SCHÖNES LEBEN – Ausgabe 83
Land Kultur & Lebensart zwischen Elbestrand und Heidesand
Land Kultur & Lebensart zwischen Elbestrand und Heidesand
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Das regionale Saison-Magazin<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>83</strong> | Kostenlos für Sie zum Mitnehmen<br />
22. Jahrgang | Winter 2023<br />
Land, Kultur & Lebensart zwischen Elbestrand und Heidesand<br />
Staunen und Lachen unterm Reetdach<br />
Das Freilichtmuseum Rieck Haus in Hamburg-Curslack.<br />
Wir machen Kinderträume wahr<br />
Angewandte Archäologie lässt Geschichte lebendig werden.<br />
Altes Handwerk macht die Welt bunt<br />
Das Deutsche Maler- und Lackierer-Museum im Billwerder Glockenhaus.<br />
Heinrich, der Vollblut-Bastler<br />
Schrott reifes Goggomobil wird ein Schmuckstück.<br />
Viele Bucheckern <strong>–</strong> strenger Winter?<br />
Unterwegs mit Revierförster Bernd Westphalen.<br />
... und vieles mehr.<br />
Foto: Berit Neß, kreativ-kontor Lüneburg<br />
Titelgeschichte<br />
Neues Buch:<br />
Hofläden<br />
ab Seite 28<br />
Schönste Wintermotive<br />
Fantastische Winterbilder von<br />
Naturfotograf Ditmar Großkopf
Tee, Kaffee & Schokolade<br />
Tee, Kaffee & Schokolade<br />
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<strong>Ausgabe</strong> <strong>83</strong> · Winter 2023<br />
Land, Kultur & Lebensart<br />
iee iee erinnen, erinnen, liebe e, e,<br />
auch in der vierten Jahreszeit laden wir Sie gerne zum<br />
Schmökern von spannenden Beiträgen aus der Umgebung<br />
ein. Genießen Sie herrliche Winterbilder von Naturfotograf<br />
Ditmar Großkopf oder informieren Sie sich über viele ausgesuchte<br />
Ausflugstipps in die nähere und auch weitere<br />
Umgebung. Wir berichten unter anderem über das Rieck<br />
Haus in den Vierlanden und über das Maler-Museum in<br />
Hamburg Billwerder. Außerdem erfahren Sie, ob viele Bucheckern<br />
auf einen strengen Winter hinweisen und wie die<br />
angewandte Archäologie in der Erlebnisschmiede Südergellersen<br />
Geschichte wieder lebendig werden lässt. Ein weiterer<br />
Beitrag erzählt von der Verwandlung eines schrottreifen<br />
Automobils in ein wirkliches Schmuckstück und wir stellen<br />
ihnen das neue Buch über Hofläden in der Region Lüneburg<br />
vor, erstellt von einem sympathischen Team aus der Lüneburger<br />
KulturBäckerei.<br />
Viele weitere Berichte und Beiträge aus der Region zwischen<br />
Elbestrand und Heidesand warten darauf, von Ihnen<br />
gelesen zu werden und werden Sie gerne in das nächste<br />
Jahr begleiten. Bitte beachten Sie unsere Inserenten und<br />
bevorzugen diese bei Ihren Einkäufen, Ausflügen,<br />
Anschaffungen und sonstigen Vorhaben. Vielen Dank dafür<br />
und herzliche Wintergrüße von<br />
arse, arse, ri ri ran ran<br />
Das Redaktionsteam von <strong>SCHÖNES</strong> <strong>LEBEN</strong> wünscht<br />
Ihnen ein spannendes Lesevergnügen.<br />
(v. l. n. r.: Carsten Weede, Frank und Britta Drynda)<br />
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Wir senden Ihnen gerne<br />
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Schönes Leben<br />
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Leserservice<br />
Harburger Straße 4<br />
21435 Stelle<br />
Winter 2023 3
<strong>Ausgabe</strong> <strong>83</strong> · Winter 2023<br />
Inhalt<br />
Land, Kultur & Lebensart zwischen Elbestrand und Heidesand<br />
Naturerlebnis<br />
6 Viele Bucheckern <strong>–</strong><br />
strenger Winter?<br />
Revierförster Bernd Westphalen<br />
erklärt, wie die Saatguternte<br />
in den Landesforsten<br />
funktioniert.<br />
Für Sie entdeckt<br />
12 Infos, Tipps & Trends<br />
Weihnachtliches und Winterliches<br />
in der Urlaubsregion<br />
Ebstorf.<br />
Ausflugstipp<br />
14 Staunen und Lachen<br />
unterm Reetdach<br />
Im Freilichtmuseum Rieck<br />
Haus in Hamburg-Curslack<br />
vermitteln Arno Becker und<br />
Christel Dobslaff anschaulich,<br />
wie Menschen in den Vierlanden<br />
vor der industriellen<br />
Revolution gelebt haben.<br />
Kulinarisches<br />
20 Cafés der Region<br />
<strong>SCHÖNES</strong> <strong>LEBEN</strong> präsentiert<br />
Ihnen die schönsten Cafés<br />
zwischen Elbestrand und<br />
Heidesand.<br />
Naturerlebnis<br />
22 Winter schenkt<br />
schönste Motive<br />
Der leidenschaftliche Naturfotograf<br />
Ditmar Großkopf wartet<br />
auch bei Kälte auf den richtigen<br />
Moment und bekommt<br />
manchmal bizarre Gebilde vor<br />
die Linse.<br />
Für Sie entdeckt<br />
26 Infos, Tipps & Trends<br />
... zwischen Elbestrand<br />
und Heidesand.<br />
Künstlerporträt<br />
28 Wo Shopping<br />
glücklich macht<br />
Das aktuelle Buchprojekt von<br />
Berit Neß und Carolin George<br />
über Hofläden in der Region<br />
Lüneburg macht Lust auf Einkaufen<br />
<strong>–</strong> und zwar dort, wo<br />
das Essen herkommt.<br />
Ausflugstipp<br />
34 Die Weihnachtszeit mit<br />
allen Sinnen genießen<br />
Die alte Salz- und Hansestadt<br />
Lüneburg zelebriert mit der<br />
stimmungsvollen Weihnachtsstadt<br />
die Vorweihnachtszeit.<br />
Oldtimer<br />
36 Heinrich, der<br />
Vollblut-Bastler<br />
Heinrich Aschenbrenner hat<br />
ein schrottreifes Goggomobil<br />
TS Coupé 250 in ein echtes<br />
Schmuckstück verwandelt und<br />
so ein Stück Automobilgeschichte<br />
bewahrt.<br />
Ausflugstipp<br />
40 Die schönste Zeit<br />
des Jahres …<br />
Plätzchenduft und Kerzenlicht,<br />
geheimnisvolle Weihnachtsgeschichten<br />
und kuschelige<br />
Abende prägen die Adventszeit.<br />
Schöner Garten<br />
42 Infos, Tipps & Trends<br />
Jonny Reinhard Koch züchtet<br />
Bonsai-Bäume. Mit der richtigen<br />
Pflege können die Miniaturbäume<br />
mehrere Hundert<br />
Jahre alt werden.<br />
Für Sie entdeckt<br />
47 Aktueller Lesetipp<br />
Das neue „Historische Jahrbuch<br />
für den Landkreis Harburg“<br />
ist erschienen.<br />
4<br />
Winter 2023
Ausflugstipp<br />
62 20. Kunst & Punsch im<br />
Olen Huus<br />
Ausflugstipp<br />
48 Infos, Tipps & Trends<br />
Advent und Weihnachten in<br />
der Elbtalaue.<br />
Buchbesprechung<br />
52 Mit dem Experten durch<br />
die Gärten<br />
Das neueste Buch von Hartmut<br />
Blecken: „Gemüse, Obst<br />
und Blumen aus Marsch und<br />
Heide <strong>–</strong> Die Entwicklung zum<br />
Erwerbsgartenbau im Landkreis<br />
Harburg“.<br />
Für Sie entdeckt<br />
56 Infos, Tipps & Trends<br />
... zwischen Elbestrand<br />
und Heidesand.<br />
Ausflugstipp<br />
58 Paradies für alle<br />
„Spielkinder“<br />
Bei der Modellbahn- und<br />
Spielzeugbörse in der „Burg<br />
Seevetal“ werden auch Raritäten<br />
angeboten, die es im<br />
Geschäft nicht (mehr) gibt.<br />
Herzlich willkommen beim<br />
20. Kunsthandwerkermarkt<br />
in Ashausen.<br />
Altes Handwerk<br />
64 Altes Handwerk macht<br />
unsere Welt bunt.<br />
Das Deutsche Maler- und<br />
Lackierer-Museum im historischen<br />
Glockenhaus in<br />
Hamburg-Billwerder.<br />
Kulinarisches<br />
70 Guten Appetit<br />
Die Gastronomie der Region<br />
lädt ein zu saisonalen und<br />
regionalen Spezialitäten.<br />
Ausflugstipp<br />
74 „Wir machen Kinder-<br />
träume wahr“<br />
Raus aus dem Elfenbeinturm:<br />
Angewandte Archäologie lässt<br />
Geschichte lebendig werden.<br />
Ausflugstipp<br />
80 Malerisches<br />
Marschhufendorf<br />
Ein Besuch in Konau <strong>–</strong> inmitten<br />
des Biosphärenreservates<br />
Niedersächsische Elbtalaue<br />
und der Arche-Region Flusslandschaft<br />
Elbe.<br />
Für Sie entdeckt<br />
85 Infos, Tipps & Trends<br />
Regionales für Sie entdeckt.<br />
Genusskalender<br />
86 Die Hagebutte<br />
Die gesunde rote Herbstfrucht.<br />
Verlag: Verlagskontor Schönes Leben,<br />
Karo X Medienkultur Drynda & Weede GbR,<br />
Am Heidhagen 12, 21217 Seevetal<br />
Herausgeber:<br />
Carsten Weede (V.i.S.d.P.), Frank Drynda<br />
Redaktionsanschrift: Harburger Straße 4,<br />
21435 Stelle, Telefon: 0 41 74/66 99-717,<br />
info@schoenes-leben.de,<br />
www.schoenes-leben.de<br />
Chefredakteur: Carsten Weede<br />
Redaktion: Britta Drynda, Frank Drynda<br />
Mediaberatung und Anzeigenmarketing:<br />
Frank Drynda, Telefon: 0 41 74/66 99-727<br />
Layout, Satz, Lithografie:<br />
Karo Creativ Süd | KCS GmbH,<br />
Verlagsservice + Medienproduktion,<br />
Harburger Straße 4, 21435 Stelle,<br />
www.schriftsetzerei.de<br />
Zusende-Service und Einzelheftbestellung:<br />
Verlagskontor Schönes Leben,<br />
Harburger Straße 4, 21435 Stelle,<br />
Telefon: 0 41 74/66 99-717<br />
Druck: Beisner Druck GmbH & Co. KG,<br />
Buchholz i. d. Nordheide.<br />
Beisner Druck erfüllt die Anforderungen<br />
des Blauen Engels DE-UZ 195.<br />
www.beisner-druck.de<br />
Papier: Gedruckt auf FSC ® -zertifiziertem<br />
Papier. Durch die Verwendung des FSC ® -<br />
Papiers unterstützen wir aktiv den Erhalt<br />
unserer Wälder sowie den Schutz von Tieren<br />
und Pflanzen und setzen uns gegen die Ausbeutung<br />
von Menschen im Zuge der Waldwirtschaft<br />
ein.<br />
Druckfarben: Die verwendeten Druckfarben<br />
sind auf Basis nachwachsender Rohstoffe<br />
hergestellt und somit kobalt- und mineralölfrei.<br />
CO2: Wir produzieren mit Strom aus 100 %<br />
regenerativen Quellen und damit CO2-<br />
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Anzeigenpreisliste 2023<br />
Erscheinungsweise: 4 <strong>Ausgabe</strong>n im Jahr<br />
Jahresabonnement: 16,<strong>–</strong> Euro (4 <strong>Ausgabe</strong>n),<br />
Abo-Service-Telefon: 0 41 74/66 99-717<br />
Titelbild: Berit Neß, kreativ-kontor Lüneburg<br />
Schönes Leben ® ist als Marke unter der<br />
Nummer 30 2021 207 408 beim Deutschen<br />
Patent- und Markenamt registriert.<br />
Für die Richtigkeit der veröffentlichten Termine<br />
und Veranstaltungen sowie für Satz-,<br />
Druck- und Übermittlungsfehler wird keine<br />
Haftung übernommen. Alle Angaben ohne<br />
Gewähr. Alle Rechte der Verbreitung, auch<br />
durch Film, Funk und Fernsehen, fotomechanische<br />
Wiedergabe, Tonträger aller Art, auszugsweisen<br />
Nachdruck oder Einspeicherung<br />
und Rückgewinnung in Datenverarbeitungsanlagen<br />
sind vorbehalten.<br />
Winter 2023 5
iele iele ucheckern<br />
ucheckern<br />
<strong>–</strong> strener strener inter?<br />
inter?<br />
von Carsten Weede<br />
Revierförster Bernd Westphalen erklärt, was<br />
von der alten Bauernregel zu halten ist und<br />
wie die Saatguternte in den Landesforsten<br />
funktioniert.<br />
Bucheckern gibt es in manchen Jahren in Hülle und Fülle.<br />
Eine alte Bauernregel besagt, dass ein besonders kalter und<br />
langer Winter bevorsteht, wenn die Bäume eine derart reiche<br />
Mast tragen. „Stimmt aber nicht“, weiß Bernd Westphalen,<br />
Leiter der Revierförsterei Rosengarten. Der wahre Grund:<br />
„Als die Bäume im Frühjahr geblüht haben, war es relativ<br />
warm und deshalb war die Bestäubung in diesem Jahr besonders<br />
gut. Aus diesem Grund ist der Ertrag an Bucheckern<br />
jetzt so groß <strong>–</strong> zumindest bei uns“, erklärt der 65-jährige<br />
Förster. Etwa alle vier bis fünf Jahre tragen die Buchen eine<br />
sogenannte Vollmast. „In diesem Jahr waren die Witterungsbedingungen<br />
dafür optimal. Da haben die Bäume alle Kraft<br />
in die Saatproduktion gesteckt“, sagt Bernd Westphalen.<br />
Seit zwei Jahrzehnten treten sogenannte Mastjahre, in denen<br />
Buchenbestände auffallend große Fruchtmengen produzieren,<br />
Revierförster Bernd Westphalen steht inmitten<br />
eines sechs Hektar großen Buchenbestandes, in dem<br />
rund 9000 Quadratmeter mit großen, grünen Netzen<br />
bedeckt sind. „Unter 59 ausgewählten Altbuchen<br />
haben wir Ernte-Netze ausgelegt", sagt der Förster.<br />
Geerntet wird nur in alten Buchenbeständen, die<br />
grundsätzlich für die Ernte von Saatgut der höchsten<br />
Qualitätsstufe geeignet sind. Wenn die Bucheckern<br />
im Herbst reif sind, öffnen sich die stacheligen<br />
Fruchtbecher und die braun glänzenden, dreikantigen<br />
Früchte fallen zu Boden oder in die Netze.<br />
Fotos: Carsten Weede<br />
Der Ernte-Einsatz muss gut vorbereitet sein. Viele Arbeiten<br />
erledigt Bernd Westphalen an seinem Schreibtisch in der<br />
Revierförsterei Rosengarten.<br />
6 Winter 2023
Die Netze, in denen außer Bucheckern auch Zweige, Äste und<br />
feuchtes Laub gelandet sind, werden zusammengelegt und<br />
dann einzeln zum Sammelplatz mit der Sortiermaschine<br />
gezogen.<br />
Beim Einholen der Netze ist körperlicher Einsatz gefragt.<br />
Die in der Sortiermaschine gereinigten Bucheckern landen<br />
schließlich in weißen Säcken.<br />
viel häufiger als früher auf. Als Ursachen gelten außer dem<br />
Temperaturanstieg vor allem die nach wie vor zu hohen<br />
Stickstoffeinträge mit ihrer düngenden Wirkung. „Solche<br />
Mastjahre sind recht kräftezehrend für die Bäume, was dazu<br />
führt, dass die Blätter im Jahr der Mast, aber auch ein bis<br />
zwei Jahre danach, deutlich kleiner ausfallen“, sagt Bernd<br />
Westphalen. Seit 42 Jahren ist er Revierförster im Rosengarten,<br />
aber eine so gute Bucheckern-Ausbeute wie in diesem<br />
Jahr hat er noch nicht oft erlebt. Allerdings: „Vor zwölf Jahren<br />
hatte es tatsächlich noch viel mehr Bucheckern und auch<br />
Eicheln gegeben als in diesem Jahr. Aber dieses Jahr gehört<br />
für uns definitiv zu den guten Mastjahren“, sagt der erfahrene<br />
Förster.<br />
In den Niedersächsischen Landesforsten hat jetzt die Ernte<br />
der Bucheckern begonnen. Im Super-Mastjahr 2011 war in<br />
zwei Revierförstereien im Landkreis Harburg <strong>–</strong> Rosengarten<br />
und Kleckerwald <strong>–</strong> zertifiziertes Saatgut für die Forstbaumschulen<br />
geerntet worden. In den beiden benachbarten Revierförstereien<br />
stehen staatlich anerkannte Saatgutbäume in alten<br />
Buchenbeständen, die grundsätzlich für die Ernte von Saatgut<br />
der höchsten Qualitätsstufe geeignet sind. „In diesem<br />
Beim „Füttern" der Sortiermaschine tragen die Männer<br />
einen Gehörschutz. Das Gebläse ist recht laut, doch die Ruhe<br />
des Waldes wird nur kurzzeitig gestört.<br />
Ernte-Einsatz im Wald: Catalin Gavril, Ion Stoica und sein<br />
Bruder Florin Stoica ziehen die Netze heran und „füttern“<br />
die Sortiermaschine. Auch Praktikantin Swea Lüdemann<br />
und Lohnunternehmer Mathias Kiefer packen kräftig mit<br />
an.<br />
Winter 2023 7
Jahr ernten wir im Landkreis Harburg aber nur in der Revierförsterei<br />
Rosengarten“, erklärt der forstwirtschaftliche Lohnunternehmer<br />
Mathias Kiefer aus Wriedel (Landkreis Uelzen),<br />
der für die landesweite Ernte der Bucheckern in den Landesforsten<br />
zuständig ist. Sein eingespieltes Team, das im Auftrag<br />
der Forstsaatgut-Beratungsstelle (fsb) Oerrel überall in den<br />
niedersächsischen Landesforsten die Bucheckern sammelt,<br />
ist in diesem Jahr allerdings insgesamt nur eine Woche im<br />
Ernte-Einsatz. „Wir ernten nur in sechs Beständen zwischen<br />
der Revierförsterei Rosengarten im Norden und Göttingen im<br />
Süden“, sagt der 56-jährige Lohnunternehmer.<br />
Im Rosengarten-Forst haben Mathias Kiefer und seine Helfer<br />
bereits im September in einem sechs Hektar großen Buchenbestand<br />
rund 9.000 Quadratmeter mit großen, grünen Netzen<br />
bedeckt. „Unter 59 ausgewählten Altbuchen haben wir Netze<br />
ausgelegt“, berichtet der Lohnunternehmer. Wenn die Bucheckern<br />
im September/Oktober reif sind, öffnen sich die stacheligen<br />
Fruchtbecher, und die braun glänzenden, dreikantigen<br />
Früchte fallen zu Boden <strong>–</strong> oder in die Netze. Bis zu 15<br />
Kilogramm Bucheckern, feuchtes Laub, Äste und Zweige<br />
landen in jedem Netz, das Mathias Kiefer und seine Mitarbeiter<br />
in dieser Erntesaison einholen. Auf etwa zehn Kilogramm<br />
Bucheckern pro Baum schätzt Mathias Kiefer den<br />
durchschnittlichen Ertrag in diesem Jahr. „Im Rekordjahr<br />
2011 haben wir pro Baum im Durchschnitt 33 Kilogramm<br />
Bucheckern geerntet. Aber das war auch absolute Spitze und<br />
selbst die ältesten Förster konnten sich nicht an ein so ertragreiches<br />
Mastjahr erinnern“, sagt der Lohnunternehmer.<br />
Seine rumänischen Mitarbeiter Catalin Gavril, Ion Stoica<br />
und sein Bruder Florin Stoica „füttern“ die Sortiermaschine,<br />
Bucheckern in der Küche<br />
Bucheckern sind äußerst nahrhaft: Die Früchte der<br />
Buche haben einen Fettgehalt von rund 40 Prozent,<br />
außerdem sind sie reich an Mineralstoffen, Zink<br />
und Eisen. Als energiereiches Nahrungsmittel für<br />
den Menschen sind Bucheckern heute allerdings<br />
fast in Vergessenheit geraten. In früheren Zeiten<br />
ergänzten Bucheckern noch häufig den Speiseplan,<br />
man stellte aus ihnen Mehl und Kaffee-Ersatz her<br />
oder presste sie zu Öl. Gerade in Notzeiten waren sie<br />
in aller Munde. Bucheckern lassen sich in der Küche<br />
vielfältig einsetzen: Zu Mehl geschrotet, können<br />
sie gut zu Kuchen, Keksen oder Brot verarbeitet<br />
werden. Mehl aus Bucheckern schmeckt angenehm<br />
nussig, allerdings sollte man es immer mit Weizenoder<br />
Dinkelmehl mischen, da Bucheckern-Mehl kein<br />
Gluten enthält. Dieses Klebereiweiß ist erforderlich,<br />
damit das Gebäck gut aufgeht und seine Form<br />
behält.<br />
Im Ganzen ohne Fett in der Pfanne oder auf einem<br />
Backblech im Ofen frisch geröstet und dann über<br />
den Salat gestreut, machen Bucheckern den Salatgenuss<br />
perfekt. Wer mag, kann die kleinen Nüsse<br />
nach dem Rösten etwas salzen und als Snack pur<br />
oder in Salat essen. Sie schmecken aber auch hervorragend,<br />
wenn man sie mit etwas Zucker in der<br />
Pfanne karamellisiert.<br />
Übrigens: Roh sollte man Bucheckern nicht essen,<br />
denn die Samen enthalten den schwach giftigen<br />
Stoff „Fagin“ <strong>–</strong> benannt nach „Fagus“, dem wissenschaftlichen<br />
Namen der Buche <strong>–</strong> der in größeren<br />
Mengen Bauch- und Kopfschmerzen verursacht.<br />
Vor allem Kinder sollten daher möglichst keine<br />
rohen Bucheckern essen. Durch Erhitzen <strong>–</strong> etwa<br />
durch einige Minuten langes Rösten in der Pfanne <strong>–</strong><br />
werden die Giftstoffe abgebaut; kleine Mengen sind<br />
aber auch roh meist unbedenklich. Tipp: Die Bucheckern<br />
mit kochendem Wasser übergießen, dann<br />
schwimmen die hohlen Früchte oben und die Schale<br />
lässt sich viel leichter entfernen. (cw)<br />
Das begehrte Saatgut: Bucheckern für viele neue<br />
Bäume.<br />
8<br />
Winter 2023
die von der Forstsaatgut-Beratungsstelle Oerrel für den Ernteeinsatz<br />
gestellt wird. Auch Swea Lüdemann, Praktikantin<br />
bei der Beratungsstelle, und Lohnunternehmer Mathias Kiefer<br />
packen kräftig mit an. Das fünfköpfige Team legt die<br />
Netze zusammen, schleift sie zur Maschine und schaufelt den<br />
Inhalt hinein. Eine Zentrifuge trennt die Blätter vom schwereren<br />
Inhalt der Netze. Durch ein rüttelndes Sieb fallen die<br />
Früchte in einen Auffangbehälter. Alles andere pustet ein<br />
Gebläse zurück in den Wald. Am Ende landet das wertvolle<br />
Saatgut in weißen Säcken. „3.000 Bucheckern wiegen etwa<br />
ein Kilogramm, aber nur aus etwa jedem dritten Samen<br />
wächst am Ende auch ein Baum“, erklärt der Forstunternehmer.<br />
„Wir ernten hier unter Buchen, die alle älter als 150 Jahre<br />
sind, Saatgut der höchsten Qualität“, betont Bernd Westphalen.<br />
Die Bucheckern könne man auch essen oder Öl<br />
daraus pressen, aber diese seien allein zur Zucht von neuen<br />
Buchen bestimmt, erklärt der Förster und zertifizierte Waldpädagoge.<br />
Nur die Bucheckern vitaler und gesunder Buchen<br />
in ausgewählten und geprüften zugelassenen Erntebeständen<br />
dürfen als Saatgut geerntet werden. Bei diesem zertifizierten<br />
Die Rotbuche <strong>–</strong> tief verwurzelt in Mitteleuropa<br />
Die Rotbuche (Fagus sylvatica)<br />
<strong>–</strong> oder einfach Buche <strong>–</strong> ist mit<br />
einem Anteil von etwa 16 Prozent<br />
der häufigste Laubbaum in den<br />
Wäldern Deutschlands. In der<br />
Schweiz beträgt ihr Anteil sogar<br />
19 Prozent, in Österreich rund<br />
neun Prozent. Die Rotbuche<br />
<strong>–</strong> zweimal von der Dr. Silvius<br />
Wodarz-Stiftung zum „Baum des<br />
Jahres“ gekürt (1990 und 2022)<br />
<strong>–</strong> ist die dominierende Baumart<br />
in den natürlichen Waldgesellschaften<br />
Mitteleuropas. Buchen<br />
können auf unterschiedlichen<br />
Standorten wachsen, solange die<br />
Böden nicht extrem nass oder<br />
extrem trocken sind. Der Buche<br />
wird eine hohe Anpassungsfähigkeit<br />
an ihre Umgebung<br />
bescheinigt. Dies könnte sich<br />
hinsichtlich des Klimawandels<br />
als sehr vorteilhaft erweisen:<br />
Häufigeren Trockenperioden<br />
begegnet die Rotbuche mit einer<br />
abnehmenden Blattdichte im<br />
Kronenbereich. Somit verringert<br />
sich der Wasserverlust durch<br />
Verdunstung. Zudem können Niederschläge<br />
an der glatten Rinde<br />
deutlich schneller nach unten<br />
ablaufen als bei Nadelbäumen.<br />
Der Namensteil „Rot“ bezieht sich<br />
übrigens auf die Färbung des Holzes.<br />
Die Rotbuche heißt so, weil<br />
ihr an sich eher weiß-gelbes Holz<br />
einen leicht rötlichen Einschlag<br />
hat. Dadurch unterscheidet sich<br />
die Rotbuche von der Hainbuche<br />
(Carpinus betulus), die auch<br />
„Weißbuche“ genannt wird, weil<br />
ihr Holz fast weiß ist. Der zweite<br />
Namensteil „Buche“ führt in die<br />
Irre: Die Hainbuche ist nämlich<br />
gar keine Buche, sondern sieht<br />
nur aus wie eine. Genauer: Größe,<br />
Form, Blätter und Rinde erinnern<br />
an die Rotbuche. Tatsächlich<br />
gehört die Hainbuche zur Familie<br />
der Birkengewächse.<br />
Die Rotbuche ist nicht die Buche<br />
mit den roten bis schwarz-roten<br />
Blättern, die in Parks, auf Friedhöfen<br />
und größeren Gärten häufig<br />
zu sehen ist. Dieser auffällige<br />
Baum ist die Blut-Buche, eine kultivierte<br />
Varietät der Rotbuche,<br />
und Rotbuche ist der botanisch<br />
korrekte Namen für die grünblättrige<br />
Buche in unseren Wäldern.<br />
Das Holz der Rotbuche ist begehrt<br />
und vielseitig verwendbar: Rotbuchenholz<br />
ist sehr hart und<br />
wird sowohl als Massivholz als<br />
auch zur Herstellung von Sperrholz<br />
im Möbelbau eingesetzt.<br />
Auch im Treppenbau sowie für<br />
die Produktion von Holzspielzeug,<br />
Griffen, Zollstöcken, Eisstielen<br />
oder Pommesgabeln wird<br />
Buchenholz verwendet. Grillfreunde<br />
schwören auf Holzkohle<br />
aus Buchenholz, das seit alters<br />
her auch zum Räuchern verwendet<br />
wird. Buchenholz ist auch<br />
als Brennholz sehr beliebt: Es hat<br />
einen hohen Heizwert und sein<br />
Flammenbild gilt als besonders<br />
schön.<br />
Das natürliche Verbreitungsgebiet<br />
der Buche erstreckt sich<br />
vom Atlantik im Westen bis zum<br />
Schwarzen Meer im Osten und<br />
vom Süden Skandinaviens bis<br />
Sizilien. Waldbau-Experten gehen<br />
jedoch davon aus, dass die natürliche<br />
Ausbreitung der Buche noch<br />
nicht abgeschlossen ist. Die Rotbuche<br />
kann Wuchshöhen von<br />
bis zu 30 Meter, im dichten Wald<br />
auch bis zu 45 Meter erreichen.<br />
Buchen können bis zu 350 Jahre<br />
alt werden, in Einzelfällen auch<br />
älter. Die sogenannte Schäferbuche,<br />
die in der Nähe des mecklenburgischen<br />
Ortes Dobbin<br />
steht, ist laut Liste der Deutschen<br />
Dendrologischen Gesellschaft mit<br />
einem Umfang von 8,6 Metern die<br />
dickste Buche Deutschlands. (cw)<br />
Winter 2023 9
„forstlichen Vermehrungsgut“ sind auch die Nachkommen<br />
auf Qualität, Vitalität und Form geprüft.<br />
„Die Herkunft des Saatguts wird genau verzeichnet, damit<br />
es später wieder auf ähnlichen Standorten verwendet werden<br />
kann, denn die Baumarten sind an spezifische Klimabereiche<br />
angepasst und wachsen nur dort stabil und sicher“, erläutert<br />
Bernd Westphalen. Um standortgerechte Bäume nachpflanzen<br />
zu können und sicher zu sein, dass sie gut gedeihen, sei<br />
die genaue Katalogisierung unverzichtbar: „Wenn wir nicht<br />
wissen, woher junge Bäume oder Saatgut stammen, dann<br />
wissen wir auch nicht, wie sie wachsen, ob sie zur Holzernte<br />
geeignet sind oder wie sie auf bestimmte Krankheiten reagieren“,<br />
betont der Förster. Bei der Bewirtschaftung des Saatgutbestandes<br />
muss er darauf achten, dass immer genügend<br />
Platz bleibt, um die Netze auslegen zu können. Besonders<br />
gute Bäume lässt er stehen, damit sie kräftig Samen produzieren.<br />
Die Forstsaatgut-Beratungsstelle Oerrel arbeitet die<br />
Ernte auf, bewahrt das Saatgut oder lässt in Forstbaumschulen<br />
Bäume daraus züchten.<br />
Allerdings: Nicht in jedem zur Ernte anerkannten Buchenbestand<br />
tragen in diesem Jahr die Bäume genügend Früchte,<br />
damit sich die Netzernte lohnt. Deshalb wurden im Vorfeld<br />
stichprobenartig in ganz Niedersachsen die Baumkronen<br />
begutachtet, um eine Ernteprognose zu stellen. Die in den<br />
Wenn Netze über sehr weite Strecken gezogen werden müssen,<br />
erledigt Lohnunternehmer Mathias Kiefer das mit dem<br />
„Eisernen Pferd."<br />
Netzen gesammelten Bucheckern werden mit Hilfe der Sortiermaschine<br />
bereits im Wald von groben Verunreinigungen<br />
befreit. Mathias Kiefer und sein Team schaffen am Tag etwa<br />
9.000 Quadratmeter Netz. In der Forstsaatgut-Beratungsstelle<br />
im Forstamt Oerrel wird das hochwertige Saatgut gereinigt,<br />
nachgereift, verkauft <strong>–</strong> oder für die nächsten Jahre in Kühl-<br />
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10<br />
Winter 2023
ausgewählten Rotbuchen Bucheckern geerntet. Zum Vergleich:<br />
Im bisherigen Rekordjahr 2011 waren es 700 Bäume.<br />
Damals habe das gewonnene Saatgut ausgereicht, um daraus<br />
ungefähr 23 Millionen Setzlinge zur Auffrischung der<br />
Buchenbestände zu züchten.<br />
Die Bucheckern-Ernte ist eingebracht: Das fünfköpfige<br />
Ernte-Team und Revierförster Bernd Westphalen (rechts)<br />
sind mit der Ausbeute zufrieden.<br />
kammern eingelagert, denn der Vorrat muss Jahre mit spärlicher<br />
Ernte überbrücken. „Wir erwarten, dass uns landesweit<br />
etwa drei bis vier Tonnen Bucheckern ins Netz gehen“, sagt<br />
Mathias Kiefer. Die Menge reiche aus, um drei bis vier Millionen<br />
Buchensetzlinge anzuziehen. Insgesamt werden in den<br />
niedersächsischen Landesforsten in dieser Saison von 300<br />
Die natürliche Verbreitung der Samen von Buchen und<br />
Eicheln erfolgt häufig über Eichhörnchen, Eichelhäher und<br />
Tauben. „Bucheckern bilden im Herbst besonders für Kleinsäuger,<br />
Vögel, Wildschweine, Rotwild und Damwild eine<br />
wichtige Nahrungsgrundlage“, weiß Bernd Westphalen. In<br />
den sogenannten Mastjahren werden mehr Samen gebildet<br />
als die Tiere fressen. Alles was übrig bleibt, erhöht die Chance<br />
eines erfolgreichen Auskeimens. Die „Überproduktion“ an<br />
Samen ist für den einzelnen Baum zwar sehr kräftezehrend<br />
und im folgenden Jahr werden weniger Bucheckern ausgebildet,<br />
dennoch unterstützen die Mastjahre den Fortbestand<br />
der Art. Und auch der Mensch profitiert: In Zeiten des Klimawandels<br />
brauchen die Landesforsten einen größeren Vorrat<br />
an zertifiziertem Saatgut, um notfalls <strong>–</strong> etwa nach Käferfraß<br />
oder Sturm <strong>–</strong> auch große Flächen neu mit Buchen<br />
bepflanzen zu können.<br />
Die Niedersächsischen Landesforsten im Internet:<br />
www.landesforsten.de<br />
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Winter 2023 11
Infos, Tipps & Trends <strong>–</strong> für Sie entdeckt zwischen Elbestrand und Heidesand<br />
Weihnachtliches und Winterliches in der Urlaubsregion Ebstorf<br />
Weihnachtlicher<br />
Klosterflecken<br />
Wenn die Weihnachtsbeleuchtung<br />
die Straßen des<br />
Klosterfleckens erhellt, dann<br />
ist auch der Weihnachtsmarkt<br />
am Kloster nicht weit. Er hat<br />
Tradition, immer am 1. Advents<br />
wochenende, immer auf<br />
dem Klostervorplatz, und<br />
auch immer in Verbindung<br />
mit Kloster und Kirche.<br />
Weihnachtlich geschmückte<br />
Holz-Hütten mit Kunsthandwerk<br />
und kulinarischen Köstlichkeiten<br />
laden auf dem<br />
Platz zwischen Mauritiusschule<br />
und Kloster ein, die<br />
heimelige Atmosphäre zu<br />
genießen. Karussell, Whiskywagen,<br />
Musik an vielen Stellen,<br />
aber auch Tiere und ein<br />
Motorsägen-Künstler berei-<br />
lauschen. Am Sonntag,<br />
1. Advent entzündet der<br />
Samtgemeindebürgermeister<br />
dann auf dem Platz die<br />
1. Kerze auf dem großen<br />
Adventskranz, bevor dann<br />
mit Trompetenklang um<br />
18:00 Uhr das Fest beendet<br />
wird.<br />
Wer es zum 1. Advent<br />
nicht in den Klosterflecken<br />
schafft, kann dennoch die<br />
weihnachtliche Atmosphäre<br />
des Klosterfleckens genießen:<br />
Weihnachtsstimmung in Ebstorf <strong>–</strong> direkt am Kloster.<br />
Jeden Sonntag beim Anzünden<br />
chern den Platz. Das Besondere<br />
an dem Weihnachtsmarkt<br />
aber ist die Nähe zum<br />
Kloster, das seinen Kreuzgang<br />
öffnet und Besucher<br />
unter dem Schutz der Gilde<br />
einlädt, die über 600 Jahre<br />
alten, im Kerzenlicht erhellten<br />
Gänge zu erkunden. Im<br />
Refektorium sind Kinder eingeladen,<br />
zu basteln oder den<br />
Weihnachtsmann zu besuchen,<br />
und in der Klosterkirche<br />
kann man den Konzerten<br />
der Kerze auf dem grochern<br />
ßen Adventskranz auf dem<br />
Winkelplatz mit Musik oder<br />
beim täglichen Öffnen des<br />
wirtschaftlichen Adventskalenders<br />
in den Geschäften.<br />
Das Kloster öffnet am<br />
3. Ad vent noch einmal seine<br />
Orte und Wege der Besinnung...<br />
Kunst, Kultur, Natur und Geschichte in der<br />
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Urlaubsregion Ebstorf !<br />
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Der schneebedeckte Superintendentengang zum Kloster<br />
Ebstorf.<br />
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wandern Sie auf besonderen Besinnungswegen,<br />
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Radreiseregion oder erleben Sie unseren Dorf<strong>–</strong><br />
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Infos bei der Tourist-Info Ebstorf, www.urlaubsregion-ebstorf.de<br />
Tel. (0 58 22) 29 96, touristinfo@ebstorf.de<br />
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12<br />
Winter 2023
Infos, Tipps & Trends <strong>–</strong> für Sie entdeckt zwischen Elbestrand und Heidesand<br />
Winterliche Behaglichkeit, Ruhe und Weite am InspirationsWeg.<br />
Türen und lädt zum Kreuzgangsingen<br />
mit Kerzenlicht<br />
ein <strong>–</strong> Weihnachtslieder singen<br />
und durch die mittelalterlichen<br />
Gänge gehen <strong>–</strong> ein<br />
ganz besonderes Erlebnis in<br />
dieser Zeit.<br />
Winterwandern auf den<br />
Besinnungswegen<br />
Wenn einen dann die Tage<br />
zwischen den Jahren zur<br />
Ruhe kommen lassen, und<br />
das Neue Jahr mit sonnigen<br />
Tagen bei trockenem Frost<br />
Lust aufs Wandern macht,<br />
lädt die Urlaubsregion Ebstorf<br />
ein, seine Besinnungswege<br />
zu erkunden. Für jeden ist<br />
etwas dabei mit Tourenlängen<br />
zwischen 4,2 und 12 km.<br />
So säumen 15 Tafeln der<br />
heimischen Künstlerin Frauke<br />
Thein den 7,2 km langen<br />
InspirationsWeg durch<br />
Wald, Wiesen und entlang<br />
von Feldern. Er beginnt im<br />
Domänenpark in Ebstorf<br />
hinter dem Kloster und endet<br />
an der über 100 Jahre alten<br />
Feldsteinkirche in Hanstedt I.<br />
Sehr passend werden die<br />
ausdrucksstarken Bilder, die<br />
menschliche Gefühle darstellen,<br />
von der Natur aufgenommen.<br />
Texte und Bibelzitate<br />
ergänzen die Betrachtung.<br />
In Hanstedt I angekommen,<br />
lädt der kürzere<br />
Tafel mit Bildern, Texten und Bibelzitaten der Künstlerin Frauke Thein am Schöpfungsweg.<br />
Auferstehungsweg über 4,2<br />
km ein, wieder den Rückweg<br />
nach Ebstorf entlang des<br />
Schwienautales anzutreten.<br />
Er hat seinen Namen von den<br />
13 Tafeln zum Thema Auferstehung,<br />
die der Künstler<br />
Werner Steinbrecher geschaffen<br />
hat, und führt durch eine<br />
abwechslungsreiche Landschaft<br />
zurück bis zum Kloster<br />
Ebstorf.<br />
