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Wanderlust<br />
Wandern mit dem D-Ticket<br />
Chancen der Digitalisierung genutzt werden,<br />
um den ÖPNV zu einer noch stärker nutzerorientierten<br />
Dienstleistung zu machen«, so<br />
Oliver Krischer, NRW-Verkehrsminister und<br />
aktuell Vorsitzender der Verkehrsministerkonferenz<br />
der Länder.<br />
Nur, für eine bundesweite Kontrolle eines digitalen Tickets<br />
müssen zunächst die Voraussetzungen geschaffen werden.<br />
Zusätzlich wird kritisiert, dass nicht alle Menschen<br />
mit Smartphone ausgerüstet oder digital fit seien. »Wir<br />
sind seit jeher ein Dienstleister, der bundesweit für die<br />
ganze Branche bei der Implementierung von eTicket und<br />
digitalen Lösungen in diesem Bereich unterstützt. Das digitale<br />
Deutschlandticket ist zwar vom Umfang ein großes<br />
Projekt. Aber es stellt uns nicht vor unlösbare Aufgaben.<br />
Wir stehen allen Verkehrsunternehmen und Verbünden,<br />
die Hilfe benötigen, gerne als Ansprechpartner und unterstützend<br />
zur Seite«, sagt Nils Zeino-Mahmalat, Geschäftsführer<br />
des VDV eTicket Service. Er sieht eine rein digitale<br />
Lösung positiv.<br />
Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) koordiniert<br />
die bundesweite Implementierung von Vertriebs- und<br />
Kontrollstruktur der Branche und hilft bei der digitalen Transformation.<br />
Unklarheit herrscht auch noch bei der Verrechnung<br />
nach dem Kauf des Tickets. Wird das Deutschlandticket beispielsweise<br />
über die App der Deutschen Bahn erworben, wie<br />
werden dann die Verkehrsverbünde an dem Kaufpreis<br />
beteiligt? Es gibt also noch einiges zu regeln.<br />
Interaktive Karten und<br />
Echtzeitfahrpläne<br />
Aber schauen wir doch einmal auf die<br />
aktuellen und zukünftigen Möglichkeiten.<br />
An dieser Stelle sei ein Hinweis in<br />
eigener Sache gestattet: In Zusammenarbeit<br />
mit dem Deutschen Wanderverband<br />
(DWV) bieten wir einen besonderen<br />
digitalen Service für Wanderer an.<br />
Auf www.wanderbares-deutschland.de<br />
kommt man per Klick auf eine interaktive<br />
Landkarte und kann Echtzeit-ÖPNV-<br />
Fahrpläne zum jeweiligen Wanderziel<br />
anschauen. Damit erhalten Wanderer aktuellste Mobilitätsinformationen<br />
zu Gastgebern, Ausflugszielen oder Start- und<br />
Endpunkten einer Wanderung. »Damit kommt der DWV seiner<br />
Verantwortung als Umweltverband nach und macht die Chance<br />
auf CO₂-reduzierte Anreisen transparent, egal, ob für Erholungssuchende<br />
vor der Haustür oder Urlauber. Die Anbindung<br />
von Einstiegspunkten zum Wanderweg, wie auch die Erreichbarkeit<br />
einer Unterkunft sind somit klimabewusster möglich«,<br />
erklärt DWV-Geschäftsführerin Ute Dicks.<br />
34 anderbar!<br />
Ich freue mich, dass mit<br />
dem Deutschlandticket die<br />
Chancen der Digitalisierung<br />
genutzt werden.<br />
Oliver Krischer, Verkehrsminister<br />
von Nordrhein-Westfalen<br />
www.wanderbares-deutschland.de/wanderbar<br />
Schöne neue Wanderwelt: mit ein paar Clicks<br />
den ÖPNV-Fahrplan zum Wanderziel anschauen und<br />
gleichzeitig Informationen zu Gastgebern, den Wanderrouten<br />
und Highlights am Wegesrand abrufen können.<br />
Möglich sei das neue Angebot dank der »Land in Sicht AG«<br />
aus Baden-Württemberg, mit der der DWV bei der Entwicklung<br />
seiner Websites eng zusammenarbeite. Deren Geschäftsführer,<br />
Ralf Vogel, verweist auf die Verlässlichkeit der Informationen<br />
zu den Live-Abfahrtszeiten, die ebenso zuverlässig seien<br />
wie die Live-Informationen an den Haltestellen vieler Städte.<br />
Zukünftig solle das Angebot noch ausgebaut werden. So<br />
werde es schon bald auch Fahrplan-Informationen<br />
im Vorfeld einer Reise geben. »Das ist praktisch<br />
bei der Planung einer Reise oder eines Ausflugs.<br />
Einfach auf der Karte zum Beispiel auf den ausgewählten<br />
