Emsblick Haren Heft 77 (November/Dezember 2023)
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LEBEN<br />
<strong>Haren</strong> will<br />
„Kinderfreundliche<br />
Kommune“ sein<br />
Die Stadt <strong>Haren</strong> verpflichtet sich, die<br />
Rechte und Interessen von Kindern<br />
und Jugendlichen vor Ort zu stärken.<br />
Bürgermeister Markus Honnigfort<br />
hat dazu eine Vereinbarung zur verbindlichen<br />
Zusammenarbeit mit dem<br />
Verein ‚Kinderfreundliche Kommunen’<br />
unterzeichnet. Im nächsten Schritt<br />
wird nun ein Aktionsplan erstellt, um<br />
junge Menschen im Stadtgebiet besser<br />
zu schützen, zu fördern und zu<br />
beteiligen.<br />
Für den Aktionsplan, der innerhalb eines<br />
Jahres unter Beteiligung von Kindern und<br />
Jugendlichen entwickelt wird, vergibt der<br />
Verein das entsprechende Siegel. Dieses<br />
erkennt den Willen der Kommune zur Umsetzung<br />
der UN-Kinderrechtskonvention<br />
an. Es ist zudem Ausdruck einer Selbstverpflichtung<br />
der Kommune und Ansporn,<br />
die festgesteckten Ziele innerhalb von drei<br />
Jahren umzusetzen. Dieser Prozess wird<br />
vom Verein ‚Kinderfreundliche Kommunen‘<br />
begleitet.<br />
Bürgermeister Honnigfort erklärte zur<br />
Vereinbarungsunterzeichnung: „Das Projekt<br />
‚Kinderfreundliche Kommune‘ liegt<br />
uns sehr am Herzen: Es baut auf unsere<br />
Jugendkonferenzen auf und fügt sich gut<br />
in weiterhin geplante Maßnahmen mit<br />
Kindern und Jugendlichen ein. Das Siegel<br />
ist somit für uns Auszeichnung und<br />
Ansporn zugleich, um eine nachhaltige<br />
kinderfreundliche Entwicklung unserer<br />
Stadt zu gewährleisten. Daher möchten<br />
auch wir unseren Teil dazu beitragen und<br />
als „kinderfreundliche Kommune“ offiziell<br />
ein Statement setzen: junge <strong>Haren</strong>erinnen<br />
und <strong>Haren</strong>er sollen frühzeitig wissen,<br />
dass ihre Stimme zählt und wertgeschätzt<br />
wird.“<br />
Bürgermeister Markus Honnigfort (am Tisch<br />
rechts) und Sönke Deitlaff, Vertreter des Vereins<br />
Kinderfreundliche Kommunen, bei der gemeinsamen<br />
Vertragsunterzeichnung – auch der Erste<br />
Stadtrat Dieter Sturm (links) und Stadtjugendpfleger<br />
Günter Krüssel (rechts) freuen sich über die<br />
Bewerbung.<br />
Sönke Deitlaff, der als Vertreter des Vereins<br />
Kinderfreundliche Kommunen vor<br />
Ort war, sagte im Namen des Vereins:<br />
„Mit der Teilnahme am Vorhaben „Kinderfreundliche<br />
Kommunen“ sollen bereits<br />
vorhandene Maßnahmen künftig<br />
systematischer und abgestimmter in<br />
eine Routine überführt werden. So sind<br />
beispielsweise die Einrichtung einer ämterübergreifenden<br />
Steuerungsgruppe zur<br />
Koordination des Programms, ein Angebot<br />
von Fortbildungsveranstaltungen für<br />
Verwaltungsmitarbeitende zur UN-Kinderrechtskonvention<br />
und ihrer rechtlichen<br />
Auswirkungen auf das Verwaltungshandeln<br />
und die Ausbildung eines Mitarbeitenden<br />
zum Moderator für Beteiligungsprozesse<br />
mit Kindern und Jugendlichen<br />
geplant.“<br />
Das Programm „Kinderfreundliche Kommunen“<br />
läuft vier Jahre und kann anschließend<br />
verlängert werden. Im ersten<br />
Jahr wird nach einer Bestandsaufnahme<br />
und durch Beteiligungsverfahren mit Kindern<br />
und Jugendlichen der Aktionsplan<br />
vorbereitet. Nach dem Beschluss des Aktionsplans<br />
durch den Stadtrat prüft der<br />
Verein Kinderfreundliche Kommunen den<br />
Aktionsplan und vergibt das Siegel für die<br />
folgenden drei Jahre.<br />
Seit über zehn Jahren begleitet der Verein<br />
Kinderfreundliche Kommunen e.V. Städte<br />
und Gemeinden bei der lokalen Umsetzung<br />
der Kinderrechte. Über 50 Kommunen,<br />
die ihre Politik und Verwaltung auf<br />
Kinderfreundlichkeit ausrichten wollen,<br />
haben sich der Aktion „Kinderfreundliche<br />
Kommune“ angeschlossen – darunter Hanau,<br />
Köln, Potsdam, Regensburg, Stuttgart<br />
und Wolfsburg. Das Vorhaben basiert auf<br />
den internationalen Erfahrungen aus der<br />
Child Friendly Cities Initiative von UNICEF<br />
und wird gefördert vom Bundesministerium<br />
für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.<br />
20 | emsblick – <strong>November</strong>-<strong>Dezember</strong> <strong>2023</strong>