Eine andere wunderbare<br />
Möglichkeit, Winterlandschaft<br />
in Verbindung mit<br />
Kunst und Kultur zu genießen,<br />
ist der Schöpfungsweg<br />
über 5,8 km, der gerade in<br />
dieser Zeit seine Wirkung<br />
nicht verfehlt. Auf neun farbenfrohen<br />
Tafeln, die ebenfalls<br />
der Künstler Werner<br />
Steinbrecher geschaffen hat,<br />
wird eindrucksvoll die<br />
Geschichte der Schöpfung<br />
erzählt. Sie beginnt mit dem<br />
Tohuwabohu (Chaos) im<br />
Zentrum Ebstorfs und endet<br />
mit dem bunten Epilog vor<br />
Melzingen. Wer Ebstorf als<br />
Ausgangs- und Endpunkt<br />
wählt, kann hier nach einer<br />
eindrucksvollen Wanderung<br />
die Gastronomie genießen<br />
und den Tag entspannt Revue<br />
passieren lassen. Für Gruppen<br />
besteht die Möglichkeit,<br />
auch das Café im Arboretum<br />
Melzingen am Ende des<br />
Schöpfungsweges zu buchen.<br />
Eine Anmeldung bei der<br />
Tourist-Info in Ebstorf ist in<br />
den Wintermonten dafür<br />
nötig, ebenso, wenn ein<br />
Shuttleservice erforderlich<br />
ist. Nähere Infos unter<br />
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Winter 2023 13
taunen taunen un un<br />
achen achen unterm<br />
eetdac<br />
eetdac<br />
von Carsten Weede<br />
Bei einer Führung im Freilichtmuseum Rieck<br />
Haus in Hamburg-Curslack vermitteln Arno<br />
Becker und Christel Dobslaff anschaulich, wie<br />
Menschen in den Vierlanden vor der industriellen<br />
Revolution gelebt haben.<br />
Delfter Fliesen schmücken die gute Stube im Rieck Haus.<br />
Auch der prächtige Kachelofen zeugt vom einstigen Wohlstand<br />
der Bauern in den Vierlanden. Die Bauernfamilie<br />
Rieck hat hier über mehrere Jahrhunderte gelebt - und<br />
das nicht schlecht. Denn die fruchtbaren Böden, die<br />
gute Lage an der Elbe, Fleiß und Erfindungsreichtum der<br />
Landwirte und Gartenbauer ließen die Vier- und Marschlande<br />
prosperieren.<br />
Foto: Frank Drynda<br />
Im Vierländer Freilichtmuseum Rieck Haus können Besucher<br />
hautnah erleben, wie sich bäuerliches Leben in vergangenen<br />
Jahrhunderten abspielte. Wer sich für das Landleben vor der<br />
Mechanisierung der Landwirtschaft im 19. und 20. Jahrhundert<br />
interessiert, ist hier goldrichtig. „Das Rieck Haus<br />
wurde im Jahr 1533 in Curslack erbaut und ist damit das<br />
älteste noch erhaltene niederdeutsche Fachhallenhaus in den<br />
Vier- und Marschlanden und eines der ältesten erhaltenen<br />
Bauernhäuser Norddeutschlands überhaupt“, erzählt Arno<br />
Becker. Der Gästeführer bietet Besuchern des Freilichtmuseums<br />
tiefe Einblicke in die bäuerliche Kultur vergangener<br />
Epochen, als noch alle Arbeitsschritte durch Tier- und Menschenkraft<br />
erfolgten. „Da gab es viel zu tun: Umgraben und<br />
Pflügen, Säen, Ernten, Dreschen, Heu machen, Futter bereiten<br />
<strong>–</strong> dazu kommt noch die Säuberung der Be- und Entwässerungsgräben,<br />
wofür sich als „Klei-Smieter“ allerdings<br />
meist Knechte aus dem Kehdinger Land verdingten“, weiß<br />
Arno Becker. Der Hufner nutzte viele, teils selbst entwickelte<br />
Spezialwerkzeuge, die die Arbeit erleichterten. Im Freilichtmuseum<br />
werden zahlreiche dieser Werkzeuge gezeigt. „Wenn<br />
keine Arbeit auf dem Feld anfiel und das Vieh versorgt war,<br />
gab es immer am Haus oder an Geräten etwas auszubessern“,<br />
erklärt der Gästeführer. Zahlreiche seltene Relikte historischer<br />
Landwirtschaft sind auf dem Museumsgelände in Hamburg-Curslack<br />
zu bestaunen, darunter die reetgedeckte<br />
Scheune, der Sechsruten-Heuberg, das Backhaus und die<br />
Feldentwässerungsmühle.<br />
Zum Ende des 15. Jahrhunderts war die vollständige Eindeichung<br />
der Vierlande weitgehend abgeschlossen. Im Zuge<br />
der dann einsetzenden weiteren Besiedelung Curslacks wurde<br />
das Rieck Haus erbaut. „Es ist mit seinen ältesten Teilen<br />
das letzte erhaltene Beispiel dieser speziellen Form des Nie-<br />
14 Winter 2023
Die Gästeführer Arno Becker und Christel Dobslaff schildern<br />
humorvoll Leben und Arbeiten sowie besonderes<br />
Brauchtum in den Vier- und Marschlanden.<br />
Foto: Harald Kröhnke<br />
Das Rieck Haus liegt direkt hinter dem Curslacker Deich.<br />
Durch einen wunderschön angelegten Bauerngarten<br />
führt der Weg zum Eingang. Foto: Carsten Weede<br />
derdeutschen Fachhallenhauses in den Vierlanden“, weiß<br />
Arno Becker. Die Bauart ist verbreitet von den Niederlanden<br />
bis nach Danzig. Zwei Reihen von Holzständern tragen das<br />
Dach und unterteilen das Haus in Gefache. Menschen und<br />
Tiere lebten im selben Gebäude: Wohn-, Arbeitsbereich und<br />
Ställe befinden sich unter einem Dach. Auf dem Dachboden<br />
lagerten meist Heu und Stroh zur Versorgung der Tiere, während<br />
die ungedroschene Getreideernte in der Regel ihren<br />
Platz auf dem Heuberg fand. Einzige Wärmequelle im Haus<br />
ist eine offene Feuerstelle ohne Schornstein.<br />
Im Jahr 1663 sind Wohnteil und Giebelseiten erneuert<br />
worden. Damals erweiterte man wahrscheinlich auch einige<br />
Räumlichkeiten. Daran erinnern eingeschnitzte Inschriften<br />
im Sturz der Seitentür und in einem Balken auf der Hofseite.<br />
Das Rieck Haus ist nach der hier ansässigen Familie Rieck<br />
benannt. Es ist als Hufner-Haus errichtet worden, also als<br />
Wohnstätte für einen Bauern, der auf eigenem Grund wirtschaftete.<br />
Zu einem Bauernhaus dieser Größe gehörten etwa<br />
36 Hektar Land. Dass der über Jahrhunderte bewirtschaftete<br />
Hof einst ein wohlhabender Betrieb war, verraten die Verzierungen<br />
der Hofgebäude und Ziegelausschmückungen im<br />
Haupthaus. Wer mehr über die Hintergründe für den Reichtum<br />
in diesem mit Delfter Fliesen und Vierländer Intarsien-<br />
Möbeln ausgestatteten Hufner-Haus wissen will, dem sei<br />
eine Führung mit Arno Becker ans Herz gelegt. Mit manchen<br />
Döntjes unterlegt, schildert er humorvoll Leben und Arbeiten<br />
sowie besonderes Brauchtum in den Vier- und Marschlanden.<br />
Der Gästeführer erklärt zum Beispiel, was es mit den Vierländer<br />
Stubenküken auf sich hat. Viele Redensarten wie:<br />
„Habt ihr Säcke vor den Türen?“, „Mensch, leg doch mal<br />
Die ausgebaute archimedische Schraube gehört zur Feldentwässerungsmühle.<br />
Mit Hilfe der hölzernen Gewindeschnecke<br />
wurde das Wasser aus niedrigen Gräben in höher gelegene<br />
befördert. Hunderte von windbetriebenen Feldentwässerungsmühlen<br />
gab es einst in den Vier- und Marschlanden <strong>–</strong><br />
die im Freilichtmuseum Rieck Haus ist die letzte davon.<br />
Foto: Carsten Weede<br />
Christel Dobslaff und Arno Becker zeigen die zugemauerte<br />
Tür der deichseitigen Giebelfront. Dahinter befand<br />
sich ursprünglich ein Durchgang zum Flett. Die kunstvollen<br />
Ziegelausschmückungen sind ein weiterer Beleg<br />
für den Wohlstand der Vierländer Bauern.<br />
<br />
Foto: Harald Kröhnke<br />
Winter 2023 15
Im Rieck Haus haben drei Generationen Bauern, Mägde<br />
und Knechte sowie Rinder, Pferde und Hühner unter einem<br />
Dach gelebt. Wie das war, erfahren große und kleine<br />
Besucher in der Dauerausstellung im Museum. Gezeigt<br />
wird auch ein Alkoven, in dem Knechte und Mägde damals<br />
geschlafen haben. <br />
Foto: Carsten Weede<br />
Unter der Sitzfläche der „Hühnerbank“ wurden frisch<br />
geschlüpfte Küken warm gehalten. Im Haus konnten die<br />
Stubenküken die Kälte im Winter überleben. Anhand der<br />
Hühnerbank und anderer Gegenstände erklärt Arno<br />
Becker bei seinen Führungen im Rieck Haus den Ursprung<br />
einiger vertrauter Redensarten. Foto: Frank Drynda<br />
´nen Zahn zu, du Tranfunzel“, „ins Fettnäpfchen treten“ oder<br />
„die Tafel aufheben“ haben die meisten sicherlich schon einmal<br />
gehört. Bei den Führungen im Rieck Haus erklärt Arno<br />
Becker anhand der Hühnerbank und anderer Gegenstände den<br />
Ursprung einiger dieser vertrauten Redensarten. „Lachen ,<br />
Staunen und Entdecken sollten doch bei keinem Ausflug<br />
fehlen“, meint seine Gästeführer-Kollegin Christel Dobslaff,<br />
die auf Wunsch auch Führungen auf Plattdeutsch anbietet. So<br />
haben die Gäste auf dem Gelände des Freilichtmuseums z.B.<br />
auch Gelegenheit, Bekanntschaft mit einem ganz besonderen<br />
„stillen Örtchen“ zu machen, nämlich Hamburgs einzigem<br />
reetgedeckten „Tante Meier“.<br />
Über Generationen lebte Familie Rieck auf und von ihrem<br />
Hof. Ab 1900 verfiel die Hofanlage aber immens. Familie<br />
Rieck bewirtschaftete sie noch bis zum Beginn des Zweiten<br />
Weltkrieges und verkaufte 1940 das Haus an die Hansestadt<br />
Hamburg. Nach einer ersten notdürftigen Sicherung wurde<br />
der gesamte Hof ab 1949 unter der Regie des Denkmalschutzamtes<br />
von Grund auf restauriert. 1954 übernahm ihn<br />
schließlich das Altonaer Museum als Außenstelle und eröffnete<br />
auf dem Gelände ein Freilichtmuseum, das nun seit<br />
2012 zur Museumslandschaft Bergedorf gehört. „Wir hatten<br />
das große Glück, Elfriede Rieck und deren Tochter Christel<br />
Eggers <strong>–</strong> ehemalige Besitzerinnen des Rieck Hauses <strong>–</strong> kennenzulernen.<br />
Beide waren bis zu ihrem Tode mit Leib und<br />
Seele Museumswartinnen im Rieck Haus. Von ihnen haben<br />
wir vieles über Entwicklung und Veränderung der Lebensumstände,<br />
Traditionen und Gewohnheiten der Menschen auf<br />
dem Hof im Laufe der Jahrhunderte erfahren“, erzählt Christel<br />
Dobslaff. Aus diesem wertvollen Fundus schöpfen die<br />
beiden Gästeführer bis heute. Wohl auch deshalb zeichnen<br />
sich ihre Führungen durch besondere Authentizität und<br />
Lebendigkeit aus.<br />
Wie in früheren Jahrhunderten setzt sich die Hofanlage<br />
heute wieder aus verschiedenen Gebäuden zusammen. Zum<br />
denkmalgeschützten Gebäude-Ensemble gehören neben der<br />
historischen Feldentwässerungsmühle auch das Backhaus<br />
und die gebohlte, reetgedeckte Scheune aus dem 17. Jahrhundert.<br />
<br />
Foto: Carsten Weede<br />
Auf der Diele des Rieck Hauses werden Transportgeräte wie<br />
Leiterwagen, Schottsche Karre und hölzerne Schubkarren<br />
sowie zahlreiche verschiedene landwirtschaftliche Arbeitsgeräte<br />
gezeigt. Foto: Carsten Weede<br />
16<br />
Winter 2023
Der Wohnbereich im Haus wird in Lütt Döns und Groot<br />
Döns unterteilt, in kleine und große Stube. In der kleinen<br />
lebten die alten Bauersleute als „Altenteiler“, nachdem sie<br />
das Anwesen an die nächste Generation übergeben hatten. In<br />
der großen wohnte die Bauernfamilie, die den Hof bewirtschaftete.<br />
Vor den Stuben liegt das Flett mit der offenen Feuerstelle<br />
zum Kochen, daneben die große Tafel, an der Gesinde<br />
und Bauerfamilie aßen. Bei Bedarf hatten hier auch<br />
Spinnrad und Webstuhl ihren Platz. Bis Mitte des 17. Jahrhunderts<br />
bildete das Flett den eigentlichen Wohnbereich.<br />
Hier schlief man auf Strohmatten um das Feuer herum auf<br />
dem Boden. Damit vom Stallbereich kein Staub und Dreck<br />
herüber wehen konnte, trennte ein Leinentuch den Flettbereich<br />
von der Diele. In der Diele zeigt sich das enge<br />
Zusammenleben von Menschen und Tieren unter demselben<br />
Dach. Denn dort in den Abseiten, den sogenannten Fächern,<br />
stand das Vieh und wurde von der Diele aus gefüttert. Mägde<br />
und Knechte schliefen ursprünglich auf den Hillen, den Zwischenböden<br />
zwischen Ställen und Dachboden. Ab etwa 1700<br />
erhielten sie eigene Alkoven auf der Diele: die Mägde am<br />
Kuhstall, die Knechte am Pferdestall.<br />
Trotz der Feuerstelle und der das Haus leicht aufwärmenden<br />
Stalltiere war es im Winter auf dem Flett nicht wesentlich<br />
wärmer als draußen. Die nicht beheizbare Mittelkammer<br />
diente als Abstellraum: Hier standen Truhen und hier lagerte<br />
auch das kostbare Saat-Getreide. In manchen Fachhallenhäusern<br />
befand sich an dieser Stelle ein Backofen. Er wurde aber<br />
abgelöst durch die eigens gebauten, frei stehenden Backhäuser.<br />
Jedes Hufner-Haus in den Vierlanden hat ein eigenes<br />
Backhaus. Wegen der Brandgefahr steht es in einiger Entfernung<br />
zum Haupthaus. Es ist nicht mit Reet oder Stroh,<br />
sondern mit Ziegeln gedeckt. Der gewölbte Steinofen im<br />
Inneren wird über Stunden vorgeheizt, bevor die Brotlaibe<br />
eingeschoben und gebacken werden. „Das Backhaus im Freilichtmuseum<br />
Rieck Haus ist ein funktionstüchtiger Nachbau.<br />
Das Original am selben Platz wurde im Zweiten Weltkrieg<br />
zerstört“, erklärt Arno Becker.<br />
Wie in früheren Jahrhunderten setzt sich die Hofanlage<br />
heute wieder aus verschiedenen Gebäuden zusammen und<br />
umfasst neben dem Fachhallenhaus noch Backhaus, Feldentwässerungsmühle,<br />
Heubarg, Scheune und Garten. Früher gab<br />
es in den Vier- und Marschlanden zahlreiche Feldentwässerungsmühlen.<br />
Um 1700 standen allein an Bille und Elbe über<br />
200 Schöpfmühlen.<br />
In der Zeit um 1900 haben zentrale städtische Pumpwerke<br />
die Mühlen abgelöst. Die Schöpfmühlen sind vollständig aus<br />
der Landschaft verschwunden. Heute ist nur noch die<br />
Schöpfmühle beim Rieck Haus erhalten. Ursprünglich stand<br />
sie in Ochsenwerder. Stark beschädigt kam sie 1952 nach<br />
Curslack und wurde am Entwässerungsgraben des Museumsgrundstücks<br />
aufgestellt. Flügel, Schneckenkasten, Getriebe<br />
Christel Dobslaff und Arno Becker führen Besucher gern<br />
durch das Freilichtmuseum Rieck Haus, bieten aber auch<br />
andere Touren zu Sehenswürdigkeiten in den Vier- und<br />
Marschlanden an.<br />
<br />
Foto: Harald Kröhnke<br />
Auf dem Haubarg lagerte Erntegut, in der Regel ungedroschenes<br />
Getreide und Heu. Das Dach dieser besonderen<br />
Scheunenform konnte in der Höhe der Erntemenge angepasst<br />
werden. <br />
Foto: Carsten Weede<br />
Winter 2023 17
Im großen Garten des Freilichtmuseums wachsen zahlreiche<br />
Nutzpflanzen in Frühbeeten. Angebaut werden<br />
viele verschiedene Gemüse und Kräuter, zudem gibt es<br />
Sträucher mit Beerenobst und hochstämmige Obstbäume.<br />
<br />
Foto: Carsten Weede<br />
und Wasserschnecke mussten restauriert werden. Heute ist<br />
die Mühle wieder voll funktionsfähig. Als sie gebaut wurde,<br />
war sie Teil eines weitläufigen Be- und Entwässerungssystems<br />
aus Gräben und Mühlen. Die Bauern legten neben ihren<br />
Feldern Wassergräben an. Überschüssiges Regen- oder Hochwasser<br />
floss von dort in größere Sammelgräben. Schöpfmühlen<br />
hoben es zum weiteren Ablaufen in Kanäle, Bille oder<br />
Elbe. In Zeiten von langanhaltender Trockenheit förderten<br />
die Mühlen das kostbare Nass zur Bewässerung der Felder.<br />
Die Böden in den Vier- und Marschlanden sind sehr fruchtbar.<br />
Allerdings war das Wasser auch eine ständige Bedrohung<br />
für Bewohner der Marschen. Um den hohen Grundwasserspiegel<br />
der Region zu senken, waren ab 1600 holländische<br />
Mühlenbauer in die Vierlande gekommen. Ihr Know-how<br />
ermöglichte die regulierte Be- und Entwässerung und<br />
erschloss neue Anbauflächen.<br />
„Schon vor über 400 Jahren gab es einen regen Warenaustausch<br />
mit den Niederlanden, der auch zu einem regen Kulturaustausch<br />
führte“, erklärt Arno Becker. Deutsche Händler<br />
oder Walfänger, die in der Nordsee jagen, sahen in den Niederlanden<br />
die aktuellen Moden des Nachbarlandes. Die Niederländer<br />
beeinflussen so die norddeutsche Wohnkultur, die<br />
Kleidermoden, Stickmuster, Gartenwirtschaft und vieles<br />
mehr. In der großen Scheune des Freilichtmuseums werden<br />
in einer gesonderten Ausstellung Delfter Fliesen mit biblischen<br />
Motiven präsentiert. Solche Wandfliesen waren<br />
Exportschlager und nicht nur der Stolz vieler Stadtbürger,<br />
sondern auch der wohlhabenden Bauern in den Vier- und<br />
Marschlanden. Im Rieck Haus zeugen davon auch die vielen<br />
Delfter Fliesen in Lütt und Groot Döns.<br />
Eine weitere Rarität im Freilichtmuseum Rieck Haus ist der<br />
Haubarg: ein Speicher für ungedroschenes Getreide oder<br />
Heu. „Der Name leitet sich von Heu-Berg ab, dem zu bergenden<br />
Heu“, erklärt Arno Becker. Das zwischen sechs Pfeilern<br />
aufgehängte Dach ist höhenverstellbar.<br />
Mithilfe einer Winde wird die Höhe der geernteten Menge<br />
angepasst. „Der Haubarg am Rieck Haus stand ursprünglich<br />
in Allermöhe. Nach einem Sturm stürzte er ein und wurde<br />
Am Rand des Gartens stehen Magazinbeuten für Honigbienen.<br />
Früher hielten die Hufner in den Vierlanden Bienen,<br />
denn Honig war das wichtigste Süßmittel für die Speisezubereitung.<br />
Auch heute gibt es im Freilichtmuseum einen<br />
Imker, der mit Hilfe seiner „Immen“ den leckeren „Rieck<br />
Haus“-Honig produziert. Foto: Carsten Weede<br />
1954 hier wieder aufgebaut“, weiß der Gästeführer. Der Heubarg<br />
fasst rund 1.500 Zentner Heu oder Korn und stellt die<br />
älteste offene Scheunenform in den Marschlanden dar. Seine<br />
Besonderheit ist ein verschiebbares sechseckiges Reetzeltdach.<br />
Die Prozedur, das Dach bei Bedarf jeweils an den<br />
Ecken der Scheune mithilfe eines hölzernen Hebewerkes zu<br />
verschieben, ist sehr aufwendig: „Mehrere kräftige Personen<br />
sind dafür erforderlich“, sagt Arno Becker. Doch der Aufwand<br />
lohnte sich, denn so sorgte der Wind für ein optimales<br />
Nachtrocknen des Ernteguts. Da es auf einer erhöhten Plattform<br />
lagerte, war es außerdem vor Hochwasser geschützt.<br />
Zu dem Rieck-Anwesen gehört auch ein üppiger Bauerngarten.<br />
Neben einer bunten Mischung aus Zier- und Nutzpflanzen<br />
wachsen dort auch hochstämmige Obstbäume und<br />
Sträucher mit Beerenobst. Am Rand des Gartens stehen<br />
Magazinbeuten für Honigbienen. Früher hielten die Hufner<br />
in den Vierlanden Bienen, denn Honig war das wichtigste<br />
Süßmittel für die Speisezubereitung. Rohrzucker wurde erst<br />
als Kolonialware eingeführt und blieb lange ein teures<br />
Luxusgut, bis neue technische Verfahren die Zuckerproduktion<br />
aus Zuckerrüben ermöglichten. Auch heute gibt es einen<br />
Imker, der mit Hilfe seiner „Immen“ den leckeren „Rieck<br />
Haus“-Honig produziert.<br />
Vor dem Hufner-Haus ist der sogenannte Krühoff.<br />
Ursprünglich wuchsen im „Kräutergarten“ einheimische<br />
Kräuter und Gewürze. Die Kräuter waren für Heilanwendungen<br />
bei Mensch und Tier unerlässlich. Im 18. Jahrhundert<br />
weicht der Nutzgarten dem Ziergarten mit frisch geharkten<br />
kiesbestreuten Wegen und Buchsbaumhecken. Hier wuchsen<br />
unter anderem Rosen, Nelken, Astern, Veilchen, Lilien und<br />
Tulpen sowie Kräuter, die unter anderem für Wohlgerüche in<br />
Truhen und Schränken sorgten. Vom Parkplatz oder von der<br />
Bushaltestelle sind es nur wenige Schritte durch den Garten<br />
bis zur Eingangstür des Rieck Hauses. Hierbei muss man<br />
lediglich „über eine Brücke“ gehen, um in den Zauber der<br />
Vergangenheit einzutauchen.<br />
Das Rieckhaus im Internet: www.bergedorfer-<br />
museumslandschaft.de/ueber-uns/rieck-haus<br />
18<br />
Winter 2023
Das regionale Saison-Magazin<br />
<strong>Ausgabe</strong> 80 | Kostenlos für Sie zum Mitnehmen<br />
22. Jahrgang | Frühjahr 2023<br />
Land, Kultur & Lebensart zwischen Elbestrand und Heidesand · <strong>Ausgabe</strong> 80 · Frühjahr 2023<br />
Land, Kultur & Lebensart zwischen Elbestrand und Heidesand<br />
Nordic Walking<br />
Gelaufen wird bei jedem Wetter.<br />
Vom Zauber der Vogelstimmen<br />
Wenn man sie doch bloß alle unterscheiden könnte ...!<br />
Der Hittfelder, der ganz viel(e) bewegt<br />
Julia Heigel<br />
Professor Dr. Maximilian Gege <strong>–</strong> ein Urgestein der deutschen Umweltbewegung.<br />
Bezauberndes Boizenburg<br />
Fachwerkhäuser und Hafenromantik in naturnaher Flussauenlandschaft.<br />
Schrauber mit Leib und Seele<br />
Herbert Cohrs bringt alte Schmuckstücke zum Laufen.<br />
Volldampf voraus!<br />
Der Raddampfer „Kaiser Wilhelm“ startet in die neue Saison.<br />
und vieles mehr.<br />
Kunst mit Kettensäge<br />
Der Apfelgucker in Dora Garten an der Wassermühle Karoxbostel<br />
lädt ein zum Deutschen Mühlentag am 29. Mai 2023.<br />
Land, Kultur & Lebensart<br />
Das Jahres-Abo:<br />
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(4 <strong>Ausgabe</strong>n pro Jahr), Versandkostenpauschale 4,<strong>–</strong> € pro <strong>Ausgabe</strong><br />
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Schönes Leben Verlagsgarantie: Sie können Ihre Bestellung innerhalb von 2 Wochen ohne Angabe von Gründen schriftlich widerrufen. Per Brief, Fax oder E-Mail an Verlagskontor<br />
Schönes Leben, Harburger Straße 4, 21435 Stelle, Fax: 0 41 74 / 66 99 710, E-Mail: info@schoenes-leben.de. Durch den Widerruf entstehen keine Kosten. Das Abonnement läuft<br />
1 Jahr (4 <strong>Ausgabe</strong>n; Jahresbezugspreis von 16,<strong>–</strong> Euro; Berechnung bei 1. Lieferung) und endet automatisch und ohne Kündigung nach 4 <strong>Ausgabe</strong>n.<br />
Datenschutzinfo: Kontakt zum Datenschutzbeauftragten: Verlagskontor Schönes Leben, Harburger Straße 4, 21435 Stelle, Telefon 0 41 74 / 66 99 717. Pflichtfelder zum Vertragsabschluss<br />
erforderlich. Verarbeitung (auch durch Versand- und Zahlungsdienstleister) zur Vertragserfüllung sowie zu eigenen Werbezwecken (Art. 6 I b), f) DSGVO), solange für diese<br />
Zwecke oder aufgrund von Aufbewahrungspflichten erforderlich. Sie haben Rechte auf Auskunft, Berichtigung und Löschung oder Einschränkung der Verarbeitung, Widerspruch<br />
gegen die Verarbeitung, auf Datenübertragbarkeit und auf Beschwerde bei einer Aufsichtsbehörde.<br />
Winter 2023 19
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Tel. 04174 <strong>–</strong> 571 47 74<br />
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Öffnungszeiten: Donnerstag, Freitag, Samstag<br />
ab Öffnungszeiten: 13:00 Uhr, Donnerstag, Sonntag- und Freitag, Feiertag Samstag ab<br />
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20<br />
Winter 2023
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Willkommen<br />
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M E I N P L A T Z A N D E R E L B E<br />
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Öffnungszeiten: Mi. bis Sa. 14 bis 18 Uhr<br />
Sonn- und Feiertags 13 bis 18 Uhr<br />
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Sonn- und Feiertags 13 bis 18 Uhr<br />
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Mittwochs bis Sonntags<br />
sind wir von 14.00 - 18.00 Uhr für Sie da!<br />
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Telefon: 04263 9<strong>83</strong>386 · E-Mail: hofcafe@ewe.net<br />
Winter 2023 21
iner iner scenkt scenkt<br />
scönste<br />
otiv<br />
von Carsten Weede<br />
Ditmar Großkopf liebt Schnee und Eis. Der<br />
leidenschaftliche Naturfotograf wartet auch bei<br />
Kälte auf den richtigen Moment und bekommt<br />
manchmal bizarre Gebilde vor die Linse.<br />
Der Eisvogel ist das erklärte Lieblingsmotiv des Naturfotografen<br />
Ditmar Großkopf. Vielleicht liegt das auch am „Eis“<br />
in seinem Namen? Ditmar Großkopf hatte zahlreiche Begegnungen<br />
mit dem Eisvogel: Besonders oft hat den „Edelstein<br />
der Lüfte“ an seinen Nistplätzen am Junkernfeldsee und am<br />
Steller See fotografiert. Zahlreiche seiner spektakulären Naturaufnahmen<br />
wurden auch in „Schönes Leben“ abgedruckt.<br />
Ditmar Großkopf liebt Eis und Schnee. „Im Winter bin ich<br />
in meinem Element“, sagt der 73-jährige Naturfreund.<br />
„Schuld“ daran war sein 1894 geborener Großvater: „Als er<br />
Anfang der 1960er Jahre aus der damaligen DDR ausreisen<br />
durfte <strong>–</strong> wir waren bereits 1955 über die grüne Grenze geflüchtet<br />
<strong>–</strong> gab es noch ,richtige‘ Winter mit reichlich Schnee<br />
und Eis. Opas Motto: bei Wind und Wetter raus! ,Jibt ´ne jesunde<br />
Jesichtsfarbe und macht Kohldampf!‘, waren seine<br />
Worte.“ So stapften Großvater und Enkel durch den verschneiten<br />
Taunus: „Manchmal zog er meine Schwester und<br />
mich auch mit dem Schlitten durch die Gegend. Er war sein<br />
Leben lang sehr sportlich.“<br />
Der Winter hat seine ganz eigenen Reize. Gerade bei<br />
Frost und Schnee entdeckt der Naturfotograf Ditmar<br />
Großkopf bei seinen Ausflügen in die Winterlandschaft<br />
immer wieder besondere Motive.<br />
Fotos: Ditmar Großkopf/Christina Dohrmann (1)<br />
Ditmar Großkopf liebt den Winter und die Nordsee bei<br />
Cuxhaven.<br />
22 Winter 2023
Auf der Wasseroberfläche spiegeln sich die verschneiten<br />
Bäume. Viele schöne Wintermotive findet Ditmar Großkopf<br />
an den Gewässern in der Gemeinde Seevetal. Am Junkernfeldsee<br />
und am Steller See beobachtet er regelmäßig<br />
Vögel, Säugetiere und Amphibien.<br />
Vergängliche Pracht: Haareis braucht ganz besondere<br />
Bedingungen, damit es „wachsen“ kann. Das besondere<br />
Naturphänomen ist selten zu beobachten.<br />
Als Ditmar Großkopf später in den 80er und 90er Jahren<br />
in Berlin wohnte, gab es immer noch „richtige“ Winter, oft<br />
mit Temperaturen um minus 20 Grad Celsius. „Mehrmals<br />
war neben Schlachten- und Wannsee sogar die Havel zugefroren,<br />
so dass ich kilometerweit Schlittschuh laufen konnte.<br />
Mütze uff´n Kopp, mit dem Schal das Gesicht geschützt <strong>–</strong><br />
und los ging‘s.“<br />
Am schönsten seien für ihn Ruhe und Einsamkeit, die habe<br />
er selbst in Berlin finden können: „Keine menschlichen<br />
Spuren im jungfräulichen Schnee; bei der Kälte kaum Eisläufer<br />
unterwegs, klare reine Luft <strong>–</strong> Erholung pur für Körper,<br />
Geist und Seele!“<br />
Selbst heute, wenn er im November die letzten Pilze im<br />
Wald sammelt, stapft Ditmar Großkopf immer wieder gern<br />
mit nackten Füßen über geeiste Moosflächen. „Das ist einfach<br />
herrlich! Viel Verständnis ernte ich damit natürlich<br />
nicht“, sagt der Naturfotograf.<br />
Entscheidend für gute Fotos ist seiner Meinung nach nicht<br />
der Preis einer Kamera oder die Vielzahl an Optiken, sondern<br />
die Hingabe an die Fotografie. Er sagt von sich, dass er (wie<br />
in der Malerei auf Leinwand) an die Übertragung von Gefühlen<br />
auf Fotos glaubt, denn was man mit Liebe tue, das drücke<br />
sich auch im Endprodukt Foto aus: „Ich bin meine Bilder. Ich<br />
gebe dem Moment Dauer. Und das braucht seine Zeit, einen<br />
langen Atem.“<br />
Manchmal verharrt er stundenlang nahezu unbeweglich<br />
auf der Stelle, friert an Händen und Füßen. Dann freut er sich<br />
darauf, dass in seinem Auto die Thermoskanne mit heißem<br />
Tee wartet. Oft hat er vor dem Teetrinken wieder fantastische<br />
Fotos gemacht, die ihn für das Ausharren in der Kälte entschädigen.<br />
Manchmal sind es die kleinen Dinge, die ihn besonders<br />
faszinieren. Eine Entdeckung ist ihm besonders in<br />
Erinnerung geblieben: „Es ist schon ein paar Jahre her, da<br />
sah ich an einem kalten, schneelosen Tag im Wäldchen an<br />
der Wassermühle Karoxbostel zum allerersten Mal diese bizarren,<br />
schneeweißen Gebilde an einigen toten Ästen hängen.<br />
Es sah aus wie Zuckerwatte, was da an den Ästen hing“, erinnert<br />
sich der Naturfotograf. Selbstverständlich machte er<br />
einige Fotos von diesen wattebauschartigen, offensichtlich<br />
gefrorenen Büscheln. „Ich war sehr beeindruckt von diesem<br />
Eisvogel im Schnee: Die geschickten Fischjäger mit dem<br />
leuchtenden Gefieder sind Ditmar Großkopfs erklärtes<br />
Lieblingsmotiv. Wenn Seen, Teiche und sogar Flüsse zufrieren,<br />
hat es der Eisvogel schwer, Nahrung zu finden.<br />
Blick fürs Detail: Ditmar Großkopf nimmt auch kleine, vermeintlich<br />
unscheinbare Dinge wahr und hält sie im Foto<br />
fest.<br />
Winter 2023 23
RZ-FaMi-Stempel_2019.pdf 1 04.07.19 09:15<br />
„Der Winter zaubert besondere Stimmungen. Oft reichen<br />
dafür schon ein paar gefrorene Blätter“, sagt Ditmar<br />
Großkopf.<br />
Bildbeschreibung<br />
Es sieht fast aus wie Zuckerwatte: Das rauhe Klima, die<br />
Weite der Landschaft, die Vielfalt der Vogelwelt und lange,<br />
einsame Spaziergänge am Strand machen für Ditmar<br />
Großkopf den besonderen Reiz im Winter an der Nordsee<br />
aus.<br />
sonderbaren Naturschauspiel und wollte unbedingt herausfinden,<br />
was hinter diesem Phänomen steckt“, berichtet Ditmar<br />
Großkopf. Die Suche im Internet machte ihn schlauer: Bei<br />
den haarfeinen Fäden handelt es sich um eine besondere<br />
Form des Eises, das sogenannte Haareis oder die Eiswolle.<br />
„Bei diesem Naturphänomen bilden sich an abgestorbenen<br />
Ästen von Laubholz Haare aus Eis, die 30 bis 100 Millimeter<br />
lang und zum Teil nur 0,02 Millimeter dick sind“, heißt es<br />
dazu auf der Homepage der Bayerischen Landesanstalt für<br />
Weinbau und Gartenbau. „Zum Vergleich: das menschliche<br />
Durchschnittshaar ist 0,05 bis 0,08 Millimeter dick. Und wie<br />
unsere Haare wächst es von der Basis und schiebt sich auf<br />
diese Weise aus einem Stück Totholz heraus“, sagt der Naturfotograf.<br />
Das sei äußerst ungewöhnlich: „Normalerweise<br />
wachsen Eisstrukturen nämlich immer an ihrem Ende weiter.<br />
Die Besonderheit dieser Eisform ist also, dass sie nicht wie<br />
ein Eiszapfen an den Enden, sondern von ihrer Basis her<br />
wächst.“<br />
Ditmar Großkopf fand bei seinen Internet-Recherchen heraus,<br />
dass das Phänomen „Haareis“ Naturforscher schon länger<br />
beschäftigt: Bereits im Jahre 1<strong>83</strong>3 veröffentlichte Sir<br />
John Herschel eine bebilderte Abhandlung in der Zeitschrift<br />
„The London and Edinburgh Philosophical Magazine and<br />
Journal of Science“. Darin beschrieb er Eisgebilde als „bandoder<br />
hemdkrausenartige wellenförmige Masse, die scheinbar<br />
aus Längsrissen des Stiels im weichen Zustande hervorgequollen<br />
war.“<br />
Im Jahre 1918 beschäftigte sich der Meteorologe und berühmte<br />
Polarforscher Alfred Wegener <strong>–</strong> der Vater der Kontinentalverschiebungstheorie<br />
<strong>–</strong> mit dem Haareis auf nassem<br />
Totholz. Er vermutete damals als Auslöser einen „schimmelartigen<br />
Pilz“. Es gelang ihm, auf mitgenommenen Hölzern<br />
erneut Haareis zu erzeugen. Alfred Wegener vermutete einen<br />
Zusammenhang der Haareisbildung mit dem auf der Holzoberfläche<br />
beobachteten Pilzmycel.<br />
„Diese Vermutung wurde 90 Jahre später weitgehend<br />
durch eine biophysikalische Studie von den Schweizer Wissenschaftlern<br />
Dr. Gerhart Wagner und Professor Dr. Christian<br />
Mätzler bestätigt“, weiß Ditmar Großkopf. Nach dieser Studie<br />
wird Haareis durch das Myzel winteraktiver Pilze ausgelöst,<br />
deren aerober Stoffwechsel Gase produziert, die das im<br />
Holz vorhandene Wasser an die Oberfläche verdrängen. Der<br />
24<br />
Winter 2023
Kontraste: Leuchtend rote Wildfrüchte mit weißen<br />
Eiskristallen „gepudert“.<br />
Schnee und Eis haben Sträucher und Bäume überzogen.<br />
Klare Luft und klirrende Kälte sind beim Betrachten des<br />
Fotos fast zu spüren.<br />
Haareisforscher Christian Mätzler beschäftigte sich auch im<br />
Ruhestand weiter mit diesem Naturphänomen. Der emeritierte<br />
Professor am Institut für Angewandte Physik der Universität<br />
Bern hat herausgefunden, dass Haareis nur auf abgestorbenen<br />
Ästen von Laubgehölzen wächst, die von der Rosagetönten<br />
Gallertkruste (Exidiopsis effusa) besiedelt sind. Die<br />
genauen chemischen und physikalischen Prozesse, welche<br />
die Eishaare entstehen lassen, bleiben auch weiterhin im<br />
Dunklen. Die Forscher entdeckten jedoch in den geschmolzenen<br />
Eishaaren Reste organischer Substanzen. Darunter befand<br />
sich auch Lignin. Haareisforscher Christian Mätzler vermutet,<br />
dass das Lignin oder ein ähnlicher Stoff das Eis seine<br />
ungewöhnliche Form behalten lässt. Das Haareis dürfte dem<br />
Baumpilz somit als eine Art Frostschutzmittel dienen. So gefriert<br />
das Wasser nicht im Ast, wo der Pilz wohnt, sondern<br />
außerhalb. Durch die Energie, die beim Vorgang des Gefrierens<br />
frei wird, wird der Ast zudem etwas wärmer als seine<br />
Umgebung.<br />
„Dieses Naturphänomen tritt nur bei ganz speziellen Wetterbedingungen<br />
auf. Damit Haareis entsteht, muss es vorher<br />
ein bis zwei Tage viel geregnet haben und die Temperatur anschließend<br />
gerade so um den Gefrierpunkt liegen“, hat Ditmar<br />