Gasthof klicken, und schon erscheinen<br />
alle Abfahrtzeiten für das ins Auge gefasste<br />
Datum«, so Vogel. Mit derlei digitalen<br />
Möglichkeiten lässt sich eine<br />
Wanderung unter Einbeziehung des<br />
ÖPNV leicht planen. So soll es sein.<br />
Mit dem Deutschlandticket sind viele<br />
Hoffnungen verbunden. Das bundesweite<br />
49-Euro-Ticket für Busse und<br />
Bahnen im Nahverkehr könnte, so<br />
schätzt der VDV, rund 5,6 Millionen<br />
Menschen erstmals zu einem Abo für<br />
den Nahverkehr überzeugen. Einzelne Verbände bieten Sonderkonditionen<br />
an, um den D-Ticketpreis attraktiver zu machen.<br />
Die Kölner Verkehrsbetriebe legen bei D-Tickets, die<br />
über ihr Portal erworben wurden, weitere Inklusivleistungen<br />
(u. a. Freiminuten auf hauseigene Leihräder) drauf. Jetzt lohnt<br />
also vor der nächsten Wanderreise ein Blick auf bestehende<br />
Angebote einzelner Regionen oder der Deutschen Bahn.<br />
Regionen wie der Schwarzwald setzen beispielsweise in Baiersbronn<br />
schon seit Längerem auf den ÖPNV und können<br />
Illustrationen: AdobeStock/lioputra (1), kebox (1), RealVector (1)<br />
auf eine gute Infrastruktur für Wanderer verweisen.<br />
Zusätzlich zu den normalen Bussen, gibt es einen<br />
E-Bus, der über verschiedene Routen Wanderhütten<br />
und -ausgangspunkte anfährt. Vor Ort berechtigt die<br />
Gästekarte zu einer kostenfreien Nutzung des Nahverkehrs<br />
(KONUS Schwarzwald-Gästekarte).<br />
Was der VGN im Großraum Nürnberg<br />
schon sehr gut macht<br />
Der Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) hat<br />
schon seit langer Zeit die Chancen des ÖPNV in Verbindung<br />
mit Angeboten für Wanderer erkannt. So sind<br />
über die Internetpräsenz des VGN zahlreiche kuratierte<br />
Tourentipps abrufbar – jeweils verbunden mit Informationen<br />
zu einer Anreise mit dem ÖPNV. Zusätzlich<br />
hat der VGN 29 Freizeitlinien gestartet. An den Tagen,<br />
an denen Linienbusse nicht fahren, unterstützen diese<br />
speziellen Buslinien den Nahverkehr und fahren<br />
touristische Reiseziele an.<br />
Alles Beispiele, die zeigen, was mit einem gut ausgebauten<br />
ÖPNV möglich ist. Nun bleibt zu hoffen, dass<br />
es bis zur Einführung des D-Tickets letzte Unklarheiten<br />
beseitigt werden, um einer notwendigen Mobilitätswende<br />
zusätzlichen Rückenwind zu geben.<br />
Dass wir Wanderer davon auch profitieren, ist umso<br />
schöner.<br />
Wunderbare Wege wandern<br />
Wanderstern der Hermannshöhen<br />
© Teutoburger Wald Tourismus / D. Ketz<br />
Die wichtigsten<br />
Fakten zum D-Ticket<br />
Das Deutschlandticket soll Anreize schaffen, Bus- und<br />
Bahnfahren für die Bevölkerung attraktiver zu gestalten und<br />
somit einen Beitrag zur Verkehrswende leisten. Das Wichtigste<br />
im Überblick:<br />
• Start des Tickets: 1. Mai<br />
• Vorverkauf der Tickets: ab 3. April<br />
• Das Ticket ist monatlich kündbar.<br />
• Es gilt deutschlandweit im ÖPNV und Regionalverkehr.<br />
Inbegriffen sind Linienbusse, Straßenbahnen, U-Bahnen, S-Bahnen und<br />
Regionalzüge (2. Klasse), Regionalexpress-Züge und auch einige Fähren<br />
wie zum Beispiel in Hamburg und Berlin. Es gilt außerdem im Schienenpersonennahverkehr<br />
(Regionalbahn, Regionalexpress und InterRegioExpress),<br />
nicht jedoch im Fernverkehr der Deutschen Bahn (z.B. InterCity, ICE) oder<br />
anderer Bahnen (z. B. Sylt Shuttle plus, FlixTrain). Eine Ausnahme sind<br />
Fernverkehrszüge, die für den Nahverkehr freigegeben sind, wie zum<br />
Beispiel der Intercity von Stuttgart nach Singen.<br />
• Kinder unter 6 Jahren fahren kostenlos.<br />
• Das 49-Euro-Ticket ist auch als Jobticket möglich.<br />
• Eine Fahrradmitnahme ist nicht im Preis enthalten.<br />
• Günstigere Ticketpreise oder Ermäßigungen für bestimmte<br />
Gruppen wie Studenten, Schüler, Geringverdiener oder<br />
Rentner sind noch unklar.<br />
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