Regental-Anzeiger 21-23
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14 <strong>Regental</strong>-<strong>Anzeiger</strong> <strong>21</strong>/<strong>23</strong><br />
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Rechtstipp von Rechtsanwalt<br />
Dr. Michael Jobst, LL.M.<br />
Urteil: Hupen reicht nicht<br />
Ein Autofahrer hupt, weil jemand<br />
rückwärts aus einer Garageneinfahrt<br />
fährt. Darf er darauf vertrauen, dass<br />
der andere Fahrer anhält oder reicht<br />
Hupen alleine nicht? Hierüber<br />
hat das Landgericht Saarbrücken<br />
entschieden (Urteil vom 20.1.20<strong>23</strong>,<br />
Az.: 13 S 60/22). Zum Fall: Ein<br />
Peugeot-Fahrer fuhr durch eine verkehrsberuhigte<br />
Straße. Er sah, dass<br />
ein Mercedes rückwärts aus einer<br />
Garageneinfahrt auf die Straße kam.<br />
Der Mann hupte, stoppte aber nicht.<br />
Weil der Mercedes-Fahrer ebenfalls<br />
nicht anhielt, sondern weiter rückwärts<br />
fuhr, kam es zu einer Kollision.<br />
Der Mercedes-Fahrer wollte, dass<br />
sein Schaden von über 4.000 €<br />
ersetzt wird und klagte. Nachdem<br />
er in erster Instanz verlor, legte er<br />
Berufung ein. Das Berufungsgericht<br />
gab dem Mercedes-Fahrer nur<br />
zum Teil Recht. Weil er den Unfall<br />
überwiegend selbst verschuldet habe,<br />
habe er nur Anspruch auf Ersatz von<br />
20 % des entstandenen Schadens.<br />
Der Mercedes-Fahrer habe seine<br />
Sorgfaltspflicht beim Rückwärtsfahren<br />
und beim Ausfahren aus einem<br />
Grundstück verletzt, so die Richter.<br />
Dem Peugeot-Fahrer sei aber ebenfalls<br />
ein leichter Sorgfaltsverstoß<br />
anzulasten. Er habe gesehen, dass der<br />
Mercedes rückwärts fuhr. Anstatt<br />
nach dem Hupen weiterzufahren,<br />
hätte er beobachten müssen, wie sich<br />
der Mercedes-Fahrer verhält, um<br />
notfalls sofort anhalten zu können.<br />
Weil er das nicht getan habe, trage<br />
er eine Mitschuld von 20 % an dem<br />
Unfall, so das Gericht.<br />
RA Dr. Michael Jobst, LL.M. ist<br />
Rechtsanwalt in Roding und Rötz.<br />
Er ist Fachanwalt für Verkehrsrecht<br />
und Vertragsanwalt des ADAC.<br />
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