Großkopf bei seinen Recherchen gelernt. Dann muss eine<br />
windstille Zeit folgen. Die Temperatur muss anschließend<br />
unter den Gefrierpunkt fallen, damit sich Eis bilden kann. Es<br />
darf aber auch nicht zu kalt werden, damit der Prozess im Ast<br />
nicht zum Erliegen komme. Das Wachstum der Strukturen<br />
entsteht dadurch, dass das Wasser zuerst oben gefriert und<br />
sich ausdehnt. Aber zusätzliches Wasser drückt von innen<br />
vom Ast her nach. Bei Erreichen der Oberfläche gefriert es<br />
ebenfalls und dehnt sich aus.<br />
Die feinen Eishaare bilden sich mit einer erstaunlichen<br />
Geschwindigkeit von fünf bis zehn Millimetern pro Stunde,<br />
solange genügend Wasser aus dem Holz nachgeliefert wird.<br />
Zusammen sind sie stark genug, um die Borke auch vom Ast<br />
abzusprengen. Eine Nacht genügt somit für eine ausgeprägte<br />
Haarbildung. Dabei spielt das lokale Mikroklima eine wesentliche<br />
Rolle. „An schattigen Standorten überdauert das<br />
Haareis manchmal den ganzen Tag, aber in der Sonne beginnt<br />
es schnell zu schmelzen <strong>–</strong> und dann ist die ganze Pracht<br />
dahin“, sagt Ditmar Großkopf. Wie gut, dass<br />
er rechtzeitig Fotos gemacht hat.<br />
Karl Konrad<br />
Forst-Dienste GmbH & Co. KG<br />
Baumdienst<br />
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Beschneidearbeiten<br />
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Winter 2023 25
Infos, Tipps & Trends <strong>–</strong> für Sie entdeckt zwischen Elbestrand und Heidesand<br />
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Alle Jahre wieder steht Weihnachten<br />
schneller vor der Tür<br />
als man denkt, und wieder<br />
einmal fragen sich viele: Was<br />
schenke ich in diesem Jahr<br />
meinen Liebsten? Der Wildpark-Shop<br />
hält hierfür unzählige<br />
Geschenkideen für unvergessliche<br />
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Wildpark-Besuch, eine<br />
Jahreskarte, eine exklusive<br />
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Ob kleine Mitbringsel zur<br />
Adventszeit oder die ganz<br />
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im Online-Shop<br />
oder an der Shop-Kasse gibt<br />
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für Groß und Klein.<br />
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Jahr ein Geschenk-<br />
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Vom 16. November bis<br />
14. Januar verwandelt sich<br />
der Wildpark Schwarze Berge<br />
nach Einbruch der Dunkelheit<br />
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Mehr als 250 Lichtmotive,<br />
über 100 Kilometer<br />
funkelnde Lichterketten sowie<br />
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Wasserleinwände<br />
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Musik in eine<br />
magische Welt eintauchen.<br />
Der LUMAGICA Lichterwald<br />
kann bis Mitte Januar von<br />
Donnerstag bis Sonntag (17 <strong>–</strong><br />
22 Uhr) im Wildpark Schwarze<br />
Berge besucht werden. Der<br />
letzte Einlass für den Tierpark<br />
in dieser Zeit ist um 15 Uhr.<br />
Die LUMAGICA-Tickets,<br />
Geschenkgutscheine und<br />
weitere Informationen unter<br />
www.wildpark-schwarze-<br />
Berge.de/lumagica.<br />
Auch tagsüber kann man im<br />
Wildpark Schwarze Berge<br />
einiges entdecken: Bei einem<br />
gemütlichen Spaziergang<br />
durch den Wildpark-Wald<br />
trifft man auf neugieriges<br />
Damwild, freche Zwergziegen,<br />
die sich immer freuen,<br />
aus der Hand gefüttert zu<br />
werden, und auf majestätische<br />
Greifvögel, die einen<br />
mit ihrer imposanten Flugschau<br />
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Der Wildpark Schwarze Berge<br />
in Rosengarten-Vahrendorf<br />
ist ganzjährig täglich<br />
geöffnet. Die Öffnungszeiten<br />
von LUMAGICA und Wildpark<br />
Schwarze Berge sind auf<br />
der Website zu finden. Zu<br />
erreichen ist der Wildpark<br />
mit dem Bus (Linie 340 ab<br />
S-Bahn Neuwiedenthal oder<br />
S-Bahn Harburg) bis vor das<br />
Eingangstor oder mit dem<br />
Auto.<br />
www.wildpark-schwarze-berge.de<br />
www.instagram.com/<br />
wildparkschwarzeberge<br />
www.facebook.com/<br />
WildparkSchwarzeBerge<br />
shop.wildpark-schwarze-berge.de/<br />
Bildnachweise: LUMAGICA Schwarze Berge<br />
26<br />
Winter 2023
Infos, Tipps & Trends <strong>–</strong> für Sie entdeckt zwischen Elbestrand und Heidesand<br />
Seit über 48 Jahren in Hittfeld: Die Spielbank<br />
Seitdem am 27.03.1975 die<br />
erste Kugel beim Roulette-<br />
Spiel in Hittfelds Spielbank<br />
geworfen wurde, ist im Seevetaler<br />
„Glückstempel“ viel<br />
passiert. Die staatlich konzessionierte<br />
Spielbank Seevetal<br />
verfügt über ein breites<br />
Angebot verschiedenster<br />
Glücksspielautomaten, darunter<br />
das beliebte Multi-Roulette,<br />
die vollautomatische<br />
Variante des klassischen Roulette-Spiels,<br />
sowie viele weitere<br />
Geräte und Jackpot-<br />
Möglichkeiten.<br />
Die reichhaltige Auswahl<br />
der Casino-Bar des Hotel<br />
Krohwinkel sorgt dafür, dass<br />
die Kehlen der Gäste nicht<br />
trocken bleiben. Das Bar-<br />
Team serviert Bier, Sekt,<br />
Wein, Softdrinks und verschiedenste<br />
Heißgetränke.<br />
UNSER<br />
GESCHENKTIPP<br />
Wer sich gerne leckere Torte<br />
und frischen Kuchen vom<br />
Konditor schmecken lässt, ist<br />
in der Spielbank sonntags<br />
goldrichtig. Ab 15 Uhr werden<br />
alle Gäste zu einem<br />
Stück nach Wahl eingeladen.<br />
Die Spielbank inmitten des<br />
Hittfelder Ortskernes hat<br />
täglich ab 11:30 Uhr für alle<br />
ab 21 Jahren geöffnet <strong>–</strong><br />
donnerstags bis samstags<br />
jeweils bis 4 Uhr nachts,<br />
sonntags bis 3:30 Uhr, montags<br />
bis mittwochs bis<br />
3 Uhr.<br />
Mehr, auch zu den vielen<br />
Veranstaltungen, unter<br />
www.spielbank-seevetal.de.<br />
DER MAGISCHE<br />
LICHTERPARK<br />
16.11.23 - 14.01.24<br />
donnerstags - sonntags, 17 bis 22 Uhr<br />
GUTSCHEINE<br />
& TICKETS<br />
Alle Informationen unter<br />
wildpark-schwarze-berge.de/lumagica<br />
Winter 2023 27
o o hopping<br />
hopping<br />
lücklich lücklich mac mac<br />
von Carsten Weede<br />
Kunstvoll gestaltete Bücher sind das Metier<br />
von Berit Neß und Carolin George.<br />
Ihr aktuelles Buchprojekt über Hofläden<br />
in der Region Lüneburg macht Lust auf<br />
Einkaufen <strong>–</strong> und zwar dort,<br />
wo das Essen herkommt.<br />
Wer es geschafft hat, in einem der schönen Ateliers in der<br />
KulturBäckerei in Lüneburg arbeiten zu dürfen, der gehört<br />
ganz sicher zu den kreativsten Köpfen der Region. Die KulturBäckerei<br />
in der Dorette-von-Stern-Straße 2 ist das Zentrum<br />
für Kunst und Kultur in Lüneburg. Neben zwölf Künstlerateliers<br />
aus den Bereichen Malerei, Musik, Design, Kunsthandwerk,<br />
Bildhauerei und Neue Medien bietet das ehemalige<br />
Industriegebäude auf rund 2.000 Quadratmetern ein<br />
abwechslungsreiches Kulturprogramm für Jung und Alt. Die<br />
Kunsthalle der Sparkassenstiftung Lüneburg zeigt regelmäßig<br />
wechselnde Ausstellungen namhafter nationaler und<br />
internationaler Künstler. Auf der Theaterbühne präsentieren<br />
Berit Neß und Carolin Georg arbeiten kreativ in der<br />
KulturBäckerei in Lüneburg.<br />
<br />
Foto: Carsten Weede<br />
Seit 2021 baut Philipp Rund in Oldendorf/Luhe Ölkürbisse<br />
an und gewinnt daraus Kerne sowie das ansonsten aus der<br />
Steiermark stammende Kürbiskernöl. Foto: Berit Neß<br />
28 Winter 2023
Ulrike Fehling von der gleichnamigen Landkäserei in<br />
Fahrenholz lässt die Kälber bei den Müttern.<br />
Mutter und Tochter halten zusammen eine Herde Angus-<br />
Rinder: Claudia Drägestein und Christine Diercks (rechts).<br />
<br />
Foto: Berit Neß<br />
<br />
Foto: Berit Neß<br />
verschiedene Theaterensembles ihre aktuellen Produktionen.<br />
Im Obergeschoss bietet die Kunstschule Ikarus ein vielfältiges<br />
Angebot in der künstlerischen Kinder- und Erwachsenenbildung.<br />
Im großen Saal gibt es Platz für Veranstaltungen wie<br />
Kunsthandwerkermärkte, Lesungen und Diskussionsrunden.<br />
Die Autorin Carolin George und die Grafikdesignerin<br />
Berit Neß teilen sich seit der Eröffnung des Lüneburger<br />
Kunst- und Kulturzentrums im Herbst 2014 das „kreativkontor“<br />
Atelier 11 in der KulturBäckerei. „Einen schöneren<br />
Ort zum Arbeiten können wir uns kaum vorstellen“, sagt<br />
Carolin George. Die kreativen Frauen haben mit unterschiedlichen<br />
Schwerpunkten in Lüneburg Angewandte Kulturwissenschaften<br />
studiert und mit dem M.A.-Titel abgeschlossen.<br />
„Kennengelernt haben wir uns aber nicht an der Uni,<br />
sondern auf einer Party“, erzählt Carolin George. Nach dem<br />
Studium hatte sie ein Volontariat bei der Landeszeitung für<br />
die Lüneburger Heide absolviert. Seit 2005 arbeitet die<br />
gebürtige Hamburgerin als freie Journalistin und Autorin.<br />
Berit Neß ist seit 2002 als freiberufliche Grafikdesignerin<br />
unterwegs. „Unser erstes gemeinsames Buch haben wir 2009<br />
veröffentlicht“, erzählt die 54-jährige gebürtige Wolfsburgerin.<br />
Seither hat das kreative Duo eine ganze Reihe besonders<br />
schön gestaltete Bücher über Lüneburg und Umgebung<br />
publiziert (siehe Kasten). „Unsere Bildbände stammen von<br />
der ersten Idee bis zur Umsetzung aus unseren Köpfen. Wir<br />
setzen Ideen in Wort, Bild und Design um“, sagt Berit Neß.<br />
Schottische Hochlandrinder von Jan-Niklas Dittmer in<br />
Barförde.<br />
Foto: Berit Neß<br />
Ein besonderes Erlebnis: die Tour zu den Konik-Pferden in<br />
Dellien östlich der Elbe.<br />
Foto: Carolin George<br />
Winter 2023 29
Besonderen Wert auf die Beratung legt das Ehepaar Meyer<br />
in Barum-Horburg: „Damit nicht alle nur Rumpsteak<br />
grillen.“<br />
Foto: Berit Neß<br />
Immer mal wieder in Körperkontakt: hier die Angus-<br />
Rinder von Familie Meyer in Scharnebeck. Foto: Berit Neß<br />
Besonders sympathisch waren den Autorinnen die<br />
Schottischen Hochlandrinder von Jan-Niklas Dittmer in<br />
Barförde.<br />
Foto: Carolin George<br />
Gedruckt wurden die Bücher in der von Stern’schen Druckerei<br />
in Lüneburg von 1614. „Das ist die älteste existierende<br />
Druckerei der Welt, die sich kontinuierlich in Familienbesitz<br />
befindet“, betont die Grafikdesignerin.<br />
Ob Print oder Web, im kreativ-kontor entwickeln Berit<br />
Neß und Carolin George mit ihren Kunden gemeinsam nicht<br />
nur Buchprojekte, sondern auch Logos und Corporate<br />
Designs, Geschäftsausstattungen, Faltblätter und Broschüren.<br />
„Was wir tun, tun wir mit aller Kraft. Und wir sind nah dran:<br />
am Wunsch unserer Kundinnen und Kunden, am Thema des<br />
Objekts und an den Menschen, um die es geht“, sagt Carolin<br />
George. Das Motto des kreativen Duos: „Im Stil authentisch,<br />
in der Sache empathisch.“ Das gilt für eigene Ideen wie etwa<br />
die „Hofläden“ genauso wie für Auftragsarbeiten wie etwa<br />
„Gottes Häuser“. In dem Buch haben Carolin George und<br />
Berit Neß mehr als 70 Gotteshäuser in und um Lüneburg in<br />
Worten und Bildern porträtiert: evangelische, katholische,<br />
ökumenische und auch interreligiöse Orte des Glaubens. In<br />
bestimmten Situationen in der Kirche überkommen den Verstandesmenschen<br />
Carolin George die Emotionen: „Gott hat<br />
bei mir angeklopft. Ich habe das Klopfen lange Zeit überhört,<br />
aber Gott war geduldig“, sagt sie rückblickend. Als sie beruflich<br />
fürs Hamburger Abendblatt eine Pastorin interviewen<br />
soll, ändert das ihr Leben: „Die Begegnung mit Superintendentin<br />
Christine Schmid war ein Türöffner für vieles“, sagt<br />
Carolin George. Als Jugendliche wollte sie sich nicht konfirmieren<br />
lassen. Viele Jahre konnte Carolin George mit Gott<br />
und der Kirche nichts anfangen. Wie und warum sich das<br />
später allmählich geändert hat, erzählt sie in ihrem Buch<br />
„Und dann kam Gott“. Darin schildert die Lüneburgerin, wie<br />
es dazu kam, dass sie sich mit 42 Jahren konfirmieren ließ.<br />
Der Glaube stärke sie, lasse sie lieben und vergeben <strong>–</strong> auch<br />
sich selbst, wenn eigene Erwartungen zu hoch werden,<br />
beschreibt die Autorin, wie sich ihr Leben seither verändert<br />
hat.<br />
Zugewandtheit, Einfühlungsvermögen und echtes Interesse<br />
an den „Landmenschen“ leuchten auch aus den Zeilen des<br />
„Hofläden“-Buches, das zudem mit wunderbaren Fotos illustriert<br />
ist, die diesen Eindruck verstärken. „Wir waren selbst<br />
überrascht, was wir auf unserer Landpartie alles entdeckt<br />
haben“, sagt Berit Neß. Mehr als 40 Hofläden und Direktvermarkter<br />
haben die Grafikdesignerin und die Autorin besucht.<br />
„Dass es so viele Hofläden gibt, war auch so eine Sache, mit<br />
der wir am Anfang überhaupt nicht gerechnet hatten“, sagt<br />
Carolin George. „Wir waren uns gar nicht sicher, ob wir<br />
genügend Hofläden für ein Buch finden“, fügt Berit Neß<br />
hinzu. Es sei jedoch verblüffend einfach, sich durch die<br />
Gegend zu mampfen: „Es war total irre, Wir haben viel mehr<br />
Höfe mit Direktvermarktung gefunden als wir je erwartet<br />
hätten. Überall haben wir mit den Menschen über ihre<br />
Gedanken gesprochen, oft viel länger als geplant“, erzählt<br />
30<br />
Winter 2023
Ausstellung zum Buch<br />
LANDMENSCHEN <strong>–</strong><br />
Wege entstehen beim Gehen<br />
Berit Neß (re.) und Carolin George empfangen Besucher<br />
in ihrem schönen Atelier in der KulturBäckerei.<br />
<br />
Foto: Carsten Weede<br />
Carolin George. In Lüneburg und Umgebung gibt es etliche<br />
Höfe, die ihre selbst erzeugten Lebensmittel das ganze Jahr<br />
über direkt ab Hof anbieten <strong>–</strong> ohne Umwege und ohne Zwischenstationen.<br />
„Lebensmittel direkt vom Erzeuger aus der<br />
Region bieten viele Vorteile: Sie sind absolut frisch und voller<br />
Geschmack. Zudem sind kurze Transportwege umweltfreundlich“,<br />
sagt Carolin George. Ein weiterer Vorteil sei die<br />
persönliche Beratung: In einem Hofladen können die Kunden<br />
direkt mit den Bauern sprechen und mehr über die Produkte<br />
erfahren, die sie kaufen möchten. Dies bedeutet, dass sie eine<br />
bessere Vorstellung davon haben, was sie kaufen und wie sie<br />
es am besten zubereiten können.<br />
Bei der Recherche für ihr aktuelles Buchprojekt<br />
über Hofläden und Direktvermarktung<br />
in der Region Lüneburg bemerkten<br />
Carolin George und Berit Neß, dass es zahlreiche<br />
Aspekte aus den Erzählungen der<br />
Landwirtinnen und Landwirte gibt, die weit<br />
über das hinausgehen, was das Buch wiedergeben<br />
kann. Aus diesem Grund haben<br />
die beiden Kreativen zusätzlich eine Ausstellung<br />
zum Thema gemacht. In Fotos und<br />
Texten porträtiert sie Menschen vom Land<br />
und erzählt einen Teil ihrer Geschichte: wie<br />
sie Entscheidungen trafen, um ihre Betriebe<br />
am Leben zu erhalten <strong>–</strong> und um eigene Wünsche<br />
und Ideen umzusetzen. Die Ausstellung<br />
„LANDMENSCHEN <strong>–</strong> Wege entstehen beim<br />
Gehen“ war im August in der Galerie im Glockenhof<br />
in Lüneburg zu sehen. Bei Interesse<br />
zeigt das Team die Fotos und Texte auch gern<br />
anderswo.<br />
Einkaufen, wo das Essen herkommt, und die Tour mit einem<br />
Ausflug verbinden. Das ist die Idee von „regionalverliebt und<br />
gut verdaulich“ <strong>–</strong> so der Untertitel des Hofläden-Buches. Zu<br />
jedem Hofladen gibt es einen Tipp für schöne Spaziergänge,<br />
Radtouren oder besondere Erlebnisse in der Umgebung <strong>–</strong><br />
verraten von denen, die es am besten wissen: den Menschen<br />
vor Ort.<br />
Neben einigen regional bekannten Gemüsesorten und<br />
vielen auf Weiden lebenden Rinderherden stießen sie auch<br />
auf Produkte, mit denen in unseren Breitengraden nicht<br />
unbedingt zu rechnen ist: zum Beispiel Melonen, Schafjoghurt,<br />
Ingwer, Sonnenblumen- und Kürbiskernöl und Wein<br />
<strong>–</strong> und der norddeutsche Rebensaft kommt sogar gleich von<br />
zwei Höfen aus der Region.<br />
Auch die Gespräche mit den Landwirtinnen und Landwirten<br />
haben die Städterinnen beeindruckt. „Das hat so manche<br />
Erhellung gebracht. Wir haben erfahren, dass das Thema<br />
Landwirtschaft hoch komplex ist und viele Fragen nicht mit<br />
einem Satz zu beantworten sind“, sagt Berit Neß. Bei allen<br />
Unterschieden zwischen konventionell wirtschaftenden und<br />
Bio-Betrieben haben doch alle etwas gemeinsam, hat die<br />
Parallel zum Buch produzierte das Team die Ausstellung<br />
„Landmenschen“, sie war im August in Lüneburg zu<br />
sehen. 12 Bilder und Texte porträtieren einzelne Protagonisten<br />
aus dem Buch. Die Ausstellung kann überall<br />
gezeigt werden, wo ausreichend Platz vorhanden ist.<br />
Winter 2023 31
Grafikdesignerin festgestellt: „Jeder und jede von ihnen<br />
macht sich Gedanken darüber, wie ihre Wege in Zukunft<br />
weitergehen können und sollen.“ Alle seien mutig und träfen<br />
Entscheidungen, wie auch die nächsten Generationen wirtschaften<br />
können.<br />
„Bei unserer Einkaufstour in den Hofläden haben wir mit<br />
den Menschen gesprochen, mit den Tieren kommuniziert,<br />
uns an den wohltuenden Landschaften erfreut und die frische<br />
Luft bei Wind und Wetter genossen <strong>–</strong> so macht Shopping<br />
eben doch glücklich“, sagt Carolin George. „Ich hoffe jedenfalls,<br />
wir können viele Menschen begeistern, die Hofläden<br />
rund um Lüneburg zu besuchen, denn es geht hier um gesunde<br />
Nahrungsmittel direkt vom Erzeuger, keine langen Fahrten,<br />
gesunde Luft, lustige Tiere <strong>–</strong> es macht einfach riesig<br />
Spaß“, sagt Berit Neß. In ihrem Vorwort bringen es die beiden<br />
Kreativen auf den Punkt: „Wir jedenfalls sind wieder<br />
einmal sehr verliebt in unsere Region und haben alles<br />
Gekaufte wunderbar verdaut.“<br />
Das 100 Seiten starke Buch „Hofläden rund um Lüneburg“<br />
von Berit Neß und Carolin George kostet 18,50 Euro und<br />
kann unter der ISBN 978-3-923603-24-4 im Buchhandel<br />
oder direkt im Online-Shop unter<br />
www.vonsternschedruckerei.de/shop/hoflaeden-rund-umlueneburg<br />
bestellt werden.<br />
Berit Neß und Carolin George im Internet:<br />
www.kreativ-kontor-lueneburg.de<br />
Publikationen aus dem Lüneburger kreativ-kontor<br />
kreativ-kontor Publikationen<br />
kreativ-kontor Publikationen<br />
kreativ-kontor Publikationen<br />
kreativ-kontor Publikationen Hofläden 2023 rund um Lüneburg<br />
Hofläden 2023 rund um Lüneburg<br />
ISBN 978-3-923603-24-4<br />
ISBN 2023 Hofläden rund rund um um Lüneburg<br />
100 Seiten<br />
100 Seiten<br />
ISBN Hofläden 2023<br />
ISBN 978-3-923603-24-4<br />
rund um Lüneburg<br />
100 ISBN Hofläden<br />
100 Seiten Seiten 978-3-923603-24-4<br />
rund um Lüneburg<br />
100 ISBN Seiten 978-3-923603-24-4<br />
100 Seiten<br />
21x21<br />
21x21<br />
21x21<br />
21x21<br />
2022<br />
21x21<br />
Klosterschätze 2022<br />
<strong>–</strong> Kostbares - aus aus 850 850 Jahren<br />
17x24<br />
Klosterschätze 2022 Lüne - Kostbares aus 850 Jahren<br />
Kloster<br />
2022<br />
ISBN Klosterschätze Lüne 978-3-00071-053-7<br />
Lüne<br />
- Kostbares aus 850 Jahren 17x24<br />
Klosterschätze 2022<br />
ISBN ISBN 108 Kloster Seiten 978-3-00071-053-7<br />
Lüne<br />
- Kostbares aus 850 Jahren 17x24<br />
Klosterschätze<br />
108 ISBN Seiten 978-3-00071-053-7<br />
Lüne - Kostbares aus 850 Jahren 17x24<br />
ISBN Kloster<br />
108 Seiten 108 Seiten<br />
978-3-00071-053-7<br />
Lüne<br />
108 ISBN Seiten 978-3-00071-053-7<br />
108 Seiten<br />
21x29,7<br />
21x29,7<br />
21x29,7<br />
21x29,7<br />
21x29,7<br />
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21x14,8<br />
21x14,8<br />
21x14,8<br />
21x14,8<br />
2021<br />
2021 Lüneburger Aussichten, 2. Aufl.<br />
Lüneburger ISBN: 2021 978-3-923603-21-3<br />
Aussichten, 2. Aufl.<br />
Softcover-Broschüre,<br />
2021<br />
ISBN: Lüneburger 978-3-923603-21-3 Aussichten, 124 Seiten 2. Aufl.<br />
Softcover-Broschüre, 120<br />
Lüneburger 2021<br />
Seiten<br />
Aussichten, 2. Aufl.<br />
ISBN: 978-3-923603-21-3 124 Seiten<br />
120<br />
ISBN: Lüneburger<br />
Softcover-Broschüre, Seiten<br />
978-3-923603-21-3<br />
Aussichten, 2. Aufl.<br />
Softcover-Broschüre, ISBN: 978-3-923603-21-3 124<br />
124<br />
Seiten<br />
Seiten<br />
120 Softcover-Broschüre, 120<br />
Seiten<br />
Seiten 124 Seiten<br />
120 Seiten<br />
Lüneburger Aussichten, 2. Aufl.<br />
ISBN: 978-3-923603-21-3<br />
Softcover-Broschüre, 124 Seiten<br />
120 Seiten<br />
2020<br />
2020 Lüneburger Aussichten, 1. Aufl.<br />
Lüneburger ISBN: 978-3-923603-18-3<br />
Aussichten, 1. Aufl.<br />
ISBN: Softcover-Broschüre, 2020 2020<br />
978-3-923603-18-3 96 Seiten<br />
Softcover-Broschüre, Lüneburger 2020<br />
Aussichten, 1. Aufl.<br />
96 Seiten 1. Aufl.<br />
ISBN: Lüneburger 978-3-923603-18-3<br />
Aussichten, 1. Aufl.<br />
Softcover-Broschüre, ISBN: 978-3-923603-18-3 96 96 Seiten Seiten<br />
Softcover-Broschüre, 96 Seiten<br />
Lüneburger Aussichten, 1. Aufl.<br />
ISBN: 978-3-923603-18-3<br />
Softcover-Broschüre, 96 Seiten<br />
21x29,7<br />
2018<br />
21x29,7<br />
2018 Radeln im Landkreis Lülneburg<br />
Radeln Acht Touren im Landkreis zu den schönsten Lülneburg Flecken und 21x29,7<br />
Acht spannendsten 2018<br />
Touren zu Orten den schönsten Flecken und 21x29,7<br />
spannendsten ISBN Radeln 2018<br />
978-3-923603-15-2<br />
im Landkreis Orten Lülneburg<br />
ISBN Acht Radeln 978-3-923603-15-2<br />
Touren im Landkreis zu den schönsten Lülneburg Flecken und<br />
spannendsten Acht Touren zu Orten<br />
den schönsten Flecken und<br />
ISBN spannendsten 978-3-923603-15-2<br />
Orten<br />
ISBN 978-3-923603-15-2<br />
Radeln im Landkreis Lüneburg<br />
Acht Touren zu den schönsten Flecken<br />
und spannendsten Orten<br />
ISBN 978-3-923603-15-2<br />
21x29,7<br />
21x29,7<br />
21x29,7<br />
21x29,7<br />
17x24<br />
21x29,7<br />
21x29,7<br />
21x29,7<br />
21x29,7<br />
21x29,7<br />
Gottes 2017 Häuser<br />
2017<br />
Gottes Häuser<br />
Gottes 2017<br />
Vom Turm<br />
Häuser<br />
aus Feldsteinen bis zum Glasaltar<br />
Vom<br />
ISBN 2017 Turm<br />
978-3-00-054672-3<br />
aus Feldsteinen bis zum Glasaltar<br />
ISBN Vom<br />
Softcover-Broschüre, Gottes Turm 978-3-00-054672-3<br />
Häuser aus Feldsteinen<br />
160 Seiten<br />
bis zum Glasaltar<br />
Vom Turm aus Feldsteinen bis zum Glasaltar<br />
Softcover-Broschüre, ISBN 978-3-00-054672-3 160 Seiten<br />
Softcover-Broschüre, 160 Seiten<br />
Vom Turm aus Feldsteinen bis zum Glasaltar<br />
ISBN<br />
Gottes<br />
978-3-00-054672-3<br />
Häuser<br />
Softcover-Broschüre, ISBN 978-3-00-054672-3 160 Seiten<br />
2014<br />
Zeitzeugen 2017<br />
2014<br />
- 1.000 Jahre im Landkreis Lüneburg<br />
<strong>–</strong><br />
Zeitzeugen 2014<br />
verwurzelt Gottes Häuser<br />
- 1.000 Jahre im Landkreis Lüneburg<br />
verwurzelt Zeitzeugen 2014<br />
- 1.000 Jahre im Landkreis Lüneburg<br />
Bildband verwurzelt ISBN 978-3-922639-23-7<br />
978-3-00-054672-3<br />
70 Zeitzeugen<br />
Lüneburg<br />
ISBN Bildband Softcover-Broschüre, Abbildungen, Lüneburg - 1.000 144 Seiten Jahre<br />
978-3-922639-23-7<br />
Lüneburg 160 Seiten im Landkreis Lüneburg<br />
verwurzelt<br />
70 ISBN Abbildungen, 978-3-922639-23-7<br />
144 Seiten<br />
Bildband Lüneburg<br />
70 Abbildungen, 144 Seiten<br />
ISBN 978-3-922639-23-7<br />
70<br />
70 Abbildungen,<br />
Abbildungen,<br />
144<br />
144<br />
Seiten<br />
Seiten<br />
2012<br />
2012<br />
Leben am Fluss<br />
Am Lauf der Elbe - von Lauenburg bis<br />
Leben 2012<br />
am am Fluss Fluss<br />
Am Leben Schnackenburg<br />
Lauf am der Fluss Elbe - von Lauenburg bis<br />
Schnackenburg<br />
Am Bildband 2012 Lauf Lauf Lüneburg der der Elbe Elbe - von <strong>–</strong> Lauenburg von Lauenburg bis<br />
Schnackenburg<br />
Bildband<br />
ISBN Leben 2014<br />
978-3-922639-20-6<br />
am Fluss<br />
120 bis Am Zeitzeugen<br />
Seiten, Schnackenburg<br />
Lauf<br />
Lüneburg<br />
der<br />
ISBN 978-3-922639-20-6<br />
31<br />
-<br />
Abbildungen<br />
Elbe 1.000 - Jahre von Lauenburg im Landkreis bis Lüneburg<br />
Bildband Lüneburg<br />
120 ISBN Schnackenburg<br />
verwurzelt<br />
Bildband Seiten, 978-3-922639-20-6<br />
Lüneburg 31 Abbildungen<br />
120 Bildband Seiten, 31 Abbildungen<br />
ISBN 978-3-922639-23-7<br />
Lüneburg<br />
2012<br />
ISBN 70 Abbildungen, 978-3-922639-20-6 144 Seiten<br />
2012<br />
Augenblick 120 Seiten, in 31 Lüneburg Abbildungen<br />
Seiten, 31 Abbildungen<br />
<strong>–</strong><br />
Augenblick 2012 An Inside into Lüneburg <strong>–</strong><br />
Augenblick 2.,<br />
An<br />
überarbeitete<br />
Inside into<br />
in Lüneburg<br />
Lüneburg<br />
und erweiterte <strong>–</strong> Auflage 2012<br />
2., Bildband An Lüneburg<br />
ISBN<br />
Augenblick 2012 überarbeitete Inside into Lüneburg und<br />
978-3-923603-05-3<br />
in Lüneburg<br />
erweiterte Auflage<br />
<strong>–</strong><br />
2012<br />
2., Bildband Augenblick Leben<br />
überarbeitete<br />
am Lüneburg Fluss in und Lüneburg erweiterte <strong>–</strong> Auflage 2012<br />
ISBN Bildband Am An Inside Lauf 978-3-923603-05-3<br />
Lüneburg der into into Elbe Lüneburg Lüneburg<br />
- von Lauenburg bis<br />
ISBN 2., Schnackenburg<br />
überarbeitete 978-3-923603-05-3 und erweiterte Auflage 2012<br />
2009 Bildband Lüneburg<br />
2009<br />
Augenblick Bildband ISBN 978-3-922639-20-6<br />
978-3-923603-05-3<br />
in Lüneburg<br />
Augenblick 2009<br />
Bildband 120 Seiten, Lüneburg<br />
ISBN 978-3-923603-05-3<br />
in 31 Lüneburg Abbildungen<br />
Bildband Augenblick Lüneburg in Lüneburg<br />
ISBN Bildband 978-3-923603-05-3<br />
Lüneburg<br />
ISBN 2009978-3-923603-05-3<br />
Bildband 1.000 Vom Turm Jahre Lüneburg aus im Feldsteinen Landkreis bis Lüneburg zum Glasaltar verwurzelt<br />
2., überarbeitete und erweiterte Auflage 2012<br />
Augenblick 2012 in in Lüneburg<br />
Bildband Augenblick Lüneburg in Lüneburg <strong>–</strong><br />
Bildband ISBN An Inside 978-3-923603-05-3<br />
into Lüneburg Lüneburg<br />
2., überarbeitete und erweiterte Auflage 2012<br />
ISBN 978-3-923603-05-3<br />
Bildband Lüneburg<br />
ISBN 978-3-923603-05-3<br />
21x29,7<br />
32<br />
Winter 2023<br />
2009<br />
Augenblick in Lüneburg<br />
Bildband Lüneburg<br />
ISBN 978-3-923603-05-3
Infos, Tipps & Trends <strong>–</strong> für Sie entdeckt zwischen Elbestrand und Heidesand<br />
Seevetal bietet auch im Winter Lust auf frische Luft und viel Erholung.<br />
Ein Winterspaziergang an<br />
Bäumen haben in der kalten<br />
Elbe oder Seeve, über einsa-<br />
Jahreszeit ihren besonderen<br />
me Waldwege oder durch<br />
Reiz.<br />
glitzernde Wiesen <strong>–</strong> Seevetal<br />
weckt auch im Winter Lust<br />
auf frische Luft und viel<br />
Erholung.<br />
Die „Seevengeti“, das<br />
Naturschutzgebiet „Untere<br />
Seeveniederung“ zwischen<br />
Seevetal und Stelle, bietet<br />
auch im Winter beste Erholung,<br />
die Weite der Wiesen<br />
ist dann auch eine süße oder<br />
zu Sehenswertem in Seevetal<br />
klärt den Blick. Auch abseits<br />
Bei wenig Schnee und Eis<br />
herzhafte Leckerei mit im<br />
erhalten Interessierte unter<br />
vom sommerlichen Badespaß<br />
fallen zwar winterliche Ver-<br />
Gepäck.<br />
www.seevetal.de sowie bei<br />
sind die Seen und Gewässer<br />
gnügungen wie Schlitten-<br />
Umsichtige Spaziergänger<br />
der Tourist-Info Winsener<br />
im Winter einen Besuch wert.<br />
fahrten und Eislaufen aus.<br />
beobachten Vögel und Wild-<br />
Elbmarsch<br />
Der Buchwedel, der Höpen<br />
Aber selbst ein Winterpick-<br />
tiere aus der Ferne, bleiben<br />
www.winsener-elbmarsch.de.<br />
und andere Waldgebiete tra-<br />
nick an einem eisig klaren<br />
auf den Wegen und nehmen<br />
Flyer zu Rundwegen, dem<br />
gen dunkles winterliches<br />
Tag wird auf bekannten<br />
Rücksicht auf die Umwelt.<br />
Seeveradweg und vielem<br />
Grün, machen den Kopf frei<br />
Wegen zu einem ganz neuen<br />
Vorsicht geboten ist natür-<br />
mehr erhalten Interessierte<br />
und sind herrlich still. Wege<br />
Erlebnis. Neben Wolldecken<br />
lich auch beim Betreten unsi-<br />
auch im Seevetaler Rathaus<br />
zwischen Feldern und kahlen<br />
und heißem Tee oder Kakao<br />
cherer Eisflächen. Mehr Infos<br />
in Hittfeld.<br />
Winterliches Seevetal<br />
Gemeinde Seevetal<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Andreas Schmidt<br />
Telefon: 0 41 05 55 <strong>–</strong> 22 66<br />
E-Mail: a.schmidt@seevetal.de<br />
Kirchstraße 11 | 21218 Seevetal<br />
Tourismus<br />
Martina Dehmer<br />
Telefon: 0 41 05 55 <strong>–</strong> 22 01<br />
E-Mail: m.dehmer@seevetal.de<br />
www.seevetal.de<br />
Winter 2023 33
ie ie esinnliche<br />
esinnliche<br />
eihnachtseit eihnachtseit mit<br />
allen innen innen enieße enieße<br />
Die über 1000 Jahre alte Salz- und Hansestadt<br />
Lüneburg zelebriert mit der stimmungsvollen<br />
Weihnachtsstadt ab dem 29. November die Vorweihnachtszeit.<br />
Erstmalig bleiben die<br />
drei großen Weihnachtsmärkte am Rathaus,<br />
Am Sande und am Alten Kran über die<br />
Feiertage bis 30.12. stehen. Ein Muss für jeden<br />
Weihnachtsfan, denn in Lüneburg weihnachtet<br />
es fast überall.<br />
Herz der Lüneburger Weihnachtsstadt ist neben den Weihnachtsmärkten<br />
Am Sande und am Alten Kran der Markt vor<br />
dem prachtvollen Rathaus. In festlicher Atmosphäre können<br />
Besucher*innen, umrahmt von glitzernden Baumkronen, liebevoll<br />
gefertigtes Kunsthandwerk erwerben, duftende Lebkuchen<br />
und leckeren Glühwein genießen sowie viele kulturelle Highlights<br />
erleben. Regionale Chöre und verschiedene musikalische<br />
Beiträge tauchen den Marktplatz in weihnachtliche Stimmung.<br />
Als Besonderheit lädt das Weihnachtskino auf dem Marktplatz<br />
am 8. Dezember ein. Am Nachmittag können Kinder vor<br />
der Kulisse des Rathauses festliche Stimmung erleben, abends<br />
können Besucher*innen sich vom Charme der Vorweihnachtszeit<br />
verzaubern lassen.<br />
Für leuchtende Kinderaugen findet sich täglich von 17 bis 18<br />
Uhr in der Weihnachtsstadt Lüneburg der Weihnachtsmann<br />
höchstpersönlich ein, der auf dem Marktplatz in den Abendstunden<br />
kleine Geschenke verteilt. Darüber hinaus laden weihnachtliche<br />
Märchenhütten überall in der Stadt zum Lauschen<br />
ein, und im prachtvollen Huldigungssaal des Rathauses findet<br />
im Dezember ein Theaterstück für Kinder statt.<br />
Die Weihnachtsstadt Lüneburg mit der<br />
großen Pyramide.<br />
Fotos: Lüneburg Marketing GmbH, Mathias Schneider<br />
Winterzauber in den Innenhöfen und Nostalgie<br />
unter den Kirchturmspitzen<br />
Stimmungsvoll wird es aber nicht nur vor dem Rathaus. Der<br />
Weihnachtszauber zieht sich durch die gesamte Stadt. Auf dem<br />
34<br />
Frühjahr Winter 2023
Das festlich beleuchtete Lüneburger Rathaus.<br />
Die weihnachtliche Heiligengeiststraße.<br />
Platz vor der St. Johanniskirche wartet die Weihnachtswelt<br />
mit uriger Holzhütte unter dem Kirchturm. Nostalgie pur gibt<br />
es am 2. und 3. Dezember auf dem Historischen Christmarkt<br />
rund um die St. Michaeliskirche <strong>–</strong> eine Entführung<br />
der Besucher*innen in das 16. Jahrhundert. Fern von Lichterflut,<br />
Lärm und Kommerz wird hier bei Esskastanien,<br />
Schmalzbrot und Renaissance-Bratwurst echte historische<br />
Weihnachts-Vorfreude vermittelt.<br />
Für wohlig-warme Weihnachtsgefühle sorgen außerdem<br />
wieder die vielen geschmückten Innenhöfe der Stadt, in<br />
denen winterliche Märkte und Stände mit ganz besonderem<br />
Ambiente verzaubern. Versteckt zwischen den festlich<br />
geschmückten Gassen lädt der Krone-Innenhof in der Heiligengeiststraße<br />
rund um eine Weihnachtspyramide zum Verweilen<br />
ein. Heimelig wird es auch beim Glühweintrinken im<br />
Innenhof des Café Central und dem „To Huus“-Weihnachtsmarkt<br />
in der Schröderstraße, sowie beim „Weihnachten<br />
im Glockenhof“. Das Hotel Wyndberg veranstaltet<br />
mit „Wynterlich“ einen Weihnachtstreff mit kulinarischen<br />
Köstlichkeiten und Musik. Das Hotel Bergström lädt im<br />
Wasserviertel zum romantischen Winterzauber ein.<br />
Mehr Informationen unter www.weihnachtsstadt-lueneburg.de<br />
