist<br />

es aber genau umgekehrt: der Brokkoli ist der<br />

Vorläufer des Blumenkohls und stammt aus<br />

Südgriechenland. Blumenkohl wird erst seit dem<br />

15. Jahrhundert in Italien kultiviert. Blumenkohl<br />

und Brokkoli enthalten viel Vitamin C, Kalium<br />

und Phosphor. Blumenkohl gibt es nicht nur<br />

weiß, sondern auch in grün, rot und violett. Diese<br />

bunten Sorten sind besonders in Süditalien<br />

beliebt. Im Gegensatz zu vielen anderen Kohlarten<br />

ist das Hauptanbaugebiet für Brokkoli und<br />

Blumenkohl nicht die Elbmarsch, sondern die<br />

Gegend um Erfurt. Im 19. Jahrhundert versorgte<br />

78 Herbst 2023


die Region um die Thüringer Hauptstadt<br />

ganz Deutschland mit Blumenkohl.<br />

Erfurt war das Zentrum der Blumenkohlproduktion<br />

und der Zucht<br />

neuer Sorten. Viele Sorten führen<br />

Erfurt im Namen und weisen so auf<br />

ihre Entstehungsregion hin.<br />

Der Kohl wird meistens ab Ende<br />

Januar im Gewächshaus ausgesät und<br />

im April ausgepflanzt. Blumenkohl<br />

und Brokkoli bevorzugen mittelschwere<br />

Böden, wichtig ist dabei eine<br />

ausreichende Kalkversorgung des<br />

Bodens. Blumenkohl ist im Hausgarten<br />

nicht ganz einfach zu ziehen.<br />

Damit er schöne weiße, feste Köpfe<br />

ausbildet, ist intensive Pflege notwendig.<br />

Brokkoli ist da einfacher, muss<br />

aber punktgenau geerntet werden, da<br />

die Blüten sonst sehr schnell durchschießen.<br />

Wenn das im Hausgarten<br />

passiert, hat der heimische Gärtner<br />

aber immer noch zwei Optionen, er<br />

kann den blühenden Brokkoli als<br />

Schnittblume ins Haus holen oder er<br />

lässt die Samen ausreifen und gewinnt<br />

Saatgut für das kommende Gartenjahr.<br />

Frittierter Blumenkohl<br />

und Brokkoli<br />

180g Weizenmehl<br />

2 Eier<br />

125 ml Bier<br />

Salz<br />

Pfeffer<br />

Kokoscurry mit Blumenkohl<br />

1 kleiner Blumenkohl in Röschen geteilt<br />

2 Kartoffeln gechält<br />

2 Wurzeln gewürfelt<br />

2 kleine Zucchini gewürfelt<br />

2 Tassen Kokossahne (gibt es in Dosen<br />

im Supermarkt, ersatzweise Kokosrapel<br />

mit 1/4 l kochendem Wasser aufgiessen<br />

und kurz quellen lassen)<br />

1 Zwiebel gehackt<br />

1/2 TL Koriander<br />

1 TL Cumin<br />

Salz<br />

Die Kokossahne wird so lange erhitzt bis<br />

sich gelbes Fett absetzt, dann die Zwiebel<br />

und die Gewürze hineingeben<br />

10 Minuten köcheln lassen. Danach<br />

das andere Gemüse dazugeben und<br />

mit etwas Wasser angiessen und weich<br />

dünsten. Mit gehacktem Schnittlauch<br />

servieren. Dazu wird Reis gereicht.<br />

Brokkoli Suppe<br />

500 g Brokkoli<br />

2 Wurzeln<br />

1 Zwiebel<br />

1 l Brühe<br />

Salz<br />

Pfeffer<br />

Paprika<br />

Gemüse kleinschneiden und in etwas<br />

Fett anbraten mit 1 l Brühe auffüllen und<br />

15 Minuten kochen danach pürieren und<br />

