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wanderbar01_2023

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Wanderlust<br />

Wandern mit dem D-Ticket<br />

Chancen der Digitalisierung genutzt werden,<br />

um den ÖPNV zu einer noch stärker nutzerorientierten<br />

Dienstleistung zu machen«, so<br />

Oliver Krischer, NRW-Verkehrsminister und<br />

aktuell Vorsitzender der Verkehrsministerkonferenz<br />

der Länder.<br />

Nur, für eine bundesweite Kontrolle eines digitalen Tickets<br />

müssen zunächst die Voraussetzungen geschaffen werden.<br />

Zusätzlich wird kritisiert, dass nicht alle Menschen<br />

mit Smartphone ausgerüstet oder digital fit seien. »Wir<br />

sind seit jeher ein Dienstleister, der bundesweit für die<br />

ganze Branche bei der Implementierung von eTicket und<br />

digitalen Lösungen in diesem Bereich unterstützt. Das digitale<br />

Deutschlandticket ist zwar vom Umfang ein großes<br />

Projekt. Aber es stellt uns nicht vor unlösbare Aufgaben.<br />

Wir stehen allen Verkehrsunternehmen und Verbünden,<br />

die Hilfe benötigen, gerne als Ansprechpartner und unterstützend<br />

zur Seite«, sagt Nils Zeino-Mahmalat, Geschäftsführer<br />

des VDV eTicket Service. Er sieht eine rein digitale<br />

Lösung positiv.<br />

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) koordiniert<br />

die bundesweite Implementierung von Vertriebs- und<br />

Kontrollstruktur der Branche und hilft bei der digitalen Transformation.<br />

Unklarheit herrscht auch noch bei der Verrechnung<br />

nach dem Kauf des Tickets. Wird das Deutschlandticket beispielsweise<br />

über die App der Deutschen Bahn erworben, wie<br />

werden dann die Verkehrsverbünde an dem Kaufpreis<br />

beteiligt? Es gibt also noch einiges zu regeln.<br />

Interaktive Karten und<br />

Echtzeitfahrpläne<br />

Aber schauen wir doch einmal auf die<br />

aktuellen und zukünftigen Möglichkeiten.<br />

An dieser Stelle sei ein Hinweis in<br />

eigener Sache gestattet: In Zusammenarbeit<br />

mit dem Deutschen Wanderverband<br />

(DWV) bieten wir einen besonderen<br />

digitalen Service für Wanderer an.<br />

Auf www.wanderbares-deutschland.de<br />

kommt man per Klick auf eine interaktive<br />

Landkarte und kann Echtzeit-ÖPNV-<br />

Fahrpläne zum jeweiligen Wanderziel<br />

anschauen. Damit erhalten Wanderer aktuellste Mobilitätsinformationen<br />

zu Gastgebern, Ausflugszielen oder Start- und<br />

Endpunkten einer Wanderung. »Damit kommt der DWV seiner<br />

Verantwortung als Umweltverband nach und macht die Chance<br />

auf CO₂-reduzierte Anreisen transparent, egal, ob für Erholungssuchende<br />

vor der Haustür oder Urlauber. Die Anbindung<br />

von Einstiegspunkten zum Wanderweg, wie auch die Erreichbarkeit<br />

einer Unterkunft sind somit klimabewusster möglich«,<br />

erklärt DWV-Geschäftsführerin Ute Dicks.<br />

34 anderbar!<br />

Ich freue mich, dass mit<br />

dem Deutschlandticket die<br />

Chancen der Digitalisierung<br />

genutzt werden.<br />

Oliver Krischer, Verkehrsminister<br />

von Nordrhein-Westfalen<br />

www.wanderbares-deutschland.de/wanderbar<br />

Schöne neue Wanderwelt: mit ein paar Clicks<br />

den ÖPNV-Fahrplan zum Wanderziel anschauen und<br />

gleichzeitig Informationen zu Gastgebern, den Wanderrouten<br />

und Highlights am Wegesrand abrufen können.<br />

Möglich sei das neue Angebot dank der »Land in Sicht AG«<br />

aus Baden-Württemberg, mit der der DWV bei der Entwicklung<br />

seiner Websites eng zusammenarbeite. Deren Geschäftsführer,<br />

Ralf Vogel, verweist auf die Verlässlichkeit der Informationen<br />

zu den Live-Abfahrtszeiten, die ebenso zuverlässig seien<br />

wie die Live-Informationen an den Haltestellen vieler Städte.<br />

Zukünftig solle das Angebot noch ausgebaut werden. So<br />

werde es schon bald auch Fahrplan-Informationen<br />

im Vorfeld einer Reise geben. »Das ist praktisch<br />

bei der Planung einer Reise oder eines Ausflugs.<br />

Einfach auf der Karte zum Beispiel auf den ausgewählten<br />