WEIH<br />
NACHTS<br />
STADT<br />
29.11.<strong>–</strong>30.12.2023<br />
ÜBER<br />
12 MÄRKTE<br />
IN UNSERER<br />
STADT<br />
WEITERE<br />
INFORMATIONEN UNTER:<br />
WEIHNACHTSSTADT-<br />
LUENEBURG.DE<br />
NEU<br />
Weihnachtsmarkt<br />
vor dem Rathaus bis<br />
zum 30.12.2023<br />
Weihnachtsbuden am Sande.<br />
Winter 2023<br />
35
einric, einric, er er<br />
ollblut-astle<br />
ollblut-astle<br />
von Carsten Weede<br />
Heinrich Aschenbrenner hat ein<br />
schrott reifes Goggomobil TS Coupé 250 in<br />
ein echtes Schmuckstück verwandelt und<br />
so ein Stück Automobilgeschichte bewahrt.<br />
Heinrich Aschenbrenner ist Vollblut-Bastler. Wenn etwas<br />
nicht mehr richtig funktioniert, repariert er das Teil kurzerhand.<br />
„Kurzerhand“ bedeutet in diesem Fall „ohne langes<br />
Überlegen“, denn die Reparatur einer schönen alten Uhr oder<br />
das umfassende Restaurieren eines Motorrads kann auch<br />
schon mal etwas längern dauern <strong>–</strong> im Extremfall sogar mehrere<br />
Jahre. Aber eines ist sicher: Was auch immer Heinrich<br />
Aschenbrenner als Objekt seiner Bastel-Begierde ausgemacht<br />
hat, es wird seine Werkstatt in Fleestedt erst verlassen, wenn<br />
es wieder tadellos funktioniert und aussieht, als ob es gerade<br />
erst die Fabrik verlassen hat.<br />
Zweirad-Raritäten wie eine Cityfix VM 150 mit sechs PS-<br />
Leistung, die 1952 von dem Hersteller Gottfried Delius in<br />
Osnabrück gebaut wurde, hat der Fleestedter wieder in Top-<br />
Perfekt bis ins kleinste Detail: Das Rücklicht des<br />
cremeweißen Goggomobils von Heinrich Aschen-<br />
brenner. Er hatte das stillgelegte TS Coupé 250,<br />
Baujahr 1958, vor der Schrottpresse bewahrt und<br />
aufwendig restauriert. Heute ist der Kleinstwagen<br />
ein Schmuckstück. <br />
Fotos: Carsten Weede<br />
Die Oldtimerfreunde Heinrich Aschenbrenner (am<br />
Steuer) und Wolgang Rieger starten zu einer kurzen<br />
Probefahrt mit dem Goggomobil. „Der ist sofort<br />
angesprungen, obwohl er monatelang in der Garage<br />
gestanden hatte“, freut sich Heinrich Aschenbrenner.<br />
36 Winter 2023
Zustand versetzt <strong>–</strong> genauso wie ein Ardie-Motorrad mit 10,5<br />
PS und 171 Kubikzentimetern Hubraum, das 1954 im Ardie-<br />
Werk Nürnberg gebaut wurde, eine IFA ES 150, die 1968 von<br />
den Motorradwerken in Zschopau hergestellt wurde, eine<br />
Victoria, eine Imme, Baujahr 1949, zwei DKW-Motorräder,<br />
eine NSU Superfox, Baujahr 1956, und eine NSU Lambretta,<br />
Baujahr 1955. Die Lambretta, ein bei NSU in Neckarsulm<br />
gebauter Motorroller mit 123 Kubikzentimetern Hubraum<br />
und 5,5 PS, liegt Heinrich Aschenbrenner besonders am Herzen:<br />
„Mit so einem Motorroller sind meine damalige Verlobte<br />
und ich in unseren ersten gemeinsamen Urlaub nach<br />
Düsseldorf gefahren.“ Die „damalige Verlobte“ ist Ehefrau<br />
Lore, mit der Heinrich Aschenbrenner seit 64 Jahren verheiratet<br />
ist. Das Paar hat einen Sohn und zwei Enkelkinder.<br />
Geboren wurde Heinrich Aschenbrenner als Buchenlanddeutscher<br />
(Bukowinadeutscher) in Fürstenthal (Voivodeasa),<br />
im heutigen Rumänien. Schon in frühester Jugend zeigte sich<br />
sein Talent beim Zeichnen und Malen. „Für meine Hobbys<br />
braucht man Geduld“, sagt er.<br />
Geduld und Ausdauer hat er oft genug bewiesen: Insgesamt<br />
fünf Jahre lang arbeitete Heinrich Aschenbrenner an<br />
der Restaurierung seines cremeweißen Goggomobils. Er<br />
hatte das stillgelegte TS Coupé 250, Baujahr 1958, vor rund<br />
20 Jahren in Hamburg entdeckt. „Das kleine Auto war in<br />
einem erbärmlichen Zustand und wirklich schrottreif“, erinnert<br />
sich der 87- jährige Fleestedter. Nach einem Unfall war<br />
der Goggo einfach abgestellt und mindestens 30 Jahre lang<br />
nicht mehr bewegt worden. Heinrich Aschenbrenner<br />
schwatzte dem Besitzer den verbeulten Oldtimer „für schmales<br />
Geld“ ab und bewahrte so ein schönes Stück Automobilgeschichte<br />
vor der Schrottpresse. Obwohl es viele Ersatzteile<br />
für Goggomobile noch zu kaufen gibt, fertigte Heinrich<br />
Aschenbrenner jedes Einzelteil selbst an. „Das macht die<br />
Sache doch erst richtig spannend“, sagt der Fleestedter. Verrostete<br />
Bleche baute er nach, zerlegte den Motor komplett<br />
und erweckte ihn schließlich zu neuem Leben, den Kabelbaum<br />
konnte er in mühevoller Kleinarbeit wiederherstellen.<br />
Sogar die Fußmatten fertigte er selbst an. „Die Arbeitsstunden<br />
haben wir nicht gezählt, aber da werden einige Hundert<br />
zusammengekommen sein“, sagt Heinrich Aschenbrenner.<br />
Der Einsatz hat sich gelohnt: Heute strahlt das TS Coupé 250<br />
wieder in altem Glanz <strong>–</strong> ein echtes Schmuckstück in der<br />
Farbe Cremeweiß.<br />
Eine große Hilfe bei der Restaurierung seien seine beiden<br />
Brüder gewesen, berichtet Heinrich Aschenbrenner: Immer<br />
wenn Walter und Felix Aschenbrenner Zeit hatten, packten<br />
sie mit an. „Felix ist leider in diesem Jahr verstorben. Er war<br />
auch ein großer Oldtimer-Fan“, erzählt Heinrich Aschenbrenner<br />
und Trauer schwingt in seiner Stimme mit. Mit seinem<br />
originalgetreu restaurierten Heinkel-Post-Motorroller<br />
Bild oben: Im Innenraum des TS Coupé 250 dominieren<br />
Rottöne. Für das besondere Wohlfühlgefühl sorgt eine<br />
Vase mit Plastikrose am Amaturenbrett.<br />
Bild mitte: In seiner gutsortierten Kellerwerkstatt<br />
repariert Heinrich Aschenbrenner unter anderem<br />
Motoren und Uhren. Objekte seiner Bastel-Begierde<br />
verlassen seine Werkstatt in Fleestedt erst, wenn sie<br />
wieder tadellos funktionieren und aussehen wie neu.<br />
Bild unten: Der begnadete Bastler am Lenkrad seines<br />
Oldtimers. Obwohl es viele Ersatzteile für Goggomobile<br />
noch zu kaufen gibt, fertigte Heinrich Aschenbren-<br />
ner jedes Einzelteil selbst an. „Das macht die Sache<br />
doch erst richtig spannend“, sagt der Fleestedter.<br />
Winter 2023 37
Zahlreiche Motorräder wie diese Victoria, Typ KR 26<br />
„Aero“, Baujahr 1953, mit 14 PS und 25 Kubikzentimeter<br />
Hubraum hat Heinrich Aschenbrenner kom-<br />
plett restauriert.<br />
Auch diese Triumph hat der Oldtimerfreund wieder<br />
zum Laufen gebracht und in ein echtes Schmuck-<br />
stück verwandelt.<br />
hatte Felix Aschenbrenner zahlreiche Preise bei Oldtimer-<br />
Austellungen gewonnen. Bruder Walter, der als Schlosser bei<br />
Wille Karrosseriebau gearbeitet hat, ist ebenfalls ein leidenschaftlicher<br />
Schrauber. Auch Heinrich Aschenbrenners Sohn<br />
Michael hat das Oldtimer-Gen geerbt: Er ist stolzer Besitzer<br />
einer Moto Guzzi Ercole, Baujahr 1963. Das in Serie gebaute<br />
dreirädrige Motorrad hat eine Kippvorrichtung wie ein<br />
Kleinlaster.<br />
Bei strahlendem Sonnenschein hat Heinrich Aschenbrenner<br />
sein Goggomobil für einen Fototermin aus der Garage geholt.<br />
Vorsichtig öffnet er die Motorhaube am Heck des Fahrzeugs.<br />
Der Zweitakt-Motor sieht wirklich niedlich aus. Winzig ist<br />
er, im Vergleich zu modernen Verbrennern. Der gebläsegekühlte<br />
250-Kubikzentimeter-Zweitakt-Motor leistet 13,6 PS<br />
und benötigt 1:25-Gemisch aus Benzin und Öl. „Die Höchstgeschwindigkeit<br />
ist mit 80 Stundenkilometern angegeben,<br />
aber das schafft mein Goggo nur bei Rückenwind und bergab“,<br />
sagt Heinrich Aschenbrenner und schmunzelt. Ab 1957<br />
gab es das viersitzige Auto, das damals mit einem Motorradführerschein<br />
gefahren werden durfte, auch mit stärkerer<br />
Motorisierungen mit bis zu 20 PS. Bis 1964 waren die Türen<br />
an der B-Säule angebracht. Die nach hinten öffnenden Türen<br />
wurden oft als „Selbstmordtüren“ bezeichnet, weiß Heinrich<br />
Aschenbrenner.<br />
Das Goggomobil soll vier erwachsenen Personen Platz bieten,<br />
der ist jedoch mit einer Innenraumlänge von etwa 1,60<br />
Meter zwischen Pedalen und Rücksitzlehne eher knapp<br />
bemessen. „Ich habe mal gehört, dass tatsächlich vier<br />
Klein, aber oho!<br />
Das Goggomobil (kurz: Goggo) ist<br />
ein Kleinstwagen der Hans Glas<br />
GmbH in Dingolfing, der von 1955<br />
bis 1969 in verschiedenen Versionen<br />
hergestellt wurde. Es war<br />
das erste Automobil des bayerischen<br />
Herstellers. „Goggo“ war<br />
der Kosename eines Enkels von<br />
Firmenchef Hans Glas. Er wurde<br />
Markenname sowohl für den von<br />
1951 bis 1956 gebauten Motorroller<br />
als auch für das Goggomobil,<br />
das als Limousine, Coupé sowie<br />
als Kasten- und Pritschenwagen<br />
angeboten wurde. Insgesamt<br />
liefen 284 491 Exemplare des Goggomobils<br />
im Werk in Dingolfing<br />
vom Band. Das viersitzige Auto<br />
wurde vornehmlich von einem<br />
gebläsegekühlten 250-Kubikzentimeter-Zweitakt-Motor<br />
mit 13,6 PS<br />
angetrieben. Ab 1957 gab es auch<br />
stärkere Motorisierungen mit bis<br />
zu 20 PS. Die Höchstgeschwindigkeit<br />
betrug etwa 80 Stundenkilometer.<br />
38<br />
Winter 2023
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CMYK / .ai<br />
Das Original-Schild verrät, dass das Goggomobil<br />
einst bei der Hans Glas GmbH in Dingolfing (Bayern)<br />
gebaut wurde.<br />
Wolfgang Rieger hat selbst auch schon einige historische<br />
Fahrzeuge von Grund auf restauriert. Den pas-<br />
senden Motor für sein Fahrrad der Marke „Deister“<br />
hatte Heinrich Aschenbrenner rund 20 Jahre lang in<br />
seiner Garage gelagert.<br />
Erwachsene in einem Goggo mit vollbeladenem Dachgepäckträger<br />
und zusätzlichem Heckgepäckträger im Urlaub zu<br />
einem Weingut gefahren sind. Die gekauften Weinkisten<br />
haben sie dann noch im Fußraum des Beifahrers verstaut.<br />
Der hat die Fahrt nach Hause zwar mit angezogenen Knien<br />
auf dem Beifahrersitz gesessen, aber es ging irgendwie“,<br />
erzählt der Oldtimer-Fan. Sein Coupé TS 250 hingegen ist<br />
nicht für Alltagsfahrten gedacht und wird nur bei gutem Wetter<br />
aus der Garage geholt und für kleine Spritztouren oder<br />
Fahrten zu Oldtimertreffen in der Region genutzt. Der begnadete<br />
Bastler mit ausgeprägtem Hang zum Perfektionismus<br />
hatte bis 1990 bei Wille Karosseriebau in Fleestedt als Meister<br />
in der Lackiererei seine Brötchen verdient. „Da musste<br />
man schon genau arbeiten“, sagt er. Selbstverständlich hat er<br />
auch sein schickes cremeweißes Gogomobil eigenhändig<br />
lackiert. Im Innenraum umschmeicheln Stoff und Kunstleder<br />
die Insassen. Hier dominiert die Farbe Rot. Am ansonsten<br />
sehr übersichtlichen Armaturenbrett sorgt eine kleine Blumenvase<br />
mit Plastikrose für die Extraportion Gemütlichkeit.<br />
„Liebhaber zahlen für ein Goggomobil dieses Typs in<br />
diesem erstklassigen Zustand bis zu 11.000 Euro“, sagt Heinrich<br />
Aschenbrenner, als sein Oldtimer-Freund Wolfgang Rieger<br />
gerade auf seinem Fahrrad mit Hilfsmotor auf den Hof<br />
rollt. Wolfgang Rieger hat selbst auch schon einige historische<br />
Fahrzeuge von Grund auf restauriert. Den passenden<br />
Motor für sein Fahrrad der Marke „Deister“ hatte Heinrich<br />
Aschenbrenner rund 20 Jahre lang in seiner Garage gelagert.<br />
„Den hatte ich irgendwann mal total verölt auf einem<br />
Schrottplatz gefunden, es war reiner Zufall“, berichtet Heinrich<br />
Aschenbrenner. Lange habe er nichts damit anzufangen<br />
gewusst, aber dann habe sein Kumpel Wolfgang das passende<br />
Fahrrad gefunden und wieder komplett aufgearbeitet.<br />
„Heinrich hat den Motor wieder zum Laufen gebracht und<br />
nun fahre ich vergnügt mit meinem Fahrrad umher“, sagt<br />
Wolfgang Rieger. Die beiden Oldtimer-Freunde steigen in<br />
das gerade mal 1,20 Meter hohe Gogomobil ein. Im Vergleich<br />
zu modernen Fahrzeugen ist es ein bisschen eng,<br />
aber das gehört nun einmal zum 50er-Jahre-Flair dazu.<br />
Prüfstelle Buxtehude<br />
Philipp-Reis-Str. 1<br />
21614 Buxtehude<br />
Tel. 0 41 61 / 55 89 861<br />
Fax 0 41 61 / 55 89 862<br />
Öffnungszeiten: Mo <strong>–</strong> Fr: 10.00 <strong>–</strong> 17.00 Uhr<br />
Jeden 1. Samstag im Monat 9.00 <strong>–</strong> 12.00 Uhr<br />
inbri@web.de · www.ing-brisske.de<br />
Winter 2023 39
ie ie schönste eit eit<br />
des ahres ahres …<br />
… beginnt für viele von uns im November, wenn<br />
die Tage immer kürzer werden.<br />
Plätzchenduft und Kerzenlicht, geheimnisvolle<br />
Weihnachtsgeschichten und kuschelige Abende<br />
am wärmenden Kaminfeuer prägt die besinnlichste<br />
Zeit des Jahres <strong>–</strong> die Adventszeit.<br />
Gemeinsames Plätzchenbacken mit den Kindern und Enkelkindern,<br />
liebevolle Lichterdekorationen, die die Fenster im Dunklen<br />
zum Leuchten bringen, und das Zusammenrücken von<br />
Familien und Freunden stimmen uns jedes Jahr auf die Festtage<br />
ein.<br />
Unbedingt dazu gehört ein Besuch der Weihnachtsmärkte,<br />
auf denen unser Gehör mit zauberhaften weihnachtlichen<br />
Klängen, unser Gaumen mit Glühwein, Zimtsternen, Lebkuchen,<br />
Stollen, Printen und Spekulatius und unsere Nasen mit<br />
einem unnachahmlichen Duft verwöhnt werden. Egal, ob Sie<br />
mit Familie, Freunden oder Arbeitskollegen die Weihnachtsmarktzeit<br />
genießen, ob Sie gleichgesinnte liebe Menschen treffen,<br />
nach liebevollen Geschenken stöbern oder einfach nur ein<br />
Glas Glühwein genießen möchten <strong>–</strong> wir haben für Sie die duftenden<br />
Märkte in der Winsener Elbmarsch zusammengestellt:<br />
Elbmarsch<br />
Weihnachtsmarkt Elbmarsch 2023<br />
Freitag 01.12.2023, von 19:00 Uhr bis 22:00 Uhr<br />
Samstag 02.12.2023, von 14:30 Uhr bis 22:00 Uhr<br />
Sonntag, 03.12.2023, von 12:00 Uhr bis 18:00 Uhr<br />
Auf dem Küsterplatz, zwischen Küsterhaus und Kirche<br />
Marschacht<br />
Seevetal<br />
Das weihnachtliche Winsen (Luhe) zeigt sich von<br />
seinen schönsten Seiten.<br />
Mittelalterlicher Adventsmarkt in Hittfeld<br />
Freitag, 01. 12.2023 bis Sonntag, 03.12.2023<br />
Gelände des Schützenvereins<br />
Meyermannsweg 1<br />
21218 Seevetal<br />
40<br />
Winter Herbst 2022 2023
Adventsmarkt in der Wassermühle Karoxbostel<br />
Samstag, 09.12.2023<br />
11:00 <strong>–</strong> 17:00 Uhr<br />
Wassermühle Karoxbostel<br />
Karoxbosteler Chaussee 51<br />
21218 Seevetal<br />
Horster Weihnachtsbasar<br />
Sonntag, 03.12.2023<br />
11:00 Uhr bis 17:00 Uhr<br />
Grundschule Horst in Seevetal<br />
Horster Landstraße 144<br />
21220 Seevetal<br />
Meckelfelder Weihnachtsmarkt<br />
Samstag 16. 12.2023, 12:00 Uhr bis 20:00 Uhr<br />
Sonntag, 17.12.2023, 12:00 Uhr bis 18:00 Uhr<br />
In und um die evangelische Kirche<br />
Glockenstraße 3<br />
21217 Seevetal<br />
St. Bello Hundeweihnachtsmarkt Seevetal<br />
Sonntag, 03.12.23<br />
10.00 <strong>–</strong> 17:00 Uhr<br />
Art Villa<br />
Kirchweg 22<br />
21218 Seevetal<br />
Gemeinde Stelle<br />
Weihnachtsmarkt in Stelle<br />
Samstag, 02.12.23, 14:00 Uhr bis 20:00 Uhr<br />
Sonntag 03.12.23, 14:00 bis 18:00 Uhr<br />
Unter den Linden<br />
21435 Stelle<br />
Kunst & Punsch Weihnachtsmarkt Ashausen<br />
Samstag 09.12.23 bis Sonntag 10.12.23<br />
11:00 <strong>–</strong> 18:00 Uhr<br />
Dat Ole Huus<br />
Scharmbecker Straße<br />
21423 Stelle OT Ashausen<br />
Winsen (Luhe)<br />
Adventsvergnügen<br />
Freitag 15. bis Sonntag 17. Dezember 2023<br />
Rund ums Rathaus<br />
Schloßplatz<br />
21423 Winsen (Luhe)<br />
Weihnachtsmarkt des Kunsthandwerks<br />
Samstag 25.11.23 bis Sonntag 26.11.23<br />
Samstag 09.12.23 bis Sonntag 10.12.23<br />
11:00 <strong>–</strong> 18:00 Uhr<br />
Eintritt 3 Euro für Erwachsene/Kinder frei (Museumseintritt)<br />
Museum im Marstall<br />
Schloßplatz 11<br />
21423 Winsen (Luhe)<br />
TönnWeihnacht mit Kunsthandwerkermarkt<br />
Samstag, 09.12.23, ab 13:00 Uhr<br />
Bei der Tönnhäuser Tenne<br />
Tönnhäuser Dorfstraße 22<br />
21423 Winsen (Luhe)<br />
Pattenser Weihnachtsmarkt<br />
Samstag 16.12.23 ab 14 Uhr<br />
Sonntag 17.12.23 ab 11 Uhr<br />
Rund um die St. Gertrud Kirche<br />
Kirchenweg 1<br />
21423 Winsen/Luhe OT Pattensen<br />
Winsener Weihnachtskugeln<br />
Passend zum Start der Adventszeit geht auch<br />
die Erfolgsstory der Winsener Weihnachtskugel<br />
weiter: Schon im dritten Jahr gibt es die<br />
runden Schönheiten mit Winsener Motiven.<br />
Während im letzten Jahr der Winsener Marstall<br />
die Kugeln zierte, ist es in diesem Jahr die<br />
St. Marien Kirche. Die Kugeln sind nicht nur<br />
ein Highlight am Weihnachtsbaum, sondern<br />
eignen sich auch hervorragend als Mitbringsel<br />
zum Adventskaffee, als besonderer Weihnachtsgruß<br />
zu entfernt lebenden Verwandten<br />
und Freunden oder um die Herzen von Sammlern<br />
höher schlagen zu lassen.<br />
Die wunderschönen roten Kugeln gibt es<br />
zum Preis von 3,90 Euro pro Stück oder in der<br />
günstigen 4er-Box zum Preis von 12,90 Euro in<br />
der Tourist-Information Winsener Elbmarsch,<br />
Schloßplatz 11 <strong>–</strong> im Marstall, 21423 Winsen<br />
(Luhe).<br />
Die Mitarbeiter der Tourist-Information sind<br />
Montag bis Freitag von 10.00 bis 17.00 Uhr<br />
und an Samstagen von 09.00 bis 14:00 Uhr für<br />
Sie da.<br />
Winter 2023 41
on on er er roßen roßen unst unst<br />
der kleinen äum<br />
äum<br />
von Herma Niemann<br />
Jonny Reinhard Koch aus Rhumspringe<br />
züchtet seit 1980 Bonsai-Bäume. Mit der<br />
richtigen Pflege können die Miniaturbäume<br />
mehrere Hundert Jahre alt werden.<br />
Kleine Pflanzgefäße, eine Minischere, Kupferdraht und jede<br />
Menge Geduld. Das sind die Zutaten, um Bonsai-Bäume zu<br />
züchten. „Bon sai“, wie es eigentlich geschrieben wird, ist<br />
eine Kunst, die seit vielen Jahrhunderten in Asien praktiziert<br />
wird und bedeutet frei übersetzt „Baum im Topf“. Bei Jonny<br />
Reinhard Koch aus Rhumspringe (Landkreis Göttingen)<br />
gedeihen rund 40 dieser hübschen Bäume in Miniaturform<br />
im Garten.<br />
Aber damit diese kleinen Kunstwerke auch in der gewünschten<br />
kleinen Form bleiben, ist viel Pflege nötig. „Und dann<br />
können die Bonsais auch gut und gerne 100 Jahre alt werden“,<br />
sagt Jonny Koch.<br />
Bonsais sind normale Bäume,<br />
die klein gehalten werden<br />
Ein wunderschöner Spitzahorn.<br />
<br />
Fotos Herma Niemann<br />
Was vielleicht vielen Menschen nicht bekannt ist: Bonsais<br />
entstehen aus denselben Samen oder Setzlingen wie normalgroße<br />
Bäume. Die Bezeichnung „Bonsai-Samen“ in Werbeangeboten<br />
ist also eigentlich eine Täuschung. Damit die<br />
Bäume klein und elegant bleiben, wachsen sie in kleinen<br />
Blumentöpfen heran und werden beschnitten und geformt.<br />
Bei Jonny Koch wachsen die Mini-Exemplare in Sandsteintrögen,<br />
mal zu zweit, mal alleinstehend. „Das hier ist eine<br />
Weißbuche“, sagt der 74-Jährige und zeigt auf ein etwa 40<br />
Zentimeter hohes Bäumchen. Außerdem säumen noch Gingko,<br />
Hainbuche, Feldahorn, Silberahorn, Berberitze, Spitzahorn,<br />
Rotbuche, Felsenbirne, Schlitzahorn, eine Kiefer und<br />
noch einige andere Baumarten die großzügige Terrasse. Seit<br />
1980 geht er diesem Hobby mit viel Leidenschaft nach. Und<br />
viel Leidenschaft ist auch nötig, denn, wer sich nicht regelmäßig<br />
darum kümmert, hat auch keinen Erfolg. Die Bonsai-<br />
Schere und der Kupferdraht zählen für ihn zum wichtigsten<br />
Handwerkszeug.<br />
42 Winter 2023
Eine 50 Jahre alte Hainbuche.<br />
Ein Spitzahorn (15 Jahre) und ein Bergahorn (40 Jahre).<br />
Setzlinge aus dem Wald<br />
werden zu Mini-Bäumen<br />
Die meisten seiner Mini-Bäume hat Jonny Koch bei seinen<br />
Wanderungen mitgenommen. Die Setzlinge entdeckt er dort,<br />
wo zu erkennen ist, dass diese jungen Bäume durch Einflüsse<br />
von außen schon an sich klein gehalten wurden. Zum Beispiel<br />
durch Wildverbiss durch Rehwild, aber auch unter<br />
Hochspannungsleitungen und an Bahnschienen, wo auch der<br />
Bewuchs immer niedrig gehalten werde. Diese „Neuankömmlinge“<br />
kommen bei ihm erst einmal in einen kleinen<br />
Topf und verbringen dann ungefähr den ersten Sommer separat<br />
an einem Schattenplatz im Garten. Dadurch werden sie<br />
sozusagen schon daran gewöhnt, nicht in die Höhe zu schießen.<br />
Durch das Umtopfen in immer kleinere Töpfe erziele<br />
man schon eine Reduzierung des Wurzelvolumens, sagt Jonny<br />
Koch. Aber hin und wieder müssten eben auch die Wurzeln<br />
fachgerecht gestutzt werden. Das hat dann auch zur Folge,<br />
dass die Blätter dementsprechend kleiner werden. Denn<br />
das Hauptziel eines „Bonsai-Gärtners“ ist: „Alle Maßnahmen,<br />
um den Baum an seinem starken Wachstum zu hindern“.<br />
Um den kleinen Baum mit der Schere in Form zu brin-<br />
Bei einigen Bonsaibäumen fallen die Blätter nur langsam.<br />
Eine Rotbuche und eine Hainbuche.<br />
Winter 2023 43
Eine Kiefer.<br />
Ein Schlitzahorn.<br />
gen, ist viel Übung und Fingerspitzengefühl erforderlich. Das<br />
untere Drittel des Bäumchens sollte frei von Ästen sein.<br />
Außerdem werden aus der Gestaltungsform herauswachsende<br />
Triebe zurück genommen. Nur dann kann man ein kleines<br />
Abbild eines natürlichen Baumes entstehen lassen.<br />
Jonny Koch hatte auch schon mal eine Chinesische Ulme,<br />
die über 50 Jahre alt war. Allerdings hat er diese vor Weihnachten<br />
des vergangenen Jahres an einen neuen Besitzer in<br />
Hannover verkauft. Die Pflege sei ja an sich schon aufwendig,<br />
aber die Chinesische Ulme habe noch mehr Aufmerksamkeit<br />
beansprucht.<br />
Ein Bonsai-Gärtner lernt nie aus<br />
Jonny Koch ist gelernter KFZ-Mechaniker, der nach der<br />
Meisterprüfung einige Jahre für Mercedes in Neustadt am<br />
Rübenberge und in Seligenstadt bei Frankfurt als Werkstattleiter<br />
gearbeitet hat. Bis zu seinem Ruhestand war er<br />
Betriebsleiter beim Göttinger Karosseriebauer Meyer. Das<br />
Hobby habe ihn schon lange interessiert. Aber zu der Zeit, als<br />
er bei Daimler Benz tätig war, sei er beruflich viel unterwegs<br />
gewesen und habe nur wenig Zeit gehabt. Ein Bericht über<br />
„Einheimische Minibäume“ in einer Fernsehzeitschrift habe<br />
damals sein Interesse geweckt. Zu der Zeit hatten er und seine<br />
Frau das Haus in Rhumspringe erworben und dann auch<br />
den demensprechenden Platz. Und wie es der Zufall so wollte,<br />
hatte Jonny Koch schon vor seinem neuen Hobby eine<br />
Leidenschaft für alte Sandsteintröge. Viele Ratgeber über die<br />
Bonsai-Zucht wurden angeschafft, in die Jonny Koch auch<br />
heute noch regelmäßig einen Blick wirft. Ein Bonsai-Gärtner<br />
lernt also nie aus. Die richtige Pflege fängt schon bei der<br />
Erde an. Für den klassischen Bonsai ist es besonders wichtig,<br />
Eine Felsenbirne<br />
Jonny Reinhard Koch hat schon seit 1980 eine große Leidenschaft<br />
für die kleinen Bäume.<br />
Zu kleinen Bäumen gehört auch<br />
extra kleines Werkzeug: hier eine<br />
Bonsaischere.<br />
44<br />
Winter 2023
dass die Erde luftdurchlässig ist und Anteile von Tongranulat,<br />
Kokosfasern und Kies enthält. Die Erde mischt sich Jonny<br />
Koch schon seit vielen Jahren selbst. Hilfreich seien auch<br />
Dünger, die speziell auf die Bedürfnisse der Bonsais abgestimmt<br />
sind. Aber das Wichtigste: Die Bäumchen dürfen<br />
nicht vertrocknen und müssen mindestens alle zwei Tage<br />
großzügig mit der Gießkanne gegossen werden. Außerdem<br />
müssen die Bonsais aber auch „gestaltet“ werden, damit sie<br />
in der gewünschten ästhetischen und ansprechenden Form<br />
wachsen und auch so bleiben. „Die Bäume wachsen ja nicht<br />
so ideal, wie sie wachsen sollen“. Dafür ist eine Verdrahtung<br />
mit Kupferdraht erforderlich. Dazu werden der Stamm, die<br />
Äste oder die Zweige, eben je nachdem, welchen Teil des<br />
Baumes man korrigieren möchte, entweder mit eloxiertem<br />
Aluminium- oder weichgeglühtem Kupferdraht umwickelt<br />
und vorsichtig in Form gebogen. Vorsicht: Der Draht darf<br />
nicht in die Äste einschneiden.<br />
Blattschnitt, Entrinden, Abmoosen<br />
Aber es gibt noch viele andere Möglichkeiten, den Baum zu<br />
pflegen und klein zu halten. Zum Beispiel durch einen Blattschnitt.<br />
Dadurch wird sozusagen „künstlicher Herbst“ vorgetäuscht.<br />
Dieses Verfahren soll in besonders starkwüchsigen<br />
Zonen des Baumes angewendet werden. Dadurch wird eine<br />
verstärkte Bildung von Seitentrieben angeregt. Außerdem<br />
sind die neu ausgetriebenen Blätter meist etwas kleiner und<br />
wirken dadurch auch harmonischer zur Bonsaigröße. Durch<br />
das Entrinden von Stamm- oder Astpartien kann man erreichen,<br />
dass das Erscheinungsbild des Bonsaibaumes dem<br />
eines gealterten Baumes nahekommt. Was Jonny Koch bisher<br />
noch nicht gelungen sei, ist das Abmoosen.<br />
Durch diese Technik wird eine Verkürzung der Bäume<br />
erreicht. Dazu wird die Rinde eines Pflanzenteils, zum Beispiel<br />
eines Astes, bis auf das Kambium in einem zwei bis<br />
vier Zentimeter breiten Streifen ringförmig abgeschält. Das<br />
Kambium ist die Wachstumsschicht zwischen der Splintholzzone<br />
und der Rinde. Anschließend wird der rindenfreie Ring<br />
mit einem Substrat sowie einer Folie umhüllt und regelmäßig<br />
befeuchtet. Nach der Bildung von Wurzelmaterial kann der<br />
betreffende Pflanzenteil abgetrennt und als eigenständige<br />
Pflanze weiter kultiviert werden.<br />
Gestaltungsmöglichkeiten<br />
Die Miniatur-Bäume haben vor allem in China und Japan<br />
eine lange Tradition. Bonsais sind kleine Kunstwerke. Sie<br />
können auch auf Steine gepflanzt oder mit Moosen kombiniert<br />
werden. Im Laufe der Zeit haben sich in der Bonsai-<br />
Kunst auch verschiedene Gestaltungsformen herausgebildet,<br />
etwa die streng aufrechte Form, die locker aufrechte Form,<br />
die Kaskadenform oder die Literatenform. Letztere zeichnet<br />
sich durch einen dünnen, geschwungenen Stamm mit wenigen<br />
Ästen und einer spärliche Belaubung aus. Reizvoll sind<br />
auch Moose auf schön ausgestalteten Wurzeln. Einheimische<br />
Pflanzen können auch im Winter draußen bleiben, subtropische<br />
und tropische Arten benötigen einen Platz im Haus.<br />
So funktioniert die Verdrahtung mit Kupferdraht.<br />
Jonny Koch mischt auch seine eigenen Bonsaierde an.<br />
Winter 2023 45
Im Garten stehen ungefähr 40 Bonsaibäume.<br />
Bonsais fühlen sich im Sommer aber auf jeden Fall draußen<br />
am wohlsten. Das gilt auch für die Pflanzen, die ansonsten im<br />
Zimmer stehen. Einheimische Arten können auch im Winter<br />
im Freien bleiben, schließlich ist das ihr natürlicher Lebensraum.<br />
Jonny Koch achtet trotzdem darauf, die Exemplare<br />
entweder an einer Hauswand mit einer isolierenden Folie<br />
oder über der Garage frostfrei zu überwintern.<br />
Es geht um Harmonie<br />
Der Bonsai schaut auf eine lange traditionelle Geschichte<br />
zurück. Bereits 200 Jahre nach Christus gab es die ersten<br />
einzelnen Bonsais in China. Im 10. und 11. Jahrhundert wurde<br />
die Bonsaikunst von buddhistischen Mönchen nach Japan<br />
gebracht. Im 12.und 13. Jahrhundert galt das Besitzen eines<br />
Bonsaibaumes als ein „Privileg der Oberen“, wie zum Beispiel<br />
Fürsten und Samurais, und wurde daher vom einfachen<br />
Volk als eine wahre Besonderheit angesehen. Durch den<br />
zunehmenden Handel eröffnete sich auch für das Volk die<br />
Möglichkeit, an Bonsaibäume heranzukommen und selbst zu<br />
besitzen. Von da an galt der Bonsai als Statussymbol. Einer<br />
Sage zufolge könnte der Bonsai-Kult auch auf den Zauberer<br />
Jiang-Feng zurückgehen. Denn der soll ganze Landschaften<br />
auf ein Tablett gezaubert haben Auf den Weg nach Europa<br />
machte sich der Bonsai erst ungefähr Ende des 19. Jahrhunderts.<br />
Japanische Gärtner stellten Bonsais auf der Weltausstellung<br />
in Paris vor. Nach altem fernöstlichem Verständnis,<br />
wohl auch unter Einfluss des Zen-Buddhismus, geht es beim<br />
Bonsai um die Kunst, Harmonie zwischen den Naturelementen,<br />
der belebten Natur und dem Menschen in miniaturisierter<br />
Form nachzubilden. Ein Bonsai symbolisieret das fernöstliche<br />
Ideal dieser Einheit von Mensch, Natur und Kosmos.<br />
So kann man eigentlich sagen, dass die eleganten Mini-Bäume<br />
als Sinnbild gelten. Der Baum steht für das Leben, ein<br />
Stein verkörpert einen Berg und feiner Kies das Element<br />
Wasser. Die Pflanzschale deutet auf den Menschen hin. Ein<br />
Bonsai steht aber auch für Glück und Wohlstand. Deshalb<br />
werden sie in Asien auch gerne zum Neujahrsfest verschenkt.<br />
Zur Bonsai-Kultur in Innenräumen gehört auch eine passende<br />
Gestaltung des Umfeldes, etwa durch Hintergrund-Bilder,<br />
Möbel und weitere Zierpflanzen. Das ist für Jonny Koch<br />
allerdings eher unwichtig. Er hat einfach nur Freude an der<br />
Pflege und am Anblick der hübschen Bäumchen. Und das ist<br />
ja wiederum auch eine ganz individuelle Harmonie. Der teuerste<br />
Bonsai der Welt soll im übrigen eine Jahrhunderte alte<br />
Kiefer gewesen sein, die für 1,3 Mio Dollar auf der „International<br />
Bonsai Convention“ in Takamatzu (Japan) verkauft<br />
wurde. Der älteste Bonsai hingegen soll ein Ficus-Bonsai<br />
und über 1000 Jahre alt sein. Es handelt sich um den auffälligsten<br />
Baum, der im italienischen Crespi<br />
Bonsai-Museum zu sehen ist.<br />
Holert<br />
BESTATTUNGEN SEIT 1919<br />
Waldbestattungen<br />
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Emil Holert<br />
Inhaber Renate Ahrens e. K.<br />
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46<br />
Winter 2023
Infos, Tipps & Trends <strong>–</strong> für Sie entdeckt zwischen Elbestrand und Heidesand<br />
Neu, vielfältig, spannend <strong>–</strong> Das neue „Historische Jahrbuch für den Landkreis Harburg“ ist erschienen<br />
Es ist vollbracht. Die erste<br />
<strong>Ausgabe</strong> des neuen „Historischen<br />
Jahrbuchs für den<br />
Landkreis Harburg“ mit<br />
einem beeindruckenden<br />
Umfang von über 200 Seiten<br />
ist erschienen. Bekanntermaßen<br />
wurde der traditionelle<br />
„Kreiskalender“, seit 1934<br />
vom Landkreis Harburg<br />
herausgegeben, im November<br />
2021 eingestellt. Dieses<br />
wurde von vielen heimatund<br />
regionalgeschichtlich<br />
interessierten Leserinnen und<br />
Lesern, dem Buchhandel und<br />
auch den Autorinnen und<br />
Autoren sehr bedauert.<br />
Auf der Kreisheimatforschertagung<br />
im September 2022<br />
stimmten alle Anwesenden<br />
einstimmig (ohne Enthaltungen)<br />
dafür, ein neues heimatgeschichtliches<br />
Publikationsorgan<br />
unter der Federführung<br />
eines Redaktionsteams,<br />
bestehend aus Hartmut Blecken,<br />
Arndt-Hinrich Ernst,<br />
Jakob Möller, Wilhelm Westermann,<br />
Giesela Wiese und<br />
Rolf Wiese, zu realisieren.<br />
Dabei liefen alle Fäden im<br />
Museum im Marstall in Winsen<br />
bei Giesela Wiese<br />
zusammen. Sie koordinierte<br />
die Arbeit des Teams und in<br />
ihren bewährten Händen lag<br />
auch die Schlussredaktion.<br />
In vielen engagierten Redaktionssitzungen<br />
entstand mit<br />
dem jetzt vorliegenden „Historischen<br />
Jahrbuch für den<br />
Landkreis Harburg“ der erste<br />
Jahrgang einer neuen Schriftenreihe,<br />
die vom Heimatund<br />
Museumsverein Winsen<br />
(Luhe) herausgegeben wird<br />
und künftig jährlich im<br />
Das Redaktionsteam des neuen<br />
„Historischen Jahrbuchs für den<br />
Landkreis Harburg“ (von links): Jakob<br />
Möller, Arndt-Hinrich Ernst, Hartmut<br />
Blecken, Giesela Wiese, Wilhelm<br />
Westermann, Professor Dr. Rolf Wiese.<br />
<br />
Foto: Carsten Weede<br />
Herbst erscheinen soll. In der<br />
Tradition des alten Kreiskalenders<br />
wird das neue<br />
Jahrbuch mit seiner Ausrichtung<br />
auf Heimat- und<br />
Regionalforschung eine bunte<br />
Mischung aus spannenden<br />
Themen zur Heimatgeschichte,<br />
zu Kultur, Kunst und<br />
Natur aus allen Regionen des<br />
Landkreises Harburg enthalten.<br />
Dabei ist der Inhalt<br />
übersichtlich nach Rubriken<br />
gegliedert. Am Anfang stehen<br />
die Beiträge aus dem<br />
Bereich Regionalgeschichte.<br />
Im Auftaktbeitrag des neuen<br />
Jahrbuchs werfen Giesela<br />
und Rolf Wiese einen Blick<br />
zurück auf die Geschichte<br />
des Harburger Kreiskalenders.<br />
Anschließend berichtet<br />
Norbert Fischer unter dem<br />
Motto Sturmfluten, Uferschutz<br />
und Entwässerungsprojekte<br />
aus einem Forschungsprojekt<br />
des Marstall-<br />
