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Pirouette No. 10/2023 Dezember

Grand Prix Serie zweiter Teil Zum dritten Mal hintereinander organisierte Finnland einen Grand Prix. Im vorigen und diesem Jahr ging er nach Espoo, weil Russland wegen des Krieges keine internationalen Wettbewerbe organisieren darf. Nach vier Jahren Corona-Pause gab es auch in China wieder einen Grand Prix. Beim letzten Grand Prix der Serie in Osaka gab es einige handfeste Überraschungen. Sieben Läuferinnen, Läufer und Paare sicherten sich einen Platz fürs Finale. Ganz vorn mit dabei Minerva Fabienne Hase und Nikita Volodin, die ihren Siegeszug fortsetzten. Topthemen: · Grand Prix 2023 · NRW-Trophy Weiteres aus dem Inhalt: · Interview: Lucrezia Beccari & Matteo Guarise · Interview: Madison Chock & Evan Bates · Interview: Kaori Sakamoto · Nicole Schott beendet Karriere · Grand Prix: Cup of China · Grand Prix: Espoo · Grand Prix: NHK Trophy · Grand Prix: Finale Qualifikationen · NRW-Trophy · Warschau Cup · Neues aus Russland · Neues aus Japan · Weitere Wettbewerbe: Tallinn Trophy, Pavel Roman ­Memorial, Denkova-Staviski Cup · Neues aus aller Welt Titelbild: Adam Siao Him Fa schlug wieder zu und besiegte beim Cup of China mit Weltmeister Shoma Uno den nächsten Favoriten. Dabei hatte der Franzose einige Hindernisse zu überwinden und zeigte jene mentale und physische Stärke, die ein Spitzenläufer braucht. Foto: Hella Höppner Auch als Printversion erhältlich unter: www.pirouette-online.de/nr-10-dezember-2023.html (Erscheinungstermin 13.12.2023)

Grand Prix Serie zweiter Teil

Zum dritten Mal hintereinander organisierte Finnland einen Grand Prix. Im vorigen und diesem Jahr ging er nach Espoo, weil Russland wegen des Krieges keine internationalen Wettbewerbe organisieren darf. Nach vier Jahren Corona-Pause gab es auch in China wieder einen Grand Prix. Beim letzten Grand Prix der Serie in Osaka gab es einige handfeste Überraschungen. Sieben Läuferinnen, Läufer und Paare sicherten sich einen Platz fürs Finale. Ganz vorn mit dabei Minerva Fabienne Hase und Nikita Volodin, die ihren Siegeszug fortsetzten.

Topthemen:
· Grand Prix 2023
· NRW-Trophy

Weiteres aus dem Inhalt:
· Interview: Lucrezia Beccari & Matteo Guarise
· Interview: Madison Chock & Evan Bates
· Interview: Kaori Sakamoto
· Nicole Schott beendet Karriere
· Grand Prix: Cup of China
· Grand Prix: Espoo
· Grand Prix: NHK Trophy
· Grand Prix: Finale Qualifikationen
· NRW-Trophy
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· Neues aus Russland
· Neues aus Japan
· Weitere Wettbewerbe: Tallinn Trophy, Pavel Roman ­Memorial, Denkova-Staviski Cup
· Neues aus aller Welt

Titelbild:
Adam Siao Him Fa schlug wieder zu und besiegte beim Cup of China mit Weltmeister Shoma Uno den nächsten Favoriten. Dabei hatte der Franzose einige Hindernisse zu überwinden und zeigte jene mentale und physische Stärke, die ein Spitzenläufer braucht.
Foto: Hella Höppner

Auch als Printversion erhältlich unter: www.pirouette-online.de/nr-10-dezember-2023.html (Erscheinungstermin 13.12.2023)

