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16.12.2023 Lindauer Bürgerzeitung

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2 16. Dezember 2023 • BZ Nr. 50/23<br />

AMTSBLATT DER STADT LINDAU (B)<br />

Wenn Mama krank ist<br />

Aktion „Rollentausch“ ermöglicht Oberbürgermeisterin und Stadtratsmitgliedern authentische Einblicke<br />

Flink klettert die Zweijährige<br />

auf die Heizung, schaut durch<br />

das Fenster nach draußen und<br />

winkt. Hinter ihr steht Carmen<br />

Hener und passt auf sie auf,<br />

während die Mutter der Kleinen<br />

im Bett liegt und sich von<br />

einer Operation erholt. Hener<br />

arbeitet beim Familienpflegewerk<br />

Lindau. Sie unterstützt<br />

im Familienalltag immer dann,<br />

wenn ein Elternteil zum Beispiel<br />

wegen einer Erkrankung<br />

ausfällt.<br />

Was sie und viele weitere in sozialen<br />

Berufen täglich leisten,<br />

ist oft schwer vorstellbar. Deshalb<br />

hat die Caritas im Landkreis<br />

Lindau dazu aufgerufen,<br />

die Rollen zu tauschen und persönlich<br />

den Alltag einer Familienpflegerin<br />

zu erleben. Dem<br />

kamen im Oktober und November<br />

Oberbürgermeisterin<br />

Dr. Claudia Alfons sowie zwei<br />

Stadtratsmitglieder nach.<br />

Die Oberbürgermeisterin begleitet<br />

an diesem regnerischen<br />

Vormittag die staatlich anerkannte<br />

Familienpflegerin Carmen<br />

Hener bei ihrem Einsatz,<br />

die in diesem Fall die zweijährige<br />

Tochter betreut und Mittagessen<br />

für die Familie kocht. Das<br />

aufgeweckte Mädchen präsentiert<br />

stolz ihre Puppe, bringt<br />

Kinderbücher zum Vorlesen<br />

und zeigt, wie gut sie schon<br />

Purzelbäume schlagen kann.<br />

Oberbürgermeisterin Dr. Claudia Alfons (rechtes Foto) und Stadträtin Jasmin Sommerweiß (linkes Foto<br />

mittig) haben bei der Aktion „Rollentausch“ ganz besondere Einblicke in soziale Berufe erhalten.<br />

„Das Schöne an meinem Job ist,<br />

dass es nie langweilig wird“,<br />

sagt Hener, die seit 22 Jahren als<br />

Familienpflegerin arbeitet. Ihre<br />

Einsätze dauern zwischen einer<br />

Woche und einem halben Jahr.<br />

Die Gründe sind immer unterschiedlich.<br />

„Manche Mütter<br />

müssen ins Krankenhaus oder<br />

auf Reha, andere haben eine Risikoschwangerschaft<br />

oder eine<br />

Suchterkrankung und brauchen<br />

Hilfe im Alltag und im<br />

Haushalt.“<br />

„Ich habe selber zwei kleine<br />

Kinder und weiß, wie wichtig es<br />

ist, die Kleinen in guten Händen<br />

zu wissen, wenn man sich<br />

zum Beispiel wegen einer Erkrankung<br />

nicht selbst kümmern<br />

kann “, sagt Oberbürgermeisterin<br />

Alfons. Deshalb sei<br />

sie froh, dass es diese professionelle<br />

Unterstützung gibt. „Es<br />

gibt so wichtige Berufe, die unsere<br />

Gesellschaft sozial am Laufen<br />

halten. Der Rollentausch ist<br />

für mich eine einmalige Gelegenheit,<br />

einen echten Einblick<br />

in diese Berufsbilder zu bekommen<br />

und mehr über die Herausforderungen<br />

zu erfahren.“<br />

Familienpflegewerk sucht<br />

Mitarbeitende<br />

Das Familienpflegewerk ist mit<br />

Fotos: Stadt Lindau<br />

22 Familienpflegestationen der<br />

größte Anbieter für Familienpflege<br />

in Bayern. Bayernweit<br />

unterstützen die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter jährlich<br />

