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SCHÖNES LEBEN – Ausgabe 83

Land Kultur & Lebensart zwischen Elbestrand und Heidesand

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Das regionale Saison-Magazin<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>83</strong> | Kostenlos für Sie zum Mitnehmen<br />

22. Jahrgang | Winter 2023<br />

Land, Kultur & Lebensart zwischen Elbestrand und Heidesand<br />

Staunen und Lachen unterm Reetdach<br />

Das Freilichtmuseum Rieck Haus in Hamburg-Curslack.<br />

Wir machen Kinderträume wahr<br />

Angewandte Archäologie lässt Geschichte lebendig werden.<br />

Altes Handwerk macht die Welt bunt<br />

Das Deutsche Maler- und Lackierer-Museum im Billwerder Glockenhaus.<br />

Heinrich, der Vollblut-Bastler<br />

Schrott reifes Goggomobil wird ein Schmuckstück.<br />

Viele Bucheckern <strong>–</strong> strenger Winter?<br />

Unterwegs mit Revierförster Bernd Westphalen.<br />

... und vieles mehr.<br />

Foto: Berit Neß, kreativ-kontor Lüneburg<br />

Titelgeschichte<br />

Neues Buch:<br />

Hofläden<br />

ab Seite 28<br />

Schönste Wintermotive<br />

Fantastische Winterbilder von<br />

Naturfotograf Ditmar Großkopf


Tee, Kaffee & Schokolade<br />

Tee, Kaffee & Schokolade<br />

Marktstraße 30<br />

21423<br />

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Winsen (Luhe)<br />

30<br />

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Öffnungszeiten: Mo <strong>–</strong> Fr 10 <strong>–</strong> 18 Uhr und Sa 9 <strong>–</strong> 13 Uhr


<strong>Ausgabe</strong> <strong>83</strong> · Winter 2023<br />

Land, Kultur & Lebensart<br />

iee iee erinnen, erinnen, liebe e, e,<br />

auch in der vierten Jahreszeit laden wir Sie gerne zum<br />

Schmökern von spannenden Beiträgen aus der Umgebung<br />

ein. Genießen Sie herrliche Winterbilder von Naturfotograf<br />

Ditmar Großkopf oder informieren Sie sich über viele ausgesuchte<br />

Ausflugstipps in die nähere und auch weitere<br />

Umgebung. Wir berichten unter anderem über das Rieck<br />

Haus in den Vierlanden und über das Maler-Museum in<br />

Hamburg Billwerder. Außerdem erfahren Sie, ob viele Bucheckern<br />

auf einen strengen Winter hinweisen und wie die<br />

angewandte Archäologie in der Erlebnisschmiede Südergellersen<br />

Geschichte wieder lebendig werden lässt. Ein weiterer<br />

Beitrag erzählt von der Verwandlung eines schrottreifen<br />

Automobils in ein wirkliches Schmuckstück und wir stellen<br />

ihnen das neue Buch über Hofläden in der Region Lüneburg<br />

vor, erstellt von einem sympathischen Team aus der Lüneburger<br />

KulturBäckerei.<br />

Viele weitere Berichte und Beiträge aus der Region zwischen<br />

Elbestrand und Heidesand warten darauf, von Ihnen<br />

gelesen zu werden und werden Sie gerne in das nächste<br />

Jahr begleiten. Bitte beachten Sie unsere Inserenten und<br />

bevorzugen diese bei Ihren Einkäufen, Ausflügen,<br />

Anschaffungen und sonstigen Vorhaben. Vielen Dank dafür<br />

und herzliche Wintergrüße von<br />

arse, arse, ri ri ran ran<br />

Das Redaktionsteam von <strong>SCHÖNES</strong> <strong>LEBEN</strong> wünscht<br />

Ihnen ein spannendes Lesevergnügen.<br />

(v. l. n. r.: Carsten Weede, Frank und Britta Drynda)<br />

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Wir senden Ihnen gerne<br />

<strong>SCHÖNES</strong> <strong>LEBEN</strong> direkt nach<br />

Hause. Bestellen Sie 4 <strong>Ausgabe</strong>n<br />

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unter Telefon: 0 41 74 / 66 99 717.<br />

1 Jahr<br />

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Sie können auch bequem per Fax bestellen<br />

(Faxnummer 0 41 74 / 66 99 710) oder Sie nutzen<br />

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Verlagskontor Schönes Leben<br />

Leserservice<br />

Harburger Straße 4<br />

21435 Stelle<br />

Winter 2023 3


<strong>Ausgabe</strong> <strong>83</strong> · Winter 2023<br />

Inhalt<br />

Land, Kultur & Lebensart zwischen Elbestrand und Heidesand<br />

Naturerlebnis<br />

6 Viele Bucheckern <strong>–</strong><br />

strenger Winter?<br />

Revierförster Bernd Westphalen<br />

erklärt, wie die Saatguternte<br />

in den Landesforsten<br />

funktioniert.<br />

Für Sie entdeckt<br />

12 Infos, Tipps & Trends<br />

Weihnachtliches und Winterliches<br />

in der Urlaubsregion<br />

Ebstorf.<br />

Ausflugstipp<br />

14 Staunen und Lachen<br />

unterm Reetdach<br />

Im Freilichtmuseum Rieck<br />

Haus in Hamburg-Curslack<br />

vermitteln Arno Becker und<br />

Christel Dobslaff anschaulich,<br />

wie Menschen in den Vierlanden<br />

vor der industriellen<br />

Revolution gelebt haben.<br />

Kulinarisches<br />

20 Cafés der Region<br />

<strong>SCHÖNES</strong> <strong>LEBEN</strong> präsentiert<br />

Ihnen die schönsten Cafés<br />

zwischen Elbestrand und<br />

Heidesand.<br />

Naturerlebnis<br />

22 Winter schenkt<br />

schönste Motive<br />

Der leidenschaftliche Naturfotograf<br />

Ditmar Großkopf wartet<br />

auch bei Kälte auf den richtigen<br />

Moment und bekommt<br />

manchmal bizarre Gebilde vor<br />

die Linse.<br />

Für Sie entdeckt<br />

26 Infos, Tipps & Trends<br />

... zwischen Elbestrand<br />

und Heidesand.<br />

Künstlerporträt<br />

28 Wo Shopping<br />

glücklich macht<br />

Das aktuelle Buchprojekt von<br />

Berit Neß und Carolin George<br />

über Hofläden in der Region<br />

Lüneburg macht Lust auf Einkaufen<br />

<strong>–</strong> und zwar dort, wo<br />

das Essen herkommt.<br />

Ausflugstipp<br />

34 Die Weihnachtszeit mit<br />

allen Sinnen genießen<br />

Die alte Salz- und Hansestadt<br />

Lüneburg zelebriert mit der<br />

stimmungsvollen Weihnachtsstadt<br />

die Vorweihnachtszeit.<br />

Oldtimer<br />

36 Heinrich, der<br />

Vollblut-Bastler<br />

Heinrich Aschenbrenner hat<br />

ein schrottreifes Goggomobil<br />

TS Coupé 250 in ein echtes<br />

Schmuckstück verwandelt und<br />

so ein Stück Automobilgeschichte<br />

bewahrt.<br />

Ausflugstipp<br />

40 Die schönste Zeit<br />

des Jahres …<br />

Plätzchenduft und Kerzenlicht,<br />

geheimnisvolle Weihnachtsgeschichten<br />

und kuschelige<br />

Abende prägen die Adventszeit.<br />

Schöner Garten<br />

42 Infos, Tipps & Trends<br />

Jonny Reinhard Koch züchtet<br />

Bonsai-Bäume. Mit der richtigen<br />

Pflege können die Miniaturbäume<br />

mehrere Hundert<br />

Jahre alt werden.<br />

Für Sie entdeckt<br />

47 Aktueller Lesetipp<br />

Das neue „Historische Jahrbuch<br />

für den Landkreis Harburg“<br />

ist erschienen.<br />

4<br />

Winter 2023


Ausflugstipp<br />

62 20. Kunst & Punsch im<br />

Olen Huus<br />

Ausflugstipp<br />

48 Infos, Tipps & Trends<br />

Advent und Weihnachten in<br />

der Elbtalaue.<br />

Buchbesprechung<br />

52 Mit dem Experten durch<br />

die Gärten<br />

Das neueste Buch von Hartmut<br />

Blecken: „Gemüse, Obst<br />

und Blumen aus Marsch und<br />

Heide <strong>–</strong> Die Entwicklung zum<br />

Erwerbsgartenbau im Landkreis<br />

Harburg“.<br />

Für Sie entdeckt<br />

56 Infos, Tipps & Trends<br />

... zwischen Elbestrand<br />

und Heidesand.<br />

Ausflugstipp<br />

58 Paradies für alle<br />

„Spielkinder“<br />

Bei der Modellbahn- und<br />

Spielzeugbörse in der „Burg<br />

Seevetal“ werden auch Raritäten<br />

angeboten, die es im<br />

Geschäft nicht (mehr) gibt.<br />

Herzlich willkommen beim<br />

20. Kunsthandwerkermarkt<br />

in Ashausen.<br />

Altes Handwerk<br />

64 Altes Handwerk macht<br />

unsere Welt bunt.<br />

Das Deutsche Maler- und<br />

Lackierer-Museum im historischen<br />

Glockenhaus in<br />

Hamburg-Billwerder.<br />

Kulinarisches<br />

70 Guten Appetit<br />

Die Gastronomie der Region<br />

lädt ein zu saisonalen und<br />

regionalen Spezialitäten.<br />

Ausflugstipp<br />

74 „Wir machen Kinder-<br />

träume wahr“<br />

Raus aus dem Elfenbeinturm:<br />

Angewandte Archäologie lässt<br />

Geschichte lebendig werden.<br />

Ausflugstipp<br />

80 Malerisches<br />

Marschhufendorf<br />

Ein Besuch in Konau <strong>–</strong> inmitten<br />

des Biosphärenreservates<br />

Niedersächsische Elbtalaue<br />

und der Arche-Region Flusslandschaft<br />

Elbe.<br />

Für Sie entdeckt<br />

85 Infos, Tipps & Trends<br />

Regionales für Sie entdeckt.<br />

Genusskalender<br />

86 Die Hagebutte<br />

Die gesunde rote Herbstfrucht.<br />

Verlag: Verlagskontor Schönes Leben,<br />

Karo X Medienkultur Drynda & Weede GbR,<br />

Am Heidhagen 12, 21217 Seevetal<br />

Herausgeber:<br />

Carsten Weede (V.i.S.d.P.), Frank Drynda<br />

Redaktionsanschrift: Harburger Straße 4,<br />

21435 Stelle, Telefon: 0 41 74/66 99-717,<br />

info@schoenes-leben.de,<br />

www.schoenes-leben.de<br />

Chefredakteur: Carsten Weede<br />

Redaktion: Britta Drynda, Frank Drynda<br />

Mediaberatung und Anzeigenmarketing:<br />

Frank Drynda, Telefon: 0 41 74/66 99-727<br />

Layout, Satz, Lithografie:<br />

Karo Creativ Süd | KCS GmbH,<br />

Verlagsservice + Medienproduktion,<br />

Harburger Straße 4, 21435 Stelle,<br />

www.schriftsetzerei.de<br />

Zusende-Service und Einzelheftbestellung:<br />

Verlagskontor Schönes Leben,<br />

Harburger Straße 4, 21435 Stelle,<br />

Telefon: 0 41 74/66 99-717<br />

Druck: Beisner Druck GmbH & Co. KG,<br />

Buchholz i. d. Nordheide.<br />

Beisner Druck erfüllt die Anforderungen<br />

des Blauen Engels DE-UZ 195.<br />

www.beisner-druck.de<br />

Papier: Gedruckt auf FSC ® -zertifiziertem<br />

Papier. Durch die Verwendung des FSC ® -<br />

Papiers unterstützen wir aktiv den Erhalt<br />

unserer Wälder sowie den Schutz von Tieren<br />

und Pflanzen und setzen uns gegen die Ausbeutung<br />

von Menschen im Zuge der Waldwirtschaft<br />

ein.<br />

Druckfarben: Die verwendeten Druckfarben<br />

sind auf Basis nachwachsender Rohstoffe<br />

hergestellt und somit kobalt- und mineralölfrei.<br />

CO2: Wir produzieren mit Strom aus 100 %<br />

regenerativen Quellen und damit CO2-<br />

neutral<br />

Gültiger Anzeigentarif:<br />

Anzeigenpreisliste 2023<br />

Erscheinungsweise: 4 <strong>Ausgabe</strong>n im Jahr<br />

Jahresabonnement: 16,<strong>–</strong> Euro (4 <strong>Ausgabe</strong>n),<br />

Abo-Service-Telefon: 0 41 74/66 99-717<br />

Titelbild: Berit Neß, kreativ-kontor Lüneburg<br />

Schönes Leben ® ist als Marke unter der<br />

Nummer 30 2021 207 408 beim Deutschen<br />

Patent- und Markenamt registriert.<br />

Für die Richtigkeit der veröffentlichten Termine<br />

und Veranstaltungen sowie für Satz-,<br />

Druck- und Übermittlungsfehler wird keine<br />

Haftung übernommen. Alle Angaben ohne<br />

Gewähr. Alle Rechte der Verbreitung, auch<br />

durch Film, Funk und Fernsehen, fotomechanische<br />

Wiedergabe, Tonträger aller Art, auszugsweisen<br />

Nachdruck oder Einspeicherung<br />

und Rückgewinnung in Datenverarbeitungsanlagen<br />

sind vorbehalten.<br />

Winter 2023 5


iele iele ucheckern<br />

ucheckern<br />

<strong>–</strong> strener strener inter?<br />

inter?<br />

von Carsten Weede<br />

Revierförster Bernd Westphalen erklärt, was<br />

von der alten Bauernregel zu halten ist und<br />

wie die Saatguternte in den Landesforsten<br />

funktioniert.<br />

Bucheckern gibt es in manchen Jahren in Hülle und Fülle.<br />

Eine alte Bauernregel besagt, dass ein besonders kalter und<br />

langer Winter bevorsteht, wenn die Bäume eine derart reiche<br />

Mast tragen. „Stimmt aber nicht“, weiß Bernd Westphalen,<br />

Leiter der Revierförsterei Rosengarten. Der wahre Grund:<br />

„Als die Bäume im Frühjahr geblüht haben, war es relativ<br />

warm und deshalb war die Bestäubung in diesem Jahr besonders<br />

gut. Aus diesem Grund ist der Ertrag an Bucheckern<br />

jetzt so groß <strong>–</strong> zumindest bei uns“, erklärt der 65-jährige<br />

Förster. Etwa alle vier bis fünf Jahre tragen die Buchen eine<br />

sogenannte Vollmast. „In diesem Jahr waren die Witterungsbedingungen<br />

dafür optimal. Da haben die Bäume alle Kraft<br />

in die Saatproduktion gesteckt“, sagt Bernd Westphalen.<br />

Seit zwei Jahrzehnten treten sogenannte Mastjahre, in denen<br />

Buchenbestände auffallend große Fruchtmengen produzieren,<br />

Revierförster Bernd Westphalen steht inmitten<br />

eines sechs Hektar großen Buchenbestandes, in dem<br />

rund 9000 Quadratmeter mit großen, grünen Netzen<br />

bedeckt sind. „Unter 59 ausgewählten Altbuchen<br />

haben wir Ernte-Netze ausgelegt", sagt der Förster.<br />

Geerntet wird nur in alten Buchenbeständen, die<br />

grundsätzlich für die Ernte von Saatgut der höchsten<br />

Qualitätsstufe geeignet sind. Wenn die Bucheckern<br />

im Herbst reif sind, öffnen sich die stacheligen<br />

Fruchtbecher und die braun glänzenden, dreikantigen<br />

Früchte fallen zu Boden oder in die Netze.<br />

Fotos: Carsten Weede<br />

Der Ernte-Einsatz muss gut vorbereitet sein. Viele Arbeiten<br />

erledigt Bernd Westphalen an seinem Schreibtisch in der<br />

Revierförsterei Rosengarten.<br />

6 Winter 2023


Die Netze, in denen außer Bucheckern auch Zweige, Äste und<br />

feuchtes Laub gelandet sind, werden zusammengelegt und<br />

dann einzeln zum Sammelplatz mit der Sortiermaschine<br />

gezogen.<br />

Beim Einholen der Netze ist körperlicher Einsatz gefragt.<br />

Die in der Sortiermaschine gereinigten Bucheckern landen<br />

schließlich in weißen Säcken.<br />

viel häufiger als früher auf. Als Ursachen gelten außer dem<br />

Temperaturanstieg vor allem die nach wie vor zu hohen<br />

Stickstoffeinträge mit ihrer düngenden Wirkung. „Solche<br />

Mastjahre sind recht kräftezehrend für die Bäume, was dazu<br />

führt, dass die Blätter im Jahr der Mast, aber auch ein bis<br />

zwei Jahre danach, deutlich kleiner ausfallen“, sagt Bernd<br />

Westphalen. Seit 42 Jahren ist er Revierförster im Rosengarten,<br />

aber eine so gute Bucheckern-Ausbeute wie in diesem<br />

Jahr hat er noch nicht oft erlebt. Allerdings: „Vor zwölf Jahren<br />

hatte es tatsächlich noch viel mehr Bucheckern und auch<br />

Eicheln gegeben als in diesem Jahr. Aber dieses Jahr gehört<br />

für uns definitiv zu den guten Mastjahren“, sagt der erfahrene<br />

Förster.<br />

In den Niedersächsischen Landesforsten hat jetzt die Ernte<br />

der Bucheckern begonnen. Im Super-Mastjahr 2011 war in<br />

zwei Revierförstereien im Landkreis Harburg <strong>–</strong> Rosengarten<br />

und Kleckerwald <strong>–</strong> zertifiziertes Saatgut für die Forstbaumschulen<br />

geerntet worden. In den beiden benachbarten Revierförstereien<br />

stehen staatlich anerkannte Saatgutbäume in alten<br />

Buchenbeständen, die grundsätzlich für die Ernte von Saatgut<br />

der höchsten Qualitätsstufe geeignet sind. „In diesem<br />

Beim „Füttern" der Sortiermaschine tragen die Männer<br />

einen Gehörschutz. Das Gebläse ist recht laut, doch die Ruhe<br />

des Waldes wird nur kurzzeitig gestört.<br />

Ernte-Einsatz im Wald: Catalin Gavril, Ion Stoica und sein<br />

Bruder Florin Stoica ziehen die Netze heran und „füttern“<br />

die Sortiermaschine. Auch Praktikantin Swea Lüdemann<br />

und Lohnunternehmer Mathias Kiefer packen kräftig mit<br />

an.<br />

Winter 2023 7


Jahr ernten wir im Landkreis Harburg aber nur in der Revierförsterei<br />

Rosengarten“, erklärt der forstwirtschaftliche Lohnunternehmer<br />

Mathias Kiefer aus Wriedel (Landkreis Uelzen),<br />

der für die landesweite Ernte der Bucheckern in den Landesforsten<br />

zuständig ist. Sein eingespieltes Team, das im Auftrag<br />

der Forstsaatgut-Beratungsstelle (fsb) Oerrel überall in den<br />

niedersächsischen Landesforsten die Bucheckern sammelt,<br />

ist in diesem Jahr allerdings insgesamt nur eine Woche im<br />

Ernte-Einsatz. „Wir ernten nur in sechs Beständen zwischen<br />

der Revierförsterei Rosengarten im Norden und Göttingen im<br />

Süden“, sagt der 56-jährige Lohnunternehmer.<br />

Im Rosengarten-Forst haben Mathias Kiefer und seine Helfer<br />

bereits im September in einem sechs Hektar großen Buchenbestand<br />

rund 9.000 Quadratmeter mit großen, grünen Netzen<br />

bedeckt. „Unter 59 ausgewählten Altbuchen haben wir Netze<br />

ausgelegt“, berichtet der Lohnunternehmer. Wenn die Bucheckern<br />

im September/Oktober reif sind, öffnen sich die stacheligen<br />

Fruchtbecher, und die braun glänzenden, dreikantigen<br />

Früchte fallen zu Boden <strong>–</strong> oder in die Netze. Bis zu 15<br />

Kilogramm Bucheckern, feuchtes Laub, Äste und Zweige<br />

landen in jedem Netz, das Mathias Kiefer und seine Mitarbeiter<br />

in dieser Erntesaison einholen. Auf etwa zehn Kilogramm<br />

Bucheckern pro Baum schätzt Mathias Kiefer den<br />

durchschnittlichen Ertrag in diesem Jahr. „Im Rekordjahr<br />

2011 haben wir pro Baum im Durchschnitt 33 Kilogramm<br />

Bucheckern geerntet. Aber das war auch absolute Spitze und<br />

selbst die ältesten Förster konnten sich nicht an ein so ertragreiches<br />

Mastjahr erinnern“, sagt der Lohnunternehmer.<br />

Seine rumänischen Mitarbeiter Catalin Gavril, Ion Stoica<br />

und sein Bruder Florin Stoica „füttern“ die Sortiermaschine,<br />

Bucheckern in der Küche<br />

Bucheckern sind äußerst nahrhaft: Die Früchte der<br />

Buche haben einen Fettgehalt von rund 40 Prozent,<br />

außerdem sind sie reich an Mineralstoffen, Zink<br />

und Eisen. Als energiereiches Nahrungsmittel für<br />

den Menschen sind Bucheckern heute allerdings<br />

fast in Vergessenheit geraten. In früheren Zeiten<br />

ergänzten Bucheckern noch häufig den Speiseplan,<br />

man stellte aus ihnen Mehl und Kaffee-Ersatz her<br />

oder presste sie zu Öl. Gerade in Notzeiten waren sie<br />

in aller Munde. Bucheckern lassen sich in der Küche<br />

vielfältig einsetzen: Zu Mehl geschrotet, können<br />

sie gut zu Kuchen, Keksen oder Brot verarbeitet<br />

werden. Mehl aus Bucheckern schmeckt angenehm<br />

nussig, allerdings sollte man es immer mit Weizenoder<br />

Dinkelmehl mischen, da Bucheckern-Mehl kein<br />

Gluten enthält. Dieses Klebereiweiß ist erforderlich,<br />

damit das Gebäck gut aufgeht und seine Form<br />

behält.<br />

Im Ganzen ohne Fett in der Pfanne oder auf einem<br />

Backblech im Ofen frisch geröstet und dann über<br />

den Salat gestreut, machen Bucheckern den Salatgenuss<br />

perfekt. Wer mag, kann die kleinen Nüsse<br />

nach dem Rösten etwas salzen und als Snack pur<br />

oder in Salat essen. Sie schmecken aber auch hervorragend,<br />

wenn man sie mit etwas Zucker in der<br />

Pfanne karamellisiert.<br />

Übrigens: Roh sollte man Bucheckern nicht essen,<br />

denn die Samen enthalten den schwach giftigen<br />

Stoff „Fagin“ <strong>–</strong> benannt nach „Fagus“, dem wissenschaftlichen<br />

Namen der Buche <strong>–</strong> der in größeren<br />

Mengen Bauch- und Kopfschmerzen verursacht.<br />

Vor allem Kinder sollten daher möglichst keine<br />

rohen Bucheckern essen. Durch Erhitzen <strong>–</strong> etwa<br />

durch einige Minuten langes Rösten in der Pfanne <strong>–</strong><br />

werden die Giftstoffe abgebaut; kleine Mengen sind<br />

aber auch roh meist unbedenklich. Tipp: Die Bucheckern<br />

mit kochendem Wasser übergießen, dann<br />

schwimmen die hohlen Früchte oben und die Schale<br />

lässt sich viel leichter entfernen. (cw)<br />

Das begehrte Saatgut: Bucheckern für viele neue<br />

Bäume.<br />

8<br />

Winter 2023


die von der Forstsaatgut-Beratungsstelle Oerrel für den Ernteeinsatz<br />

gestellt wird. Auch Swea Lüdemann, Praktikantin<br />

bei der Beratungsstelle, und Lohnunternehmer Mathias Kiefer<br />

packen kräftig mit an. Das fünfköpfige Team legt die<br />

Netze zusammen, schleift sie zur Maschine und schaufelt den<br />

Inhalt hinein. Eine Zentrifuge trennt die Blätter vom schwereren<br />

Inhalt der Netze. Durch ein rüttelndes Sieb fallen die<br />

Früchte in einen Auffangbehälter. Alles andere pustet ein<br />

Gebläse zurück in den Wald. Am Ende landet das wertvolle<br />

Saatgut in weißen Säcken. „3.000 Bucheckern wiegen etwa<br />

ein Kilogramm, aber nur aus etwa jedem dritten Samen<br />

wächst am Ende auch ein Baum“, erklärt der Forstunternehmer.<br />

„Wir ernten hier unter Buchen, die alle älter als 150 Jahre<br />

sind, Saatgut der höchsten Qualität“, betont Bernd Westphalen.<br />

Die Bucheckern könne man auch essen oder Öl<br />

daraus pressen, aber diese seien allein zur Zucht von neuen<br />

Buchen bestimmt, erklärt der Förster und zertifizierte Waldpädagoge.<br />

Nur die Bucheckern vitaler und gesunder Buchen<br />

in ausgewählten und geprüften zugelassenen Erntebeständen<br />

dürfen als Saatgut geerntet werden. Bei diesem zertifizierten<br />

Die Rotbuche <strong>–</strong> tief verwurzelt in Mitteleuropa<br />

Die Rotbuche (Fagus sylvatica)<br />

<strong>–</strong> oder einfach Buche <strong>–</strong> ist mit<br />

einem Anteil von etwa 16 Prozent<br />

der häufigste Laubbaum in den<br />

Wäldern Deutschlands. In der<br />

Schweiz beträgt ihr Anteil sogar<br />

19 Prozent, in Österreich rund<br />

neun Prozent. Die Rotbuche<br />

<strong>–</strong> zweimal von der Dr. Silvius<br />

Wodarz-Stiftung zum „Baum des<br />

Jahres“ gekürt (1990 und 2022)<br />

<strong>–</strong> ist die dominierende Baumart<br />

in den natürlichen Waldgesellschaften<br />

Mitteleuropas. Buchen<br />

können auf unterschiedlichen<br />

Standorten wachsen, solange die<br />

Böden nicht extrem nass oder<br />

extrem trocken sind. Der Buche<br />

wird eine hohe Anpassungsfähigkeit<br />

an ihre Umgebung<br />

bescheinigt. Dies könnte sich<br />

hinsichtlich des Klimawandels<br />

als sehr vorteilhaft erweisen:<br />

Häufigeren Trockenperioden<br />

begegnet die Rotbuche mit einer<br />

abnehmenden Blattdichte im<br />

Kronenbereich. Somit verringert<br />

sich der Wasserverlust durch<br />

Verdunstung. Zudem können Niederschläge<br />

an der glatten Rinde<br />

deutlich schneller nach unten<br />

ablaufen als bei Nadelbäumen.<br />

Der Namensteil „Rot“ bezieht sich<br />

übrigens auf die Färbung des Holzes.<br />

Die Rotbuche heißt so, weil<br />

ihr an sich eher weiß-gelbes Holz<br />

einen leicht rötlichen Einschlag<br />

hat. Dadurch unterscheidet sich<br />

die Rotbuche von der Hainbuche<br />

(Carpinus betulus), die auch<br />

„Weißbuche“ genannt wird, weil<br />

ihr Holz fast weiß ist. Der zweite<br />

Namensteil „Buche“ führt in die<br />

Irre: Die Hainbuche ist nämlich<br />

gar keine Buche, sondern sieht<br />

nur aus wie eine. Genauer: Größe,<br />

Form, Blätter und Rinde erinnern<br />

an die Rotbuche. Tatsächlich<br />

gehört die Hainbuche zur Familie<br />

der Birkengewächse.<br />

Die Rotbuche ist nicht die Buche<br />

mit den roten bis schwarz-roten<br />

Blättern, die in Parks, auf Friedhöfen<br />

und größeren Gärten häufig<br />

zu sehen ist. Dieser auffällige<br />

Baum ist die Blut-Buche, eine kultivierte<br />

Varietät der Rotbuche,<br />

und Rotbuche ist der botanisch<br />

korrekte Namen für die grünblättrige<br />

Buche in unseren Wäldern.<br />

Das Holz der Rotbuche ist begehrt<br />

und vielseitig verwendbar: Rotbuchenholz<br />

ist sehr hart und<br />

wird sowohl als Massivholz als<br />

auch zur Herstellung von Sperrholz<br />

im Möbelbau eingesetzt.<br />

Auch im Treppenbau sowie für<br />

die Produktion von Holzspielzeug,<br />

Griffen, Zollstöcken, Eisstielen<br />

oder Pommesgabeln wird<br />

Buchenholz verwendet. Grillfreunde<br />

schwören auf Holzkohle<br />

aus Buchenholz, das seit alters<br />

her auch zum Räuchern verwendet<br />

wird. Buchenholz ist auch<br />

als Brennholz sehr beliebt: Es hat<br />

einen hohen Heizwert und sein<br />

Flammenbild gilt als besonders<br />

schön.<br />

Das natürliche Verbreitungsgebiet<br />

der Buche erstreckt sich<br />

vom Atlantik im Westen bis zum<br />

Schwarzen Meer im Osten und<br />

vom Süden Skandinaviens bis<br />

Sizilien. Waldbau-Experten gehen<br />

jedoch davon aus, dass die natürliche<br />

Ausbreitung der Buche noch<br />

nicht abgeschlossen ist. Die Rotbuche<br />

kann Wuchshöhen von<br />

bis zu 30 Meter, im dichten Wald<br />

auch bis zu 45 Meter erreichen.<br />

Buchen können bis zu 350 Jahre<br />

alt werden, in Einzelfällen auch<br />

älter. Die sogenannte Schäferbuche,<br />

die in der Nähe des mecklenburgischen<br />

Ortes Dobbin<br />

steht, ist laut Liste der Deutschen<br />

Dendrologischen Gesellschaft mit<br />

einem Umfang von 8,6 Metern die<br />

dickste Buche Deutschlands. (cw)<br />

Winter 2023 9


„forstlichen Vermehrungsgut“ sind auch die Nachkommen<br />

auf Qualität, Vitalität und Form geprüft.<br />

„Die Herkunft des Saatguts wird genau verzeichnet, damit<br />

es später wieder auf ähnlichen Standorten verwendet werden<br />

kann, denn die Baumarten sind an spezifische Klimabereiche<br />

angepasst und wachsen nur dort stabil und sicher“, erläutert<br />

Bernd Westphalen. Um standortgerechte Bäume nachpflanzen<br />

zu können und sicher zu sein, dass sie gut gedeihen, sei<br />

die genaue Katalogisierung unverzichtbar: „Wenn wir nicht<br />

wissen, woher junge Bäume oder Saatgut stammen, dann<br />

wissen wir auch nicht, wie sie wachsen, ob sie zur Holzernte<br />

geeignet sind oder wie sie auf bestimmte Krankheiten reagieren“,<br />

betont der Förster. Bei der Bewirtschaftung des Saatgutbestandes<br />

muss er darauf achten, dass immer genügend<br />

Platz bleibt, um die Netze auslegen zu können. Besonders<br />

gute Bäume lässt er stehen, damit sie kräftig Samen produzieren.<br />

Die Forstsaatgut-Beratungsstelle Oerrel arbeitet die<br />

Ernte auf, bewahrt das Saatgut oder lässt in Forstbaumschulen<br />

Bäume daraus züchten.<br />

Allerdings: Nicht in jedem zur Ernte anerkannten Buchenbestand<br />

tragen in diesem Jahr die Bäume genügend Früchte,<br />

damit sich die Netzernte lohnt. Deshalb wurden im Vorfeld<br />

stichprobenartig in ganz Niedersachsen die Baumkronen<br />

begutachtet, um eine Ernteprognose zu stellen. Die in den<br />

Wenn Netze über sehr weite Strecken gezogen werden müssen,<br />

erledigt Lohnunternehmer Mathias Kiefer das mit dem<br />

„Eisernen Pferd."<br />

Netzen gesammelten Bucheckern werden mit Hilfe der Sortiermaschine<br />

bereits im Wald von groben Verunreinigungen<br />

befreit. Mathias Kiefer und sein Team schaffen am Tag etwa<br />

9.000 Quadratmeter Netz. In der Forstsaatgut-Beratungsstelle<br />

im Forstamt Oerrel wird das hochwertige Saatgut gereinigt,<br />

nachgereift, verkauft <strong>–</strong> oder für die nächsten Jahre in Kühl-<br />

Besuchen Sie unsere<br />

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den Bestattungswald kennen.<br />

Die Termine finden Sie auf<br />

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10<br />

Winter 2023


ausgewählten Rotbuchen Bucheckern geerntet. Zum Vergleich:<br />

Im bisherigen Rekordjahr 2011 waren es 700 Bäume.<br />

Damals habe das gewonnene Saatgut ausgereicht, um daraus<br />

ungefähr 23 Millionen Setzlinge zur Auffrischung der<br />

Buchenbestände zu züchten.<br />

Die Bucheckern-Ernte ist eingebracht: Das fünfköpfige<br />

Ernte-Team und Revierförster Bernd Westphalen (rechts)<br />

sind mit der Ausbeute zufrieden.<br />

kammern eingelagert, denn der Vorrat muss Jahre mit spärlicher<br />

Ernte überbrücken. „Wir erwarten, dass uns landesweit<br />

etwa drei bis vier Tonnen Bucheckern ins Netz gehen“, sagt<br />

Mathias Kiefer. Die Menge reiche aus, um drei bis vier Millionen<br />

Buchensetzlinge anzuziehen. Insgesamt werden in den<br />

niedersächsischen Landesforsten in dieser Saison von 300<br />

Die natürliche Verbreitung der Samen von Buchen und<br />

Eicheln erfolgt häufig über Eichhörnchen, Eichelhäher und<br />

Tauben. „Bucheckern bilden im Herbst besonders für Kleinsäuger,<br />

Vögel, Wildschweine, Rotwild und Damwild eine<br />

wichtige Nahrungsgrundlage“, weiß Bernd Westphalen. In<br />

den sogenannten Mastjahren werden mehr Samen gebildet<br />

als die Tiere fressen. Alles was übrig bleibt, erhöht die Chance<br />

eines erfolgreichen Auskeimens. Die „Überproduktion“ an<br />

Samen ist für den einzelnen Baum zwar sehr kräftezehrend<br />

und im folgenden Jahr werden weniger Bucheckern ausgebildet,<br />

dennoch unterstützen die Mastjahre den Fortbestand<br />

der Art. Und auch der Mensch profitiert: In Zeiten des Klimawandels<br />

brauchen die Landesforsten einen größeren Vorrat<br />

an zertifiziertem Saatgut, um notfalls <strong>–</strong> etwa nach Käferfraß<br />

oder Sturm <strong>–</strong> auch große Flächen neu mit Buchen<br />

bepflanzen zu können.<br />

Die Niedersächsischen Landesforsten im Internet:<br />

www.landesforsten.de<br />

GenaumeinStil.*<br />

Das Team von<br />

Hasse Sanitär* wünscht<br />

Ihnen ein zauberhaftes<br />

Weihnachtsfest.<br />

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z.B. Hugo<br />

(Fitnesscoach<br />

+ Seelentröster)<br />

© Susann Liehr<br />

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Winter 2023 11


Infos, Tipps & Trends <strong>–</strong> für Sie entdeckt zwischen Elbestrand und Heidesand<br />

Weihnachtliches und Winterliches in der Urlaubsregion Ebstorf<br />

Weihnachtlicher<br />

Klosterflecken<br />

Wenn die Weihnachtsbeleuchtung<br />

die Straßen des<br />

Klosterfleckens erhellt, dann<br />

ist auch der Weihnachtsmarkt<br />

am Kloster nicht weit. Er hat<br />

Tradition, immer am 1. Advents<br />

wochenende, immer auf<br />

dem Klostervorplatz, und<br />

auch immer in Verbindung<br />

mit Kloster und Kirche.<br />

Weihnachtlich geschmückte<br />

Holz-Hütten mit Kunsthandwerk<br />

und kulinarischen Köstlichkeiten<br />

laden auf dem<br />

Platz zwischen Mauritiusschule<br />

und Kloster ein, die<br />

heimelige Atmosphäre zu<br />

genießen. Karussell, Whiskywagen,<br />

Musik an vielen Stellen,<br />

aber auch Tiere und ein<br />

Motorsägen-Künstler berei-<br />

lauschen. Am Sonntag,<br />

1. Advent entzündet der<br />

Samtgemeindebürgermeister<br />

dann auf dem Platz die<br />

1. Kerze auf dem großen<br />

Adventskranz, bevor dann<br />

mit Trompetenklang um<br />

18:00 Uhr das Fest beendet<br />

wird.<br />

Wer es zum 1. Advent<br />

nicht in den Klosterflecken<br />

schafft, kann dennoch die<br />

weihnachtliche Atmosphäre<br />

des Klosterfleckens genießen:<br />

Weihnachtsstimmung in Ebstorf <strong>–</strong> direkt am Kloster.<br />

Jeden Sonntag beim Anzünden<br />

chern den Platz. Das Besondere<br />

an dem Weihnachtsmarkt<br />

aber ist die Nähe zum<br />

Kloster, das seinen Kreuzgang<br />

öffnet und Besucher<br />

unter dem Schutz der Gilde<br />

einlädt, die über 600 Jahre<br />

alten, im Kerzenlicht erhellten<br />

Gänge zu erkunden. Im<br />

Refektorium sind Kinder eingeladen,<br />

zu basteln oder den<br />

Weihnachtsmann zu besuchen,<br />

und in der Klosterkirche<br />

kann man den Konzerten<br />

der Kerze auf dem grochern<br />

ßen Adventskranz auf dem<br />

Winkelplatz mit Musik oder<br />

beim täglichen Öffnen des<br />

wirtschaftlichen Adventskalenders<br />

in den Geschäften.<br />

Das Kloster öffnet am<br />

3. Ad vent noch einmal seine<br />

Orte und Wege der Besinnung...<br />

Kunst, Kultur, Natur und Geschichte in der<br />

HEIDEREGION UELZEN<br />

Urlaubsregion Ebstorf !<br />

HEIDEREGION<br />

UELZEN<br />

Der schneebedeckte Superintendentengang zum Kloster<br />

Ebstorf.<br />

Entdecken Sie Kloster Ebstorf<br />

mit seiner berühmter Weltkarte,<br />

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wandern Sie auf besonderen Besinnungswegen,<br />

radeln Sie durch unsere vom ADFC zertifizierte<br />

Radreiseregion oder erleben Sie unseren Dorf<strong>–</strong><br />

ausrufer Hannes mit seinen Gefährten.<br />

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Infos bei der Tourist-Info Ebstorf, www.urlaubsregion-ebstorf.de<br />

Tel. (0 58 22) 29 96, touristinfo@ebstorf.de<br />

HEIDEREGION<br />

UELZEN<br />

HEIDEREGION<br />

UELZEN<br />

12<br />

Winter 2023


Infos, Tipps & Trends <strong>–</strong> für Sie entdeckt zwischen Elbestrand und Heidesand<br />

Winterliche Behaglichkeit, Ruhe und Weite am InspirationsWeg.<br />

Türen und lädt zum Kreuzgangsingen<br />

mit Kerzenlicht<br />

ein <strong>–</strong> Weihnachtslieder singen<br />

und durch die mittelalterlichen<br />

Gänge gehen <strong>–</strong> ein<br />

ganz besonderes Erlebnis in<br />

dieser Zeit.<br />

Winterwandern auf den<br />

Besinnungswegen<br />

Wenn einen dann die Tage<br />

zwischen den Jahren zur<br />

Ruhe kommen lassen, und<br />

das Neue Jahr mit sonnigen<br />

Tagen bei trockenem Frost<br />

Lust aufs Wandern macht,<br />

lädt die Urlaubsregion Ebstorf<br />

ein, seine Besinnungswege<br />

zu erkunden. Für jeden ist<br />

etwas dabei mit Tourenlängen<br />

zwischen 4,2 und 12 km.<br />

So säumen 15 Tafeln der<br />

heimischen Künstlerin Frauke<br />

Thein den 7,2 km langen<br />

InspirationsWeg durch<br />

Wald, Wiesen und entlang<br />

von Feldern. Er beginnt im<br />

Domänenpark in Ebstorf<br />

hinter dem Kloster und endet<br />

an der über 100 Jahre alten<br />

Feldsteinkirche in Hanstedt I.<br />

Sehr passend werden die<br />

ausdrucksstarken Bilder, die<br />

menschliche Gefühle darstellen,<br />

von der Natur aufgenommen.<br />

Texte und Bibelzitate<br />

ergänzen die Betrachtung.<br />

In Hanstedt I angekommen,<br />

lädt der kürzere<br />

Tafel mit Bildern, Texten und Bibelzitaten der Künstlerin Frauke Thein am Schöpfungsweg.<br />