Museums zur Erforschung<br />
der Elbmarsch. Dorothea<br />
Lepper stellt die neuen<br />
Museumsinseln vor, auf<br />
deren Texttafeln erste Ergebnisse<br />
des genannten Forschungsprojektes<br />
in die<br />
Landschaft getragen<br />
werden. Mit<br />
einem Vorwirteverzeichnis<br />
und einem<br />
Huldigungsverehrungsregister<br />
werden von Hartmut<br />
Blecken und<br />
Eckhart Schütt zwei<br />
wichtige archivalische<br />
Quellen vorgestellt.<br />
Der sozioökonomische<br />
Wandel<br />
seit dem 19.<br />
Jahrhundert, der die Stadt<br />
Buchholz grundlegend verändert<br />
hat, wurde am Beispiel<br />
der Neuen Straße<br />
detailreich von Jörg Lindner<br />
erarbeitet. Neuere Forschungen<br />
zur Nordheide im Bombenkrieg<br />
1940 bis 1945 stellt<br />
Wilhelm Westermann vor.<br />
Von Katrin Lembke und<br />
Hans Dieter Müller werden<br />
mit Schäfer Ast und Konsul<br />
Wiedenbrüg bekannte regionale<br />
Persönlichkeiten in<br />
Erinnerung gebracht und<br />
Sören Sahling beschreibt die<br />
neue Hittfelder Dorfrunde.<br />
Nach guter Tradition enthält<br />
das neue Jahrbuch auch<br />
einen Beitrag aus dem Patenkreis<br />
Schloßberg.<br />
In der Rubrik Archäologie<br />
werden mit einem Vorbericht<br />
zu den Ausgrabungsergebnissen<br />
beim historischen Rathaus<br />
in Winsen durch Jochen<br />
Brandt und mit einem Beitrag<br />
von Ole Uecker über die<br />
Erforschung einer Flugzeugabsturzstelle<br />
aus dem Zweiten<br />
Weltkrieg zwei aktuelle<br />
Ereignisse dokumentiert.<br />
Ausführungen von Thomas<br />
Kaestle und Rainer Böttcher<br />
zu den Bereichen Kultur und<br />
Natur komplettieren die ausführlichen<br />
Berichte.<br />
Daran an schließt ein neuer<br />
Serviceteil für heimatkundlich<br />
Interessierte. Kurzberichte<br />
von zwei Fachtagungen<br />
sind ebenso neu wie eine<br />
Übersicht und Vorstellung<br />
regionaler Heimat- und<br />
Geschichtsvereine, die in den<br />
folgenden <strong>Ausgabe</strong>n fortgesetzt<br />
wird. Auch werden<br />
wichtige Persönlichkeiten<br />
der Heimatforschung einschließlich<br />
ihrer Schriftenverzeichnisse<br />
gewürdigt.<br />
Den Abschluss des inhaltsreichen<br />
Jahrbuches bilden<br />
Buchbesprechungen sowie<br />
eine umfangreiche Liste von<br />
Neuerscheinungen aus dem<br />
heimatkundlichen Bereich.<br />
Das neue „Historische Jahrbuch<br />
für den Landkreis Harburg“<br />
kostet 14,50 € und ist<br />
im Museumsladen des Museums<br />
im Marstall in Winsen<br />
(Tel 04171 3419 oder Mail<br />
museumsladen@museum-immarstall.de)<br />
und in den regionalen<br />
Buchhandlungen<br />
erhältlich<br />
(ISBN 978-3-946053-20-0).<br />
Winter 2023 47
dvent dvent und<br />
eihnachten eihnachten in<br />
er er lbtalaue<br />
lbtalaue<br />
von Dörte Grimm<br />
Kleine BleckederSchlossWeihnacht am<br />
2. Adventswochenende<br />
Traditionell läuten die Gärtnereien mit den Adventsausstellungen<br />
die Weihnachtszeit ein: Blumen Seil aus Bleckede<br />
lädt zum ADVENTSZAUBER vom 24. November bis 2.<br />
Dezember 2023 ein. Hier gibt es viele trendige Accessoires,<br />
Neues & Altbewährtes sowie Ideen, mit denen man sich auch<br />
mal selbst beschenken kann. Am Samstag, 25.11. und Sonntag,<br />
26.11. bieten die Landfrauen jeweils ab 13 Uhr Kaffee<br />
und Kuchen an.<br />
Tannengrün bietet nicht nur herrliche Düfte für die Nase,<br />
sondern verarbeitet in wunderbar dekorierten Gestecken auch<br />
optische Reize in der Gärtnerei Reimer im Ortsteil Garlstorf,<br />
die dortige Adventsausstellung ist vom 24. bis 30. November<br />
zu sehen.<br />
Hübsch dekorierte Stände vor dem Nordflügel des<br />
Schlosses.<br />
ELBSTIL, das Modegeschäft in der Breiten Straße, das weit<br />
über die Grenzen Bleckedes bekannt ist, lädt am 24. November<br />
bis 20.00 Uhr zum Glühweinshoppen. Das weihnachtliche<br />
Einkaufen in geschmückten Fachgeschäften ermöglicht<br />
alljährlich die Werbegemeinschaft Bleckede. Die Breite Straße<br />
wird vom 27. November bis zum 7. Januar zur Weihnachtsstraße.<br />
Mit vielen Lichtern, beleuchteten Sternen und<br />
Tannengrün erscheint die Haupt-Einkaufsstraße, an der sich<br />
neben ELBSTIL weitere kleine inhabergeführte Geschäfte,<br />
gemütliche Restaurants und Cafés reihen. Anrainer der Weihnachtsstraße<br />
ist z.B. die Buchhandlung Hohmann, die nicht<br />
nur so manchen hervorragenden Schmöker für die dunkle<br />
Jahreszeit bereithält, sondern auch eine riesige Auswahl an<br />
Kalendern.<br />
Das Theater Bleckede erfreut die Besucher in der Adventszeit<br />
mit drei komödiantischen Einaktern von Anton Tsche-<br />
48<br />
Winter 2023
Blick vom Aussichtsturm auf den Schlosshof. Bildbeschreibung 04<br />
Von der Kettensägenkunst bis zum filigranen Silberschmuck<br />
<strong>–</strong> im Hof und im Schloss findet sich ein breites<br />
Ausstellerangebot.<br />
chow, der die Beziehungen zwischen Mann und Frau auf<br />
höchst amüsante Weise thematisiert. Aufführungen sind am<br />
17./18. und 24./25. November sowie am 8., 15. und 16.<br />
Dezember vorgesehen.<br />
Am 2. Dezember lädt die HOFLIEBE ab 14 Uhr zu einem<br />
adventlichen Afternoon-Tea mit Scones, Sandwiches und<br />
anderen englischen Köstlichkeiten ein.<br />
Ganz in der Nähe, im Ortsteil Alt Garge findet am Sonnabend,<br />
2. Dezember der Weihnachtsmarkt im Alten Kurhaus<br />
statt. Verkaufsstände bieten Selbstgemachtes und viele<br />
Leckereien, eine Cafeteria und musikalische Unterhaltung<br />
versprechen einen gemütlichen Nachmittag.<br />
Noch am gleichen Wochenende präsentiert der Kultur- und<br />
Heimatkreis am 3.12. um 17 Uhr im Schlosssaal Weihnachtliches<br />
mit Felicitas Breest Gesang, Dagmar Berghoff<br />
Lesung und Siegfried Gerlich am Flügel. Dagmar Berghoff<br />
ist aus ihrer Zeit als Tagesschausprecherin vielen Zuschauern<br />
bekannt.<br />
Kleine Bleckeder SchlossWeihnacht<br />
Fisch. Die Nightingales, der Shanty-Chor Bleckede sowie<br />
Musiker, die fröhlich auf der Schlüsselfidel, Flöten und Sackpfeifen<br />
spielen, werden die Besucher musikalisch in Weihnachtsstimmung<br />
versetzen.<br />
Wer sich noch auf der Suche nach besonderen Weihnachtsgeschenken<br />
befindet, wird hier bestimmt fündig: Edles<br />
aus Holz, feine Fräsarbeiten, Kerzenhalter und Holzuntersetzer<br />
sowie kleine hölzerne Lastminute-Geschenke, große<br />
Feuertonnen, Duftkerzen und Gesundheitsprodukte, Holzspielzeug,<br />
selbstgemachte Marmeladen, Chutneys, Honig<br />
und Kekse finden sich ebenso wie Keramik und Besticktes.<br />
Bastelaktivitäten für Kinder runden das Ausstellerangebot ab.<br />
Vis á vis vom Schloss liegt die historische „Zehntscheune“.<br />
Ein ehemaliges Lagerhaus wird im neuen Glanz erstrahlen.<br />
Ein Museum entsteht für eine historische Zimmerei und<br />
Schmiede mit Schmiedeofen. Ausgestellt werden alte Handwerkswerkzeuge,<br />
diverse Gemälde in einem Atelier und eine<br />
große Auswahl an historischen Büchern. Eigentlich im<br />
Umbau befindlich, öffnet die Scheune parallel zur Kleinen<br />
Bleckeder SchlossWeihnacht ihre Tore. Bei Bier aus dem<br />
Bleckeder Brauhaus und Glühwein erfahren die Besucher,<br />
wie es mit den Planungen für die Scheune weitergeht.<br />
Am Sonnabend den 9. Dezember und am Sonntag, den<br />
10. Dezember wird es zum zweiten Mal nach der Renovierung<br />
des Nordflügels ein weihnachtliches Marktgeschehen<br />
geben. Auf die Besucher warten Händler & Kunsthandwerker<br />
aus der Region sowie lokale Vereine und Initiativen. Weihnachtlich<br />
geschmückte Holzhütten, eine große Auswahl an<br />
weihnachtlichen Leckereien laden im historischen Ambiente<br />
des Schlosshofs zum Verweilen ein. Aus den Buden locken<br />
herrliche Düfte von Glühwein, Zuckerwaren, Waffeln, Grillfleisch<br />
in Bio-Qualität, Flammkuchen und geräuchertem<br />
Nordmann- und Blautannen werden ab 2. Dezember auf<br />
dem Hof Steinberg in Garze verkauft. An den Wochenenden<br />
kann der Baumkauf zum Ausflug werden, denn auf dem<br />
Hof wird Glühwein ausgeschenkt und Bratwurst angeboten.<br />
Am dritten Adventssonntag findet auf einer überdachten<br />
Fläche wieder der Weihnachtsmarkt statt. Regionale Erzeuger<br />
sowie Künstler aus der Region sind die beliebten Aussteller,<br />
mit deren Produkten und Speisen sich die Besucher schon<br />
seit Jahren verwöhnen lassen. Und für den wöchentlichen<br />
Einkauf finden sich Obst, Gemüse und allerlei weitere regionale<br />
Produkte im Hofladen.<br />
Winter 2023 49
Hof Heuer bietet in Göddingen in der Adventszeit ab<br />
9. Dezember einen traditionellen Weihnachtsbaumverkauf<br />
an. Am 3. Adventswochenende wird die Scheune zum weihnachtlich<br />
geschmückten Café mit selbstgemachten Torten,<br />
Hochzeitssuppe sowie Leckereien vom Grill. Kaffee, Kakao,<br />
Glühwein und Apfelpunsch sorgen für innere Wärme. Aussteller<br />
mit Dekoangeboten, Fisch, Keksen und Kunsthandwerk<br />
runden das Angebot ab. Für die Kleinen steht eine<br />
Strohhüpfburg zum Toben bereit. Tierliebe Kinder können<br />
auf Ponys ihre ersten Reiterfahrungen sammeln. Im eigenen<br />
Hofladen werden nicht nur Produkte aus eigener Herstellung,<br />
sondern auch von benachbarten Erzeugern angeboten:<br />
Kartoffeln, Eier, Honig, Obst und Gemüse, Wurst, Wild und<br />
Highlandfleisch.<br />
Frischer geht es nicht: Um den Weihnachtsbaumverkauf<br />
geht es auch in einem anderen Ortsteil Bleckedes, in Barskamp.<br />
Neben dem täglichen Verkauf hinter der Kirche und<br />
bei Rossmann <strong>–</strong> jeweils ab 11.12. <strong>–</strong> können sich auf dem Hof<br />
Teuwsen Familien am dritten Adventswochenende bei<br />
einem Ausflug in den Weihnachtstannenwald ihren eigenen<br />
Weihnachtsbaum aussuchen und schlagen. Auch für das<br />
leibliche Wohl wird gesorgt: Angeboten werden Kaffee, Waffeln,<br />
Glühwein und Bratwurst. Für die Kleinen gibt es zudem<br />
noch ein Kinderbäumchen gratis.<br />
Die Kirchengemeinde Bleckede lädt mit dem Chor & Instrumentalcollegium<br />
St. Jacobi am 17.12. um 17.00 Uhr in die<br />
St. Jacobi-Kirche zum Adventsingen ein.<br />
Im Hof des Brauhauses findet am 22. und 23. Dezember der<br />
letzte Markt vor Weihnachten in Bleckede statt: Der weihnachtliche<br />
Brauhausmarkt präsentiert Kunsthandwerk,<br />
außergewöhnliche Geschenkideen, Grünkohl, Obst und Nüsse,<br />
Grillspezialitäten, Glühwein und Weihnachtsbier. Leierkasten<br />
und Schifferklavier sorgen für musikalische Unterhaltung.<br />
Der Weihnachtsmann kommt an beiden Tagen.<br />
Weihnachtsmärkte in Bleckede in der Übersicht<br />
Adventsausstellung<br />
Gärtnerei Reimer<br />
Dorfstraße 19<br />
21354 Bleckede/Elbe<br />
Telefon: 05857/527<br />
24.11 <strong>–</strong> 30.11.,<br />
Mo bis Fr: 08:30 <strong>–</strong> 18:00 Uhr<br />
So, 26.11.: 12:00 <strong>–</strong> 15:00 Uhr<br />
Adventszauber<br />
Blumen Seil<br />
Lauenburger Str. 36<br />
21354 Bleckede/Elbe<br />
Telefon: 05852/12 62<br />
24. 11. <strong>–</strong> 02.12.<br />
Fr, 24.11: 08:00 <strong>–</strong> 20:00 Uhr<br />
Sa, 25.11: 08:00 <strong>–</strong> 18:00 Uhr<br />
Sa, 26.11: 12:00 <strong>–</strong> 15:00 Uhr<br />
Glühweinshoppen<br />
ELBSTIL<br />
Breite Straße 26<br />
21354 Bleckede/Elbe,<br />
Telefon: 05852/1664<br />
Freitag, 24.11. 9:30 <strong>–</strong> 20:00 Uhr<br />
Mo-Fr: 09:30 <strong>–</strong> 18:00 Uhr<br />
Sa: 09:30 <strong>–</strong> 13:00 Uhr<br />
Weihnachtsstraße<br />
Werbegemeinschaft Handel<br />
und Handwerk in Bleckede e.V.<br />
Schlossstraße 1,<br />
21354 Bleckede/Elbe<br />
Telefon: 0172/9098887<br />
Weihnachtsstraße<br />
vom 27.11 <strong>–</strong> 07.01.24<br />
Drei komödiantische Einakter<br />
von Anton Tschechow<br />
Theater Bleckede<br />
Zollstraße 2<br />
21354 Bleckede/Elbe<br />
Telefon: 05857/1344<br />
24.11. und 12.11.<br />
Weihnachtsmarkt Alt Garge<br />
Altes Kurhaus Elbblick<br />
Hauptstraße 38,<br />
21354 Alt Garge<br />
02.12.: 14.00 <strong>–</strong> 20.00 Uhr<br />
Afternoon-Tea<br />
in adventlicher Stimmung<br />
HOFLIEBE<br />
Cafe & Schöne Dinge<br />
Wiesenweg 4<br />
21354 Walmsburg<br />
Telefon: 05853/292<br />
02.12. ab 14 Uhr<br />
Weihnachtliches mit Felicitas<br />
Breest Gesang, Dagmar Berghoff<br />
Lesung und Siegfried<br />
Gerlich am Flügel<br />
Kultur- und Heimatkreis<br />
Bleckede und Umgebung e.V.<br />
Telefon: 05852/9800<br />
03.12.: 17:00 Uhr ,<br />
Schlosssaal, Schloss Bleckede<br />
Dörferverein Garlstorf lädt<br />
zum Adventskonzert<br />
Lutherkirche Garlstorf<br />
Dorfstraße 56,<br />
21354 Bleckede/Elbe<br />
08.12.23, 19:00 Uhr<br />
Kleine Bleckeder Schloss-<br />
Weihnacht<br />
Biosphaerium Elbtalaue<br />
Schloßstraße 10<br />
21354 Bleckede/Elbe<br />
Tel.: 05852/951414<br />
Weihnachtsmarkt im Schloss<br />
und auf dem Schlosshof<br />
09.12.: 15:00 <strong>–</strong> 20:00 Uhr,<br />
10.12.: 12:00 <strong>–</strong> 18:00 Uhr<br />
Öffnung der Zehntscheune<br />
Schloßstraße<br />
Tel: 05852/511<br />
09.12.: 15:00 <strong>–</strong> 20:00 Uhr,<br />
10.12.: 12:00 <strong>–</strong> 18.00 Uhr<br />
Hof Steinberg<br />
Große Straße 5,<br />
21354 Bleckede/Elbe<br />
Tel.: 05852/1488<br />
Tannenbaumverkauf,<br />
täglich ab 2.12., 9<strong>–</strong> 17 Uhr<br />
Mit Glühweinausschank und<br />
Bratwurstverkauf an den<br />
Wochenenden, Weihnachtsmarkt<br />
17.12., 11 <strong>–</strong> 18 Uhr<br />
Hof Heuer<br />
Landstraße 18<br />
21354 Bleckede-Göddingen<br />
Tel.: 05854/231<br />
Tannenbaumverkauf,<br />
täglich ab 09.12., Weihnachtsmarkt,<br />
16. und 17.12.,<br />
ab 10 Uhr<br />
Hof Teuwsen<br />
Bei der Kirche 7<br />
21354 Bleckede/Elbe<br />
Tel.: 05854/238<br />
Tannenbaumverkauf, täglich<br />
ab 11.12., 9 <strong>–</strong> 17 Uhr ab Hof<br />
und bei Rossmann, Bleckede.<br />
Weihnachtsmarkt, 16. und<br />
17.12., ab 10 Uhr<br />
Adventssingen in der<br />
St Jacobi- Kirche<br />
Chor & Instrumentalcollegium<br />
St. Jacobi;<br />
Leitung: Jan Peter Heine<br />
17.12.23, 17:00 Uhr<br />
Weihnachtlicher Brauhausmarkt<br />
Bleckeder Brauhaus<br />
Breite Str. 20,<br />
21354 Bleckede/Elbe,<br />
Tel.: 05852/500<br />
22.12., 14:00 Uhr <strong>–</strong> 20.00 Uhr<br />
23.12., 14:00 Uhr <strong>–</strong> 20.00 Uhr<br />
50<br />
Winter 2023
Biosphaerium Elbtalaue <strong>–</strong> Schloss Bleckede<br />
Kleine Bleckeder<br />
Schloss Weihnacht<br />
Sonnabend 9. Dezember<br />
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Sonntag 10. Dezember<br />
12 bis 18 Uhr<br />
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Winter 2023 51
it it em em xperen<br />
xperen<br />
uer uer urch urch ie ie äre<br />
äre<br />
von Carsten Weede<br />
Wer noch ein tolles Weihnachtsgeschenk<br />
sucht, dem sei das neueste Buch von<br />
Hartmut Blecken empfohlen: „Gemüse, Obst<br />
und Blumen aus Marsch und Heide <strong>–</strong><br />
Die Entwicklung zum Erwerbsgartenbau<br />
im Landkreis Harburg“.<br />
Hartmut Blecken präsentiert das fachkundig<br />
und unterhaltsam geschriebene Buch über den<br />
gewerbsmäßigen Gartenbau in der Region.<br />
<br />
Foto: Carsten Weede<br />
Vor vielen Jahren wurde die Saat gelegt. Aus einem zarten<br />
Spross wuchs etwas ebenso Schönes wie Nützliches heran.<br />
Lange blühte es im Verborgenen und nun trägt es prächtige,<br />
reife Früchte: Hartmut Blecken aus Winsen-Roydorf hat ein<br />
neues Buch geschrieben, dessen Lektüre nicht nur eingefleischten<br />
Gartenfreunden, sondern allen historisch Interessierten<br />
unbedingt zu empfehlen ist.<br />
Als Heimatforscher und Chronist hat sich Hartmut Blecken<br />
durch zahlreiche Veröffentlichungen einen exzellenten<br />
Ruf erworben. Im Verlag des Heimat- und Museumsvereins<br />
Winsen (Luhe) und Umgebung e. V. ist im Februar 2023 eine<br />
neue Publikation erschienen, die diesen Ruf noch einmal<br />
deutlich untermauern dürfte: Mit seinem ebenso fachkundig<br />
wie unterhaltsam geschriebenen und reich illustrierten Buch<br />
„Gemüse, Obst und Blumen aus Marsch und Heide <strong>–</strong> Die<br />
Entwicklung zum Erwerbsgartenbau im Landkreis Harburg“<br />
ist Hartmut Blecken eine umfassende Beschreibung der<br />
Geschichte des gewerbsmäßigen Gartenbaus in der Region<br />
gelungen.<br />
Das Einhalten wissenschaftlicher Gütekriterien ist für<br />
Hartmut Blecken eine Selbstverständlichkeit. Seine Publikationen<br />
sind stets gut lesbar und in hohem Maße unterhaltsam.<br />
Die Themen-Palette des 76-jährigen Roydorfers ist breit<br />
gefächert: So hat er beispielsweise die Lebensgeschichte der<br />
Missionars-Frau Katharina Gerdau aus Roydorf erzählt, die<br />
seit 1871 in Südafrika lebte, ebenso wie die des 1843 in Roydorf<br />
geborenen Erfinders Louis Gathmann, der es in den<br />
USA zu Ansehen und Wohlstand brachte. Hartmut Blecken<br />
hat die Chronik seines Heimatortes Roydorf maßgeblich<br />
gestaltet, für die Seevetaler Elbdörfer Over und Bullenhausen<br />
eine Chronik verfasst, die Spuren des verschwundenen Rit-<br />
52 Winter 2023
Gegensätze: Marktfrau mit Gemüsestand,<br />
egensätze: 3 Gegensätze: Peter Marktfrau Aertsen, 1567. Marktfrau mit (Gemäldegalerie Gemüsestand, mit Gemüsestand,<br />
Berlin)<br />
eter Aertsen, Peter 1567. Aertsen, (Gemäldegalerie 1567. (Gemäldegalerie Berlin) Berlin)<br />
tergutes Fachenfelde in der Gemeinde Stelle zusammengetragen<br />
und die wechselvolle Geschichte des kulturhistorisch<br />
bedeutsamen Röperhofes in Hamburg-Othmarschen<br />
beschrieben. Bei aller gebotenen wissenschaftlichen Objektivität<br />
leuchtet doch immer wieder das persönliche Interesse<br />
von Hartmut Blecken am jeweiligen Thema aus seinen Zeilen<br />
hervor. Die Vielfalt und die Besonderheiten, die unsere<br />
Region auszeichnen, begeistern den passionierten Heimatforscher<br />
<strong>–</strong> und er versteht es, auch seine Leserinnen und<br />
Leser bei seinen „Entdeckungsreisen“ in die Geschichte<br />
unserer Heimat mitzunehmen. Dieses Mal ist es die<br />
Geschichte einer blühenden Region, eine Zeitreise durch den<br />
Gemüse-, Obst- und Gartenbau in den Winsener Elbmarschen,<br />
zu der der Autor alle Interessierten einlädt.<br />
Wochenmarktstand mit reichhaltigem und gut<br />
4 sortiertem Wochenmarktstand 4 Gemüseangebot, Wochenmarktstand mit 2022. reichhaltigem (Foto: mit E. Blecken) reichhaltigem und gut sou<br />
tiertem Gemüseangebot, tiertem Gemüseangebot, 2022. (Foto: 2022. E. Blecken) (Foto: E.<br />
13<br />
Die Vielfalt und die Besonderheiten, die<br />
unsere Region auszeichnen, begeistern<br />
den passionierten Heimatforscher.<br />
Für sein jüngstes Buch ist Hartmut Blecken in mehrfacher<br />
Hinsicht besonders qualifiziert: Er ist Gärtnermeister und hat<br />
als vereidigter Sachverständiger im Gartenbau 30 Jahre lang<br />
Gartenbaubetriebe in betriebswirtschaftlichen Fragen beraten.<br />
Der Autor war von 1975 bis zum Eintritt ins Rentenalter<br />
2008 betriebswirtschaftlicher Berater beim Gartenbauberatungsring<br />
e. V. Hannover. Nach dem Berufsleben blieb er<br />
dem Gartenbau weiter verbunden: Bis 2022 war er<br />
Geschäftsführer des Regionalverbands Nordost-Niedersachsen<br />
im Wirtschaftsverband Gartenbau Norddeutschland e. V..<br />
Hartmut Blecken kennt die Branche aus dem Effeff und ist<br />
bestens vernetzt. Als Insider besitzt er profunde Kenntnisse<br />
über die Entwicklung der Branche.<br />
Der Autor Hartmut Blecken mit Ehefrau Eva in Doras<br />
Garten an der Wassermühle Karoxbostel. Eva Ble-<br />
cken, die aus einer der schönsten Weinbauregionen<br />
Deutschlands an der Mosel stammt, hat ihren Mann<br />
auch bei der Arbeit an seinem neuesten Buch in<br />
bewährter Weise unterstützt. <br />
Foto: Carsten Weede<br />
Winter 2023 53
ken, und Obst, Birnen, Äpfel, Pflaumen,<br />
rasische Kirsche.“ An Gemüsearten werden<br />
Bardowick, Ansicht mit Gemüsegärten. (Nach Daniel<br />
21<br />
Freese, <br />
1588, aus Braun/Hogenberg, 1599,<br />
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/)<br />
<br />
<br />
<br />
Ein solches Buch zu schreiben, braucht neben großer<br />
<br />
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<br />
Sachkenntnis vor allem Zeit und Geduld. Hartmut Blecken<br />
hat für sein neuestes Werk viele Jahre den Boden bereitet.<br />
Akribisch hat er Archive durchforstet und unzählige Quellen<br />
ausgegraben. Zudem sammelte der gebürtige Roydorfer Firmenunterlagen,<br />
Fotos und Statistiken in zahlreichen Gärtnereien,<br />
bei Gartenbau-Verbänden und -Vereinen. Der leidenschaftliche<br />
Gärtner hat auch jede Menge praktische Erfahrung,<br />
kennt alle erdenklichen Geräte und weiß sie zu benutzen:<br />
Gemeinsam mit seiner Frau Eva pflegt er einen großen<br />
Garten am Wohnhaus in Roydorf, in dem unter anderem<br />
Weintrauben von fünf verschiedenen Rebsorten und sogar<br />
Feigen gedeihen. Seit 1976 sind Eva und Hartmut Blecken<br />
verheiratet. Kennengelernt haben sich die beiden 1974 in<br />
Bolivien, wo Hartmut Blecken im äußersten Süden des Landes<br />
Kleinbauern, die sich in Genossenschaften zusammenschließen<br />
wollten, in Gartenbau, Landwirtschaft und Viehzucht<br />
beriet. Eva Blecken, die eigentlich aus einer der<br />
schönsten Weinbauregionen Deutschlands an der Mosel<br />
stammt, bereiste als Touristin Südamerika. „Das war schon<br />
ein besonderer Zufall, dass wir uns dort begegnet sind“, erinnert<br />
sich die 69-jährige Roydorferin, die ihren Mann auch bei<br />
der 106 Arbeit an seinem neuesten Buch in bewährter Weise<br />
unterstützt hat.<br />
Das geballte Gärtnerwissen und die jahrzehntelange<br />
Erfahrung sind in dieses 310 Seiten starke Buch eingeflossen.<br />
Hartmut Blecken hat unzählige Details und Anekdoten zur<br />
historischen Entwicklung des erwerbsorientierten Pflanzenanbaus<br />
in Marsch und Heide zusammengetragen. Durch die<br />
gelungene Zusammenschau all dieser Mosaikteile gewährt er<br />
tiefe Einblicke in die historische Entwicklung des Gemüse-,<br />
Obst und Gartenbaus der Region, der im Laufe der Jahre<br />
immer größere wirtschaftliche Bedeutung erlangte.<br />
Der Autor spannt den Bogen von der Ur- und Frühgeschichte<br />
bis in die Gegenwart. Jedes einzelne Kapitel für sich<br />
<br />
<br />
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<br />
<br />
Kaffeepause der deutschen Erntehelfer, Hoopte, 1958.<br />
<br />
(Foto: Archiv H. Blecken)<br />
betrachtet ist lehrreich und trägt im Gesamtkontext zu einem<br />
umfassenden, informativen Überblick bei. Anschaulich<br />
erklärt Hartmut Blecken, welche Auswirkungen veränderte<br />
Ernährungsgewohnheiten auf die Gemüse- und Obstproduktion<br />
hatten. „Schon die Jäger und Sammler der Steinzeit aßen<br />
Früchte von Wildformen. Auch ihren Bedarf an Gemüse<br />
werden die Menschen über lange Zeit durch Wildpflanzen<br />
gedeckt haben“, weiß der Experte. Als sie in der Jungsteinzeit<br />
sesshaft wurden, begannen sie mit dem Ackerbau. Angepflanzt<br />
wurden Getreide wie Emmer, Einkorn, Dinkel und<br />
Gerste. Wann Menschen mit der Kultivierung heimischer<br />
Obst- und Gemüsearten begannen, ist ungeklärt. Für den<br />
Zeitraum der Urgeschichte sind frühe Formen des Gartenbaus<br />
anzunehmen. Fest steht, dass bereits in der Antike zahlreiche<br />
Obst- und Gemüsesorten angebaut wurden. Unter<br />
Plinius dem Älteren (23 <strong>–</strong> 79 n. Chr.) soll es im Römischen<br />
Reich bereits 29 Apfelsorten gegeben haben.<br />
Das geballte Gärtnerwissen und die<br />
jahrzehntelange Erfahrung sind in dieses<br />
310 Seiten starke Buch eingeflossen.<br />
Bis weit in die Frühe Neuzeit blieben Getreideprodukte<br />
<strong>–</strong> Getreidebreie und Brot <strong>–</strong> das Grundnahrungsmittel der<br />
Bevölkerung, ergänzt durch Fleisch und Milchprodukte.<br />
Mitte des 18. Jahrhunderts kam die Kartoffel hinzu. Obst und<br />
Gemüse waren eher Luxusgüter, abgesehen von Kohl,<br />
Rüben, Wurzeln und einigen Hülsenfrüchten.<br />
In Klöstern und an fürstlichen Höfen wurde schon seit<br />
dem Mittelalter intensiv Obstbau betrieben, nicht nur zur<br />
Selbstversorgung, sondern teilweise auch mit Erwerbsabsicht.<br />
Die ersten schriftlichen Zeugnisse über Gärten zwischen<br />
Harburg und Lüneburg reichen bis ins 14. Jahrhundert<br />
zurück. Anhand zahlreicher Quellen kann Hartmut Blecken<br />
54<br />
Winter 2023
elegen, dass der erwerbsorientierte Gartenbau in der Region<br />
seine Wurzeln in den Schloss-, Amts-, Vogtei und Gutsgärten<br />
hat. In den herrschaftlichen Gärten in Winsen, Harburg und<br />
Moisburg wurden schon früh Nutzpflanzen kultiviert und<br />
Anbaumethoden erprobt, die später weite Verbreitung in den<br />
umliegenden Dörfern fanden. Häufig spielten dabei Lehrer<br />
und Pastoren eine Rolle, die den Obst- und Gemüseanbau<br />
propagierten und selbst mit gutem Beispiel vorangingen.<br />
Mit dem Bevölkerungswachstum seit Beginn der Industrialisierung<br />
musste der Staat für eine ausreichende und<br />
gesundheitsfördernde Ernährung sorgen. Der Anbau von<br />
Obst und Gemüse ermöglichte es unterbäuerlichen Schichten<br />
mit geringem Landbesitz, ihr kärgliches Einkommen aufzubessern.<br />
Durch das Anwachsen Hamburgs zur Großstadt<br />
entstand ein wichtiger Absatzmarkt für Obst und Gemüse.<br />
Die in den umliegenden Marschen erzeugten pflanzlichen<br />
Nahrungsmittel wurden meist in Weidenkörben mit Ewern<br />
über die Elbe zu den Hamburger Märkten transportiert. Im<br />
ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert entwickelte<br />
sich daraus ein erwerbsorientierter Gartenbau, der die<br />
frühere Subsistenzwirtschaft ablöste.<br />
Die Vermittlung von gärtnerischem Wissen und die Ausbildung<br />
des gärtnerischen Nachwuchses wurden zunehmend<br />
institutionalisiert. In Winsen wurde eine Gemüsebauschule<br />
gegründet, die entscheidend dazu beitrug, dass Gemüse- und<br />
Obstbau in den 1920/1930er-Jahren florierten. Auf der Ausstellung<br />
der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft in Hannover<br />
wurde 1931 die Winsener Elbmarsch als das „älteste,<br />
größte und konzentrierteste Frühgemüseanbaugebiet in der<br />
Provinz Hannover“ bezeichnet. Ebenso kenntnisreich wie gut<br />
lesbar beschreibt Hartmut Blecken auch die Entwicklungen<br />
und Strukturanpassungen im Obst- und Gemüseanbau nach<br />
dem Zweiten Weltkrieg. Er zeigt, wie sich der Anbau von<br />
Obst, Kartoffeln, Grünkohl, Spargel, Champignons und sonstigen<br />
Kulturen im Laufe der Jahre verändert hat <strong>–</strong> vom Freilandanbau<br />
über frühe Gewächshauskulturen bis hin zum<br />
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und Heide“ ist im Museumsladen des Museums im<br />
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978-3-946053-18-7 über den Buchhandel zu beziehen.<br />
Es umfasst 310 Seiten sowie fast 400 Abbildungen<br />
und kostet 24,80 Euro.<br />
heutigen großflächigen Einsatz von Verfrühungsfolien und<br />
Folientunneln.<br />
Hartmut Blecken gelingt mit seinem Buch der Brückenschlag<br />
von den Anfängen des Gemüse-, Obst- und Gartenbaus<br />
bis in die Gegenwart: Der Autor macht Zusammenhänge<br />
deutlich und erklärt nachvollziehbar, wie es dazu kommen<br />
konnte, dass der Landkreis Harburg heute zu den wichtigsten<br />
Gemüseanbaugebieten in ganz Niedersachsen zählt.<br />
Einige der hier ansässigen Betriebe <strong>–</strong> wie beispielsweise die<br />
Behr AG in Seevetal-Ohlendorf <strong>–</strong> haben deutschland- und<br />
europaweite Bedeutung erlangt. Nicht nur Gemüse, sondern<br />
auch Obst, Gehölze und Blumen werden in den Gartenbaubetrieben<br />
der Region produziert. Hartmut Blecken zeigt, wie<br />
aus einer anfänglich zarten Pflanze im Laufe mehrerer Jahrhunderte<br />
etwas Großes heranwachsen konnte, das bis heute<br />
vielfältige Früchte trägt. Wer wissen will, wo die Wurzeln für<br />
diese Erfolgsgeschichte liegen, dem sei die Lektüre dieses<br />
wissenschaftlich fundierten, informativen und<br />
unterhaltsamen Buches unbedingt ans Herz gelegt.<br />
Winter 2023 55
Infos und Tipps <strong>–</strong> für Sie entdeckt zwischen Elbestrand und Heidesand<br />
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56<br />
Winter 2023
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Winter 2023 57
ar aradies ür ür alle<br />
„pielkiner“<br />
„pielkiner“<br />
von Carsten Weede<br />
Bei der Modellbahn- und Spielzeugbörse<br />
in der „Burg Seevetal“ werden auch<br />
Raritäten angeboten, die es im Geschäft<br />
nicht (mehr) gibt.<br />
Zur großen Freude vieler Fans und Sammler findet am Sonntag,<br />
17. Dezember, wieder die beliebte Modellbahn- und<br />
Spielzeugbörse im Veranstaltungszentrum „Burg Seevetal“ in<br />
Hittfeld (Am Göhlenbach 11) statt. Dort treffen sich von 11<br />
bis 16 Uhr wieder all die Menschen aus der Region, die seit<br />
Jahrzehnten ihr Erspartes gerne in Halb-Null anlegen. Das ist<br />
die am weitesten verbreitete Spurgröße unter Modellbahnen.<br />
Wobei sich das Angebot an diesem Sonntag bei den Modellbahnen<br />
aber selbstverständlich nicht auf diese Spurbreite,<br />
bestimmte Fabrikate oder Hersteller beschränken wird.<br />
Durch die Vielzahl der Aussteller wird es an diesem Tag eine<br />
bunte Mischung quer durch alle Spurweiten geben. Angefangen<br />
mit der kleinsten elektrischen Serien-Eisenbahn der<br />
Welt, der Märklin mini-Club über die am meisten verbreitete<br />
Spur HO, in der auch das größte Angebot auf der Börse vorzufinden<br />
sein wird, bis zur großen LGB Spur wird reichlich<br />
Auswahl angeboten.<br />
Rainer Utermöhlen hat Trecker-Modelle, Feuerwehrautos<br />
und Gebäude-Modelle im Angebot. Bei<br />
der beliebten Modellbahn- und Spielzeugbörse in<br />
der Burg Seevetal werden wieder Anbieter aus<br />
ganz Norddeutschland auf über 100 laufenden<br />
Metern Tischfläche Spielwaren aller Art zum Kauf<br />
und Tausch anbieten. <br />
Foto: Carsten Weede<br />
Hans-Günther Bruhn aus Maschen (links) hat bei der<br />
Spielzeugbörse am Stand von Hans-Joachim Neubauer<br />
ein Piratenschiff entdeckt. Foto: Carsten Weede<br />
58 Winter 2023
Hans-Joachim Neubauer präsentiert das Wiking-<br />
Modell eines VW-Cabrio aus den 1960er Jahren.<br />
<br />
Foto: Carsten Weede<br />
Veranstalter Matthias Lübker (rechts) präsentiert am<br />
Stand von Anbieter Detlef Selig ein LGB Krokodil.<br />
<br />
Foto: Lübker Veranstaltungen, Alex Lübker<br />
Über vierzig Anbieter, aus ganz Norddeutschland zu dieser<br />
Börse angereist, werden auf über 100 laufenden Metern<br />
Tischfläche Spielwaren aller Art und jeden Alters zum Kauf<br />
und Tausch anbieten. Der Schwerpunkt des Angebotes wird<br />
allerdings im Bereich der Modelleisenbahnen liegen. „Hier<br />
wird das Angebot dann größer sein als der Original-Fuhrpark<br />
der Deutschen Bahn, denn es werden mehrere tausend Loks<br />
und mehr als zehntausend Modellautos von den Ausstellern<br />
angeboten“, sagt der Veranstalter der Modellbahn- und Spielzeugbörse,<br />
Matthias Lübker. Wer fündig wird, kann seine<br />
gebrauchten Neuanschaffungen anschließend auch gleich auf<br />
einer Teststrecke auf ihre Funktionstüchtigkeit hin überprüfen.<br />
„Wer nicht gleich kaufen möchte, kann natürlich auch<br />
versuchen, ein Sammlerstück im Tausch zu bekommen“, sagt<br />
Matthias Lübker.<br />
Aber auch wer sich selbst von einigen Stücken oder seiner<br />
ganzen Modellbahn trennen möchte, ist hier richtig, denn fast<br />
alle Anbieter sammeln selber und kaufen deshalb auch gerne<br />
an. „Mit acht Jahren hat man eine Modellbahn bekommen,<br />
mit 13 hat man sie verkauft und mit über 50 holt man sich<br />
wieder eine“, beschreibt Matthias Lübker den Beginn einer<br />
typischem Sammler-Karriere. Für sehr viele Menschen sei es<br />
faszinierend und reizvoll, sich ganz ohne Baugenehmigung<br />
und sonstige bürokratische Vorgaben eine eigene Miniaturwelt<br />
erschaffen zu können. Und kurz vor Weihnachten<br />
suchen viele Besucher der Modellbahn- und Spielzeugbörse<br />
noch ein passendes Geschenk <strong>–</strong> für andere, aber gern auch<br />
mal für sich selbst.<br />
Auch den Autofreunden wird das Herz höherschlagen<br />
angesichts der zahlreichen Blech- und Kunststofferzeugnisse,<br />
denn der Bereich der Modellfahrzeuge ist ein weiterer<br />
