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Emsblick Haren Heft 77 (November/Dezember 2023)

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Grundrisse liefern den Interessenten Angaben<br />

zu Raumaufteilung und Raumgrößen<br />

sowie zur Wohn- bzw. Nutzfläche der<br />

Immobilie. Bei älteren Immobilien lohnt es<br />

sich, die Grundrisse neu erstellen zu lassen,<br />

da sie häufig nicht mehr aktuell sind.<br />

Weiterhin wird ein Auszug aus dem Grundbuch<br />

und aus dem Liegenschaftskataster<br />

benötigt. Diese Dokumente liefern Angaben<br />

zu Lage und Größe der Flurstücke, die<br />

zum Kaufgegenstand gehören. Ebenso<br />

lassen sich daraus die Grundstücksgrenzen<br />

in der Örtlichkeit ableiten.<br />

Bei einem Verkauf von Gebäuden muss<br />

sichergestellt sein, dass deren Errichtung<br />

baurechtlich genehmigt ist. Liegen dazu<br />

keine Unterlagen vor, kann man sich an<br />

die zuständige Bauaufsichtsbehörde wenden.<br />

Benötigt werden Baugenehmigungen,<br />

Baubeschreibungen, Bauzeichnungen<br />

sowie Flächen- und Raumberechnungen.<br />

Liegen die Unterlagen auch dort nicht vor,<br />

sollten sie neu angefertigt werden. Stellt<br />

ein Käufer nach dem Verkauf beispielsweise<br />

fest, dass bauliche Anlagen oder<br />

Teile davon baurechtlich nicht genehmigt<br />

sind, könnte er dies als arglistige Täuschung<br />

auslegen und hätte das Recht vom<br />

Kaufvertrag zurückzutreten, zumindest<br />

aber Schadensersatz geltend zu machen.<br />

Ein weiteres wichtiges Dokument ist der<br />

Energieausweis. Er muss jedem Interessenten<br />

spätestens bei der Besichtigung<br />

unaufgefordert vorgelegt werden. Man<br />

unterscheidet zwischen Verbrauchs- und<br />

Bedarfsausweisen. Neuere Energieausweise<br />

sind 10 Jahre gültig, danach muss<br />

ein neuer Ausweis angefertigt werden.<br />

Bei einem Verstoß gegen die geltenden<br />

Vorschriften drohen Geldbußen von bis zu<br />

10.000 €.<br />

Schritt 2<br />

Marktwert ermitteln<br />

Ein angemessener Angebotspreis ist<br />

wichtig für einen erfolgreichen Immobilienverkauf.<br />

Denn ein überhöhter Angebotspreis<br />

schreckt Interessenten eher ab und<br />

kann die Vermarktungsdauer erheblich<br />

verlängern. In Fachkreisen wird dieser Effekt<br />

auch „Immobilien am Markt verbrennen“<br />

genannt. Marktteilnehmer können<br />

die Verweildauer und Zugriffszahlen auf<br />

den Online-Immobilienportalen einsehen<br />

und verfolgen. Ist die Nachfrage gering,<br />

weil zum Beispiel der Angebotspreis offenkundig<br />

deutlich über Marktniveau liegt,<br />

gerät der Verkäufer bei den Preisverhandlungen<br />

in die Defensive, da er entweder<br />

mit gar keinem oder nur wenigen Interessenten<br />

verhandeln kann. Spürbare (mehrfache)<br />

Preisnachlässe sind dann meist<br />

unvermeidlich; die Immobilie wird zum<br />

„Ramschobjekt“.<br />

Eigentümern fällt es häufig schwer, den<br />

Angebotspreis marktgerecht zu bemessen,<br />

da sie emotional mit der Immobilie<br />

verbunden sind. Wenig hilfreich sind Online-Bewertungsportale,<br />

die – im Tausch<br />

gegen die persönlichen Daten des Nutzers<br />

– im Internet kostenlos angeboten werden.<br />

Sie berücksichtigen zu wenige wertbeeinflussende<br />

Merkmale. Zudem werden<br />