Auferstehungsweg über 4,2<br />

km ein, wieder den Rückweg<br />

nach Ebstorf entlang des<br />

Schwienautales anzutreten.<br />

Er hat seinen Namen von den<br />

13 Tafeln zum Thema Auferstehung,<br />

die der Künstler<br />

Werner Steinbrecher geschaffen<br />

hat, und führt durch eine<br />

abwechslungsreiche Landschaft<br />

zurück bis zum Kloster<br />

Ebstorf.<br />

Eine andere wunderbare<br />

Möglichkeit, Winterlandschaft<br />

in Verbindung mit<br />

Kunst und Kultur zu genießen,<br />

ist der Schöpfungsweg<br />

über 5,8 km, der gerade in<br />

dieser Zeit seine Wirkung<br />

nicht verfehlt. Auf neun farbenfrohen<br />

Tafeln, die ebenfalls<br />

der Künstler Werner<br />

Steinbrecher geschaffen hat,<br />

wird eindrucksvoll die<br />

Geschichte der Schöpfung<br />

erzählt. Sie beginnt mit dem<br />

Tohuwabohu (Chaos) im<br />

Zentrum Ebstorfs und endet<br />

mit dem bunten Epilog vor<br />

Melzingen. Wer Ebstorf als<br />

Ausgangs- und Endpunkt<br />

wählt, kann hier nach einer<br />

eindrucksvollen Wanderung<br />

die Gastronomie genießen<br />

und den Tag entspannt Revue<br />

passieren lassen. Für Gruppen<br />

besteht die Möglichkeit,<br />

auch das Café im Arboretum<br />

Melzingen am Ende des<br />

Schöpfungsweges zu buchen.<br />

Eine Anmeldung bei der<br />

Tourist-Info in Ebstorf ist in<br />

den Wintermonten dafür<br />

nötig, ebenso, wenn ein<br />

Shuttleservice erforderlich<br />

ist. Nähere Infos unter<br />

www.urlaubsregion-ebstorf.de,<br />

touristinfo@ebstorf.de oder<br />

Tel. 05822/2996.<br />

Winter 2023 13


taunen taunen un un<br />

achen achen unterm<br />

eetdac<br />

eetdac<br />

von Carsten Weede<br />

Bei einer Führung im Freilichtmuseum Rieck<br />

Haus in Hamburg-Curslack vermitteln Arno<br />

Becker und Christel Dobslaff anschaulich, wie<br />

Menschen in den Vierlanden vor der industriellen<br />

Revolution gelebt haben.<br />

Delfter Fliesen schmücken die gute Stube im Rieck Haus.<br />

Auch der prächtige Kachelofen zeugt vom einstigen Wohlstand<br />

der Bauern in den Vierlanden. Die Bauernfamilie<br />

Rieck hat hier über mehrere Jahrhunderte gelebt - und<br />

das nicht schlecht. Denn die fruchtbaren Böden, die<br />

gute Lage an der Elbe, Fleiß und Erfindungsreichtum der<br />

Landwirte und Gartenbauer ließen die Vier- und Marschlande<br />

prosperieren.<br />

Foto: Frank Drynda<br />

Im Vierländer Freilichtmuseum Rieck Haus können Besucher<br />

hautnah erleben, wie sich bäuerliches Leben in vergangenen<br />

Jahrhunderten abspielte. Wer sich für das Landleben vor der<br />

Mechanisierung der Landwirtschaft im 19. und 20. Jahrhundert<br />

interessiert, ist hier goldrichtig. „Das Rieck Haus<br />

wurde im Jahr 1533 in Curslack erbaut und ist damit das<br />

älteste noch erhaltene niederdeutsche Fachhallenhaus in den<br />

Vier- und Marschlanden und eines der ältesten erhaltenen<br />

Bauernhäuser Norddeutschlands überhaupt“, erzählt Arno<br />

Becker. Der Gästeführer bietet Besuchern des Freilichtmuseums<br />

tiefe Einblicke in die bäuerliche Kultur vergangener<br />

Epochen, als noch alle Arbeitsschritte durch Tier- und Menschenkraft<br />

erfolgten. „Da gab es viel zu tun: Umgraben und<br />

Pflügen, Säen, Ernten, Dreschen, Heu machen, Futter bereiten<br />

<strong>–</strong> dazu kommt noch die Säuberung der Be- und Entwässerungsgräben,<br />

wofür sich als „Klei-Smieter“ allerdings<br />

meist Knechte aus dem Kehdinger Land verdingten“, weiß<br />

Arno Becker. Der Hufner nutzte viele, teils selbst entwickelte<br />

Spezialwerkzeuge, die die Arbeit erleichterten. Im Freilichtmuseum<br />

werden zahlreiche dieser Werkzeuge gezeigt. „Wenn<br />

keine Arbeit auf dem Feld anfiel und das Vieh versorgt war,<br />

gab es immer am Haus oder an Geräten etwas auszubessern“,<br />

erklärt der Gästeführer. Zahlreiche seltene Relikte historischer<br />

Landwirtschaft sind auf dem Museumsgelände in Hamburg-Curslack<br />

zu bestaunen, darunter die reetgedeckte<br />

Scheune, der Sechsruten-Heuberg, das Backhaus und die<br />

Feldentwässerungsmühle.<br />

Zum Ende des 15. Jahrhunderts war die vollständige Eindeichung<br />

der Vierlande weitgehend abgeschlossen. Im Zuge<br />

der dann einsetzenden weiteren Besiedelung Curslacks wurde<br />

das Rieck Haus erbaut. „Es ist mit seinen ältesten Teilen<br />

das letzte erhaltene Beispiel dieser speziellen Form des Nie-<br />

14 Winter 2023


Die Gästeführer Arno Becker und Christel Dobslaff schildern<br />

humorvoll Leben und Arbeiten sowie besonderes<br />

Brauchtum in den Vier- und Marschlanden.<br />

Foto: Harald Kröhnke<br />

Das Rieck Haus liegt direkt hinter dem Curslacker Deich.<br />

Durch einen wunderschön angelegten Bauerngarten<br />

führt der Weg zum Eingang. Foto: Carsten Weede<br />

derdeutschen Fachhallenhauses in den Vierlanden“, weiß<br />

Arno Becker. Die Bauart ist verbreitet von den Niederlanden<br />

bis nach Danzig. Zwei Reihen von Holzständern tragen das<br />

Dach und unterteilen das Haus in Gefache. Menschen und<br />

Tiere lebten im selben Gebäude: Wohn-, Arbeitsbereich und<br />

Ställe befinden sich unter einem Dach. Auf dem Dachboden<br />

lagerten meist Heu und Stroh zur Versorgung der Tiere, während<br />

die ungedroschene Getreideernte in der Regel ihren<br />

Platz auf dem Heuberg fand. Einzige Wärmequelle im Haus<br />

ist eine offene Feuerstelle ohne Schornstein.<br />

Im Jahr 1663 sind Wohnteil und Giebelseiten erneuert<br />

worden. Damals erweiterte man wahrscheinlich auch einige<br />

Räumlichkeiten. Daran erinnern eingeschnitzte Inschriften<br />

im Sturz der Seitentür und in einem Balken auf der Hofseite.<br />

Das Rieck Haus ist nach der hier ansässigen Familie Rieck<br />

benannt. Es ist als Hufner-Haus errichtet worden, also als<br />

Wohnstätte für einen Bauern, der auf eigenem Grund wirtschaftete.<br />

Zu einem Bauernhaus dieser Größe gehörten etwa<br />

36 Hektar Land. Dass der über Jahrhunderte bewirtschaftete<br />

Hof einst ein wohlhabender Betrieb war, verraten die Verzierungen<br />

der Hofgebäude und Ziegelausschmückungen im<br />

Haupthaus. Wer mehr über die Hintergründe für den Reichtum<br />

in diesem mit Delfter Fliesen und Vierländer Intarsien-<br />

Möbeln ausgestatteten Hufner-Haus wissen will, dem sei<br />

eine Führung mit Arno Becker ans Herz gelegt. Mit manchen<br />

Döntjes unterlegt, schildert er humorvoll Leben und Arbeiten<br />

sowie besonderes Brauchtum in den Vier- und Marschlanden.<br />

Der Gästeführer erklärt zum Beispiel, was es mit den Vierländer<br />

Stubenküken auf sich hat. Viele Redensarten wie:<br />

„Habt ihr Säcke vor den Türen?“, „Mensch, leg doch mal<br />

Die ausgebaute archimedische Schraube gehört zur Feldentwässerungsmühle.<br />

Mit Hilfe der hölzernen Gewindeschnecke<br />

wurde das Wasser aus niedrigen Gräben in höher gelegene<br />

befördert. Hunderte von windbetriebenen Feldentwässerungsmühlen<br />

gab es einst in den Vier- und Marschlanden <strong>–</strong><br />

die im Freilichtmuseum Rieck Haus ist die letzte davon.<br />

Foto: Carsten Weede<br />

Christel Dobslaff und Arno Becker zeigen die zugemauerte<br />

Tür der deichseitigen Giebelfront. Dahinter befand<br />

sich ursprünglich ein Durchgang zum Flett. Die kunstvollen<br />

Ziegelausschmückungen sind ein weiterer Beleg<br />

für den Wohlstand der Vierländer Bauern.<br />

<br />

Foto: Harald Kröhnke<br />

Winter 2023 15


Im Rieck Haus haben drei Generationen Bauern, Mägde<br />

und Knechte sowie Rinder, Pferde und Hühner unter einem<br />

Dach gelebt. Wie das war, erfahren große und kleine<br />

Besucher in der Dauerausstellung im Museum. Gezeigt<br />

wird auch ein Alkoven, in dem Knechte und Mägde damals<br />

geschlafen haben. <br />

Foto: Carsten Weede<br />

Unter der Sitzfläche der „Hühnerbank“ wurden frisch<br />

geschlüpfte Küken warm gehalten. Im Haus konnten die<br />

Stubenküken die Kälte im Winter überleben. Anhand der<br />

Hühnerbank und anderer Gegenstände erklärt Arno<br />

Becker bei seinen Führungen im Rieck Haus den Ursprung<br />

einiger vertrauter Redensarten. Foto: Frank Drynda<br />

´nen Zahn zu, du Tranfunzel“, „ins Fettnäpfchen treten“ oder<br />

„die Tafel aufheben“ haben die meisten sicherlich schon einmal<br />

gehört. Bei den Führungen im Rieck Haus erklärt Arno<br />

Becker anhand der Hühnerbank und anderer Gegenstände den<br />

Ursprung einiger dieser vertrauten Redensarten. „Lachen ,<br />

Staunen und Entdecken sollten doch bei keinem Ausflug<br />

fehlen“, meint seine Gästeführer-Kollegin Christel Dobslaff,<br />

die auf Wunsch auch Führungen auf Plattdeutsch anbietet. So<br />

haben die Gäste auf dem Gelände des Freilichtmuseums z.B.<br />

auch Gelegenheit, Bekanntschaft mit einem ganz besonderen<br />

„stillen Örtchen“ zu machen, nämlich Hamburgs einzigem<br />

reetgedeckten „Tante Meier“.<br />

Über Generationen lebte Familie Rieck auf und von ihrem<br />

Hof. Ab 1900 verfiel die Hofanlage aber immens. Familie<br />

Rieck bewirtschaftete sie noch bis zum Beginn des Zweiten<br />

Weltkrieges und verkaufte 1940 das Haus an die Hansestadt<br />

Hamburg. Nach einer ersten notdürftigen Sicherung wurde<br />

der gesamte Hof ab 1949 unter der Regie des Denkmalschutzamtes<br />

von Grund auf restauriert. 1954 übernahm ihn<br />

schließlich das Altonaer Museum als Außenstelle und eröffnete<br />

auf dem Gelände ein Freilichtmuseum, das nun seit<br />

2012 zur Museumslandschaft Bergedorf gehört. „Wir hatten<br />

das große Glück, Elfriede Rieck und deren Tochter Christel<br />

Eggers <strong>–</strong> ehemalige Besitzerinnen des Rieck Hauses <strong>–</strong> kennenzulernen.<br />

Beide waren bis zu ihrem Tode mit Leib und<br />

Seele Museumswartinnen im Rieck Haus. Von ihnen haben<br />

wir vieles über Entwicklung und Veränderung der Lebensumstände,<br />

Traditionen und Gewohnheiten der Menschen auf<br />

dem Hof im Laufe der Jahrhunderte erfahren“, erzählt Christel<br />

Dobslaff. Aus diesem wertvollen Fundus schöpfen die<br />

beiden Gästeführer bis heute. Wohl auch deshalb zeichnen<br />

sich ihre Führungen durch besondere Authentizität und<br />

Lebendigkeit aus.<br />

Wie in früheren Jahrhunderten setzt sich die Hofanlage<br />

heute wieder aus verschiedenen Gebäuden zusammen. Zum<br />

denkmalgeschützten Gebäude-Ensemble gehören neben der<br />

historischen Feldentwässerungsmühle auch das Backhaus<br />

und die gebohlte, reetgedeckte Scheune aus dem 17. Jahrhundert.<br />

<br />

Foto: Carsten Weede<br />

Auf der Diele des Rieck Hauses werden Transportgeräte wie<br />

Leiterwagen, Schottsche Karre und hölzerne Schubkarren<br />

sowie zahlreiche verschiedene landwirtschaftliche Arbeitsgeräte<br />

gezeigt. Foto: Carsten Weede<br />

16<br />

Winter 2023


Der Wohnbereich im Haus wird in Lütt Döns und Groot<br />

Döns unterteilt, in kleine und große Stube. In der kleinen<br />

lebten die alten Bauersleute als „Altenteiler“, nachdem sie<br />

das Anwesen an die nächste Generation übergeben hatten. In<br />

der großen wohnte die Bauernfamilie, die den Hof bewirtschaftete.<br />

Vor den Stuben liegt das Flett mit der offenen Feuerstelle<br />

zum Kochen, daneben die große Tafel, an der Gesinde<br />

und Bauerfamilie aßen. Bei Bedarf hatten hier auch<br />

Spinnrad und Webstuhl ihren Platz. Bis Mitte des 17. Jahrhunderts<br />

bildete das Flett den eigentlichen Wohnbereich.<br />

Hier schlief man auf Strohmatten um das Feuer herum auf<br />

dem Boden. Damit vom Stallbereich kein Staub und Dreck<br />

herüber wehen konnte, trennte ein Leinentuch den Flettbereich<br />

von der Diele. In der Diele zeigt sich das enge<br />

Zusammenleben von Menschen und Tieren unter demselben<br />

Dach. Denn dort in den Abseiten, den sogenannten Fächern,<br />

stand das Vieh und wurde von der Diele aus gefüttert. Mägde<br />

und Knechte schliefen ursprünglich auf den Hillen, den Zwischenböden<br />

zwischen Ställen und Dachboden. Ab etwa 1700<br />

erhielten sie eigene Alkoven auf der Diele: die Mägde am<br />

Kuhstall, die Knechte am Pferdestall.<br />

Trotz der Feuerstelle und der das Haus leicht aufwärmenden<br />

Stalltiere war es im Winter auf dem Flett nicht wesentlich<br />

wärmer als draußen. Die nicht beheizbare Mittelkammer<br />

diente als Abstellraum: Hier standen Truhen und hier lagerte<br />

auch das kostbare Saat-Getreide. In manchen Fachhallenhäusern<br />

befand sich an dieser Stelle ein Backofen. Er wurde aber<br />

abgelöst durch die eigens gebauten, frei stehenden Backhäuser.<br />

Jedes Hufner-Haus in den Vierlanden hat ein eigenes<br />

Backhaus. Wegen der Brandgefahr steht es in einiger Entfernung<br />

zum Haupthaus. Es ist nicht mit Reet oder Stroh,<br />

sondern mit Ziegeln gedeckt. Der gewölbte Steinofen im<br />

Inneren wird über Stunden vorgeheizt, bevor die Brotlaibe<br />

eingeschoben und gebacken werden. „Das Backhaus im Freilichtmuseum<br />

Rieck Haus ist ein funktionstüchtiger Nachbau.<br />

Das Original am selben Platz wurde im Zweiten Weltkrieg<br />

zerstört“, erklärt Arno Becker.<br />

Wie in früheren Jahrhunderten setzt sich die Hofanlage<br />

heute wieder aus verschiedenen Gebäuden zusammen und<br />

umfasst neben dem Fachhallenhaus noch Backhaus, Feldentwässerungsmühle,<br />

Heubarg, Scheune und Garten. Früher gab<br />

es in den Vier- und Marschlanden zahlreiche Feldentwässerungsmühlen.<br />

Um 1700 standen allein an Bille und Elbe über<br />

200 Schöpfmühlen.<br />

In der Zeit um 1900 haben zentrale städtische Pumpwerke<br />

die Mühlen abgelöst. Die Schöpfmühlen sind vollständig aus<br />

der Landschaft verschwunden. Heute ist nur noch die<br />

Schöpfmühle beim Rieck Haus erhalten. Ursprünglich stand<br />

sie in Ochsenwerder. Stark beschädigt kam sie 1952 nach<br />

Curslack und wurde am Entwässerungsgraben des Museumsgrundstücks<br />

aufgestellt. Flügel, Schneckenkasten, Getriebe<br />

Christel Dobslaff und Arno Becker führen Besucher gern<br />

durch das Freilichtmuseum Rieck Haus, bieten aber auch<br />

andere Touren zu Sehenswürdigkeiten in den Vier- und<br />

Marschlanden an.<br />

<br />

Foto: Harald Kröhnke<br />

Auf dem Haubarg lagerte Erntegut, in der Regel ungedroschenes<br />

Getreide und Heu. Das Dach dieser besonderen<br />

Scheunenform konnte in der Höhe der Erntemenge angepasst<br />

werden. <br />

Foto: Carsten Weede<br />

Winter 2023 17


Im großen Garten des Freilichtmuseums wachsen zahlreiche<br />

Nutzpflanzen in Frühbeeten. Angebaut werden<br />

viele verschiedene Gemüse und Kräuter, zudem gibt es<br />

Sträucher mit Beerenobst und hochstämmige Obstbäume.<br />

<br />

Foto: Carsten Weede<br />

und Wasserschnecke mussten restauriert werden. Heute ist<br />

die Mühle wieder voll funktionsfähig. Als sie gebaut wurde,<br />

war sie Teil eines weitläufigen Be- und Entwässerungssystems<br />

aus Gräben und Mühlen. Die Bauern legten neben ihren<br />

Feldern Wassergräben an. Überschüssiges Regen- oder Hochwasser<br />

floss von dort in größere Sammelgräben. Schöpfmühlen<br />

hoben es zum weiteren Ablaufen in Kanäle, Bille oder<br />

Elbe. In Zeiten von langanhaltender Trockenheit förderten<br />

die Mühlen das kostbare Nass zur Bewässerung der Felder.<br />

Die Böden in den Vier- und Marschlanden sind sehr fruchtbar.<br />

Allerdings war das Wasser auch eine ständige Bedrohung<br />

für Bewohner der Marschen. Um den hohen Grundwasserspiegel<br />

der Region zu senken, waren ab 1600 holländische<br />

Mühlenbauer in die Vierlande gekommen. Ihr Know-how<br />

ermöglichte die regulierte Be- und Entwässerung und<br />

erschloss neue Anbauflächen.<br />

„Schon vor über 400 Jahren gab es einen regen Warenaustausch<br />

mit den Niederlanden, der auch zu einem regen Kulturaustausch<br />

führte“, erklärt Arno Becker. Deutsche Händler<br />

oder Walfänger, die in der Nordsee jagen, sahen in den Niederlanden<br />

die aktuellen Moden des Nachbarlandes. Die Niederländer<br />

beeinflussen so die norddeutsche Wohnkultur, die<br />

Kleidermoden, Stickmuster, Gartenwirtschaft und vieles<br />

mehr. In der großen Scheune des Freilichtmuseums werden<br />

in einer gesonderten Ausstellung Delfter Fliesen mit biblischen<br />

Motiven präsentiert. Solche Wandfliesen waren<br />

Exportschlager und nicht nur der Stolz vieler Stadtbürger,<br />

sondern auch der wohlhabenden Bauern in den Vier- und<br />

Marschlanden. Im Rieck Haus zeugen davon auch die vielen<br />

Delfter Fliesen in Lütt und Groot Döns.<br />

Eine weitere Rarität im Freilichtmuseum Rieck Haus ist der<br />

Haubarg: ein Speicher für ungedroschenes Getreide oder<br />

Heu. „Der Name leitet sich von Heu-Berg ab, dem zu bergenden<br />

Heu“, erklärt Arno Becker. Das zwischen sechs Pfeilern<br />

aufgehängte Dach ist höhenverstellbar.<br />

Mithilfe einer Winde wird die Höhe der geernteten Menge<br />

angepasst. „Der Haubarg am Rieck Haus stand ursprünglich<br />

in Allermöhe. Nach einem Sturm stürzte er ein und wurde<br />

Am Rand des Gartens stehen Magazinbeuten für Honigbienen.<br />

Früher hielten die Hufner in den Vierlanden Bienen,<br />

denn Honig war das wichtigste Süßmittel für die Speisezubereitung.<br />

Auch heute gibt es im Freilichtmuseum einen<br />

Imker, der mit Hilfe seiner „Immen“ den leckeren „Rieck<br />

Haus“-Honig produziert. Foto: Carsten Weede<br />

1954 hier wieder aufgebaut“, weiß der Gästeführer. Der Heubarg<br />

fasst rund 1.500 Zentner Heu oder Korn und stellt die<br />

älteste offene Scheunenform in den Marschlanden dar. Seine<br />

Besonderheit ist ein verschiebbares sechseckiges Reetzeltdach.<br />

Die Prozedur, das Dach bei Bedarf jeweils an den<br />

Ecken der Scheune mithilfe eines hölzernen Hebewerkes zu<br />

verschieben, ist sehr aufwendig: „Mehrere kräftige Personen<br />

sind dafür erforderlich“, sagt Arno Becker. Doch der Aufwand<br />

lohnte sich, denn so sorgte der Wind für ein optimales<br />

Nachtrocknen des Ernteguts. Da es auf einer erhöhten Plattform<br />

lagerte, war es außerdem vor Hochwasser geschützt.<br />

Zu dem Rieck-Anwesen gehört auch ein üppiger Bauerngarten.<br />

Neben einer bunten Mischung aus Zier- und Nutzpflanzen<br />

wachsen dort auch hochstämmige Obstbäume und<br />

Sträucher mit Beerenobst. Am Rand des Gartens stehen<br />

Magazinbeuten für Honigbienen. Früher hielten die Hufner<br />

in den Vierlanden Bienen, denn Honig war das wichtigste<br />

Süßmittel für die Speisezubereitung. Rohrzucker wurde erst<br />

als Kolonialware eingeführt und blieb lange ein teures<br />

Luxusgut, bis neue technische Verfahren die Zuckerproduktion<br />

aus Zuckerrüben ermöglichten. Auch heute gibt es einen<br />

Imker, der mit Hilfe seiner „Immen“ den leckeren „Rieck<br />

Haus“-Honig produziert.<br />

Vor dem Hufner-Haus ist der sogenannte Krühoff.<br />

Ursprünglich wuchsen im „Kräutergarten“ einheimische<br />

Kräuter und Gewürze. Die Kräuter waren für Heilanwendungen<br />

bei Mensch und Tier unerlässlich. Im 18. Jahrhundert<br />

weicht der Nutzgarten dem Ziergarten mit frisch geharkten<br />

kiesbestreuten Wegen und Buchsbaumhecken. Hier wuchsen<br />

unter anderem Rosen, Nelken, Astern, Veilchen, Lilien und<br />

Tulpen sowie Kräuter, die unter anderem für Wohlgerüche in<br />

Truhen und Schränken sorgten. Vom Parkplatz oder von der<br />

Bushaltestelle sind es nur wenige Schritte durch den Garten<br />

bis zur Eingangstür des Rieck Hauses. Hierbei muss man<br />

lediglich „über eine Brücke“ gehen, um in den Zauber der<br />

Vergangenheit einzutauchen.<br />

Das Rieckhaus im Internet: www.bergedorfer-<br />

museumslandschaft.de/ueber-uns/rieck-haus<br />

18<br />

Winter 2023


Das regionale Saison-Magazin<br />

<strong>Ausgabe</strong> 80 | Kostenlos für Sie zum Mitnehmen<br />

22. Jahrgang | Frühjahr 2023<br />

Land, Kultur & Lebensart zwischen Elbestrand und Heidesand · <strong>Ausgabe</strong> 80 · Frühjahr 2023<br />

Land, Kultur & Lebensart zwischen Elbestrand und Heidesand<br />

Nordic Walking<br />

Gelaufen wird bei jedem Wetter.<br />

Vom Zauber der Vogelstimmen<br />

Wenn man sie doch bloß alle unterscheiden könnte ...!<br />

Der Hittfelder, der ganz viel(e) bewegt<br />

Julia Heigel<br />

Professor Dr. Maximilian Gege <strong>–</strong> ein Urgestein der deutschen Umweltbewegung.<br />

Bezauberndes Boizenburg<br />

Fachwerkhäuser und Hafenromantik in naturnaher Flussauenlandschaft.<br />

Schrauber mit Leib und Seele<br />

Herbert Cohrs bringt alte Schmuckstücke zum Laufen.<br />

Volldampf voraus!<br />

Der Raddampfer „Kaiser Wilhelm“ startet in die neue Saison.<br />

und vieles mehr.<br />

Kunst mit Kettensäge<br />

Der Apfelgucker in Dora Garten an der Wassermühle Karoxbostel<br />

lädt ein zum Deutschen Mühlentag am 29. Mai 2023.<br />

Land, Kultur & Lebensart<br />

Das Jahres-Abo:<br />

Die allerbeste<br />

Geschenk-Idee!<br />

4<br />

Magazine<br />

im Jahr<br />

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Haus!<br />

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(4 <strong>Ausgabe</strong>n pro Jahr), Versandkostenpauschale 4,<strong>–</strong> € pro <strong>Ausgabe</strong><br />

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Datum und Unterschrift des Abonnenten bzw. Rechnungsempfängers (unter 18 Jahre des Erziehungsberechtigten)<br />

SL-4/23<br />

Schönes Leben Verlagsgarantie: Sie können Ihre Bestellung innerhalb von 2 Wochen ohne Angabe von Gründen schriftlich widerrufen. Per Brief, Fax oder E-Mail an Verlagskontor<br />

Schönes Leben, Harburger Straße 4, 21435 Stelle, Fax: 0 41 74 / 66 99 710, E-Mail: info@schoenes-leben.de. Durch den Widerruf entstehen keine Kosten. Das Abonnement läuft<br />

1 Jahr (4 <strong>Ausgabe</strong>n; Jahresbezugspreis von 16,<strong>–</strong> Euro; Berechnung bei 1. Lieferung) und endet automatisch und ohne Kündigung nach 4 <strong>Ausgabe</strong>n.<br />

Datenschutzinfo: Kontakt zum Datenschutzbeauftragten: Verlagskontor Schönes Leben, Harburger Straße 4, 21435 Stelle, Telefon 0 41 74 / 66 99 717. Pflichtfelder zum Vertragsabschluss<br />

erforderlich. Verarbeitung (auch durch Versand- und Zahlungsdienstleister) zur Vertragserfüllung sowie zu eigenen Werbezwecken (Art. 6 I b), f) DSGVO), solange für diese<br />

Zwecke oder aufgrund von Aufbewahrungspflichten erforderlich. Sie haben Rechte auf Auskunft, Berichtigung und Löschung oder Einschränkung der Verarbeitung, Widerspruch<br />

gegen die Verarbeitung, auf Datenübertragbarkeit und auf Beschwerde bei einer Aufsichtsbehörde.<br />

Winter 2023 19


cönes<br />

cönes<br />

Ashausens Perle:<br />

CAFÉ VERDE<br />

Café-Garten für die Großen<br />

und Sandkiste für die Kleinen.<br />

Genießen Sie unser Sonntags-Frühstück für Spätaufsteher<br />

und nachmittags das reichhaltige Angebot an Waffeln (süß/<br />

herzhaft) und Torten zu Kaffee und Tee.<br />

Seit 2020 schon Tradition:<br />

Am letzten Sonntag-im Monat live-Musik unter dem Motto<br />

Im Ashäuser Hof<br />

Bahnhofstr. 1<br />

21435 Stelle-Ashausen<br />

„Jazz & more“<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mi. <strong>–</strong> Sa. 14 <strong>–</strong> 18 Uhr<br />

So. 10 <strong>–</strong> 18 Uhr<br />

HOFCAFÉ IN KL. NINDORF<br />

Tel. 04174 <strong>–</strong> 571 47 74<br />

www.ashaeuser-hof.de<br />

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schönsten<br />

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STADTWEG 20 · 21643 BECKDORF<br />

TELEFON: 04167 225<br />

WWW.HOF-TSCHRITTER.DE<br />

IM LOHOFER SPEICHER<br />

Öffnungszeiten: Donnerstag, Freitag, Samstag<br />

ab Öffnungszeiten: 13:00 Uhr, Donnerstag, Sonntag- und Freitag, Feiertag Samstag ab<br />

11:30 ab 13:00 Uhr Uhr, und Sonntag- nach und Vereinbarung. Feiertag ab<br />

11:30 Uhr und nach Vereinbarung.<br />

Hofcafé Hofcafé | Lohof 1 | I 21266 Lohof 1 Jesteburg I 21266 | T.: 0 Jesteburg 41<strong>83</strong> / 7748975<br />

20<br />

Winter 2023


eben eben<br />

Willkommen<br />

im<br />

E L B C A F É<br />

*<br />

M E I N P L A T Z A N D E R E L B E<br />

nen nen ie ie<br />

Drennhäuser Elbdeich 19<br />

21423 Drennhausen<br />

Tel. 04177 - 229<br />

www.das-elbcafe.de<br />

a a és és<br />

lbestran<br />

lbestran<br />

eidesan<br />

eidesan<br />

Öffnungszeiten: Mi. bis Sa. 14 bis 18 Uhr<br />

Sonn- und Feiertags 13 bis 18 Uhr<br />

Öffnungszeiten: Mi. bis Sa. 14 bis 18 Uhr<br />

Sonn- und Feiertags 13 bis 18 Uhr<br />

Café & Manufaktur<br />

www.cafehulda.de · Pattenser Hauptstr. 20 · 21423 Winsen/Luhe<br />

Italienisches Buffet:<br />

Themenabend am 15.09.<br />

Beginn: 19 Uhr<br />

Preis: 29,50 €<br />

Klauenburg 6 ∙ 21279 Wenzendorf<br />

Täglich 9-18 Uhr - Jul.-Okt.: Mo + Di Ruhetage<br />

Tel.: 04165/22200-12 oder 14<br />

Mittwochs bis Sonntags<br />

sind wir von 14.00 - 18.00 Uhr für Sie da!<br />

Teilwiesen 2 · 273<strong>83</strong> Scheeßel<br />

Telefon: 04263 9<strong>83</strong>386 · E-Mail: hofcafe@ewe.net<br />

Winter 2023 21


iner iner scenkt scenkt<br />

scönste<br />

otiv<br />

von Carsten Weede<br />

Ditmar Großkopf liebt Schnee und Eis. Der<br />

leidenschaftliche Naturfotograf wartet auch bei<br />

Kälte auf den richtigen Moment und bekommt<br />

manchmal bizarre Gebilde vor die Linse.<br />

Der Eisvogel ist das erklärte Lieblingsmotiv des Naturfotografen<br />

Ditmar Großkopf. Vielleicht liegt das auch am „Eis“<br />

in seinem Namen? Ditmar Großkopf hatte zahlreiche Begegnungen<br />

mit dem Eisvogel: Besonders oft hat den „Edelstein<br />

der Lüfte“ an seinen Nistplätzen am Junkernfeldsee und am<br />

Steller See fotografiert. Zahlreiche seiner spektakulären Naturaufnahmen<br />

wurden auch in „Schönes Leben“ abgedruckt.<br />

Ditmar Großkopf liebt Eis und Schnee. „Im Winter bin ich<br />

in meinem Element“, sagt der 73-jährige Naturfreund.<br />

„Schuld“ daran war sein 1894 geborener Großvater: „Als er<br />

Anfang der 1960er Jahre aus der damaligen DDR ausreisen<br />

durfte <strong>–</strong> wir waren bereits 1955 über die grüne Grenze geflüchtet<br />

<strong>–</strong> gab es noch ,richtige‘ Winter mit reichlich Schnee<br />

und Eis. Opas Motto: bei Wind und Wetter raus! ,Jibt ´ne jesunde<br />

Jesichtsfarbe und macht Kohldampf!‘, waren seine<br />

Worte.“ So stapften Großvater und Enkel durch den verschneiten<br />

Taunus: „Manchmal zog er meine Schwester und<br />

mich auch mit dem Schlitten durch die Gegend. Er war sein<br />

Leben lang sehr sportlich.“<br />

Der Winter hat seine ganz eigenen Reize. Gerade bei<br />

Frost und Schnee entdeckt der Naturfotograf Ditmar<br />

Großkopf bei seinen Ausflügen in die Winterlandschaft<br />

immer wieder besondere Motive.<br />

Fotos: Ditmar Großkopf/Christina Dohrmann (1)<br />

Ditmar Großkopf liebt den Winter und die Nordsee bei<br />

Cuxhaven.<br />

22 Winter 2023


Auf der Wasseroberfläche spiegeln sich die verschneiten<br />

Bäume. Viele schöne Wintermotive findet Ditmar Großkopf<br />

an den Gewässern in der Gemeinde Seevetal. Am Junkernfeldsee<br />

und am Steller See beobachtet er regelmäßig<br />

Vögel, Säugetiere und Amphibien.<br />

Vergängliche Pracht: Haareis braucht ganz besondere<br />

Bedingungen, damit es „wachsen“ kann. Das besondere<br />

Naturphänomen ist selten zu beobachten.<br />

Als Ditmar Großkopf später in den 80er und 90er Jahren<br />

in Berlin wohnte, gab es immer noch „richtige“ Winter, oft<br />

mit Temperaturen um minus 20 Grad Celsius. „Mehrmals<br />

war neben Schlachten- und Wannsee sogar die Havel zugefroren,<br />

so dass ich kilometerweit Schlittschuh laufen konnte.<br />

Mütze uff´n Kopp, mit dem Schal das Gesicht geschützt <strong>–</strong><br />

und los ging‘s.“<br />

Am schönsten seien für ihn Ruhe und Einsamkeit, die habe<br />

er selbst in Berlin finden können: „Keine menschlichen<br />

Spuren im jungfräulichen Schnee; bei der Kälte kaum Eisläufer<br />

unterwegs, klare reine Luft <strong>–</strong> Erholung pur für Körper,<br />

Geist und Seele!“<br />

Selbst heute, wenn er im November die letzten Pilze im<br />

Wald sammelt, stapft Ditmar Großkopf immer wieder gern<br />

mit nackten Füßen über geeiste Moosflächen. „Das ist einfach<br />

herrlich! Viel Verständnis ernte ich damit natürlich<br />

nicht“, sagt der Naturfotograf.<br />

Entscheidend für gute Fotos ist seiner Meinung nach nicht<br />

der Preis einer Kamera oder die Vielzahl an Optiken, sondern<br />

die Hingabe an die Fotografie. Er sagt von sich, dass er (wie<br />

in der Malerei auf Leinwand) an die Übertragung von Gefühlen<br />

auf Fotos glaubt, denn was man mit Liebe tue, das drücke<br />

sich auch im Endprodukt Foto aus: „Ich bin meine Bilder. Ich<br />

gebe dem Moment Dauer. Und das braucht seine Zeit, einen<br />

langen Atem.“<br />

Manchmal verharrt er stundenlang nahezu unbeweglich<br />

auf der Stelle, friert an Händen und Füßen. Dann freut er sich<br />

darauf, dass in seinem Auto die Thermoskanne mit heißem<br />

Tee wartet. Oft hat er vor dem Teetrinken wieder fantastische<br />

Fotos gemacht, die ihn für das Ausharren in der Kälte entschädigen.<br />

Manchmal sind es die kleinen Dinge, die ihn besonders<br />

faszinieren. Eine Entdeckung ist ihm besonders in<br />

Erinnerung geblieben: „Es ist schon ein paar Jahre her, da<br />

sah ich an einem kalten, schneelosen Tag im Wäldchen an<br />

der Wassermühle Karoxbostel zum allerersten Mal diese bizarren,<br />

schneeweißen Gebilde an einigen toten Ästen hängen.<br />

Es sah aus wie Zuckerwatte, was da an den Ästen hing“, erinnert<br />

sich der Naturfotograf. Selbstverständlich machte er<br />

einige Fotos von diesen wattebauschartigen, offensichtlich<br />

gefrorenen Büscheln. „Ich war sehr beeindruckt von diesem<br />

Eisvogel im Schnee: Die geschickten Fischjäger mit dem<br />

leuchtenden Gefieder sind Ditmar Großkopfs erklärtes<br />

Lieblingsmotiv. Wenn Seen, Teiche und sogar Flüsse zufrieren,<br />

hat es der Eisvogel schwer, Nahrung zu finden.<br />

Blick fürs Detail: Ditmar Großkopf nimmt auch kleine, vermeintlich<br />

unscheinbare Dinge wahr und hält sie im Foto<br />

fest.<br />

Winter 2023 23


RZ-FaMi-Stempel_2019.pdf 1 04.07.19 09:15<br />

„Der Winter zaubert besondere Stimmungen. Oft reichen<br />

dafür schon ein paar gefrorene Blätter“, sagt Ditmar<br />

Großkopf.<br />

Bildbeschreibung<br />

Es sieht fast aus wie Zuckerwatte: Das rauhe Klima, die<br />

Weite der Landschaft, die Vielfalt der Vogelwelt und lange,<br />

einsame Spaziergänge am Strand machen für Ditmar<br />

Großkopf den besonderen Reiz im Winter an der Nordsee<br />

aus.<br />

sonderbaren Naturschauspiel und wollte unbedingt herausfinden,<br />

was hinter diesem Phänomen steckt“, berichtet Ditmar<br />

Großkopf. Die Suche im Internet machte ihn schlauer: Bei<br />

den haarfeinen Fäden handelt es sich um eine besondere<br />

Form des Eises, das sogenannte Haareis oder die Eiswolle.<br />

„Bei diesem Naturphänomen bilden sich an abgestorbenen<br />

Ästen von Laubholz Haare aus Eis, die 30 bis 100 Millimeter<br />

lang und zum Teil nur 0,02 Millimeter dick sind“, heißt es<br />

dazu auf der Homepage der Bayerischen Landesanstalt für<br />

Weinbau und Gartenbau. „Zum Vergleich: das menschliche<br />

Durchschnittshaar ist 0,05 bis 0,08 Millimeter dick. Und wie<br />

unsere Haare wächst es von der Basis und schiebt sich auf<br />

diese Weise aus einem Stück Totholz heraus“, sagt der Naturfotograf.<br />

Das sei äußerst ungewöhnlich: „Normalerweise<br />

wachsen Eisstrukturen nämlich immer an ihrem Ende weiter.<br />

Die Besonderheit dieser Eisform ist also, dass sie nicht wie<br />

ein Eiszapfen an den Enden, sondern von ihrer Basis her<br />

wächst.“<br />

Ditmar Großkopf fand bei seinen Internet-Recherchen heraus,<br />

dass das Phänomen „Haareis“ Naturforscher schon länger<br />

beschäftigt: Bereits im Jahre 1<strong>83</strong>3 veröffentlichte Sir<br />

John Herschel eine bebilderte Abhandlung in der Zeitschrift<br />

„The London and Edinburgh Philosophical Magazine and<br />

Journal of Science“. Darin beschrieb er Eisgebilde als „bandoder<br />

hemdkrausenartige wellenförmige Masse, die scheinbar<br />

aus Längsrissen des Stiels im weichen Zustande hervorgequollen<br />

war.“<br />

Im Jahre 1918 beschäftigte sich der Meteorologe und berühmte<br />

Polarforscher Alfred Wegener <strong>–</strong> der Vater der Kontinentalverschiebungstheorie<br />

<strong>–</strong> mit dem Haareis auf nassem<br />

Totholz. Er vermutete damals als Auslöser einen „schimmelartigen<br />

Pilz“. Es gelang ihm, auf mitgenommenen Hölzern<br />

erneut Haareis zu erzeugen. Alfred Wegener vermutete einen<br />

Zusammenhang der Haareisbildung mit dem auf der Holzoberfläche<br />

beobachteten Pilzmycel.<br />

„Diese Vermutung wurde 90 Jahre später weitgehend<br />

durch eine biophysikalische Studie von den Schweizer Wissenschaftlern<br />

Dr. Gerhart Wagner und Professor Dr. Christian<br />

Mätzler bestätigt“, weiß Ditmar Großkopf. Nach dieser Studie<br />

wird Haareis durch das Myzel winteraktiver Pilze ausgelöst,<br />

deren aerober Stoffwechsel Gase produziert, die das im<br />

Holz vorhandene Wasser an die Oberfläche verdrängen. Der<br />

24<br />

Winter 2023


Kontraste: Leuchtend rote Wildfrüchte mit weißen<br />

Eiskristallen „gepudert“.<br />

Schnee und Eis haben Sträucher und Bäume überzogen.<br />

Klare Luft und klirrende Kälte sind beim Betrachten des<br />

Fotos fast zu spüren.<br />

Haareisforscher Christian Mätzler beschäftigte sich auch im<br />

Ruhestand weiter mit diesem Naturphänomen. Der emeritierte<br />

Professor am Institut für Angewandte Physik der Universität<br />

Bern hat herausgefunden, dass Haareis nur auf abgestorbenen<br />

Ästen von Laubgehölzen wächst, die von der Rosagetönten<br />

Gallertkruste (Exidiopsis effusa) besiedelt sind. Die<br />

genauen chemischen und physikalischen Prozesse, welche<br />

die Eishaare entstehen lassen, bleiben auch weiterhin im<br />

Dunklen. Die Forscher entdeckten jedoch in den geschmolzenen<br />

Eishaaren Reste organischer Substanzen. Darunter befand<br />

sich auch Lignin. Haareisforscher Christian Mätzler vermutet,<br />

dass das Lignin oder ein ähnlicher Stoff das Eis seine<br />

ungewöhnliche Form behalten lässt. Das Haareis dürfte dem<br />

Baumpilz somit als eine Art Frostschutzmittel dienen. So gefriert<br />

das Wasser nicht im Ast, wo der Pilz wohnt, sondern<br />

außerhalb. Durch die Energie, die beim Vorgang des Gefrierens<br />

frei wird, wird der Ast zudem etwas wärmer als seine<br />

Umgebung.<br />

„Dieses Naturphänomen tritt nur bei ganz speziellen Wetterbedingungen<br />

auf. Damit Haareis entsteht, muss es vorher<br />

ein bis zwei Tage viel geregnet haben und die Temperatur anschließend<br />

gerade so um den Gefrierpunkt liegen“, hat Ditmar<br />

Großkopf bei seinen Recherchen gelernt. Dann muss eine<br />

windstille Zeit folgen. Die Temperatur muss anschließend<br />

unter den Gefrierpunkt fallen, damit sich Eis bilden kann. Es<br />

darf aber auch nicht zu kalt werden, damit der Prozess im Ast<br />

nicht zum Erliegen komme. Das Wachstum der Strukturen<br />

entsteht dadurch, dass das Wasser zuerst oben gefriert und<br />

sich ausdehnt. Aber zusätzliches Wasser drückt von innen<br />

vom Ast her nach. Bei Erreichen der Oberfläche gefriert es<br />

ebenfalls und dehnt sich aus.<br />

Die feinen Eishaare bilden sich mit einer erstaunlichen<br />

Geschwindigkeit von fünf bis zehn Millimetern pro Stunde,<br />

solange genügend Wasser aus dem Holz nachgeliefert wird.<br />

Zusammen sind sie stark genug, um die Borke auch vom Ast<br />

abzusprengen. Eine Nacht genügt somit für eine ausgeprägte<br />

Haarbildung. Dabei spielt das lokale Mikroklima eine wesentliche<br />

Rolle. „An schattigen Standorten überdauert das<br />

Haareis manchmal den ganzen Tag, aber in der Sonne beginnt<br />

es schnell zu schmelzen <strong>–</strong> und dann ist die ganze Pracht<br />

dahin“, sagt Ditmar Großkopf. Wie gut, dass<br />

er rechtzeitig Fotos gemacht hat.<br />

Karl Konrad<br />

Forst-Dienste GmbH & Co. KG<br />

Baumdienst<br />

Baumpflege<br />

Problemfällungen<br />

Beschneidearbeiten<br />

Busch häckseln<br />

Forstarbeiten<br />

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Lohof 1b · 21266 Jesteburg ·Tel. 0 41 <strong>83</strong>/40 79 140<br />

