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HEV-Magazin Dezember 2023_OST

Das HEV-Magazin geht adressiert per Post an die Mitglieder des HEV (Hauseigentümer) im Kanton Solothurn, an Immobilientreuhänder, Verwaltungen, Banken, Versicherungen, Architekten, Unternehmen des Baugewerbes, Amtsstellen. Das HEV-Magazin des Kantons Solothurn erscheint 4x im Jahr in drei Regionen.

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SERIE: «Spezielle Häuser und ihre Geschichten»<br />

Wie aus dem Zollhaus ein<br />

Mehrgenerationenhaus wurde<br />

Rodersdorf im Kanton Solothurn<br />

zählt 1270 Einwohner und liegt<br />

direkt an der Grenze zu Frankreich.<br />

Über 80 Prozent der<br />

Gemeindegrenze sind gleichzeitig<br />

Schweizer Staatsgrenze. Hier<br />

wurde bis in die 1990er Jahre die<br />

Grenzen zu Frankreich streng<br />

bewacht. Stummer Zeuge ist das<br />

alte Zollhaus, das eine sinnvolle<br />

Umnutzung erfuhr und nach<br />

einem Erweiterungsbau als<br />

Mehrgenerationenhaus genutzt<br />

wird.<br />

Vorderansicht der ehemaligen Zollstation in Rodersdorf an der französischen Grenze. Das<br />

Schweizerwappen erinnert an die ehemalige Nutzung des Gebäudes.<br />

Kennen Sie Häuser im Kanton<br />

Solothurn die durch Form,<br />

Bauart, Nutzung usw. auffallen<br />

und die dadurch aussergewöhnlich<br />

sind? Oder<br />

mit denen sich spezielle Geschichten<br />

verbinden?<br />

Bitte beschreiben Sie uns mit<br />

ein paar Stichworten das Objekt<br />

und schicken Sie uns eine<br />

E-Mail. Vielleicht wird Ihr Vorschlag<br />

das nächste spezielle<br />

Haus für unsere Serie.<br />

info@meoverlag.ch<br />

Biederthalstrasse 47, Rodersdorf. Wer<br />

sich in der Nordwestschweiz und<br />

vor allem im Schwarzbubenland<br />

auskennt, weiss, dass die Biederthalstrasse<br />

in den gleichnamigen französischen<br />

Nachbarort führt. Nur das Schweizer<br />

Wappen an der Wand lässt erahnen, dass<br />

es sich bei dem zweigeschossigen Haus<br />

an der Biederthalstrasse um ein Gebäude<br />

von öffentlichem Interesse gehandelt<br />

haben könnte. Unter einem «alten Zollhaus»<br />

stellt man sich etwas anderes vor.<br />

Was noch an den Grenzposten erinnert?<br />

Zum Beispiel mehrere Garagen für die<br />

mobilen Grenzwachtautos und eine Waage,<br />

auf der die Importwaren gewogen<br />

und verzollt werden mussten.<br />

Eine spezielle Geschichte<br />

Vor dem Haus steht Andreas Doppler.<br />

Der Mittvierziger ist Vater von zwei Kindern<br />

und seit 13 Jahren zusammen mit<br />

seiner Frau Eigentümer der Liegenschaft.<br />

Die Haustür ist neu, die Klingel mit dem<br />

Videospion auch. Im Treppenhaus werden<br />

wir um mehr als 60 Jahre in die Vergangenheit<br />

zurückkatapultiert. So wur-<br />

de in den fünfziger Jahren gebaut. Doch<br />

bevor wir uns die beiden Wohnungen<br />

anschauen, die 2021 umgebaut und mit<br />

einem Anbau erweitert wurden, erzählt<br />

Andreas Doppler im Zeitraffer die Geschichte<br />

dieses Hauses.<br />

Der Zoll Rodersdorf wurde, wie die ehemaligen<br />

Zollstellen in Biel-Benken, Allschwil<br />

und Flüh, streng bewacht, Importware<br />

musste vor Ort verzollt werden;<br />

verdächtige Personen wurden kurz zeitig<br />

arrestiert und der Polizei übergeben.<br />

Später wurden die Zollstellen als Grenzwachtposten<br />

bis in die neunziger Jahre<br />

benutzt. In der Regel lebten immer zwei<br />

Zöllner mit ihren Familien im Zollhaus.<br />

Dafür standen zwei komplett ausgestattete<br />

Wohnungen zur Verfügung. Auch<br />

nachdem die Zollstationen geschlossen<br />

wurden, blieben die Wohnungen vermietet.<br />

2010 versteigerte der Bund diese Liegenschaften,<br />

auch jene in Rodersdorf.<br />

Das Haus hat Potenzial<br />

Andreas Doppler und seine hochschwangere<br />

Frau Markéta waren damals auf der<br />

Suche nach einem eigenen Haus. Sie be-<br />

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