12.12.2023 Aufrufe

recke:in - Das Magazin der Graf Recke Stiftung Ausgabe 3/2023

In der aktuellen recke:in geht es um Tagesstruktur & Arbeit für Menschen mit einer psychischen Erkrankung. In den Angeboten der Graf Recke Sozialpsychiatrie & Heilpädagogik finden die Leistungsberechtigten Beschäftigung, Arbeit und Struktur, sie kommen in den Austausch und erfahren Wertschätzung für ihr Tun. Es sind die kleinen Erfolge, die oft große Wirkung haben. Darüber sprechen zwei Expertinnen sowie einige Leistungsberechtigte. Außerdem haben wir eine ehemalige Teilnehmerin an den Angeboten besucht, die jetzt auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß gefasst hat.

In der aktuellen recke:in geht es um Tagesstruktur & Arbeit für Menschen mit einer psychischen Erkrankung. In den Angeboten der Graf Recke Sozialpsychiatrie & Heilpädagogik finden die Leistungsberechtigten Beschäftigung, Arbeit und Struktur, sie kommen in den Austausch und erfahren Wertschätzung für ihr Tun. Es sind die kleinen Erfolge, die oft große Wirkung haben. Darüber sprechen zwei Expertinnen sowie einige Leistungsberechtigte. Außerdem haben wir eine ehemalige Teilnehmerin an den Angeboten besucht, die jetzt auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß gefasst hat.

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SOZIALPSYCHIATRIE & HEILPÄDAGOGIK<br />

Blick zurück: Auszubildende Angela Paardekooper 2021 mit Chef Thomas Samstag <strong>in</strong> <strong>der</strong> Küche.<br />

kennengelernt zu haben und sie auf e<strong>in</strong>em<br />

Teil ihrer Reise begleitet zu haben.« <strong>Das</strong>s<br />

diese sie aus <strong>der</strong> Küche an <strong>der</strong> <strong>Graf</strong>enberger<br />

Allee wegführen würde, war von Anfang<br />

an klar. E<strong>in</strong>e Planstelle für e<strong>in</strong>e Beiköch<strong>in</strong><br />

gebe es lei<strong>der</strong> ke<strong>in</strong>e, man sei e<strong>in</strong> re<strong>in</strong>er<br />

Ausbildungsbetrieb, erklärt Küchenchef<br />

Samstag. <strong>Das</strong>s es jedoch so schnell mit <strong>der</strong><br />

Anstellung als Beiköch<strong>in</strong> im Supermarkt<br />

geklappt hat, machte den Abschied für alle<br />

Beteiligten leichter.<br />

Die Stelle habe sie im Internet entdeckt<br />

und gedacht: »<strong>Das</strong> isses.« Nach dem<br />

Bewerbungsschreiben, berichtet Angela<br />

Paardekooper, g<strong>in</strong>g alles ganz schnell: Vorstellungsgespräch,<br />

Probearbeit, Arbeitsvertrag.<br />

»Ich hatte gerade mal zwei Wochen<br />

zwischen Prüfung und Job.« <strong>Das</strong>s <strong>der</strong> Schritt<br />

richtig war, daran hatte sie allerd<strong>in</strong>gs zu ke<strong>in</strong>em<br />

Zeitpunkt Zweifel. Und selbst das frühe<br />

Aufstehen nimmt sie dafür gerne <strong>in</strong> Kauf.<br />

»Auf e<strong>in</strong>en Kollegen im Frühdienst freue<br />

ich mich immer, weil die Zusammenarbeit<br />

so gut klappt«, berichtet sie. Tatsächlich<br />

falle dann auch die Hauptarbeit an. Bevor<br />

überhaupt die erste Kundschaft den Supermarkt<br />

betritt, gibt es viel vorzubereiten.<br />

Doch auch die Nachmittagsschicht hat für<br />

sie ihren Reiz, sagt Angela Paardekooper,<br />

weil sie dann <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel die alle<strong>in</strong>ige Verantwortung<br />

trage. Stress gebe es ja überall,<br />

f<strong>in</strong>det sie. »Aber <strong>der</strong> geht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Rout<strong>in</strong>e<br />

unter.« Klar, es gebe auch mal Leute, die<br />

sich über etwas beschweren, das müsse man<br />

aushalten und freundlich bleiben. »Aber<br />

wir haben vor allem viel Stammkundschaft.<br />

Manche kaufen ihre Haxen nur bei uns, weil<br />

sie die ganz toll f<strong>in</strong>den.«<br />

Ähnlich gut kommt die neue Kolleg<strong>in</strong><br />

offenbar auch im Supermarkt-Team an.<br />

»Wir lieben dich, du bleibst«, habe e<strong>in</strong>e<br />

Vorgesetzte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Feedback-Gespräch<br />

kurz vor Ende <strong>der</strong> Probezeit zu ihr gesagt.<br />

»<strong>Das</strong> hat mich schon gefreut«, me<strong>in</strong>t Angela<br />

Paardekooper mit e<strong>in</strong>em leicht verlegenen<br />

Lächeln. Ke<strong>in</strong>e Frage, dass sie gerne auch<br />

an ihre Zeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Küche bei <strong>der</strong> <strong>Graf</strong> <strong>Recke</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> zurückdenkt, auch immer wie<strong>der</strong><br />

gerne vorbeikommt. »Es war e<strong>in</strong>e tolle Zeit.<br />

<strong>Das</strong> hat ganz viel mit den Leuten hier zu<br />

tun«, sagt sie. Aber nun ist sie eben noch<br />

e<strong>in</strong>en Schritt weiter.<br />

DIE NÄCHSTEN ZIELE<br />

Nun verdiene sie ihr eigenes Geld, betont<br />

Angela Paardekooper, könne sich auch mal<br />

etwas leisten, und seien es, wie zuletzt,<br />

e<strong>in</strong> Paar Bluetooth-Lautsprecher. Aus dem<br />

betreuten Wohnen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e eigene Wohnung<br />

zu ziehen, das ist ihr nächstes großes Ziel.<br />

Ach ja, und den Roller-Führersche<strong>in</strong> zu<br />

machen. »Ich habe schon immer von e<strong>in</strong>em<br />

Roller geträumt, das ist cool«, schwärmt sie.<br />

Die Zeit des Bahnfahrens wäre dann vorbei,<br />

und morgens e<strong>in</strong>e halbe Stunde länger<br />

schlafen könnte sie auch. //<br />

3/<strong>2023</strong> <strong>recke</strong>: <strong>in</strong> 19

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