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Winter 2023 25


Infos, Tipps & Trends <strong>–</strong> für Sie entdeckt zwischen Elbestrand und Heidesand<br />

Magische Geschenk-Ideen aus dem Wildpark Schwarze Berge<br />

Alle Jahre wieder steht Weihnachten<br />

schneller vor der Tür<br />

als man denkt, und wieder<br />

einmal fragen sich viele: Was<br />

schenke ich in diesem Jahr<br />

meinen Liebsten? Der Wildpark-Shop<br />

hält hierfür unzählige<br />

Geschenkideen für unvergessliche<br />

Erlebnisse bereit:<br />

Ein Gutschein für den nächsten<br />

Wildpark-Besuch, eine<br />

Jahreskarte, eine exklusive<br />

Alpaka-Führung oder eine<br />

Patenschaft für das Lieblingstier<br />

sind nur einige Beispiele.<br />

Ob kleine Mitbringsel zur<br />

Adventszeit oder die ganz<br />

besondere Weihnachtsüberraschung,<br />

im Online-Shop<br />

oder an der Shop-Kasse gibt<br />

es die perfekten Geschenke<br />

für Groß und Klein.<br />

Das Highlight unter dem<br />

Weihnachtsbaum ist in diesem<br />

Jahr ein Geschenk-<br />

Gutschein für LUMAGICA<br />

Schwarze Berge.<br />

Vom 16. November bis<br />

14. Januar verwandelt sich<br />

der Wildpark Schwarze Berge<br />

nach Einbruch der Dunkelheit<br />

in einen zauberhaften Lichterpark:<br />

Mehr als 250 Lichtmotive,<br />

über 100 Kilometer<br />

funkelnde Lichterketten sowie<br />

zahlreiche interaktive Lichtinstallationen,<br />

Wasserleinwände<br />

mit Lichtprojektionen<br />

lassen die Besucher bei stimmungsvoller<br />

Musik in eine<br />

magische Welt eintauchen.<br />

Der LUMAGICA Lichterwald<br />

kann bis Mitte Januar von<br />

Donnerstag bis Sonntag (17 <strong>–</strong><br />

22 Uhr) im Wildpark Schwarze<br />

Berge besucht werden. Der<br />

letzte Einlass für den Tierpark<br />

in dieser Zeit ist um 15 Uhr.<br />

Die LUMAGICA-Tickets,<br />

Geschenkgutscheine und<br />

weitere Informationen unter<br />

www.wildpark-schwarze-<br />

Berge.de/lumagica.<br />

Auch tagsüber kann man im<br />

Wildpark Schwarze Berge<br />

einiges entdecken: Bei einem<br />

gemütlichen Spaziergang<br />

durch den Wildpark-Wald<br />

trifft man auf neugieriges<br />

Damwild, freche Zwergziegen,<br />

die sich immer freuen,<br />

aus der Hand gefüttert zu<br />

werden, und auf majestätische<br />

Greifvögel, die einen<br />

mit ihrer imposanten Flugschau<br />

in ihren Bann ziehen.<br />

Ausgerüstet mit einem wärmenden<br />

Glühwein oder<br />

Kakao aus dem Waldhaus,<br />

macht es besonders viel<br />

Spaß, in den Dämmerungsstunden<br />

Luchs, Wolf und den<br />

Hirsch ganz nah zu erleben.<br />

Der Wildpark Schwarze Berge<br />

in Rosengarten-Vahrendorf<br />

ist ganzjährig täglich<br />

geöffnet. Die Öffnungszeiten<br />

von LUMAGICA und Wildpark<br />

Schwarze Berge sind auf<br />

der Website zu finden. Zu<br />

erreichen ist der Wildpark<br />

mit dem Bus (Linie 340 ab<br />

S-Bahn Neuwiedenthal oder<br />

S-Bahn Harburg) bis vor das<br />

Eingangstor oder mit dem<br />

Auto.<br />

www.wildpark-schwarze-berge.de<br />

www.instagram.com/<br />

wildparkschwarzeberge<br />

www.facebook.com/<br />

WildparkSchwarzeBerge<br />

shop.wildpark-schwarze-berge.de/<br />

Bildnachweise: LUMAGICA Schwarze Berge<br />

26<br />

Winter 2023


Infos, Tipps & Trends <strong>–</strong> für Sie entdeckt zwischen Elbestrand und Heidesand<br />

Seit über 48 Jahren in Hittfeld: Die Spielbank<br />

Seitdem am 27.03.1975 die<br />

erste Kugel beim Roulette-<br />

Spiel in Hittfelds Spielbank<br />

geworfen wurde, ist im Seevetaler<br />

„Glückstempel“ viel<br />

passiert. Die staatlich konzessionierte<br />

Spielbank Seevetal<br />

verfügt über ein breites<br />

Angebot verschiedenster<br />

Glücksspielautomaten, darunter<br />

das beliebte Multi-Roulette,<br />

die vollautomatische<br />

Variante des klassischen Roulette-Spiels,<br />

sowie viele weitere<br />

Geräte und Jackpot-<br />

Möglichkeiten.<br />

Die reichhaltige Auswahl<br />

der Casino-Bar des Hotel<br />

Krohwinkel sorgt dafür, dass<br />

die Kehlen der Gäste nicht<br />

trocken bleiben. Das Bar-<br />

Team serviert Bier, Sekt,<br />

Wein, Softdrinks und verschiedenste<br />

Heißgetränke.<br />

UNSER<br />

GESCHENKTIPP<br />

Wer sich gerne leckere Torte<br />

und frischen Kuchen vom<br />

Konditor schmecken lässt, ist<br />

in der Spielbank sonntags<br />

goldrichtig. Ab 15 Uhr werden<br />

alle Gäste zu einem<br />

Stück nach Wahl eingeladen.<br />

Die Spielbank inmitten des<br />

Hittfelder Ortskernes hat<br />

täglich ab 11:30 Uhr für alle<br />

ab 21 Jahren geöffnet <strong>–</strong><br />

donnerstags bis samstags<br />

jeweils bis 4 Uhr nachts,<br />

sonntags bis 3:30 Uhr, montags<br />

bis mittwochs bis<br />

3 Uhr.<br />

Mehr, auch zu den vielen<br />

Veranstaltungen, unter<br />

www.spielbank-seevetal.de.<br />

DER MAGISCHE<br />

LICHTERPARK<br />

16.11.23 - 14.01.24<br />

donnerstags - sonntags, 17 bis 22 Uhr<br />

GUTSCHEINE<br />

& TICKETS<br />

Alle Informationen unter<br />

wildpark-schwarze-berge.de/lumagica<br />

Winter 2023 27


o o hopping<br />

hopping<br />

lücklich lücklich mac mac<br />

von Carsten Weede<br />

Kunstvoll gestaltete Bücher sind das Metier<br />

von Berit Neß und Carolin George.<br />

Ihr aktuelles Buchprojekt über Hofläden<br />

in der Region Lüneburg macht Lust auf<br />

Einkaufen <strong>–</strong> und zwar dort,<br />

wo das Essen herkommt.<br />

Wer es geschafft hat, in einem der schönen Ateliers in der<br />

KulturBäckerei in Lüneburg arbeiten zu dürfen, der gehört<br />

ganz sicher zu den kreativsten Köpfen der Region. Die KulturBäckerei<br />

in der Dorette-von-Stern-Straße 2 ist das Zentrum<br />

für Kunst und Kultur in Lüneburg. Neben zwölf Künstlerateliers<br />

aus den Bereichen Malerei, Musik, Design, Kunsthandwerk,<br />

Bildhauerei und Neue Medien bietet das ehemalige<br />

Industriegebäude auf rund 2.000 Quadratmetern ein<br />

abwechslungsreiches Kulturprogramm für Jung und Alt. Die<br />

Kunsthalle der Sparkassenstiftung Lüneburg zeigt regelmäßig<br />

wechselnde Ausstellungen namhafter nationaler und<br />

internationaler Künstler. Auf der Theaterbühne präsentieren<br />

Berit Neß und Carolin Georg arbeiten kreativ in der<br />

KulturBäckerei in Lüneburg.<br />

<br />

Foto: Carsten Weede<br />

Seit 2021 baut Philipp Rund in Oldendorf/Luhe Ölkürbisse<br />

an und gewinnt daraus Kerne sowie das ansonsten aus der<br />

Steiermark stammende Kürbiskernöl. Foto: Berit Neß<br />

28 Winter 2023


Ulrike Fehling von der gleichnamigen Landkäserei in<br />

Fahrenholz lässt die Kälber bei den Müttern.<br />

Mutter und Tochter halten zusammen eine Herde Angus-<br />

Rinder: Claudia Drägestein und Christine Diercks (rechts).<br />

<br />

Foto: Berit Neß<br />

<br />

Foto: Berit Neß<br />

verschiedene Theaterensembles ihre aktuellen Produktionen.<br />

Im Obergeschoss bietet die Kunstschule Ikarus ein vielfältiges<br />

Angebot in der künstlerischen Kinder- und Erwachsenenbildung.<br />

Im großen Saal gibt es Platz für Veranstaltungen wie<br />

Kunsthandwerkermärkte, Lesungen und Diskussionsrunden.<br />

Die Autorin Carolin George und die Grafikdesignerin<br />

Berit Neß teilen sich seit der Eröffnung des Lüneburger<br />

Kunst- und Kulturzentrums im Herbst 2014 das „kreativkontor“<br />

Atelier 11 in der KulturBäckerei. „Einen schöneren<br />

Ort zum Arbeiten können wir uns kaum vorstellen“, sagt<br />

Carolin George. Die kreativen Frauen haben mit unterschiedlichen<br />

Schwerpunkten in Lüneburg Angewandte Kulturwissenschaften<br />

studiert und mit dem M.A.-Titel abgeschlossen.<br />

„Kennengelernt haben wir uns aber nicht an der Uni,<br />

sondern auf einer Party“, erzählt Carolin George. Nach dem<br />

Studium hatte sie ein Volontariat bei der Landeszeitung für<br />

die Lüneburger Heide absolviert. Seit 2005 arbeitet die<br />

gebürtige Hamburgerin als freie Journalistin und Autorin.<br />

Berit Neß ist seit 2002 als freiberufliche Grafikdesignerin<br />

unterwegs. „Unser erstes gemeinsames Buch haben wir 2009<br />

veröffentlicht“, erzählt die 54-jährige gebürtige Wolfsburgerin.<br />

Seither hat das kreative Duo eine ganze Reihe besonders<br />

schön gestaltete Bücher über Lüneburg und Umgebung<br />

publiziert (siehe Kasten). „Unsere Bildbände stammen von<br />

der ersten Idee bis zur Umsetzung aus unseren Köpfen. Wir<br />

setzen Ideen in Wort, Bild und Design um“, sagt Berit Neß.<br />

Schottische Hochlandrinder von Jan-Niklas Dittmer in<br />

Barförde.<br />

Foto: Berit Neß<br />

Ein besonderes Erlebnis: die Tour zu den Konik-Pferden in<br />

Dellien östlich der Elbe.<br />

Foto: Carolin George<br />

Winter 2023 29


Besonderen Wert auf die Beratung legt das Ehepaar Meyer<br />

in Barum-Horburg: „Damit nicht alle nur Rumpsteak<br />

grillen.“<br />

Foto: Berit Neß<br />

Immer mal wieder in Körperkontakt: hier die Angus-<br />

Rinder von Familie Meyer in Scharnebeck. Foto: Berit Neß<br />

Besonders sympathisch waren den Autorinnen die<br />

Schottischen Hochlandrinder von Jan-Niklas Dittmer in<br />

Barförde.<br />

Foto: Carolin George<br />

Gedruckt wurden die Bücher in der von Stern’schen Druckerei<br />

in Lüneburg von 1614. „Das ist die älteste existierende<br />

Druckerei der Welt, die sich kontinuierlich in Familienbesitz<br />

befindet“, betont die Grafikdesignerin.<br />

Ob Print oder Web, im kreativ-kontor entwickeln Berit<br />

Neß und Carolin George mit ihren Kunden gemeinsam nicht<br />

nur Buchprojekte, sondern auch Logos und Corporate<br />

Designs, Geschäftsausstattungen, Faltblätter und Broschüren.<br />

„Was wir tun, tun wir mit aller Kraft. Und wir sind nah dran:<br />

am Wunsch unserer Kundinnen und Kunden, am Thema des<br />

Objekts und an den Menschen, um die es geht“, sagt Carolin<br />

George. Das Motto des kreativen Duos: „Im Stil authentisch,<br />

in der Sache empathisch.“ Das gilt für eigene Ideen wie etwa<br />

die „Hofläden“ genauso wie für Auftragsarbeiten wie etwa<br />

„Gottes Häuser“. In dem Buch haben Carolin George und<br />

Berit Neß mehr als 70 Gotteshäuser in und um Lüneburg in<br />

Worten und Bildern porträtiert: evangelische, katholische,<br />

ökumenische und auch interreligiöse Orte des Glaubens. In<br />

bestimmten Situationen in der Kirche überkommen den Verstandesmenschen<br />

Carolin George die Emotionen: „Gott hat<br />

bei mir angeklopft. Ich habe das Klopfen lange Zeit überhört,<br />

aber Gott war geduldig“, sagt sie rückblickend. Als sie beruflich<br />

fürs Hamburger Abendblatt eine Pastorin interviewen<br />

soll, ändert das ihr Leben: „Die Begegnung mit Superintendentin<br />

Christine Schmid war ein Türöffner für vieles“, sagt<br />

Carolin George. Als Jugendliche wollte sie sich nicht konfirmieren<br />

lassen. Viele Jahre konnte Carolin George mit Gott<br />

und der Kirche nichts anfangen. Wie und warum sich das<br />

später allmählich geändert hat, erzählt sie in ihrem Buch<br />

„Und dann kam Gott“. Darin schildert die Lüneburgerin, wie<br />

es dazu kam, dass sie sich mit 42 Jahren konfirmieren ließ.<br />

Der Glaube stärke sie, lasse sie lieben und vergeben <strong>–</strong> auch<br />

sich selbst, wenn eigene Erwartungen zu hoch werden,<br />

beschreibt die Autorin, wie sich ihr Leben seither verändert<br />

hat.<br />

Zugewandtheit, Einfühlungsvermögen und echtes Interesse<br />

an den „Landmenschen“ leuchten auch aus den Zeilen des<br />

„Hofläden“-Buches, das zudem mit wunderbaren Fotos illustriert<br />

ist, die diesen Eindruck verstärken. „Wir waren selbst<br />

überrascht, was wir auf unserer Landpartie alles entdeckt<br />

haben“, sagt Berit Neß. Mehr als 40 Hofläden und Direktvermarkter<br />

haben die Grafikdesignerin und die Autorin besucht.<br />

„Dass es so viele Hofläden gibt, war auch so eine Sache, mit<br />

der wir am Anfang überhaupt nicht gerechnet hatten“, sagt<br />

Carolin George. „Wir waren uns gar nicht sicher, ob wir<br />

genügend Hofläden für ein Buch finden“, fügt Berit Neß<br />

hinzu. Es sei jedoch verblüffend einfach, sich durch die<br />

Gegend zu mampfen: „Es war total irre, Wir haben viel mehr<br />

Höfe mit Direktvermarktung gefunden als wir je erwartet<br />

hätten. Überall haben wir mit den Menschen über ihre<br />

Gedanken gesprochen, oft viel länger als geplant“, erzählt<br />

30<br />

Winter 2023


Ausstellung zum Buch<br />

LANDMENSCHEN <strong>–</strong><br />

Wege entstehen beim Gehen<br />

Berit Neß (re.) und Carolin George empfangen Besucher<br />

in ihrem schönen Atelier in der KulturBäckerei.<br />

<br />

Foto: Carsten Weede<br />

Carolin George. In Lüneburg und Umgebung gibt es etliche<br />

Höfe, die ihre selbst erzeugten Lebensmittel das ganze Jahr<br />

über direkt ab Hof anbieten <strong>–</strong> ohne Umwege und ohne Zwischenstationen.<br />

„Lebensmittel direkt vom Erzeuger aus der<br />

Region bieten viele Vorteile: Sie sind absolut frisch und voller<br />

Geschmack. Zudem sind kurze Transportwege umweltfreundlich“,<br />

sagt Carolin George. Ein weiterer Vorteil sei die<br />

persönliche Beratung: In einem Hofladen können die Kunden<br />

direkt mit den Bauern sprechen und mehr über die Produkte<br />

erfahren, die sie kaufen möchten. Dies bedeutet, dass sie eine<br />

bessere Vorstellung davon haben, was sie kaufen und wie sie<br />

es am besten zubereiten können.<br />

Bei der Recherche für ihr aktuelles Buchprojekt<br />

über Hofläden und Direktvermarktung<br />

in der Region Lüneburg bemerkten<br />

Carolin George und Berit Neß, dass es zahlreiche<br />

Aspekte aus den Erzählungen der<br />

Landwirtinnen und Landwirte gibt, die weit<br />

über das hinausgehen, was das Buch wiedergeben<br />

kann. Aus diesem Grund haben<br />

die beiden Kreativen zusätzlich eine Ausstellung<br />

zum Thema gemacht. In Fotos und<br />

Texten porträtiert sie Menschen vom Land<br />

und erzählt einen Teil ihrer Geschichte: wie<br />

sie Entscheidungen trafen, um ihre Betriebe<br />

am Leben zu erhalten <strong>–</strong> und um eigene Wünsche<br />

und Ideen umzusetzen. Die Ausstellung<br />

„LANDMENSCHEN <strong>–</strong> Wege entstehen beim<br />

Gehen“ war im August in der Galerie im Glockenhof<br />

in Lüneburg zu sehen. Bei Interesse<br />

zeigt das Team die Fotos und Texte auch gern<br />

anderswo.<br />

Einkaufen, wo das Essen herkommt, und die Tour mit einem<br />

Ausflug verbinden. Das ist die Idee von „regionalverliebt und<br />

gut verdaulich“ <strong>–</strong> so der Untertitel des Hofläden-Buches. Zu<br />

jedem Hofladen gibt es einen Tipp für schöne Spaziergänge,<br />

Radtouren oder besondere Erlebnisse in der Umgebung <strong>–</strong><br />

verraten von denen, die es am besten wissen: den Menschen<br />

vor Ort.<br />

Neben einigen regional bekannten Gemüsesorten und<br />

vielen auf Weiden lebenden Rinderherden stießen sie auch<br />

auf Produkte, mit denen in unseren Breitengraden nicht<br />

unbedingt zu rechnen ist: zum Beispiel Melonen, Schafjoghurt,<br />

Ingwer, Sonnenblumen- und Kürbiskernöl und Wein<br />

<strong>–</strong> und der norddeutsche Rebensaft kommt sogar gleich von<br />

zwei Höfen aus der Region.<br />

Auch die Gespräche mit den Landwirtinnen und Landwirten<br />

haben die Städterinnen beeindruckt. „Das hat so manche<br />

Erhellung gebracht. Wir haben erfahren, dass das Thema<br />

Landwirtschaft hoch komplex ist und viele Fragen nicht mit<br />

einem Satz zu beantworten sind“, sagt Berit Neß. Bei allen<br />

Unterschieden zwischen konventionell wirtschaftenden und<br />

Bio-Betrieben haben doch alle etwas gemeinsam, hat die<br />

Parallel zum Buch produzierte das Team die Ausstellung<br />

„Landmenschen“, sie war im August in Lüneburg zu<br />

sehen. 12 Bilder und Texte porträtieren einzelne Protagonisten<br />

aus dem Buch. Die Ausstellung kann überall<br />

gezeigt werden, wo ausreichend Platz vorhanden ist.<br />

Winter 2023 31


Grafikdesignerin festgestellt: „Jeder und jede von ihnen<br />

macht sich Gedanken darüber, wie ihre Wege in Zukunft<br />

weitergehen können und sollen.“ Alle seien mutig und träfen<br />

Entscheidungen, wie auch die nächsten Generationen wirtschaften<br />

können.<br />

„Bei unserer Einkaufstour in den Hofläden haben wir mit<br />

den Menschen gesprochen, mit den Tieren kommuniziert,<br />

uns an den wohltuenden Landschaften erfreut und die frische<br />

Luft bei Wind und Wetter genossen <strong>–</strong> so macht Shopping<br />

eben doch glücklich“, sagt Carolin George. „Ich hoffe jedenfalls,<br />

wir können viele Menschen begeistern, die Hofläden<br />

rund um Lüneburg zu besuchen, denn es geht hier um gesunde<br />

Nahrungsmittel direkt vom Erzeuger, keine langen Fahrten,<br />

gesunde Luft, lustige Tiere <strong>–</strong> es macht einfach riesig<br />

Spaß“, sagt Berit Neß. In ihrem Vorwort bringen es die beiden<br />

Kreativen auf den Punkt: „Wir jedenfalls sind wieder<br />

einmal sehr verliebt in unsere Region und haben alles<br />

Gekaufte wunderbar verdaut.“<br />

Das 100 Seiten starke Buch „Hofläden rund um Lüneburg“<br />

von Berit Neß und Carolin George kostet 18,50 Euro und<br />

kann unter der ISBN 978-3-923603-24-4 im Buchhandel<br />

oder direkt im Online-Shop unter<br />

www.vonsternschedruckerei.de/shop/hoflaeden-rund-umlueneburg<br />

bestellt werden.<br />

Berit Neß und Carolin George im Internet:<br />

www.kreativ-kontor-lueneburg.de<br />

Publikationen aus dem Lüneburger kreativ-kontor<br />

kreativ-kontor Publikationen<br />

kreativ-kontor Publikationen<br />

kreativ-kontor Publikationen<br />

kreativ-kontor Publikationen Hofläden 2023 rund um Lüneburg<br />

Hofläden 2023 rund um Lüneburg<br />

ISBN 978-3-923603-24-4<br />

ISBN 2023 Hofläden rund rund um um Lüneburg<br />

100 Seiten<br />

100 Seiten<br />

ISBN Hofläden 2023<br />

ISBN 978-3-923603-24-4<br />

rund um Lüneburg<br />

100 ISBN Hofläden<br />

100 Seiten Seiten 978-3-923603-24-4<br />

rund um Lüneburg<br />

100 ISBN Seiten 978-3-923603-24-4<br />

100 Seiten<br />

21x21<br />

21x21<br />

21x21<br />

21x21<br />

2022<br />

21x21<br />

Klosterschätze 2022<br />

<strong>–</strong> Kostbares - aus aus 850 850 Jahren<br />

17x24<br />

Klosterschätze 2022 Lüne - Kostbares aus 850 Jahren<br />

Kloster<br />

2022<br />

ISBN Klosterschätze Lüne 978-3-00071-053-7<br />

Lüne<br />

- Kostbares aus 850 Jahren 17x24<br />

Klosterschätze 2022<br />

ISBN ISBN 108 Kloster Seiten 978-3-00071-053-7<br />

Lüne<br />

- Kostbares aus 850 Jahren 17x24<br />

Klosterschätze<br />

108 ISBN Seiten 978-3-00071-053-7<br />

Lüne - Kostbares aus 850 Jahren 17x24<br />

ISBN Kloster<br />

108 Seiten 108 Seiten<br />

978-3-00071-053-7<br />

Lüne<br />

108 ISBN Seiten 978-3-00071-053-7<br />

108 Seiten<br />

21x29,7<br />

21x29,7<br />

21x29,7<br />

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21x14,8<br />

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21x14,8<br />

21x14,8<br />

2021<br />

2021 Lüneburger Aussichten, 2. Aufl.<br />

Lüneburger ISBN: 2021 978-3-923603-21-3<br />

Aussichten, 2. Aufl.<br />

Softcover-Broschüre,<br />

2021<br />

ISBN: Lüneburger 978-3-923603-21-3 Aussichten, 124 Seiten 2. Aufl.<br />

Softcover-Broschüre, 120<br />

Lüneburger 2021<br />

Seiten<br />

Aussichten, 2. Aufl.<br />

ISBN: 978-3-923603-21-3 124 Seiten<br />

120<br />

ISBN: Lüneburger<br />

Softcover-Broschüre, Seiten<br />

978-3-923603-21-3<br />

Aussichten, 2. Aufl.<br />

Softcover-Broschüre, ISBN: 978-3-923603-21-3 124<br />

124<br />

Seiten<br />

Seiten<br />

120 Softcover-Broschüre, 120<br />

Seiten<br />

Seiten 124 Seiten<br />

120 Seiten<br />

Lüneburger Aussichten, 2. Aufl.<br />

ISBN: 978-3-923603-21-3<br />

Softcover-Broschüre, 124 Seiten<br />

120 Seiten<br />

2020<br />

2020 Lüneburger Aussichten, 1. Aufl.<br />

Lüneburger ISBN: 978-3-923603-18-3<br />

Aussichten, 1. Aufl.<br />

ISBN: Softcover-Broschüre, 2020 2020<br />

978-3-923603-18-3 96 Seiten<br />

Softcover-Broschüre, Lüneburger 2020<br />

Aussichten, 1. Aufl.<br />

96 Seiten 1. Aufl.<br />

ISBN: Lüneburger 978-3-923603-18-3<br />

Aussichten, 1. Aufl.<br />

Softcover-Broschüre, ISBN: 978-3-923603-18-3 96 96 Seiten Seiten<br />

Softcover-Broschüre, 96 Seiten<br />

Lüneburger Aussichten, 1. Aufl.<br />

ISBN: 978-3-923603-18-3<br />

Softcover-Broschüre, 96 Seiten<br />

21x29,7<br />

2018<br />

21x29,7<br />

2018 Radeln im Landkreis Lülneburg<br />

Radeln Acht Touren im Landkreis zu den schönsten Lülneburg Flecken und 21x29,7<br />

Acht spannendsten 2018<br />

Touren zu Orten den schönsten Flecken und 21x29,7<br />

spannendsten ISBN Radeln 2018<br />

978-3-923603-15-2<br />

im Landkreis Orten Lülneburg<br />

ISBN Acht Radeln 978-3-923603-15-2<br />

Touren im Landkreis zu den schönsten Lülneburg Flecken und<br />

spannendsten Acht Touren zu Orten<br />

den schönsten Flecken und<br />

ISBN spannendsten 978-3-923603-15-2<br />

Orten<br />

ISBN 978-3-923603-15-2<br />

Radeln im Landkreis Lüneburg<br />

Acht Touren zu den schönsten Flecken<br />

und spannendsten Orten<br />

ISBN 978-3-923603-15-2<br />

21x29,7<br />

21x29,7<br />

21x29,7<br />

21x29,7<br />

17x24<br />

21x29,7<br />

21x29,7<br />

21x29,7<br />

21x29,7<br />

21x29,7<br />

Gottes 2017 Häuser<br />

2017<br />

Gottes Häuser<br />

Gottes 2017<br />

Vom Turm<br />

Häuser<br />

aus Feldsteinen bis zum Glasaltar<br />

Vom<br />

ISBN 2017 Turm<br />

978-3-00-054672-3<br />

aus Feldsteinen bis zum Glasaltar<br />

ISBN Vom<br />

Softcover-Broschüre, Gottes Turm 978-3-00-054672-3<br />

Häuser aus Feldsteinen<br />

160 Seiten<br />

bis zum Glasaltar<br />

Vom Turm aus Feldsteinen bis zum Glasaltar<br />

Softcover-Broschüre, ISBN 978-3-00-054672-3 160 Seiten<br />

Softcover-Broschüre, 160 Seiten<br />

Vom Turm aus Feldsteinen bis zum Glasaltar<br />

ISBN<br />

Gottes<br />

978-3-00-054672-3<br />

Häuser<br />

Softcover-Broschüre, ISBN 978-3-00-054672-3 160 Seiten<br />

2014<br />

Zeitzeugen 2017<br />

2014<br />

- 1.000 Jahre im Landkreis Lüneburg<br />

<strong>–</strong><br />

Zeitzeugen 2014<br />

verwurzelt Gottes Häuser<br />

- 1.000 Jahre im Landkreis Lüneburg<br />

verwurzelt Zeitzeugen 2014<br />

- 1.000 Jahre im Landkreis Lüneburg<br />

Bildband verwurzelt ISBN 978-3-922639-23-7<br />

978-3-00-054672-3<br />

70 Zeitzeugen<br />

Lüneburg<br />

ISBN Bildband Softcover-Broschüre, Abbildungen, Lüneburg - 1.000 144 Seiten Jahre<br />

978-3-922639-23-7<br />

Lüneburg 160 Seiten im Landkreis Lüneburg<br />

verwurzelt<br />

70 ISBN Abbildungen, 978-3-922639-23-7<br />

144 Seiten<br />

Bildband Lüneburg<br />

70 Abbildungen, 144 Seiten<br />

ISBN 978-3-922639-23-7<br />

70<br />

70 Abbildungen,<br />

Abbildungen,<br />

144<br />

144<br />

Seiten<br />

Seiten<br />

2012<br />

2012<br />

Leben am Fluss<br />

Am Lauf der Elbe - von Lauenburg bis<br />

Leben 2012<br />

am am Fluss Fluss<br />

Am Leben Schnackenburg<br />

Lauf am der Fluss Elbe - von Lauenburg bis<br />

Schnackenburg<br />

Am Bildband 2012 Lauf Lauf Lüneburg der der Elbe Elbe - von <strong>–</strong> Lauenburg von Lauenburg bis<br />

Schnackenburg<br />

Bildband<br />

ISBN Leben 2014<br />

978-3-922639-20-6<br />

am Fluss<br />

120 bis Am Zeitzeugen<br />

Seiten, Schnackenburg<br />

Lauf<br />

Lüneburg<br />

der<br />

ISBN 978-3-922639-20-6<br />

31<br />

-<br />

Abbildungen<br />

Elbe 1.000 - Jahre von Lauenburg im Landkreis bis Lüneburg<br />

Bildband Lüneburg<br />

120 ISBN Schnackenburg<br />

verwurzelt<br />

Bildband Seiten, 978-3-922639-20-6<br />

Lüneburg 31 Abbildungen<br />

120 Bildband Seiten, 31 Abbildungen<br />

ISBN 978-3-922639-23-7<br />

Lüneburg<br />

2012<br />

ISBN 70 Abbildungen, 978-3-922639-20-6 144 Seiten<br />

2012<br />

Augenblick 120 Seiten, in 31 Lüneburg Abbildungen<br />

Seiten, 31 Abbildungen<br />

<strong>–</strong><br />

Augenblick 2012 An Inside into Lüneburg <strong>–</strong><br />

Augenblick 2.,<br />

An<br />

überarbeitete<br />

Inside into<br />

in Lüneburg<br />

Lüneburg<br />

und erweiterte <strong>–</strong> Auflage 2012<br />

2., Bildband An Lüneburg<br />

ISBN<br />

Augenblick 2012 überarbeitete Inside into Lüneburg und<br />

978-3-923603-05-3<br />

in Lüneburg<br />

erweiterte Auflage<br />

<strong>–</strong><br />

2012<br />

2., Bildband Augenblick Leben<br />

überarbeitete<br />

am Lüneburg Fluss in und Lüneburg erweiterte <strong>–</strong> Auflage 2012<br />

ISBN Bildband Am An Inside Lauf 978-3-923603-05-3<br />

Lüneburg der into into Elbe Lüneburg Lüneburg<br />

- von Lauenburg bis<br />

ISBN 2., Schnackenburg<br />

überarbeitete 978-3-923603-05-3 und erweiterte Auflage 2012<br />

2009 Bildband Lüneburg<br />

2009<br />

Augenblick Bildband ISBN 978-3-922639-20-6<br />

978-3-923603-05-3<br />

in Lüneburg<br />

Augenblick 2009<br />

Bildband 120 Seiten, Lüneburg<br />

ISBN 978-3-923603-05-3<br />

in 31 Lüneburg Abbildungen<br />

Bildband Augenblick Lüneburg in Lüneburg<br />

ISBN Bildband 978-3-923603-05-3<br />

Lüneburg<br />

ISBN 2009978-3-923603-05-3<br />

Bildband 1.000 Vom Turm Jahre Lüneburg aus im Feldsteinen Landkreis bis Lüneburg zum Glasaltar verwurzelt<br />

2., überarbeitete und erweiterte Auflage 2012<br />

Augenblick 2012 in in Lüneburg<br />

Bildband Augenblick Lüneburg in Lüneburg <strong>–</strong><br />

Bildband ISBN An Inside 978-3-923603-05-3<br />

into Lüneburg Lüneburg<br />

2., überarbeitete und erweiterte Auflage 2012<br />

ISBN 978-3-923603-05-3<br />

Bildband Lüneburg<br />

ISBN 978-3-923603-05-3<br />

21x29,7<br />

32<br />

Winter 2023<br />

2009<br />

Augenblick in Lüneburg<br />

Bildband Lüneburg<br />

ISBN 978-3-923603-05-3


Infos, Tipps & Trends <strong>–</strong> für Sie entdeckt zwischen Elbestrand und Heidesand<br />

Seevetal bietet auch im Winter Lust auf frische Luft und viel Erholung.<br />

Ein Winterspaziergang an<br />

Bäumen haben in der kalten<br />

Elbe oder Seeve, über einsa-<br />

Jahreszeit ihren besonderen<br />

me Waldwege oder durch<br />

Reiz.<br />

glitzernde Wiesen <strong>–</strong> Seevetal<br />

weckt auch im Winter Lust<br />

auf frische Luft und viel<br />

Erholung.<br />

Die „Seevengeti“, das<br />

Naturschutzgebiet „Untere<br />

Seeveniederung“ zwischen<br />

Seevetal und Stelle, bietet<br />

auch im Winter beste Erholung,<br />

die Weite der Wiesen<br />

ist dann auch eine süße oder<br />

zu Sehenswertem in Seevetal<br />

klärt den Blick. Auch abseits<br />

Bei wenig Schnee und Eis<br />

herzhafte Leckerei mit im<br />

erhalten Interessierte unter<br />

vom sommerlichen Badespaß<br />

fallen zwar winterliche Ver-<br />

Gepäck.<br />

www.seevetal.de sowie bei<br />

sind die Seen und Gewässer<br />

gnügungen wie Schlitten-<br />

Umsichtige Spaziergänger<br />

der Tourist-Info Winsener<br />

im Winter einen Besuch wert.<br />

fahrten und Eislaufen aus.<br />

beobachten Vögel und Wild-<br />

Elbmarsch<br />

Der Buchwedel, der Höpen<br />

Aber selbst ein Winterpick-<br />

tiere aus der Ferne, bleiben<br />

www.winsener-elbmarsch.de.<br />

und andere Waldgebiete tra-<br />

nick an einem eisig klaren<br />

auf den Wegen und nehmen<br />

Flyer zu Rundwegen, dem<br />

gen dunkles winterliches<br />

Tag wird auf bekannten<br />

Rücksicht auf die Umwelt.<br />

Seeveradweg und vielem<br />

Grün, machen den Kopf frei<br />

Wegen zu einem ganz neuen<br />

Vorsicht geboten ist natür-<br />

mehr erhalten Interessierte<br />

und sind herrlich still. Wege<br />

Erlebnis. Neben Wolldecken<br />

lich auch beim Betreten unsi-<br />

auch im Seevetaler Rathaus<br />

zwischen Feldern und kahlen<br />

und heißem Tee oder Kakao<br />

cherer Eisflächen. Mehr Infos<br />

in Hittfeld.<br />

Winterliches Seevetal<br />

Gemeinde Seevetal<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Andreas Schmidt<br />

Telefon: 0 41 05 55 <strong>–</strong> 22 66<br />

E-Mail: a.schmidt@seevetal.de<br />

Kirchstraße 11 | 21218 Seevetal<br />

Tourismus<br />

Martina Dehmer<br />

Telefon: 0 41 05 55 <strong>–</strong> 22 01<br />

E-Mail: m.dehmer@seevetal.de<br />

www.seevetal.de<br />

Winter 2023 33


ie ie esinnliche<br />

esinnliche<br />

eihnachtseit eihnachtseit mit<br />

allen innen innen enieße enieße<br />

Die über 1000 Jahre alte Salz- und Hansestadt<br />

Lüneburg zelebriert mit der stimmungsvollen<br />

Weihnachtsstadt ab dem 29. November die Vorweihnachtszeit.<br />

Erstmalig bleiben die<br />

drei großen Weihnachtsmärkte am Rathaus,<br />

Am Sande und am Alten Kran über die<br />

Feiertage bis 30.12. stehen. Ein Muss für jeden<br />

Weihnachtsfan, denn in Lüneburg weihnachtet<br />

es fast überall.<br />

Herz der Lüneburger Weihnachtsstadt ist neben den Weihnachtsmärkten<br />

Am Sande und am Alten Kran der Markt vor<br />

dem prachtvollen Rathaus. In festlicher Atmosphäre können<br />

Besucher*innen, umrahmt von glitzernden Baumkronen, liebevoll<br />

gefertigtes Kunsthandwerk erwerben, duftende Lebkuchen<br />

und leckeren Glühwein genießen sowie viele kulturelle Highlights<br />

erleben. Regionale Chöre und verschiedene musikalische<br />

Beiträge tauchen den Marktplatz in weihnachtliche Stimmung.<br />

Als Besonderheit lädt das Weihnachtskino auf dem Marktplatz<br />

am 8. Dezember ein. Am Nachmittag können Kinder vor<br />

der Kulisse des Rathauses festliche Stimmung erleben, abends<br />

können Besucher*innen sich vom Charme der Vorweihnachtszeit<br />

verzaubern lassen.<br />

Für leuchtende Kinderaugen findet sich täglich von 17 bis 18<br />

Uhr in der Weihnachtsstadt Lüneburg der Weihnachtsmann<br />

höchstpersönlich ein, der auf dem Marktplatz in den Abendstunden<br />

kleine Geschenke verteilt. Darüber hinaus laden weihnachtliche<br />

Märchenhütten überall in der Stadt zum Lauschen<br />

ein, und im prachtvollen Huldigungssaal des Rathauses findet<br />

im Dezember ein Theaterstück für Kinder statt.<br />

Die Weihnachtsstadt Lüneburg mit der<br />

großen Pyramide.<br />

Fotos: Lüneburg Marketing GmbH, Mathias Schneider<br />

Winterzauber in den Innenhöfen und Nostalgie<br />

unter den Kirchturmspitzen<br />

Stimmungsvoll wird es aber nicht nur vor dem Rathaus. Der<br />

Weihnachtszauber zieht sich durch die gesamte Stadt. Auf dem<br />

34<br />

Frühjahr Winter 2023


Das festlich beleuchtete Lüneburger Rathaus.<br />

Die weihnachtliche Heiligengeiststraße.<br />

Platz vor der St. Johanniskirche wartet die Weihnachtswelt<br />

mit uriger Holzhütte unter dem Kirchturm. Nostalgie pur gibt<br />

es am 2. und 3. Dezember auf dem Historischen Christmarkt<br />

rund um die St. Michaeliskirche <strong>–</strong> eine Entführung<br />

der Besucher*innen in das 16. Jahrhundert. Fern von Lichterflut,<br />

Lärm und Kommerz wird hier bei Esskastanien,<br />

Schmalzbrot und Renaissance-Bratwurst echte historische<br />

Weihnachts-Vorfreude vermittelt.<br />

Für wohlig-warme Weihnachtsgefühle sorgen außerdem<br />

wieder die vielen geschmückten Innenhöfe der Stadt, in<br />

denen winterliche Märkte und Stände mit ganz besonderem<br />

Ambiente verzaubern. Versteckt zwischen den festlich<br />

geschmückten Gassen lädt der Krone-Innenhof in der Heiligengeiststraße<br />

rund um eine Weihnachtspyramide zum Verweilen<br />

ein. Heimelig wird es auch beim Glühweintrinken im<br />

Innenhof des Café Central und dem „To Huus“-Weihnachtsmarkt<br />

in der Schröderstraße, sowie beim „Weihnachten<br />

im Glockenhof“. Das Hotel Wyndberg veranstaltet<br />

mit „Wynterlich“ einen Weihnachtstreff mit kulinarischen<br />

Köstlichkeiten und Musik. Das Hotel Bergström lädt im<br />

Wasserviertel zum romantischen Winterzauber ein.<br />

Mehr Informationen unter www.weihnachtsstadt-lueneburg.de<br />

WEIH<br />

NACHTS<br />

STADT<br />

29.11.<strong>–</strong>30.12.2023<br />

ÜBER<br />

12 MÄRKTE<br />

IN UNSERER<br />

STADT<br />

WEITERE<br />

INFORMATIONEN UNTER:<br />

WEIHNACHTSSTADT-<br />

LUENEBURG.DE<br />

NEU<br />

Weihnachtsmarkt<br />

vor dem Rathaus bis<br />

zum 30.12.2023<br />

Weihnachtsbuden am Sande.<br />

Winter 2023<br />

35


einric, einric, er er<br />

ollblut-astle<br />

ollblut-astle<br />

von Carsten Weede<br />

Heinrich Aschenbrenner hat ein<br />

schrott reifes Goggomobil TS Coupé 250 in<br />

ein echtes Schmuckstück verwandelt und<br />

so ein Stück Automobilgeschichte bewahrt.<br />

Heinrich Aschenbrenner ist Vollblut-Bastler. Wenn etwas<br />

nicht mehr richtig funktioniert, repariert er das Teil kurzerhand.<br />

„Kurzerhand“ bedeutet in diesem Fall „ohne langes<br />

Überlegen“, denn die Reparatur einer schönen alten Uhr oder<br />

das umfassende Restaurieren eines Motorrads kann auch<br />

schon mal etwas längern dauern <strong>–</strong> im Extremfall sogar mehrere<br />

