HEV-Magazin Dezember 2023_OST

So schneidet man Obstbäume
Beim Lesen einer Anleitung für
den richtigen Obstbaumschnitt
wird einem schnell klar, warum
es Obstbaumschnittkurse und
Obst- und Gartenbauvereine
gibt. Denn so einfach ist das
richtige Schneiden eines Obstbaumes
nicht. Neben einem
eigenen Vokabular, das es zu
verstehen gilt, braucht es ein
gutes Vorstellungsvermögen.
Astring, Auge, Wasserschosse –
und welchen Ast genau soll man
jetzt abschneiden? Selbst für
Beat Klauenbösch, Präsident des Obstund
Gartenbauvereins Neuendorf, ist es
auch nach über 30 Jahren Vereinszugehörigkeit
nicht immer eindeutig, welcher
Ast nun der «richtige» ist. Es gäbe schon
grundsätzliche Richtlinien, an die man
sich halten könne, aber schlussendlich
sei es auch eine Geschmacksache. «Die
einen sind zufrieden mit einem schönen
Baum, den anderen muss ein Obstbaum
einen möglichst hohen Ertrag liefern»,
sagt Herr Klauenbösch. Sogar unter Experten
gäbe es verschiedene Meinungen.
Was will man?
«Die Leute sollen sich vor der Anschaffung
eines Obstbaumes gut überlegen,
was sie wollen, wieviel Platz im Garten
zur Verfügung steht und welche Früchte
ihnen schmecken. «Es macht ja keinen
Sinn, jedes Jahr 10 kg Äpfel zu ernten,
wenn man die betreffende Sorte nicht
mag», gibt der Präsident des Obst- und
Gartenbauvereins zu bedenken. Und
damit man sehr lange Freude am Baum
habe – der «Halbstamm» zum Beispiel
kann über 30 Jahre alt werden –, sei eine
gute Pflege wichtig; der Baum müsse hin
und wieder geschnitten werden.
Wann schneiden?
Mit «hin und wieder» ist ein jährlicher
Winterschnitt gemeint. Der Januar oder
Februar eigne sich gut, erklärt Beat Klauenbösch.
Die Temperatur sollte nicht unter
minus 5 Grad liegen und der Schnitt
spätestens vor dem Austreiben beendet
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