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Die Architektur des Flughafenterminals TXL, Tegel, Berlin 2014

Das Büro des Verfassers hat 2013&2014 die Einpassplanung für die geplante Nachnutzung des Flughafens Tegel durch die Beuth-Hochschule in 2 Varianten erarbeitet. Im beiliegenden Text wurde versucht, die gestalterischen "Anker" zu vermitteln, die bei baulichen Veränderungen beachtet werden sollten. Der Text ist der diesbezügliche Auszug aus dem Schlußbericht.

Das Büro des Verfassers hat 2013&2014 die Einpassplanung für die geplante Nachnutzung des Flughafens Tegel durch die Beuth-Hochschule in 2 Varianten erarbeitet.
Im beiliegenden Text wurde versucht, die gestalterischen "Anker" zu vermitteln, die bei baulichen Veränderungen beachtet werden sollten.
Der Text ist der diesbezügliche Auszug aus dem Schlußbericht.

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Es ist somit, wenn man so will, in dem Widerstreit zwischen der<br />

kontinentalen Auffassung vom Haus als GANZEM und – seit<br />

Muthesius als Gegenmodell auch in Deutschland diskutiert<br />

(1904/05) i eher auf der englischen Seite: <strong>des</strong> „Landhauses“, das<br />

aus einer Folge von funktional unterschiedenen Teilen besteht.<br />

Es gelingt hier bei<strong>des</strong>, weil es dies gar nicht sein will: ein Haus.<br />

<strong>Die</strong>ses bedeutet nicht im Geringsten den Verzicht auf Form.<br />

Im Gegenteil. In dem Anspruch auf umfassende Gestaltung sind,<br />

waren die Architekten <strong>des</strong> Flughafens den Gedanken von<br />

Muthesius, dem Werkbund ganz nah. Oder dem, was das<br />

BAUHAUS für die Weimarer Zeit postulierte, beziehungsweise<br />

noch ganz aktuell: zu Zeiten der Planungsidee für diesen<br />

Flughafen <strong>Tegel</strong> die Hochschule für Gestaltung in Ulm, später,<br />

nach 1968 an der <strong>Architektur</strong>fakultät in Stuttgart weitergeführt.<br />

Es gibt vergleichsweise wenig Gebäude, die diesen Geist bislang<br />

so unbeschädigt bewahrt haben, und es ist ein tragisches<br />

Menetekel, dass einer der Ulmer Gründungsväter und geistigen<br />

Mentoren, Max Bill, 1994 an einem der Counter in Terminal A in<br />

<strong>Tegel</strong> verstarb.<br />

<strong>Die</strong>ser Anspruch an FORM wird in zwei originalen Elementen<br />

besonders deutlich: den ursprünglich roten Brüstungsbekleidungen<br />

am Transitgang, mit den integrierten Anzeigesystemen, sowie den<br />

Kunststoff-Tresen der Counter.<br />

Beide erscheinen entsprechend als nicht –wie sonst- eher lineare,<br />

sondern als flächige Farb-Dominante: rot und (zumeist) gelb, grau.<br />

Hallensituation in Terminal A, Zugang von der Mall (Sektion 1)<br />

Ein weiteres wesentliches Element ist das Spiel mit dem Licht,<br />

beziehungsweise den Beleuchtungskörpern – in Terminal A als<br />

bewusster Kontrapunkt zu den Punktleuchten an der rektangulären<br />

MERO-Decke basierend auf dem im ganzen Gebäude<br />

verwendeten Dreiecksraster.<br />

25.08.<strong>2014</strong><br />

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