Jahre. Aber eines ist sicher: Was auch immer Heinrich<br />

Aschenbrenner als Objekt seiner Bastel-Begierde ausgemacht<br />

hat, es wird seine Werkstatt in Fleestedt erst verlassen, wenn<br />

es wieder tadellos funktioniert und aussieht, als ob es gerade<br />

erst die Fabrik verlassen hat.<br />

Zweirad-Raritäten wie eine Cityfix VM 150 mit sechs PS-<br />

Leistung, die 1952 von dem Hersteller Gottfried Delius in<br />

Osnabrück gebaut wurde, hat der Fleestedter wieder in Top-<br />

Perfekt bis ins kleinste Detail: Das Rücklicht des<br />

cremeweißen Goggomobils von Heinrich Aschen-<br />

brenner. Er hatte das stillgelegte TS Coupé 250,<br />

Baujahr 1958, vor der Schrottpresse bewahrt und<br />

aufwendig restauriert. Heute ist der Kleinstwagen<br />

ein Schmuckstück. <br />

Fotos: Carsten Weede<br />

Die Oldtimerfreunde Heinrich Aschenbrenner (am<br />

Steuer) und Wolgang Rieger starten zu einer kurzen<br />

Probefahrt mit dem Goggomobil. „Der ist sofort<br />

angesprungen, obwohl er monatelang in der Garage<br />

gestanden hatte“, freut sich Heinrich Aschenbrenner.<br />

36 Winter 2023


Zustand versetzt <strong>–</strong> genauso wie ein Ardie-Motorrad mit 10,5<br />

PS und 171 Kubikzentimetern Hubraum, das 1954 im Ardie-<br />

Werk Nürnberg gebaut wurde, eine IFA ES 150, die 1968 von<br />

den Motorradwerken in Zschopau hergestellt wurde, eine<br />

Victoria, eine Imme, Baujahr 1949, zwei DKW-Motorräder,<br />

eine NSU Superfox, Baujahr 1956, und eine NSU Lambretta,<br />

Baujahr 1955. Die Lambretta, ein bei NSU in Neckarsulm<br />

gebauter Motorroller mit 123 Kubikzentimetern Hubraum<br />

und 5,5 PS, liegt Heinrich Aschenbrenner besonders am Herzen:<br />

„Mit so einem Motorroller sind meine damalige Verlobte<br />

und ich in unseren ersten gemeinsamen Urlaub nach<br />

Düsseldorf gefahren.“ Die „damalige Verlobte“ ist Ehefrau<br />

Lore, mit der Heinrich Aschenbrenner seit 64 Jahren verheiratet<br />

ist. Das Paar hat einen Sohn und zwei Enkelkinder.<br />

Geboren wurde Heinrich Aschenbrenner als Buchenlanddeutscher<br />

(Bukowinadeutscher) in Fürstenthal (Voivodeasa),<br />

im heutigen Rumänien. Schon in frühester Jugend zeigte sich<br />

sein Talent beim Zeichnen und Malen. „Für meine Hobbys<br />

braucht man Geduld“, sagt er.<br />

Geduld und Ausdauer hat er oft genug bewiesen: Insgesamt<br />

fünf Jahre lang arbeitete Heinrich Aschenbrenner an<br />

der Restaurierung seines cremeweißen Goggomobils. Er<br />

hatte das stillgelegte TS Coupé 250, Baujahr 1958, vor rund<br />

20 Jahren in Hamburg entdeckt. „Das kleine Auto war in<br />

einem erbärmlichen Zustand und wirklich schrottreif“, erinnert<br />

sich der 87- jährige Fleestedter. Nach einem Unfall war<br />

der Goggo einfach abgestellt und mindestens 30 Jahre lang<br />

nicht mehr bewegt worden. Heinrich Aschenbrenner<br />

schwatzte dem Besitzer den verbeulten Oldtimer „für schmales<br />

Geld“ ab und bewahrte so ein schönes Stück Automobilgeschichte<br />

vor der Schrottpresse. Obwohl es viele Ersatzteile<br />

für Goggomobile noch zu kaufen gibt, fertigte Heinrich<br />

Aschenbrenner jedes Einzelteil selbst an. „Das macht die<br />

Sache doch erst richtig spannend“, sagt der Fleestedter. Verrostete<br />

Bleche baute er nach, zerlegte den Motor komplett<br />

und erweckte ihn schließlich zu neuem Leben, den Kabelbaum<br />

konnte er in mühevoller Kleinarbeit wiederherstellen.<br />

Sogar die Fußmatten fertigte er selbst an. „Die Arbeitsstunden<br />

haben wir nicht gezählt, aber da werden einige Hundert<br />

zusammengekommen sein“, sagt Heinrich Aschenbrenner.<br />

Der Einsatz hat sich gelohnt: Heute strahlt das TS Coupé 250<br />

wieder in altem Glanz <strong>–</strong> ein echtes Schmuckstück in der<br />

Farbe Cremeweiß.<br />

Eine große Hilfe bei der Restaurierung seien seine beiden<br />

Brüder gewesen, berichtet Heinrich Aschenbrenner: Immer<br />

wenn Walter und Felix Aschenbrenner Zeit hatten, packten<br />

sie mit an. „Felix ist leider in diesem Jahr verstorben. Er war<br />

auch ein großer Oldtimer-Fan“, erzählt Heinrich Aschenbrenner<br />

und Trauer schwingt in seiner Stimme mit. Mit seinem<br />

originalgetreu restaurierten Heinkel-Post-Motorroller<br />

Bild oben: Im Innenraum des TS Coupé 250 dominieren<br />

Rottöne. Für das besondere Wohlfühlgefühl sorgt eine<br />

Vase mit Plastikrose am Amaturenbrett.<br />

Bild mitte: In seiner gutsortierten Kellerwerkstatt<br />

repariert Heinrich Aschenbrenner unter anderem<br />

Motoren und Uhren. Objekte seiner Bastel-Begierde<br />

verlassen seine Werkstatt in Fleestedt erst, wenn sie<br />

wieder tadellos funktionieren und aussehen wie neu.<br />

Bild unten: Der begnadete Bastler am Lenkrad seines<br />

Oldtimers. Obwohl es viele Ersatzteile für Goggomobile<br />

noch zu kaufen gibt, fertigte Heinrich Aschenbren-<br />

ner jedes Einzelteil selbst an. „Das macht die Sache<br />

doch erst richtig spannend“, sagt der Fleestedter.<br />

Winter 2023 37


Zahlreiche Motorräder wie diese Victoria, Typ KR 26<br />

„Aero“, Baujahr 1953, mit 14 PS und 25 Kubikzentimeter<br />

Hubraum hat Heinrich Aschenbrenner kom-<br />

plett restauriert.<br />

Auch diese Triumph hat der Oldtimerfreund wieder<br />

zum Laufen gebracht und in ein echtes Schmuck-<br />

stück verwandelt.<br />

hatte Felix Aschenbrenner zahlreiche Preise bei Oldtimer-<br />

Austellungen gewonnen. Bruder Walter, der als Schlosser bei<br />

Wille Karrosseriebau gearbeitet hat, ist ebenfalls ein leidenschaftlicher<br />

Schrauber. Auch Heinrich Aschenbrenners Sohn<br />

Michael hat das Oldtimer-Gen geerbt: Er ist stolzer Besitzer<br />

einer Moto Guzzi Ercole, Baujahr 1963. Das in Serie gebaute<br />

dreirädrige Motorrad hat eine Kippvorrichtung wie ein<br />

Kleinlaster.<br />

Bei strahlendem Sonnenschein hat Heinrich Aschenbrenner<br />

sein Goggomobil für einen Fototermin aus der Garage geholt.<br />

Vorsichtig öffnet er die Motorhaube am Heck des Fahrzeugs.<br />

Der Zweitakt-Motor sieht wirklich niedlich aus. Winzig ist<br />

er, im Vergleich zu modernen Verbrennern. Der gebläsegekühlte<br />

250-Kubikzentimeter-Zweitakt-Motor leistet 13,6 PS<br />

und benötigt 1:25-Gemisch aus Benzin und Öl. „Die Höchstgeschwindigkeit<br />

ist mit 80 Stundenkilometern angegeben,<br />

aber das schafft mein Goggo nur bei Rückenwind und bergab“,<br />

sagt Heinrich Aschenbrenner und schmunzelt. Ab 1957<br />

gab es das viersitzige Auto, das damals mit einem Motorradführerschein<br />

gefahren werden durfte, auch mit stärkerer<br />

Motorisierungen mit bis zu 20 PS. Bis 1964 waren die Türen<br />

an der B-Säule angebracht. Die nach hinten öffnenden Türen<br />

wurden oft als „Selbstmordtüren“ bezeichnet, weiß Heinrich<br />

Aschenbrenner.<br />

Das Goggomobil soll vier erwachsenen Personen Platz bieten,<br />

der ist jedoch mit einer Innenraumlänge von etwa 1,60<br />

Meter zwischen Pedalen und Rücksitzlehne eher knapp<br />

bemessen. „Ich habe mal gehört, dass tatsächlich vier<br />

Klein, aber oho!<br />

Das Goggomobil (kurz: Goggo) ist<br />

ein Kleinstwagen der Hans Glas<br />

GmbH in Dingolfing, der von 1955<br />

bis 1969 in verschiedenen Versionen<br />

hergestellt wurde. Es war<br />

das erste Automobil des bayerischen<br />

Herstellers. „Goggo“ war<br />

der Kosename eines Enkels von<br />

Firmenchef Hans Glas. Er wurde<br />

Markenname sowohl für den von<br />

1951 bis 1956 gebauten Motorroller<br />

als auch für das Goggomobil,<br />

das als Limousine, Coupé sowie<br />

als Kasten- und Pritschenwagen<br />

angeboten wurde. Insgesamt<br />

liefen 284 491 Exemplare des Goggomobils<br />

im Werk in Dingolfing<br />

vom Band. Das viersitzige Auto<br />

wurde vornehmlich von einem<br />

gebläsegekühlten 250-Kubikzentimeter-Zweitakt-Motor<br />

mit 13,6 PS<br />

angetrieben. Ab 1957 gab es auch<br />

stärkere Motorisierungen mit bis<br />

zu 20 PS. Die Höchstgeschwindigkeit<br />

betrug etwa 80 Stundenkilometer.<br />

38<br />

Winter 2023


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CMYK / .ai<br />

Das Original-Schild verrät, dass das Goggomobil<br />

einst bei der Hans Glas GmbH in Dingolfing (Bayern)<br />

gebaut wurde.<br />

Wolfgang Rieger hat selbst auch schon einige historische<br />

Fahrzeuge von Grund auf restauriert. Den pas-<br />

senden Motor für sein Fahrrad der Marke „Deister“<br />

hatte Heinrich Aschenbrenner rund 20 Jahre lang in<br />

seiner Garage gelagert.<br />

Erwachsene in einem Goggo mit vollbeladenem Dachgepäckträger<br />

und zusätzlichem Heckgepäckträger im Urlaub zu<br />

einem Weingut gefahren sind. Die gekauften Weinkisten<br />

haben sie dann noch im Fußraum des Beifahrers verstaut.<br />

Der hat die Fahrt nach Hause zwar mit angezogenen Knien<br />

auf dem Beifahrersitz gesessen, aber es ging irgendwie“,<br />

erzählt der Oldtimer-Fan. Sein Coupé TS 250 hingegen ist<br />

nicht für Alltagsfahrten gedacht und wird nur bei gutem Wetter<br />

aus der Garage geholt und für kleine Spritztouren oder<br />

Fahrten zu Oldtimertreffen in der Region genutzt. Der begnadete<br />

Bastler mit ausgeprägtem Hang zum Perfektionismus<br />

hatte bis 1990 bei Wille Karosseriebau in Fleestedt als Meister<br />

in der Lackiererei seine Brötchen verdient. „Da musste<br />

man schon genau arbeiten“, sagt er. Selbstverständlich hat er<br />

auch sein schickes cremeweißes Gogomobil eigenhändig<br />

lackiert. Im Innenraum umschmeicheln Stoff und Kunstleder<br />

die Insassen. Hier dominiert die Farbe Rot. Am ansonsten<br />

sehr übersichtlichen Armaturenbrett sorgt eine kleine Blumenvase<br />

mit Plastikrose für die Extraportion Gemütlichkeit.<br />

„Liebhaber zahlen für ein Goggomobil dieses Typs in<br />

diesem erstklassigen Zustand bis zu 11.000 Euro“, sagt Heinrich<br />

Aschenbrenner, als sein Oldtimer-Freund Wolfgang Rieger<br />

gerade auf seinem Fahrrad mit Hilfsmotor auf den Hof<br />

rollt. Wolfgang Rieger hat selbst auch schon einige historische<br />

Fahrzeuge von Grund auf restauriert. Den passenden<br />

Motor für sein Fahrrad der Marke „Deister“ hatte Heinrich<br />

Aschenbrenner rund 20 Jahre lang in seiner Garage gelagert.<br />

„Den hatte ich irgendwann mal total verölt auf einem<br />

Schrottplatz gefunden, es war reiner Zufall“, berichtet Heinrich<br />

Aschenbrenner. Lange habe er nichts damit anzufangen<br />

gewusst, aber dann habe sein Kumpel Wolfgang das passende<br />

Fahrrad gefunden und wieder komplett aufgearbeitet.<br />

„Heinrich hat den Motor wieder zum Laufen gebracht und<br />

nun fahre ich vergnügt mit meinem Fahrrad umher“, sagt<br />

Wolfgang Rieger. Die beiden Oldtimer-Freunde steigen in<br />

das gerade mal 1,20 Meter hohe Gogomobil ein. Im Vergleich<br />

zu modernen Fahrzeugen ist es ein bisschen eng,<br />

aber das gehört nun einmal zum 50er-Jahre-Flair dazu.<br />

Prüfstelle Buxtehude<br />

Philipp-Reis-Str. 1<br />

21614 Buxtehude<br />

Tel. 0 41 61 / 55 89 861<br />

Fax 0 41 61 / 55 89 862<br />

Öffnungszeiten: Mo <strong>–</strong> Fr: 10.00 <strong>–</strong> 17.00 Uhr<br />

Jeden 1. Samstag im Monat 9.00 <strong>–</strong> 12.00 Uhr<br />

inbri@web.de · www.ing-brisske.de<br />

Winter 2023 39


ie ie schönste eit eit<br />

des ahres ahres …<br />

… beginnt für viele von uns im November, wenn<br />

die Tage immer kürzer werden.<br />

Plätzchenduft und Kerzenlicht, geheimnisvolle<br />

Weihnachtsgeschichten und kuschelige Abende<br />

am wärmenden Kaminfeuer prägt die besinnlichste<br />

Zeit des Jahres <strong>–</strong> die Adventszeit.<br />

Gemeinsames Plätzchenbacken mit den Kindern und Enkelkindern,<br />

liebevolle Lichterdekorationen, die die Fenster im Dunklen<br />

zum Leuchten bringen, und das Zusammenrücken von<br />

Familien und Freunden stimmen uns jedes Jahr auf die Festtage<br />

ein.<br />

Unbedingt dazu gehört ein Besuch der Weihnachtsmärkte,<br />

auf denen unser Gehör mit zauberhaften weihnachtlichen<br />

Klängen, unser Gaumen mit Glühwein, Zimtsternen, Lebkuchen,<br />

Stollen, Printen und Spekulatius und unsere Nasen mit<br />

einem unnachahmlichen Duft verwöhnt werden. Egal, ob Sie<br />

mit Familie, Freunden oder Arbeitskollegen die Weihnachtsmarktzeit<br />

genießen, ob Sie gleichgesinnte liebe Menschen treffen,<br />

nach liebevollen Geschenken stöbern oder einfach nur ein<br />

Glas Glühwein genießen möchten <strong>–</strong> wir haben für Sie die duftenden<br />

Märkte in der Winsener Elbmarsch zusammengestellt:<br />

Elbmarsch<br />

Weihnachtsmarkt Elbmarsch 2023<br />

Freitag 01.12.2023, von 19:00 Uhr bis 22:00 Uhr<br />

Samstag 02.12.2023, von 14:30 Uhr bis 22:00 Uhr<br />

Sonntag, 03.12.2023, von 12:00 Uhr bis 18:00 Uhr<br />

Auf dem Küsterplatz, zwischen Küsterhaus und Kirche<br />

Marschacht<br />

Seevetal<br />

Das weihnachtliche Winsen (Luhe) zeigt sich von<br />

seinen schönsten Seiten.<br />

Mittelalterlicher Adventsmarkt in Hittfeld<br />

Freitag, 01. 12.2023 bis Sonntag, 03.12.2023<br />

Gelände des Schützenvereins<br />

Meyermannsweg 1<br />

21218 Seevetal<br />

40<br />

Winter Herbst 2022 2023


Adventsmarkt in der Wassermühle Karoxbostel<br />

Samstag, 09.12.2023<br />

11:00 <strong>–</strong> 17:00 Uhr<br />

Wassermühle Karoxbostel<br />

Karoxbosteler Chaussee 51<br />

21218 Seevetal<br />

Horster Weihnachtsbasar<br />

Sonntag, 03.12.2023<br />

11:00 Uhr bis 17:00 Uhr<br />

Grundschule Horst in Seevetal<br />

Horster Landstraße 144<br />

21220 Seevetal<br />

Meckelfelder Weihnachtsmarkt<br />

Samstag 16. 12.2023, 12:00 Uhr bis 20:00 Uhr<br />

Sonntag, 17.12.2023, 12:00 Uhr bis 18:00 Uhr<br />

In und um die evangelische Kirche<br />

Glockenstraße 3<br />

21217 Seevetal<br />

St. Bello Hundeweihnachtsmarkt Seevetal<br />

Sonntag, 03.12.23<br />

10.00 <strong>–</strong> 17:00 Uhr<br />

Art Villa<br />

Kirchweg 22<br />

21218 Seevetal<br />

Gemeinde Stelle<br />

Weihnachtsmarkt in Stelle<br />

Samstag, 02.12.23, 14:00 Uhr bis 20:00 Uhr<br />

Sonntag 03.12.23, 14:00 bis 18:00 Uhr<br />

Unter den Linden<br />

21435 Stelle<br />

Kunst & Punsch Weihnachtsmarkt Ashausen<br />

Samstag 09.12.23 bis Sonntag 10.12.23<br />

11:00 <strong>–</strong> 18:00 Uhr<br />

Dat Ole Huus<br />

Scharmbecker Straße<br />

21423 Stelle OT Ashausen<br />

Winsen (Luhe)<br />

Adventsvergnügen<br />

Freitag 15. bis Sonntag 17. Dezember 2023<br />

Rund ums Rathaus<br />

Schloßplatz<br />

21423 Winsen (Luhe)<br />

Weihnachtsmarkt des Kunsthandwerks<br />

Samstag 25.11.23 bis Sonntag 26.11.23<br />

Samstag 09.12.23 bis Sonntag 10.12.23<br />

11:00 <strong>–</strong> 18:00 Uhr<br />

Eintritt 3 Euro für Erwachsene/Kinder frei (Museumseintritt)<br />

Museum im Marstall<br />

Schloßplatz 11<br />

21423 Winsen (Luhe)<br />

TönnWeihnacht mit Kunsthandwerkermarkt<br />

Samstag, 09.12.23, ab 13:00 Uhr<br />

Bei der Tönnhäuser Tenne<br />

Tönnhäuser Dorfstraße 22<br />

21423 Winsen (Luhe)<br />

Pattenser Weihnachtsmarkt<br />

Samstag 16.12.23 ab 14 Uhr<br />

Sonntag 17.12.23 ab 11 Uhr<br />

Rund um die St. Gertrud Kirche<br />

Kirchenweg 1<br />

21423 Winsen/Luhe OT Pattensen<br />

Winsener Weihnachtskugeln<br />

Passend zum Start der Adventszeit geht auch<br />

die Erfolgsstory der Winsener Weihnachtskugel<br />

weiter: Schon im dritten Jahr gibt es die<br />

runden Schönheiten mit Winsener Motiven.<br />

Während im letzten Jahr der Winsener Marstall<br />

die Kugeln zierte, ist es in diesem Jahr die<br />

St. Marien Kirche. Die Kugeln sind nicht nur<br />

ein Highlight am Weihnachtsbaum, sondern<br />

eignen sich auch hervorragend als Mitbringsel<br />

zum Adventskaffee, als besonderer Weihnachtsgruß<br />

zu entfernt lebenden Verwandten<br />

und Freunden oder um die Herzen von Sammlern<br />

höher schlagen zu lassen.<br />

Die wunderschönen roten Kugeln gibt es<br />

zum Preis von 3,90 Euro pro Stück oder in der<br />

günstigen 4er-Box zum Preis von 12,90 Euro in<br />

der Tourist-Information Winsener Elbmarsch,<br />

Schloßplatz 11 <strong>–</strong> im Marstall, 21423 Winsen<br />

(Luhe).<br />

Die Mitarbeiter der Tourist-Information sind<br />

Montag bis Freitag von 10.00 bis 17.00 Uhr<br />

und an Samstagen von 09.00 bis 14:00 Uhr für<br />

Sie da.<br />

Winter 2023 41


on on er er roßen roßen unst unst<br />

der kleinen äum<br />

äum<br />

von Herma Niemann<br />

Jonny Reinhard Koch aus Rhumspringe<br />

züchtet seit 1980 Bonsai-Bäume. Mit der<br />

richtigen Pflege können die Miniaturbäume<br />

mehrere Hundert Jahre alt werden.<br />

Kleine Pflanzgefäße, eine Minischere, Kupferdraht und jede<br />

Menge Geduld. Das sind die Zutaten, um Bonsai-Bäume zu<br />

züchten. „Bon sai“, wie es eigentlich geschrieben wird, ist<br />

eine Kunst, die seit vielen Jahrhunderten in Asien praktiziert<br />

wird und bedeutet frei übersetzt „Baum im Topf“. Bei Jonny<br />

Reinhard Koch aus Rhumspringe (Landkreis Göttingen)<br />

gedeihen rund 40 dieser hübschen Bäume in Miniaturform<br />

im Garten.<br />

Aber damit diese kleinen Kunstwerke auch in der gewünschten<br />

kleinen Form bleiben, ist viel Pflege nötig. „Und dann<br />

können die Bonsais auch gut und gerne 100 Jahre alt werden“,<br />

sagt Jonny Koch.<br />

Bonsais sind normale Bäume,<br />

die klein gehalten werden<br />

Ein wunderschöner Spitzahorn.<br />

<br />

Fotos Herma Niemann<br />

Was vielleicht vielen Menschen nicht bekannt ist: Bonsais<br />

entstehen aus denselben Samen oder Setzlingen wie normalgroße<br />

Bäume. Die Bezeichnung „Bonsai-Samen“ in Werbeangeboten<br />

ist also eigentlich eine Täuschung. Damit die<br />

Bäume klein und elegant bleiben, wachsen sie in kleinen<br />

Blumentöpfen heran und werden beschnitten und geformt.<br />

Bei Jonny Koch wachsen die Mini-Exemplare in Sandsteintrögen,<br />

mal zu zweit, mal alleinstehend. „Das hier ist eine<br />

Weißbuche“, sagt der 74-Jährige und zeigt auf ein etwa 40<br />

Zentimeter hohes Bäumchen. Außerdem säumen noch Gingko,<br />

Hainbuche, Feldahorn, Silberahorn, Berberitze, Spitzahorn,<br />

Rotbuche, Felsenbirne, Schlitzahorn, eine Kiefer und<br />

noch einige andere Baumarten die großzügige Terrasse. Seit<br />

1980 geht er diesem Hobby mit viel Leidenschaft nach. Und<br />

viel Leidenschaft ist auch nötig, denn, wer sich nicht regelmäßig<br />

darum kümmert, hat auch keinen Erfolg. Die Bonsai-<br />

Schere und der Kupferdraht zählen für ihn zum wichtigsten<br />

Handwerkszeug.<br />

42 Winter 2023


Eine 50 Jahre alte Hainbuche.<br />

Ein Spitzahorn (15 Jahre) und ein Bergahorn (40 Jahre).<br />

Setzlinge aus dem Wald<br />

werden zu Mini-Bäumen<br />

Die meisten seiner Mini-Bäume hat Jonny Koch bei seinen<br />

Wanderungen mitgenommen. Die Setzlinge entdeckt er dort,<br />

wo zu erkennen ist, dass diese jungen Bäume durch Einflüsse<br />

von außen schon an sich klein gehalten wurden. Zum Beispiel<br />

durch Wildverbiss durch Rehwild, aber auch unter<br />

Hochspannungsleitungen und an Bahnschienen, wo auch der<br />

Bewuchs immer niedrig gehalten werde. Diese „Neuankömmlinge“<br />

kommen bei ihm erst einmal in einen kleinen<br />

Topf und verbringen dann ungefähr den ersten Sommer separat<br />

an einem Schattenplatz im Garten. Dadurch werden sie<br />

sozusagen schon daran gewöhnt, nicht in die Höhe zu schießen.<br />

Durch das Umtopfen in immer kleinere Töpfe erziele<br />

man schon eine Reduzierung des Wurzelvolumens, sagt Jonny<br />

Koch. Aber hin und wieder müssten eben auch die Wurzeln<br />

fachgerecht gestutzt werden. Das hat dann auch zur Folge,<br />

dass die Blätter dementsprechend kleiner werden. Denn<br />

das Hauptziel eines „Bonsai-Gärtners“ ist: „Alle Maßnahmen,<br />

um den Baum an seinem starken Wachstum zu hindern“.<br />

Um den kleinen Baum mit der Schere in Form zu brin-<br />

Bei einigen Bonsaibäumen fallen die Blätter nur langsam.<br />

Eine Rotbuche und eine Hainbuche.<br />

Winter 2023 43


Eine Kiefer.<br />

Ein Schlitzahorn.<br />

gen, ist viel Übung und Fingerspitzengefühl erforderlich. Das<br />

untere Drittel des Bäumchens sollte frei von Ästen sein.<br />

Außerdem werden aus der Gestaltungsform herauswachsende<br />

Triebe zurück genommen. Nur dann kann man ein kleines<br />

Abbild eines natürlichen Baumes entstehen lassen.<br />

Jonny Koch hatte auch schon mal eine Chinesische Ulme,<br />

die über 50 Jahre alt war. Allerdings hat er diese vor Weihnachten<br />

des vergangenen Jahres an einen neuen Besitzer in<br />

Hannover verkauft. Die Pflege sei ja an sich schon aufwendig,<br />

aber die Chinesische Ulme habe noch mehr Aufmerksamkeit<br />

beansprucht.<br />

Ein Bonsai-Gärtner lernt nie aus<br />

Jonny Koch ist gelernter KFZ-Mechaniker, der nach der<br />

Meisterprüfung einige Jahre für Mercedes in Neustadt am<br />

Rübenberge und in Seligenstadt bei Frankfurt als Werkstattleiter<br />

gearbeitet hat. Bis zu seinem Ruhestand war er<br />

Betriebsleiter beim Göttinger Karosseriebauer Meyer. Das<br />

Hobby habe ihn schon lange interessiert. Aber zu der Zeit, als<br />

er bei Daimler Benz tätig war, sei er beruflich viel unterwegs<br />

gewesen und habe nur wenig Zeit gehabt. Ein Bericht über<br />

„Einheimische Minibäume“ in einer Fernsehzeitschrift habe<br />

damals sein Interesse geweckt. Zu der Zeit hatten er und seine<br />

Frau das Haus in Rhumspringe erworben und dann auch<br />

den demensprechenden Platz. Und wie es der Zufall so wollte,<br />

hatte Jonny Koch schon vor seinem neuen Hobby eine<br />

Leidenschaft für alte Sandsteintröge. Viele Ratgeber über die<br />

Bonsai-Zucht wurden angeschafft, in die Jonny Koch auch<br />

heute noch regelmäßig einen Blick wirft. Ein Bonsai-Gärtner<br />

lernt also nie aus. Die richtige Pflege fängt schon bei der<br />

Erde an. Für den klassischen Bonsai ist es besonders wichtig,<br />

Eine Felsenbirne<br />

Jonny Reinhard Koch hat schon seit 1980 eine große Leidenschaft<br />

für die kleinen Bäume.<br />

Zu kleinen Bäumen gehört auch<br />

extra kleines Werkzeug: hier eine<br />

Bonsaischere.<br />

44<br />

Winter 2023


dass die Erde luftdurchlässig ist und Anteile von Tongranulat,<br />

Kokosfasern und Kies enthält. Die Erde mischt sich Jonny<br />

Koch schon seit vielen Jahren selbst. Hilfreich seien auch<br />

Dünger, die speziell auf die Bedürfnisse der Bonsais abgestimmt<br />

sind. Aber das Wichtigste: Die Bäumchen dürfen<br />

nicht vertrocknen und müssen mindestens alle zwei Tage<br />

großzügig mit der Gießkanne gegossen werden. Außerdem<br />

müssen die Bonsais aber auch „gestaltet“ werden, damit sie<br />

in der gewünschten ästhetischen und ansprechenden Form<br />

wachsen und auch so bleiben. „Die Bäume wachsen ja nicht<br />

so ideal, wie sie wachsen sollen“. Dafür ist eine Verdrahtung<br />

mit Kupferdraht erforderlich. Dazu werden der Stamm, die<br />

Äste oder die Zweige, eben je nachdem, welchen Teil des<br />

Baumes man korrigieren möchte, entweder mit eloxiertem<br />

Aluminium- oder weichgeglühtem Kupferdraht umwickelt<br />

und vorsichtig in Form gebogen. Vorsicht: Der Draht darf<br />

nicht in die Äste einschneiden.<br />

Blattschnitt, Entrinden, Abmoosen<br />

Aber es gibt noch viele andere Möglichkeiten, den Baum zu<br />

pflegen und klein zu halten. Zum Beispiel durch einen Blattschnitt.<br />

Dadurch wird sozusagen „künstlicher Herbst“ vorgetäuscht.<br />

Dieses Verfahren soll in besonders starkwüchsigen<br />

Zonen des Baumes angewendet werden. Dadurch wird eine<br />

verstärkte Bildung von Seitentrieben angeregt. Außerdem<br />

sind die neu ausgetriebenen Blätter meist etwas kleiner und<br />

wirken dadurch auch harmonischer zur Bonsaigröße. Durch<br />

das Entrinden von Stamm- oder Astpartien kann man erreichen,<br />

dass das Erscheinungsbild des Bonsaibaumes dem<br />

eines gealterten Baumes nahekommt. Was Jonny Koch bisher<br />

noch nicht gelungen sei, ist das Abmoosen.<br />

Durch diese Technik wird eine Verkürzung der Bäume<br />

erreicht. Dazu wird die Rinde eines Pflanzenteils, zum Beispiel<br />

eines Astes, bis auf das Kambium in einem zwei bis<br />

vier Zentimeter breiten Streifen ringförmig abgeschält. Das<br />

Kambium ist die Wachstumsschicht zwischen der Splintholzzone<br />

und der Rinde. Anschließend wird der rindenfreie Ring<br />

mit einem Substrat sowie einer Folie umhüllt und regelmäßig<br />

befeuchtet. Nach der Bildung von Wurzelmaterial kann der<br />

betreffende Pflanzenteil abgetrennt und als eigenständige<br />

Pflanze weiter kultiviert werden.<br />

Gestaltungsmöglichkeiten<br />

Die Miniatur-Bäume haben vor allem in China und Japan<br />

eine lange Tradition. Bonsais sind kleine Kunstwerke. Sie<br />

können auch auf Steine gepflanzt oder mit Moosen kombiniert<br />

werden. Im Laufe der Zeit haben sich in der Bonsai-<br />

Kunst auch verschiedene Gestaltungsformen herausgebildet,<br />

etwa die streng aufrechte Form, die locker aufrechte Form,<br />

die Kaskadenform oder die Literatenform. Letztere zeichnet<br />

sich durch einen dünnen, geschwungenen Stamm mit wenigen<br />

Ästen und einer spärliche Belaubung aus. Reizvoll sind<br />

auch Moose auf schön ausgestalteten Wurzeln. Einheimische<br />

Pflanzen können auch im Winter draußen bleiben, subtropische<br />

und tropische Arten benötigen einen Platz im Haus.<br />

So funktioniert die Verdrahtung mit Kupferdraht.<br />

Jonny Koch mischt auch seine eigenen Bonsaierde an.<br />

Winter 2023 45


Im Garten stehen ungefähr 40 Bonsaibäume.<br />

Bonsais fühlen sich im Sommer aber auf jeden Fall draußen<br />

am wohlsten. Das gilt auch für die Pflanzen, die ansonsten im<br />

Zimmer stehen. Einheimische Arten können auch im Winter<br />

im Freien bleiben, schließlich ist das ihr natürlicher Lebensraum.<br />

Jonny Koch achtet trotzdem darauf, die Exemplare<br />

entweder an einer Hauswand mit einer isolierenden Folie<br />

oder über der Garage frostfrei zu überwintern.<br />

Es geht um Harmonie<br />

Der Bonsai schaut auf eine lange traditionelle Geschichte<br />

zurück. Bereits 200 Jahre nach Christus gab es die ersten<br />

einzelnen Bonsais in China. Im 10. und 11. Jahrhundert wurde<br />

die Bonsaikunst von buddhistischen Mönchen nach Japan<br />

gebracht. Im 12.und 13. Jahrhundert galt das Besitzen eines<br />

Bonsaibaumes als ein „Privileg der Oberen“, wie zum Beispiel<br />

Fürsten und Samurais, und wurde daher vom einfachen<br />

Volk als eine wahre Besonderheit angesehen. Durch den<br />

zunehmenden Handel eröffnete sich auch für das Volk die<br />

Möglichkeit, an Bonsaibäume heranzukommen und selbst zu<br />

besitzen. Von da an galt der Bonsai als Statussymbol. Einer<br />

Sage zufolge könnte der Bonsai-Kult auch auf den Zauberer<br />

Jiang-Feng zurückgehen. Denn der soll ganze Landschaften<br />

auf ein Tablett gezaubert haben Auf den Weg nach Europa<br />

machte sich der Bonsai erst ungefähr Ende des 19. Jahrhunderts.<br />

Japanische Gärtner stellten Bonsais auf der Weltausstellung<br />

in Paris vor. Nach altem fernöstlichem Verständnis,<br />

wohl auch unter Einfluss des Zen-Buddhismus, geht es beim<br />

Bonsai um die Kunst, Harmonie zwischen den Naturelementen,<br />

der belebten Natur und dem Menschen in miniaturisierter<br />

Form nachzubilden. Ein Bonsai symbolisieret das fernöstliche<br />

Ideal dieser Einheit von Mensch, Natur und Kosmos.<br />

So kann man eigentlich sagen, dass die eleganten Mini-Bäume<br />

als Sinnbild gelten. Der Baum steht für das Leben, ein<br />

Stein verkörpert einen Berg und feiner Kies das Element<br />

Wasser. Die Pflanzschale deutet auf den Menschen hin. Ein<br />

Bonsai steht aber auch für Glück und Wohlstand. Deshalb<br />

werden sie in Asien auch gerne zum Neujahrsfest verschenkt.<br />

Zur Bonsai-Kultur in Innenräumen gehört auch eine passende<br />

Gestaltung des Umfeldes, etwa durch Hintergrund-Bilder,<br />

Möbel und weitere Zierpflanzen. Das ist für Jonny Koch<br />

allerdings eher unwichtig. Er hat einfach nur Freude an der<br />

Pflege und am Anblick der hübschen Bäumchen. Und das ist<br />

ja wiederum auch eine ganz individuelle Harmonie. Der teuerste<br />

Bonsai der Welt soll im übrigen eine Jahrhunderte alte<br />

Kiefer gewesen sein, die für 1,3 Mio Dollar auf der „International<br />

Bonsai Convention“ in Takamatzu (Japan) verkauft<br />

wurde. Der älteste Bonsai hingegen soll ein Ficus-Bonsai<br />

und über 1000 Jahre alt sein. Es handelt sich um den auffälligsten<br />

Baum, der im italienischen Crespi<br />

Bonsai-Museum zu sehen ist.<br />

Holert<br />

BESTATTUNGEN SEIT 1919<br />

Waldbestattungen<br />

www.ruheforst-jesteburg.de<br />

kontakt@ruheforst-jesteburg.de<br />

Bestattungsinstitut<br />

Emil Holert<br />

Inhaber Renate Ahrens e. K.<br />

Schwarzenbergstraße 38<br />

21073 Hamburg<br />

Tel.: 0 40 / 77 43 <strong>83</strong> · Fax: 0 40 / 77 43 38<br />

holert-ahrens@t-online.de<br />

46<br />

Winter 2023


Infos, Tipps & Trends <strong>–</strong> für Sie entdeckt zwischen Elbestrand und Heidesand<br />

Neu, vielfältig, spannend <strong>–</strong> Das neue „Historische Jahrbuch für den Landkreis Harburg“ ist erschienen<br />