mit Salz, Pfeffer und Paprika abschmecken<br />

Shrimps mit Blumenkohl<br />

250 g Shrimps<br />

1 große Tomate<br />

1 rote Zwiebel<br />

½ Blumenkohl<br />

3 EL Zitronensaft<br />

2 EL Sherry<br />

oder anderer Süßwein<br />

1 Prise Paprikapulver<br />

½ TL Koriander<br />

2 TL Honig oder Rohrzucker<br />

2 EL Butter<br />

Die Butter zerlassen und die Gewürze<br />

mit dem Wein dazugeben nach ca.<br />

1 Minute die gehackte Zwiebel hinzugeben<br />

und andünsten.<br />

Die Tomate kleinwürfeln und den Blumenkohl<br />

in kleine Röschen teilen, hinzufügen.<br />

Sanft köcheln lassen. Nach ca. 15 Minuten<br />

ist der Blumenkohl fast weich, nun<br />

die Shrimps auf das Gemüse legen und<br />

weitere 5 Minuten ziehen lassen.<br />

Mit Reis servieren.<br />

Für den Dip:<br />

6 EL Balsamico<br />

1 TL Senf<br />

1 TL Honig<br />

Alles mit einander verquirlen und 20<br />

Minuten quellen lassen<br />

In der Zwischenzeit Blumenkohl und<br />

Brokoli in Röschen teilen.<br />

In den Teig tauchen und Frittieren<br />

Für den Dip: Balsamico, Senf und Honig<br />

miteinander vermischen und zu dem<br />

frittierten Gemüse reichen<br />

Herbst 2023 79


Feines Kulinarisches <strong>–</strong> immer einen Ausflug wert<br />

Seele baumeln lassen im Herz-Apfel-Garten<br />

Auf dem Herzapfelhof in<br />

Jork im Alten Land können<br />

Sie Ihr Obstbauwissen auffrischen.<br />

Tauchen Sie ab in die<br />

Welt des Obstbaus und der<br />

schmackhaften Früchte.<br />

Obstbaumeister Hein Lühs<br />

führt Besucher bei den täglichen,<br />

öffentlichen Hofführungen<br />

bis Ende Oktober über<br />

den Hof und beantwortet die<br />

Fragen der Gäste. Eine Voranmeldung<br />

ist nicht notwendig,<br />

Besucher können sich<br />

spontan im Hofcafé anmelden.<br />

Wer Lust auf eine Privatführung<br />

hat, kann diese<br />

ebenfalls buchen. Bei den<br />

Führungen gibt es neben<br />

Insiderwissen einen Rundgang<br />

über den Hof: vom<br />

Herz-Apfel-Garten zu den<br />

Apfelbaum-Patenschaften<br />

über die Sortier- und Lagerhalle<br />

bis hin zum Apfellaser.<br />

Lust auf Bio-Obst direkt vom<br />

Baum? Bis ca. Ende Oktober<br />

ist die Apfelernte im vollen<br />

Gange. Sorten wie Elstar,<br />

Red Jonaprince, Cox Orange,<br />

Santana und Wellant werden<br />

nach und nach reif. Im Herz-<br />

Apfel-Garten, einem Schaugarten<br />

in Herzapfelform<br />

wachsen über 250 verschiedene<br />

Apfelsorten. All diese<br />

Sorten gehören mit zur großen<br />

Selbstpflückfläche des<br />

Bio-Obsthofes. Familie Lühs<br />

bereitet das Erntevergnügen<br />

bestens vor <strong>–</strong> an Pflückkörbe,<br />

-kisten und Bollerwagen (je<br />

nach Verfügbarkeit) ist<br />

gedacht. Eine Pflückkarte<br />

zeigt einen Plan vom Obsthof<br />

und welche Sorte wo und zu<br />

welcher Reifezeit täglich<br />

