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PROMAGAZIN Oktober 2023

Unsere Themen in der Oktober-Ausgabe: 50 Jahre Heilbronn-Franken, Schöner Leben; Top-Ausbilder Dualis

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WIRTSCHAFT | Top-Ausbilder Dualis<br />

Top-Ausbilder Dualis | WIRTSCHAFT<br />

Ein zentrales Instrument, um Fachkräfte zu gewinnen, ist die duale Berufsausbildung.<br />

„Fachkräfte fallen nicht<br />

einfach vom Himmel“<br />

Unternehmen sehen sich beim Thema Digitalisierung gut aufgestellt.<br />

Für die Auszubildenden besteht jedoch noch großer Nachholbedarf,<br />

wie der neue Ausbildungsreport <strong>2023</strong> zeigt.<br />

Die fortschreitende Digitalisierung<br />

der Arbeitswelt beeinflusst<br />

auch die berufliche Ausbildung.<br />

Zum einen verändern sich in vielen<br />

Ausbildungsberufen Berufsbilder und<br />

Tätigkeitsprofile. So haben sich laut einem<br />

Bericht des Instituts für Arbeitsmarkt-<br />

und Berufsforschung allein<br />

zwischen 2016 und 2019 die Aufgabenprofile<br />

um 200 neue Tätigkeiten erweitert.<br />

Ergänzend sind rund 30 Berufe<br />

neu entstanden – wie die Ausbildung<br />

zum Kaufmann E-Commerce.<br />

Auf der anderen Seite bietet die<br />

Digitalisierung neue Chancen zur Weiterentwicklung<br />

der Ausbildung, beispielsweise<br />

durch die Nutzung von<br />

Lernplattformen und -programmen,<br />

um interaktives, webbasiertes Lernen<br />

zu verstärken. Um diese Möglichkeiten<br />

nutzen zu können, müssen jedoch die<br />

entsprechenden Voraussetzungen geschaffen<br />

werden. „Politik und Arbeitgeber<br />

müssen deutlich mehr tun, damit<br />

die duale Ausbildung auch im<br />

4 von 10<br />

der Auszubildenden erhalten von<br />

ihrem Betrieb selten oder nie die<br />

nötigen technischen Geräte für eine<br />

digitale Ausbildung.<br />

Digitalzeitalter funktioniert“, erklärt<br />

Kristof Becker, Bundesjugendsekretär<br />

beim Deutschen Gewerkschaftsbund.<br />

Die Unternehmen selbst sehen sich<br />

dabei laut einer Studie des Instituts der<br />

Deutschen Wirtschaft (IW) beim Thema<br />

Digitalisierung gut aufgestellt. Die<br />

Ergebnisse der Unternehmensbefragung<br />

zeigen, dass knapp 40 Prozent<br />

der Unternehmen als Ausbildungsunternehmen<br />

4.0 die Vorreiterrolle einnehmen,<br />

Auszubildende auf die digitale<br />

Arbeitswelt vorzubereiten. Wenn<br />

man die Auszubildenden jedoch fragt,<br />

ist hier noch viel Luft nach oben.<br />

Auszubildende sehen<br />

erheblichen Nachholbedarf<br />

Laut dem Ausbildungsreport <strong>2023</strong>, der<br />

vom Deutschen Gewerkschaftsverbund<br />

veröffentlicht wurde, sieht sich<br />

weniger als die Hälfte der befragten<br />

Auszubildenden durch die Ausbildung<br />

im Betrieb sehr gut oder gut auf die Anforderungen<br />

der Digitalisierung im<br />

künftigen Beruf vorbereitet.<br />

Vier von zehn Befragten geben<br />

darüber hinaus an, dass sie vom Ausbildungsbetrieb<br />

selten oder nie die be-<br />

Foto: Adobe Stock Bild/deagreez<br />

nötigten technischen Geräte für eine<br />

digitale Ausbildung zur Verfügung gestellt<br />

bekommen.<br />

Noch kritischer als im Ausbildungsbetrieb<br />

wird der Stand der Digitalisierung<br />

in der Berufsschule eingeschätzt.<br />

Nur gut ein Drittel der<br />

Auszubildenden findet die Vorbereitung<br />

auf den Umgang mit digitalen<br />

Medien „sehr gut“ oder „gut“.<br />

Mit modernen Lernmethoden<br />

ausbilden<br />

39 Prozent<br />

der Auszubildenden bewerten die<br />

digitale Ausstattung der Berufsschulen<br />

nur mit „ausreichend“ oder<br />

„mangelhaft“.<br />

Auch bei der digitalen Ausstattung der<br />

Berufsschulen gebe es laut Report<br />

Nachholbedarf: Vier von zehn Befragten<br />

bewerten diese nur mit „ausreichend“<br />

oder sogar „mangelhaft“. Ebenso<br />

wird die Abstimmung zwischen<br />

Schule und Ausbildungsbetrieb beim<br />

Thema Digitalisierung kritisiert – und<br />

das, obwohl die Digitalisierung insbesondere<br />

im Bereich der Lernortkooperation<br />

viele Gestaltungsspielräume eröffnet.<br />

Bislang jedoch scheinen diese<br />

kaum genutzt zu werden, da nur knapp<br />

30 Prozent der Befragten die Zusammenarbeit<br />

zwischen den beiden Lernorten<br />

„sehr gut“ oder „gut“ nennen.<br />

Für die Auszubildenden stellt<br />

eine gute Vorbereitung auf die Anforderungen<br />

des digitalen Wandels jedoch<br />

ein wichtiges Kriterium bei der<br />

Bewertung der fachlichen Qualität der<br />

Ausbildung in Betrieb und Berufsschule<br />

dar. „Wer Fachkräfte gewinnen will,<br />

muss sie zeitgemäß und mit modernsten<br />

Lernmethoden ausbilden, sonst<br />

wird das nichts mit dem Wandel unserer<br />

Arbeitswelt“, sagt Becker. Eine gute<br />

technische und digitale Ausstattung<br />

müsse das Ziel sein. Denn laut Report<br />

sind Auszubildende, die sich hier gut<br />

vorbereitet sehen, deutlich zufriedener<br />

mit der fachlichen Qualität ihrer<br />

Ausbildung. Und das sollte schließlich<br />

das Ziel sein, wie auch Elke Hannack,<br />

stellvertretende DGB-Vorsitzende, betont:<br />

„Wir diskutieren hierzulande viel<br />

darüber, wie wir genügend Fachkräfte<br />

für die Herausforderungen gewinnen<br />

können, die vor uns liegen. Klar ist dabei:<br />

Fachkräfte fallen nicht einfach<br />

vom Himmel. Ein zentrales Instrument,<br />

um Fachkräfte zu gewinnen, ist<br />

und bleibt die duale Berufsausbildung.“<br />

Teresa Zwirner<br />

Info<br />

Für den Ausbildungsreport wurden<br />

vom Deutschen Gewerkschaftsbund<br />

(DGB) zwischen September 2022 und<br />

Mai <strong>2023</strong> insgesamt 9855 Auszubildende<br />

befragt.<br />

KARRIERE<br />

BEI ROMMELAG<br />

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62<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2023</strong><br />

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