Es ist vollbracht. Die erste<br />

<strong>Ausgabe</strong> des neuen „Historischen<br />

Jahrbuchs für den<br />

Landkreis Harburg“ mit<br />

einem beeindruckenden<br />

Umfang von über 200 Seiten<br />

ist erschienen. Bekanntermaßen<br />

wurde der traditionelle<br />

„Kreiskalender“, seit 1934<br />

vom Landkreis Harburg<br />

herausgegeben, im November<br />

2021 eingestellt. Dieses<br />

wurde von vielen heimatund<br />

regionalgeschichtlich<br />

interessierten Leserinnen und<br />

Lesern, dem Buchhandel und<br />

auch den Autorinnen und<br />

Autoren sehr bedauert.<br />

Auf der Kreisheimatforschertagung<br />

im September 2022<br />

stimmten alle Anwesenden<br />

einstimmig (ohne Enthaltungen)<br />

dafür, ein neues heimatgeschichtliches<br />

Publikationsorgan<br />

unter der Federführung<br />

eines Redaktionsteams,<br />

bestehend aus Hartmut Blecken,<br />

Arndt-Hinrich Ernst,<br />

Jakob Möller, Wilhelm Westermann,<br />

Giesela Wiese und<br />

Rolf Wiese, zu realisieren.<br />

Dabei liefen alle Fäden im<br />

Museum im Marstall in Winsen<br />

bei Giesela Wiese<br />

zusammen. Sie koordinierte<br />

die Arbeit des Teams und in<br />

ihren bewährten Händen lag<br />

auch die Schlussredaktion.<br />

In vielen engagierten Redaktionssitzungen<br />

entstand mit<br />

dem jetzt vorliegenden „Historischen<br />

Jahrbuch für den<br />

Landkreis Harburg“ der erste<br />

Jahrgang einer neuen Schriftenreihe,<br />

die vom Heimatund<br />

Museumsverein Winsen<br />

(Luhe) herausgegeben wird<br />

und künftig jährlich im<br />

Das Redaktionsteam des neuen<br />

„Historischen Jahrbuchs für den<br />

Landkreis Harburg“ (von links): Jakob<br />

Möller, Arndt-Hinrich Ernst, Hartmut<br />

Blecken, Giesela Wiese, Wilhelm<br />

Westermann, Professor Dr. Rolf Wiese.<br />

<br />

Foto: Carsten Weede<br />

Herbst erscheinen soll. In der<br />

Tradition des alten Kreiskalenders<br />

wird das neue<br />

Jahrbuch mit seiner Ausrichtung<br />

auf Heimat- und<br />

Regionalforschung eine bunte<br />

Mischung aus spannenden<br />

Themen zur Heimatgeschichte,<br />

zu Kultur, Kunst und<br />

Natur aus allen Regionen des<br />

Landkreises Harburg enthalten.<br />

Dabei ist der Inhalt<br />

übersichtlich nach Rubriken<br />

gegliedert. Am Anfang stehen<br />

die Beiträge aus dem<br />

Bereich Regionalgeschichte.<br />

Im Auftaktbeitrag des neuen<br />

Jahrbuchs werfen Giesela<br />

und Rolf Wiese einen Blick<br />

zurück auf die Geschichte<br />

des Harburger Kreiskalenders.<br />

Anschließend berichtet<br />

Norbert Fischer unter dem<br />

Motto Sturmfluten, Uferschutz<br />

und Entwässerungsprojekte<br />

aus einem Forschungsprojekt<br />

des Marstall-<br />

Museums zur Erforschung<br />

der Elbmarsch. Dorothea<br />

Lepper stellt die neuen<br />

Museumsinseln vor, auf<br />

deren Texttafeln erste Ergebnisse<br />

des genannten Forschungsprojektes<br />

in die<br />

Landschaft getragen<br />

werden. Mit<br />

einem Vorwirteverzeichnis<br />

und einem<br />

Huldigungsverehrungsregister<br />

werden von Hartmut<br />

Blecken und<br />

Eckhart Schütt zwei<br />

wichtige archivalische<br />

Quellen vorgestellt.<br />

Der sozioökonomische<br />

Wandel<br />

seit dem 19.<br />

Jahrhundert, der die Stadt<br />

Buchholz grundlegend verändert<br />

hat, wurde am Beispiel<br />

der Neuen Straße<br />

detailreich von Jörg Lindner<br />

erarbeitet. Neuere Forschungen<br />

zur Nordheide im Bombenkrieg<br />

1940 bis 1945 stellt<br />

Wilhelm Westermann vor.<br />

Von Katrin Lembke und<br />

Hans Dieter Müller werden<br />

mit Schäfer Ast und Konsul<br />

Wiedenbrüg bekannte regionale<br />

Persönlichkeiten in<br />

Erinnerung gebracht und<br />

Sören Sahling beschreibt die<br />

neue Hittfelder Dorfrunde.<br />

Nach guter Tradition enthält<br />

das neue Jahrbuch auch<br />

einen Beitrag aus dem Patenkreis<br />

Schloßberg.<br />

In der Rubrik Archäologie<br />

werden mit einem Vorbericht<br />

zu den Ausgrabungsergebnissen<br />

beim historischen Rathaus<br />

in Winsen durch Jochen<br />

Brandt und mit einem Beitrag<br />

von Ole Uecker über die<br />

Erforschung einer Flugzeugabsturzstelle<br />

aus dem Zweiten<br />

Weltkrieg zwei aktuelle<br />

Ereignisse dokumentiert.<br />

Ausführungen von Thomas<br />

Kaestle und Rainer Böttcher<br />

zu den Bereichen Kultur und<br />

Natur komplettieren die ausführlichen<br />

Berichte.<br />

Daran an schließt ein neuer<br />

Serviceteil für heimatkundlich<br />

Interessierte. Kurzberichte<br />

von zwei Fachtagungen<br />

sind ebenso neu wie eine<br />

Übersicht und Vorstellung<br />

regionaler Heimat- und<br />

Geschichtsvereine, die in den<br />

folgenden <strong>Ausgabe</strong>n fortgesetzt<br />

wird. Auch werden<br />

wichtige Persönlichkeiten<br />

der Heimatforschung einschließlich<br />

ihrer Schriftenverzeichnisse<br />

gewürdigt.<br />

Den Abschluss des inhaltsreichen<br />

Jahrbuches bilden<br />

Buchbesprechungen sowie<br />

eine umfangreiche Liste von<br />

Neuerscheinungen aus dem<br />

heimatkundlichen Bereich.<br />

Das neue „Historische Jahrbuch<br />

für den Landkreis Harburg“<br />

kostet 14,50 € und ist<br />

im Museumsladen des Museums<br />

im Marstall in Winsen<br />

(Tel 04171 3419 oder Mail<br />

museumsladen@museum-immarstall.de)<br />

und in den regionalen<br />

Buchhandlungen<br />

erhältlich<br />

(ISBN 978-3-946053-20-0).<br />

Winter 2023 47


dvent dvent und<br />

eihnachten eihnachten in<br />

er er lbtalaue<br />

lbtalaue<br />

von Dörte Grimm<br />

Kleine BleckederSchlossWeihnacht am<br />

2. Adventswochenende<br />

Traditionell läuten die Gärtnereien mit den Adventsausstellungen<br />

die Weihnachtszeit ein: Blumen Seil aus Bleckede<br />

lädt zum ADVENTSZAUBER vom 24. November bis 2.<br />

Dezember 2023 ein. Hier gibt es viele trendige Accessoires,<br />

Neues & Altbewährtes sowie Ideen, mit denen man sich auch<br />

mal selbst beschenken kann. Am Samstag, 25.11. und Sonntag,<br />

26.11. bieten die Landfrauen jeweils ab 13 Uhr Kaffee<br />

und Kuchen an.<br />

Tannengrün bietet nicht nur herrliche Düfte für die Nase,<br />

sondern verarbeitet in wunderbar dekorierten Gestecken auch<br />

optische Reize in der Gärtnerei Reimer im Ortsteil Garlstorf,<br />

die dortige Adventsausstellung ist vom 24. bis 30. November<br />

zu sehen.<br />

Hübsch dekorierte Stände vor dem Nordflügel des<br />

Schlosses.<br />

ELBSTIL, das Modegeschäft in der Breiten Straße, das weit<br />

über die Grenzen Bleckedes bekannt ist, lädt am 24. November<br />

bis 20.00 Uhr zum Glühweinshoppen. Das weihnachtliche<br />

Einkaufen in geschmückten Fachgeschäften ermöglicht<br />

alljährlich die Werbegemeinschaft Bleckede. Die Breite Straße<br />

wird vom 27. November bis zum 7. Januar zur Weihnachtsstraße.<br />

Mit vielen Lichtern, beleuchteten Sternen und<br />

Tannengrün erscheint die Haupt-Einkaufsstraße, an der sich<br />

neben ELBSTIL weitere kleine inhabergeführte Geschäfte,<br />

gemütliche Restaurants und Cafés reihen. Anrainer der Weihnachtsstraße<br />

ist z.B. die Buchhandlung Hohmann, die nicht<br />

nur so manchen hervorragenden Schmöker für die dunkle<br />

Jahreszeit bereithält, sondern auch eine riesige Auswahl an<br />

Kalendern.<br />

Das Theater Bleckede erfreut die Besucher in der Adventszeit<br />

mit drei komödiantischen Einaktern von Anton Tsche-<br />

48<br />

Winter 2023


Blick vom Aussichtsturm auf den Schlosshof. Bildbeschreibung 04<br />

Von der Kettensägenkunst bis zum filigranen Silberschmuck<br />

<strong>–</strong> im Hof und im Schloss findet sich ein breites<br />

Ausstellerangebot.<br />

chow, der die Beziehungen zwischen Mann und Frau auf<br />

höchst amüsante Weise thematisiert. Aufführungen sind am<br />

17./18. und 24./25. November sowie am 8., 15. und 16.<br />

Dezember vorgesehen.<br />

Am 2. Dezember lädt die HOFLIEBE ab 14 Uhr zu einem<br />

adventlichen Afternoon-Tea mit Scones, Sandwiches und<br />

anderen englischen Köstlichkeiten ein.<br />

Ganz in der Nähe, im Ortsteil Alt Garge findet am Sonnabend,<br />

2. Dezember der Weihnachtsmarkt im Alten Kurhaus<br />

statt. Verkaufsstände bieten Selbstgemachtes und viele<br />

Leckereien, eine Cafeteria und musikalische Unterhaltung<br />

versprechen einen gemütlichen Nachmittag.<br />

Noch am gleichen Wochenende präsentiert der Kultur- und<br />

Heimatkreis am 3.12. um 17 Uhr im Schlosssaal Weihnachtliches<br />

mit Felicitas Breest Gesang, Dagmar Berghoff<br />

Lesung und Siegfried Gerlich am Flügel. Dagmar Berghoff<br />

ist aus ihrer Zeit als Tagesschausprecherin vielen Zuschauern<br />

bekannt.<br />

Kleine Bleckeder SchlossWeihnacht<br />

Fisch. Die Nightingales, der Shanty-Chor Bleckede sowie<br />

Musiker, die fröhlich auf der Schlüsselfidel, Flöten und Sackpfeifen<br />

spielen, werden die Besucher musikalisch in Weihnachtsstimmung<br />

versetzen.<br />

Wer sich noch auf der Suche nach besonderen Weihnachtsgeschenken<br />

befindet, wird hier bestimmt fündig: Edles<br />

aus Holz, feine Fräsarbeiten, Kerzenhalter und Holzuntersetzer<br />

sowie kleine hölzerne Lastminute-Geschenke, große<br />

Feuertonnen, Duftkerzen und Gesundheitsprodukte, Holzspielzeug,<br />

selbstgemachte Marmeladen, Chutneys, Honig<br />

und Kekse finden sich ebenso wie Keramik und Besticktes.<br />

Bastelaktivitäten für Kinder runden das Ausstellerangebot ab.<br />

Vis á vis vom Schloss liegt die historische „Zehntscheune“.<br />

Ein ehemaliges Lagerhaus wird im neuen Glanz erstrahlen.<br />

Ein Museum entsteht für eine historische Zimmerei und<br />

Schmiede mit Schmiedeofen. Ausgestellt werden alte Handwerkswerkzeuge,<br />

diverse Gemälde in einem Atelier und eine<br />

große Auswahl an historischen Büchern. Eigentlich im<br />

Umbau befindlich, öffnet die Scheune parallel zur Kleinen<br />

Bleckeder SchlossWeihnacht ihre Tore. Bei Bier aus dem<br />

Bleckeder Brauhaus und Glühwein erfahren die Besucher,<br />

wie es mit den Planungen für die Scheune weitergeht.<br />

Am Sonnabend den 9. Dezember und am Sonntag, den<br />

10. Dezember wird es zum zweiten Mal nach der Renovierung<br />

des Nordflügels ein weihnachtliches Marktgeschehen<br />

geben. Auf die Besucher warten Händler & Kunsthandwerker<br />

aus der Region sowie lokale Vereine und Initiativen. Weihnachtlich<br />

geschmückte Holzhütten, eine große Auswahl an<br />

weihnachtlichen Leckereien laden im historischen Ambiente<br />

des Schlosshofs zum Verweilen ein. Aus den Buden locken<br />

herrliche Düfte von Glühwein, Zuckerwaren, Waffeln, Grillfleisch<br />

in Bio-Qualität, Flammkuchen und geräuchertem<br />

Nordmann- und Blautannen werden ab 2. Dezember auf<br />

dem Hof Steinberg in Garze verkauft. An den Wochenenden<br />

kann der Baumkauf zum Ausflug werden, denn auf dem<br />

Hof wird Glühwein ausgeschenkt und Bratwurst angeboten.<br />

Am dritten Adventssonntag findet auf einer überdachten<br />

Fläche wieder der Weihnachtsmarkt statt. Regionale Erzeuger<br />

sowie Künstler aus der Region sind die beliebten Aussteller,<br />

mit deren Produkten und Speisen sich die Besucher schon<br />

seit Jahren verwöhnen lassen. Und für den wöchentlichen<br />

Einkauf finden sich Obst, Gemüse und allerlei weitere regionale<br />

Produkte im Hofladen.<br />

Winter 2023 49


Hof Heuer bietet in Göddingen in der Adventszeit ab<br />

9. Dezember einen traditionellen Weihnachtsbaumverkauf<br />

an. Am 3. Adventswochenende wird die Scheune zum weihnachtlich<br />

geschmückten Café mit selbstgemachten Torten,<br />

Hochzeitssuppe sowie Leckereien vom Grill. Kaffee, Kakao,<br />

Glühwein und Apfelpunsch sorgen für innere Wärme. Aussteller<br />

mit Dekoangeboten, Fisch, Keksen und Kunsthandwerk<br />

runden das Angebot ab. Für die Kleinen steht eine<br />

Strohhüpfburg zum Toben bereit. Tierliebe Kinder können<br />

auf Ponys ihre ersten Reiterfahrungen sammeln. Im eigenen<br />

Hofladen werden nicht nur Produkte aus eigener Herstellung,<br />

sondern auch von benachbarten Erzeugern angeboten:<br />

Kartoffeln, Eier, Honig, Obst und Gemüse, Wurst, Wild und<br />

Highlandfleisch.<br />

Frischer geht es nicht: Um den Weihnachtsbaumverkauf<br />

geht es auch in einem anderen Ortsteil Bleckedes, in Barskamp.<br />

Neben dem täglichen Verkauf hinter der Kirche und<br />

bei Rossmann <strong>–</strong> jeweils ab 11.12. <strong>–</strong> können sich auf dem Hof<br />

Teuwsen Familien am dritten Adventswochenende bei<br />

einem Ausflug in den Weihnachtstannenwald ihren eigenen<br />

Weihnachtsbaum aussuchen und schlagen. Auch für das<br />

leibliche Wohl wird gesorgt: Angeboten werden Kaffee, Waffeln,<br />

Glühwein und Bratwurst. Für die Kleinen gibt es zudem<br />

noch ein Kinderbäumchen gratis.<br />

Die Kirchengemeinde Bleckede lädt mit dem Chor & Instrumentalcollegium<br />

St. Jacobi am 17.12. um 17.00 Uhr in die<br />

St. Jacobi-Kirche zum Adventsingen ein.<br />

Im Hof des Brauhauses findet am 22. und 23. Dezember der<br />

letzte Markt vor Weihnachten in Bleckede statt: Der weihnachtliche<br />

Brauhausmarkt präsentiert Kunsthandwerk,<br />

außergewöhnliche Geschenkideen, Grünkohl, Obst und Nüsse,<br />

Grillspezialitäten, Glühwein und Weihnachtsbier. Leierkasten<br />

und Schifferklavier sorgen für musikalische Unterhaltung.<br />

Der Weihnachtsmann kommt an beiden Tagen.<br />

Weihnachtsmärkte in Bleckede in der Übersicht<br />

Adventsausstellung<br />

Gärtnerei Reimer<br />

Dorfstraße 19<br />

21354 Bleckede/Elbe<br />

Telefon: 05857/527<br />

24.11 <strong>–</strong> 30.11.,<br />

Mo bis Fr: 08:30 <strong>–</strong> 18:00 Uhr<br />

So, 26.11.: 12:00 <strong>–</strong> 15:00 Uhr<br />

Adventszauber<br />

Blumen Seil<br />

Lauenburger Str. 36<br />

21354 Bleckede/Elbe<br />

Telefon: 05852/12 62<br />

24. 11. <strong>–</strong> 02.12.<br />

Fr, 24.11: 08:00 <strong>–</strong> 20:00 Uhr<br />

Sa, 25.11: 08:00 <strong>–</strong> 18:00 Uhr<br />

Sa, 26.11: 12:00 <strong>–</strong> 15:00 Uhr<br />

Glühweinshoppen<br />

ELBSTIL<br />

Breite Straße 26<br />

21354 Bleckede/Elbe,<br />

Telefon: 05852/1664<br />

Freitag, 24.11. 9:30 <strong>–</strong> 20:00 Uhr<br />

Mo-Fr: 09:30 <strong>–</strong> 18:00 Uhr<br />

Sa: 09:30 <strong>–</strong> 13:00 Uhr<br />

Weihnachtsstraße<br />

Werbegemeinschaft Handel<br />

und Handwerk in Bleckede e.V.<br />

Schlossstraße 1,<br />

21354 Bleckede/Elbe<br />

Telefon: 0172/9098887<br />

Weihnachtsstraße<br />

vom 27.11 <strong>–</strong> 07.01.24<br />

Drei komödiantische Einakter<br />

von Anton Tschechow<br />

Theater Bleckede<br />

Zollstraße 2<br />

21354 Bleckede/Elbe<br />

Telefon: 05857/1344<br />

24.11. und 12.11.<br />

Weihnachtsmarkt Alt Garge<br />

Altes Kurhaus Elbblick<br />

Hauptstraße 38,<br />

21354 Alt Garge<br />

02.12.: 14.00 <strong>–</strong> 20.00 Uhr<br />

Afternoon-Tea<br />

in adventlicher Stimmung<br />

HOFLIEBE<br />

Cafe & Schöne Dinge<br />

Wiesenweg 4<br />

21354 Walmsburg<br />

Telefon: 05853/292<br />

02.12. ab 14 Uhr<br />

Weihnachtliches mit Felicitas<br />

Breest Gesang, Dagmar Berghoff<br />

Lesung und Siegfried<br />

Gerlich am Flügel<br />

Kultur- und Heimatkreis<br />

Bleckede und Umgebung e.V.<br />

Telefon: 05852/9800<br />

03.12.: 17:00 Uhr ,<br />

Schlosssaal, Schloss Bleckede<br />

Dörferverein Garlstorf lädt<br />

zum Adventskonzert<br />

Lutherkirche Garlstorf<br />

Dorfstraße 56,<br />

21354 Bleckede/Elbe<br />

08.12.23, 19:00 Uhr<br />

Kleine Bleckeder Schloss-<br />

Weihnacht<br />

Biosphaerium Elbtalaue<br />

Schloßstraße 10<br />

21354 Bleckede/Elbe<br />

Tel.: 05852/951414<br />

Weihnachtsmarkt im Schloss<br />

und auf dem Schlosshof<br />

09.12.: 15:00 <strong>–</strong> 20:00 Uhr,<br />

10.12.: 12:00 <strong>–</strong> 18:00 Uhr<br />

Öffnung der Zehntscheune<br />

Schloßstraße<br />

Tel: 05852/511<br />

09.12.: 15:00 <strong>–</strong> 20:00 Uhr,<br />

10.12.: 12:00 <strong>–</strong> 18.00 Uhr<br />

Hof Steinberg<br />

Große Straße 5,<br />

21354 Bleckede/Elbe<br />

Tel.: 05852/1488<br />

Tannenbaumverkauf,<br />

täglich ab 2.12., 9<strong>–</strong> 17 Uhr<br />

Mit Glühweinausschank und<br />

Bratwurstverkauf an den<br />

Wochenenden, Weihnachtsmarkt<br />

17.12., 11 <strong>–</strong> 18 Uhr<br />

Hof Heuer<br />

Landstraße 18<br />

21354 Bleckede-Göddingen<br />

Tel.: 05854/231<br />

Tannenbaumverkauf,<br />

täglich ab 09.12., Weihnachtsmarkt,<br />

16. und 17.12.,<br />

ab 10 Uhr<br />

Hof Teuwsen<br />

Bei der Kirche 7<br />

21354 Bleckede/Elbe<br />

Tel.: 05854/238<br />

Tannenbaumverkauf, täglich<br />

ab 11.12., 9 <strong>–</strong> 17 Uhr ab Hof<br />

und bei Rossmann, Bleckede.<br />

Weihnachtsmarkt, 16. und<br />

17.12., ab 10 Uhr<br />

Adventssingen in der<br />

St Jacobi- Kirche<br />

Chor & Instrumentalcollegium<br />

St. Jacobi;<br />

Leitung: Jan Peter Heine<br />

17.12.23, 17:00 Uhr<br />

Weihnachtlicher Brauhausmarkt<br />

Bleckeder Brauhaus<br />

Breite Str. 20,<br />

21354 Bleckede/Elbe,<br />

Tel.: 05852/500<br />

22.12., 14:00 Uhr <strong>–</strong> 20.00 Uhr<br />

23.12., 14:00 Uhr <strong>–</strong> 20.00 Uhr<br />

50<br />

Winter 2023


Biosphaerium Elbtalaue <strong>–</strong> Schloss Bleckede<br />

Kleine Bleckeder<br />

Schloss Weihnacht<br />

Sonnabend 9. Dezember<br />

15 bis 20 Uhr<br />

Sonntag 10. Dezember<br />

12 bis 18 Uhr<br />

Weihnachtliche<br />

Leckereien<br />

Kunsthandwerk<br />

Angebote für<br />

Kinder<br />

Nightingales<br />

V.i.S.d.P.:<br />

Biosphaerium V.i.S.d.P.: Elbtalaue GmbH<br />

Schlossstraße Biosphaerium Elbtalaue 10 GmbH<br />

21354 Schlossstraße Bleckede10<br />

21354 Bleckede<br />

bleckede-tourismus.de/weihnachten<br />

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Winter 2023 51


it it em em xperen<br />

xperen<br />

uer uer urch urch ie ie äre<br />

äre<br />

von Carsten Weede<br />

Wer noch ein tolles Weihnachtsgeschenk<br />

sucht, dem sei das neueste Buch von<br />

Hartmut Blecken empfohlen: „Gemüse, Obst<br />

und Blumen aus Marsch und Heide <strong>–</strong><br />

Die Entwicklung zum Erwerbsgartenbau<br />

im Landkreis Harburg“.<br />

Hartmut Blecken präsentiert das fachkundig<br />

und unterhaltsam geschriebene Buch über den<br />

gewerbsmäßigen Gartenbau in der Region.<br />

<br />

Foto: Carsten Weede<br />

Vor vielen Jahren wurde die Saat gelegt. Aus einem zarten<br />

Spross wuchs etwas ebenso Schönes wie Nützliches heran.<br />

Lange blühte es im Verborgenen und nun trägt es prächtige,<br />

reife Früchte: Hartmut Blecken aus Winsen-Roydorf hat ein<br />

neues Buch geschrieben, dessen Lektüre nicht nur eingefleischten<br />

Gartenfreunden, sondern allen historisch Interessierten<br />

unbedingt zu empfehlen ist.<br />

Als Heimatforscher und Chronist hat sich Hartmut Blecken<br />

durch zahlreiche Veröffentlichungen einen exzellenten<br />

Ruf erworben. Im Verlag des Heimat- und Museumsvereins<br />

Winsen (Luhe) und Umgebung e. V. ist im Februar 2023 eine<br />

neue Publikation erschienen, die diesen Ruf noch einmal<br />

deutlich untermauern dürfte: Mit seinem ebenso fachkundig<br />

wie unterhaltsam geschriebenen und reich illustrierten Buch<br />

„Gemüse, Obst und Blumen aus Marsch und Heide <strong>–</strong> Die<br />

Entwicklung zum Erwerbsgartenbau im Landkreis Harburg“<br />

ist Hartmut Blecken eine umfassende Beschreibung der<br />

Geschichte des gewerbsmäßigen Gartenbaus in der Region<br />

gelungen.<br />

Das Einhalten wissenschaftlicher Gütekriterien ist für<br />

Hartmut Blecken eine Selbstverständlichkeit. Seine Publikationen<br />

sind stets gut lesbar und in hohem Maße unterhaltsam.<br />

Die Themen-Palette des 76-jährigen Roydorfers ist breit<br />

gefächert: So hat er beispielsweise die Lebensgeschichte der<br />

Missionars-Frau Katharina Gerdau aus Roydorf erzählt, die<br />

seit 1871 in Südafrika lebte, ebenso wie die des 1843 in Roydorf<br />

geborenen Erfinders Louis Gathmann, der es in den<br />

USA zu Ansehen und Wohlstand brachte. Hartmut Blecken<br />

hat die Chronik seines Heimatortes Roydorf maßgeblich<br />

gestaltet, für die Seevetaler Elbdörfer Over und Bullenhausen<br />

eine Chronik verfasst, die Spuren des verschwundenen Rit-<br />

52 Winter 2023


Gegensätze: Marktfrau mit Gemüsestand,<br />

egensätze: 3 Gegensätze: Peter Marktfrau Aertsen, 1567. Marktfrau mit (Gemäldegalerie Gemüsestand, mit Gemüsestand,<br />

Berlin)<br />

eter Aertsen, Peter 1567. Aertsen, (Gemäldegalerie 1567. (Gemäldegalerie Berlin) Berlin)<br />

tergutes Fachenfelde in der Gemeinde Stelle zusammengetragen<br />

und die wechselvolle Geschichte des kulturhistorisch<br />

bedeutsamen Röperhofes in Hamburg-Othmarschen<br />

beschrieben. Bei aller gebotenen wissenschaftlichen Objektivität<br />

leuchtet doch immer wieder das persönliche Interesse<br />

von Hartmut Blecken am jeweiligen Thema aus seinen Zeilen<br />

hervor. Die Vielfalt und die Besonderheiten, die unsere<br />

Region auszeichnen, begeistern den passionierten Heimatforscher<br />

<strong>–</strong> und er versteht es, auch seine Leserinnen und<br />

Leser bei seinen „Entdeckungsreisen“ in die Geschichte<br />

unserer Heimat mitzunehmen. Dieses Mal ist es die<br />

Geschichte einer blühenden Region, eine Zeitreise durch den<br />

Gemüse-, Obst- und Gartenbau in den Winsener Elbmarschen,<br />

zu der der Autor alle Interessierten einlädt.<br />

Wochenmarktstand mit reichhaltigem und gut<br />

4 sortiertem Wochenmarktstand 4 Gemüseangebot, Wochenmarktstand mit 2022. reichhaltigem (Foto: mit E. Blecken) reichhaltigem und gut sou<br />

tiertem Gemüseangebot, tiertem Gemüseangebot, 2022. (Foto: 2022. E. Blecken) (Foto: E.<br />

13<br />

Die Vielfalt und die Besonderheiten, die<br />

unsere Region auszeichnen, begeistern<br />

den passionierten Heimatforscher.<br />

Für sein jüngstes Buch ist Hartmut Blecken in mehrfacher<br />

Hinsicht besonders qualifiziert: Er ist Gärtnermeister und hat<br />

als vereidigter Sachverständiger im Gartenbau 30 Jahre lang<br />

Gartenbaubetriebe in betriebswirtschaftlichen Fragen beraten.<br />

Der Autor war von 1975 bis zum Eintritt ins Rentenalter<br />

2008 betriebswirtschaftlicher Berater beim Gartenbauberatungsring<br />

e. V. Hannover. Nach dem Berufsleben blieb er<br />

dem Gartenbau weiter verbunden: Bis 2022 war er<br />

Geschäftsführer des Regionalverbands Nordost-Niedersachsen<br />

im Wirtschaftsverband Gartenbau Norddeutschland e. V..<br />

Hartmut Blecken kennt die Branche aus dem Effeff und ist<br />

bestens vernetzt. Als Insider besitzt er profunde Kenntnisse<br />

über die Entwicklung der Branche.<br />

Der Autor Hartmut Blecken mit Ehefrau Eva in Doras<br />

Garten an der Wassermühle Karoxbostel. Eva Ble-<br />

cken, die aus einer der schönsten Weinbauregionen<br />

Deutschlands an der Mosel stammt, hat ihren Mann<br />

auch bei der Arbeit an seinem neuesten Buch in<br />

bewährter Weise unterstützt. <br />

Foto: Carsten Weede<br />

Winter 2023 53


ken, und Obst, Birnen, Äpfel, Pflaumen,<br />

rasische Kirsche.“ An Gemüsearten werden<br />

Bardowick, Ansicht mit Gemüsegärten. (Nach Daniel<br />

21<br />

Freese, <br />

1588, aus Braun/Hogenberg, 1599,<br />

http://digi.ub.uni-heidelberg.de/)<br />

<br />

<br />

<br />

Ein solches Buch zu schreiben, braucht neben großer<br />

<br />

<br />

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<br />

Sachkenntnis vor allem Zeit und Geduld. Hartmut Blecken<br />

hat für sein neuestes Werk viele Jahre den Boden bereitet.<br />

Akribisch hat er Archive durchforstet und unzählige Quellen<br />

ausgegraben. Zudem sammelte der gebürtige Roydorfer Firmenunterlagen,<br />

Fotos und Statistiken in zahlreichen Gärtnereien,<br />

bei Gartenbau-Verbänden und -Vereinen. Der leidenschaftliche<br />

Gärtner hat auch jede Menge praktische Erfahrung,<br />

kennt alle erdenklichen Geräte und weiß sie zu benutzen:<br />

Gemeinsam mit seiner Frau Eva pflegt er einen großen<br />

Garten am Wohnhaus in Roydorf, in dem unter anderem<br />

Weintrauben von fünf verschiedenen Rebsorten und sogar<br />

Feigen gedeihen. Seit 1976 sind Eva und Hartmut Blecken<br />

verheiratet. Kennengelernt haben sich die beiden 1974 in<br />

Bolivien, wo Hartmut Blecken im äußersten Süden des Landes<br />

Kleinbauern, die sich in Genossenschaften zusammenschließen<br />

wollten, in Gartenbau, Landwirtschaft und Viehzucht<br />

beriet. Eva Blecken, die eigentlich aus einer der<br />

schönsten Weinbauregionen Deutschlands an der Mosel<br />

stammt, bereiste als Touristin Südamerika. „Das war schon<br />

ein besonderer Zufall, dass wir uns dort begegnet sind“, erinnert<br />

sich die 69-jährige Roydorferin, die ihren Mann auch bei<br />

der 106 Arbeit an seinem neuesten Buch in bewährter Weise<br />

unterstützt hat.<br />

Das geballte Gärtnerwissen und die jahrzehntelange<br />

Erfahrung sind in dieses 310 Seiten starke Buch eingeflossen.<br />

Hartmut Blecken hat unzählige Details und Anekdoten zur<br />

historischen Entwicklung des erwerbsorientierten Pflanzenanbaus<br />

in Marsch und Heide zusammengetragen. Durch die<br />

gelungene Zusammenschau all dieser Mosaikteile gewährt er<br />

tiefe Einblicke in die historische Entwicklung des Gemüse-,<br />

Obst und Gartenbaus der Region, der im Laufe der Jahre<br />

immer größere wirtschaftliche Bedeutung erlangte.<br />

Der Autor spannt den Bogen von der Ur- und Frühgeschichte<br />

bis in die Gegenwart. Jedes einzelne Kapitel für sich<br />

<br />

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<br />

Kaffeepause der deutschen Erntehelfer, Hoopte, 1958.<br />

<br />

(Foto: Archiv H. Blecken)<br />

betrachtet ist lehrreich und trägt im Gesamtkontext zu einem<br />

umfassenden, informativen Überblick bei. Anschaulich<br />

erklärt Hartmut Blecken, welche Auswirkungen veränderte<br />

Ernährungsgewohnheiten auf die Gemüse- und Obstproduktion<br />

hatten. „Schon die Jäger und Sammler der Steinzeit aßen<br />

Früchte von Wildformen. Auch ihren Bedarf an Gemüse<br />

werden die Menschen über lange Zeit durch Wildpflanzen<br />

gedeckt haben“, weiß der Experte. Als sie in der Jungsteinzeit<br />

sesshaft wurden, begannen sie mit dem Ackerbau. Angepflanzt<br />

wurden Getreide wie Emmer, Einkorn, Dinkel und<br />

Gerste. Wann Menschen mit der Kultivierung heimischer<br />

Obst- und Gemüsearten begannen, ist ungeklärt. Für den<br />

Zeitraum der Urgeschichte sind frühe Formen des Gartenbaus<br />

anzunehmen. Fest steht, dass bereits in der Antike zahlreiche<br />

Obst- und Gemüsesorten angebaut wurden. Unter<br />

Plinius dem Älteren (23 <strong>–</strong> 79 n. Chr.) soll es im Römischen<br />

Reich bereits 29 Apfelsorten gegeben haben.<br />

Das geballte Gärtnerwissen und die<br />

jahrzehntelange Erfahrung sind in dieses<br />

310 Seiten starke Buch eingeflossen.<br />

Bis weit in die Frühe Neuzeit blieben Getreideprodukte<br />

<strong>–</strong> Getreidebreie und Brot <strong>–</strong> das Grundnahrungsmittel der<br />

Bevölkerung, ergänzt durch Fleisch und Milchprodukte.<br />

Mitte des 18. Jahrhunderts kam die Kartoffel hinzu. Obst und<br />

Gemüse waren eher Luxusgüter, abgesehen von Kohl,<br />

Rüben, Wurzeln und einigen Hülsenfrüchten.<br />

In Klöstern und an fürstlichen Höfen wurde schon seit<br />

dem Mittelalter intensiv Obstbau betrieben, nicht nur zur<br />

Selbstversorgung, sondern teilweise auch mit Erwerbsabsicht.<br />

Die ersten schriftlichen Zeugnisse über Gärten zwischen<br />

Harburg und Lüneburg reichen bis ins 14. Jahrhundert<br />

zurück. Anhand zahlreicher Quellen kann Hartmut Blecken<br />

54<br />

Winter 2023


elegen, dass der erwerbsorientierte Gartenbau in der Region<br />

seine Wurzeln in den Schloss-, Amts-, Vogtei und Gutsgärten<br />

hat. In den herrschaftlichen Gärten in Winsen, Harburg und<br />

Moisburg wurden schon früh Nutzpflanzen kultiviert und<br />

Anbaumethoden erprobt, die später weite Verbreitung in den<br />

umliegenden Dörfern fanden. Häufig spielten dabei Lehrer<br />

und Pastoren eine Rolle, die den Obst- und Gemüseanbau<br />

propagierten und selbst mit gutem Beispiel vorangingen.<br />

Mit dem Bevölkerungswachstum seit Beginn der Industrialisierung<br />

musste der Staat für eine ausreichende und<br />

gesundheitsfördernde Ernährung sorgen. Der Anbau von<br />

Obst und Gemüse ermöglichte es unterbäuerlichen Schichten<br />

mit geringem Landbesitz, ihr kärgliches Einkommen aufzubessern.<br />

Durch das Anwachsen Hamburgs zur Großstadt<br />

entstand ein wichtiger Absatzmarkt für Obst und Gemüse.<br />

Die in den umliegenden Marschen erzeugten pflanzlichen<br />

Nahrungsmittel wurden meist in Weidenkörben mit Ewern<br />

über die Elbe zu den Hamburger Märkten transportiert. Im<br />

ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert entwickelte<br />

sich daraus ein erwerbsorientierter Gartenbau, der die<br />

frühere Subsistenzwirtschaft ablöste.<br />

Die Vermittlung von gärtnerischem Wissen und die Ausbildung<br />

des gärtnerischen Nachwuchses wurden zunehmend<br />

institutionalisiert. In Winsen wurde eine Gemüsebauschule<br />

gegründet, die entscheidend dazu beitrug, dass Gemüse- und<br />

Obstbau in den 1920/1930er-Jahren florierten. Auf der Ausstellung<br />

der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft in Hannover<br />

wurde 1931 die Winsener Elbmarsch als das „älteste,<br />

größte und konzentrierteste Frühgemüseanbaugebiet in der<br />

Provinz Hannover“ bezeichnet. Ebenso kenntnisreich wie gut<br />

lesbar beschreibt Hartmut Blecken auch die Entwicklungen<br />

und Strukturanpassungen im Obst- und Gemüseanbau nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg. Er zeigt, wie sich der Anbau von<br />

Obst, Kartoffeln, Grünkohl, Spargel, Champignons und sonstigen<br />

Kulturen im Laufe der Jahre verändert hat <strong>–</strong> vom Freilandanbau<br />

über frühe Gewächshauskulturen bis hin zum<br />

Big Bags und Container von 1 - 36 m³<br />

für Abfälle aus Haus & Garten<br />

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Das Buch „Gemüse, Obst und Blumen aus Marsch<br />

und Heide“ ist im Museumsladen des Museums im<br />

Marstall in Winsen erhältlich oder über die ISBN<br />

978-3-946053-18-7 über den Buchhandel zu beziehen.<br />

Es umfasst 310 Seiten sowie fast 400 Abbildungen<br />

und kostet 24,80 Euro.<br />

heutigen großflächigen Einsatz von Verfrühungsfolien und<br />

Folientunneln.<br />

Hartmut Blecken gelingt mit seinem Buch der Brückenschlag<br />

von den Anfängen des Gemüse-, Obst- und Gartenbaus<br />

bis in die Gegenwart: Der Autor macht Zusammenhänge<br />

deutlich und erklärt nachvollziehbar, wie es dazu kommen<br />

konnte, dass der Landkreis Harburg heute zu den wichtigsten<br />

Gemüseanbaugebieten in ganz Niedersachsen zählt.<br />

Einige der hier ansässigen Betriebe <strong>–</strong> wie beispielsweise die<br />

Behr AG in Seevetal-Ohlendorf <strong>–</strong> haben deutschland- und<br />

europaweite Bedeutung erlangt. Nicht nur Gemüse, sondern<br />

auch Obst, Gehölze und Blumen werden in den Gartenbaubetrieben<br />

der Region produziert. Hartmut Blecken zeigt, wie<br />

aus einer anfänglich zarten Pflanze im Laufe mehrerer Jahrhunderte<br />

etwas Großes heranwachsen konnte, das bis heute<br />

vielfältige Früchte trägt. Wer wissen will, wo die Wurzeln für<br />

diese Erfolgsgeschichte liegen, dem sei die Lektüre dieses<br />

wissenschaftlich fundierten, informativen und<br />

unterhaltsamen Buches unbedingt ans Herz gelegt.<br />

Winter 2023 55


Infos und Tipps <strong>–</strong> für Sie entdeckt zwischen Elbestrand und Heidesand<br />

Perfektes Licht für jeden Anspruch<br />

Das richtige Licht im Haus<br />

sorgt für Sicherheit und<br />

erhöht den Wohlfühlfaktor.<br />

Eine gut geplante Beleuchtung<br />

schafft Atmosphäre,<br />

beeinflusst die Stimmung<br />

positiv, gestaltet Ihre Räume<br />

und verbraucht wenig Energie<br />

bei hohem Lichtkomfort.<br />

Wie Sie Ihre Innen- und auch<br />

Ihre Außenbeleuchtung möglichst<br />

optimal gestalten können,<br />

zeigt Ihnen das Fachgeschäft<br />

Elektro König im<br />

Winsener Ortsteil Borstel.<br />

Die ca. 450m² große Ausstellungsfläche<br />

bietet Platz<br />

für Ideen und Inspirationen.<br />

Das Team von Elektro König<br />

berät und unterstützt Sie bei<br />

der individuellen Planung<br />

und hilft Ihnen, für jeden<br />

Einsatzbereich das richtige<br />

Licht zu finden. Persönliche<br />

Vorlieben und verschiedene<br />

Einsatzbereiche stellen unterschiedliche<br />

Anforderungen<br />

an eine Lichtquelle <strong>–</strong> gerade<br />

hier herrscht viel Unsicherheit.<br />

Was in der Küche als<br />

angenehm empfunden wird,<br />

kann im Wohnzimmer schnell<br />

ungemütlich wirken.<br />

Nach dem Leuchtenkauf<br />

werden Sie natürlich nicht<br />

allein gelassen. Wenn Sie das<br />

Passende für sich entdeckt<br />

haben, wird die neue Beleuchtung<br />

von den Monteuren<br />

fachmännisch von der<br />

herkömmlichen Lichtschaltung<br />

bis zum energieeffizienten<br />

Schalten installiert. Sollte<br />

sich eine defekte Leuchte in<br />

Ihrem Besitz befinden, kann<br />

diese in der hauseigenen<br />

Werkstatt repariert werden.<br />

Elektro König berät auch<br />

in Sachen Elektroinstallationen<br />

und Lüftungsanlagen in<br />

Alt- und Neubauten und führt<br />

diese aus. Im Rahmen der<br />

Kundendiensttätigkeiten<br />

helfen Ihnen die Monteure<br />

gerne bei der Instandsetzung<br />

oder Prüfung Ihrer Gebäudeinstallationen<br />

nach den<br />

aktuell geltenden Vorschriften.<br />

Auch dem Ursprung ist<br />

Elektro König treu geblieben<br />

und bietet Elektrogeräte führender<br />

Hersteller an, die<br />

durch den Kundendienst<br />

ausgeliefert und, sollte es<br />

einmal nötig sein, auch repariert<br />

werden.<br />

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Das Team der<br />

Elektro König GmbH<br />

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56<br />

Winter 2023


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Winter 2023 57


ar aradies ür ür alle<br />

„pielkiner“<br />

„pielkiner“<br />

von Carsten Weede<br />

Bei der Modellbahn- und Spielzeugbörse<br />

in der „Burg Seevetal“ werden auch<br />

Raritäten angeboten, die es im Geschäft<br />

nicht (mehr) gibt.<br />

Zur großen Freude vieler Fans und Sammler findet am Sonntag,<br />

17. Dezember, wieder die beliebte Modellbahn- und<br />

Spielzeugbörse im Veranstaltungszentrum „Burg Seevetal“ in<br />

Hittfeld (Am Göhlenbach 11) statt. Dort treffen sich von 11<br />

bis 16 Uhr wieder all die Menschen aus der Region, die seit<br />

Jahrzehnten ihr Erspartes gerne in Halb-Null anlegen. Das ist<br />

die am weitesten verbreitete Spurgröße unter Modellbahnen.<br />

Wobei sich das Angebot an diesem Sonntag bei den Modellbahnen<br />

aber selbstverständlich nicht auf diese Spurbreite,<br />

bestimmte Fabrikate oder Hersteller beschränken wird.<br />

Durch die Vielzahl der Aussteller wird es an diesem Tag eine<br />

bunte Mischung quer durch alle Spurweiten geben. Angefangen<br />

mit der kleinsten elektrischen Serien-Eisenbahn der<br />

Welt, der Märklin mini-Club über die am meisten verbreitete<br />

Spur HO, in der auch das größte Angebot auf der Börse vorzufinden<br />

sein wird, bis zur großen LGB Spur wird reichlich<br />

Auswahl angeboten.<br />

Rainer Utermöhlen hat Trecker-Modelle, Feuerwehrautos<br />

und Gebäude-Modelle im Angebot. Bei<br />

der beliebten Modellbahn- und Spielzeugbörse in<br />

der Burg Seevetal werden wieder Anbieter aus<br />

ganz Norddeutschland auf über 100 laufenden<br />

Metern Tischfläche Spielwaren aller Art zum Kauf<br />

und Tausch anbieten. <br />

Foto: Carsten Weede<br />

Hans-Günther Bruhn aus Maschen (links) hat bei der<br />

Spielzeugbörse am Stand von Hans-Joachim Neubauer<br />

ein Piratenschiff entdeckt. Foto: Carsten Weede<br />

58 Winter 2023


Hans-Joachim Neubauer präsentiert das Wiking-<br />

Modell eines VW-Cabrio aus den 1960er Jahren.<br />

<br />

Foto: Carsten Weede<br />

Veranstalter Matthias Lübker (rechts) präsentiert am<br />

Stand von Anbieter Detlef Selig ein LGB Krokodil.<br />

<br />

Foto: Lübker Veranstaltungen, Alex Lübker<br />

Über vierzig Anbieter, aus ganz Norddeutschland zu dieser<br />

Börse angereist, werden auf über 100 laufenden Metern<br />

Tischfläche Spielwaren aller Art und jeden Alters zum Kauf<br />

und Tausch anbieten. Der Schwerpunkt des Angebotes wird<br />

allerdings im Bereich der Modelleisenbahnen liegen. „Hier<br />

wird das Angebot dann größer sein als der Original-Fuhrpark<br />

der Deutschen Bahn, denn es werden mehrere tausend Loks<br />

und mehr als zehntausend Modellautos von den Ausstellern<br />

angeboten“, sagt der Veranstalter der Modellbahn- und Spielzeugbörse,<br />

Matthias Lübker. Wer fündig wird, kann seine<br />

gebrauchten Neuanschaffungen anschließend auch gleich auf<br />

einer Teststrecke auf ihre Funktionstüchtigkeit hin überprüfen.<br />

„Wer nicht gleich kaufen möchte, kann natürlich auch<br />

versuchen, ein Sammlerstück im Tausch zu bekommen“, sagt<br />

Matthias Lübker.<br />

Aber auch wer sich selbst von einigen Stücken oder seiner<br />

ganzen Modellbahn trennen möchte, ist hier richtig, denn fast<br />

alle Anbieter sammeln selber und kaufen deshalb auch gerne<br />

an. „Mit acht Jahren hat man eine Modellbahn bekommen,<br />

mit 13 hat man sie verkauft und mit über 50 holt man sich<br />

wieder eine“, beschreibt Matthias Lübker den Beginn einer<br />

typischem Sammler-Karriere. Für sehr viele Menschen sei es<br />

faszinierend und reizvoll, sich ganz ohne Baugenehmigung<br />

und sonstige bürokratische Vorgaben eine eigene Miniaturwelt<br />

erschaffen zu können. Und kurz vor Weihnachten<br />

suchen viele Besucher der Modellbahn- und Spielzeugbörse<br />

noch ein passendes Geschenk <strong>–</strong> für andere, aber gern auch<br />

mal für sich selbst.<br />

Auch den Autofreunden wird das Herz höherschlagen<br />

angesichts der zahlreichen Blech- und Kunststofferzeugnisse,<br />

denn der Bereich der Modellfahrzeuge ist ein weiterer<br />

Schwerpunkt der Börse. Insbesondere werden hier zahlreiche<br />

Sonder- und Werbemodelle angeboten, die es häufig nur als<br />

Werbepräsent für gute Kunden oder Gratiszugabe beim<br />

Günther Kraus aus Fintel hat Märklin-Modelle zur<br />

Spielzeugbörse nach Seevetal mitgebracht.<br />

<br />

Foto: Carsten Weede<br />

Winter 2023 59


Modelle von Feuerwehrfahrzeugen verschiedener<br />

Hersteller aus aller Herren Länder sind bei Sammlern<br />

besonders beliebt. Foto: Carsten Weede<br />

Für Besucher aus allen Altersgruppen gibt es bei der<br />

Modellbahn- und Spielzeugbörse in der Burg Seevetal<br />

viel zu entdecken. Bestimmt sind auch tolle Weihnachtsgeschenke<br />

darunter. Foto: Carsten Weede<br />

Getränkekauf von Brauereien gibt und die sonst nicht in<br />

Geschäften erhältlich sind. „Ein Besuch lohnt sich für die<br />

ganze Familie, denn die Börse spricht jede Besucher- und<br />

Altersgruppe an. Es gibt hier jede Menge preiswerte Artikel<br />

für Einsteiger, aber auch sehr Hochwertiges für leidenschaftliche<br />

Sammler, so dass hier alle fündig werden können“, sagt<br />

Veranstalter Matthias Lübker. Außerdem informieren erfahrene<br />

Modelleisenbahner über ihr schönes Hobby: „Sie beraten<br />

auch gerne Neueinsteiger, die ihre Modellbahn vielleicht<br />

gerade erst erhalten haben, und laden zum Fachsimpeln ein.“<br />

Seit 1989 organisiert das Team der Lübker Veranstaltungen<br />

jährlich rund 20 bis 30 Modellbahn-, Modellauto- und<br />

Spielzeugbörsen in Nordrhein-Westfalen, Bremen und Niedersachsen,<br />

an denen hauptsächlich private Anbieter teilnehmen.<br />

Besucher erwartet ein umfangreiches Angebot rund um<br />

die Modellbahn, welches je nach Markt variiert. „Außerdem<br />

bieten wir auf einigen Märkten auch andere Spielwaren wie<br />

LEGO, Playmobil, Puppen und ähnliches an“, sagt Matthias<br />

Lübker. Der 53-jährige selbstständige Veranstaltungskaufmann<br />

organisiert seit vier Jahrzehnten Märkte. „Meinen ersten<br />

Flohmarkt habe ich als 13-Jähriger vor einem Supermarkt<br />

veranstaltet, meine erste Spielzeugbörse als 17-Jähriger“,<br />

berichtet der verheiratete Vater von zwei erwachsenen Kindern<br />

aus der westfälischen Weserstadt Petershagen (Kreis<br />

Minden-Lübecke). Lübker Veranstaltungen sind alle (soweit<br />

nicht anders angegeben) von 11 bis 16 Uhr geöffnet und der<br />

Besuchereinlass ist jeweils von 11 bis 15 Uhr. Der Eintritt für<br />

Besucher beträgt fünf Euro. Für Kinder bis zehn Jahre ist der<br />

Eintritt immer frei. Lübker Veranstaltungen im<br />

Internet: https://spielzeugboersen.chayns.site<br />

Über<br />

30 Jahre<br />

Erfahrung<br />

Björn Freytag Renate Freytag Konrad Freytag<br />

IHR TEAM FÜR BESSERES HÖREN<br />

60<br />

Winter 2023


Infos, Tipps & Trends <strong>–</strong> für Sie entdeckt zwischen Elbestrand und Heidesand<br />