gepflückt werden kann. Eine<br />

Anmeldung im Vorwege ist<br />

nicht notwendig, einfach vor<br />

Ort im Hofladen oder am<br />

Pflückstand melden. Bei Kaffee<br />

und Kuchen findet der<br />

Pflückausflug im Hofcafé<br />

einen schmackhaften Ausklang.<br />

www.herzapfelhof.de<br />

Bio-Äpfel selbst pflücken:<br />

täglich bis ca. Ende Oktober<br />

Foto: Daniel Williamson<br />

Hamburger Str. 83<br />

21244 Buchholz<br />

Tel. 04181-8793<br />

Fax 04181-39698<br />

hamburger@<br />

edeka-subey.de<br />

www.edeka-subey.de<br />

Soltauer Str. 85<br />

21244 Buchholz<br />

Tel. 04181-997614<br />

Fax 04181-370783<br />

soltauer@<br />

edeka-subey.de<br />

Mo. <strong>–</strong> Sa. von 7:00 Uhr bis 20:00 Uhr geöffnet<br />

Die Winterausgabe von <strong>SCHÖNES</strong> <strong>LEBEN</strong><br />

erscheint Ende November.<br />

Gerne senden wir Ihnen die <strong>Ausgabe</strong> im<br />

Zusende-Service druckfrisch ins Haus.<br />

(Porto und Versandauslagen<br />

per <strong>Ausgabe</strong> 4,<strong>–</strong>Euro)<br />

4 <strong>Ausgabe</strong>n in Folge für nur 16,<strong>–</strong> Euro.<br />

Lass uns schnacken!<br />

Obstbaumeister Hein Lühs weiß viel über seinen Hof, den Obstbau<br />

und das Alte Land zu erzählen. Lauschen Sie seinen Erzählungen<br />

und tauschen Sie sich mit ihm bei einer öffentlichen Führung aus.<br />

Obsthofwanderung am MO, 10:00 Uhr // Hofführung am DI, MI, DO,<br />

SA & SO, 16:30 Uhr // Freitags-Führung<br />

am FR, 18:00 Uhr // Apfelexpressfahrt<br />

mit Hofführung am SO, 10:30 Uhr<br />

Lust auf frisches Obst? Pfl ücken Sie täglich<br />

vers. Sorten Bio-Äpfel direkt vom<br />

Baum. Genießen Sie anschließend<br />

Kaffee und Obstkuchen im Hofcafé.<br />

Herzapfelhof Lühs · Tel.: 04162 254<strong>82</strong>0-0<br />

Osterjork 102 · 21635 Jork / Altes Land<br />

Mehr Infos unter www.herzapfelhof.de<br />

Folgen Sie uns auf<br />

Tägliche Hofführung<br />

ohne Voranmeldung<br />

Treffpunkt: Hofcafé<br />

Foto Garten: Martin Elsen<br />

80<br />

Herbst 2023


Feines Kulinarisches <strong>–</strong> immer einen Ausflug wert<br />

Im Herbst wird es kreativ <strong>–</strong><br />

mit „Conny dekoriert“!<br />

Am 29. September lädt Hof<br />

Oelkers zu einem besonderen<br />

Event ein. Conny Kindler, die<br />

auch einen Deko-Kanal auf<br />

YouTube betreibt, teilt ihr<br />

Dekowissen. Gemeinsam basteln<br />

die Teilnehmer einen<br />

hängenden Naturstern für den<br />

Innen-und Außenbereich.<br />

Dieser kann mit tollen Naturmaterialien<br />

ausgeschmückt<br />

und mit einer Lichterkette<br />

zum Leuchten gebracht werden.<br />

Dabei gibt Conny wertvolle<br />

Tipps. Der Preis pro<br />

Person beträgt 49 Euro<br />

inkl. Materialkosten und<br />

einem Softgetränk. Um<br />

Anmeldung wird gebeten.<br />

Und es gibt noch eine Neuigkeit:<br />

In unserem SB-Hofladen<br />