die Ergebnisse meist mit sehr großen<br />

Wertspannen angegeben, die die Nutzer<br />

ratlos zurücklassen. An dieser Stelle ist<br />

es besser, auf unabhängige Sachverständige<br />

zurückzugreifen, die den Marktwert<br />

objektiv ermitteln. Daraus kann dann ein<br />

angemessener Angebotspreis abgeleitet<br />

werden.<br />

Schritt 3<br />

Immobilie präsentieren<br />

Bevor die Interessenten die Immobilie besichtigen,<br />

muss sie für den Verkauf vorbereitet<br />

werden. Dazu gehört die Durchführung<br />

kleinerer Reparaturen ebenso wie die<br />

Räumung und Reinigung der Immobilie.<br />

Ein gepflegter Rasen sowie geschnittene<br />

Hecken und Sträucher zeugen ebenfalls<br />

von einem sorgsamen Umgang mit der<br />

Immobilie. Eine Immobilie zu „entpersonalisieren“<br />

ist wichtig, denn maßgebend<br />

ist, dass sich die Interessenten bei der<br />

Besichtigung vorstellen können, wie ihr<br />

zukünftiges Leben in der Immobilie aussehen<br />

könnte. Als Privatperson benötigt<br />

man dafür ein paar passende Möbel und<br />

ein Gespür für Design. Es ist keine einfache<br />

Aufgabe, dies allein zu bewältigen. Jedoch<br />

kann man auch schon mit ein paar<br />

gekonnt platzierten Dekoartikeln eine angenehmere<br />

Wohnatmosphäre schaffen.<br />

Die Mühe zahlt sich in jedem Fall aus, da<br />

sich auf diese Weise meist ein höherer<br />

Verkaufspreis erzielen lässt.<br />

Ist die Immobilie ansprechend hergerichtet,<br />

ist es Zeit, Fotos anzufertigen. Auch<br />

mit Mobiltelefonen lassen sich heutzutage<br />

gute Ergebnisse erzielen. Mit einer<br />

professionellen Kamera, Weitwinkelobjektiv<br />

und Stativ können indes auch schwierige<br />

Lichtverhältnisse ausgeglichen und<br />

kleinere Räume optimal in Szene gesetzt<br />

Klaus Lübbers<br />

Dipl.-Ing. (FH), Dipl.-Sachv. (DIA)<br />

Sachverständiger für<br />

Immobilienbewertungen<br />

Inhaber von Lübbers<br />

Sachverständigenbüro<br />

werden. Mit Hilfe von Multikoptern lassen<br />

sich Fotos aus der Vogelperspektive anfertigen.<br />

Diese erhöhen die Aufmerksamkeit<br />

am Immobilienmarkt deutlich und<br />

verschaffen den Interessenten einen besseren<br />

Überblick über das Grundstück. Eine<br />

tolle Ergänzung zum 2D-Bilderangebot ist<br />

ein digitaler 3D-Rundgang. Hier wird es<br />

den Interessenten ermöglicht, die Immobilie<br />

zu jeder Zeit bequem von zu Hause aus<br />

per Computer oder Smartphone zu besichtigen.<br />

Dadurch kann ein deutlich höherer<br />

Interessentenkreis angesprochen werden.<br />

Weitere Tipps zum Verkauf Ihrer Immobilie<br />

gibt es in der nächsten Ausgabe.<br />

INFO<br />

Wer seine Immobilie erfolgreich verkaufen<br />

möchte, muss sich vorbereiten.<br />

Hierzu gehört die Beschaffung<br />

notwendiger Unterlagen ebenso wie<br />

die optimale Vorbereitung und Präsentation<br />

der Immobilie. Wer keine<br />

Zeit hat oder Hilfe bei einzelnen Aufgaben<br />

benötigt, kann sich einzelne<br />

Dienstleistungen gezielt einkaufen.<br />

Die Expert*innen von Lübbers Sachverständigenbüro<br />

bieten derartige<br />

Einzelleistungen an, die Sie auf dem<br />

Weg zum Immobilienprofi unterstützen.<br />

<strong>November</strong>-<strong>Dezember</strong> <strong>2023</strong> – emsblick | 49

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