Schwerpunkt der Börse. Insbesondere werden hier zahlreiche<br />
Sonder- und Werbemodelle angeboten, die es häufig nur als<br />
Werbepräsent für gute Kunden oder Gratiszugabe beim<br />
Günther Kraus aus Fintel hat Märklin-Modelle zur<br />
Spielzeugbörse nach Seevetal mitgebracht.<br />
<br />
Foto: Carsten Weede<br />
Winter 2023 59
Modelle von Feuerwehrfahrzeugen verschiedener<br />
Hersteller aus aller Herren Länder sind bei Sammlern<br />
besonders beliebt. Foto: Carsten Weede<br />
Für Besucher aus allen Altersgruppen gibt es bei der<br />
Modellbahn- und Spielzeugbörse in der Burg Seevetal<br />
viel zu entdecken. Bestimmt sind auch tolle Weihnachtsgeschenke<br />
darunter. Foto: Carsten Weede<br />
Getränkekauf von Brauereien gibt und die sonst nicht in<br />
Geschäften erhältlich sind. „Ein Besuch lohnt sich für die<br />
ganze Familie, denn die Börse spricht jede Besucher- und<br />
Altersgruppe an. Es gibt hier jede Menge preiswerte Artikel<br />
für Einsteiger, aber auch sehr Hochwertiges für leidenschaftliche<br />
Sammler, so dass hier alle fündig werden können“, sagt<br />
Veranstalter Matthias Lübker. Außerdem informieren erfahrene<br />
Modelleisenbahner über ihr schönes Hobby: „Sie beraten<br />
auch gerne Neueinsteiger, die ihre Modellbahn vielleicht<br />
gerade erst erhalten haben, und laden zum Fachsimpeln ein.“<br />
Seit 1989 organisiert das Team der Lübker Veranstaltungen<br />
jährlich rund 20 bis 30 Modellbahn-, Modellauto- und<br />
Spielzeugbörsen in Nordrhein-Westfalen, Bremen und Niedersachsen,<br />
an denen hauptsächlich private Anbieter teilnehmen.<br />
Besucher erwartet ein umfangreiches Angebot rund um<br />
die Modellbahn, welches je nach Markt variiert. „Außerdem<br />
bieten wir auf einigen Märkten auch andere Spielwaren wie<br />
LEGO, Playmobil, Puppen und ähnliches an“, sagt Matthias<br />
Lübker. Der 53-jährige selbstständige Veranstaltungskaufmann<br />
organisiert seit vier Jahrzehnten Märkte. „Meinen ersten<br />
Flohmarkt habe ich als 13-Jähriger vor einem Supermarkt<br />
veranstaltet, meine erste Spielzeugbörse als 17-Jähriger“,<br />
berichtet der verheiratete Vater von zwei erwachsenen Kindern<br />
aus der westfälischen Weserstadt Petershagen (Kreis<br />
Minden-Lübecke). Lübker Veranstaltungen sind alle (soweit<br />
nicht anders angegeben) von 11 bis 16 Uhr geöffnet und der<br />
Besuchereinlass ist jeweils von 11 bis 15 Uhr. Der Eintritt für<br />
Besucher beträgt fünf Euro. Für Kinder bis zehn Jahre ist der<br />
Eintritt immer frei. Lübker Veranstaltungen im<br />
Internet: https://spielzeugboersen.chayns.site<br />
Über<br />
30 Jahre<br />
Erfahrung<br />
Björn Freytag Renate Freytag Konrad Freytag<br />
IHR TEAM FÜR BESSERES HÖREN<br />
60<br />
Winter 2023
Infos, Tipps & Trends <strong>–</strong> für Sie entdeckt zwischen Elbestrand und Heidesand<br />
NP-Friseure <strong>–</strong> seit Mai 2023 in Hittfeld<br />
Nach 14 Jahren selbstständiger<br />
Tätigkeit in Jesteburg nischen Wurzeln einen<br />
quirlige Friseurin mit italie-<br />
betreibt Nadine Piccininno umfassenden Service rund<br />
jetzt seit Mai 2023 in Hittfeld um Frisur, Haar und Pflege.<br />
einen geschmackvoll einge-<br />
Unterstützt wird sie dabei seit<br />
im Friseursalon mit Getränkeauswahl<br />
und tagesaktueller<br />
Presse. Fazit: Hier fühlt man<br />
sich wohl, und wer einmal<br />
hier war, der kommt immer<br />
gerne wieder.<br />
Terminvereinbarung unter<br />
04105/6663363.<br />
www.np-friseure.de<br />
Inhaberin Nadine Piccininno mit Mitarbeiterin Pam Kroll.<br />
richteten Friseursalon<br />
mit angenehmer<br />
Wohlfühlatmosphäre.<br />
Schon vor ihrer<br />
Tätigkeit in Jesteburg<br />
war die<br />
sympathische<br />
Inhaberin bereits<br />
in Hittfeld als selbstständige 12 Jahren von Mitarbeiterin<br />
Friseurin tätig <strong>–</strong> in den Räumen<br />
von Figaro Enzo <strong>–</strong> und Seit nunmehr 31-jähriger<br />
Pam Kroll.<br />
nun zog es sie wieder nach Tätigkeit als Friseurin legt<br />
Seevetal zurück. Untergebracht<br />
in einem idyllischen eine handwerklich professio-<br />
Nadine sehr viel Wert auf<br />
roten Backsteinhaus bietet die nelle Arbeit unter Verwendung<br />
ausschließlich<br />
hochwertiger und<br />
salonexklusiver Produkte<br />
von Paul Mitchell<br />
mit natürlichen<br />
Inhaltsstoffen. Durch<br />
laufende Schulungen<br />
zu den Themen Farbe,<br />
Schneidetechniken,<br />
Mode und Haar-<br />
Eine charmante und behagliche<br />
Adresse für exklusive Haarpflege. trends bilden sich<br />
Nadine und Pam kontinuierlich<br />
weiter, um allen Kunden<br />
zu Themen wie Colorationen,<br />
Styling und Frisurentrends<br />
kompetente und erfahrene<br />
Beratung bieten zu können.<br />
Nahezu alle Kunden sind ihr<br />
von Jesteburg nach Hittfeld<br />
gefolgt, einige sind Nadine<br />
auch tatsächlich schon seit<br />
ihrer Lehrzeit in einem<br />
exklusiven Hamburger Salon<br />
treu geblieben und geniessen<br />
ihren regelmässigen Termin<br />
FRISEURE<br />
Nadine Piccininno<br />
Ab jetzt sind wir in Hittfeld<br />
für Sie da.<br />
Lindhorster Straße 19<br />
21218 Seevetal Hittfeld<br />
Tel. 04105.666 33 63<br />
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np-friseure.de<br />
Winter 2023 61
Infos, Tipps & Trends <strong>–</strong> für Sie entdeckt zwischen Elbestrand und Heidesand<br />
20. Kunst & Punsch im Olen Huus<br />
Am 11. Dezember 2004 fiel<br />
der Startschuss zum 1. Kunsthandwerkermarkt<br />
in Ashausen.<br />
Erst im Frühjahr 2004<br />
hatte der Heimatverein<br />
Ashausen das Ole Huus übernommen.<br />
Daher musste zur<br />
Ausstellung im Dezember<br />
SAXYARPA mit Alberto Sanchez,<br />
Johannes Köppen und<br />
Manuel Beutke (Cajon).<br />
sehr viel improvisiert werden:<br />
Mit alten Balken und<br />
Seit 2004 dabei : von re.: Barbara Behncke (Floristik u. Papiertechniken),<br />
Brigitte Sander („Gutes aus der Küche“ u. Dekoratives),<br />
Klaus-Dieter Klose (Holzarbeiten) und Angelika Szczepaniak<br />
(Fotografie und Organisation)<br />
einer LKW-Plane wurde das<br />
Ole Huus zur Westseite notdürftig<br />
wetterfest gemacht, so<br />
dass auf der Tenne überhaupt<br />
die von Ilona Willrodt organisierte<br />
Bildergalerie im alten<br />
Kuhstall ausgestellt werden<br />
konnte. Musikalisch ging es<br />
damals los mit dem Pattensener<br />
Posaunenchor und der<br />
Gruppe „Tedesca“. Seit dieser<br />
ersten Veranstaltung 2004<br />
waren in den Folgejahren<br />
neben etlichen Kunsthandwerkern<br />
mehr als 20 Musikformationen<br />
zu Gast bei<br />
Kunst & Punsch.<br />
In diesem Jahr gibt es zur 20.<br />
Auflage zur Eröffnung bereits<br />
am Freitag, den 8. Dezember<br />
2023 ein stimmungsvolles<br />
Eröffnungskonzert auf der<br />
Tenne.<br />
Um 19.00 spielen SAXYAR-<br />
PA mit Alberto Sanchez (Harfe),<br />
Johannes Köppen (Saxophon)<br />
und Manuel Beutke<br />
(Cajon). Bereits 2016 haben<br />
Alberto Sanchez aus Paraguay<br />
und Johannes Köppen<br />
die Besucher im Olen Huus<br />
verzaubert. <strong>–</strong> wenn diese<br />
Musiker aufeinandertreffen,<br />
passiert Magie und aus den<br />
Winterzeit ist Lesezeit.<br />
Machen Sie es sich<br />
mit einem schönen Buch gemütlich.<br />
Besuchen Sie meine Adventsausstellung<br />
vom 17. November bis 23 Dezember 2023.<br />
Jeden Samstag von 9 bis 18 Uhr inkl. Bratwurst und Punsch.<br />
Sonntags zusätzlich von 12 bis 18 Uhr.<br />
Anregungen finden Sie<br />
bei uns im Buchladen.<br />
Öffnungszeiten: Mo <strong>–</strong> Fr 10:00-13:00 Uhr<br />
und 15:00 <strong>–</strong> 18:00 Uhr, Sa 10:00 <strong>–</strong> 13:00 Uhr<br />
Harburger Straße 1 · 21435 Stelle<br />
Tel.: 04174 599 870<br />
www.abc-buchhandel.de<br />
62<br />
Winter 2023
Infos, Tipps & Trends <strong>–</strong> für Sie entdeckt zwischen Elbestrand und Heidesand<br />
Hofstand von Brigitte Sander<br />
für den Kunst & Punsch<br />
online-Markt.<br />
scheinbaren Gegensätzen aus<br />
Soul, Pop, Folk, Flamenco<br />
und Jazz entsteht ein ganz<br />
eigener unverwechselbarer<br />
Klang. Bei dieser Veranstaltung<br />
wird um eine Hutspende<br />
gebeten.<br />
Am 9. und 10. Dezember<br />
startet dann der traditionelle<br />
Kunst & Punsch-Markt mit<br />
vielen interessanten Kunsthandwerkern,<br />
einem gemütlichen<br />
Budendorf mit vielen<br />
Leckereien und natürlich<br />
Punsch.<br />
In diesem Jahr präsentieren<br />
20 Kunsthandwerker ihre<br />
Arbeiten: Keramik, leuchtende<br />
Papiersterne, Outdoorkissen,<br />
Gedrechseltes oder<br />
Feuerkörbe aus Eisen <strong>–</strong> auf<br />
der Suche nach einem fantasievollen<br />
Geschenk oder<br />
einer schönen Dekoration<br />
wird hier jeder fündig.<br />
Einige der Kunsthandwerker<br />
sind bereits seit 2004 dabei,<br />
wie Barbara Behncke mit<br />
ihren tollen Deko-Ideen,Klaus-Dieter<br />
Klose mit<br />
Holzarbeiten, und Brigitte<br />
Sander mit ihren leckeren<br />
Marmeladen, Säften und<br />
vielen anderen stimmungsvollen<br />
Ideen.<br />
Das Besondere von Kunst<br />
& Punsch ist die Mischung<br />
aus Kunsthandwerk, Musikdarbietungen,<br />
kreativer Kinderwerkstatt<br />
und natürlich das<br />
gemütliche Beisammensein.<br />
Der Heimatverein als<br />
Gastgeber bietet wieder<br />
leckere Bratwurst an und<br />
natürlich Punsch.<br />
Traditionell gibt es in der<br />
„Guten Stube“ das beliebte<br />
Café; Samstag organisiert<br />
von den Landfrauen, Sonntag<br />
durch den Ashäuser Heimatverein.<br />
In diesem Jahr wird es<br />
auch wieder die Druckwerkstatt<br />
geben. Und für Kinder<br />
wartet außerdem an beiden<br />
Markttagen um 15 Uhr der<br />
Nikolaus auf dem Dachboden<br />
des Olen Huus mit einer<br />
Überraschung.<br />
Cindy Gottlieb und Carmen<br />
Sillmann.<br />
Ein weiteres musikalisches<br />
Highlight ist ein Kurzauftritt<br />
am Samstagnachmittag<br />
(9. Dezember 2023) gegen<br />
17 Uhr von C + C Sax mit<br />
Cindy Gottlieb und Carmen<br />
Sillmann.<br />
Kunst & Punsch gibt es zu<br />
den folgenden Öffnungszeiten:<br />
Samstag 9.12.: 14 <strong>–</strong> 20 Uhr<br />
Sonntag 10.12.: 11 <strong>–</strong> 18 Uhr.<br />
Bühring‘s Hofladen<br />
Immer frisch:<br />
Käse aus eigener Milch<br />
Obst, Gemüse und vieles mehr ...<br />
Weihnachtsbäume<br />
aus regionalem Anbau<br />
mit Lieferservice!<br />
Verkauf ab 24.11.,<br />
Am 16. und 17.12.<br />
weihnachtliche<br />
Stimmung auf<br />
dem Bauernhof.<br />
Lindenstraße 1 · Ashausen · Tel.: 0 41 74 / 64 52 46<br />
www.hofladen-buehring.de<br />
Hofladen täglich durchgehend geöffnet.<br />
Winter 2023 63
ltes ltes an anwerk<br />
mact mact unsere<br />
elt elt un un<br />
von Carsten Weede<br />
Das Deutsche Maler- und Lackierer-Museum<br />
ist im historischen Glockenhaus in<br />
Hamburg-Billwerder untergebracht. Anhand<br />
vieler eindrucksvoller Exponate wird dort die<br />
über 800-jährige Geschichte des vielfältigen<br />
Berufs dargestellt.<br />
Früher haben sich die Maler ihre Farben selbst angemischt.<br />
Pigmente mahlen und daraus unter Zusatz von<br />
Leimen und Bindemitteln Anstrichfarben herstellen,<br />
war und ist eine Wissenschaft für sich. Während heute<br />
viele Farben fertig angemischt und in gleichbleibender<br />
Qualität gekauft werden, mussten Handwerker früher<br />
die Eigenschaften verschiedener Pigmente kennen<br />
und anwenden können. In einer Vitrine werden diverse<br />
Pigmente, Farbpaletten zur Farbbestimmung und<br />
Farbstifte ausgestellt.<br />
Fotos: Carsten Weede<br />
„Ich bin auf die Welt gekommen und es hat nach Farbe gerochen“,<br />
sagt Ulrich Seiss. Geboren und aufgewachsen ist der<br />
49-jährige Spross einer Maler-Dynastie in Mainz. „Schon<br />
mein Ur-Ur-Großvater war Maler“, erzählt er bei einer Gruppen-Führung<br />
durch das Deutsche Maler- und Lackierer-<br />
Museum in Hamburg-Billwerder (Billwerder Billdeich 72).<br />
Die Besucher <strong>–</strong> ein Dutzend Mitglieder der Freizeitguppe<br />
Ski-Goldies Hamburg <strong>–</strong> erfahren, dass Ulrich Seiss ganz in<br />
der Familientradition das Maler- und Lackierer-Handwerk<br />
von der Pike auf gelernt hat. Anschließend studierte er Erziehungswissenschaft,<br />
Farbtechnik und Raumgestaltung sowie<br />
Politikwissenschaft an der Technischen Universität Harburg<br />
und der Universität Hamburg. Nach dem Studium wurde er<br />
Berufsschullehrer und vermittelte angehenden Malern und<br />
Lackierern, was sie für den Beruf wissen müssen. Heute<br />
arbeitet Ulrich Seiss als Dozent an der Bergischen Universität<br />
Wuppertal. An der Fakultät für Design und Kunst ist er<br />
Studienfachberater für den Teilstudiengang Farbtechnik,<br />
Raumgestaltung und Oberflächentechnik <strong>–</strong> und wenn es seine<br />
Zeit irgendwie zulässt, engagiert er sich im Deutschen Malerund<br />
Lackierer-Museum.<br />
Das Museum ist in einem gut 400 Jahre alten Fachwerkhaus<br />
untergebracht, das nach seinem Dachreiter mit Glockenturm<br />
als „Glockenhaus“ bezeichnet wird. „Wir zeigen<br />
hier die über 800-jährige Geschichte des Malerhandwerks“,<br />
erklärt Ulrich Seiss. Präsentiert werden unter anderem<br />
Urkunden, Prüfungsarbeiten, Gesellen- und Meisterbriefe<br />
und viele andere zeitgeschichtliche Dokumente. Hunderte<br />
Exponate zeugen von der Vielfalt und Vielschichtigkeit dieses<br />
uralten Berufes und verdeutlichen eindrucksvoll die<br />
64 Winter 2023
Arbeitstechniken und Lebensweisen der verschiedenen<br />
Malergenerationen.<br />
„Mitglieder der Maler- und Lackierer-Innung Hamburg<br />
haben im Mai 1981 auf Anregung des damaligen Obermeisters<br />
Joachim Germann den Beschluss gefasst, ein Maler- und<br />
Lackierer-Museum zu gründen“, erzählt Ulrich Seiss vor<br />
einem Porträt des ehemaligen Obermeisters. Schon in den<br />
Jahren vor der Gründung des Museums habe es eine vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit mit Hamburger Museen und<br />
dem Staatsarchiv Hamburg gegeben. In jahrelanger Teamarbeit<br />
seien viele Dinge zusammengetragen worden, die von<br />
der großartigen Vergangenheit der Zünfte, Malerämter und<br />
Innungen Zeugnis ablegen. Viele der damals gesammelten<br />
Objekte wären sonst sicherlich in absehbarer Zeit für immer<br />
verloren gewesen: „Die Sammlung wurde immer umfangreicher,<br />
dadurch wurde aus dem geplanten Hamburger<br />
Museum am Ende ein Deutsches Maler und Lackierer-<br />
Museum.“ Die Bemühungen, das vom Denkmalschutzamt<br />
vorbildlich restaurierte Billwerder Glockenhaus aus dem Jahr<br />
1600 als geeignetes Museumsgebäude von der Hamburger<br />
Kulturbehörde zu bekommen, waren letztlich erfolgreich.<br />
„Dafür hat sich Obermeister Germann damals sehr eingesetzt.<br />
Am 18. Mai 1984 wurde das Museum dann schließlich<br />
mit einem großen Festakt eröffnet“, berichtet Ulrich Seiss.<br />
Im Jahr 2002 konnte der Ausstellungsbereich durch<br />
zusätzliche Flächen in der gegenüberliegenden Strohdachscheune,<br />
der „Tenne”, vergrößert werden. „Momentan sind<br />
wir dabei, unsere Ausstellungsfläche hier im Glockenhaus<br />
noch einmal zu erweitern“, berichtet Ulrich Seiss. Im Haupthaus<br />
werden Urkunden und Zunftgegenstände ausgestellt, die<br />
eindrucksvoll verdeutlichen, dass die Zünfte in der mittelalterlichen<br />
Gesellschaft das ganze Leben der ihnen angehörenden<br />
Handwerker geprägt haben. „Mit dem gesellschaftlichen<br />
Wandel im Zuge der beginnenden Industrialisierung<br />
Der Eingangsbereich zum Deutschen Maler- und Lackierermuseum in Hamburg-Billwerder. Im Inneren gibt es für Besucher<br />
viel Schönes und Unerwartetes zu entdecken. Das Museum weckt das Interesse an einem facettenreichen Gewerk und fördert<br />
dadurch das Image des Malerberufes in einer breiten Öffentlichkeit.<br />
Winter 2023 65
Ulrich Seiss, Sprössling einer Malerdynastie aus Mainz,<br />
zeigt Besuchern auch gern den Barockgarten am Billwerder<br />
Glockenhaus. Passend zum Stil des Fachwerkhauses<br />
hat das Gartenbauamt Bergedorf den Ziergarten aus<br />
ornamentalen Buchsbaumreihen angelegt. Als Vorbild<br />
diente ein Gartenplan von 1897, der für ein Bürgerhaus<br />
am Hamburger Jungfernstieg ausgearbeitet worden war.<br />
Im Fahnensaal im Erdgeschoss des Museums werden<br />
Zunft- und Innungsfahnen aus verschiedenen Städten<br />
gezeigt. „Mit Fleiß sich regen, bringt Glück und Segen“<br />
steht auf der besonders schön bestickten Fahne der<br />
Malerinnung Harburg aus dem Jahr 1911 (rechts).<br />
wurden vormalige Aufgaben der Zünfte von staatlichen<br />
Organisationen übernommen. So wandelten sich die Zünfte<br />
in Innungen, die ihren Angehörigen immer mehr Freiheiten<br />
gestatteten“, erklärt Ulrich Seiss. Dem Stolz der Innungen<br />
wurde mit eigenen Fahnen Rechnung getragen: Im Fahnensaal<br />
im Erdgeschoss werden Zunft- und Innungsfahnen aus<br />
verschiedenen Städten gezeigt. Neben bestickten Exemplaren<br />
aus Harburg (1911) und Hamburg (1911) werden bemalte<br />
Fahnen aus Halle/Saale (1814) sowie Charlottenburg (1928)<br />
und Neukölln (1887) ausgestellt. „Die Hamburger Innungsfahnen<br />
werden heutzutage nur noch anlässlich des Lukas-<br />
Festes im Oktober benutzt“, erzählt Ulrich Seiss.<br />
Die Decke des Fahnensaals sei bei der Grundsanierung<br />
des Hauses entsprechend alter Vorlagen neu mit Stuckgesimsen<br />
und Stuckbändern gestaltet und in zarten Farbtönen<br />
gestrichen worden. Die Wandflächen seien durch eine Holzleiste<br />
in Oberwand und Paneelbereich geteilt und in einem<br />
einheitlichen, hellen Graufarbton mit matter Ölfarbe gestrichen<br />
worden. „Es sind Wandfelder mit profilierten Leisteneinfassungen<br />
auf der vollkommen glatten Wand angedeutet,<br />
die durch Licht- und Schattenfarben täuschend echt wirken.<br />
Hierdurch erhalten die Wände eine architektonische Aufgliederung“,<br />
erläutert der Fachmann. Blumengehänge sowie<br />
Motive der Jagd- und Musikwelt und Girlanden mit Bandschleifen,<br />
die ebenfalls durch Licht- und Schattenfarbtöne<br />
plastisch wirken, sind in die oberen Wandfelder gemalt. Die<br />
Wahl dieser Schmuckelemente weist auf die frühere Nutzung<br />
des Hauses als Landhaus hin. Die unteren Wandflächen sind<br />
mit ungeheuer plastisch wirkenden Kassettenfeldern bemalt.<br />
Diese Arbeiten wurden von dem Restaurator Lothar Hoff-<br />
Bei der Führung auf der Tenne erklärt Ulrich Seiss auch die Funktionsweise von Farbmühlen. Während im Glockenhaus vor<br />
allem der geistige Hintergrund des Malerhandwerks dargestellt ist, zeigt die über die Straße gelegene Tenne vor allem die<br />
Technik der vergangenen Jahrhunderte.<br />
66 Winter 2023
Zahlreiche Schriftvorlagen im Schildersaal zeigen, welche<br />
Bedeutung die traditionelle Schriftenmalerei noch vor wenigen<br />
Jahrzehnten hatte. Doch auch im Computer-Zeitalter ziehen handgemalte<br />
Beschriftungen die Blicke von Kunden auf sich und vermitteln<br />
Werte wie Qualität, Vertrauen und Einzigartigkeit.<br />
Das wohl wichtigste Werkzeug der Maler und Lackierer sind<br />
die Pinsel. In einer Schauvitrine im Obergeschoss des Museums<br />
ist eine große Auswahl ausgestellt. Früher wurden Tierhaare<br />
und Borsten zur Pinselherstellung benutzt, heute werden<br />
Pinsel meist aus synthetischen Materialien produziert.<br />
mann aus Ahrensburg ausgeführt. Die sechs Fenster geben<br />
dem Raum eine helle, freundliche Wirkung und der braun<br />
lasierte Holzboden mit breiten Fußbodendielen strahlt Ruhe<br />
aus. Zwischen den Fenstern der Vorderfront befindet sich ein<br />
Verzeichnis der Arbeitgeberorganisationen des Maler- und<br />
Lackiererhandwerks seit 1907.<br />
Im Zunftsaal nebenan werden Gegenstände und Urkunden<br />
ausgestellt, die Zeugnis von der Zunftgeschichte des Maleramtes<br />
geben. „In Hamburg hießen die Zünfte Ämter. Das<br />
kennen Sie vielleicht von den Krameramtsstuben am<br />
Michel“, sagt der Experte. Die Tradition der Zünfte reicht bis<br />
in das 12. Jahrhundert zurück. Die Gründungsdaten der ältesten<br />
Malerämter und Zünfte sind auf einer Schrifttafel beginnend<br />
mit Magdeburg eingetragen. In einer Mittelvitrine steht<br />
ein innen rot und außen braun gestrichener Kasten, eine<br />
„Gesellenlade” mit folgender Aufschrift: „Der Semtligen<br />
Mahler Gesellen Ihr Zeit und armen Geldt Lade” aus dem<br />
Jahr 1690. Außerdem sind Tischglocke und Stab, das sogenannte<br />
„Regiment”, sowie Tischhammer ausgestellt. Damit<br />
konnte sich der Wortführer in einer Versammlung Aufmerksamkeit<br />
verschaffen. Die älteste urkundlich nachgewiesene<br />
Berufsorganisation im deutschen Maler- und Lackiererhandwerk<br />
entstand in Magdeburg. Im Jahr 1196 verlieh der Magdeburger<br />
Erzbischof Ludolf den Schilderern (scildere) und<br />
Sattlern der Elbestadt das Innungs-Privileg. Ein Ausschnitt<br />
dieser Urkunde ist im Museum als Kopie anzusehen. Ebenso<br />
auch eine Kopie der Gründungsurkunde der Erfurter Zunft<br />
von 1514 und die des Hamburger Maleramtes aus dem Jahr<br />
1375 mit der Übersetzung in hochdeutsche Schriftsprache. In<br />
weiteren Vitrinen werden Malerwappen und Urkunden<br />
gezeigt, in denen Friedrich VI. und Friedrich VII. von Dänemark<br />
den Zunftgerechtigkeitsartikel des Maleramtes Altona<br />
von 1767 bestätigen. Eine Farbkopie zeigt die Elbkarte, die<br />
der Maler Melchior Lorichs 1567 auf einer zwölf Meter langen<br />
Leinwand gemalt hat. Auch die Decke im Zunftsaal hat<br />
Stuckgesimse und eine große Mittelrosette, die farbig abgesetzt<br />
ist. „Die Wandflächen hier sind entsprechend freigelegter<br />
alter Fassungen in rechteckiger Aufteilung in grünen und<br />
braunen Farbtönen vom Restaurator Lothar Hoffmann in<br />
matter Ölfarbe wiederhergestellt worden“, erzählt der Museumsführer.<br />
„Es ist wirklich toll, wie lebendig und anschaulich<br />
Herr Seiss über dieses alte Handwerk erzählen kann“,<br />
Winter 2023 67
Im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert erreichte die Dekorationsmalerei<br />
ihren Höhepunkt. Speziell in der Gründerzeit<br />
erlebte das Malerhandwerk einen Aufschwung. Dekorative<br />
Maltechniken und Imitationstechniken wurden so perfekt<br />
und so naturgetreu ausgeführt wie noch nie zuvor. Davon<br />
zeugen auch viele Beispiele in der Maler-Zeitschrift „Mappe“.<br />
Vor dem Porträt von Joachim Germann erklärt Ulrich<br />
Seiss der Besuchergruppe, welche bedeutende Rolle der<br />
ehemalige Obermeisters der Maler- und Lackierer-Innung<br />
Hamburg bei der Gründung des Museums spielte.<br />
sagt Ski-Goldie Maxi Timmann aus Hamburg-Kirchwerder.<br />
Ihr Ehemann Jürgen Timmann hatte in den 1980-Jahren bei<br />
der Restaurierung des Glockenhauses mitgearbeitet.<br />
Ein Raunen geht durch die Reihen, als die Besucher den<br />
sogenannten Silbersaal betreten. Durch die ausgestellten<br />
Silberpokale und Humpen hat dieser Raum seinen Namen<br />
erhalten. An den Wänden sind auch hier, wie in Foyer und<br />
Fahnensaal, Kassettenfelder mit Licht- und Schattenfarbtönen<br />
auf vollkommen glatten Wandflächen angedeutet. Aufgemalte<br />
Stoffdrapierungen sowie Motive der Musikwelt und<br />
Girlanden mit Bandschleifen ergänzen die schmückende<br />
Ausmalung. In der Mittelvitrine stehen Pokale des Hamburger<br />
Maleramtes und der Gesellenvereinigungen aus vorigen<br />
Jahrhunderten <strong>–</strong> zum Beispiel ein Deckelpokal im Stil des<br />
Frühklassizismus in Vasenform. Die Malergesellen ließen<br />
1787 diesen Pokal mit Zustimmung des Zunftvorstandes auf<br />
eigene Kosten anfertigen. Von ihrer alten Funktion, bei<br />
Begrüßungszeremonien zum Umtrunk benutzt zu werden,<br />
haben diese Pokale den Namen „Willkommen” erhalten.<br />
Einer dieser alten „Willkommen” wird auch heute noch in<br />
der St. Lukas-Feierstunde bei den jährlichen Meisterfreisprechungen<br />
in der Hamburger Jakobi-Kirche benutzt. Die Amtskette<br />
des Obermeisters, in der fast alle Älterleute und die<br />
Obermeister von der Zunftgründung bis in die Gegenwart<br />
eingraviert sind, ist ebenfalls in der Vitrine zur Schau<br />
gestellt. Gezeigt werden außerdem Lehr- und Gesellenurkunden,<br />
Wanderbücher, Vorlagenbücher und Zeichenbücher der<br />
Lehrknaben sowie Meisterbriefe und Urkunden.<br />
Der hintere Flurbereich, dort wo eine Treppe ins Obergeschoss<br />
führt, ist die sogenannte Lukasdiele. Hier sind viele<br />
Darstellungen des Evangelisten Lukas ausgestellt. „Lukas ist<br />
von alters her der Schutzheilige der Maler und der Metzger.<br />
Die verschiedenen Lukas-Darstellungen beschreiben die<br />
enge Verbindung zwischen Religion und der ständischen<br />
Gesellschaft“, erläutert Ulrich Seiss. Der Legende nach war<br />
der Evangelist Lukas selbst ein Maler, der die Madonna malte.<br />
Er wird häufig mit Palette und mit seinem Attribut, dem<br />
Stier, dargestellt. Der Malermeister Walter Ohnesorge, ehemals<br />
Entwurfsklassenlehrer an der Meisterschule Hamburg,<br />
hat 1934 ein beeindruckendes Lukas-Bild geschaffen. Auf<br />
vergoldetem Untergrund sind Gebäudefragmente aufgetragen,<br />
in denen der Schutzheilige an einer Staffelei sitzend ein<br />
Bild malt. Zu seinen Füßen liegt der Stier. Viele andere<br />
Lukas-Darstellungen, gemalt, geschnitzt und in Metall<br />
gegossen vervollständigen die Sammlung in diesem Raum.<br />
Auch Abbildungen der bemalten Altarflügel vom Lukas-Altar<br />
sind ausgestellt. Dieser Altar wurde von den Zunftbrüdern<br />
der Hamburger Maler für den Hamburger Dom gespendet<br />
und steht jetzt im Südschiff der Jakobi-Kirche.<br />
Die starke Verschmelzung von Kunst und Handwerk wird<br />
besonders an einem großen Ölbild deutlich, das eine<br />
Geschichte aus dem 1. Buch Mose zeigt: „Die Verstoßung<br />
der Hagar”. Das beeindruckende Bild ist das Meisterstück<br />
des Malers Johann Jacob Buchholtz aus dem Jahr 1787. Die<br />
Trennung zwischen Kunstmaler und Handwerker im Sinne<br />
von „Anstreicher“ gab es damals noch nicht: „Um die Meisterprüfung<br />
zu bestehen, mussten Maler vor mehr als 200<br />
Jahren eine Landschaftsdarstellung mit einer figürlichen<br />
Szene anfertigen. In der Regel waren das religiöse Darstellungen,<br />
denn die Hauptauftraggeber waren die Kirchen“,<br />
erläutert Ulrich Seiss. Von weiteren Meisterstücken der<br />
Maler aus dem 18. Jahrhundert sind in der Lukasdiele farbige<br />
Reproduktionen ausgestellt. Das Lukas-Evangelium, vom<br />
Schriftmaler Walter Elwert mit dem Pinsel geschrieben und<br />
mit vielen farbigen Illustrationen versehen, wird in einer<br />
Vitrine präsentiert.<br />
Ulrich Seiss bittet die zwölfköpfige Besuchergruppe, ihm<br />
die Treppe hoch ins Obergeschoss des Museums zu folgen.<br />
Dort wird anhand von zahlreichen Exponaten gezeigt, dass<br />
der Maler zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts nicht nur<br />
68<br />
Winter 2023
Handwerker und Techniker, sondern auch Gestalter und<br />
Künstler war. Präsentiert werden unter anderem herausragende<br />
Beispiele für Schriftgestaltung sowie Hinterglas- und<br />
Illusionsmalerei. Ergänzt wird die Ausstellung im Obergeschoss<br />
durch ein historisches Meisterbüro aus den Anfängen<br />
des vorigen Jahrhunderts. Dort steht ein massiver, alter<br />
Schreibtisch. Computer und Faxgerät gab es selbstverständlich<br />
noch nicht und das Telefon war anfangs nur mit Handvermittlung<br />
über das „Fräulein vom Amt” nutzbar. Die ersten<br />
Rechenmaschinen ohne Stromanschluss, reine Mechanik mit<br />
Handkurbel, brachten etwas Erleichterung. Wenig später<br />
zogen die ersten Schreibmaschinen in die Handwerksbetriebe<br />
ein. Aber Kassenbücher und Journale wurden nach wie<br />
vor mit der Hand geschrieben. Vielfach noch in altdeutscher<br />
Schrift. Das Schriftbild dieser Eintragungen in den alten<br />
Geschäftsbüchern ist von vorbildlicher Sauberkeit und<br />
bewundernswerter Akkuratesse, oft mit verzierten Anfangsbuchstaben<br />
und hübschen Schnörkeln versehen.<br />
Ulrich Seiss lenkt die Blicke der Gäste auf ein weiteres<br />
Schmuckstück: die um 1630 entstandene, bemalte Holzdecke<br />
in der sogenannten Balkondiele und in den beiden sie flankierenden<br />
Räumen. In den von Girlanden eingefassten Rundmedaillons<br />
in häuslicher sind idealisierte Gemeinschaft<br />
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braun auf weißem Grund dargestellt. Die sie umgebenden<br />
Seitenfelder sind vorwiegend mit Tiermotiven dekoriert. Auf<br />
den Deckenbalken verlaufen Festons; diese Ornamente in<br />
Form von Girlanden aus Blumen, Blättern und Früchten sind<br />
in Blau, Grau und Schwarz gehalten. Vor der Balkontür an<br />
der linken Seite steht eine Vitrine mit dem Vergolderwerkzeug:<br />
Anschießer, Messer, Vergolderkissen und verschiedene<br />
Achatsteine zum Polieren des Goldes für eine Polimentvergoldung.<br />
Hauchdünne Goldplättchen und Rollengold, Silberplättchen<br />
sowie Bronzen sind ausgestellt, ebenso eine Farbpalette<br />
der vielen Bronze-Farbtöne. An der gegenüberliegenden<br />
Wand befindet sich das Werkzeug der Bühnenmaler:<br />
Spezielle Pinsel mit langen Stielen, um im Stehen die auf<br />
dem Fußboden liegenden Kulissenwände bemalen zu können.<br />
Dazu gehören auch Überschuhe aus Stoff zum schonenden<br />
Betreten der Kulissen. In zwei großen, verglasten Wandschränken<br />
werden einige Vorlagen für Flächenbelebung und<br />
Raumverzierung gezeigt <strong>–</strong> zum Beispiel aus der ältesten<br />
deutschsprachigen Fachzeitschrift für Maler und Lackierer<br />
„Mappe”, die seit 1881 erscheint. Außerdem sind diverse<br />
Farbpaletten älterer Generation zur Farbbestimmung und<br />
Farbstifte ausgestellt. In drei weiteren Glasschränken wird<br />
eine große Anzahl von Pigmenten, Leimen und Hilfsmitteln<br />
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Winter 2023 69
In einer Vitrine werden Lehr- und Gesellenurkunden, Wanderbücher,<br />
Vorlagenbücher und Zeichenbücher der Lehrknaben<br />
sowie Meisterbriefe und Urkunden ausgestellt, Die<br />
Dokumente belegen die Leistungen der Maler- und Lackierer<br />
auf dem Gebiet der Ausbildung über alle Moden und Epochen<br />
hinweg.<br />
Im Silbersaal erläutert Ulrich Seiss, welchem Zweck die verschiedenen<br />
Humpen und Silberpokale einst dienten. Auf der<br />
vollkommen glatten Wand sind profilierte Leisteneinfassungen<br />
dargestellt. Die angedeutete Profilierung wirkt durch<br />
Licht- und Schattenfarbtöne täuschend echt.<br />
verschiedenen Pinsel für den Maler und Lackierer gezeigt.<br />
Im vorderen Teil der Balkondiele steht eine weitere Vitrine<br />
mit den Gerätschaften zum Siebdruck und Siebdruckerzeugnissen.<br />
Daneben prangen ein großformatiger Originalkarton<br />
sowie ein Farbentwurf und ein Foto der Arbeiten, die der<br />
Hamburger Gewerbemaler Friedrich Beyle (1899 bis 1997)<br />
im Jahr 1938 in der Lüneburger Reiterkaserne im Stil der<br />
nationalsozialistischen Blut-und-Boden-Ideologie ausgeführt<br />
hat: „Ein typisches Propaganda-Werk der NS-Zeit, aber das<br />
gehört auch zu unserer Vergangenheit“, sagt Ulrich Seiss.<br />
Im sogenannten Schildersaal erhalten Besucher einen<br />
Überblick über die verschiedenen Arbeitsgebiete der Buchund<br />
Schriftmaler: Angefangen von der Buchmalerei, die von<br />
Mönchen und Nonnen in den Klöstern in Vollendung ausgeführt<br />
wurde, bis zu den Schildermalern, die im Mittelalter<br />
Ritterschilde, Wappenschilde sowie Stadt- und Grenzschilder<br />
anfertigten. „Im Malerwappen sind die Schilde seit Jahrhunderten<br />
gebräuchlich. Seit 1975 werden im Malerwappen<br />
drei Schilde in den Grundfarben Blau, Gelb und Rot dargestellt“,<br />
erklärt Ulrich Seiss. In einer Vitrine werden alte<br />
Schriften und Notenblätter für liturgische Gesänge aus dem<br />
Kloster Preetz gezeigt. Das vollendete Schriftbild haben<br />
Nonnen vielfach durch verzierte Anfangsbuchstaben, kostbare<br />
Malereien und reiche Vergoldungen ausgeschmückt.<br />
Auf der anderen Seite des Raumes sticht ein großes Tapetenbild<br />
ins Auge, welches beidseitig durch Tapetenbahnen<br />
mit vorgetäuschter Stoffraffung eingefasst ist. „Die erste<br />
größere deutsche Tapetendruckerei wurde 1840 in Kassel von<br />