Kreatives Basteln auf dem<br />

Hof Oelkers mit Conny<br />

Kindler.<br />

Unsere<br />

können Sie jetzt auch außerhalb<br />

der Öffnungszeiten bargeldlos<br />

einkaufen.<br />

www.hof-oelkers.de<br />

Highlights<br />

im Herbst!<br />

Klauenburger Kinderfest:<br />

10. September ab 11 Uhr<br />

Familientag mit Mitmach-Aktionen,<br />

Touren mit dem Hof-Express uvm.<br />

Italienisches Buffet:<br />

15. September ab 19 Uhr<br />

Entdecken Sie die Vielfalt der<br />

italienischen Küche.<br />

Rouladenbuffet:<br />

24. September 12-14 Uhr<br />

Klauenburg 6 ∙ 21279 Wenzendorf<br />

Tel.: 04165/22200-12 oder 14 www.hof-oelkers.de<br />

Täglich 9-18 Uhr - Jul.-Okt.: Mo + Di Ruhetage<br />

Foto: Tessa Pfeil<br />

Bayrische Wochen<br />

1. September bis 1. Oktober: Was die<br />

Bayern können, das können wir schon lange.<br />

Genießen Sie die bayrische Lebensart mit<br />

gezapftem Oktoberfestbier und vielen<br />

leckeren Schmankerln, wie Weißwurst,<br />

Schweinshaxe oder Leberkäs.<br />

Biergarten<br />

Unser gemütlicher Biergarten lädt Sie ein,<br />

alle Spezialitäten aus unserem reichhaltigen<br />

Angebot unter freiem Himmel zu genießen.<br />

Das ist Lebensart & Entspannung pur!<br />

Jetzt wird es Wild<br />

Vom 6. Oktober bis zum 29. Oktober:<br />

Der Herbst ist da und die Wildzeit beginnt.<br />

Genießen Sie unsere feinen Arrangements<br />

vom heimischen Wild und mit leckeren herbstlichen<br />

Beilagen.<br />

Ente gut <strong>–</strong> alles gut<br />

Vom 10. November bis 23. November:<br />

Vorweihnachtliche Gerichte von Ente und<br />

Gans. Die kulinarische Einstimmung auf<br />

die schönste Zeit im Jahr.<br />

Crime Dinner<br />

27. Oktober und 15. November: 18.30 Uhr,<br />

neben einem entspannten Menü mit mehreren<br />

Gängen erwartet Sie ein kriminalistischer<br />

Abend, p. P. 69,<strong>–</strong> Euro.<br />

Magicdinner<br />

03. November, 18.30 Uhr, geniessen Sie ein<br />

Menü der magischen Art und erleben Sie<br />

zwischen den Gängen eine einzigartige<br />

Magic Show, p. P. 69,<strong>–</strong> Euro.<br />

Jetzt ist Grünkohlzeit<br />

Vom 03. November bis 18. Februar 2024:<br />

Das norddeutsche Nationalgericht so, wie wir<br />

es mögen: mit Kasseler nacken, Schweinebacke,<br />

Kohlwurst und süßen Röstkartoffeln,<br />

auch zum Sattessen!<br />

Unser Mittagstisch<br />

Jeden Mi. bis Sa, von 11.30 <strong>–</strong> 15.00 Uhr<br />

wählen Sie aus unserer wöchentlich<br />

wechselnden Mittagstischkarte. Täglich<br />

bieten wir 6 verschiedene Gerichte.<br />

Pro Gericht nur 10,50 €, mit Vorsuppe<br />

oder Salat 12,50 €<br />

Für alle Veranstaltungen bitten wir<br />

um rechtzeitige Reservierung!<br />

Alle Aktionen und Termine auch unter<br />

www.kartoffelhaus-papas.de<br />

Tel.: 040/70 00 66 6<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montags und Dienstags Ruhetag,<br />

