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Goldsteig Wandermagazin

Das aktuelle Heft des beliebten Goldsteig Wandermagazins mit vielen Informationen rund um den Wanderweg Der Goldsteig. Ausgabe Dezember bis März 2024

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GOLDSTEIG<br />

aktuell<br />

Ein grenzenloses<br />

Symbol wird 20<br />

Genau 20 Jahre nach ihrem ersten<br />

Auftritt feierte die Glasarche am Fuß<br />

des Lusens im Oktober ihren runden<br />

Geburtstag. Um dies gebührend zu<br />

würdigen, lud der Nationalpark Bayerischer<br />

Wald zu einer Jubiläumswanderung.<br />

Rund 40 Interessierte waren<br />

gekommen, um moderiert von Nationalpark-Umweltbildungsreferent<br />

Lukas Laux über sieben thematische<br />

Stationen zum markanten Kunstwerk<br />

zu schlendern.<br />

„Die Arche sollte von Anfang an nicht<br />

nur ein Glasobjekt im Wald sein, sondern<br />

vor allem ein Zeichen für die beiden<br />

Nationalparks, für die grenzüberschreitende<br />

Zusammenarbeit, aber<br />

Gruppenbild zum Geburtstag: Teilnehmer und Referenten der<br />

Wanderung versammelten sich am gläsernen Geburtstagskind.<br />

auch für die Glastradition“, erinnert sich Klaus Möller, Vorsitzender des Vereins WaldZeit, welcher das Projekt<br />

damals federführend begleitete. Deswegen tourte sie anfangs durch die Region, ankerte an 19 verschiedenen<br />

Orten. Besonders gern erinnert sich der WaldZeit-Vorsitzende an den Monat, in dem Tschechien der Europäischen<br />

Union beitrat. „Passenderweise war die Arche da gerade bei unseren Nachbarn und bekam eine wundervolle<br />

Eichenhand als Sockel geschenkt.“ Bis vorheriges Jahr ruhte die Arche auf dieser Holzskulptur, ehe der Zahn<br />

der Zeit so stark am mittlerweile morschen Holz nagte, dass die Hand aus Sicherheitsgründen entfernt werden<br />

musste.<br />

Die Hochzeit von Glasarche und Holzhand hat sich auch bei Vladimir Silovsky, der das Projekt damals beim Nationalpark<br />

Šumava betreute, nachhaltig im Gedächtnis eingeprägt. „Als man die Arche auf die Hand hob, war erst<br />

nicht klar, ob es überhaupt funktioniert. Die Spannung war riesig“, blickt der Ruheständler zurück. Letztendlich<br />

mussten am Holz nur minimale Korrekturen vorgenommen werden.<br />

„Die Arche war das erste große gemeinsame Projekt der Nationalparke. Es hat enorm dabei geholfen, die<br />

Zusammenarbeit unserer Schutzgebiete zu stärken.“ – Josef Stemberg<br />

Dr. Christoph Heibl, der im Nationalpark Bayerischer Wald im Sachgebiet Naturschutz und Forschung arbeitet,<br />

gab den Teilnehmern einen kleinen Einblick in die Naturschutzarbeit der beiden Schutzgebiete, die mittlerweile<br />

eng miteinander abgestimmt ist. Künstlerische Aspekte beleuchteten zudem Kreisheimatpfleger Karl-Heinz<br />

Reimeier und Künstlerin Gabi Hanner.<br />

Am längsten Qualitätsweg Deutschlands gibt<br />

es immer etwas Neues zu erleben. Auch in der<br />

aktuellen Ausgabe haben wir einige interessante<br />

Neuigkeiten für dich.<br />

Einen kurzen Ausflug in die Glasindustrie bot Veronika Zotter, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Technologie-<br />

Anwenderzentrum Spiegelau. Dieser Sektor prägte einst die ganze Region. „Mittlerweile mussten aber viele<br />

Glashütten schließen, auch solche, vor der die Arche einst noch ankerte.“ Die Expertin erklärte dies vor allem mit<br />

den jüngsten Herausforderungen rund um gestiegene Energiepreise. Glasindustrie sei aber immer noch präsent<br />

im Bayerischen Wald, nur eben in anderer Ausformung, zusätzlich etwa im Bereich der Forschung.<br />

„Wir beschäftigen uns zum Beispiel mit der Frage, wie man Glas in Zukunft klimaneutraler herstellen<br />

kann.“ – Veronika Zotter<br />

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An allen Stationen gab’s neben den kurzen Ausführungen der Referenten auch bildliche Rückblicke auf die Reise<br />

der Glasarche – und zwar in Form von großformatigen Holzdrucken. Am Ziel der kurzen Wanderung zur Arche<br />

warteten nicht nur Kaffee und Kuchen, sondern auch viele Wünsche. Schließlich äußerten alle Teilnehmer noch<br />

Dinge, die sie sich in den kommenden fünf Jahren in Bezug auf die Arche wünschen würden. Vom „notwendigen<br />

Mut erforderliche Umbrüche in der Glasindustrie anzupacken“ über eine noch stärkere grenzüberschreitende<br />

Zusammenarbeit und den Wunsch, „die Schutzgebiete mehr mit Emotionen zu erklären“, bis hin zur „Arche<br />

als Symbol eines entstehenden Biosphärengebiets im Dreiländereck“ reichten dabei die Wortbeiträge. Und so<br />

wurde abermals deutlich, dass die Glasarche viel mehr sein kann als ein beliebtes Fotomotiv.<br />

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