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16<br />

Espoo<br />

Grand Prix<br />

Sato knapp zwei Punkte mehr als Miura, denn<br />

die Sprünge waren sauberer und er präsentierte<br />

einen erstklassigen 4L. Miura lief dagegen<br />

etwas stilvoller, erhielt höhere Komponenten<br />

und sicherte sich damit seinen Gesamtsieg.<br />

Kevin Aymoz sprang im KP den vierfach geplanten<br />

Toeloop doppelt, also null Punkte. Außerdem<br />

landete er den ohnehin nur doppelt<br />

gezeigten Toeloop in der Kombination mit<br />

dem 3L vorwärts, was eine Bewertung der<br />

Kombination von -5 mit sich brachte. Der 3A<br />

und die Schrittfolge glückten dagegen ausgezeichnet,<br />

aber mit 73 war er sieben Punkte<br />

von einer Medaille entfernt. Dank der Fehler<br />

von Ma und Shimada kam er mit einer fast<br />

fehlerfreien Kür zu Ravels „Bolero“ mit einem<br />

4T und sechs guten Dreifachen, darunter zwei<br />

3A, doch noch auf das Treppchen, vor allem<br />

wegen der zu Recht hohen Komponenten. Anschließend<br />

jammerte er, er sei mental total<br />

daneben gewesen. Matteo Rizzo aus Bergamo<br />

stürzte beim unterdrehten 4T im KP, die anderen<br />

Elemente gelangen einigermaßen, einschließlich<br />

der 3L-2T-Kombination, die er kurzfristig<br />

einbaute, nachdem er im Training keine<br />

Kombination mit dem 4R schaffte. Das frühe<br />

Morgentraining für die Kür ließ er aus und<br />

vielleicht verhalf ihm der längere Schlaf, den<br />

4T exzellent, den 4R unterdreht und sechs<br />

Dreifache gut zu stehen. Nur beim zweiten 3A<br />

musste er schnell den zweiten Fuß zu Hilfe<br />

nehmen, um nicht zu stürzen. Er lief eine Choreo-Sequenz,<br />

die die Technischen Spezialisten<br />

als solche an dieser Stelle nicht erkannten,<br />

und erhielt daher für dieses Element keine<br />

Punkte, aber fast neun Punkte Abstand zu Aymoz<br />

waren ohnehin zu viel für Bronze.<br />

Shun Sato<br />

Nikita Starostin<br />

Nikolaj Memola patzte beim 4L im KP und<br />

auch die 3L-3T-Kombination war verkorkst,<br />

außerdem wanderte er bei der Kombinationspirouette.<br />

In der Kür an seinem Geburtstag<br />

stürzte er beim immerhin wieder zweimal versuchten<br />

4L. Den ersten Versuch mit 3T konnte<br />

er knapp meistern, ebenso wie alles andere.<br />

Der „Schweizer Japaner“ Koshiro Shimada war<br />

mit Stefan Lambiels Trainerkollege Angelo Dolfini<br />

in Finnland und stieg beim 4S im KP ebenso<br />

um wie beim 3A. Die anderen Elemente gelangen<br />

dagegen sehr gut. Highlight in der Kür<br />

zu einer freien Klavierinterpretation des „Danse<br />

macabre“ von Saint-Saens war ein 4T, aber<br />

der 4S war verwackelt und bei der 3A-2T-Kombination<br />

ging er zu Boden. Der Deutsche Meister<br />

Nikita Starostin kam als Ersatz für den<br />

südkoreanischen WM-Zweiten Junhwan Cha,<br />

der an einer Knöchelverletzung litt. Starostin<br />

war glücklich über die kurzfristige Einladung<br />

zu seinem ersten Grand Prix und sagte, hier<br />

gehöre er auch hin, aber dafür müsse er arbeiten.<br />

Ansonsten wäre er am selben Wochenende<br />

bei der NRW-Trophy gestartet. Sein Disko-KP<br />

kam gut an, aber beim 3A war seine<br />

Hand auf dem Eis. In der Kür stürzte er beim<br />

ersten 3A, den zweiten Axel sprang er doppelt.<br />

Sechs andere Dreifache waren mehr oder weniger<br />

sauber, aber sprungtechnisch ist das zu<br />

wenig. Auch diesmal sagte er wieder, er müsse<br />

den 3A endlich auch im Wettbewerb stehen,<br />

denn im Training sei er sicher.<br />

Arlet Levandi lief extravagant wie immer, aber<br />

ohne 3A kommt er nicht weit. Jimmy Ma hatte<br />

einen Grand Prix-Platz erhalten, den Finnland<br />

mangels mehr als eines eigenen Läufers an<br />

andere Länder vergab. Das KP gelang mit<br />

4T so gut wie fast immer, aber in der fehlerreichen<br />

Kür fiel er vom dritten bis auf<br />

den 11. Platz zurück. Der Ukrainer Ivan<br />

Shmuratko wurde kurzfristig als Ersatz<br />

für den Aserbaidschaner Vladimir Litvintsev<br />

eingeladen, der wieder einmal<br />

kein Visum für die EU erhielt.<br />

Der <strong>Pirouette</strong> teilte Litvintsev mit,<br />

dass er für die EM in Litauen nun ein<br />

Visum habe. Shmuratko betonte,<br />

wie wichtig es ihm sei, für sein<br />

Land zu laufen, damit der seit fast<br />

zwei Jahren andauernde Krieg in<br />

der Ukraine nicht vergessen<br />

werde. Der Amerikaner Liam<br />

Kapeikis, der an der Westküste<br />

von Kanada trainiert,<br />

kam statt des<br />

Schweden Andreas<br />

<strong>No</strong>rdebäck nach Espoo,<br />

der laut schwedischem<br />

Verband<br />

eine kleinere Verletzung<br />

hatte. Nicht<br />

dabei war der<br />

„Oberstdorfer Finne“<br />

Valter Virtanen,<br />

weil er im Juni Paarläufer<br />

war und daher<br />

nicht auf die ISU-Liste der Einzelläufer gesetzt<br />

wurde, die für Grand Prix-Einsätze in<br />

Frage kommen. Als seine kurze Paarlaufkarriere<br />

zu Ende ging, war es zu spät.

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