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editorial Über Dankbarkeit Ich stelle mich kurz vor: Ich bin Pastor in der evangelischen Kirche. Gleichzeitig bin ich aber - mit ganzem Herzen, ganzer Seele und ganzem Verstand - Teil unserer Welt. Die wird gern in unserem Land, auf unserem Kontinent, die westliche Welt genannt. Und die ist - oder scheint zumindest - immer noch geprägt von den westlichen Werten. Diese wiederum gehen auch zurück auf das Christentum. Noch im Religionskurs in der Schule habe ich gelesen: „Wozu ist das Christentum gut?“ (Heinz Zahrnt). Das war 1979. Seitdem denke ich nach über die Verbindung zwischen unserem Lebensstil und meiner Religion. Welche Werte liegen denn wirklich unserem Tun zugrunde? Und auch: was macht krank, was heilt? In den vergangenen Wochen habe ich mich wieder einmal mit einer Geschichte aus der Bibel beschäftigt. Es geht darin um Heilung, aber auch um Dankbarkeit, und darum, wie beides zusammengehört. Sie steht im Lukasevangelium, in Kapitel 17: Jesus heilt 10 Aussätzige. Ich weiß nicht, wie er es tat. Wer weiß nicht, welche Kräfte hier am Werk sind. Vielleicht spielen auch Selbstheilungskräfte eine Rolle. Nur einer kommt aber am Ende zurück und bedankt sich bei ihm für die Heilung. Und ausgerechnet dieser ist in den Augen der gläubigen Mehrheit ein Ungläubiger. Warum kommen die anderen nicht zurück? Genügt es, gesund zu sein, oder ist wirkliches Gesundsein mehr als das Freisein von Krankheit? Je älter ich werde, desto lauter klingen die dauernden Aufforderungen in meinen Ohren, alles zu tun, um Wachstum zu erzeugen oder das darniederliegende Wachstum endlich wieder anzukurbeln. Gründet nicht Wachstum nach wie vor auf der Idee, Nachfrage zu schaffen für immer neue Produkte? Wenn das stimmt, ist es dann nicht ein Gebot, nicht allzulange dankbar zu sein für das, was ich habe? Wenn ich nämlich aus tiefstem Herzen dankbar bin für das, was da ist, dann komme ich vielleicht zu der Überlegung, dass ich das Neue gar nicht brauche. Weder das neue Auto noch das neue Smartphone, auch nicht eine neue Frau, einen neuen Mann, nicht neue oder bessere Kinder, auch nicht das neue Outfit, schon gar nicht ein neues, jüngeres Gesicht. Wie gesagt, der Mann, der am Ende vor Jesus steht, gehört nicht zur gläubigen Mehrheit. Aber gerade er hat, glaube ich, ziemlich viel verstanden vom Zusammenhang zwischen Dankbarkeit und Gesundheit. Jesus sagt am Ende der Erzählung zu ihm: „Dein Glaube hat dich geheilt. Dein Gottvertrauen.“ Der Journalist Walter Dirks schreibt dazu: „Es gibt keine wirksamere und schlichtere Methode, sich aus „Ich-Verkrampfungen“ zu befreien, als den Mut zur Dankbarkeit zu wagen.“ Wirkliche Dankbarkeit könnte unserer Gesellschaft einen Weg in die Zukunft zeigen. Sie könnte uns heilen, könnte uns dabei helfen, wegzukommen vom grenzenlosen Wachstumsdenken. Das ist notwendig; wir merken es doch immer deutlicher. Daher sehe ich auch in diesem Jahr mit Freude, aber auch mit Sorge auf die kommenden Tage. Wie kann ich es schaffen, mich dem Geschenkewachstumswahn zu entziehen? Dem Kaufrausch? Welche Geschenke habe ich eigentlich in der vergangenen Zeit bekommen? Welche waren mir wirklich wichtig? Was hat mich im tiefsten Herzen dankbar werden lassen? Ich werde immer mal wieder darüber nachdenken. Ihr Norbert Harms Pastor der Martin-Luther-Gemeinde Norbert Harms Rolladen Markisen Jalousien Insektenschutz Vordächer Terrassendächer Garagentore Rollos Wintergartenbeschattung ROLLADEN + MARKISEN | SERVICE Münchener Straße 29 28215 Bremen Tel: (0421) 6 16 03 32 info@hintelmann-rolladen.de www.hintelmann-rolladen.de <strong>FINDORFF</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>November</strong> - <strong>Dezember</strong> <strong>2023</strong> 3