Johann Christian Arnold gegründet. Die industrielle Tapetenfertigung<br />
wurde erst möglich, nachdem die Papierindustrie<br />
das endlose Rollenpapier entwickelt hatte“, erklärt der<br />
Experte für Raumgestaltung. „Im Mittelalter wurden Wand-<br />
„De Tied mokt nich kehrt, se het as de Kring nich Kopp<br />
un nich Steert“ steht rund um das Ziffernblatt der von<br />
Walter Elwert gestalteten Uhr.<br />
„Im Malerwappen sind die Schilde seit Jahrhunderten<br />
gebräuchlich. Seit 1975 werden im Malerwappen drei Schilde<br />
in den Grundfarben Blau, Gelb und Rot dargestellt“, erklärt<br />
Ulrich Seiss.<br />
70<br />
Winter 2023
espannungen als Vorläufer unserer Tapeten bedruckt und<br />
von Hand bemalt. Die Tapetenmaler waren in den Manufakturen<br />
Italiens und Frankreichs gesuchte Leute, die häufig mit<br />
den Gobelinentwerfern zusammenarbeiteten.“<br />
Im sogenannten Malersaal ist die um 1630 entstandene<br />
Deckenbemalung mit ausgeschmückten Rundmedaillons,<br />
Ranken- und Tiermotiven ebenfalls erhalten geblieben. Dort<br />
werden mehrere farbige Entwürfe für Treppenhäuser und<br />
Wohnräume gezeigt. In einigen Entwürfen werden Altbautreppenhäuser<br />
mit sehr hohen Decken aus den Gründerjahren<br />
dargestellt, alle mit Schablonenbemusterung in den Sockelbereichen.<br />
Ältere Musterkataloge von Schablonen mit Preislisten,<br />
so zum Beispiel von der „Oberösterreichischen Schablonen-<br />
und Pausenfabrik” und von den „Kunstgewerblichen<br />
Werkstätten Theodor Kreissig” aus Dresden sind hier ausgestellt.<br />
Im vorderen Raumteil werden verschiedene Arbeitstechniken<br />
dargestellt, um die Bandbreite des farbigen Malerberufes<br />
zu demonstrieren. Gemaltes Holz in der Art „Eiche<br />
hell” und „Nussbaum” und eine Platte mit „Ritzeiche”, welche<br />
gemalt und auch geritzt ist, so dass man die Poren fühlen<br />
kann. Auch Platten mit „Marmormalerei” und „Kammzugtechnik”<br />
werden hier ausgestellt. Einige Musterplatten mit<br />
blumiger Bauernmalerei und Erklärungen der einzelnen<br />
Arbeitsschritte sind ebenfalls ausgehängt.<br />
Während im Glockenhaus vor allem der geistige Hintergrund<br />
des Malerhandwerks dargestellt ist, zeigt die auf der<br />
gegenüberliegenden Straßenseite gelegene Tenne vor allem<br />
die Technik der letzten Jahrhunderte. Bei dem „Tenne”<br />
genannten Gebäude handelt es sich um eine mit Reet eingedeckte<br />
Scheune aus der Mitte des 17. Jahrhunderts, die<br />
ursprünglich in Kirchwerder stand. Auf dem Sturzbalken<br />
über der „Grootdör” ist die Jahreszahl ANNO 1649 eingeschnitzt.<br />
1986 wurde die Scheune gegenüber dem Glockenhaus<br />
wieder aufgebaut und diente zunächst als Lager für das<br />
Denkmalschutzamt. Im Jahre 2001 wurde die Tenne dem<br />
Maler- und Lackierer-Museum zum Ausbau und zur späteren<br />
Nutzung überlassen. Die ehemaligen Stallungen links und<br />
rechts der Mitteldiele sind jetzt Kabinette für einzelne Themen<br />
der Handwerksgeschichte. Auf der Mitteldiele werden<br />
einige bemalte Holztruhen und einige der sogenannten<br />
Schott‘schen Karren gezeigt. „Solche Karren waren über<br />
viele Jahrzehnte die Transportmittel der kleinen Handwerker<br />
und vieler Händler. Häufig waren sie noch in den Jahren nach<br />
dem Zweiten Weltkrieg in Gebrauch“, sagt Ulrich Seiss und<br />
ist damit am Ende seiner Führung durch das Deutsche Malerund<br />
Lackierer-Museum angekommen. „Einen besseren Fachmann<br />
hätten wir gar nicht finden können“, bedankt sich<br />
Besucherin Maxi Timmann im Namen aller Ski-Goldies für<br />
die tolle Führung.<br />
Das Deutsche Maler- und Lackierer-Museum<br />
im Internet: www.malermuseum.de<br />
Transportgeräte für Material und Leitern waren die<br />
Schott‘schen Karren, Leiterwagen und im Winter auch<br />
Transportschlitten. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg, in<br />
der Zeit, wo längst noch nicht alle ein Auto hatten, waren<br />
diese Transportgeräte viel im Einsatz. Handwerk, Kleingewerbe,<br />
Kohlenhändler und Marktbeschicker waren die<br />
Benutzer.<br />
Ein besonderes Schmuckstück ist die um 1630 entstandene,<br />
bemalte Holzdecke in der Balkondiele und den beiden<br />
angrenzenden Räumen. In den von Girlanden eingefassten<br />
Rundmedaillons sind idealisierte Landschaften mit Burgen<br />
und Tempelruinen sowie schlichtere Bauernhäuser in Rotbraun<br />
auf weißem Grund dargestellt.<br />
Winter 2023 71
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Illustration: Claus Hiller<br />
Winter 2023 73
„ir „ir machen<br />
inderträume inderträume war“ war“<br />
von Carsten Weede<br />
Raus aus dem Elfenbeinturm: Angewandte<br />
Archäologie lässt Geschichte lebendig werden.<br />
Das Pling-Pling der Hammerschläge ist für Besucher der<br />
Erlebnisschmiede Südergellersen schon von Weitem zu<br />
hören. Vor der Schmiede auf dem Schmiedeberg gibt ein<br />
Schild Auskunft über die wechselvolle Geschichte dieses<br />
besonderen Ortes. Schon die Überschrift „Hammer und Griffel“<br />
macht deutlich, dass auf dem Schmiedeberg von jeher<br />
gelernt und gearbeitet wurde. Bis 1822 befand sich auf dem<br />
Areal die einklassige Dorfschule. Anschließend wurde das<br />
Gelände landwirtschaftlich genutzt. 1860 richtete sich der<br />
erste Schmied hier eine Werkstatt ein. Seine Nachfolger<br />
machten die Dorfschmiede zu einem wichtigen Treffpunkt<br />
für die Bewohner des Ortes. Über Generationen bewahrten<br />
sie das Schmiedefeuer vorm Erlöschen. Dem letzten Dorfschmied,<br />
Schmiedemeister Justus Haines, genannt „Atze“,<br />
war es versagt geblieben, seine geliebte Schmiede an einen<br />
von ihm bestimmten Nachfolger zu übergeben. Nun ist es der<br />
im Jahr 2009 gegründete „Verein Erlebnisschmiede Südergellersen“,<br />
der der Schmiede wieder Leben einhaucht.<br />
Die Erlebnisschmiede in Südergellersen ist so etwas<br />
wie die zweite Heimat für Dr. Jürgen Kaiser (links)<br />
und Dr. Dr. Karlpeter Müller geworden. Die beiden<br />
Mediziner stehen oft und gern an Esse und Amboss und<br />
schmieden allerlei nützliche und schöne Dinge. Gern<br />
geben sie ihr Wissen an Interessierte weiter, denn sie<br />
möchten die alte Handwerkstechnik am Leben halten.<br />
<br />
Foto: Carsten Weede<br />
Auch heute brennt in der Erlebnisschmiede in Südergellersen<br />
das Schmiedefeuer. Ansonsten ist es recht dunkel, die kleinen<br />
Fenster lassen nur wenig Licht hinein. Das hat einen Grund:<br />
„Der Schmied kann so die Glühtemperatur des Eisens besser<br />
erkennen“, erklärt Dr. Jürgen Kaiser. Der Vorsitzende des<br />
Vereins Erlebnisschmiede Südergellersen hat gerade ein<br />
Eisen im Feuer. Die Spitze seines Werkstücks glüht. Der<br />
Schmied ist dabei, ein verziertes Ladenband für die Eingangstür<br />
zur Schmiede anzufertigen. Er hat das Werkstück<br />
mit einer Zange gepackt, dreht sich flink von der Esse zum<br />
Amboss und schlägt mit dem Schmiedehammer auf das glühende<br />
Eisen. Dabei entsteht das markante, rhythmische<br />
Pling-Pling. Das metallene Kunstwerk ist fast fertig. Der<br />
bärtige Mann mit der Lederschürze ist ein geschickter Handwerker,<br />
dabei hatte er einen ganz anderen Beruf ausgeübt:<br />
Dr. Jürgen Kaiser war bis zu seiner Pensionierung niederge-<br />
74 Winter 2023
lassener Hausarzt für Allgemeinmedizin in Lüneburg. Aufgewachsen<br />
ist er in Marl im nördlichen Ruhrgebiet. Dort<br />
hatte er Ende der 1970er Jahre seine Leidenschaft für das<br />
Schmieden entdeckt. „Die Liebe zu dem alten Handwerk<br />
flammte immer wieder auf und ist bis heute geblieben“,<br />
sagt er.<br />
Nach dem Eintritt ins Rentenalter steht er nun regelmäßig in<br />
der Erlebnisschmiede an Amboss und Esse. „Wir bieten hier<br />
Schmiedekurse, Vorführungen, Vorträge, Kindergeburtstage,<br />
Schulprogramme und Hochzeiten an“, erklärt Dr. Jürgen<br />
Kaiser. Außerdem arbeitet der Schmied regelmäßig mit jungen<br />
Männern, die eine Sucht-Therapie in einer nahegelegenen<br />
Klinik machen. An einem zweiten Amboss steht Dr. Dr.<br />
Karlpeter Müller und schlägt mit dem Schmiedehammer auf<br />
ein Stück glühendes Eisen, das offenkundig ein großer Nagel<br />
werden soll. „Den Kopf zu stauchen, ist gar nicht so einfach“,<br />
erklärt der pensionierte Kieferchirurg. Die beiden<br />
Mediziner sind schon einige Zeit am Schmieden als mit Dr.<br />
Frank Andraschko der dritte promovierte Akademiker die<br />
Schmiede betritt. Er ist studierter Archäologe und gelernter<br />
Bankkaufmann. Die drei Männer mit den vier Doktortiteln<br />
begrüßen sich herzlich. Alle drei eint das Ziel, andere Menschen<br />
für alte und teilweise fast vergessene Handwerkstechniken<br />
zu begeistern. „Wir bieten Kreativ-Kurse in alten<br />
Handwerkstechniken an. Dadurch, dass die Teilnehmenden<br />
dabei vielfältige praktische Erfahrungen machen und ihr<br />
Wissen erweitern, steigt auch ihre Wertschätzung für unser<br />
kulturelles Erbe“, sagt Dr. Frank Andraschko. Der wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter am Institut für Vor- und Frühgeschichtliche<br />
Archäologie der Universität Hamburg ist ein<br />
ausgewiesener und renommierter Experte in seinem Fachgebiet,<br />
aber keiner, den es auf Dauer im Elfenbeinturm hält.<br />
Archäologie erforsche weltweit und durch alle Epochen der<br />
Menschheitsgeschichte die Vergangenheit, gewinne durch<br />
Ausgrabungen, Forschungen und Experimente neue Erkenntnisse<br />
über das Leben der Menschen. Neben der Forschung<br />
habe die Archäologie aber auch einen Bildungsauftrag:<br />
„Dafür muss man die Wissenschaft auf ein allgemein verständliches<br />
Niveau herunterbrechen. Für die populäre Vermittlungsarbeit<br />
haben wir deshalb die angewandte Archäologie<br />
entwickelt“, erklärt Dr. Frank Andraschko. Archäologie<br />
Das geschmiedete Unikat ist so gut wie fertig: An der historischen<br />
Standbohrmaschine bohrt Dr. Jürgen Kaiser die<br />
Schraubenlöcher in das verzierte Ladenband für die Eingangstür<br />
der Schmiede. <br />
Foto: Carsten Weede<br />
Rückseite der Erlebnisschmiede auf dem Schmiedeberg in<br />
Südergellersen. Bis 1822 wurden dort Kinder in der einklassigen<br />
Dorfschule unterrichtet. <br />
Foto: Carsten Weede<br />
Winter 2023 75
Arbeiten mit dem Treibhammer: Wer Silberschmieden in<br />
der Tradition von Langobarden, Wikingern und Slawen<br />
lernen möchte, kann entsprechende Erlebnispädagogische<br />
Agebote des AGIL-Teams nutzen. <br />
Foto: AGIL<br />
Auch das Seifenmachen aus Naturmaterialien gehört zu<br />
den angebotenen Kreativ-Kursen des Teams für angewandte<br />
Archäologie. <br />
Foto: AGIL<br />
in der Anwendung vermittele Erkenntnisse mit museumspädagogischen<br />
Methoden hautnah zum Erfahren und Begreifen.<br />
„Ich suche keine Schätze, ich will wissen, wie das früher<br />
war“, sagt er. Alte Handwerkstechniken zu pflegen, vorzuführen<br />
und weiterzugeben, sei nicht nur eine Attraktion für<br />
das Publikum: „Es trägt auch zur Erhaltung unseres Kulturerbes<br />
bei. Ein Kulturerbe, das sich nicht in eine Vitrine stellen<br />
lässt.“<br />
Bei Schmiedekursen in der Erlebnisschmiede können Teilnehmer<br />
die Grundtechniken des Schmiedens wie Spitzen,<br />
Breiten und Einsetzen üben. Nebenbei erfahren sie Wissenswertes<br />
über die historische Entwicklung der Eisenverarbeitung<br />
in Mitteleuropa. Die Schmiedekurse sind dabei nur ein<br />
Angebot aus einer ganzen Palette von Projekten, die<br />
Geschichte zum Erlebnis machen. Vom mittelalterlichen<br />
Kochduell über Bogenschießen, Waldpiratenschatzsuche und<br />
Steinzeitpicknick bis zu Erlebnisführung in der Heide, Weidenkorbflechten,<br />
Langbogenbau oder dem Anfertigen von<br />
Silberschmuck in der Tradition von Langobarden, Wikingern<br />
und Slawen reicht die Angebotspalette, die sich an Schulen,<br />
Freilichtmuseen und interessierte Laien richtet <strong>–</strong> praktisch<br />
also an jedermann. Kinder und Erwachsene können sich auch<br />
in steinzeitlichen Techniken wie Feuermachen, Speerschleuderwerfen<br />
oder Herstellen von Muschelschmuck ausprobieren.<br />
Damit auch Kinder mit Archäologie, Geschichte und<br />
uralter Handwerkstradition vertraut werden können, gibt es<br />
besondere Geburtstagsprogramme. „Um die Gäste beim Kindergeburtstag<br />
kümmern wir uns; die Kinder stellen sich unter<br />
unserer erlebnispädagogischen Anleitung ihre Geburtstagssouvenirs<br />
selbst her und nehmen sie dann mit nach Hause.<br />
Ganz nebenbei lernen sie durch kindgerechte Erklärungen<br />
unserer qualifizierten Betreuerinnen einiges über Archäologie,<br />
Natur, Kunst und Kultur. Experimentelle Projekte<br />
machen Archäologie zum Erlebnis <strong>–</strong> wir machen Kinderträume<br />
wahr“, sagt Dr. Frank Andraschko.<br />
Der Archäologe Dr. Frank Andraschko hat das Konzept<br />
für angewandte Archäologie gemeinsam mit einem Team<br />
von Gleichgesinnten entwickelt. „Das staubige Image von<br />
Archäologie ist längst passé. Archäologie fasziniert und<br />
regt die Fantasie an“, sagt der AGIL-Gründer.<br />
<br />
Foto: Carsten Weede<br />
„Angewandte Archäologie“ nennt sich das Konzept, das der<br />
Archäologe aus Reppenstedt bei Lüneburg mit einem Team<br />
Gleichgesinnter entwickelt hat, die sich mit experimenteller<br />
Archäologie und lebendiger Geschichte im weitesten Sinn<br />
befassen. „Archäologie fasziniert und regt die Fantasie an:<br />
Spätestens seit Abenteurern wie Indiana Jones ist das staubige<br />
Image passé“, sagt der umtriebige Wissenschaftler.<br />
Gemeinsam mit Biologen, Pädagogen, Historikern, Handwerkern,<br />
Restauratoren, Medien-Experten und anderen Fachleuten<br />
will er Menschheitsgeschichte als nachgelebte<br />
Geschichte experimentell vermitteln. „AGIL“ heißt das Büro<br />
mit Sitz in Reppenstedt, das Menschen auf Wunsch in die<br />
Vorzeit schickt. „AGIL macht unsere Geschichte greifbar,<br />
unmittelbar und nachhaltig“, erklärt der Gründer.<br />
76<br />
Winter 2023
Zwei Männer, eine Mission: Dr. Jürgen Kaiser (links) und Dr. Dr. Karlpeter Müller halten<br />
das Schmiedefeuer in Gang. Bei Schmiedekursen in der Erlebnisschmiede können Teilnehmer<br />
die Grundtechniken des Schmiedens wie Spitzen, Breiten und Einsetzen üben.<br />
Nebenbei erfahren sie Wissenswertes über die historische Entwicklung der Eisenverarbeitung<br />
in Mitteleuropa. <br />
Foto: Carsten Weede<br />
Mädchen und Jungen buddeln wie<br />
Archäologen in der Erde und lernen<br />
bei ihrer „Schatzsuche“ ganz nebenbei<br />
viel über unsere kollektive Vergangenheit.<br />
Für Kinder hält das AGIL-<br />
Team eine Vielzahl von spannenden<br />
Angeboten bereit. <br />
Foto: AGIL<br />
Die Angebote des AGIL-Teams reichen dabei von archäologischen<br />
Funktionsrepliken und museumspädagogischen<br />
Schulprogrammen über Schmiede- und andere Kreativ-Kurse<br />
bis zu Aktionspräsentationen, Erfahrungsurlaub und kompletten<br />
Projektentwicklungen mit praktischer Umsetzung für<br />
öffentliche und private Auftraggeber. Das AGIL-Büro bietet<br />
einen klassischen archäologischen Ausgrabungsdienst an,<br />
kümmert sich für die Auftraggeber um Fachrecherchen, Forschung<br />
sowie Kulturtourismus und bietet außerdem Medienproduktionen<br />
und den Aufbau von Infosystemen an. „Zu<br />
unserem umfassenden Museumsservice gehört auch Haus <strong>–</strong><br />
und Umweltmodellbau in allen Maßstäben“, erläutert der<br />
Gründer des Büros für angewandte Archäologie.<br />
Die Liste der bisherigen AGIL-Projekte ist beeindruckend<br />
lang und auf der Internetseite https://www.agil-online.de<br />
nachzulesen. „Entstanden ist AGIL durch die praktische<br />
Arbeit beim Aufbau des Archäologischen Freilichtmuseums<br />
in Oerlinghausen in den Jahren 1982 bis 1992“, erzählt Dr.<br />
Frank Andraschko. Das Büro war unter anderem auch beim<br />
Aufbau des Museums im Schloss Bad Pyrmont und an zahlreichen<br />
erfolgreichen Sonderausstellungen beteiligt <strong>–</strong> etwa<br />
„Gold der Steppe <strong>–</strong> Archäologie der Ukraine“ im Archäologischen<br />
Landesmuseum Schleswig (1990), „Experimentelle<br />
Archäologie in Deutschland“ im Landesmuseum Oldenburg<br />
(1991), „Zwei Gesichter der Eremitage“ in der Bundeskunsthalle<br />
Bonn (1996), den Europarat-Ausstellungen „799 <strong>–</strong><br />
Kunst und Kultur der Karolingerzeit“ in Paderborn (1999)<br />
und „Götter und Helden der Bronzezeit“ in der Bundeskunsthalle<br />
Bonn (1999). „Geholfen haben wir auch der Sendung<br />
mit der Maus und Terra X, der Firma Manufactum und Spektrum<br />
der Wissenschaft, dem Deutschen Archäologischen<br />
Institut und einer ganzen Menge anderer“, sagt der agile<br />
Archäologe. Für Aufmerksamkeit sorgte zuletzt auch die<br />
Ausstellung „Gewachsen. Geteilt. Geeint. Grenzgeschichte(n)“,<br />
die zum Tag der Deutschen Einheit im Hamburger<br />
Rathaus zu sehen war und an der AGIL und dessen Gründer<br />
federführend beteiligt waren.<br />
Seit 2021 ist Dr. Frank Andraschko auch Fördervereins-Vorsitzender<br />
des Mittelalter-Museums Turmhügelburg Lütjenburg<br />
im östlichen Schleswig-Holstein. Die Turmhügelburg ist<br />
eine freie Rekonstruktion einer mittelalterlichen Wehranlage,<br />
bestehend aus einem Turmhügel (Motte) und einer Vorburg.<br />
„Die Anlage wird seit dem Jahr 2003 im Rahmen der experimentellen<br />
Archäologie in enger Zusammenarbeit mit dem<br />
Archäologischen Landesamt Schleswig-Holstein errichtet“,<br />
erläutert der Fördervereinsvorsitzende. Die Burganlage ist<br />
ein Freilichtmuseum, in dem neben dem Gebäudebestand<br />
auch mittelalterliches Alltagsleben dargestellt wird. In der<br />
Saison wird die weitläufige Anlage, die vom Förderverein<br />
verwaltet wird, regelmäßig von Mittelaltergruppen mit zahlreichen<br />
Zelten, Mittelalter-Ständen und Vorführungen belebt.<br />
Besucher wandern durch eine „lebendige Siedlung“ und<br />
erfahren hautnah, wie im Mittelalter in der Burg gelebt,<br />
gegessen und gearbeitet wurde.<br />
„Mich hat schon immer interessiert, was man mit Archäologie<br />
noch so alles machen kann“, sagt Dr. Frank Andraschko.<br />
„In einer Welt, die virtuell und global werden soll und<br />
eine schon nicht mehr überschaubare Menge an Information<br />
und Zerstreuung bietet, konzentrieren wir uns auf überschaubare<br />
Projekte, zeigen Beziehungen und historisch Gewachsenes<br />
vor Ort, in der Natur und der Region auf“, betont der<br />
Archäologe aus der Lüneburger Heide.<br />
Erlebnisschmiede<br />
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Winter 2023 77
Der Apfelgucker in Dora Garten an der Wassermühle Karoxbostel<br />
Im VW-Käfer auf<br />
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Das regionale Saison-Magazin<br />
<strong>Ausgabe</strong> 79 | Kostenlos für Sie zum Mitnehmen<br />
22. Jahrgang | Winter 2022<br />
<strong>Ausgabe</strong> 78 | Kostenlos für Sie zum Mitnehmen<br />
Gaststättenwesen<br />
Ein Traum unterm Baum.<br />
Immer ein schönes Geschenk aus der Region: Das <strong>SCHÖNES</strong> <strong>LEBEN</strong>-Abo!<br />
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Das regionale Saison-Magazin<br />
<strong>Ausgabe</strong> 80 | Kostenlos für Sie zum Mitnehmen<br />
Das regionale Saison-Magazin<br />
22. Jahrgang | Frühjahr 2023<br />
21. Jahrgang | Herbst 2022<br />
Land, Kultur & Lebensart zwischen Elbestrand und Heidesand · <strong>Ausgabe</strong> 80 · Frühjahr 2023<br />
Land, Kultur & Lebensart zwischen Elbestrand und Heidesand<br />
Nordic Walking<br />
Gelaufen wird bei jedem Wetter.<br />
Vom Zauber der Vogelstimmen<br />
Wenn man sie doch bloß alle unterscheiden könnte ...!<br />
Der Hittfelder, der ganz viel(e) bewegt<br />
Julia Heigel<br />
Professor Dr. Maximilian Gege <strong>–</strong> ein Urgestein der deutschen Umweltbewegung.<br />
Bezauberndes Boizenburg<br />
Fachwerkhäuser und Hafenromantik in naturnaher Flussauenlandschaft.<br />
Schrauber mit Leib und Seele<br />
Herbert Cohrs bringt alte Schmuckstücke zum Laufen.<br />
Volldampf voraus!<br />
Der Raddampfer „Kaiser Wilhelm“ startet in die neue Saison.<br />
und vieles mehr.<br />
Kunst mit Kettensäge<br />
Land, Kultur & Lebensart zwischen Elbestrand und Heidesand · <strong>Ausgabe</strong> 79 · Winter 2022<br />
Land, Kultur & Lebensart zwischen Elbestrand und Heidesand<br />
Barockes Erleben im Schloss<br />
Der herzogliche Tanzmeister lädt ein zur Zeitreise.<br />
Wilde Gänse <strong>–</strong> weitgereiste Wintergäste<br />
Besucher aus der sibirischen Arktis verbringen den Winter bei uns.<br />
Wo gutes Brot aus dem Ofen kommt<br />
Bäckerhandwerk im Wandel.<br />
Die Mutter des Waldes<br />
Ein Spaziergang auf dem Seelenpfad zeigt die vielfalt der Rotbuche.<br />
Von alten und neuen Töpfen<br />
Gebrauchskeramik gestern und heute.<br />
und vieles mehr.<br />
der Eis-Rallye<br />
Land, Kultur & Lebensart zwischen Elbestrand und Heidesand · <strong>Ausgabe</strong> 78 · Herbst 2022<br />
Land, Kultur & Lebensart zwischen Elbestrand und Heidesand<br />
Wunderwurzel aus der Heide<br />
Ausflug zur FloraFarm Ginseng in Bockhorn<br />
Bunt sind schon die Wälder<br />
Warum färben sich die Blätter bunt?<br />
Schwarzer Holunder<br />
Freund des Menschen und der Vögel.<br />
Quitten, lecker und köstlich duftend<br />
Eine Delikatesse <strong>–</strong> zu unrecht fast vergessen.<br />
Die Rolle seines Lebens<br />
Leuchtturm-Landschaften und Frauen-Bilder von Peter Matzat.<br />
Aus Alt wird Neu<br />
Traditioneller Neubau mit altem Material.<br />
und viele weitere Themen ...<br />
Streifzug durchs<br />
lädt ein zum Deutschen Mühlentag am 29. Mai 2023.<br />
Das regionale Saison-Magazin<br />
<strong>Ausgabe</strong> 76 | Kostenlos für Sie zum Mitnehmen<br />
21. Jahrgang | Frühjahr 2022<br />
Land, Kultur & Lebensart zwischen Elbestrand und Heidesand<br />
Land, Kultur & Lebensart zwischen Elbestrand und Heidesand · <strong>Ausgabe</strong> 76 · Frühjahr 2022<br />
Harfen für himmlische Klänge<br />
Im Wendland entstehen die Instrumente der Engel.<br />
Ein Automobil für die Ewigkeit<br />
Die „Tin Lizzy” von Gerhard Rituper ist 99 Jahre alt.<br />
Feldhecken: Hotspots der Artenvielfalt<br />
Hecken sind wertvoller Lebensraum.<br />
Alpakas am Elbdeich<br />
Die AlpaSuri-Farm in Laßrönne.<br />
My home is my castle<br />
Roter Backstein <strong>–</strong> Baustoff der Region.<br />
Königlicher Genuss<br />
Das Niedersächsische Spargelmuseum in Nienburg/Weser.<br />
Milch macht müde Radler munter<br />
Milchtankstellen versorgen Ausflügler.<br />
Bunte Mosaike und Weidenruten<br />
Birgit Anklam im Künstlerporträt.<br />
und viele weitere Themen.<br />
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Wald im Wandel<br />
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78<br />
Winter 2023
Infos, Tipps & Trends <strong>–</strong> für Sie entdeckt zwischen Elbestrand und Heidesand<br />
Seit über 48 Jahren in Hittfeld: Die Spielbank<br />
Seitdem am 27.03.1975 die<br />
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Spiel in Hittfelds Spielbank<br />
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der Casino-Bar des Hotel<br />
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die Kehlen der Gäste nicht<br />
trocken bleiben. Das Bar-<br />
Team serviert Bier, Sekt,<br />
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Heißgetränke.<br />
Wer sich gerne leckere Torte<br />
und frischen Kuchen vom<br />
Konditor schmecken lässt, ist<br />
in der Spielbank sonntags<br />
goldrichtig. Ab 15 Uhr werden<br />
alle Gäste zu einem<br />
Stück nach Wahl eingeladen.<br />
Die Spielbank inmitten des<br />
Hittfelder Ortskernes hat<br />
täglich ab 11:30 Uhr für alle<br />
ab 21 Jahren geöffnet <strong>–</strong><br />
donnerstags bis samstags<br />
jeweils bis 4 Uhr nachts,<br />
sonntags bis 3:30 Uhr, montags<br />
bis mittwochs bis<br />
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Winter 2023 79
alerisces<br />
alerisces<br />
arschuendor arschuendor mi mi<br />
beweter beweter er eranenhei<br />
enhei<br />
von Carsten Weede<br />
Konau liegt direkt hinter dem Elbdeich<br />
inmitten des Biosphärenreservates Niedersächsische<br />
Elbtalaue und der Arche-Region<br />
Flusslandschaft Elbe. Für Naturliebhaber und<br />
Geschichtsinteressierte gibt es dort viel zu<br />
entdecken.<br />
Eingangsbereich von Konau 11: Unter dem Reetdach<br />
des historischen Fachwerkhauses sind die Tourist-<br />
Info der Gemeinde Amt Neuhaus und das Archezentrum<br />
Amt Neuhaus untergebracht. Das Archezentrum<br />
repräsentiert die landwirtschaftlichen<br />
Betriebe der Arche-Region Flusslandschaft Elbe und<br />
unterhält eine Ausstellung zu seltenen Haustierrassen.<br />
Gleichzeitig ist es Informationshaus des Biosphärenreservates<br />
Niedersächsische Elbtalaue.<br />
<br />
Foto: Carsten Weede<br />
Parallel zum Elbufer erstreckt sich auf rund 50 Kilometern<br />
Länge die dünn besiedelte Einheitsgemeinde Amt Neuhaus,<br />
die zum Landkreis Lüneburg gehört. Im Amt Neuhaus liegen<br />
direkt an der Elbe die Dörfer Konau und Popelau. Die beiden<br />
aneinander angrenzenden Orte bilden ein einheitliches<br />
Marschhufendorf. Diese Siedlungsform mit parallel nebeneinander<br />
liegenden Niedersächsischen Hallenhäusern, die<br />
immer mit dem Wohngiebel zum Deich und dem Wirtschaftsteil<br />
zur Hofkoppel und zur Feldmark stehen, gibt es nur als<br />
planmäßige Anlage infolge systematischer Kolonisierung<br />
und vor allem der Eindeichung von Marschgebieten. Zu den<br />
Hofstellen, sogenannte Hufen, gehörten neben den Wohngebäuden<br />
Stallungen, Scheunen und Remisen. Konau/Popelau<br />
ist unbestritten eines der schönsten und besterhaltenen<br />
Marschhufendörfer überhaupt und gilt sogar als das weltweit<br />
einzige vollständig erhaltene Marschhufendorf. Fakt ist, dass<br />
Konau wegen seiner besonderen Siedlungsform und seiner<br />
historischen Bauernhöfe komplett unter Denkmalschutz<br />
steht. „Die Hofanlagen mit ihren reetgedeckten Niedersachsenhäusern,<br />
den ortstypischen Durchfahrtsscheunen, Göpeln<br />
und Stallanlagen sind denkmalschutzgerecht wiederhergestellt<br />
und wirklich eine Augenweide“, sagt Holger Hogelücht,<br />
Leiter der Touristinfo der Gemeinde Amt Neuhaus. Vor zweieinhalb<br />
Jahren ist die Touristinfo vom Haus des Gastes in<br />
Neuhaus in ein historisches Hofgebäude nach Konau (Elbstraße<br />
11) umgezogen. „Konau ist absolut sehenswert und<br />
der wohl beste Ausgangspunkt zur Erkundung des Biosphä-<br />
80 Winter 2023
Holger Belz und Dr. Siegrun Hogelücht informieren Besucher<br />
des Archezentrums über die Arche-Region mit ihren<br />
alten Nutztierrassen und -pflanzen, über Wildtiere und<br />
-pflanzen der Elbtalaue und ihre Wechselwirkungen mit den<br />
Menschen sowie über das Biosphärenreservat.<br />
Foto: Touristinfo Gemeinde Amt Neuhaus<br />
Im gemeinsam von Touristinfo und Archezentrum genutzten<br />
Shop-Bereich werden Produkte aus der Arche-Region<br />
Flusslandschaft Elbe angeboten. Über 30 landwirtschaftliche<br />
Betriebe und weit mehr als 100 Züchter widmen sich in<br />
der Arche-Region alten Haustierrassen. Viele von ihnen vermarkten<br />
ihre Produkte im Archezentrum in Konau sowie in<br />
der Regionalen Markthalle Dannenberg.<br />
Foto: Touristinfo Gemeinde Amt Neuhaus<br />
renreservates Niedersächsische Elbtalaue und der Arche-<br />
Region Flusslandschaft Elbe“, sagt der Leiter der Touristinfo.<br />
Das kleine Dorf mit gerade einmal 41 Einwohnern liegt<br />
direkt am Elberadweg am östlichen Elbufer im Schutze eines<br />
hohen Deiches inmitten der wunderschönen Elbtalaue. Es<br />
sieht ein bisschen so aus, als sei die Zeit hier stehengeblieben<br />
<strong>–</strong> dabei hat das Marschhufendorf eine sehr wechselvolle<br />
Geschichte durchlebt: Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges<br />
gehörten Konau und die umliegenden Orte zur Provinz<br />
Hannover, anschließend zur sowjetischen Besatzungszone.<br />
Während der deutschen Teilung waren die Orte östlich der<br />
Elbe Staatsgebiet der DDR. Bis zum Fall des Eisernen Vorhangs<br />
1989 lag das Marschhufendorf im Fünf-Kilometer-<br />
Sperrgebiet und war nicht nur komplett zum Westen, sondern<br />
weitgehend auch zum Landesinnern der DDR abgeschottet.<br />
Durch die DDR-Führung wurde ein massives Sicherungs-<br />
Die ehemaligen Grenztürme in Darchau, Neu Bleckede und<br />
Popelau gehören zu einem sechs Kilometer langen grenzhistorischen<br />
Rundweg. Die Türme erzählen die Geschichte der<br />
Region während der Jahre der innerdeutschen Teilung und<br />
weisen auf die Natur rund um die Elbe hin.<br />
<br />
Foto: Ulrike Kröger<br />
Konau und Popelau bilden ein einheitliches Marschhufendorf,<br />
das komplett unter Denkmalschutz steht.<br />
<br />
Foto: Christoph Künne<br />
Winter 2023 81
system an der Staatsgrenze West entwickelt, um die „Republikflucht“,<br />
wie es im Sprachgebrauch der DDR hieß, zu<br />
unterbinden. Grenzsoldaten und Volkspolizisten kontrollierten<br />
die Bevölkerung <strong>–</strong> Sperranlagen, Wachtürme und der<br />
Kolonnenweg wurden zur Bewachung gebaut.<br />
Im geteilten Deutschland verlief die Zonengrenze bei<br />
Konau in der Mitte der Elbe. Der erste Grenzzaun <strong>–</strong> unmittelbar<br />
auf dem alten Deich entlang der Höfe <strong>–</strong> versperrte der<br />
Bevölkerung den Blick auf ihren Heimatfluss. Mit der vom<br />
SED-Regime zynisch benannten „Aktion Ungeziefer“ wurden<br />
1952 mehrere Tausend Menschen, die in der Sperrzone<br />
entlang der innerdeutschen Grenze lebten und von der Staatsführung<br />
als „politisch unzuverlässig“ eingestuft worden<br />
waren, zwangsumgesiedelt. „Konau lag, wie alle Elbranddörfer<br />
in Amt Neuhaus, in dem 1952 von der DDR erklärtem<br />
Sperrgebiet, daher blieb es jahrzehntelang ohne Entwicklungsmöglichkeit“,<br />
erklärt Holger Hogelücht. 1952 begann<br />
auch die Kollektivierung der Landwirtschaft in der DDR.<br />
Zehntausende Kleinbauern wurden zu Landwirtschaftlichen<br />
Produktionsgenossenschaften (LPG) zusammengeschlossen.<br />
„Da eine LPG mit rund 200 Arbeitskräften hier in Konau<br />
ihren Sitz hatte, konnten die bestehenden Gebäude genutzt<br />
und so erhalten werden“, berichtet der 63-jährige Tourismus-<br />
Fachmann. Lediglich die sieben im Deichvorland gelegenen<br />
Höfe von Konau und Popelau sowie die ehemalige Ziegelei<br />
in Popelau seien aus Gründen der Grenzsicherheit abgerissen<br />
worden.<br />
Nach der deutschen Wiedervereinigung erfolgte auf<br />
Wunsch der Menschen in der Region eine ganz besondere<br />
Zusammenführung: Am 30. Juni 1993 wurde per Staatsvertrag<br />
die Rückgliederung der Gemeinde Amt Neuhaus und der<br />
Ortsteile Neu Bleckede und Neu Wendischthun von Mecklenburg-Vorpommern<br />
nach Niedersachsen besiegelt. „Das ist<br />
einmalig in Deutschland“, weiß Holger Hogelücht. Seit nunmehr<br />
30 Jahren gehören Amt Neuhaus sowie Teile der Stadt<br />
Bleckede wieder zum Landkreis Lüneburg. „Nach der Rückgliederung<br />
konnte in letzter Minute durch gemeinsames Handeln<br />
vieler engagierter Menschen der endgültige Verfall der<br />
Dorfstruktur und der herrlichen alten Niedersachenbauernhäuser<br />
verhindert werden“, sagt Holger Hogelücht.<br />
In Konau, Popelau und im frisch sanierten Grenzturm in<br />
Darchau dokumentieren drei sehenswerte Ausstellungen das<br />
Leben der Menschen an der ehemaligen innerdeutschen<br />
Grenze: Die Ausstellung „Grenzgänge <strong>–</strong> Leben im Sperrgebiet“<br />
in der Durchfahrtsscheune in Konau 11 ist Teil eines<br />
etwa sechs Kilometer langen grenzhistorischen Rundweges,<br />
zu dem auch die ehemaligen Grenztürme in Neu Bleckede,<br />
Darchau und Popelau gehören. Die Türme erzählen die<br />
Geschichte der Region während der Jahre der innerdeutschen<br />
Teilung. Jeder Turm greift dabei einen anderen Schwerpunkt<br />
auf. Im Neu Bleckeder Grenzturm steht das Schicksal einer<br />
geteilten Stadt im Blickpunkt. Die Türme in Popelau und<br />
Darchau weisen auf die Natur rund um die Elbe hin und greifen<br />
gleichzeitig die Grenzerfahrungen der Menschen an der<br />
Elbe auf. Die Ausstellung „Zwangsaussiedlungen an der<br />
innerdeutschen Grenze“ in Popelau zeigt die konkreten Auswirkungen<br />
