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»feine adressen – finest« – Edition Reutlingen/Tübingen/Zollernalb IV/2023

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8 a | finest notizen<br />

finest notizen | 9 a<br />

Mediterrane<br />

Lebenskunst<br />

Niemand kann ständig in Urlaub fahren. Leider, schon klar. Aber zum<br />

Glück gibt es Limon, dieses wunderbare Refugium mediterraner<br />

Lebenskunst in <strong>Tübingen</strong>. Im Ladengeschäft vor Ort oder online gibt es all<br />

die schönen Dinge, die das Leben in der Provence oder am Mittelmeer so<br />

lebenswert machen: Pflegeprodukte, Raumdüfte, Stoffe und Dekoration.<br />

So wird das Zuhause im Handumdrehen selbst zur Urlaubsoase.<br />

//www.limon-shop.de<br />

Stoffe, Deko und Pflegeprodukte für den<br />

Urlaub daheim gibt's bei Limon.<br />

FOTOS: Limon Shop, Steffen Schlüter, Urbanitz-Preiss<br />

Musik überwindet<br />

Grenzen<br />

Eines der ganz großen kommenden Highlights in der Region<br />

ist 2024 natürlich das Landesjazzfestival in <strong>Tübingen</strong>. Vom 8. bis<br />

20. Mai 2024 wird die Universitätsstadt zur Jazzhauptstadt des Landes,<br />

zum Refugium für Fans und Freunde dieser Musik. Das vielsagende<br />

Motto »Beyond Borders« deutet es dabei schon an: Musik<br />

kann Grenzen überwinden. Stilistisch, aber auch in unseren Köpfen.<br />

Entsprechend bunt gemischt ist das Programm, zwölf Konzerte<br />

werden eindrucksvoll über den Tellerrand des Jazz hinausblicken.<br />

Rottenburg dreht auf<br />

Nächstes Jahre im April ist es wieder soweit: Passend zum erwachenden<br />

Frühling lädt das schmucke Städtchen Rottenburg zur<br />

10. Kulturnacht. Einen Abend lang wird die gesamte Innenstadt<br />

zur Bühne, gibt es ein wunderbar vielfältiges Kulturprogramm,<br />

jede Menge Stände mit Food und Drinks, Mundart und<br />

Livemusik, Bildende Kunst und Literatur.<br />

N R . 1N9 8 R . | 76. 1 9 8 JAHR | 7 8 | . HJR AHB<br />

R | E X W<br />

N R . 1 9 8 | 76. JAHR | H R A B<br />

WOCHENENDE<br />

//www.wtg-rottenburg.de<br />

Kreativ<br />

SÜDKURIER • SAMSTAG, 27. AUGUST 2022<br />

sein für den Seelenfrieden<br />

Kunst ist Seelenheil<br />

FOTOS: Unsplash / Chris, eden-food<br />

Im Mai 2024 wird <strong>Tübingen</strong> wieder<br />

zur Jazz-Kapitale des Landes!<br />

Neues Food-<br />

Paradies in Balingen<br />

Balingen darf sich freuen: 2024 öffnet mit Eden eine wunderbare<br />

Kombination aus Deli und Food-Store mitten in der City. Hinter Eden<br />

stecken zwei leidenschaftliche Gastronominnen Helen Priester und<br />

Carolin Wahl, die schon zuvor durch ihr zauberhaftes Catering in der<br />

Region auffielen. Jetzt wird die nächste Stufe gezündet: Vegane und<br />

vegetarische Leckereien, saisonal und frisch, eine Fusion aus<br />

regionaler Küche und asiatischen Akzenten.<br />

//www.landesjazzfestival-tuebingen.de<br />

Die Kunst, so wusste schon Friedrich Schiller, ist eine Tochter der<br />

Freiheit. Simone Urbanietz-Preiss hat diesen Wahlspruch verinnerlicht,<br />

hat ihn in ihr Herz geschrieben und lässt sich von ihm leiten.<br />

Die Künstlerin beschreibt alle ihre Werke als Reise in ihr Herz, als<br />

Ausdruck ihrer tiefsten Emotionen. Mit Acrylfarben, Öl und schimmernden<br />

Vergoldungen bannt sie abstrakte Bilder auf Leinwand,<br />

allesamt Botschaften aus ihrem Unterbewusstsein, trägt sie mit<br />

Kreatives Schaffen<br />

gegen die Angst:<br />

Schwämmen, Spateln und Strukturpasten aus sich heraus Simone in Urbanietz- die Welt.<br />

