PROMAGAZIN Oktober 2023

WIRTSCHAFT | 50 Jahre Heilbronn-Franken
50 Jahre Heilbronn-Franken | WIRTSCHAFT
Pole-Position in der
Konkurrenz der Regionen
Ausbau von Windenergie, Entwicklung einer Wasserstoffstrategie,
Erweiterung der gewerblichen Schwerpunkte: Joachim Scholz vom
Regionalverband erklärt im Gastbeitrag, wie die Region Heilbronn-
Franken die Weichen für die Zukunft stellt.
Der KI-Park ist nur ein Baustein für den künftigen Wohlstand in der Region.
Oft wird gesagt, Heilbronn-Franken
sei eine sehr heterogene Region,
was Kultur, Geschichte
und Mentalität angeht, und deshalb sei
die regionale Kooperation schwierig.
Aber wenn die Region ihre unterschiedlichen
Begabungen und Kompetenzen
zusammenlegt, dann ist sie
in einer Pole-Position in der Konkurrenz
der Regionen.
Dass sie das kann, beweist allein
schon der Zuwachs an Beschäftigung.
Bei diesem Kriterium zählt Heilbronn-
Franken zu den drei besten in Baden-
Württemberg. Die wirtschaftliche Basis
bilden die Automobilindustrie, der
Maschinen-, Stahl- und Anlagenbau,
die Elektroindustrie, sowie die Nahrungs-
und Genussmittelindustrie und
der Gesundheitssektor. Die hohe Anzahl
innovativer und wirtschaftlich robuster
– oft auch familiengeführter,
mittelständischer Unternehmen – hat
den Ruf der „Region der Weltmarktführer“
begründet.
Damit das so bleibt, stellt die Region
die Weichen für die Zukunft. Das
beinhaltet unter anderem die Festlegungen
des Regionalverbands von
mindestens 10.000 Hektar Fläche für
den Ausbau von Windenergie und
Freiflächenphotovoltaik, die maßvolle
und verantwortbare Erweiterung der
gewerblichen Schwerpunkte, um Platz
für die Transformation, die Lieferkettensicherheit
und die Auswirkungen
der De-Globalisierung zu haben, und
mündet in die Entwicklung einer Wasserstoffstrategie,
um eine klimaneutrale
Wirtschaft aufzubauen. Mit den Re-
Foto: ipai/mvrdv
gioWIN-Leuchtturmprojekten, dem
Bündnis für Transformation, dem IPAI
– Innovation Parc Artificial Intelligence
und dem weiteren Ausbau des Bildungscampus
in Heilbronn sowie der
Weiterentwicklung der dezentralen
Hochschulstandorte in Schwäbisch
Hall, Künzelsau und Bad Mergentheim
schafft die Region die Grundlagen für
den zukünftigen Wohlstand und eine
verlässliche Stadt-Land-Partnerschaft.
Diese Partnerschaft ist umso
wichtiger, als sich die Standortentscheidungen
der Menschen und der
Wirtschaft neu ausrichten werden und
ein steigender Homeoffice-Anteil sowie
die hohe Bedeutung von grüner
Energie neue Raumstrukturen und
neue Chancen für den ländlichen
Raum mit sich bringen.
Die Täler von Neckar, Kocher,
Jagst, Tauber und Main, der Kraichgau
sowie die waldreichen Keuperberge im
Süden bilden die Basis einer innovativen
Wald-, Land- und Weinwirtschaft,
die vor dem Hintergrund von Klimawandel,
gesellschaftlichem Wandel
und Energiewende die Zeichen der
Zeit erkennt, Kulturlandschaft neu interpretiert
und gestaltet, mit Mut und
Können die Versorgung der Menschen
sicherstellt und zugleich die Lebensqualität
in Heilbronn-Franken unterstreicht.
Joachim Scholz
Zum Autor
Joachim Scholz ist
Vorsitzender des
Regionalverbandes
Heilbronn-Franken.
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