der Zwangsaussiedlung auf die Menschen. „An<br />
Hörstationen kann man Interviews von Zeitzeugen lauschen,<br />
die die Schicksale der betroffenen Familien eindrucksvoll<br />
schildern“, erklärt Holger Hogelücht. Seit 2013 leitet der<br />
Marketingberater mit Schwerpunkt Internet die Touristinfo<br />
der Gemeinde Amt Neuhaus. Auf Wunsch und nach Vereinbarung<br />
bietet er auch Führungen auf dem grenzhistorischen<br />
Rundweg an.<br />
Der gebürtige Hamburger war 1999 mit seiner Frau Dr.<br />
Siegrun Hogelücht aus der Hansestadt nach Rosien ins Amt<br />
Neuhaus gezogen. „Wir wollten raus aus der Großstadt und<br />
haben ein Haus auf dem Land gesucht“, erzählt Dr. Siegrun<br />
Hogelücht, die zuvor in einer Hamburger Klinik gearbeitet<br />
hatte. Seit kurz vor der Jahrtausendwende leben die promo-<br />
Die malerische Umgebung von Konau lädt zu jeder Jahreszeit<br />
zu ausgedehnten Spaziergängen und Radtouren ein.<br />
<br />
Foto: Christa Lischke<br />
Biber in der Elbtalaue: Die Elbe mit ihren Ufern, Auen und<br />
Marschen prägt die Landschaft. Zahlreiche seltene Tier- und<br />
Pflanzenarten sind hier heimisch. Foto: Ursula Pieper<br />
82<br />
Winter 2023
Blick in den Ausstellungsraum des Archezentrums: 17 Ausstellungsstelen<br />
auf Podesten stellen symbolisch die Fläche<br />
der Arche-Region Flusslandschaft Elbe und des Biosphärenreservates<br />
dar. In der modernen Ausstellung werden die verschiedenen<br />
alten Haustierrassen und Nutzpflanzensorten<br />
sowie Arche-Bauernhöfe und ihre Akteure vorgestellt.<br />
<br />
Foto: Touristinfo Gemeinde Amt Neuhaus<br />
Besucher des Archezentrums können bequem in einem<br />
Sessel Platz nehmen und mittels einer Virtual Reality-Brille<br />
die Natur, Geschichte und Kultur der Region erleben. Foto:<br />
Carsten Weede<br />
vierte Medizinerin und der studierte Soziologe in einem reetgedeckten<br />
Haus in Rosien. Das Ehepaar hält Hühner und<br />
Schafe aus alten Nutztierrassen. „Naturnahes Leben hat für<br />
uns viel mit Lebensqualität zu tun“, sagt Holger Hogelücht,<br />
der in seiner Freizeit auch als Maler und Musiker aktiv ist.<br />
Im Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue haben<br />
beide eine Ausbildung als zertifizierte Natur- und Landschaftsführer<br />
gemacht. Dr. Siegrun Hogelücht bietet unter<br />
anderem Floßfahrten auf der Elbe an und arbeitet darüber<br />
hinaus im Archezentrum, das sich wie auch die Touristinfo<br />
der Gemeinde im historischen Gebäudeensemble von Konau<br />
11 befindet. Dort gibt es jede Menge Ausflugstipps und Infos<br />
zu Sehenswertem in der Region. Die Gegend ist ein Eldorado<br />
für Naturfreude: Die Elbe mit ihren Ufern, Auen und Marschen<br />
prägt die seit alters her von Menschen besiedelte Landschaft.<br />
Zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten sind hier<br />
heimisch. So lassen sich beispielsweise Störche, Kiebitze,<br />
Kraniche und Biber in ihren natürlichen Lebensräumen beobachten.<br />
Ein besonderes Naturschauspiel bietet sich Besuchern<br />
in den Herbst- und Wintermonaten, wenn Zehntausende nordische<br />
Wintergäste wie Sing- und Zwergschwäne sowie Saatund<br />
Blässgänse die Elbtalaue und angrenzende Marschen als<br />
Rast- und Nahrungsgebiete nutzen.<br />
Typisch für Amt Neuhaus sind die zahlreichen Ostbaumalleen,<br />
die im Frühling und Herbst zahlreiche Besucher anlocken.<br />
„Viele Obstbaumbestände in der Elbtalaue, Streuobstwiesen,<br />
Obstbaumalleen und -reihen, sind historisch entstanden<br />
und zum Teil über 100 Jahre alt“, erläutert Holger<br />
Hogelücht. Allein in der Gemeinde Amt Neuhaus und in<br />
Bleckede werden 80 Straßenkilometer von Obstbäumen<br />
gesäumt. Vereinzelt findet man noch alte Streuobstwiesen.<br />
Die Obstbaumbestände sind nicht nur ein Refugium für alte,<br />
selten gewordene Obstsorten. So genannte Habitat-Obstbäume<br />
stellen auch wichtige Lebensräume für zahlreiche<br />
Pilze, Insekten und Vögel dar. Aber auch für uns Menschen<br />
sind manche alten Obstsorten wichtige Alternativen im Hinblick<br />
auf Allergien. Der Verein Konau 11 <strong>–</strong> Natur e.V. und<br />
die Gemeinde Amt Neuhaus bemühen sich um den Erhalt der<br />
alten Obstbäume und der Sortenvielfalt in der Region. Ein<br />
Netzwerk aus ehrenamtlichen Obstbaumwarten kümmert<br />
sich um die Pflege von rund 3.500 Obstbäumen und darf<br />
dafür auch das Obst ernten.<br />
Nicht nur für alte Obstsorten ist das Amt Neuhaus ein<br />
Refugium: 2011 hat die Gesellschaft zur Erhaltung alter und<br />
gefährdeter Haustierrassen (GEH) die Gemeinde Amt Neuhaus<br />
mit einigen Gebieten in Mecklenburg-Vorpommern<br />
sowie weiteren Teilen Lüneburgs und Lüchow-Dannenbergs<br />
als erste Arche-Region Deutschlands anerkannt <strong>–</strong> insgesamt<br />
rund 4000 Quadratkilometer. Im Archezentrum bietet eine<br />
moderne Ausstellung jede Menge anschauliche Informationen<br />
über die Arche-Region mit ihren alten Nutztierrassen und<br />
-pflanzen, über Wildtiere und -pflanzen der Elbtalaue und<br />
ihre Wechselwirkungen mit den Menschen sowie über das<br />
Biosphärenreservat. „Wir sind das Informationshaus des<br />
Biosphärenreservats Niedersächsische Elbtalaue. Unsere<br />
Ausstellung erzählt Hintergründe, historische Zusammenhänge<br />
sowie die Bedeutung von seltenen Haustierrassen, aber<br />
auch Geschichten zur Natur im Biosphärenreservat“, erläutert<br />
der Leiter des Archezentrums, Landschaftsarchitekt Holger<br />
Belz. Mit der neuen Dauerausstellung „Lust auf Vielfalt“ sei<br />
der bisherige Themenschwerpunkt des Hauses <strong>–</strong> alte Haustierrassen<br />
und Pflanzensorten <strong>–</strong> aktualisiert sowie grafisch<br />
und didaktisch überarbeitet worden. „Der unmittelbare Bezug<br />
zum Biosphärenreservat wird in Form von beispielhaften<br />
Projekten in der Region herausgestellt“, erläutert Holger<br />
Belz. „Wir haben hier 17 Ausstellungsstelen auf Podesten,<br />
Winter 2023 <strong>83</strong>
Ein historischer Leiterwagen steht vor der Durchfahrtsscheune<br />
von Konau 11. In der Durchfahrtsscheune wird die<br />
Ausstellung „Grenzgänge <strong>–</strong> Leben im Sperrgebiet“ gezeigt.<br />
<br />
Foto: Carsten Weede<br />
In Konau und Umgebung brüten alljährlich mehrere<br />
Storchenpaare. Die Gegend ist ein Eldorado für<br />
Naturfreunde.<br />
Foto: Wilfried Schuster<br />
die symbolisch die Fläche der Arche-Region Flusslandschaft<br />
Elbe und des Biosphärenreservates darstellen und die verschiedenen<br />
alten Haustierrassen und Nutzpflanzensorten<br />
sowie Arche-Bauernhöfe und ihre Akteure vorstellen“,<br />
ergänzt Dr. Siegrun Hogelücht. In einem Shop-Bereich, den<br />
sich Archezentrum und Touristinfo teilen, wird eine Auswahl<br />
an Produkten von Arche-Bauernhöfen zum Kauf angeboten.<br />
Besucher können zudem bequem in einem Sessel Platz nehmen<br />
und mittels einer Virtual Reality-Brille die Natur,<br />
Geschichte und Kultur der Region erleben.<br />
Das Archezentrum in Konau ist nicht nur bei Regen ein<br />
lohnendes Ausflugsziel oder ein idealer Zwischenstopp.<br />
Das Haus und die Ausstellung haben einen barrierefreien<br />
Zugang. Der Eintritt ist kostenfrei. Führungen und Seminare<br />
zu einzelnen Themen können arrangiert werden.<br />
Öffnungszeiten: Dienstag <strong>–</strong> Sonntag 11 bis 16 Uhr, Montag<br />
geschlossen. Eintritt frei.<br />
Archezentrum Amt Neuhaus<br />
Elbstraße 11, 19273 Amt Neuhaus / OT Konau<br />
Telefon: 038841-607-70.<br />
E-Mail: archezentrum@amt-neuhaus.de<br />
www.archezentrum-amt-neuhaus.de<br />
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84<br />
Winter 2023
Infos, Tipps & Trends <strong>–</strong> für Sie entdeckt zwischen Elbestrand und Heidesand<br />
Light my fire <strong>–</strong> neue Sonderausstellung im Archäologischen Museum Hamburg<br />
Vom 11. Oktober 2023 bis<br />
28. April 2024 präsentiert<br />
das Archäologische Museum<br />
Hamburg ein Erlebnis der<br />
ganz besonderen Art: Die<br />
Ausstellung LIGHT MY<br />
FIRE <strong>–</strong> MENSCH MACHT<br />
FEUER dreht sich um eine<br />
der wichtigsten Entdeckungen<br />
des Menschen <strong>–</strong> das<br />
Feuer. Es prägte unsere Kulturgeschichte<br />
und war Triebfeder<br />
der unerschöpflichen<br />
Innovationskräfte des Menschen.<br />
Ausgehend von archäologischen<br />
Zeugnissen, wirft die<br />
Ausstellung Schlaglichter auf<br />
die technische Nutzung des<br />
Feuers sowie seine heutige<br />
Bedeutung als Grundlage des<br />
Industrie- und Informationszeitalters.<br />
In der Schau sind<br />
aber nicht nur Funde zum<br />
Thema Licht und Feuer zu<br />
sehen, sondern auch Inszenierungen<br />
und Rekonstruktionen,<br />
etwa von altsteinzeitlichen<br />
Höhlenmalereien<br />
sowie Stationen zum Experimentieren.<br />
Das Bedürfnis nach Licht<br />
in der Finsternis ist so alt wie<br />
die Menschheit selbst. Die<br />
ersten Hinweise auf die<br />
bewusste Erzeugung von<br />
Feuer lassen sich bereits in<br />
der Steinzeit vor etwa<br />
500.000 Jahren finden, und<br />
schon vor 1,6 Millionen Jahren<br />
besaßen die Menschen<br />
die Fähigkeit, Feuer zu kontrollieren.<br />
Die Sonderausstellung<br />
LIGHT MY FIRE <strong>–</strong><br />
MENSCH MACHT FEUER<br />
beleuchtet aber nicht nur die<br />
kultur- und sozialgeschichtliche<br />
Bedeutung von Feuer<br />
und Licht, sondern auch den<br />
Fortschritt, den diese mit sich<br />
gebracht haben: Die Entwicklung<br />
der steinzeitlichen Tranlampe<br />
bis zur modernen<br />
LED-Leuchte wird nachgezeichnet.<br />
Die Ausstellung erzählt<br />
die Geschichte der Menschheit,<br />
vorangetrieben von der<br />
Beherrschung des Feuers und<br />
seiner Energie. Von den<br />
Anfängen des Feuermachens<br />
und der physikalischen<br />
Beschaffenheit von Licht bis<br />
11.10.23 <strong>–</strong> 28.04.24<br />
LIGHT<br />
MY<br />
FIRE<br />
MENSCH<br />
MACHT<br />
FEUER<br />
hin zur modernen Unterhaltungskultur<br />
mit Kino und<br />
Fernsehen wird das Phänomen<br />
auf innovative Weise<br />
beleuchtet. Die zündenden<br />
Momente der Menschheitsgeschichte<br />
zeigen sich in der<br />
Ausstellung als Funkenschlagen,<br />
Tranlampe und Glühbirne,<br />
reichen vom Kirchenfenster<br />
zur Leuchtreklame,<br />
springen vom Feuerstein zur<br />
Lightshow. Die Ausstellung<br />
ermöglicht einen Blick in die<br />
berühmten Höhlen von Lascaux<br />
und in stillgelegte Hamburger<br />
U-Bahn-Tunnel. „Wir<br />
ARCHÄOLOGISCHES MUSEUM HAMBURG<br />
MUSEUMSPLATZ 2 • HAMBURG • AMH.DE • #AMHDE<br />
zeigen zudem, dass die heute<br />
alltägliche Nutzung von digitaler<br />
Technik ebenfalls nur<br />
eine Weiterentwicklung des<br />
uralten Prinzips Feuer ist“, so<br />
Dr. Michael Merkel, Kurator<br />
der Ausstellung am Archäologischen<br />
Museum Hamburg.<br />
Dass die stetige Weiterentwicklung<br />
der vom Menschen<br />
beherrschten Naturgewalt<br />
Feuer nicht nur positive<br />
Aspekte beinhaltet, vermittelt<br />
die Ausstellung am Ende der<br />
Reise durch das Licht.<br />
Eine hochwertige Publikation,<br />
in der Expertinnen und<br />
Experten unterschiedlichster<br />
Fachrichtungen aus ihrer<br />
Perspektive das Thema Feuer<br />
und Licht beleuchten,<br />
erscheint parallel zur Ausstellung.<br />
Darüber hinaus<br />
veröffentlicht das Archäologische<br />
Museum Hamburg<br />
den Podcast „Funkenflug“<br />
mit mehreren Episoden, in<br />
denen diese ebenfalls zu Wort<br />
kommen.<br />
Im Museumsshop findet<br />
sich alles vom steinzeitlichen<br />
Feuerzeug über Repliken<br />
römischer Öllampen und<br />
mittelalterlicher Pergamentlaternen<br />
bis hin zum Bausatz<br />
zur Herstellung einer Laterna<br />
Magica.<br />
Eintritt: 6 €, ermäßigt 4 €,<br />
Kinder und Jugendliche unter<br />
18 Jahren frei. Öffnungszeiten:<br />
Dienstag <strong>–</strong> Sonntag,<br />
10 <strong>–</strong> 17 Uhr<br />
Archäologisches Museum<br />
Hamburg, Museumsplatz 2,<br />
21073 Hamburg<br />
www.amh.de<br />
Winter 2023 85
aeue aeue <strong>–</strong><br />
unse unse estmenü<br />
estmenü<br />
von Emily Weede<br />
Wir Älteren kennen ihn alle, den durchsichtigen<br />
Tee mit dem besonderen Rot-Ton und dem<br />
unverwechselbaren Geruch, den wir in großen<br />
Literkannen auf den Klassenreisen und Freizeiten<br />
in den 1970er Jahren in Jugendherbergen zu<br />
jedem Essen bekamen. Hagebuttentee gehört zur<br />
Jugendherberge wie Etagenbetten, Tischtennisplatte,<br />
Graubrot und Schmelzkäse-Ecken.<br />
Die Hagebutte ist aber vielmehr als eine<br />
Jugenderinnerung. Die rote Herbstfrucht ist ein<br />
echter Vitamin- und Mineralienbooster, hat sie<br />
doch einen höheren Vitamin C-Gehalt als Zitronen.<br />
Auch die Vitamine A und B6 sowie die<br />
Mineralien Magnesium, Calcium und Eisen sind<br />
reichlich in der Frucht der wilden Rose enthalten.<br />
Hagebutten haben vielfältige Heilkräfte, so<br />
werden sie nicht nur bei Erkältungskrankheiten,<br />
sondern auch bei Gicht, Rheuma und Harnwegsinfektionen<br />
angewandt. Hagebuttenöl findet<br />
in der Kosmetik vielfache Verwendung.<br />
Alle wilden und verwilderten Rosen bilden<br />
Hagebutten aus. Die leuchtend-roten Früchte<br />
wurden zuerst vor mehr als 4.000 Jahren von<br />
den Persern kultiviert. Noch heute werden Hagebutten<br />
auf großen Plantagen in Zentralasien<br />
angebaut. Hagebutten gehören wie Erdbeeren zu<br />
den „Sammelfrüchten“: Bei der Erdbeere sitzen<br />
die Nüsse auf der Außenhaut, bei der Hagebutte<br />
dagegen sitzen die Nüsse in der Schale. Die<br />
Hagebuttennüsse haben feine Widerhaken, die<br />
zu Hautreaktionen oder allergischen Reaktionen<br />
führen können.<br />
Jeder wird sich bestimmt noch an das Juckpulver<br />
erinnern, das wir als Kinder daraus<br />
gemacht haben. Damit konnte ich als kleine<br />
Schwester sogar meine größeren und viel älteren<br />
Brüder ärgern.<br />
In Deutschland werden die Hagebutten meistens<br />
hobbymäßig am Wegesrand oder im Garten<br />
geerntet. Die getrockneten ganzen Früchte sind<br />
ein wertvoller Vitamin- und Mineralsnack für<br />
<br />
Zeichnung: Ralph Bühr<br />
86 Winter 2023
Mensch und Tier. Sogar nach dem ersten<br />
Frost schmecken die Früchte noch<br />
und können verarbeitet werden.<br />
Da man aus Hagebutten in der<br />
Küche vielmehr machen kann als Tee,<br />
wollen wir beim diesjährigen<br />
<strong>SCHÖNES</strong> <strong>LEBEN</strong>-Festmenü einmal<br />
die ganze Vielfältigkeit dieser oft<br />
unterschätzten heimischen Frucht zeigen.<br />
Wintersalat mit gerösteten<br />
Hagebutten und Bucheckern<br />
2 Chicorée<br />
100 g Portulak oder Rucola<br />
100 g Feldsalat<br />
50 g geröstetes Hagebuttenmark<br />
50 g geröstete Bucheckern<br />
oder Walnüsse<br />
Marinade:<br />
2 EL Sonnenblumenöl<br />
1 EL Bucheckernöl<br />
3 EL Apfelessig<br />
2 EL bayrischer süßer Senf<br />
Salz, Pfeffer nach Geschmack<br />
Den Salat waschen und auf Tellern<br />
anrichten, die Marinade mischen und<br />
etwas durchziehen lassen.<br />
Kurz vor dem Servieren die Marinade<br />
über den Salat geben und mit Hagebutten<br />
und Bucheckern bestreuen.<br />
Sofort servieren.<br />
Scharfes Hagebutten Chutney mit<br />
Zanderfilet<br />
4 Zanderfilets<br />
125 g Hagebutten<br />
500 g Äpfel mit Geschmack,<br />
klein geschnitten<br />
200 g Schalotten, kleingeschnitten<br />
100 g getrocknete Aprikosen,<br />
kleingeschnitten<br />
1 frische Ingwerknolle<br />
(nicht mehr als 20 Gramm, in dünne<br />
Scheiben geschnitten)<br />
1 <strong>–</strong> 2 Chilischoten je nach Schärfe<br />
2 EL Öl zum Anbraten<br />
1 TL Senf<br />
1 TL Koriander<br />
½ TL Zimt<br />
125 g Rohrzucker<br />
1/8 l Apfelessig<br />
Salz<br />
Zitronenschale und Saft<br />
von einer Zitrone<br />
Die Hagebutten säubern und die Kerne<br />
sorgfältig entfernen.<br />
Das Öl erhitzen und die Gewürze mit<br />
den Hagebutten darin anschwitzen, dann<br />
Äpfel, Zwiebeln, Aprikosen, Chilis dazu<br />
geben.<br />
Zuletzt den Zucker, Apfelessig und<br />
Zitrone dazu und mit 100ml Wasser aufgießen<br />
und einmal aufkochen lassen.<br />
40 <strong>–</strong> 45 Minuten bei schwacher Hitze<br />
köcheln lassen, bis das Chutney die<br />
richtige Konsistenz hat. Zum Schluss mit<br />
Salz abschmecken.<br />
In der Zwischenzeit 4 Zanderfilets vorbereiten<br />
und in Mehl wenden. Zuerst mit<br />
der Haut in heißem Öl anbraten und nur<br />
sehr kurz von der anderen Seite damit<br />
der Fisch nicht trocken wird.<br />
Zanderfilets zusammen mit dem Chutney<br />
anrichten, wer mag, serviert dazu Pastinaken-<br />
oder Kartoffelpüree.<br />
Wintergemüse-Hagebuttenbraten<br />
mit gefüllten Knödeln<br />
1,5 kg Rinderschulter oder<br />
„Falsches Filet“<br />
150 g Hagebutten, entkernt<br />
und gereinigt<br />
2 Wurzeln, gewürfelt<br />
2 mittlere Zwiebeln geviertelt<br />
½ TL Piment<br />
1 EL Senf<br />
Salz, Pfeffer<br />
5 Wacholderbeeren<br />
5 Nelken<br />
2 Lorbeerblätter<br />
1 l Apfelwein<br />
oder 250 ml Apfelessig und<br />
750 ml Wasser<br />
Für das Gemüse<br />
5 getrocknete Aprikosen<br />
2 Birnen<br />
2 Äpfel<br />
250 g Kürbis<br />
250 kernlose Weintrauben<br />
Thymian, Salz, Pfeffer, Butter<br />
Für die Knödel<br />
500 g mehligkochende Kartoffeln<br />
120 g Mehl<br />
80 g Speisestärke<br />
2 Eigelb<br />
25 g Butter<br />
Salz, Pfeffer, Muskatnuss<br />
100 g Hagebuttenmark<br />
Gemüse und Gewürze mit der Flüssigkeit<br />
aufkochen und heiß über das Fleisch<br />
gießen. Über Nacht im Kühlschrank<br />
zugedeckt ziehen lassen.<br />
Den Backofen auf 150° C vorheizen.<br />
Den Braten in heißem Öl von allen<br />
Seiten anbraten und mit dem marinierten<br />
Gemüse und einem Teil der Marinade<br />
in den Ofen schieben und etwa 2 ½<br />
Stunden garen, immer wieder mit Fond<br />
und heißem Wasser angießen.<br />
Wenn der Braten fertig ist, den Fond<br />
durch ein Sieb streichen und mit Sahne<br />
abschmecken.<br />
Während das Fleisch im Ofen gart, Butter<br />
in der Pfanne zerlassen, Aprikosen,<br />
Birnen, Äpfel, Kürbis., Weintrauben und<br />
Thymian hinzugeben, das Gemüse leicht<br />
anschwitzen, salzen und pfeffern und<br />
bei schwacher Hitze bei geschlossenem<br />
Deckel garköcheln.<br />
Für die Knödel die Kartoffeln kochen und<br />
heiß durch eine Presse drücken.<br />
Den abgekühlten Kartoffelstampf mit den<br />
anderen Zutaten in einer Schüssel zu<br />
einem glatten Teig vermengen. 8 Klöße<br />
formen, bei jedem Kloß in die Mitte einen<br />
Teelöffel Hagebuttenmark füllen und den<br />
Kloß darüber sorgfältig glattstreichen.<br />
Etwa 3 Liter leicht gesalzenes Wasser<br />
zum Kochen bringen und die Klöße einzeln<br />
hineingeben und bei ganz schwacher<br />
Hitze garziehen lassen. Die Klöße<br />
sind ferti,g wenn sie an die Wasseroberfläche<br />
steigen.<br />
Braten, Wintergemüse und die Klöße mit<br />
der Sauce genießen.<br />
Winter 2023 87
Feines Kulinarisches <strong>–</strong> immer einen Ausflug wert<br />
Wintergenüsse im Cassenshofer Landcafé<br />
Rote-Bete-Carpaccio, Kompositionen<br />
mit Birnen und<br />
Walnüssen, Ziegenkäse und<br />
Honig, Kürbis-Variationen,<br />
feiner Wildschinken <strong>–</strong> die<br />
Winterzeit lockt mit einer<br />
breiten Palette an Genüssen<br />
von herzhaft bis süß. Die<br />
Köchinnen vom Cassenshof<br />
Inzmühlen lieben es, immer<br />
neue Kreationen aus den<br />
guten Produkten vom Hof<br />
und aus der Region anzurichten.<br />
Jedes Wochenende wird<br />
im gemütlichen Landcafé des<br />
Hofes aufgetischt, zwischen<br />
9 und 13 Uhr können bis zu<br />
25 Gäste in entspannter<br />
Atmosphäre frühstücken.<br />
Im zum Café offen gestalteten<br />
Hofladen können die<br />
guten Produkte des Hofes<br />
erworben werden. Die Eier<br />
der freilaufenden Hühner gibt<br />
es saisonal auch als Junghenneneier<br />
in S-Größe in der<br />
praktischen Eier-Handtasche<br />
zu 20 Stück. Bei den Heidekartoffeln<br />
aus Bio-Anbau<br />
bietet die beliebte und aromatische<br />
Linda viele Zubereitungsmöglichkeiten.<br />
Dazu<br />
gibt es lecker Eingekochtes<br />
für einen schmackhaft zubereiteten<br />
Landgenuss zuhause.<br />
Wildspezialitäten aus eigener<br />
Jagd sind für Fleischgenießer<br />
die besonderen Highlights<br />
der Saison. Und das selbstgebackene<br />
Brot stammt aus<br />
eigenem Getreideanbau <strong>–</strong> mit<br />
Farbenfrohe Antipasti sind<br />
immer dabei <strong>–</strong> das Landfrühstück<br />
vom Cassenshof bietet<br />
Köstlichkeiten für Leib und<br />
Seele<br />
Lebensraum für Insekten und<br />
Feldlerche. Zum Kaffee locken<br />
hofgebackene Kuchen<br />
und Torten <strong>–</strong> das wechselnde<br />
Angebot vom saftigen Erdapfelkuchen<br />
über fruchtigen<br />
Kirschstreusel bis zum sahnigen<br />
Eierlikörtraum bietet<br />
Genüsse für alle Geschmäcker.<br />
Jetzt ist auch wieder Gänsezeit.<br />
Die Weidegänse des<br />
Cassenshofes sind seit dem<br />
Sommer in reiner Freilandhaltung<br />
zu stattlichen Tieren<br />
herangewachsen. Ab November<br />
sind die ersten Tiere<br />
schlachtreif und können auf<br />
Vorbestellung im Hofladen<br />
abgeholt werden. Viel Bewegung<br />
an der frischen Luft,<br />
reichlich Grünfutter, dazu<br />
Ge treide aus hofeigenem<br />
Bioanbau sorgen für einen<br />
ausgeprägten und schmackhaften<br />
Muskelfleischanteil.<br />
Süße Gaumenfreuden für<br />
Genießer <strong>–</strong> eine erlesene kleine<br />
Auswahl an Honigen und<br />
Schokocreme<br />
Die Tiere erreichen ein<br />
Schlachtgewicht von bis zu<br />
sieben Kilo <strong>–</strong> ausreichend für<br />
ein Festessen mit sechs Personen.<br />
Es sind jedoch auch<br />
kleinere Portionen erhältlich,<br />
ebenso Brust und Keule.<br />
Telefonische Bestellungen<br />
von Gänsen ebenso wie<br />
Reservierungen fürs Frühstücksbuffet<br />
nimmt der Cassenshof<br />
unter 04188-899640<br />
entgegen. In der Winterzeit<br />
ist der Cassenshof mit Hofladen<br />
und Café von Donnerstag<br />
bis Sonntag zwischen 8<br />
und 18 Uhr geöffnet.<br />
www.cassenshof.de<br />
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Lichterkette<br />
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Beate Lühs: „Auch<br />
Neuigkeit:<br />
In unserem SB-Hofladen<br />
wenn jemand mal nicht weiß,<br />
können was er schenken Sie jetzt auch soll, außerhalb<br />
mir<br />
fällt immer etwas ein!“ Für<br />
Geschäftskunden<br />
der Öffnungszeiten<br />
bietet der<br />
bargeldlos<br />
Herzapfelhof einkaufen. einen Rundumwww.hof-oelkers.de<br />
Sorglos-Service: Präsent- und<br />
Preisberatung, Zusammenstellung<br />
von Präsenten, Verzierung<br />
mit individuellem<br />
Weihnachtsgruß und Firmenlogo<br />
bis hin zu dem Versand<br />
zu dem Beschenkten. So<br />
kann bei Kunden, Partnern<br />
oder Mitarbeitern ein stimmungsvoller<br />
Weihnachtsgruß<br />
hinterlassen werden. Passende<br />
Geschenkideen gibt es<br />
natürlich auch außerhalb der<br />
Weihnachtszeit auf dem<br />
Herzapfelhof zu finden.<br />
www.herzapfelhof.de<br />
Jetzt ist Grünkohlzeit<br />
Vom 03. November bis 18. Februar 2024:<br />
Das norddeutsche Nationalgericht so, wie wir<br />
es mögen: mit Kasseler nacken, Schweinebacke,<br />
Kohlwurst und süßen Röstkartoffeln,<br />
auch zum Sattessen!<br />
Ente gut <strong>–</strong> alles gut<br />
Vom 11. November bis 23. Dezember:<br />
Vorweihnachtliche Gerichte von Ente und<br />
Gans. Die kulinarische Einstimmung auf die<br />
schönste Zeit im Jahr.<br />
Advents-Familienbrunch<br />
Am 03.12.,10.12. und 17.12.23: Genießen Sie<br />
an allen Adventssonntagen mit der ganzen<br />
Familie alles, was das Herz begehrt. Ab 10.30<br />
Uhr mit vielen kalten und warmen Leckereien<br />
inkl. Heißgetränken & Säften.<br />
Weihnachtsbuffet<br />
25. und 26.12.23 ab 11.30 Uhr: Weihnachtliches<br />
kalt-warmes Buffet mit Desserts,<br />
u.a. Span ferkel, Hirschgulasch Seehecht<br />
und vielem leckeren mehr. Pro Person 39,90 €<br />
für Kinder (6-12 J.) nur 19,90 €<br />
Ab 18 Uhr speisen Sie a la carte<br />
mit ausgesuchter Weihnachtskarte<br />
Unsere<br />
Highlights<br />
im Herbst!<br />
Unser Mittagstisch<br />
Jeden Mi. bis Sa, von 11.30 <strong>–</strong> 15.00 Uhr<br />
wählen Sie aus unserer wöchentlich<br />
wechselnden Mittagstischkarte. Täglich<br />
bieten wir 6 verschiedene Gerichte.<br />
Pro Gericht nur 10,50 €, mit Vorsuppe<br />
oder Salat 12,50 €.<br />
...muss bei uns nur auf den Herbst warten <strong>–</strong> zumindest mit einer<br />
Bio-Apfelbaum-Patenschaft! Klauenburger Wer Kinderfest:<br />
sehnt sich nicht nach einer<br />
reichen Ernte, 10. ohne September viel machen zu ab müssen?! 11 Uhr Apfelbaum-Paten<br />
können Familientag bei uns die schönen mit Mitmach-Aktionen,<br />
(Obstbau-)Seiten erleben, denn um<br />
die Baumpfl Touren ege kümmert mit dem sich Hof-Express unser Obstbau-Team. uvm. Im Herbst<br />
folgt dann die Ernte der 10, 20 oder 40 kg Bio-Äpfel (je nach<br />
gewählter Patenschaftsart). Italienisches Paten können Buffet: ihren Baum täglich besuchen,<br />
die Blüte 15. bewundern, September wer möchte ab 19 dem Uhr Baum gut zureden<br />
und anschließend Entdecken vor Ort Sie im die Vielfalt der<br />
Hofcafé Kuchen italienischen genießen oder Küche.<br />
im Hofl aden einkaufen.<br />
Rouladenbuffet:<br />
24. September 12-14 Uhr<br />
Herzapfelhof Lühs · täglich geöffnet<br />
Osterjork 102 · 21635 Jork<br />
www.herzapfelhof.de<br />
DE-ÖKO-005<br />
Klauenburg 6 ∙ 21279 Wenzendorf<br />
Deutschland<br />
Tel.: 04165/22200-12 Landwirtschaft oder 14 www.hof-oelkers.de<br />
Täglich 9-18 Uhr - Jul.-Okt.: Mo + Di Ruhetage<br />
PAPAS wünscht schöne<br />
Festtage und einen<br />
guten Rutsch in das<br />
neue Jahr.<br />
Bleiben Sie gesund!<br />
Für alle Veranstaltungen bitten wir<br />
um rechtzeitige Reservierung!<br />
Alle Aktionen und Termine auch unter<br />
www.kartoffelhaus-papas.de<br />
Tel.: 040/70 00 66 6<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montags und Dienstags Ruhetag,<br />
Mittwoch <strong>–</strong> Sonntag ab 11.30 Uhr <strong>–</strong> 22 Uhr<br />
Bahnhofstr. 39 · 21629 Neu Wulmstorf<br />
Winter 2023 89
Feines Kulinarisches <strong>–</strong> immer einen Ausflug wert<br />
De „Lütte Hofladen“ <strong>–</strong> Unkompliziertes Einkaufen mit Charme auf Hof Oelkers<br />
Gleich an der Auffahrt des<br />
Hof Oelkers steht er - „de lütte<br />
Hofladen“, ein Container<br />
im bekannten Oelkers-Grün.<br />
Hier erwartet die Kunden, die<br />
auf der Suche nach frischen<br />
und regionalen Produkten<br />
sind, ein besonderes Einkaufserlebnis.<br />
Denn hier können<br />
sie rund um die Uhr einkaufen.<br />
Doch was macht diesen<br />
Selbstbedienungs-Hofladen<br />
so anders und wie<br />
funktioniert das Einkaufen<br />
hier?<br />
1. Einchecken: Mit Ihrer<br />
Bankkarte als Schlüssel<br />
Das Konzept ist denkbar einfach<br />
und dennoch genial.<br />
Bevor Sie eintreten können,<br />
benötigen Sie lediglich Ihre<br />
Bankkarte als „Schlüssel“.<br />
Direkt neben der Eingangstür<br />
befindet sich ein kleiner Kasten,<br />
vor den Sie Ihre Bankkarte<br />
halten oder einstecken.<br />
Dieses innovative System<br />
gewährt Ihnen Zutritt und<br />
schafft eine unkomplizierte<br />
Einkaufsatmosphäre. Einmal<br />
eingetreten, sind Sie von einer<br />
Auswahl regionaler und saisonaler<br />
Lebensmittel umgeben,<br />
die darauf warten, von<br />
Ihnen entdeckt zu werden.<br />
2. Shoppen: Eine Vielfalt<br />
an Produkten<br />
„De lütte Hofladen“ überrascht<br />
mit einer Palette an<br />
Produkten, die auf kleiner<br />
Fläche alles Wichtige bereithält.<br />
Von frischem Obst und<br />
Gemüse bis zu hausgemachtem<br />
Kuchen und duftendem<br />
Brot aus der hofeigenen<br />
Bäckerei <strong>–</strong> hier findet jeder<br />
etwas nach seinem<br />
Geschmack. Die Auswahl ist<br />
so gestaltet, dass Kunden in<br />
aller Ruhe stöbern und ihre<br />
Lieblingsprodukte auswählen<br />
können. Ob Sie nun auf der<br />
Suche nach frischen Zutaten<br />
für das Abendessen sind<br />
oder nach schnellen Lösungen<br />
für die Küche suchen.<br />
Hier bieten sich die Produkte<br />
aus der Hofküche an. Einfach<br />
aufwärmen und genießen!<br />
3. Scannen & Bezahlen:<br />
Einfach und bequem<br />
Am Ende geht es an die Kasse.<br />
Zum Glück ist das Bezahlen<br />
genauso simpel wie der<br />
Rest des Einkaufs. Bei den<br />
abgepackten Produkten müssen<br />
lediglich die Barcodes<br />
gescannt werden. Dies erlegt<br />
ein kleiner Laser<br />
rechts unten an der<br />
Kasse. Für lose Produk<br />
te wie Obst und<br />
Gemüse gibt der<br />
Kunde die gewünsch<br />
te Menge auf<br />
dem Touchscreen an.<br />
Daraus ergibt sich<br />
der Preis. Sind alle<br />
Artikel erfasst, klicken<br />
Sie auf „Bezahlen“<br />
und schließen<br />
die Transaktion mit<br />
Ihrer Bankkarte ab.<br />
Das Beste daran?<br />
Der gesamte Einkaufsvorgang<br />
ist mit<br />
minimalem Aufwand<br />
verbunden und die Kunden<br />
können zu jeder Tages- und<br />
Nachtzeit vorbeischauen und<br />
sind so sehr flexibel. Diese<br />
Kombination aus moderner<br />
Technologie, hochwertigen<br />
Produkten und traditionellem<br />
Charme macht diesen Ort zu<br />
„De lütte Hofladen steht an der Einfahrt<br />
zum Hof Oelkers. Lokal, frisch und hochwertig<br />
einkaufen geht jetzt rund um die<br />
Uhr.<br />
etwas ganz Besonderem.<br />
Egal, ob auf dem Heimweg<br />
von der Arbeit oder wenn mal<br />
etwas fehlt, „de lütte Hofladen“<br />
ist immer für Sie da.<br />
Probieren Sie es doch einmal<br />
aus!<br />
www.hof-oelkers.de<br />
Adventszeit auf<br />
Hof Oelkers<br />
Hamburger Str. <strong>83</strong><br />
21244 Buchholz<br />
Tel. 04181-8793<br />
Fax 04181-39698<br />
hamburger@<br />
edeka-subey.de<br />
www.edeka-subey.de<br />
Soltauer Str. 85<br />
21244 Buchholz<br />
Tel. 04181-997614<br />
Fax 04181-3707<strong>83</strong><br />
soltauer@<br />
edeka-subey.de<br />
Mo. <strong>–</strong> Sa. von 7:00 Uhr bis 20:00 Uhr geöffnet<br />
Ab<br />
17.11.!<br />
Entdecken Sie liebevoll<br />
gestaltete Adventsfloristik,<br />
passende Weihnachtsdeko,<br />
Tannengrün und Lichterketten!<br />
Unser Geschenke-Tipp für Sie:<br />
Feinkost, Weine<br />
und Präsentkörbe aus dem Hofladen.<br />
Klauenburg 6 ∙ 21279 Wenzendorf<br />
Tel.: 04165/22200-12 oder 14<br />
Täglich 9-18 Uhr www.hof-oelkers.de<br />
Dekobäume<br />
für Balkon<br />
und<br />
Garten<br />
90<br />
Winter 2023
Undeloher Hof · Wilseder Straße 22 · 21274 Undeloh · Tel.: 0 41 89 / 457<br />
RESTAURANT · BRUNNEN CAFÈ · ÜBERNACHTUNGEN · KUTSCHFAHRTEN<br />
<br />
Herzlich willkommen im Undeloher Hof<br />
Gepflegte Gastlichkeit unterm Reetdach<br />
Heidespezialitäten & Wildgerichte<br />
Großzügige Gartenterrasse<br />
Komfortable, gemütliche Gästezimmer<br />
Parkplätze am Haus, Busparkplatz<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Kutschenbetrieb, hauseigene Hochzeitskutsche m. engl. Anspannung<br />
<br />
Lichtdurchfluteter Wintergarten für Hochzeiten, Familienfeiern & Betriebsfeste<br />
Ruhige, helle Seminarräume mit Beamer, Flipchart & Versorgungsservice<br />
<br />
<br />
Erholsam angelegter Wellnessbereich mit Finnischer Sauna, Biosauna, Farblichtdusche u.v.m.<br />
Barrierefreie und behindertengerechte Kutsch wagen mit Rampe und elektrischer Hebebühne<br />
Genießen Sie die herrliche Winterzeit im<br />
Undeloher Hof und lassen Sie sich verwöhnen.<br />
Bitte informieren Sie sich über aktuelle Angebote<br />
auf www.undeloher-hof.de<br />
Undeloher Hof · Wilseder Straße 22 · 21274 Undeloh<br />
Tel.: 04189 / 4 57 · Fax: 4 68 · info@undeloher-hof.de<br />
<br />
Aktuelle Angebote und Veranstaltungen auf www.undeloher-hof.de
Winsen (Luhe)<br />
Wasser (Ratten)<br />
Eintauchen, abschalten, auftanken <strong>–</strong> im Freizeitbad der Stadtwerke.<br />
Für uns. Fürs Leben.<br />
Unser Freizeitbad ist der Wohlfühlort für alle Wasserfans. Hier finden Sie Sport und<br />
Spaß, Erholung und Entspannung <strong>–</strong> im Außen-, Baby-, Erlebnis- oder Sportbecken.<br />
Aber natürlich auch in der Sauna oder beim „Schlaufendurchlaufen“ in der Riesenrutsche.<br />
DIE ENERGIE DER REGION