NP-Friseure <strong>–</strong> seit Mai 2023 in Hittfeld<br />

Nach 14 Jahren selbstständiger<br />

Tätigkeit in Jesteburg nischen Wurzeln einen<br />

quirlige Friseurin mit italie-<br />

betreibt Nadine Piccininno umfassenden Service rund<br />

jetzt seit Mai 2023 in Hittfeld um Frisur, Haar und Pflege.<br />

einen geschmackvoll einge-<br />

Unterstützt wird sie dabei seit<br />

im Friseursalon mit Getränkeauswahl<br />

und tagesaktueller<br />

Presse. Fazit: Hier fühlt man<br />

sich wohl, und wer einmal<br />

hier war, der kommt immer<br />

gerne wieder.<br />

Terminvereinbarung unter<br />

04105/6663363.<br />

www.np-friseure.de<br />

Inhaberin Nadine Piccininno mit Mitarbeiterin Pam Kroll.<br />

richteten Friseursalon<br />

mit angenehmer<br />

Wohlfühlatmosphäre.<br />

Schon vor ihrer<br />

Tätigkeit in Jesteburg<br />

war die<br />

sympathische<br />

Inhaberin bereits<br />

in Hittfeld als selbstständige 12 Jahren von Mitarbeiterin<br />

Friseurin tätig <strong>–</strong> in den Räumen<br />

von Figaro Enzo <strong>–</strong> und Seit nunmehr 31-jähriger<br />

Pam Kroll.<br />

nun zog es sie wieder nach Tätigkeit als Friseurin legt<br />

Seevetal zurück. Untergebracht<br />

in einem idyllischen eine handwerklich professio-<br />

Nadine sehr viel Wert auf<br />

roten Backsteinhaus bietet die nelle Arbeit unter Verwendung<br />

ausschließlich<br />

hochwertiger und<br />

salonexklusiver Produkte<br />

von Paul Mitchell<br />

mit natürlichen<br />

Inhaltsstoffen. Durch<br />

laufende Schulungen<br />

zu den Themen Farbe,<br />

Schneidetechniken,<br />

Mode und Haar-<br />

Eine charmante und behagliche<br />

Adresse für exklusive Haarpflege. trends bilden sich<br />

Nadine und Pam kontinuierlich<br />

weiter, um allen Kunden<br />

zu Themen wie Colorationen,<br />

Styling und Frisurentrends<br />

kompetente und erfahrene<br />

Beratung bieten zu können.<br />

Nahezu alle Kunden sind ihr<br />

von Jesteburg nach Hittfeld<br />

gefolgt, einige sind Nadine<br />

auch tatsächlich schon seit<br />

ihrer Lehrzeit in einem<br />

exklusiven Hamburger Salon<br />

treu geblieben und geniessen<br />

ihren regelmässigen Termin<br />

FRISEURE<br />

Nadine Piccininno<br />

Ab jetzt sind wir in Hittfeld<br />

für Sie da.<br />

Lindhorster Straße 19<br />

21218 Seevetal Hittfeld<br />

Tel. 04105.666 33 63<br />

info@np-friseure.de<br />

np-friseure.de<br />

Winter 2023 61


Infos, Tipps & Trends <strong>–</strong> für Sie entdeckt zwischen Elbestrand und Heidesand<br />

20. Kunst & Punsch im Olen Huus<br />

Am 11. Dezember 2004 fiel<br />

der Startschuss zum 1. Kunsthandwerkermarkt<br />

in Ashausen.<br />

Erst im Frühjahr 2004<br />

hatte der Heimatverein<br />

Ashausen das Ole Huus übernommen.<br />

Daher musste zur<br />

Ausstellung im Dezember<br />

SAXYARPA mit Alberto Sanchez,<br />

Johannes Köppen und<br />

Manuel Beutke (Cajon).<br />

sehr viel improvisiert werden:<br />

Mit alten Balken und<br />

Seit 2004 dabei : von re.: Barbara Behncke (Floristik u. Papiertechniken),<br />

Brigitte Sander („Gutes aus der Küche“ u. Dekoratives),<br />

Klaus-Dieter Klose (Holzarbeiten) und Angelika Szczepaniak<br />

(Fotografie und Organisation)<br />

einer LKW-Plane wurde das<br />

Ole Huus zur Westseite notdürftig<br />

wetterfest gemacht, so<br />

dass auf der Tenne überhaupt<br />

die von Ilona Willrodt organisierte<br />

Bildergalerie im alten<br />

Kuhstall ausgestellt werden<br />

konnte. Musikalisch ging es<br />

damals los mit dem Pattensener<br />

Posaunenchor und der<br />

Gruppe „Tedesca“. Seit dieser<br />

ersten Veranstaltung 2004<br />

waren in den Folgejahren<br />

neben etlichen Kunsthandwerkern<br />

mehr als 20 Musikformationen<br />

zu Gast bei<br />

Kunst & Punsch.<br />

In diesem Jahr gibt es zur 20.<br />

Auflage zur Eröffnung bereits<br />

am Freitag, den 8. Dezember<br />

2023 ein stimmungsvolles<br />

Eröffnungskonzert auf der<br />

Tenne.<br />

Um 19.00 spielen SAXYAR-<br />

PA mit Alberto Sanchez (Harfe),<br />

Johannes Köppen (Saxophon)<br />

und Manuel Beutke<br />

(Cajon). Bereits 2016 haben<br />

Alberto Sanchez aus Paraguay<br />

und Johannes Köppen<br />

die Besucher im Olen Huus<br />

verzaubert. <strong>–</strong> wenn diese<br />

Musiker aufeinandertreffen,<br />

passiert Magie und aus den<br />

Winterzeit ist Lesezeit.<br />

Machen Sie es sich<br />

mit einem schönen Buch gemütlich.<br />

Besuchen Sie meine Adventsausstellung<br />

vom 17. November bis 23 Dezember 2023.<br />

Jeden Samstag von 9 bis 18 Uhr inkl. Bratwurst und Punsch.<br />

Sonntags zusätzlich von 12 bis 18 Uhr.<br />

Anregungen finden Sie<br />

bei uns im Buchladen.<br />

Öffnungszeiten: Mo <strong>–</strong> Fr 10:00-13:00 Uhr<br />

und 15:00 <strong>–</strong> 18:00 Uhr, Sa 10:00 <strong>–</strong> 13:00 Uhr<br />

Harburger Straße 1 · 21435 Stelle<br />

Tel.: 04174 599 870<br />

www.abc-buchhandel.de<br />

62<br />

Winter 2023


Infos, Tipps & Trends <strong>–</strong> für Sie entdeckt zwischen Elbestrand und Heidesand<br />

Hofstand von Brigitte Sander<br />

für den Kunst & Punsch<br />

online-Markt.<br />

scheinbaren Gegensätzen aus<br />

Soul, Pop, Folk, Flamenco<br />

und Jazz entsteht ein ganz<br />

eigener unverwechselbarer<br />

Klang. Bei dieser Veranstaltung<br />

wird um eine Hutspende<br />

gebeten.<br />

Am 9. und 10. Dezember<br />

startet dann der traditionelle<br />

Kunst & Punsch-Markt mit<br />

vielen interessanten Kunsthandwerkern,<br />

einem gemütlichen<br />

Budendorf mit vielen<br />

Leckereien und natürlich<br />

Punsch.<br />

In diesem Jahr präsentieren<br />

20 Kunsthandwerker ihre<br />

Arbeiten: Keramik, leuchtende<br />

Papiersterne, Outdoorkissen,<br />

Gedrechseltes oder<br />

Feuerkörbe aus Eisen <strong>–</strong> auf<br />

der Suche nach einem fantasievollen<br />

Geschenk oder<br />

einer schönen Dekoration<br />

wird hier jeder fündig.<br />

Einige der Kunsthandwerker<br />

sind bereits seit 2004 dabei,<br />

wie Barbara Behncke mit<br />

ihren tollen Deko-Ideen,Klaus-Dieter<br />

Klose mit<br />

Holzarbeiten, und Brigitte<br />

Sander mit ihren leckeren<br />

Marmeladen, Säften und<br />

vielen anderen stimmungsvollen<br />

Ideen.<br />

Das Besondere von Kunst<br />

& Punsch ist die Mischung<br />

aus Kunsthandwerk, Musikdarbietungen,<br />

kreativer Kinderwerkstatt<br />

und natürlich das<br />

gemütliche Beisammensein.<br />

Der Heimatverein als<br />

Gastgeber bietet wieder<br />

leckere Bratwurst an und<br />

natürlich Punsch.<br />

Traditionell gibt es in der<br />

„Guten Stube“ das beliebte<br />

Café; Samstag organisiert<br />

von den Landfrauen, Sonntag<br />

durch den Ashäuser Heimatverein.<br />

In diesem Jahr wird es<br />

auch wieder die Druckwerkstatt<br />

geben. Und für Kinder<br />

wartet außerdem an beiden<br />

Markttagen um 15 Uhr der<br />

Nikolaus auf dem Dachboden<br />

des Olen Huus mit einer<br />

Überraschung.<br />

Cindy Gottlieb und Carmen<br />

Sillmann.<br />

Ein weiteres musikalisches<br />

Highlight ist ein Kurzauftritt<br />

am Samstagnachmittag<br />

(9. Dezember 2023) gegen<br />

17 Uhr von C + C Sax mit<br />

Cindy Gottlieb und Carmen<br />

Sillmann.<br />

Kunst & Punsch gibt es zu<br />

den folgenden Öffnungszeiten:<br />

Samstag 9.12.: 14 <strong>–</strong> 20 Uhr<br />

Sonntag 10.12.: 11 <strong>–</strong> 18 Uhr.<br />

Bühring‘s Hofladen<br />

Immer frisch:<br />

Käse aus eigener Milch<br />

Obst, Gemüse und vieles mehr ...<br />

Weihnachtsbäume<br />

aus regionalem Anbau<br />

mit Lieferservice!<br />

Verkauf ab 24.11.,<br />

Am 16. und 17.12.<br />

weihnachtliche<br />

Stimmung auf<br />

dem Bauernhof.<br />

Lindenstraße 1 · Ashausen · Tel.: 0 41 74 / 64 52 46<br />

www.hofladen-buehring.de<br />

Hofladen täglich durchgehend geöffnet.<br />

Winter 2023 63


ltes ltes an anwerk<br />

mact mact unsere<br />

elt elt un un<br />

von Carsten Weede<br />

Das Deutsche Maler- und Lackierer-Museum<br />

ist im historischen Glockenhaus in<br />

Hamburg-Billwerder untergebracht. Anhand<br />

vieler eindrucksvoller Exponate wird dort die<br />

über 800-jährige Geschichte des vielfältigen<br />

Berufs dargestellt.<br />

Früher haben sich die Maler ihre Farben selbst angemischt.<br />

Pigmente mahlen und daraus unter Zusatz von<br />

Leimen und Bindemitteln Anstrichfarben herstellen,<br />

war und ist eine Wissenschaft für sich. Während heute<br />

viele Farben fertig angemischt und in gleichbleibender<br />

Qualität gekauft werden, mussten Handwerker früher<br />

die Eigenschaften verschiedener Pigmente kennen<br />

und anwenden können. In einer Vitrine werden diverse<br />

Pigmente, Farbpaletten zur Farbbestimmung und<br />

Farbstifte ausgestellt.<br />

Fotos: Carsten Weede<br />

„Ich bin auf die Welt gekommen und es hat nach Farbe gerochen“,<br />

sagt Ulrich Seiss. Geboren und aufgewachsen ist der<br />

49-jährige Spross einer Maler-Dynastie in Mainz. „Schon<br />

mein Ur-Ur-Großvater war Maler“, erzählt er bei einer Gruppen-Führung<br />

durch das Deutsche Maler- und Lackierer-<br />

Museum in Hamburg-Billwerder (Billwerder Billdeich 72).<br />

Die Besucher <strong>–</strong> ein Dutzend Mitglieder der Freizeitguppe<br />

Ski-Goldies Hamburg <strong>–</strong> erfahren, dass Ulrich Seiss ganz in<br />

der Familientradition das Maler- und Lackierer-Handwerk<br />

von der Pike auf gelernt hat. Anschließend studierte er Erziehungswissenschaft,<br />

Farbtechnik und Raumgestaltung sowie<br />

Politikwissenschaft an der Technischen Universität Harburg<br />

und der Universität Hamburg. Nach dem Studium wurde er<br />

Berufsschullehrer und vermittelte angehenden Malern und<br />

Lackierern, was sie für den Beruf wissen müssen. Heute<br />

arbeitet Ulrich Seiss als Dozent an der Bergischen Universität<br />

Wuppertal. An der Fakultät für Design und Kunst ist er<br />

Studienfachberater für den Teilstudiengang Farbtechnik,<br />

Raumgestaltung und Oberflächentechnik <strong>–</strong> und wenn es seine<br />

Zeit irgendwie zulässt, engagiert er sich im Deutschen Malerund<br />

Lackierer-Museum.<br />

Das Museum ist in einem gut 400 Jahre alten Fachwerkhaus<br />

untergebracht, das nach seinem Dachreiter mit Glockenturm<br />

als „Glockenhaus“ bezeichnet wird. „Wir zeigen<br />

hier die über 800-jährige Geschichte des Malerhandwerks“,<br />

erklärt Ulrich Seiss. Präsentiert werden unter anderem<br />

Urkunden, Prüfungsarbeiten, Gesellen- und Meisterbriefe<br />

und viele andere zeitgeschichtliche Dokumente. Hunderte<br />

Exponate zeugen von der Vielfalt und Vielschichtigkeit dieses<br />

uralten Berufes und verdeutlichen eindrucksvoll die<br />

64 Winter 2023


Arbeitstechniken und Lebensweisen der verschiedenen<br />

Malergenerationen.<br />

„Mitglieder der Maler- und Lackierer-Innung Hamburg<br />

haben im Mai 1981 auf Anregung des damaligen Obermeisters<br />

Joachim Germann den Beschluss gefasst, ein Maler- und<br />

Lackierer-Museum zu gründen“, erzählt Ulrich Seiss vor<br />

einem Porträt des ehemaligen Obermeisters. Schon in den<br />

Jahren vor der Gründung des Museums habe es eine vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit mit Hamburger Museen und<br />

dem Staatsarchiv Hamburg gegeben. In jahrelanger Teamarbeit<br />

seien viele Dinge zusammengetragen worden, die von<br />

der großartigen Vergangenheit der Zünfte, Malerämter und<br />

Innungen Zeugnis ablegen. Viele der damals gesammelten<br />

Objekte wären sonst sicherlich in absehbarer Zeit für immer<br />

verloren gewesen: „Die Sammlung wurde immer umfangreicher,<br />

dadurch wurde aus dem geplanten Hamburger<br />

Museum am Ende ein Deutsches Maler und Lackierer-<br />

Museum.“ Die Bemühungen, das vom Denkmalschutzamt<br />

vorbildlich restaurierte Billwerder Glockenhaus aus dem Jahr<br />

1600 als geeignetes Museumsgebäude von der Hamburger<br />

Kulturbehörde zu bekommen, waren letztlich erfolgreich.<br />

„Dafür hat sich Obermeister Germann damals sehr eingesetzt.<br />

Am 18. Mai 1984 wurde das Museum dann schließlich<br />

mit einem großen Festakt eröffnet“, berichtet Ulrich Seiss.<br />

Im Jahr 2002 konnte der Ausstellungsbereich durch<br />

zusätzliche Flächen in der gegenüberliegenden Strohdachscheune,<br />

der „Tenne”, vergrößert werden. „Momentan sind<br />

wir dabei, unsere Ausstellungsfläche hier im Glockenhaus<br />

noch einmal zu erweitern“, berichtet Ulrich Seiss. Im Haupthaus<br />

werden Urkunden und Zunftgegenstände ausgestellt, die<br />

eindrucksvoll verdeutlichen, dass die Zünfte in der mittelalterlichen<br />

Gesellschaft das ganze Leben der ihnen angehörenden<br />

Handwerker geprägt haben. „Mit dem gesellschaftlichen<br />

Wandel im Zuge der beginnenden Industrialisierung<br />

Der Eingangsbereich zum Deutschen Maler- und Lackierermuseum in Hamburg-Billwerder. Im Inneren gibt es für Besucher<br />

viel Schönes und Unerwartetes zu entdecken. Das Museum weckt das Interesse an einem facettenreichen Gewerk und fördert<br />

dadurch das Image des Malerberufes in einer breiten Öffentlichkeit.<br />

Winter 2023 65


Ulrich Seiss, Sprössling einer Malerdynastie aus Mainz,<br />

zeigt Besuchern auch gern den Barockgarten am Billwerder<br />

Glockenhaus. Passend zum Stil des Fachwerkhauses<br />

hat das Gartenbauamt Bergedorf den Ziergarten aus<br />

ornamentalen Buchsbaumreihen angelegt. Als Vorbild<br />

diente ein Gartenplan von 1897, der für ein Bürgerhaus<br />

am Hamburger Jungfernstieg ausgearbeitet worden war.<br />

Im Fahnensaal im Erdgeschoss des Museums werden<br />

Zunft- und Innungsfahnen aus verschiedenen Städten<br />

gezeigt. „Mit Fleiß sich regen, bringt Glück und Segen“<br />

steht auf der besonders schön bestickten Fahne der<br />

Malerinnung Harburg aus dem Jahr 1911 (rechts).<br />

wurden vormalige Aufgaben der Zünfte von staatlichen<br />

Organisationen übernommen. So wandelten sich die Zünfte<br />

in Innungen, die ihren Angehörigen immer mehr Freiheiten<br />

gestatteten“, erklärt Ulrich Seiss. Dem Stolz der Innungen<br />

wurde mit eigenen Fahnen Rechnung getragen: Im Fahnensaal<br />

im Erdgeschoss werden Zunft- und Innungsfahnen aus<br />

verschiedenen Städten gezeigt. Neben bestickten Exemplaren<br />

aus Harburg (1911) und Hamburg (1911) werden bemalte<br />

Fahnen aus Halle/Saale (1814) sowie Charlottenburg (1928)<br />

und Neukölln (1887) ausgestellt. „Die Hamburger Innungsfahnen<br />

werden heutzutage nur noch anlässlich des Lukas-<br />

Festes im Oktober benutzt“, erzählt Ulrich Seiss.<br />

Die Decke des Fahnensaals sei bei der Grundsanierung<br />

des Hauses entsprechend alter Vorlagen neu mit Stuckgesimsen<br />

und Stuckbändern gestaltet und in zarten Farbtönen<br />

gestrichen worden. Die Wandflächen seien durch eine Holzleiste<br />

in Oberwand und Paneelbereich geteilt und in einem<br />

einheitlichen, hellen Graufarbton mit matter Ölfarbe gestrichen<br />

worden. „Es sind Wandfelder mit profilierten Leisteneinfassungen<br />

auf der vollkommen glatten Wand angedeutet,<br />

die durch Licht- und Schattenfarben täuschend echt wirken.<br />

Hierdurch erhalten die Wände eine architektonische Aufgliederung“,<br />

erläutert der Fachmann. Blumengehänge sowie<br />

Motive der Jagd- und Musikwelt und Girlanden mit Bandschleifen,<br />

die ebenfalls durch Licht- und Schattenfarbtöne<br />

plastisch wirken, sind in die oberen Wandfelder gemalt. Die<br />

Wahl dieser Schmuckelemente weist auf die frühere Nutzung<br />

des Hauses als Landhaus hin. Die unteren Wandflächen sind<br />

mit ungeheuer plastisch wirkenden Kassettenfeldern bemalt.<br />

Diese Arbeiten wurden von dem Restaurator Lothar Hoff-<br />

Bei der Führung auf der Tenne erklärt Ulrich Seiss auch die Funktionsweise von Farbmühlen. Während im Glockenhaus vor<br />

allem der geistige Hintergrund des Malerhandwerks dargestellt ist, zeigt die über die Straße gelegene Tenne vor allem die<br />

Technik der vergangenen Jahrhunderte.<br />

66 Winter 2023


Zahlreiche Schriftvorlagen im Schildersaal zeigen, welche<br />

Bedeutung die traditionelle Schriftenmalerei noch vor wenigen<br />

Jahrzehnten hatte. Doch auch im Computer-Zeitalter ziehen handgemalte<br />

Beschriftungen die Blicke von Kunden auf sich und vermitteln<br />

Werte wie Qualität, Vertrauen und Einzigartigkeit.<br />

Das wohl wichtigste Werkzeug der Maler und Lackierer sind<br />

die Pinsel. In einer Schauvitrine im Obergeschoss des Museums<br />

ist eine große Auswahl ausgestellt. Früher wurden Tierhaare<br />

und Borsten zur Pinselherstellung benutzt, heute werden<br />

Pinsel meist aus synthetischen Materialien produziert.<br />

mann aus Ahrensburg ausgeführt. Die sechs Fenster geben<br />

dem Raum eine helle, freundliche Wirkung und der braun<br />

lasierte Holzboden mit breiten Fußbodendielen strahlt Ruhe<br />

aus. Zwischen den Fenstern der Vorderfront befindet sich ein<br />

Verzeichnis der Arbeitgeberorganisationen des Maler- und<br />

Lackiererhandwerks seit 1907.<br />

Im Zunftsaal nebenan werden Gegenstände und Urkunden<br />

ausgestellt, die Zeugnis von der Zunftgeschichte des Maleramtes<br />

geben. „In Hamburg hießen die Zünfte Ämter. Das<br />

kennen Sie vielleicht von den Krameramtsstuben am<br />

Michel“, sagt der Experte. Die Tradition der Zünfte reicht bis<br />

in das 12. Jahrhundert zurück. Die Gründungsdaten der ältesten<br />

Malerämter und Zünfte sind auf einer Schrifttafel beginnend<br />

mit Magdeburg eingetragen. In einer Mittelvitrine steht<br />

ein innen rot und außen braun gestrichener Kasten, eine<br />

„Gesellenlade” mit folgender Aufschrift: „Der Semtligen<br />

Mahler Gesellen Ihr Zeit und armen Geldt Lade” aus dem<br />

Jahr 1690. Außerdem sind Tischglocke und Stab, das sogenannte<br />

„Regiment”, sowie Tischhammer ausgestellt. Damit<br />

konnte sich der Wortführer in einer Versammlung Aufmerksamkeit<br />

verschaffen. Die älteste urkundlich nachgewiesene<br />

Berufsorganisation im deutschen Maler- und Lackiererhandwerk<br />

entstand in Magdeburg. Im Jahr 1196 verlieh der Magdeburger<br />

Erzbischof Ludolf den Schilderern (scildere) und<br />

Sattlern der Elbestadt das Innungs-Privileg. Ein Ausschnitt<br />

dieser Urkunde ist im Museum als Kopie anzusehen. Ebenso<br />

auch eine Kopie der Gründungsurkunde der Erfurter Zunft<br />

von 1514 und die des Hamburger Maleramtes aus dem Jahr<br />

1375 mit der Übersetzung in hochdeutsche Schriftsprache. In<br />

weiteren Vitrinen werden Malerwappen und Urkunden<br />

gezeigt, in denen Friedrich VI. und Friedrich VII. von Dänemark<br />

den Zunftgerechtigkeitsartikel des Maleramtes Altona<br />

von 1767 bestätigen. Eine Farbkopie zeigt die Elbkarte, die<br />

der Maler Melchior Lorichs 1567 auf einer zwölf Meter langen<br />

Leinwand gemalt hat. Auch die Decke im Zunftsaal hat<br />

Stuckgesimse und eine große Mittelrosette, die farbig abgesetzt<br />

ist. „Die Wandflächen hier sind entsprechend freigelegter<br />

alter Fassungen in rechteckiger Aufteilung in grünen und<br />

braunen Farbtönen vom Restaurator Lothar Hoffmann in<br />

matter Ölfarbe wiederhergestellt worden“, erzählt der Museumsführer.<br />

„Es ist wirklich toll, wie lebendig und anschaulich<br />

Herr Seiss über dieses alte Handwerk erzählen kann“,<br />

Winter 2023 67


Im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert erreichte die Dekorationsmalerei<br />

ihren Höhepunkt. Speziell in der Gründerzeit<br />

erlebte das Malerhandwerk einen Aufschwung. Dekorative<br />

Maltechniken und Imitationstechniken wurden so perfekt<br />

und so naturgetreu ausgeführt wie noch nie zuvor. Davon<br />

zeugen auch viele Beispiele in der Maler-Zeitschrift „Mappe“.<br />

Vor dem Porträt von Joachim Germann erklärt Ulrich<br />

Seiss der Besuchergruppe, welche bedeutende Rolle der<br />

ehemalige Obermeisters der Maler- und Lackierer-Innung<br />

Hamburg bei der Gründung des Museums spielte.<br />

sagt Ski-Goldie Maxi Timmann aus Hamburg-Kirchwerder.<br />

Ihr Ehemann Jürgen Timmann hatte in den 1980-Jahren bei<br />

der Restaurierung des Glockenhauses mitgearbeitet.<br />

Ein Raunen geht durch die Reihen, als die Besucher den<br />

sogenannten Silbersaal betreten. Durch die ausgestellten<br />

Silberpokale und Humpen hat dieser Raum seinen Namen<br />

erhalten. An den Wänden sind auch hier, wie in Foyer und<br />

Fahnensaal, Kassettenfelder mit Licht- und Schattenfarbtönen<br />

auf vollkommen glatten Wandflächen angedeutet. Aufgemalte<br />

Stoffdrapierungen sowie Motive der Musikwelt und<br />

Girlanden mit Bandschleifen ergänzen die schmückende<br />

Ausmalung. In der Mittelvitrine stehen Pokale des Hamburger<br />

Maleramtes und der Gesellenvereinigungen aus vorigen<br />

Jahrhunderten <strong>–</strong> zum Beispiel ein Deckelpokal im Stil des<br />

Frühklassizismus in Vasenform. Die Malergesellen ließen<br />

1787 diesen Pokal mit Zustimmung des Zunftvorstandes auf<br />

eigene Kosten anfertigen. Von ihrer alten Funktion, bei<br />

Begrüßungszeremonien zum Umtrunk benutzt zu werden,<br />

haben diese Pokale den Namen „Willkommen” erhalten.<br />

Einer dieser alten „Willkommen” wird auch heute noch in<br />

der St. Lukas-Feierstunde bei den jährlichen Meisterfreisprechungen<br />

in der Hamburger Jakobi-Kirche benutzt. Die Amtskette<br />

des Obermeisters, in der fast alle Älterleute und die<br />

Obermeister von der Zunftgründung bis in die Gegenwart<br />

eingraviert sind, ist ebenfalls in der Vitrine zur Schau<br />

gestellt. Gezeigt werden außerdem Lehr- und Gesellenurkunden,<br />

Wanderbücher, Vorlagenbücher und Zeichenbücher der<br />

Lehrknaben sowie Meisterbriefe und Urkunden.<br />

Der hintere Flurbereich, dort wo eine Treppe ins Obergeschoss<br />

führt, ist die sogenannte Lukasdiele. Hier sind viele<br />

Darstellungen des Evangelisten Lukas ausgestellt. „Lukas ist<br />

von alters her der Schutzheilige der Maler und der Metzger.<br />

Die verschiedenen Lukas-Darstellungen beschreiben die<br />

enge Verbindung zwischen Religion und der ständischen<br />

Gesellschaft“, erläutert Ulrich Seiss. Der Legende nach war<br />

der Evangelist Lukas selbst ein Maler, der die Madonna malte.<br />

Er wird häufig mit Palette und mit seinem Attribut, dem<br />

Stier, dargestellt. Der Malermeister Walter Ohnesorge, ehemals<br />

Entwurfsklassenlehrer an der Meisterschule Hamburg,<br />

hat 1934 ein beeindruckendes Lukas-Bild geschaffen. Auf<br />

vergoldetem Untergrund sind Gebäudefragmente aufgetragen,<br />

in denen der Schutzheilige an einer Staffelei sitzend ein<br />

Bild malt. Zu seinen Füßen liegt der Stier. Viele andere<br />

Lukas-Darstellungen, gemalt, geschnitzt und in Metall<br />

gegossen vervollständigen die Sammlung in diesem Raum.<br />

Auch Abbildungen der bemalten Altarflügel vom Lukas-Altar<br />

sind ausgestellt. Dieser Altar wurde von den Zunftbrüdern<br />

der Hamburger Maler für den Hamburger Dom gespendet<br />

und steht jetzt im Südschiff der Jakobi-Kirche.<br />

Die starke Verschmelzung von Kunst und Handwerk wird<br />

besonders an einem großen Ölbild deutlich, das eine<br />

Geschichte aus dem 1. Buch Mose zeigt: „Die Verstoßung<br />

der Hagar”. Das beeindruckende Bild ist das Meisterstück<br />

des Malers Johann Jacob Buchholtz aus dem Jahr 1787. Die<br />

Trennung zwischen Kunstmaler und Handwerker im Sinne<br />

von „Anstreicher“ gab es damals noch nicht: „Um die Meisterprüfung<br />

zu bestehen, mussten Maler vor mehr als 200<br />

Jahren eine Landschaftsdarstellung mit einer figürlichen<br />

Szene anfertigen. In der Regel waren das religiöse Darstellungen,<br />

denn die Hauptauftraggeber waren die Kirchen“,<br />

erläutert Ulrich Seiss. Von weiteren Meisterstücken der<br />

Maler aus dem 18. Jahrhundert sind in der Lukasdiele farbige<br />

Reproduktionen ausgestellt. Das Lukas-Evangelium, vom<br />

Schriftmaler Walter Elwert mit dem Pinsel geschrieben und<br />

mit vielen farbigen Illustrationen versehen, wird in einer<br />

Vitrine präsentiert.<br />

Ulrich Seiss bittet die zwölfköpfige Besuchergruppe, ihm<br />

die Treppe hoch ins Obergeschoss des Museums zu folgen.<br />

Dort wird anhand von zahlreichen Exponaten gezeigt, dass<br />

der Maler zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts nicht nur<br />

68<br />

Winter 2023


Handwerker und Techniker, sondern auch Gestalter und<br />

Künstler war. Präsentiert werden unter anderem herausragende<br />

Beispiele für Schriftgestaltung sowie Hinterglas- und<br />

Illusionsmalerei. Ergänzt wird die Ausstellung im Obergeschoss<br />

durch ein historisches Meisterbüro aus den Anfängen<br />

des vorigen Jahrhunderts. Dort steht ein massiver, alter<br />

Schreibtisch. Computer und Faxgerät gab es selbstverständlich<br />

noch nicht und das Telefon war anfangs nur mit Handvermittlung<br />

über das „Fräulein vom Amt” nutzbar. Die ersten<br />

Rechenmaschinen ohne Stromanschluss, reine Mechanik mit<br />

Handkurbel, brachten etwas Erleichterung. Wenig später<br />

zogen die ersten Schreibmaschinen in die Handwerksbetriebe<br />

ein. Aber Kassenbücher und Journale wurden nach wie<br />

vor mit der Hand geschrieben. Vielfach noch in altdeutscher<br />

Schrift. Das Schriftbild dieser Eintragungen in den alten<br />

Geschäftsbüchern ist von vorbildlicher Sauberkeit und<br />

bewundernswerter Akkuratesse, oft mit verzierten Anfangsbuchstaben<br />

und hübschen Schnörkeln versehen.<br />

Ulrich Seiss lenkt die Blicke der Gäste auf ein weiteres<br />

Schmuckstück: die um 1630 entstandene, bemalte Holzdecke<br />

in der sogenannten Balkondiele und in den beiden sie flankierenden<br />

Räumen. In den von Girlanden eingefassten Rundmedaillons<br />

in häuslicher sind idealisierte Gemeinschaft<br />

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braun auf weißem Grund dargestellt. Die sie umgebenden<br />

Seitenfelder sind vorwiegend mit Tiermotiven dekoriert. Auf<br />

den Deckenbalken verlaufen Festons; diese Ornamente in<br />

Form von Girlanden aus Blumen, Blättern und Früchten sind<br />

in Blau, Grau und Schwarz gehalten. Vor der Balkontür an<br />

der linken Seite steht eine Vitrine mit dem Vergolderwerkzeug:<br />

Anschießer, Messer, Vergolderkissen und verschiedene<br />

Achatsteine zum Polieren des Goldes für eine Polimentvergoldung.<br />

Hauchdünne Goldplättchen und Rollengold, Silberplättchen<br />

sowie Bronzen sind ausgestellt, ebenso eine Farbpalette<br />

der vielen Bronze-Farbtöne. An der gegenüberliegenden<br />

Wand befindet sich das Werkzeug der Bühnenmaler:<br />

Spezielle Pinsel mit langen Stielen, um im Stehen die auf<br />

dem Fußboden liegenden Kulissenwände bemalen zu können.<br />

Dazu gehören auch Überschuhe aus Stoff zum schonenden<br />

Betreten der Kulissen. In zwei großen, verglasten Wandschränken<br />

werden einige Vorlagen für Flächenbelebung und<br />

Raumverzierung gezeigt <strong>–</strong> zum Beispiel aus der ältesten<br />

deutschsprachigen Fachzeitschrift für Maler und Lackierer<br />

„Mappe”, die seit 1881 erscheint. Außerdem sind diverse<br />

Farbpaletten älterer Generation zur Farbbestimmung und<br />

Farbstifte ausgestellt. In drei weiteren Glasschränken wird<br />

eine große Anzahl von Pigmenten, Leimen und Hilfsmitteln<br />

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Winter 2023 69


In einer Vitrine werden Lehr- und Gesellenurkunden, Wanderbücher,<br />

Vorlagenbücher und Zeichenbücher der Lehrknaben<br />

sowie Meisterbriefe und Urkunden ausgestellt, Die<br />

Dokumente belegen die Leistungen der Maler- und Lackierer<br />

auf dem Gebiet der Ausbildung über alle Moden und Epochen<br />

hinweg.<br />

Im Silbersaal erläutert Ulrich Seiss, welchem Zweck die verschiedenen<br />

Humpen und Silberpokale einst dienten. Auf der<br />

vollkommen glatten Wand sind profilierte Leisteneinfassungen<br />

dargestellt. Die angedeutete Profilierung wirkt durch<br />

Licht- und Schattenfarbtöne täuschend echt.<br />

verschiedenen Pinsel für den Maler und Lackierer gezeigt.<br />

Im vorderen Teil der Balkondiele steht eine weitere Vitrine<br />

mit den Gerätschaften zum Siebdruck und Siebdruckerzeugnissen.<br />

Daneben prangen ein großformatiger Originalkarton<br />

sowie ein Farbentwurf und ein Foto der Arbeiten, die der<br />

Hamburger Gewerbemaler Friedrich Beyle (1899 bis 1997)<br />

im Jahr 1938 in der Lüneburger Reiterkaserne im Stil der<br />

nationalsozialistischen Blut-und-Boden-Ideologie ausgeführt<br />

hat: „Ein typisches Propaganda-Werk der NS-Zeit, aber das<br />

gehört auch zu unserer Vergangenheit“, sagt Ulrich Seiss.<br />

Im sogenannten Schildersaal erhalten Besucher einen<br />

Überblick über die verschiedenen Arbeitsgebiete der Buchund<br />

Schriftmaler: Angefangen von der Buchmalerei, die von<br />

Mönchen und Nonnen in den Klöstern in Vollendung ausgeführt<br />

wurde, bis zu den Schildermalern, die im Mittelalter<br />

Ritterschilde, Wappenschilde sowie Stadt- und Grenzschilder<br />

anfertigten. „Im Malerwappen sind die Schilde seit Jahrhunderten<br />

gebräuchlich. Seit 1975 werden im Malerwappen<br />

drei Schilde in den Grundfarben Blau, Gelb und Rot dargestellt“,<br />

erklärt Ulrich Seiss. In einer Vitrine werden alte<br />

Schriften und Notenblätter für liturgische Gesänge aus dem<br />

Kloster Preetz gezeigt. Das vollendete Schriftbild haben<br />

Nonnen vielfach durch verzierte Anfangsbuchstaben, kostbare<br />

Malereien und reiche Vergoldungen ausgeschmückt.<br />

Auf der anderen Seite des Raumes sticht ein großes Tapetenbild<br />

ins Auge, welches beidseitig durch Tapetenbahnen<br />

mit vorgetäuschter Stoffraffung eingefasst ist. „Die erste<br />

größere deutsche Tapetendruckerei wurde 1840 in Kassel von<br />

Johann Christian Arnold gegründet. Die industrielle Tapetenfertigung<br />

wurde erst möglich, nachdem die Papierindustrie<br />

das endlose Rollenpapier entwickelt hatte“, erklärt der<br />

Experte für Raumgestaltung. „Im Mittelalter wurden Wand-<br />

„De Tied mokt nich kehrt, se het as de Kring nich Kopp<br />

un nich Steert“ steht rund um das Ziffernblatt der von<br />

Walter Elwert gestalteten Uhr.<br />

„Im Malerwappen sind die Schilde seit Jahrhunderten<br />

gebräuchlich. Seit 1975 werden im Malerwappen drei Schilde<br />

in den Grundfarben Blau, Gelb und Rot dargestellt“, erklärt<br />

Ulrich Seiss.<br />

70<br />

Winter 2023


espannungen als Vorläufer unserer Tapeten bedruckt und<br />

von Hand bemalt. Die Tapetenmaler waren in den Manufakturen<br />

Italiens und Frankreichs gesuchte Leute, die häufig mit<br />

den Gobelinentwerfern zusammenarbeiteten.“<br />

Im sogenannten Malersaal ist die um 1630 entstandene<br />

Deckenbemalung mit ausgeschmückten Rundmedaillons,<br />

Ranken- und Tiermotiven ebenfalls erhalten geblieben. Dort<br />

werden mehrere farbige Entwürfe für Treppenhäuser und<br />

Wohnräume gezeigt. In einigen Entwürfen werden Altbautreppenhäuser<br />

mit sehr hohen Decken aus den Gründerjahren<br />

dargestellt, alle mit Schablonenbemusterung in den Sockelbereichen.<br />

Ältere Musterkataloge von Schablonen mit Preislisten,<br />

so zum Beispiel von der „Oberösterreichischen Schablonen-<br />

und Pausenfabrik” und von den „Kunstgewerblichen<br />

Werkstätten Theodor Kreissig” aus Dresden sind hier ausgestellt.<br />

Im vorderen Raumteil werden verschiedene Arbeitstechniken<br />

dargestellt, um die Bandbreite des farbigen Malerberufes<br />

zu demonstrieren. Gemaltes Holz in der Art „Eiche<br />

hell” und „Nussbaum” und eine Platte mit „Ritzeiche”, welche<br />

gemalt und auch geritzt ist, so dass man die Poren fühlen<br />

kann. Auch Platten mit „Marmormalerei” und „Kammzugtechnik”<br />

werden hier ausgestellt. Einige Musterplatten mit<br />

blumiger Bauernmalerei und Erklärungen der einzelnen<br />

Arbeitsschritte sind ebenfalls ausgehängt.<br />

Während im Glockenhaus vor allem der geistige Hintergrund<br />

des Malerhandwerks dargestellt ist, zeigt die auf der<br />

gegenüberliegenden Straßenseite gelegene Tenne vor allem<br />

die Technik der letzten Jahrhunderte. Bei dem „Tenne”<br />

genannten Gebäude handelt es sich um eine mit Reet eingedeckte<br />

Scheune aus der Mitte des 17. Jahrhunderts, die<br />

ursprünglich in Kirchwerder stand. Auf dem Sturzbalken<br />

über der „Grootdör” ist die Jahreszahl ANNO 1649 eingeschnitzt.<br />

1986 wurde die Scheune gegenüber dem Glockenhaus<br />

wieder aufgebaut und diente zunächst als Lager für das<br />

Denkmalschutzamt. Im Jahre 2001 wurde die Tenne dem<br />

Maler- und Lackierer-Museum zum Ausbau und zur späteren<br />

Nutzung überlassen. Die ehemaligen Stallungen links und<br />

rechts der Mitteldiele sind jetzt Kabinette für einzelne Themen<br />

der Handwerksgeschichte. Auf der Mitteldiele werden<br />

einige bemalte Holztruhen und einige der sogenannten<br />

Schott‘schen Karren gezeigt. „Solche Karren waren über<br />

viele Jahrzehnte die Transportmittel der kleinen Handwerker<br />

und vieler Händler. Häufig waren sie noch in den Jahren nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg in Gebrauch“, sagt Ulrich Seiss und<br />