Preiss aus <strong>Reutlingen</strong><br />

verkauft ihre<br />

knallbunten Werke<br />

weltweit an private<br />

Kunstsammler.<br />

BILDER: MARCUS-MASSI-<br />

Das hat sie sich nicht ausgesucht. Sie musste es tun, musste<br />

MO PREISSKünstlerin<br />

werden: 2017 stirbt ihr Vater, ein schwerer Schock für die damals<br />

32-Jährige. Erst stürzt sich die Rechtsfachwirtin in Arbeit, um sich<br />

abzulenken, stellt sich ihrer Trauer nie. Dann holt sie der schwere<br />

Verlust irgendwann ein. »Schon vor dem Tod meines Vaters war ich,<br />

wie mir jetzt klar ist, heillos überlastet«, erinnert sie sich. Burnout<br />

passt aber nicht in ihr Weltbild, das passierte doch eher anderen. Nach<br />

Panikattacken, Herzrasen und einem Ausflug in die Notaufnahme<br />

wird ihr dann aber doch klar, dass sie ihr Leben umkrempeln, grundlegend<br />

ändern muss. Sie schmeißt ihren Job und wendet sich der<br />

Leinwand zu <strong>–</strong> eine Entscheidung, für die sie jeden Tag dankbar ist.<br />

Sie nickt: »Kunst ist für mich heilsam, ein Ruhepool.«<br />

VON S IR A H U W ILER-FL A M M<br />

WOCHENENDE@ S U EDKU RIER . D E<br />

Werkeln, Malen, Arbeitsprojekte mal anders angehen: Kreativität bewahrt nicht nur vor Langeweile,<br />

sondern bereichert und erleichtert unser Leben. Simone Urbanietz-Preiss hat mit dem Pinsel<br />

Ihr Werdegang sogar ihre zeigt, Angststörung dass man in den in Griff der bekommen Kunst keinen ausgetretenen<br />

Pfaden folgen muss.<br />

Stresslevel<br />

Sie<br />

undist lassenAutodidaktin, den Cortisolspiegel<br />

sinken.“<br />

hat nie<br />

eine Kunstschule besucht. Heute hängen ihre Bilder in<br />

Deutschland, Österreich oder Dubai, blickt sie auf zahlreiche<br />

Ausstellungen im In- und Ausland zurück <strong>–</strong> in Leipzig,<br />

Stuttgart, New York City, <strong>Reutlingen</strong>. Dabei folge sie immer<br />

