SCHÖNES LEBEN – Ausgabe 83

iele iele ucheckern
ucheckern
– strener strener inter?
inter?
von Carsten Weede
Revierförster Bernd Westphalen erklärt, was
von der alten Bauernregel zu halten ist und
wie die Saatguternte in den Landesforsten
funktioniert.
Bucheckern gibt es in manchen Jahren in Hülle und Fülle.
Eine alte Bauernregel besagt, dass ein besonders kalter und
langer Winter bevorsteht, wenn die Bäume eine derart reiche
Mast tragen. „Stimmt aber nicht“, weiß Bernd Westphalen,
Leiter der Revierförsterei Rosengarten. Der wahre Grund:
„Als die Bäume im Frühjahr geblüht haben, war es relativ
warm und deshalb war die Bestäubung in diesem Jahr besonders
gut. Aus diesem Grund ist der Ertrag an Bucheckern
jetzt so groß – zumindest bei uns“, erklärt der 65-jährige
Förster. Etwa alle vier bis fünf Jahre tragen die Buchen eine
sogenannte Vollmast. „In diesem Jahr waren die Witterungsbedingungen
dafür optimal. Da haben die Bäume alle Kraft
in die Saatproduktion gesteckt“, sagt Bernd Westphalen.
Seit zwei Jahrzehnten treten sogenannte Mastjahre, in denen
Buchenbestände auffallend große Fruchtmengen produzieren,
Revierförster Bernd Westphalen steht inmitten
eines sechs Hektar großen Buchenbestandes, in dem
rund 9000 Quadratmeter mit großen, grünen Netzen
bedeckt sind. „Unter 59 ausgewählten Altbuchen
haben wir Ernte-Netze ausgelegt", sagt der Förster.
Geerntet wird nur in alten Buchenbeständen, die
grundsätzlich für die Ernte von Saatgut der höchsten
Qualitätsstufe geeignet sind. Wenn die Bucheckern
im Herbst reif sind, öffnen sich die stacheligen
Fruchtbecher und die braun glänzenden, dreikantigen
Früchte fallen zu Boden oder in die Netze.
Fotos: Carsten Weede
Der Ernte-Einsatz muss gut vorbereitet sein. Viele Arbeiten
erledigt Bernd Westphalen an seinem Schreibtisch in der
Revierförsterei Rosengarten.
6 Winter 2023