ist damit am Ende seiner Führung durch das Deutsche Malerund<br />

Lackierer-Museum angekommen. „Einen besseren Fachmann<br />

hätten wir gar nicht finden können“, bedankt sich<br />

Besucherin Maxi Timmann im Namen aller Ski-Goldies für<br />

die tolle Führung.<br />

Das Deutsche Maler- und Lackierer-Museum<br />

im Internet: www.malermuseum.de<br />

Transportgeräte für Material und Leitern waren die<br />

Schott‘schen Karren, Leiterwagen und im Winter auch<br />

Transportschlitten. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg, in<br />

der Zeit, wo längst noch nicht alle ein Auto hatten, waren<br />

diese Transportgeräte viel im Einsatz. Handwerk, Kleingewerbe,<br />

Kohlenhändler und Marktbeschicker waren die<br />

Benutzer.<br />

Ein besonderes Schmuckstück ist die um 1630 entstandene,<br />

bemalte Holzdecke in der Balkondiele und den beiden<br />

angrenzenden Räumen. In den von Girlanden eingefassten<br />

Rundmedaillons sind idealisierte Landschaften mit Burgen<br />

und Tempelruinen sowie schlichtere Bauernhäuser in Rotbraun<br />

auf weißem Grund dargestellt.<br />

Winter 2023 71


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Winter 2023


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Winter 2023 73


„ir „ir machen<br />

inderträume inderträume war“ war“<br />

von Carsten Weede<br />

Raus aus dem Elfenbeinturm: Angewandte<br />

Archäologie lässt Geschichte lebendig werden.<br />

Das Pling-Pling der Hammerschläge ist für Besucher der<br />

Erlebnisschmiede Südergellersen schon von Weitem zu<br />

hören. Vor der Schmiede auf dem Schmiedeberg gibt ein<br />

Schild Auskunft über die wechselvolle Geschichte dieses<br />

besonderen Ortes. Schon die Überschrift „Hammer und Griffel“<br />

macht deutlich, dass auf dem Schmiedeberg von jeher<br />

gelernt und gearbeitet wurde. Bis 1822 befand sich auf dem<br />

Areal die einklassige Dorfschule. Anschließend wurde das<br />

Gelände landwirtschaftlich genutzt. 1860 richtete sich der<br />

erste Schmied hier eine Werkstatt ein. Seine Nachfolger<br />

machten die Dorfschmiede zu einem wichtigen Treffpunkt<br />

für die Bewohner des Ortes. Über Generationen bewahrten<br />

sie das Schmiedefeuer vorm Erlöschen. Dem letzten Dorfschmied,<br />

Schmiedemeister Justus Haines, genannt „Atze“,<br />

war es versagt geblieben, seine geliebte Schmiede an einen<br />

von ihm bestimmten Nachfolger zu übergeben. Nun ist es der<br />

im Jahr 2009 gegründete „Verein Erlebnisschmiede Südergellersen“,<br />

der der Schmiede wieder Leben einhaucht.<br />

Die Erlebnisschmiede in Südergellersen ist so etwas<br />

wie die zweite Heimat für Dr. Jürgen Kaiser (links)<br />

und Dr. Dr. Karlpeter Müller geworden. Die beiden<br />

Mediziner stehen oft und gern an Esse und Amboss und<br />

schmieden allerlei nützliche und schöne Dinge. Gern<br />

geben sie ihr Wissen an Interessierte weiter, denn sie<br />

möchten die alte Handwerkstechnik am Leben halten.<br />

<br />

Foto: Carsten Weede<br />

Auch heute brennt in der Erlebnisschmiede in Südergellersen<br />

das Schmiedefeuer. Ansonsten ist es recht dunkel, die kleinen<br />

Fenster lassen nur wenig Licht hinein. Das hat einen Grund:<br />

„Der Schmied kann so die Glühtemperatur des Eisens besser<br />

erkennen“, erklärt Dr. Jürgen Kaiser. Der Vorsitzende des<br />

Vereins Erlebnisschmiede Südergellersen hat gerade ein<br />

Eisen im Feuer. Die Spitze seines Werkstücks glüht. Der<br />

Schmied ist dabei, ein verziertes Ladenband für die Eingangstür<br />

zur Schmiede anzufertigen. Er hat das Werkstück<br />

mit einer Zange gepackt, dreht sich flink von der Esse zum<br />

Amboss und schlägt mit dem Schmiedehammer auf das glühende<br />

Eisen. Dabei entsteht das markante, rhythmische<br />

Pling-Pling. Das metallene Kunstwerk ist fast fertig. Der<br />

bärtige Mann mit der Lederschürze ist ein geschickter Handwerker,<br />

dabei hatte er einen ganz anderen Beruf ausgeübt:<br />

Dr. Jürgen Kaiser war bis zu seiner Pensionierung niederge-<br />

74 Winter 2023


lassener Hausarzt für Allgemeinmedizin in Lüneburg. Aufgewachsen<br />

ist er in Marl im nördlichen Ruhrgebiet. Dort<br />

hatte er Ende der 1970er Jahre seine Leidenschaft für das<br />

Schmieden entdeckt. „Die Liebe zu dem alten Handwerk<br />

flammte immer wieder auf und ist bis heute geblieben“,<br />

sagt er.<br />

Nach dem Eintritt ins Rentenalter steht er nun regelmäßig in<br />

der Erlebnisschmiede an Amboss und Esse. „Wir bieten hier<br />

Schmiedekurse, Vorführungen, Vorträge, Kindergeburtstage,<br />

Schulprogramme und Hochzeiten an“, erklärt Dr. Jürgen<br />

Kaiser. Außerdem arbeitet der Schmied regelmäßig mit jungen<br />

Männern, die eine Sucht-Therapie in einer nahegelegenen<br />

Klinik machen. An einem zweiten Amboss steht Dr. Dr.<br />

Karlpeter Müller und schlägt mit dem Schmiedehammer auf<br />

ein Stück glühendes Eisen, das offenkundig ein großer Nagel<br />

werden soll. „Den Kopf zu stauchen, ist gar nicht so einfach“,<br />

erklärt der pensionierte Kieferchirurg. Die beiden<br />

Mediziner sind schon einige Zeit am Schmieden als mit Dr.<br />

Frank Andraschko der dritte promovierte Akademiker die<br />

Schmiede betritt. Er ist studierter Archäologe und gelernter<br />

Bankkaufmann. Die drei Männer mit den vier Doktortiteln<br />

begrüßen sich herzlich. Alle drei eint das Ziel, andere Menschen<br />

für alte und teilweise fast vergessene Handwerkstechniken<br />

zu begeistern. „Wir bieten Kreativ-Kurse in alten<br />

Handwerkstechniken an. Dadurch, dass die Teilnehmenden<br />

dabei vielfältige praktische Erfahrungen machen und ihr<br />

Wissen erweitern, steigt auch ihre Wertschätzung für unser<br />

kulturelles Erbe“, sagt Dr. Frank Andraschko. Der wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter am Institut für Vor- und Frühgeschichtliche<br />

Archäologie der Universität Hamburg ist ein<br />

ausgewiesener und renommierter Experte in seinem Fachgebiet,<br />

aber keiner, den es auf Dauer im Elfenbeinturm hält.<br />

Archäologie erforsche weltweit und durch alle Epochen der<br />

Menschheitsgeschichte die Vergangenheit, gewinne durch<br />

Ausgrabungen, Forschungen und Experimente neue Erkenntnisse<br />

über das Leben der Menschen. Neben der Forschung<br />

habe die Archäologie aber auch einen Bildungsauftrag:<br />

„Dafür muss man die Wissenschaft auf ein allgemein verständliches<br />

Niveau herunterbrechen. Für die populäre Vermittlungsarbeit<br />

haben wir deshalb die angewandte Archäologie<br />

entwickelt“, erklärt Dr. Frank Andraschko. Archäologie<br />

Das geschmiedete Unikat ist so gut wie fertig: An der historischen<br />

Standbohrmaschine bohrt Dr. Jürgen Kaiser die<br />

Schraubenlöcher in das verzierte Ladenband für die Eingangstür<br />

der Schmiede. <br />

Foto: Carsten Weede<br />

Rückseite der Erlebnisschmiede auf dem Schmiedeberg in<br />

Südergellersen. Bis 1822 wurden dort Kinder in der einklassigen<br />

Dorfschule unterrichtet. <br />

Foto: Carsten Weede<br />

Winter 2023 75


Arbeiten mit dem Treibhammer: Wer Silberschmieden in<br />

der Tradition von Langobarden, Wikingern und Slawen<br />

lernen möchte, kann entsprechende Erlebnispädagogische<br />

Agebote des AGIL-Teams nutzen. <br />

Foto: AGIL<br />

Auch das Seifenmachen aus Naturmaterialien gehört zu<br />

den angebotenen Kreativ-Kursen des Teams für angewandte<br />

Archäologie. <br />

Foto: AGIL<br />

in der Anwendung vermittele Erkenntnisse mit museumspädagogischen<br />

Methoden hautnah zum Erfahren und Begreifen.<br />

„Ich suche keine Schätze, ich will wissen, wie das früher<br />

war“, sagt er. Alte Handwerkstechniken zu pflegen, vorzuführen<br />

und weiterzugeben, sei nicht nur eine Attraktion für<br />

das Publikum: „Es trägt auch zur Erhaltung unseres Kulturerbes<br />

bei. Ein Kulturerbe, das sich nicht in eine Vitrine stellen<br />

lässt.“<br />

Bei Schmiedekursen in der Erlebnisschmiede können Teilnehmer<br />

die Grundtechniken des Schmiedens wie Spitzen,<br />

Breiten und Einsetzen üben. Nebenbei erfahren sie Wissenswertes<br />

über die historische Entwicklung der Eisenverarbeitung<br />

in Mitteleuropa. Die Schmiedekurse sind dabei nur ein<br />

Angebot aus einer ganzen Palette von Projekten, die<br />

Geschichte zum Erlebnis machen. Vom mittelalterlichen<br />

Kochduell über Bogenschießen, Waldpiratenschatzsuche und<br />

Steinzeitpicknick bis zu Erlebnisführung in der Heide, Weidenkorbflechten,<br />

Langbogenbau oder dem Anfertigen von<br />

Silberschmuck in der Tradition von Langobarden, Wikingern<br />

und Slawen reicht die Angebotspalette, die sich an Schulen,<br />

Freilichtmuseen und interessierte Laien richtet <strong>–</strong> praktisch<br />

also an jedermann. Kinder und Erwachsene können sich auch<br />

in steinzeitlichen Techniken wie Feuermachen, Speerschleuderwerfen<br />

oder Herstellen von Muschelschmuck ausprobieren.<br />

Damit auch Kinder mit Archäologie, Geschichte und<br />

uralter Handwerkstradition vertraut werden können, gibt es<br />

besondere Geburtstagsprogramme. „Um die Gäste beim Kindergeburtstag<br />

kümmern wir uns; die Kinder stellen sich unter<br />

unserer erlebnispädagogischen Anleitung ihre Geburtstagssouvenirs<br />

selbst her und nehmen sie dann mit nach Hause.<br />

Ganz nebenbei lernen sie durch kindgerechte Erklärungen<br />

unserer qualifizierten Betreuerinnen einiges über Archäologie,<br />

Natur, Kunst und Kultur. Experimentelle Projekte<br />

machen Archäologie zum Erlebnis <strong>–</strong> wir machen Kinderträume<br />

wahr“, sagt Dr. Frank Andraschko.<br />

Der Archäologe Dr. Frank Andraschko hat das Konzept<br />

für angewandte Archäologie gemeinsam mit einem Team<br />

von Gleichgesinnten entwickelt. „Das staubige Image von<br />

Archäologie ist längst passé. Archäologie fasziniert und<br />

regt die Fantasie an“, sagt der AGIL-Gründer.<br />

<br />

Foto: Carsten Weede<br />

„Angewandte Archäologie“ nennt sich das Konzept, das der<br />

Archäologe aus Reppenstedt bei Lüneburg mit einem Team<br />

Gleichgesinnter entwickelt hat, die sich mit experimenteller<br />

Archäologie und lebendiger Geschichte im weitesten Sinn<br />

befassen. „Archäologie fasziniert und regt die Fantasie an:<br />

Spätestens seit Abenteurern wie Indiana Jones ist das staubige<br />

Image passé“, sagt der umtriebige Wissenschaftler.<br />

Gemeinsam mit Biologen, Pädagogen, Historikern, Handwerkern,<br />

Restauratoren, Medien-Experten und anderen Fachleuten<br />

will er Menschheitsgeschichte als nachgelebte<br />

Geschichte experimentell vermitteln. „AGIL“ heißt das Büro<br />

mit Sitz in Reppenstedt, das Menschen auf Wunsch in die<br />

Vorzeit schickt. „AGIL macht unsere Geschichte greifbar,<br />

unmittelbar und nachhaltig“, erklärt der Gründer.<br />

76<br />

Winter 2023


Zwei Männer, eine Mission: Dr. Jürgen Kaiser (links) und Dr. Dr. Karlpeter Müller halten<br />

das Schmiedefeuer in Gang. Bei Schmiedekursen in der Erlebnisschmiede können Teilnehmer<br />

die Grundtechniken des Schmiedens wie Spitzen, Breiten und Einsetzen üben.<br />

Nebenbei erfahren sie Wissenswertes über die historische Entwicklung der Eisenverarbeitung<br />

in Mitteleuropa. <br />

Foto: Carsten Weede<br />

Mädchen und Jungen buddeln wie<br />

Archäologen in der Erde und lernen<br />

bei ihrer „Schatzsuche“ ganz nebenbei<br />

viel über unsere kollektive Vergangenheit.<br />

Für Kinder hält das AGIL-<br />

Team eine Vielzahl von spannenden<br />

Angeboten bereit. <br />

Foto: AGIL<br />

Die Angebote des AGIL-Teams reichen dabei von archäologischen<br />

Funktionsrepliken und museumspädagogischen<br />

Schulprogrammen über Schmiede- und andere Kreativ-Kurse<br />

bis zu Aktionspräsentationen, Erfahrungsurlaub und kompletten<br />

Projektentwicklungen mit praktischer Umsetzung für<br />

öffentliche und private Auftraggeber. Das AGIL-Büro bietet<br />

einen klassischen archäologischen Ausgrabungsdienst an,<br />

kümmert sich für die Auftraggeber um Fachrecherchen, Forschung<br />

sowie Kulturtourismus und bietet außerdem Medienproduktionen<br />

und den Aufbau von Infosystemen an. „Zu<br />

unserem umfassenden Museumsservice gehört auch Haus <strong>–</strong><br />

und Umweltmodellbau in allen Maßstäben“, erläutert der<br />

Gründer des Büros für angewandte Archäologie.<br />

Die Liste der bisherigen AGIL-Projekte ist beeindruckend<br />

lang und auf der Internetseite https://www.agil-online.de<br />

nachzulesen. „Entstanden ist AGIL durch die praktische<br />

Arbeit beim Aufbau des Archäologischen Freilichtmuseums<br />

in Oerlinghausen in den Jahren 1982 bis 1992“, erzählt Dr.<br />

Frank Andraschko. Das Büro war unter anderem auch beim<br />

Aufbau des Museums im Schloss Bad Pyrmont und an zahlreichen<br />

erfolgreichen Sonderausstellungen beteiligt <strong>–</strong> etwa<br />

„Gold der Steppe <strong>–</strong> Archäologie der Ukraine“ im Archäologischen<br />

Landesmuseum Schleswig (1990), „Experimentelle<br />

Archäologie in Deutschland“ im Landesmuseum Oldenburg<br />

(1991), „Zwei Gesichter der Eremitage“ in der Bundeskunsthalle<br />

Bonn (1996), den Europarat-Ausstellungen „799 <strong>–</strong><br />

Kunst und Kultur der Karolingerzeit“ in Paderborn (1999)<br />

und „Götter und Helden der Bronzezeit“ in der Bundeskunsthalle<br />

Bonn (1999). „Geholfen haben wir auch der Sendung<br />

mit der Maus und Terra X, der Firma Manufactum und Spektrum<br />

der Wissenschaft, dem Deutschen Archäologischen<br />

Institut und einer ganzen Menge anderer“, sagt der agile<br />

Archäologe. Für Aufmerksamkeit sorgte zuletzt auch die<br />

Ausstellung „Gewachsen. Geteilt. Geeint. Grenzgeschichte(n)“,<br />

die zum Tag der Deutschen Einheit im Hamburger<br />

Rathaus zu sehen war und an der AGIL und dessen Gründer<br />

federführend beteiligt waren.<br />

Seit 2021 ist Dr. Frank Andraschko auch Fördervereins-Vorsitzender<br />

des Mittelalter-Museums Turmhügelburg Lütjenburg<br />

im östlichen Schleswig-Holstein. Die Turmhügelburg ist<br />

eine freie Rekonstruktion einer mittelalterlichen Wehranlage,<br />

bestehend aus einem Turmhügel (Motte) und einer Vorburg.<br />

„Die Anlage wird seit dem Jahr 2003 im Rahmen der experimentellen<br />

Archäologie in enger Zusammenarbeit mit dem<br />

Archäologischen Landesamt Schleswig-Holstein errichtet“,<br />

erläutert der Fördervereinsvorsitzende. Die Burganlage ist<br />

ein Freilichtmuseum, in dem neben dem Gebäudebestand<br />

auch mittelalterliches Alltagsleben dargestellt wird. In der<br />

Saison wird die weitläufige Anlage, die vom Förderverein<br />

verwaltet wird, regelmäßig von Mittelaltergruppen mit zahlreichen<br />

Zelten, Mittelalter-Ständen und Vorführungen belebt.<br />

Besucher wandern durch eine „lebendige Siedlung“ und<br />

erfahren hautnah, wie im Mittelalter in der Burg gelebt,<br />

gegessen und gearbeitet wurde.<br />

„Mich hat schon immer interessiert, was man mit Archäologie<br />

noch so alles machen kann“, sagt Dr. Frank Andraschko.<br />

„In einer Welt, die virtuell und global werden soll und<br />

eine schon nicht mehr überschaubare Menge an Information<br />

und Zerstreuung bietet, konzentrieren wir uns auf überschaubare<br />

Projekte, zeigen Beziehungen und historisch Gewachsenes<br />

vor Ort, in der Natur und der Region auf“, betont der<br />

Archäologe aus der Lüneburger Heide.<br />

Erlebnisschmiede<br />

Im Alten Dorfe 5, 21394 Südergellersen<br />

www.schmiede.suedergellersen<br />

Winter 2023 77


Der Apfelgucker in Dora Garten an der Wassermühle Karoxbostel<br />

Im VW-Käfer auf<br />

K r<br />

Das regionale Saison-Magazin<br />

<strong>Ausgabe</strong> 79 | Kostenlos für Sie zum Mitnehmen<br />

22. Jahrgang | Winter 2022<br />

<strong>Ausgabe</strong> 78 | Kostenlos für Sie zum Mitnehmen<br />

Gaststättenwesen<br />

Ein Traum unterm Baum.<br />

Immer ein schönes Geschenk aus der Region: Das <strong>SCHÖNES</strong> <strong>LEBEN</strong>-Abo!<br />

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Magazine<br />

im Jahr<br />

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Haus!<br />

Das regionale Saison-Magazin<br />

<strong>Ausgabe</strong> 80 | Kostenlos für Sie zum Mitnehmen<br />

Das regionale Saison-Magazin<br />

22. Jahrgang | Frühjahr 2023<br />

21. Jahrgang | Herbst 2022<br />

Land, Kultur & Lebensart zwischen Elbestrand und Heidesand · <strong>Ausgabe</strong> 80 · Frühjahr 2023<br />

Land, Kultur & Lebensart zwischen Elbestrand und Heidesand<br />

Nordic Walking<br />

Gelaufen wird bei jedem Wetter.<br />

Vom Zauber der Vogelstimmen<br />

Wenn man sie doch bloß alle unterscheiden könnte ...!<br />

Der Hittfelder, der ganz viel(e) bewegt<br />

Julia Heigel<br />

Professor Dr. Maximilian Gege <strong>–</strong> ein Urgestein der deutschen Umweltbewegung.<br />

Bezauberndes Boizenburg<br />

Fachwerkhäuser und Hafenromantik in naturnaher Flussauenlandschaft.<br />

Schrauber mit Leib und Seele<br />

Herbert Cohrs bringt alte Schmuckstücke zum Laufen.<br />

Volldampf voraus!<br />

Der Raddampfer „Kaiser Wilhelm“ startet in die neue Saison.<br />

und vieles mehr.<br />

Kunst mit Kettensäge<br />

Land, Kultur & Lebensart zwischen Elbestrand und Heidesand · <strong>Ausgabe</strong> 79 · Winter 2022<br />

Land, Kultur & Lebensart zwischen Elbestrand und Heidesand<br />

Barockes Erleben im Schloss<br />

Der herzogliche Tanzmeister lädt ein zur Zeitreise.<br />

Wilde Gänse <strong>–</strong> weitgereiste Wintergäste<br />

Besucher aus der sibirischen Arktis verbringen den Winter bei uns.<br />

Wo gutes Brot aus dem Ofen kommt<br />

Bäckerhandwerk im Wandel.<br />

Die Mutter des Waldes<br />

Ein Spaziergang auf dem Seelenpfad zeigt die vielfalt der Rotbuche.<br />

Von alten und neuen Töpfen<br />

Gebrauchskeramik gestern und heute.<br />

und vieles mehr.<br />

der Eis-Rallye<br />

Land, Kultur & Lebensart zwischen Elbestrand und Heidesand · <strong>Ausgabe</strong> 78 · Herbst 2022<br />

Land, Kultur & Lebensart zwischen Elbestrand und Heidesand<br />

Wunderwurzel aus der Heide<br />

Ausflug zur FloraFarm Ginseng in Bockhorn<br />

Bunt sind schon die Wälder<br />

Warum färben sich die Blätter bunt?<br />

Schwarzer Holunder<br />

Freund des Menschen und der Vögel.<br />

Quitten, lecker und köstlich duftend<br />

Eine Delikatesse <strong>–</strong> zu unrecht fast vergessen.<br />

Die Rolle seines Lebens<br />

Leuchtturm-Landschaften und Frauen-Bilder von Peter Matzat.<br />

Aus Alt wird Neu<br />

Traditioneller Neubau mit altem Material.<br />

und viele weitere Themen ...<br />

Streifzug durchs<br />

lädt ein zum Deutschen Mühlentag am 29. Mai 2023.<br />

Das regionale Saison-Magazin<br />

<strong>Ausgabe</strong> 76 | Kostenlos für Sie zum Mitnehmen<br />

21. Jahrgang | Frühjahr 2022<br />

Land, Kultur & Lebensart zwischen Elbestrand und Heidesand<br />

Land, Kultur & Lebensart zwischen Elbestrand und Heidesand · <strong>Ausgabe</strong> 76 · Frühjahr 2022<br />

Harfen für himmlische Klänge<br />

Im Wendland entstehen die Instrumente der Engel.<br />

Ein Automobil für die Ewigkeit<br />

Die „Tin Lizzy” von Gerhard Rituper ist 99 Jahre alt.<br />

Feldhecken: Hotspots der Artenvielfalt<br />

Hecken sind wertvoller Lebensraum.<br />

Alpakas am Elbdeich<br />

Die AlpaSuri-Farm in Laßrönne.<br />

My home is my castle<br />

Roter Backstein <strong>–</strong> Baustoff der Region.<br />

Königlicher Genuss<br />

Das Niedersächsische Spargelmuseum in Nienburg/Weser.<br />

Milch macht müde Radler munter<br />

Milchtankstellen versorgen Ausflügler.<br />

Bunte Mosaike und Weidenruten<br />

Birgit Anklam im Künstlerporträt.<br />

und viele weitere Themen.<br />

i s e<br />

Wald im Wandel<br />

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C h a n c e<br />

Jubiläumsausgabe<br />

20 JAHRE <br />

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78<br />

Winter 2023


Infos, Tipps & Trends <strong>–</strong> für Sie entdeckt zwischen Elbestrand und Heidesand<br />

Seit über 48 Jahren in Hittfeld: Die Spielbank<br />

Seitdem am 27.03.1975 die<br />

erste Kugel beim Roulette-<br />

Spiel in Hittfelds Spielbank<br />

geworfen wurde, ist im Seevetaler<br />

„Glückstempel“ viel<br />

passiert. Die staatlich konzessionierte<br />

Spielbank Seevetal<br />

verfügt über ein breites<br />

Angebot verschiedenster<br />

Glücksspielautomaten,<br />

darunter das beliebte Multi-<br />

Roulette, die vollautomatische<br />

Variante des klassischen<br />

Roulette-Spiels, sowie viele<br />

weitere Geräte und Jackpot-<br />

Möglichkeiten.<br />

Die reichhaltige Auswahl<br />

der Casino-Bar des Hotel<br />

Krohwinkel sorgt dafür, dass<br />

die Kehlen der Gäste nicht<br />

trocken bleiben. Das Bar-<br />

Team serviert Bier, Sekt,<br />

Wein, Softdrinks und verschiedenste<br />

Heißgetränke.<br />

Wer sich gerne leckere Torte<br />

und frischen Kuchen vom<br />

Konditor schmecken lässt, ist<br />

in der Spielbank sonntags<br />

goldrichtig. Ab 15 Uhr werden<br />

alle Gäste zu einem<br />

Stück nach Wahl eingeladen.<br />

Die Spielbank inmitten des<br />

Hittfelder Ortskernes hat<br />

täglich ab 11:30 Uhr für alle<br />

ab 21 Jahren geöffnet <strong>–</strong><br />

donnerstags bis samstags<br />

jeweils bis 4 Uhr nachts,<br />

sonntags bis 3:30 Uhr, montags<br />

bis mittwochs bis<br />

3 Uhr.<br />

Mehr, auch zu den vielen<br />

Veranstaltungen, unter<br />

www.spielbank-seevetal.de.<br />

Ausstellung - Verkauf - Verlegung<br />

Fliesen - Mosaik - Naturstein<br />

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Winter 2023 79


alerisces<br />

alerisces<br />

arschuendor arschuendor mi mi<br />

beweter beweter er eranenhei<br />

enhei<br />

von Carsten Weede<br />

Konau liegt direkt hinter dem Elbdeich<br />

inmitten des Biosphärenreservates Niedersächsische<br />

Elbtalaue und der Arche-Region<br />

Flusslandschaft Elbe. Für Naturliebhaber und<br />

Geschichtsinteressierte gibt es dort viel zu<br />

entdecken.<br />

Eingangsbereich von Konau 11: Unter dem Reetdach<br />

des historischen Fachwerkhauses sind die Tourist-<br />

Info der Gemeinde Amt Neuhaus und das Archezentrum<br />

Amt Neuhaus untergebracht. Das Archezentrum<br />

repräsentiert die landwirtschaftlichen<br />

Betriebe der Arche-Region Flusslandschaft Elbe und<br />

unterhält eine Ausstellung zu seltenen Haustierrassen.<br />

Gleichzeitig ist es Informationshaus des Biosphärenreservates<br />

Niedersächsische Elbtalaue.<br />

<br />

Foto: Carsten Weede<br />

Parallel zum Elbufer erstreckt sich auf rund 50 Kilometern<br />

Länge die dünn besiedelte Einheitsgemeinde Amt Neuhaus,<br />

die zum Landkreis Lüneburg gehört. Im Amt Neuhaus liegen<br />

direkt an der Elbe die Dörfer Konau und Popelau. Die beiden<br />

aneinander angrenzenden Orte bilden ein einheitliches<br />

Marschhufendorf. Diese Siedlungsform mit parallel nebeneinander<br />

liegenden Niedersächsischen Hallenhäusern, die<br />

immer mit dem Wohngiebel zum Deich und dem Wirtschaftsteil<br />

zur Hofkoppel und zur Feldmark stehen, gibt es nur als<br />

planmäßige Anlage infolge systematischer Kolonisierung<br />

und vor allem der Eindeichung von Marschgebieten. Zu den<br />

Hofstellen, sogenannte Hufen, gehörten neben den Wohngebäuden<br />

Stallungen, Scheunen und Remisen. Konau/Popelau<br />

ist unbestritten eines der schönsten und besterhaltenen<br />

Marschhufendörfer überhaupt und gilt sogar als das weltweit<br />

einzige vollständig erhaltene Marschhufendorf. Fakt ist, dass<br />

Konau wegen seiner besonderen Siedlungsform und seiner<br />

historischen Bauernhöfe komplett unter Denkmalschutz<br />

steht. „Die Hofanlagen mit ihren reetgedeckten Niedersachsenhäusern,<br />

den ortstypischen Durchfahrtsscheunen, Göpeln<br />

und Stallanlagen sind denkmalschutzgerecht wiederhergestellt<br />

und wirklich eine Augenweide“, sagt Holger Hogelücht,<br />

Leiter der Touristinfo der Gemeinde Amt Neuhaus. Vor zweieinhalb<br />

Jahren ist die Touristinfo vom Haus des Gastes in<br />

Neuhaus in ein historisches Hofgebäude nach Konau (Elbstraße<br />

11) umgezogen. „Konau ist absolut sehenswert und<br />

der wohl beste Ausgangspunkt zur Erkundung des Biosphä-<br />

80 Winter 2023


Holger Belz und Dr. Siegrun Hogelücht informieren Besucher<br />

des Archezentrums über die Arche-Region mit ihren<br />

alten Nutztierrassen und -pflanzen, über Wildtiere und<br />

-pflanzen der Elbtalaue und ihre Wechselwirkungen mit den<br />

Menschen sowie über das Biosphärenreservat.<br />

Foto: Touristinfo Gemeinde Amt Neuhaus<br />

Im gemeinsam von Touristinfo und Archezentrum genutzten<br />

Shop-Bereich werden Produkte aus der Arche-Region<br />

Flusslandschaft Elbe angeboten. Über 30 landwirtschaftliche<br />

Betriebe und weit mehr als 100 Züchter widmen sich in<br />

der Arche-Region alten Haustierrassen. Viele von ihnen vermarkten<br />

ihre Produkte im Archezentrum in Konau sowie in<br />

der Regionalen Markthalle Dannenberg.<br />

Foto: Touristinfo Gemeinde Amt Neuhaus<br />

renreservates Niedersächsische Elbtalaue und der Arche-<br />

Region Flusslandschaft Elbe“, sagt der Leiter der Touristinfo.<br />

Das kleine Dorf mit gerade einmal 41 Einwohnern liegt<br />

direkt am Elberadweg am östlichen Elbufer im Schutze eines<br />

hohen Deiches inmitten der wunderschönen Elbtalaue. Es<br />

sieht ein bisschen so aus, als sei die Zeit hier stehengeblieben<br />

<strong>–</strong> dabei hat das Marschhufendorf eine sehr wechselvolle<br />

Geschichte durchlebt: Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges<br />

gehörten Konau und die umliegenden Orte zur Provinz<br />

Hannover, anschließend zur sowjetischen Besatzungszone.<br />

Während der deutschen Teilung waren die Orte östlich der<br />

Elbe Staatsgebiet der DDR. Bis zum Fall des Eisernen Vorhangs<br />

1989 lag das Marschhufendorf im Fünf-Kilometer-<br />

Sperrgebiet und war nicht nur komplett zum Westen, sondern<br />

weitgehend auch zum Landesinnern der DDR abgeschottet.<br />

Durch die DDR-Führung wurde ein massives Sicherungs-<br />

Die ehemaligen Grenztürme in Darchau, Neu Bleckede und<br />

Popelau gehören zu einem sechs Kilometer langen grenzhistorischen<br />

Rundweg. Die Türme erzählen die Geschichte der<br />

Region während der Jahre der innerdeutschen Teilung und<br />

weisen auf die Natur rund um die Elbe hin.<br />

<br />

Foto: Ulrike Kröger<br />

Konau und Popelau bilden ein einheitliches Marschhufendorf,<br />

das komplett unter Denkmalschutz steht.<br />

<br />

Foto: Christoph Künne<br />

Winter 2023 81


system an der Staatsgrenze West entwickelt, um die „Republikflucht“,<br />

wie es im Sprachgebrauch der DDR hieß, zu<br />

unterbinden. Grenzsoldaten und Volkspolizisten kontrollierten<br />

die Bevölkerung <strong>–</strong> Sperranlagen, Wachtürme und der<br />

Kolonnenweg wurden zur Bewachung gebaut.<br />

Im geteilten Deutschland verlief die Zonengrenze bei<br />

Konau in der Mitte der Elbe. Der erste Grenzzaun <strong>–</strong> unmittelbar<br />

auf dem alten Deich entlang der Höfe <strong>–</strong> versperrte der<br />

Bevölkerung den Blick auf ihren Heimatfluss. Mit der vom<br />

SED-Regime zynisch benannten „Aktion Ungeziefer“ wurden<br />

1952 mehrere Tausend Menschen, die in der Sperrzone<br />

entlang der innerdeutschen Grenze lebten und von der Staatsführung<br />

als „politisch unzuverlässig“ eingestuft worden<br />

waren, zwangsumgesiedelt. „Konau lag, wie alle Elbranddörfer<br />

in Amt Neuhaus, in dem 1952 von der DDR erklärtem<br />

Sperrgebiet, daher blieb es jahrzehntelang ohne Entwicklungsmöglichkeit“,<br />

erklärt Holger Hogelücht. 1952 begann<br />

auch die Kollektivierung der Landwirtschaft in der DDR.<br />

Zehntausende Kleinbauern wurden zu Landwirtschaftlichen<br />

Produktionsgenossenschaften (LPG) zusammengeschlossen.<br />

„Da eine LPG mit rund 200 Arbeitskräften hier in Konau<br />

ihren Sitz hatte, konnten die bestehenden Gebäude genutzt<br />

und so erhalten werden“, berichtet der 63-jährige Tourismus-<br />

Fachmann. Lediglich die sieben im Deichvorland gelegenen<br />

Höfe von Konau und Popelau sowie die ehemalige Ziegelei<br />

in Popelau seien aus Gründen der Grenzsicherheit abgerissen<br />

worden.<br />

Nach der deutschen Wiedervereinigung erfolgte auf<br />

Wunsch der Menschen in der Region eine ganz besondere<br />

Zusammenführung: Am 30. Juni 1993 wurde per Staatsvertrag<br />

die Rückgliederung der Gemeinde Amt Neuhaus und der<br />

Ortsteile Neu Bleckede und Neu Wendischthun von Mecklenburg-Vorpommern<br />

nach Niedersachsen besiegelt. „Das ist<br />

einmalig in Deutschland“, weiß Holger Hogelücht. Seit nunmehr<br />

30 Jahren gehören Amt Neuhaus sowie Teile der Stadt<br />

Bleckede wieder zum Landkreis Lüneburg. „Nach der Rückgliederung<br />

konnte in letzter Minute durch gemeinsames Handeln<br />

vieler engagierter Menschen der endgültige Verfall der<br />

Dorfstruktur und der herrlichen alten Niedersachenbauernhäuser<br />

verhindert werden“, sagt Holger Hogelücht.<br />

In Konau, Popelau und im frisch sanierten Grenzturm in<br />

Darchau dokumentieren drei sehenswerte Ausstellungen das<br />

Leben der Menschen an der ehemaligen innerdeutschen<br />

Grenze: Die Ausstellung „Grenzgänge <strong>–</strong> Leben im Sperrgebiet“<br />

in der Durchfahrtsscheune in Konau 11 ist Teil eines<br />

etwa sechs Kilometer langen grenzhistorischen Rundweges,<br />

zu dem auch die ehemaligen Grenztürme in Neu Bleckede,<br />

Darchau und Popelau gehören. Die Türme erzählen die<br />

Geschichte der Region während der Jahre der innerdeutschen<br />

Teilung. Jeder Turm greift dabei einen anderen Schwerpunkt<br />

auf. Im Neu Bleckeder Grenzturm steht das Schicksal einer<br />

geteilten Stadt im Blickpunkt. Die Türme in Popelau und<br />

Darchau weisen auf die Natur rund um die Elbe hin und greifen<br />

gleichzeitig die Grenzerfahrungen der Menschen an der<br />

Elbe auf. Die Ausstellung „Zwangsaussiedlungen an der<br />

innerdeutschen Grenze“ in Popelau zeigt die konkreten Auswirkungen<br />

der Zwangsaussiedlung auf die Menschen. „An<br />

Hörstationen kann man Interviews von Zeitzeugen lauschen,<br />

die die Schicksale der betroffenen Familien eindrucksvoll<br />

schildern“, erklärt Holger Hogelücht. Seit 2013 leitet der<br />

Marketingberater mit Schwerpunkt Internet die Touristinfo<br />

der Gemeinde Amt Neuhaus. Auf Wunsch und nach Vereinbarung<br />

bietet er auch Führungen auf dem grenzhistorischen<br />

Rundweg an.<br />

Der gebürtige Hamburger war 1999 mit seiner Frau Dr.<br />

Siegrun Hogelücht aus der Hansestadt nach Rosien ins Amt<br />

Neuhaus gezogen. „Wir wollten raus aus der Großstadt und<br />

haben ein Haus auf dem Land gesucht“, erzählt Dr. Siegrun<br />

Hogelücht, die zuvor in einer Hamburger Klinik gearbeitet<br />

hatte. Seit kurz vor der Jahrtausendwende leben die promo-<br />

Die malerische Umgebung von Konau lädt zu jeder Jahreszeit<br />

zu ausgedehnten Spaziergängen und Radtouren ein.<br />

<br />

Foto: Christa Lischke<br />

Biber in der Elbtalaue: Die Elbe mit ihren Ufern, Auen und<br />

Marschen prägt die Landschaft. Zahlreiche seltene Tier- und<br />

Pflanzenarten sind hier heimisch. Foto: Ursula Pieper<br />

82<br />

Winter 2023


Blick in den Ausstellungsraum des Archezentrums: 17 Ausstellungsstelen<br />

auf Podesten stellen symbolisch die Fläche<br />

der Arche-Region Flusslandschaft Elbe und des Biosphärenreservates<br />

dar. In der modernen Ausstellung werden die verschiedenen<br />

alten Haustierrassen und Nutzpflanzensorten<br />

sowie Arche-Bauernhöfe und ihre Akteure vorgestellt.<br />

<br />

Foto: Touristinfo Gemeinde Amt Neuhaus<br />

Besucher des Archezentrums können bequem in einem<br />

Sessel Platz nehmen und mittels einer Virtual Reality-Brille<br />

die Natur, Geschichte und Kultur der Region erleben. Foto:<br />

Carsten Weede<br />

vierte Medizinerin und der studierte Soziologe in einem reetgedeckten<br />

Haus in Rosien. Das Ehepaar hält Hühner und<br />

Schafe aus alten Nutztierrassen. „Naturnahes Leben hat für<br />

uns viel mit Lebensqualität zu tun“, sagt Holger Hogelücht,<br />

der in seiner Freizeit auch als Maler und Musiker aktiv ist.<br />

Im Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue haben<br />

beide eine Ausbildung als zertifizierte Natur- und Landschaftsführer<br />

gemacht. Dr. Siegrun Hogelücht bietet unter<br />

anderem Floßfahrten auf der Elbe an und arbeitet darüber<br />

hinaus im Archezentrum, das sich wie auch die Touristinfo<br />

der Gemeinde im historischen Gebäudeensemble von Konau<br />

11 befindet. Dort gibt es jede Menge Ausflugstipps und Infos<br />

zu Sehenswertem in der Region. Die Gegend ist ein Eldorado<br />

für Naturfreude: Die Elbe mit ihren Ufern, Auen und Marschen<br />

prägt die seit alters her von Menschen besiedelte Landschaft.<br />

Zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten sind hier<br />

heimisch. So lassen sich beispielsweise Störche, Kiebitze,<br />

Kraniche und Biber in ihren natürlichen Lebensräumen beobachten.<br />

Ein besonderes Naturschauspiel bietet sich Besuchern<br />

in den Herbst- und Wintermonaten, wenn Zehntausende nordische<br />

Wintergäste wie Sing- und Zwergschwäne sowie Saatund<br />

Blässgänse die Elbtalaue und angrenzende Marschen als<br />

Rast- und Nahrungsgebiete nutzen.<br />

Typisch für Amt Neuhaus sind die zahlreichen Ostbaumalleen,<br />

die im Frühling und Herbst zahlreiche Besucher anlocken.<br />

„Viele Obstbaumbestände in der Elbtalaue, Streuobstwiesen,<br />

Obstbaumalleen und -reihen, sind historisch entstanden<br />

und zum Teil über 100 Jahre alt“, erläutert Holger<br />

Hogelücht. Allein in der Gemeinde Amt Neuhaus und in<br />

Bleckede werden 80 Straßenkilometer von Obstbäumen<br />

gesäumt. Vereinzelt findet man noch alte Streuobstwiesen.<br />

Die Obstbaumbestände sind nicht nur ein Refugium für alte,<br />

selten gewordene Obstsorten. So genannte Habitat-Obstbäume<br />

stellen auch wichtige Lebensräume für zahlreiche<br />

Pilze, Insekten und Vögel dar. Aber auch für uns Menschen<br />

sind manche alten Obstsorten wichtige Alternativen im Hinblick<br />

auf Allergien. Der Verein Konau 11 <strong>–</strong> Natur e.V. und<br />

die Gemeinde Amt Neuhaus bemühen sich um den Erhalt der<br />

alten Obstbäume und der Sortenvielfalt in der Region. Ein<br />

Netzwerk aus ehrenamtlichen Obstbaumwarten kümmert<br />

sich um die Pflege von rund 3.500 Obstbäumen und darf<br />

dafür auch das Obst ernten.<br />

Nicht nur für alte Obstsorten ist das Amt Neuhaus ein<br />

Refugium: 2011 hat die Gesellschaft zur Erhaltung alter und<br />

gefährdeter Haustierrassen (GEH) die Gemeinde Amt Neuhaus<br />

mit einigen Gebieten in Mecklenburg-Vorpommern<br />

sowie weiteren Teilen Lüneburgs und Lüchow-Dannenbergs<br />

als erste Arche-Region Deutschlands anerkannt <strong>–</strong> insgesamt<br />

rund 4000 Quadratkilometer. Im Archezentrum bietet eine<br />

moderne Ausstellung jede Menge anschauliche Informationen<br />

über die Arche-Region mit ihren alten Nutztierrassen und<br />

-pflanzen, über Wildtiere und -pflanzen der Elbtalaue und<br />

ihre Wechselwirkungen mit den Menschen sowie über das<br />

Biosphärenreservat. „Wir sind das Informationshaus des<br />

Biosphärenreservats Niedersächsische Elbtalaue. Unsere<br />

Ausstellung erzählt Hintergründe, historische Zusammenhänge<br />

sowie die Bedeutung von seltenen Haustierrassen, aber<br />

auch Geschichten zur Natur im Biosphärenreservat“, erläutert<br />

der Leiter des Archezentrums, Landschaftsarchitekt Holger<br />

Belz. Mit der neuen Dauerausstellung „Lust auf Vielfalt“ sei<br />

der bisherige Themenschwerpunkt des Hauses <strong>–</strong> alte Haustierrassen<br />