Gasthof klicken, und schon erscheinen<br />

alle Abfahrtzeiten für das ins Auge gefasste<br />

Datum«, so Vogel. Mit derlei digitalen<br />

Möglichkeiten lässt sich eine<br />

Wanderung unter Einbeziehung des<br />

ÖPNV leicht planen. So soll es sein.<br />

Mit dem Deutschlandticket sind viele<br />

Hoffnungen verbunden. Das bundesweite<br />

49-Euro-Ticket für Busse und<br />

Bahnen im Nahverkehr könnte, so<br />

schätzt der VDV, rund 5,6 Millionen<br />

Menschen erstmals zu einem Abo für<br />

den Nahverkehr überzeugen. Einzelne Verbände bieten Sonderkonditionen<br />

an, um den D-Ticketpreis attraktiver zu machen.<br />

Die Kölner Verkehrsbetriebe legen bei D-Tickets, die<br />

über ihr Portal erworben wurden, weitere Inklusivleistungen<br />

(u. a. Freiminuten auf hauseigene Leihräder) drauf. Jetzt lohnt<br />

also vor der nächsten Wanderreise ein Blick auf bestehende<br />

Angebote einzelner Regionen oder der Deutschen Bahn.<br />

Regionen wie der Schwarzwald setzen beispielsweise in Baiersbronn<br />

schon seit Längerem auf den ÖPNV und können<br />

Illustrationen: AdobeStock/lioputra (1), kebox (1), RealVector (1)<br />

auf eine gute Infrastruktur für Wanderer verweisen.<br />

Zusätzlich zu den normalen Bussen, gibt es einen<br />

E-Bus, der über verschiedene Routen Wanderhütten<br />

und -ausgangspunkte anfährt. Vor Ort berechtigt die<br />

Gästekarte zu einer kostenfreien Nutzung des Nahverkehrs<br />

(KONUS Schwarzwald-Gästekarte).<br />

Was der VGN im Großraum Nürnberg<br />

schon sehr gut macht<br />

Der Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) hat<br />

schon seit langer Zeit die Chancen des ÖPNV in Verbindung<br />

mit Angeboten für Wanderer erkannt. So sind<br />

über die Internetpräsenz des VGN zahlreiche kuratierte<br />

Tourentipps abrufbar – jeweils verbunden mit Informationen<br />

zu einer Anreise mit dem ÖPNV. Zusätzlich<br />

hat der VGN 29 Freizeitlinien gestartet. An den Tagen,<br />

an denen Linienbusse nicht fahren, unterstützen diese<br />

speziellen Buslinien den Nahverkehr und fahren<br />

touristische Reiseziele an.<br />

Alles Beispiele, die zeigen, was mit einem gut ausgebauten<br />

ÖPNV möglich ist. Nun bleibt zu hoffen, dass<br />

es bis zur Einführung des D-Tickets letzte Unklarheiten<br />

beseitigt werden, um einer notwendigen Mobilitätswende<br />

zusätzlichen Rückenwind zu geben.<br />

Dass wir Wanderer davon auch profitieren, ist umso<br />

schöner.<br />

Wunderbare Wege wandern<br />

Wanderstern der Hermannshöhen<br />

© Teutoburger Wald Tourismus / D. Ketz<br />

Die wichtigsten<br />

Fakten zum D-Ticket<br />

Das Deutschlandticket soll Anreize schaffen, Bus- und<br />

Bahnfahren für die Bevölkerung attraktiver zu gestalten und<br />

somit einen Beitrag zur Verkehrswende leisten. Das Wichtigste<br />

im Überblick:<br />

• Start des Tickets: 1. Mai<br />

• Vorverkauf der Tickets: ab 3. April<br />

• Das Ticket ist monatlich kündbar.<br />

• Es gilt deutschlandweit im ÖPNV und Regionalverkehr.<br />

Inbegriffen sind Linienbusse, Straßenbahnen, U-Bahnen, S-Bahnen und<br />

Regionalzüge (2. Klasse), Regionalexpress-Züge und auch einige Fähren<br />

wie zum Beispiel in Hamburg und Berlin. Es gilt außerdem im Schienenpersonennahverkehr<br />

(Regionalbahn, Regionalexpress und InterRegioExpress),<br />

nicht jedoch im Fernverkehr der Deutschen Bahn (z.B. InterCity, ICE) oder<br />

anderer Bahnen (z. B. Sylt Shuttle plus, FlixTrain). Eine Ausnahme sind<br />

Fernverkehrszüge, die für den Nahverkehr freigegeben sind, wie zum<br />

Beispiel der Intercity von Stuttgart nach Singen.<br />

• Kinder unter 6 Jahren fahren kostenlos.<br />

• Das 49-Euro-Ticket ist auch als Jobticket möglich.<br />

• Eine Fahrradmitnahme ist nicht im Preis enthalten.<br />

• Günstigere Ticketpreise oder Ermäßigungen für bestimmte<br />

Gruppen wie Studenten, Schüler, Geringverdiener oder<br />

Rentner sind noch unklar.<br />

hornbadmeinberg.de

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