rund 1400 Familien. Finanziert<br />

wird das Familienpflegewerk<br />

aus staatlichen, kommunalen<br />

und kirchlichen Zuschüssen<br />

sowie aus Spenden.<br />

„Wir suchen regelmäßig Mitarbeiterinnen.<br />

In Lindau sind wir<br />

zwar gerade ganz gut aufgestellt,<br />

ich weiß aber von anderen<br />

Städten und Landkreisen,<br />

die händeringend suchen“,<br />

sagt Sonja Heilig, Leiterin der<br />

Familienpflegestation Lindau.<br />

Wer Interesse hat, findet auf<br />

der Webseite www.familienpflegewerk.de<br />

weitere Informationen.<br />

Einblicke in Tafel und<br />

Sozialstation<br />

Neben Oberbürgermeisterin<br />

Dr. Claudia Alfons haben auch<br />

die Stadtratsmitglieder Dr.<br />

Klaus Adams und Jasmin Sommerweiß<br />

die Rollen getauscht.<br />

Adams unterstützte einen Tag<br />

lang die <strong>Lindauer</strong> Tafel und<br />

Sommerweiß begleitete die ambulante<br />

Pflegetour der Sozialstation<br />

Westallgäu. „Ich habe<br />

an diesem Vormittag viel über<br />

die positiven und auch herausfordernden<br />

Entwicklungen in<br />

diesem Bereich hören dürfen“,<br />

sagt Sommerweiß. Insgesamt<br />

besuchte sie mit einer Pflegerin<br />

15 Personen, half bei der täglichen<br />

Körperpflege, bei Verbandswechseln<br />

und der Wundversorgung.<br />

„Am meisten hat<br />

mich beeindruckt, wie viel Zeit<br />

sich genommen wird, um mit<br />

den zu betreuenden Personen<br />

ins Gespräch zu kommen und<br />

ihnen zuzuhören. Dabei ging<br />

es um gesundheitliche Probleme,<br />

aber vor allem auch um alltägliche<br />

Themen und Freuden.<br />

Herzlichkeit und Dankbarkeit<br />

waren auf beiden Seiten zu spüren,<br />

was die Arbeit für mich<br />

persönlich sehr wertvoll gemacht<br />

hat.“ Bettina Wind<br />

Hunde besser daheim lassen<br />

Hafenweihnacht ohne Hund genießen<br />

In einigen Städten sind Hunde<br />

auf den Weihnachtsmärkten<br />

schon verboten. Soweit<br />

möchte die Stadt Lindau mit<br />

dem Kulturamt als Veranstalter<br />

der <strong>Lindauer</strong> Hafenweihnacht<br />

vorerst nicht gehen.<br />

Die Hafenpromenade<br />

ist für viele Insulaner mit<br />

Hund fester Bestandteil der<br />

Gassirunde und so ist den<br />

Veranstaltern klar, dass sich<br />

viele Hundebesitzer verantwortungsvoll<br />

verhalten<br />

und mit ihren Hunden nicht<br />

durch das größte Gedränge<br />

laufen.<br />

Trotzdem kommt es oft vor,<br />

dass Hundehalter ihren Vierbeiner<br />

auch zu den absoluten<br />

Stoßzeiten auf der Hafenweihnacht<br />

dabei haben. Tierschützer<br />

aus Lindau haben<br />

sich nun mit ihrer Sorge um<br />

die Hunde an das Kulturamt<br />

gewandt.<br />

„Hunde gehören einfach<br />

nicht in das Gedränge auf<br />

den Weihnachtsmarkt“, sagt<br />

die <strong>Lindauer</strong>in Georgina<br />

Kölbl-Forkel, die im Tierschutz<br />

und im Tierheim Lindau<br />

aktiv ist. Auch die Tierschutzorganisationen<br />

Peta<br />

und Tasso unterstützten diese<br />

Vorgehen immer wieder gerne<br />

und klären auf.<br />

In einem an die Stadt Lindau<br />

gerichteten Brief schreibt<br />

Georgina Kölbl-Forkel: „Vor<br />

allem kleine Hunde werden<br />

zwischen all den Menschenbeinen<br />

schnell übersehen,<br />

und auch große können versehentlich<br />

getreten, angerempelt<br />

oder umgerannt werden.“<br />

Auf Weihnachtsmärkten<br />

gäbe es tausende verschiedene<br />

Gerüche, viel zu laute Musik<br />

und viele alkoholisierte<br />

oder selbst gestresste Menschen.<br />

Für einen Vierbeiner,<br />

der unten auf dem Boden<br />

läuft und überall nur Beine<br />

vor sich sieht, ist das Stress<br />

pur. Nicht nur die Menschenmassen<br />

und die Lautstärke<br />

würden den Hunden zu<br />

schaffen machen, auch Scherben<br />

heruntergefallener Glühweinbecher<br />

oder Christbaumkugeln<br />

seien für Hunde<br />

gefährlich. „Schlitzen sich<br />

die Hunde eine Pfote auf,<br />

merkt es möglicherweise erst<br />

mal keiner und sie laufen die<br />

ganze Zeit mit dem Glassplitter<br />

im Ballen herum“, so die<br />

Tierschützerin. „Die nächste<br />

Gefahrenquelle lauert in<br />

Form von Essenresten auf<br />

dem Boden.“ Zerdrückte Brötchenreste,<br />

eventuell vermischt<br />

mit Vogelkot, Holzspieße<br />

von Fleischgerichten<br />

oder heruntergefallene Süßigkeiten<br />

aus Schokolade seien<br />

Gift für den Hundedarm.<br />

„Besser ist es, der Vierbeiner<br />

bleibt einfach daheim.“<br />

Dieser Meinung sind auch<br />

die Verantwortlichen des Kulturamts<br />

als Veranstalter der<br />

<strong>Lindauer</strong> Hafenweihnacht.<br />

„Den Tieren tut man nichts<br />

Gutes, wenn man sie zur Hafenweihnacht<br />

mitnimmt“,<br />

meinen Ulrike Huster und Arnold<br />

Weiner vom City- und<br />

Eventmanagement.<br />

Den Aufruf der <strong>Lindauer</strong><br />

Tierschützerin Georgina<br />

Kölbl-Forkel möchten sie gerne<br />

unterstützen und appellieren<br />

an die Vernunft der Hundebesitzer.<br />

„Sowohl der Jahrmarkt<br />

als auch die Hafenweihnacht<br />

sind für Menschen<br />

zauberhaft, für Hunde aber<br />

der reinste Horror. Lässt man<br />

die Tiere daheim, läuft der<br />

Bummel auf der Hafenweihnacht<br />

deutlich entspannter<br />

ab – für den Tierbesitzer und<br />

für den Vierbeiner sowieso.“<br />

Patricia Herpich<br />

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Stadt Lindau (B), Personalabteilung,<br />

Bregenzer Str. 6, 88131 Lindau (B), Tel. 08382/918-108<br />

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