und Pflanzensorten <strong>–</strong> aktualisiert sowie grafisch<br />

und didaktisch überarbeitet worden. „Der unmittelbare Bezug<br />

zum Biosphärenreservat wird in Form von beispielhaften<br />

Projekten in der Region herausgestellt“, erläutert Holger<br />

Belz. „Wir haben hier 17 Ausstellungsstelen auf Podesten,<br />

Winter 2023 <strong>83</strong>


Ein historischer Leiterwagen steht vor der Durchfahrtsscheune<br />

von Konau 11. In der Durchfahrtsscheune wird die<br />

Ausstellung „Grenzgänge <strong>–</strong> Leben im Sperrgebiet“ gezeigt.<br />

<br />

Foto: Carsten Weede<br />

In Konau und Umgebung brüten alljährlich mehrere<br />

Storchenpaare. Die Gegend ist ein Eldorado für<br />

Naturfreunde.<br />

Foto: Wilfried Schuster<br />

die symbolisch die Fläche der Arche-Region Flusslandschaft<br />

Elbe und des Biosphärenreservates darstellen und die verschiedenen<br />

alten Haustierrassen und Nutzpflanzensorten<br />

sowie Arche-Bauernhöfe und ihre Akteure vorstellen“,<br />

ergänzt Dr. Siegrun Hogelücht. In einem Shop-Bereich, den<br />

sich Archezentrum und Touristinfo teilen, wird eine Auswahl<br />

an Produkten von Arche-Bauernhöfen zum Kauf angeboten.<br />

Besucher können zudem bequem in einem Sessel Platz nehmen<br />

und mittels einer Virtual Reality-Brille die Natur,<br />

Geschichte und Kultur der Region erleben.<br />

Das Archezentrum in Konau ist nicht nur bei Regen ein<br />

lohnendes Ausflugsziel oder ein idealer Zwischenstopp.<br />

Das Haus und die Ausstellung haben einen barrierefreien<br />

Zugang. Der Eintritt ist kostenfrei. Führungen und Seminare<br />

zu einzelnen Themen können arrangiert werden.<br />

Öffnungszeiten: Dienstag <strong>–</strong> Sonntag 11 bis 16 Uhr, Montag<br />

geschlossen. Eintritt frei.<br />

Archezentrum Amt Neuhaus<br />

Elbstraße 11, 19273 Amt Neuhaus / OT Konau<br />

Telefon: 038841-607-70.<br />

E-Mail: archezentrum@amt-neuhaus.de<br />

www.archezentrum-amt-neuhaus.de<br />

Inspiration<br />

strickbar<br />

Verweilen, Klšnen,<br />

Stricken, HŠkeln,<br />

Austauschen, Stšbern,<br />

sich von aktuellen Kreationen<br />

inspirieren lassen<br />

und natŸrlich die Wunsch-<br />

Wolle finden. Schauen Sie<br />

selbst, was es in der strickbar<br />

alles zu entdecken gibt.<br />

HeidiÕs strickbar<br />

…ffnungszeiten | Im Dorfe 3 | 21228 Harmstorf<br />

Mo, Di & Mi geschlossen| mail@heidis-strickbar.de<br />

Do & Fr 15:00 18:30 Uhr | www.heidis-strickbar.de<br />

Sa 10:00 14:00 Uhr |Tel.: 0 41 05 585 121<br />

„Süßes in Hülle und Fülle“<br />

Süße<br />

Winterzeit!<br />

Jeden Mittwoch,<br />

Donnerstag und<br />

Freitag von 10<strong>–</strong>18 Uhr<br />

geöffnet <strong>–</strong> es darf<br />

wieder probiert<br />

werden!<br />

Dekoration<br />

Großes Teesortiment<br />

Tabakwaren<br />

Stoffe<br />

Wohnaccessoires<br />

Zeitschriften<br />

Lampen Vorhang- & Bezugsstoffe<br />

Wolle & Kurzwaren<br />

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21220 Seevetal<br />

Tel.: 0 41 05 / 66 98 65<br />

Fax: 0 41 05 / 66 67 09<br />

Mo. 9 <strong>–</strong> 13 Uhr<br />

Di. bis Do 9 <strong>–</strong> 13 Uhr<br />

und 15 <strong>–</strong> 18 Uhr,<br />

Fr. 9 <strong>–</strong> 13.30 Uhr und<br />

15 <strong>–</strong> 18 Uhr, Sa. 9 <strong>–</strong> 13 Uhr<br />

Stoffträume<br />

Viele leckere Weihnachts- und Winterangebote,<br />

Weihnachtsmänner, Nougat, Marzipan, Gebäcke,<br />

Ingwer-Spezialitäten, Geleebananen, Fruchtgummis<br />

und Fruchtgelees und vieles mehr.<br />

Betriebsferien vom 27.-29.12, ab Mittwoch,<br />

den 3.1.2024 Öffnungszeiten wie gewohnt.<br />

Johannes Lühders KG · Zum Reiherhorst 6 · 21435 Stelle<br />

84<br />

Winter 2023


Infos, Tipps & Trends <strong>–</strong> für Sie entdeckt zwischen Elbestrand und Heidesand<br />

Light my fire <strong>–</strong> neue Sonderausstellung im Archäologischen Museum Hamburg<br />

Vom 11. Oktober 2023 bis<br />

28. April 2024 präsentiert<br />

das Archäologische Museum<br />

Hamburg ein Erlebnis der<br />

ganz besonderen Art: Die<br />

Ausstellung LIGHT MY<br />

FIRE <strong>–</strong> MENSCH MACHT<br />

FEUER dreht sich um eine<br />

der wichtigsten Entdeckungen<br />

des Menschen <strong>–</strong> das<br />

Feuer. Es prägte unsere Kulturgeschichte<br />

und war Triebfeder<br />

der unerschöpflichen<br />

Innovationskräfte des Menschen.<br />

Ausgehend von archäologischen<br />

Zeugnissen, wirft die<br />

Ausstellung Schlaglichter auf<br />

die technische Nutzung des<br />

Feuers sowie seine heutige<br />

Bedeutung als Grundlage des<br />

Industrie- und Informationszeitalters.<br />

In der Schau sind<br />

aber nicht nur Funde zum<br />

Thema Licht und Feuer zu<br />

sehen, sondern auch Inszenierungen<br />

und Rekonstruktionen,<br />

etwa von altsteinzeitlichen<br />

Höhlenmalereien<br />

sowie Stationen zum Experimentieren.<br />

Das Bedürfnis nach Licht<br />

in der Finsternis ist so alt wie<br />

die Menschheit selbst. Die<br />

ersten Hinweise auf die<br />

bewusste Erzeugung von<br />

Feuer lassen sich bereits in<br />

der Steinzeit vor etwa<br />

500.000 Jahren finden, und<br />

schon vor 1,6 Millionen Jahren<br />

besaßen die Menschen<br />

die Fähigkeit, Feuer zu kontrollieren.<br />

Die Sonderausstellung<br />

LIGHT MY FIRE <strong>–</strong><br />

MENSCH MACHT FEUER<br />

beleuchtet aber nicht nur die<br />

kultur- und sozialgeschichtliche<br />

Bedeutung von Feuer<br />

und Licht, sondern auch den<br />

Fortschritt, den diese mit sich<br />

gebracht haben: Die Entwicklung<br />

der steinzeitlichen Tranlampe<br />

bis zur modernen<br />

LED-Leuchte wird nachgezeichnet.<br />

Die Ausstellung erzählt<br />

die Geschichte der Menschheit,<br />

vorangetrieben von der<br />

Beherrschung des Feuers und<br />

seiner Energie. Von den<br />

Anfängen des Feuermachens<br />

und der physikalischen<br />

Beschaffenheit von Licht bis<br />

11.10.23 <strong>–</strong> 28.04.24<br />

LIGHT<br />

MY<br />

FIRE<br />

MENSCH<br />

MACHT<br />

FEUER<br />

hin zur modernen Unterhaltungskultur<br />

mit Kino und<br />

Fernsehen wird das Phänomen<br />

auf innovative Weise<br />

beleuchtet. Die zündenden<br />

Momente der Menschheitsgeschichte<br />

zeigen sich in der<br />

Ausstellung als Funkenschlagen,<br />

Tranlampe und Glühbirne,<br />

reichen vom Kirchenfenster<br />

zur Leuchtreklame,<br />

springen vom Feuerstein zur<br />

Lightshow. Die Ausstellung<br />

ermöglicht einen Blick in die<br />

berühmten Höhlen von Lascaux<br />

und in stillgelegte Hamburger<br />

U-Bahn-Tunnel. „Wir<br />

ARCHÄOLOGISCHES MUSEUM HAMBURG<br />

MUSEUMSPLATZ 2 • HAMBURG • AMH.DE • #AMHDE<br />

zeigen zudem, dass die heute<br />

alltägliche Nutzung von digitaler<br />

Technik ebenfalls nur<br />

eine Weiterentwicklung des<br />

uralten Prinzips Feuer ist“, so<br />

Dr. Michael Merkel, Kurator<br />

der Ausstellung am Archäologischen<br />

Museum Hamburg.<br />

Dass die stetige Weiterentwicklung<br />

der vom Menschen<br />

beherrschten Naturgewalt<br />

Feuer nicht nur positive<br />

Aspekte beinhaltet, vermittelt<br />

die Ausstellung am Ende der<br />

Reise durch das Licht.<br />

Eine hochwertige Publikation,<br />

in der Expertinnen und<br />

Experten unterschiedlichster<br />

Fachrichtungen aus ihrer<br />

Perspektive das Thema Feuer<br />

und Licht beleuchten,<br />

erscheint parallel zur Ausstellung.<br />

Darüber hinaus<br />

veröffentlicht das Archäologische<br />

Museum Hamburg<br />

den Podcast „Funkenflug“<br />

mit mehreren Episoden, in<br />

denen diese ebenfalls zu Wort<br />

kommen.<br />

Im Museumsshop findet<br />

sich alles vom steinzeitlichen<br />

Feuerzeug über Repliken<br />

römischer Öllampen und<br />

mittelalterlicher Pergamentlaternen<br />

bis hin zum Bausatz<br />

zur Herstellung einer Laterna<br />

Magica.<br />

Eintritt: 6 €, ermäßigt 4 €,<br />

Kinder und Jugendliche unter<br />

18 Jahren frei. Öffnungszeiten:<br />

Dienstag <strong>–</strong> Sonntag,<br />

10 <strong>–</strong> 17 Uhr<br />

Archäologisches Museum<br />

Hamburg, Museumsplatz 2,<br />

21073 Hamburg<br />

www.amh.de<br />

Winter 2023 85


aeue aeue <strong>–</strong><br />

unse unse estmenü<br />

estmenü<br />

von Emily Weede<br />

Wir Älteren kennen ihn alle, den durchsichtigen<br />

Tee mit dem besonderen Rot-Ton und dem<br />

unverwechselbaren Geruch, den wir in großen<br />

Literkannen auf den Klassenreisen und Freizeiten<br />

in den 1970er Jahren in Jugendherbergen zu<br />

jedem Essen bekamen. Hagebuttentee gehört zur<br />

Jugendherberge wie Etagenbetten, Tischtennisplatte,<br />

Graubrot und Schmelzkäse-Ecken.<br />

Die Hagebutte ist aber vielmehr als eine<br />

Jugenderinnerung. Die rote Herbstfrucht ist ein<br />

echter Vitamin- und Mineralienbooster, hat sie<br />

doch einen höheren Vitamin C-Gehalt als Zitronen.<br />

Auch die Vitamine A und B6 sowie die<br />

Mineralien Magnesium, Calcium und Eisen sind<br />

reichlich in der Frucht der wilden Rose enthalten.<br />

Hagebutten haben vielfältige Heilkräfte, so<br />

werden sie nicht nur bei Erkältungskrankheiten,<br />

sondern auch bei Gicht, Rheuma und Harnwegsinfektionen<br />

angewandt. Hagebuttenöl findet<br />

in der Kosmetik vielfache Verwendung.<br />

Alle wilden und verwilderten Rosen bilden<br />

Hagebutten aus. Die leuchtend-roten Früchte<br />

wurden zuerst vor mehr als 4.000 Jahren von<br />

den Persern kultiviert. Noch heute werden Hagebutten<br />

auf großen Plantagen in Zentralasien<br />

angebaut. Hagebutten gehören wie Erdbeeren zu<br />

den „Sammelfrüchten“: Bei der Erdbeere sitzen<br />

die Nüsse auf der Außenhaut, bei der Hagebutte<br />

dagegen sitzen die Nüsse in der Schale. Die<br />

Hagebuttennüsse haben feine Widerhaken, die<br />

zu Hautreaktionen oder allergischen Reaktionen<br />

führen können.<br />

Jeder wird sich bestimmt noch an das Juckpulver<br />

erinnern, das wir als Kinder daraus<br />

gemacht haben. Damit konnte ich als kleine<br />

Schwester sogar meine größeren und viel älteren<br />

Brüder ärgern.<br />

In Deutschland werden die Hagebutten meistens<br />

hobbymäßig am Wegesrand oder im Garten<br />

geerntet. Die getrockneten ganzen Früchte sind<br />

ein wertvoller Vitamin- und Mineralsnack für<br />

<br />

Zeichnung: Ralph Bühr<br />

86 Winter 2023


Mensch und Tier. Sogar nach dem ersten<br />

Frost schmecken die Früchte noch<br />

und können verarbeitet werden.<br />

Da man aus Hagebutten in der<br />

Küche vielmehr machen kann als Tee,<br />

wollen wir beim diesjährigen<br />

<strong>SCHÖNES</strong> <strong>LEBEN</strong>-Festmenü einmal<br />

die ganze Vielfältigkeit dieser oft<br />

unterschätzten heimischen Frucht zeigen.<br />

Wintersalat mit gerösteten<br />

Hagebutten und Bucheckern<br />

2 Chicorée<br />

100 g Portulak oder Rucola<br />

100 g Feldsalat<br />

50 g geröstetes Hagebuttenmark<br />

50 g geröstete Bucheckern<br />

oder Walnüsse<br />

Marinade:<br />

2 EL Sonnenblumenöl<br />

1 EL Bucheckernöl<br />

3 EL Apfelessig<br />

2 EL bayrischer süßer Senf<br />

Salz, Pfeffer nach Geschmack<br />

Den Salat waschen und auf Tellern<br />

anrichten, die Marinade mischen und<br />

etwas durchziehen lassen.<br />

Kurz vor dem Servieren die Marinade<br />

über den Salat geben und mit Hagebutten<br />

und Bucheckern bestreuen.<br />

Sofort servieren.<br />

Scharfes Hagebutten Chutney mit<br />

Zanderfilet<br />

4 Zanderfilets<br />

125 g Hagebutten<br />

500 g Äpfel mit Geschmack,<br />

klein geschnitten<br />

200 g Schalotten, kleingeschnitten<br />

100 g getrocknete Aprikosen,<br />

kleingeschnitten<br />

1 frische Ingwerknolle<br />

(nicht mehr als 20 Gramm, in dünne<br />

Scheiben geschnitten)<br />

1 <strong>–</strong> 2 Chilischoten je nach Schärfe<br />

2 EL Öl zum Anbraten<br />

1 TL Senf<br />

1 TL Koriander<br />

½ TL Zimt<br />

125 g Rohrzucker<br />

1/8 l Apfelessig<br />

Salz<br />

Zitronenschale und Saft<br />

von einer Zitrone<br />

Die Hagebutten säubern und die Kerne<br />

sorgfältig entfernen.<br />

Das Öl erhitzen und die Gewürze mit<br />

den Hagebutten darin anschwitzen, dann<br />

Äpfel, Zwiebeln, Aprikosen, Chilis dazu<br />

geben.<br />

Zuletzt den Zucker, Apfelessig und<br />

Zitrone dazu und mit 100ml Wasser aufgießen<br />

und einmal aufkochen lassen.<br />

40 <strong>–</strong> 45 Minuten bei schwacher Hitze<br />

köcheln lassen, bis das Chutney die<br />

richtige Konsistenz hat. Zum Schluss mit<br />

Salz abschmecken.<br />

In der Zwischenzeit 4 Zanderfilets vorbereiten<br />

und in Mehl wenden. Zuerst mit<br />

der Haut in heißem Öl anbraten und nur<br />

sehr kurz von der anderen Seite damit<br />

der Fisch nicht trocken wird.<br />

Zanderfilets zusammen mit dem Chutney<br />

anrichten, wer mag, serviert dazu Pastinaken-<br />

oder Kartoffelpüree.<br />

Wintergemüse-Hagebuttenbraten<br />

mit gefüllten Knödeln<br />

1,5 kg Rinderschulter oder<br />

„Falsches Filet“<br />

150 g Hagebutten, entkernt<br />

und gereinigt<br />

2 Wurzeln, gewürfelt<br />

2 mittlere Zwiebeln geviertelt<br />

½ TL Piment<br />

1 EL Senf<br />

Salz, Pfeffer<br />

5 Wacholderbeeren<br />

5 Nelken<br />

2 Lorbeerblätter<br />

1 l Apfelwein<br />

oder 250 ml Apfelessig und<br />

750 ml Wasser<br />

Für das Gemüse<br />

5 getrocknete Aprikosen<br />

2 Birnen<br />

2 Äpfel<br />

250 g Kürbis<br />

250 kernlose Weintrauben<br />

Thymian, Salz, Pfeffer, Butter<br />

Für die Knödel<br />

500 g mehligkochende Kartoffeln<br />

120 g Mehl<br />

80 g Speisestärke<br />

2 Eigelb<br />

25 g Butter<br />

Salz, Pfeffer, Muskatnuss<br />

100 g Hagebuttenmark<br />

Gemüse und Gewürze mit der Flüssigkeit<br />

aufkochen und heiß über das Fleisch<br />

gießen. Über Nacht im Kühlschrank<br />

zugedeckt ziehen lassen.<br />

Den Backofen auf 150° C vorheizen.<br />

Den Braten in heißem Öl von allen<br />

Seiten anbraten und mit dem marinierten<br />

Gemüse und einem Teil der Marinade<br />

in den Ofen schieben und etwa 2 ½<br />

Stunden garen, immer wieder mit Fond<br />

und heißem Wasser angießen.<br />

Wenn der Braten fertig ist, den Fond<br />

durch ein Sieb streichen und mit Sahne<br />

abschmecken.<br />

Während das Fleisch im Ofen gart, Butter<br />

in der Pfanne zerlassen, Aprikosen,<br />

Birnen, Äpfel, Kürbis., Weintrauben und<br />

Thymian hinzugeben, das Gemüse leicht<br />

anschwitzen, salzen und pfeffern und<br />

bei schwacher Hitze bei geschlossenem<br />

Deckel garköcheln.<br />

Für die Knödel die Kartoffeln kochen und<br />

heiß durch eine Presse drücken.<br />

Den abgekühlten Kartoffelstampf mit den<br />

anderen Zutaten in einer Schüssel zu<br />

einem glatten Teig vermengen. 8 Klöße<br />

formen, bei jedem Kloß in die Mitte einen<br />

Teelöffel Hagebuttenmark füllen und den<br />

Kloß darüber sorgfältig glattstreichen.<br />

Etwa 3 Liter leicht gesalzenes Wasser<br />

zum Kochen bringen und die Klöße einzeln<br />

hineingeben und bei ganz schwacher<br />

Hitze garziehen lassen. Die Klöße<br />

sind ferti,g wenn sie an die Wasseroberfläche<br />

steigen.<br />

Braten, Wintergemüse und die Klöße mit<br />

der Sauce genießen.<br />

Winter 2023 87


Feines Kulinarisches <strong>–</strong> immer einen Ausflug wert<br />

Wintergenüsse im Cassenshofer Landcafé<br />

Rote-Bete-Carpaccio, Kompositionen<br />

mit Birnen und<br />

Walnüssen, Ziegenkäse und<br />

Honig, Kürbis-Variationen,<br />

feiner Wildschinken <strong>–</strong> die<br />

Winterzeit lockt mit einer<br />

breiten Palette an Genüssen<br />

von herzhaft bis süß. Die<br />

Köchinnen vom Cassenshof<br />

Inzmühlen lieben es, immer<br />

neue Kreationen aus den<br />

guten Produkten vom Hof<br />

und aus der Region anzurichten.<br />

Jedes Wochenende wird<br />

im gemütlichen Landcafé des<br />

Hofes aufgetischt, zwischen<br />

9 und 13 Uhr können bis zu<br />

25 Gäste in entspannter<br />

Atmosphäre frühstücken.<br />

Im zum Café offen gestalteten<br />

Hofladen können die<br />

guten Produkte des Hofes<br />

erworben werden. Die Eier<br />

der freilaufenden Hühner gibt<br />

es saisonal auch als Junghenneneier<br />

in S-Größe in der<br />

praktischen Eier-Handtasche<br />

zu 20 Stück. Bei den Heidekartoffeln<br />

aus Bio-Anbau<br />

bietet die beliebte und aromatische<br />

Linda viele Zubereitungsmöglichkeiten.<br />

Dazu<br />

gibt es lecker Eingekochtes<br />

für einen schmackhaft zubereiteten<br />

Landgenuss zuhause.<br />

Wildspezialitäten aus eigener<br />

Jagd sind für Fleischgenießer<br />

die besonderen Highlights<br />

der Saison. Und das selbstgebackene<br />

Brot stammt aus<br />

eigenem Getreideanbau <strong>–</strong> mit<br />

Farbenfrohe Antipasti sind<br />

immer dabei <strong>–</strong> das Landfrühstück<br />

vom Cassenshof bietet<br />

Köstlichkeiten für Leib und<br />

Seele<br />

Lebensraum für Insekten und<br />

Feldlerche. Zum Kaffee locken<br />

hofgebackene Kuchen<br />

und Torten <strong>–</strong> das wechselnde<br />

Angebot vom saftigen Erdapfelkuchen<br />

über fruchtigen<br />

Kirschstreusel bis zum sahnigen<br />

Eierlikörtraum bietet<br />

Genüsse für alle Geschmäcker.<br />

Jetzt ist auch wieder Gänsezeit.<br />

Die Weidegänse des<br />

Cassenshofes sind seit dem<br />

Sommer in reiner Freilandhaltung<br />

zu stattlichen Tieren<br />

herangewachsen. Ab November<br />

sind die ersten Tiere<br />

schlachtreif und können auf<br />

Vorbestellung im Hofladen<br />

abgeholt werden. Viel Bewegung<br />

an der frischen Luft,<br />

reichlich Grünfutter, dazu<br />

Ge treide aus hofeigenem<br />

Bioanbau sorgen für einen<br />

ausgeprägten und schmackhaften<br />

Muskelfleischanteil.<br />

Süße Gaumenfreuden für<br />

Genießer <strong>–</strong> eine erlesene kleine<br />

Auswahl an Honigen und<br />

Schokocreme<br />

Die Tiere erreichen ein<br />

Schlachtgewicht von bis zu<br />

sieben Kilo <strong>–</strong> ausreichend für<br />

ein Festessen mit sechs Personen.<br />

Es sind jedoch auch<br />

kleinere Portionen erhältlich,<br />

ebenso Brust und Keule.<br />

Telefonische Bestellungen<br />

von Gänsen ebenso wie<br />

Reservierungen fürs Frühstücksbuffet<br />

nimmt der Cassenshof<br />

unter 04188-899640<br />

entgegen. In der Winterzeit<br />

ist der Cassenshof mit Hofladen<br />

und Café von Donnerstag<br />

bis Sonntag zwischen 8<br />

und 18 Uhr geöffnet.<br />

www.cassenshof.de<br />

AUSZEIT IN DER HEIDE<br />

Bitte<br />

reservieren Sie<br />

rechtzeitig!<br />

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Jubiläum finden Sie auf www.hotel-sellhorn.de<br />

WELLNESS<br />

• Große Bade- und Saunawelt<br />

• Spa „Refugium“ mit Kosmetik, Massagen,<br />

Peelings, Maniküre …<br />

ÜBERNACHTUNG<br />

• Landhotel mit 50 komfortablen Zimmern und<br />

Suiten mit Rundum-Blick in die freie Natur<br />

KULINARIK<br />

• Täglich von 17:30 bis 21 Uhr warme Küche <strong>–</strong><br />

Samstag, Sonntag und feiertags 12 bis 21 Uhr<br />

TRADITIONELLES GÄNSE-ESSEN<br />

• Ganze Gans am Tisch tranchiert mit Äpfeln und Rosinen<br />

gefüllt. Mit Rotkohl, Rosenkohl, Kartoffelklößen, Kartoffeln,<br />

glasierten Maronen und Sauce. Bis 29.02.2024 täglich<br />

buchbar <strong>–</strong> Weihnachten geschlossen.<br />

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88<br />

Winter 2023


Feines Kulinarisches <strong>–</strong> immer einen Ausflug wert<br />

Im<br />

Stimmungsvolle<br />

Herbst wird es<br />

Geschenkideen<br />

kreativ <strong>–</strong><br />

zur<br />

Weihnachtszeit vom Herzapfelhof<br />

mit „Conny dekoriert“!<br />

Langsam aber sicher rückt<br />

Am 29. September lädt Hof<br />

die gemütliche Weihnachtszeit<br />

wieder zu einem näher. besonderen Damit ein-<br />

Oelkers<br />

Event her geht ein. auch Conny die Frage, Kindler, wie die<br />

auch<br />

man seinen<br />

einen Deko-Kanal<br />

Liebsten zu<br />

auf<br />

Nikolaus, Advent oder Weihnachten<br />

eine betreibt, Freude teilt besche-<br />

ihr<br />

YouTube<br />

Dekowissen. ren kann. Gemeinsam basteln<br />

Hier die bietet Teilnehmer der Herzapfelhof<br />

aus dem Alten Land stim-<br />

einen<br />

hängenden<br />

mungsvolle<br />

Naturstern<br />

und beeindruckende<br />

Ge schenk Außenbereich. ideen. Wer<br />

für den<br />

Innen-und<br />

Dieser für Altländer kann mit Spezialitäten, tollen Naturmaterialien<br />

ausgeschmückt<br />

Obst-Leckereien und Herzäpfel<br />

schwärmt, der wird den<br />

und Hofladen mit einer des Herzapfelhofes<br />

Lichterkette<br />

zum und den Leuchten Onlineshop gebracht lieben! werden.<br />

Für<br />

Dabei<br />

jeden<br />

gibt<br />

Geschmack<br />

Conny wertvolle<br />

es eine Tipps. breitgefächerte Der Preis pro Aus-<br />

und<br />

für jedes Portemonnaie gibt<br />

Person wahl. Hofladen-Chefin beträgt 49 Euro Beate<br />

inkl. Lühs Materialkosten steht hier jedem und Besucher<br />

mit Rat und Tat zur Seite:<br />

bei<br />

einem Softgetränk.<br />

der Auswahl<br />

Um<br />

von Obsterzeugnissen,<br />

wird individuellen gebeten.<br />

Anmeldung<br />

Und Präsentkörben es gibt noch oder eine Gutscheinen.<br />

Beate Lühs: „Auch<br />

Neuigkeit:<br />

In unserem SB-Hofladen<br />

wenn jemand mal nicht weiß,<br />

können was er schenken Sie jetzt auch soll, außerhalb<br />

mir<br />

fällt immer etwas ein!“ Für<br />

Geschäftskunden<br />

der Öffnungszeiten<br />

bietet der<br />

bargeldlos<br />

Herzapfelhof einkaufen. einen Rundumwww.hof-oelkers.de<br />

Sorglos-Service: Präsent- und<br />

Preisberatung, Zusammenstellung<br />

von Präsenten, Verzierung<br />

mit individuellem<br />

Weihnachtsgruß und Firmenlogo<br />

bis hin zu dem Versand<br />

zu dem Beschenkten. So<br />

kann bei Kunden, Partnern<br />

oder Mitarbeitern ein stimmungsvoller<br />

Weihnachtsgruß<br />

hinterlassen werden. Passende<br />

Geschenkideen gibt es<br />

natürlich auch außerhalb der<br />

Weihnachtszeit auf dem<br />

Herzapfelhof zu finden.<br />

www.herzapfelhof.de<br />

Jetzt ist Grünkohlzeit<br />

Vom 03. November bis 18. Februar 2024:<br />

Das norddeutsche Nationalgericht so, wie wir<br />

es mögen: mit Kasseler nacken, Schweinebacke,<br />

Kohlwurst und süßen Röstkartoffeln,<br />

auch zum Sattessen!<br />

Ente gut <strong>–</strong> alles gut<br />

Vom 11. November bis 23. Dezember:<br />

Vorweihnachtliche Gerichte von Ente und<br />

Gans. Die kulinarische Einstimmung auf die<br />

schönste Zeit im Jahr.<br />

Advents-Familienbrunch<br />

Am 03.12.,10.12. und 17.12.23: Genießen Sie<br />

an allen Adventssonntagen mit der ganzen<br />

Familie alles, was das Herz begehrt. Ab 10.30<br />

Uhr mit vielen kalten und warmen Leckereien<br />

inkl. Heißgetränken & Säften.<br />

Weihnachtsbuffet<br />

25. und 26.12.23 ab 11.30 Uhr: Weihnachtliches<br />

kalt-warmes Buffet mit Desserts,<br />

u.a. Span ferkel, Hirschgulasch Seehecht<br />

und vielem leckeren mehr. Pro Person 39,90 €<br />

für Kinder (6-12 J.) nur 19,90 €<br />

Ab 18 Uhr speisen Sie a la carte<br />

mit ausgesuchter Weihnachtskarte<br />

Unsere<br />

Highlights<br />

im Herbst!<br />

Unser Mittagstisch<br />

Jeden Mi. bis Sa, von 11.30 <strong>–</strong> 15.00 Uhr<br />

wählen Sie aus unserer wöchentlich<br />

wechselnden Mittagstischkarte. Täglich<br />

bieten wir 6 verschiedene Gerichte.<br />

Pro Gericht nur 10,50 €, mit Vorsuppe<br />

oder Salat 12,50 €.<br />

...muss bei uns nur auf den Herbst warten <strong>–</strong> zumindest mit einer<br />

Bio-Apfelbaum-Patenschaft! Klauenburger Wer Kinderfest:<br />

sehnt sich nicht nach einer<br />

reichen Ernte, 10. ohne September viel machen zu ab müssen?! 11 Uhr Apfelbaum-Paten<br />

können Familientag bei uns die schönen mit Mitmach-Aktionen,<br />

(Obstbau-)Seiten erleben, denn um<br />

die Baumpfl Touren ege kümmert mit dem sich Hof-Express unser Obstbau-Team. uvm. Im Herbst<br />

folgt dann die Ernte der 10, 20 oder 40 kg Bio-Äpfel (je nach<br />

gewählter Patenschaftsart). Italienisches Paten können Buffet: ihren Baum täglich besuchen,<br />

die Blüte 15. bewundern, September wer möchte ab 19 dem Uhr Baum gut zureden<br />

und anschließend Entdecken vor Ort Sie im die Vielfalt der<br />

Hofcafé Kuchen italienischen genießen oder Küche.<br />

im Hofl aden einkaufen.<br />

Rouladenbuffet:<br />

24. September 12-14 Uhr<br />

Herzapfelhof Lühs · täglich geöffnet<br />

Osterjork 102 · 21635 Jork<br />

www.herzapfelhof.de<br />

DE-ÖKO-005<br />

Klauenburg 6 ∙ 21279 Wenzendorf<br />

Deutschland<br />

Tel.: 04165/22200-12 Landwirtschaft oder 14 www.hof-oelkers.de<br />

Täglich 9-18 Uhr - Jul.-Okt.: Mo + Di Ruhetage<br />

PAPAS wünscht schöne<br />

Festtage und einen<br />

guten Rutsch in das<br />

neue Jahr.<br />

Bleiben Sie gesund!<br />

Für alle Veranstaltungen bitten wir<br />

um rechtzeitige Reservierung!<br />

Alle Aktionen und Termine auch unter<br />

www.kartoffelhaus-papas.de<br />

Tel.: 040/70 00 66 6<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montags und Dienstags Ruhetag,<br />

Mittwoch <strong>–</strong> Sonntag ab 11.30 Uhr <strong>–</strong> 22 Uhr<br />

Bahnhofstr. 39 · 21629 Neu Wulmstorf<br />

Winter 2023 89


Feines Kulinarisches <strong>–</strong> immer einen Ausflug wert<br />

De „Lütte Hofladen“ <strong>–</strong> Unkompliziertes Einkaufen mit Charme auf Hof Oelkers<br />

Gleich an der Auffahrt des<br />

Hof Oelkers steht er - „de lütte<br />

Hofladen“, ein Container<br />

im bekannten Oelkers-Grün.<br />

Hier erwartet die Kunden, die<br />

auf der Suche nach frischen<br />

und regionalen Produkten<br />

sind, ein besonderes Einkaufserlebnis.<br />

Denn hier können<br />

sie rund um die Uhr einkaufen.<br />

Doch was macht diesen<br />

Selbstbedienungs-Hofladen<br />

so anders und wie<br />

funktioniert das Einkaufen<br />

hier?<br />

1. Einchecken: Mit Ihrer<br />

Bankkarte als Schlüssel<br />

Das Konzept ist denkbar einfach<br />

und dennoch genial.<br />

Bevor Sie eintreten können,<br />

benötigen Sie lediglich Ihre<br />

Bankkarte als „Schlüssel“.<br />

Direkt neben der Eingangstür<br />

befindet sich ein kleiner Kasten,<br />

vor den Sie Ihre Bankkarte<br />

halten oder einstecken.<br />

Dieses innovative System<br />

gewährt Ihnen Zutritt und<br />

schafft eine unkomplizierte<br />

Einkaufsatmosphäre. Einmal<br />

eingetreten, sind Sie von einer<br />

Auswahl regionaler und saisonaler<br />

Lebensmittel umgeben,<br />

die darauf warten, von<br />

Ihnen entdeckt zu werden.<br />

2. Shoppen: Eine Vielfalt<br />

an Produkten<br />

„De lütte Hofladen“ überrascht<br />

mit einer Palette an<br />

Produkten, die auf kleiner<br />

Fläche alles Wichtige bereithält.<br />

Von frischem Obst und<br />

Gemüse bis zu hausgemachtem<br />

Kuchen und duftendem<br />

Brot aus der hofeigenen<br />

Bäckerei <strong>–</strong> hier findet jeder<br />

etwas nach seinem<br />

Geschmack. Die Auswahl ist<br />

so gestaltet, dass Kunden in<br />

aller Ruhe stöbern und ihre<br />

Lieblingsprodukte auswählen<br />

können. Ob Sie nun auf der<br />

Suche nach frischen Zutaten<br />

für das Abendessen sind<br />

oder nach schnellen Lösungen<br />

für die Küche suchen.<br />

Hier bieten sich die Produkte<br />

aus der Hofküche an. Einfach<br />

aufwärmen und genießen!<br />

3. Scannen & Bezahlen:<br />

Einfach und bequem<br />

Am Ende geht es an die Kasse.<br />

Zum Glück ist das Bezahlen<br />

genauso simpel wie der<br />

Rest des Einkaufs. Bei den<br />

abgepackten Produkten müssen<br />

lediglich die Barcodes<br />

gescannt werden. Dies erlegt<br />

ein kleiner Laser<br />

rechts unten an der<br />

Kasse. Für lose Produk<br />

te wie Obst und<br />

Gemüse gibt der<br />

Kunde die gewünsch<br />

te Menge auf<br />

dem Touchscreen an.<br />

Daraus ergibt sich<br />

der Preis. Sind alle<br />

Artikel erfasst, klicken<br />

Sie auf „Bezahlen“<br />

und schließen<br />

die Transaktion mit<br />

Ihrer Bankkarte ab.<br />

Das Beste daran?<br />

Der gesamte Einkaufsvorgang<br />

ist mit<br />

minimalem Aufwand<br />

verbunden und die Kunden<br />

können zu jeder Tages- und<br />

Nachtzeit vorbeischauen und<br />

sind so sehr flexibel. Diese<br />

Kombination aus moderner<br />

Technologie, hochwertigen<br />

Produkten und traditionellem<br />

Charme macht diesen Ort zu<br />

„De lütte Hofladen steht an der Einfahrt<br />

zum Hof Oelkers. Lokal, frisch und hochwertig<br />

einkaufen geht jetzt rund um die<br />

Uhr.<br />

etwas ganz Besonderem.<br />

Egal, ob auf dem Heimweg<br />

von der Arbeit oder wenn mal<br />

etwas fehlt, „de lütte Hofladen“<br />

ist immer für Sie da.<br />

Probieren Sie es doch einmal<br />

aus!<br />

www.hof-oelkers.de<br />

Adventszeit auf<br />

Hof Oelkers<br />

Hamburger Str. <strong>83</strong><br />

21244 Buchholz<br />

Tel. 04181-8793<br />

Fax 04181-39698<br />

hamburger@<br />

edeka-subey.de<br />

www.edeka-subey.de<br />

Soltauer Str. 85<br />

21244 Buchholz<br />

Tel. 04181-997614<br />

Fax 04181-3707<strong>83</strong><br />

soltauer@<br />

edeka-subey.de<br />

Mo. <strong>–</strong> Sa. von 7:00 Uhr bis 20:00 Uhr geöffnet<br />

Ab<br />

17.11.!<br />

Entdecken Sie liebevoll<br />

gestaltete Adventsfloristik,<br />

passende Weihnachtsdeko,<br />

Tannengrün und Lichterketten!<br />

Unser Geschenke-Tipp für Sie:<br />

Feinkost, Weine<br />

und Präsentkörbe aus dem Hofladen.<br />

Klauenburg 6 ∙ 21279 Wenzendorf<br />

Tel.: 04165/22200-12 oder 14<br />

Täglich 9-18 Uhr www.hof-oelkers.de<br />

Dekobäume<br />

für Balkon<br />

und<br />

Garten<br />

90<br />

Winter 2023


Undeloher Hof · Wilseder Straße 22 · 21274 Undeloh · Tel.: 0 41 89 / 457<br />

RESTAURANT · BRUNNEN CAFÈ · ÜBERNACHTUNGEN · KUTSCHFAHRTEN<br />

<br />

Herzlich willkommen im Undeloher Hof<br />

Gepflegte Gastlichkeit unterm Reetdach<br />

Heidespezialitäten & Wildgerichte<br />

Großzügige Gartenterrasse<br />

Komfortable, gemütliche Gästezimmer<br />

Parkplätze am Haus, Busparkplatz<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Kutschenbetrieb, hauseigene Hochzeitskutsche m. engl. Anspannung<br />

<br />

Lichtdurchfluteter Wintergarten für Hochzeiten, Familienfeiern & Betriebsfeste<br />

Ruhige, helle Seminarräume mit Beamer, Flipchart & Versorgungsservice<br />

<br />

<br />

Erholsam angelegter Wellnessbereich mit Finnischer Sauna, Biosauna, Farblichtdusche u.v.m.<br />

Barrierefreie und behindertengerechte Kutsch wagen mit Rampe und elektrischer Hebebühne<br />

Genießen Sie die herrliche Winterzeit im<br />

Undeloher Hof und lassen Sie sich verwöhnen.<br />

Bitte informieren Sie sich über aktuelle Angebote<br />

auf www.undeloher-hof.de<br />

Undeloher Hof · Wilseder Straße 22 · 21274 Undeloh<br />

Tel.: 04189 / 4 57 · Fax: 4 68 · info@undeloher-hof.de<br />

<br />

Aktuelle Angebote und Veranstaltungen auf www.undeloher-hof.de


Winsen (Luhe)<br />

Wasser (Ratten)<br />

Eintauchen, abschalten, auftanken <strong>–</strong> im Freizeitbad der Stadtwerke.<br />

Für uns. Fürs Leben.<br />

Unser Freizeitbad ist der Wohlfühlort für alle Wasserfans. Hier finden Sie Sport und<br />

Spaß, Erholung und Entspannung <strong>–</strong> im Außen-, Baby-, Erlebnis- oder Sportbecken.<br />

Aber natürlich auch in der Sauna oder beim „Schlaufendurchlaufen“ in der Riesenrutsche.<br />

DIE ENERGIE DER REGION

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