Mittwoch <strong>–</strong> Sonntag ab 11.30 Uhr <strong>–</strong> 22 Uhr<br />

Bahnhofstr. 39 · 21629 Neu Wulmstorf<br />

Herbst 2023 81


Feines Kulinarisches <strong>–</strong> immer einen Ausflug wert<br />

Landleben schmecken und entdecken<br />

Der Cassenshof Inzmühlen Tiere von einer eigens dafür<br />

öffnet ab September wieder aufgestellten Bank aus beobachten.<br />

die Pforten für das stimmungsvolle<br />

Landfrühstücks- Jedes Wochenende wird im<br />

Erlebnis im Pferdestall. Die Stall eingeheizt, die reichhaltige<br />

Buffettafel bietet von 9<br />

bis 13 Uhr herzhafte oder<br />

süße Köstlichkeiten, kalte<br />

Platten und warme Speisen<br />

für alle Geschmäcker. Aus<br />

vielen frischen Zutaten vom<br />

Cassenshof und weiteren<br />

Bauernhöfen aus der Region<br />

Authentisches Landflair bietet das zaubert das engagierte<br />

Frühstücksbuffet im Pferdestall. Küchenteam immer wieder<br />

neue kulinarische Kreationen.<br />

Gänse, die ihre Kinderstube Die frisch eingestreuten Pferdeboxen<br />

bieten gemütliche<br />

hier verbracht haben, leben<br />

inzwischen ganztags auf der Plätze für Familien, kleine<br />

großen Weide zwischen Inzmühlen<br />

und Handeloh. Besu-<br />

Zum Kaffee lockt wieder der<br />

oder größere Gruppen.<br />

cher können die neugierigen Heideklassiker Buchweizen-<br />

torte, neben einer schönen<br />

Auswahl weiterer fruchtiger<br />

und sahniger Genüsse. Viele<br />

schöne Draußensitzplätze<br />

laden noch bis weit in den<br />

Herbst hinein zum Entspannen<br />

und Genießen unter freiem<br />

Himmel, unter den alten<br />

Hofeichen oder geschützt<br />

unterm Schleppdach der großen<br />

Scheune. Hier kann man<br />

auch schön dem Hofleben<br />

oder dem Treiben der Kinder<br />

auf dem Spielplatz am Hofladen<br />

zusehen. Für die kleinen<br />

Abenteurer stehen Trettrecker<br />

zur Erkundung des Hofgeländes<br />

bereit. Hinter der Scheune<br />

etwa gibt es die auf großer<br />

Weide freilaufenden Hühner<br />

zu entdecken, die sich freuen,<br />

wenn man sie mit Körnern<br />

aus dem Hofladen anlockt.<br />

Ideal für Wanderer: Direkt am<br />

Ein Füllhorn an frischen Zutaten<br />

bietet Augen und Gaumen<br />

kulinarischen Genuss.<br />

Cassenshof liegt eine Bushaltestelle<br />

des kostenlosen Heide-Shuttle.<br />

Auch Wanderreiter<br />

sind mit ihren Pferden auf<br />

dem Hof willkommen.<br />

Der Cassenshof mit Hofladen<br />

und Café ist die ganze Woche<br />

durchgehend zwischen 8 und<br />

18 Uhr geöffnet, zur Winterzeit<br />

von Mittwoch bis Sonntag.<br />

www.cassenshof.de<br />

AUSZEIT IN DER HEIDE<br />

Aktuelle Angebote und viele Aktionen zu unserem<br />

Jubiläum finden Sie auf www.hotel-sellhorn.de<br />

JUBILÄUMSANGEBOT<br />

• 2 Übernachtungen und 1 x 4-Gang-Menü<br />

• Anreise So <strong>–</strong> Mi, 14 Tage im Voraus buchbar<br />

Preis für 2 Personen 150 €<br />

WELLNESS<br />

• Große Bade- und Saunawelt<br />

• Spa „Refugium“ mit Kosmetik, Massagen,<br />

Peelings, Maniküre …<br />

Hofladen & Café • geöffnet 8<strong>–</strong>18 Uhr<br />

Sommerzeit: Mo<strong>–</strong>So • Winterzeit: Mi<strong>–</strong>So<br />

Ihre Familie Voß<br />