nur ihrem Bauchgefühl, wie sie sagt. Gut so: Es könnte<br />

ihr tatsächlich das Leben gerettet haben.<br />

Ständige Angst, plötzlich zu sterben<br />

<strong>–</strong> dieses Gefühl kennt Simone<br />

Urbanietz-Preiss (37) aus<br />

<strong>Reutlingen</strong> nur zu gut. Denn: Sie<br />

litt an einer Angststörung mit Panikattacken.<br />

„Begonnen hat alles 2017, als<br />

mein Vater mit 61 auf einmal tot umfiel“,<br />

erinnert sie sich.<br />

Die Ärzte vermuten damals einen<br />

Herzinfarkt. Und für Simone stellt dieser<br />

eine Moment <strong>–</strong> ohne Vorwarnung,<br />

ohne Abschiedsworte <strong>–</strong> ihr komplettes<br />

Leben auf den Kopf. „Ich hatte gerade<br />

einen neuen Job in leitender Position in<br />

einem Rechtsanwaltsbüro angefangen“,<br />

sagt sie, „statt mich der Trauer zu stellen,<br />

habe ich mich in die neuen Aufgaben<br />

gestürzt.“<br />

Und das rächt sich: Wenige Monate<br />

später, im September 2017, bricht sie im<br />

Urlaub in Südtirol zusammen, muss mit<br />

einer Panikattacke ins Krankenhaus<br />

eingeliefert werden. Zurück zu Hause<br />

sucht sie einen Therapeuten. „Ich wusste,<br />

dass ich mich auch außerhalb der<br />

Praxis meinen Gefühlen stellen muss“,<br />

sagt Simone, „aber alles in ein Tagebuch<br />

zu schreiben, war mir einfach zu viel,<br />

zu real.“<br />

Ihr Mann ist es, der ihr rät: „Mal doch<br />

einfach mal drauf los und lass deine Gefühle<br />

raus!“ Anfangs findet sie die Idee<br />

absurd. „Ich habe schon den Kunstunterricht<br />

in der Schule gehasst, empfand<br />

der Zukunft treten beim kreativen Arbeiten<br />

in den Hintergrund. „Ich bin eigentlich<br />

ein totaler Kopfmensch, grüble<br />

und denke sehr viel auf allem herum“,<br />

sagt die Künstlerin, „weil der Kopf dann<br />

einfach mal leer bleibt, tut mir das Malen<br />

so gut <strong>–</strong> ich bin in einer Art Flow, wie<br />

andere beim Joggen.“<br />

Die Wirtschaftspsychologin Tanja<br />

Queckenstedt erklärt: „Der Flow ist der<br />

Moment, in dem wir uns einer Tätigkeit<br />

voll und ganz hingeben, in der wir weder<br />

über- noch unterfordert sind. Wir<br />

sind voll konzentriert, aber voller Zuversicht,<br />

dass wir unser Projekt bewältigen<br />

können <strong>–</strong> das macht glücklich!“<br />

Fasziniert von der Macht der Kreativität<br />

hat die gebürtige Allgäuerin Ende<br />

2021 ihr erstes Buch veröffentlicht: „Ein<br />

Kopf voller Ideen. Wie Kreativität unseren<br />

Alltag bereichert“ (Topicus 2021,<br />

273 Seiten, 9,99 Euro). Darin heißt es:<br />

„Schon 45 Minuten kreative Betätigung<br />

am Tag verringern Studien zufolge das<br />

5 Tipps gegen Aufschieberitis<br />

//www.urbanietz-preiss.de<br />

„Ich würde gerne mal....“, „Irgendwann<br />

mache ich...“, „Wenn<br />

ich mehr Zeit hätte, dann...“<br />

<strong>–</strong> solche Sätze schwirren<br />

vielen von uns im Kopf herum.<br />

Was gegen Später-Pläne und<br />

Aufschieberitis hilft, verrät Autorin Tanja<br />

Queckenstedt:<br />

Auch Kliniken setzen auf Kreativität<br />

Ob Töpfern, Malen oder Musizieren <strong>–</strong><br />

kreatives Schaffen wird sogar häufig<br />

als Therapie-Methode in Behandlungsund<br />

Reha-Kliniken eingesetzt. Nicht<br />

ohne Grund, denn zahlreiche Studien<br />

aus der ganzen Welt zeigen: Kunsttherapie<br />

hat die Macht, die Gemütslage<br />

und das emotionale Wohlbefinden von<br />

Menschen zu verbessern <strong>–</strong> zum Beispiel<br />

bei Patienten mit psychischen Erkrankungen<br />

oder lebensverändernden Diagnosen<br />

wie etwa Krebs oder Demenz.<br />

Kreativität kann aber eben nicht nur<br />

helfen, wenn unsere Seele bereits blutet,<br />

sondern auch wunderbar unseren<br />

Alltag bereichern, Stress reduzieren<br />

und so psychische Erkrankungen langfristig<br />

vorbeugen.<br />

Tanja Queckenstedts Buch ist ein Plädoyer<br />

für mehr Kreativität im Alltag al-<br />

Projekt. Wenn das weiße Blatt Papier<br />

uns anstarrt, ist es oft schwer, den ersten<br />

Satz darauf zu bekommen. Wer<br />

erst mal losgelegt hat, egal wie, hat den<br />

schwierigsten Schritt hinter sich.<br />

4Das Richtige finden: Wichtig ist, sich<br />

eine Aufgabe zu suchen, die man<br />

ler Menschen. Die Expertin sagt: „Wer<br />

kreative Ideen zulässt und umsetzt,<br />

kann in seinem Gehirn wahre Feuerwerke<br />

entfachen, sich selbst in Euphorie<br />

versetzen und entspannen.“<br />

Besonders das Sehen eines Ergebnisses,<br />

was wir in unserer digitalisierten<br />

Welt oft nicht mehr gewohnt seien, mache<br />

uns stolz und zeige uns die eigene<br />

Schöpferkraft. Und den Möglichkeiten,<br />

wie man die eigene Kreativität herauskitzeln<br />

kann, sind keine Grenzen gestedt:<br />

„Ein Kopf vol-<br />

Tanja Queckensetzt:<br />

Grußkarten basteln, Steine bemalen,<br />

Musik machen, Babysöckchen für tivität unseren Alltag<br />

ler Ideen. Wie Krea-<br />

den kleinen Neffen stricken, Sommerblumen<br />

fotografieren, ein Baumhaus 2021, 273 Seiten,<br />

bereichert“, Topicus<br />

bauen, Gedichte schreiben, den Garten 9,99 Euro.<br />

zum privaten Rosenparadies umgestalten<br />

<strong>–</strong> fast jeder Mensch sprüht doch vor<br />

Ideen, die er irgendwann mal umsetzen<br />

möchte. Das Geheimnis: „Einfach loslegen<br />

<strong>–</strong> es lohnt sich“, sagt Tanja Queckenstedt,<br />

„im kreativen Schöpfungsprozess<br />

geht es um Zeit mit sich selbst,<br />

um ein Loslassen, um Geduld und den<br />

Ruhe-Modus fürs Gehirn <strong>–</strong> dann machen<br />

wir alles richtig!“<br />

Für Simone Urbanietz-Preiss hat sich<br />

die Zuwendung zur Kunst jedenfalls<br />

gleich doppelt gelohnt: Die Reutlingerin<br />

hat nicht nur ein Werkzeug gefunden,<br />

mit dem sie ihre Trauer und Ängste in<br />

den Griff bekommt, sondern kann mittlerweile<br />

sogar von ihrer Kunst leben:<br />

„Ich habe 2020 meine Festanstellung<br />

gekündigt, verkaufe meine Bilder heute<br />

weltweit an private Kunstsammler.“<br />

www.phoenix-lab.de<br />

//www.eden-food.de<br />

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