Landfrühstück<br />

Stimmungsvoll im Pferdestall <strong>–</strong> unser großes<br />

Heideshuttle-Halt<br />

direkt am Hof<br />

• Reichhaltiges Frühstücksbuffet<br />

jeden Samstag & Sonntag von 9<strong>–</strong>13 Uhr<br />

• frische zubereitete Köstlichkeiten mit Zutaten<br />

vom Hof & aus der Region<br />

• gemütliche Separées in den Pferdeboxen<br />

Anmeldung: 04188-899640<br />

ÜBERNACHTUNG<br />

• Landhotel mit 50 komfortablen Zimmern und Suiten<br />

mit Rundum-Blick in die freie Natur<br />

KULINARIK<br />

• Täglich von 17:30 bis 21 Uhr warme Küche <strong>–</strong><br />

Samstag, Sonntag und feiertags 12 bis 21 Uhr<br />

Hotel Sellhorn Gastronomie GmbH · Winsener Straße 23 · 21271 Hanstedt<br />

Telefon 0 41 84 - 80 10 · info@hotel-sellhorn.de · www.hotel-sellhorn.de<br />

Cassenshof • Im Seevegrund 2 • 21256 Inzmühlen • www.cassenshof.de<br />

<strong>82</strong><br />

Herbst 2023


Undeloher Hof · Wilseder Straße 22 · 21274 Undeloh · Tel.: 0 41 89 / 4 57<br />

RESTAURANT · BRUNNEN CAFÈ · ÜBERNACHTUNGEN · KUTSCHFAHRTEN<br />

Herzlich willkommen im Undeloher Hof<br />

Gepflegte Gastlichkeit unterm Reetdach<br />

Heidespezialitäten & Wildgerichte<br />

Ständig wechselnde Veranstaltungen<br />

Großzügige Gartenterrasse<br />

Komfortable, gemütliche Gästezimmer<br />

Parkplätze am Haus, Busparkplatz<br />

Einstellmöglichkeiten für Fahrräder<br />

Lichtdurchfluteter Wintergarten für Hochzeiten, Familienfeiern & Betriebsfeste<br />

Ruhige, helle Seminarräume mit Beamer, Flipchart & Versorgungsservice<br />

Erholsam angelegter Wellnessbereich mit Finnischer Sauna, Biosauna, Farblichtdusche u.v.m.<br />

Kutschenbetrieb, hauseigene Hochzeitskutsche m. engl. Anspannung<br />

Barrierefreie und behindertengerechte Kutsch wagen mit Rampe und elektrischer Hebebühne<br />

Auf Hermann Löns’ Spuren<br />

Ihre Kutschfahrt startet direkt am Undeloher Hof. Gerne können Sie mit uns auch einen<br />

individuellen Treffpunkt vereinbaren. Unsere Kutschen fahren Sie täglich.<br />

Rundfahrt durch Wilsede, Dauer ca. 1,5 Stunden ohne Pause<br />

Radenbachtour, Dauer ca. 1,5 Stunden ohne Pause<br />

Fahrt nach Wilsede, Dauer ca. 2 <strong>–</strong> 2,5 Stunden<br />

Rundfahrt durch die Heide: Entdecken Sie auf der 1-stündigen Kutschfahrt ab Un de loher Hof<br />

die Heide mit anderen Augen. Erleben Sie Natur pur <strong>–</strong> durch Heide, Wald und Wiesen.<br />

Aktuelle Angebote und Abfahrtszeiten erfragen Sie bitte telefonisch unter Telefon 04189 - 457<br />

Undeloher Hof · Wilseder Straße 22 · 21274 Undeloh<br />

Tel.: 04189 / 4 57 · Fax: 4 68 · info@undeloher-hof.de<br />

Aktuelle Angebote und Veranstaltungen auf www.undeloher-hof.de


Winsen (Luhe)<br />

Wasser (Ratten)<br />

Eintauchen, abschalten, auftanken <strong>–</strong> im Freizeitbad der Stadtwerke.<br />

Für uns. Fürs Leben.<br />

Unser Freizeitbad ist der Wohlfühlort für alle Wasserfans. Hier finden Sie Sport und<br />

Spaß, Erholung und Entspannung <strong>–</strong> im Außen-, Baby-, Erlebnis- oder Sportbecken.<br />

Aber natürlich auch in der Sauna oder beim „Schlaufendurchlaufen“ in der Riesenrutsche.<br />

DIE ENERGIE DER REGION

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