31.12.2023 Aufrufe

THF Flughafen Tempelhof - Denkmalpflegerische Dokumentation 2009 - BIM - Burckhardt Fischer

"Protyp" der Denkmalpflegerischen Bestandserfassung im Hinblick auf einen geplanten Denkmalpflegeplan des früheren Flughafens Tempelhof in Berlin. Nach der Bestandsaufnahme weiterer Bauteile wurde das Vorhaben in dieser Form abgebrochen, da die Zuständigkeit für die Gebäudeanlage von der bislang federführenden Stelle - der BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH - abgegeben werden mußte, aber auch, da die hierbei wortführende Praktikantin im Landesdenkmalamt Berlin einer inhaltlichen Bewertung ablehnend gegenüberstand und ultimativ den Erhalt des gesamten Bestandes ZUM ZEITPUNKT DER UNTERSCHUTZSTELLUNG forderte, seinen die nachträglichen Ein- und Umbauten auch noch so belanglos - Denkmalpflege als reiner Verwaltungsakt.

"Protyp" der Denkmalpflegerischen Bestandserfassung im Hinblick auf einen geplanten Denkmalpflegeplan des früheren Flughafens Tempelhof in Berlin.
Nach der Bestandsaufnahme weiterer Bauteile wurde das Vorhaben in dieser Form abgebrochen, da die Zuständigkeit für die Gebäudeanlage von der bislang federführenden Stelle - der BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH - abgegeben werden mußte, aber auch, da die hierbei wortführende Praktikantin im Landesdenkmalamt Berlin einer inhaltlichen Bewertung ablehnend gegenüberstand und ultimativ den Erhalt des gesamten Bestandes ZUM ZEITPUNKT DER UNTERSCHUTZSTELLUNG forderte, seinen die nachträglichen Ein- und Umbauten auch noch so belanglos - Denkmalpflege als reiner Verwaltungsakt.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Flughafen</strong> <strong>Tempelhof</strong>, Berlin <strong>2009</strong> Denkmalpflegeplan 2010<br />

Bauteil H2 rd<br />

Die Plattenbeläge, von Wänden und Brüstungen in Teilabschnitten, sind noch original, jedoch<br />

überwiegend nicht im Erdgeschoss. Die Fußböden und Laibungen in den Treppenräumen sind im<br />

schwarzen Marmor (Altvater oder „Marmor hellbläulich“) oder schwarzen Kunststein (Untergeschosse)<br />

ausgestaltet. In vereinzelten Räumen ist Parkett erhalten.<br />

Die weiteren Ausbauten gehören durchgängig späterer Nutzungsphasen an und erfolgten nach<br />

pragmatischen Erfordernissen.<br />

6. Besondere Ausführungen / Vergleichbare Bauteile<br />

Das Erdgeschoss hatte eine geänderte herausgehobene Innenraumgestaltung als großzügige<br />

Eingangshalle.<br />

Das Gebäudependant jenseits des Zentralplatzes ist noch weitgehend in der 1. Ausbauphase<br />

erhalten. Nach erster Sichtung der Planunterlagen ist H1 rund ein gestalterisches Gegenstück mit nur<br />

geringen Modifizierungen: runde statt eckige Stützen im Erdgeschoss.<br />

7. Nutzungen<br />

Mit der Fertigstellung der Bürogebäude 1938/39 am Platzrand wurde dieser Bauteil von der<br />

Hauptverwaltung der deutschen Lufthansa bezogen. Mit Kriegsende wurde das gesamte Gelände<br />

Ende April 1945 von den sowjetischen Truppen besetzt. Gemäß den Beschlüssen der Konferenz von<br />

Jalta Februar 1945 wurde die gesamt Anlage dem amerikanischen Streitkräften Anfang Juli 1945<br />

übergeben. Die United States Air Force (USAF) war der neue Nutzer des Gebäudes. Die Berliner<br />

<strong>Flughafen</strong>gesellschaft begann 1950 mit Instandsetzungs- und Umbauarbeiten für die United States Air<br />

Force. Das Erdgeschoss wurde zu einem Offizierskasino umgebaut. Die Zimmer der oberen Etagen<br />

wurden z.T. mit Bädern, erst Duschbäder dann in weiteren Bauabschnitten mit Wannenbädern,<br />

ausgestattet und als Offiziersunterkünfte genutzt. In Ebene 0 wurden Küchen und Personalräume<br />

eingerichtet. Ab 1989 wurde das Gebäude zum Offiziershotel umgebaut. In Folge der<br />

Wiedervereinigung Deutschlands 1990 und den Abzug der Alliierten Streitkräfte aus Deutschland<br />

wurde das gesamte Gebäudeensemble im Sommer 1993 an die Berliner <strong>Flughafen</strong>-Gesellschaft<br />

übergeben.<br />

Das Gebäude H2 rund wurde zwischenzeitlich von der Polizei (Kriminalpolizei) genutzt (1993-2000)<br />

und stand ab diesem Zeitpunkt leer und wird nur partiell für Einzelveranstaltungen genutzt.<br />

Das ehemalige Vestibül (Saal EG) wurde von der Polizei als Großraumbüro genutzt. Daraus<br />

resultieren die zahlreichen Kabelkanäle entlang der Fensterfront.<br />

8. Besondere Ereignisse, historische Relevanz<br />

Das Gebäude H2 rund ist gegen Kriegsende ausgebrannt und war zu 40 % zerstört. Nach den<br />

Bauunterlagen hatten vor allem die Decken und das Dach massive Schäden.<br />

Der Ausbau der Ruine zu einem Offiziersclub erfolgte „dicht am Bestand“. Neben der mehrfachen<br />

Modernisierung der Sanitäranlagen, wurden der Eingangsbereich und die Säle im Erdgeschoss<br />

mehrfach überformt. Zuletzt wurden dabei weitgehend die historischen Raumdispositionen des<br />

Vestibüls und Raumzusammenhänge im Erdgeschoss aufgegeben.<br />

Die Raumdispositionen in den Obergeschossen sind vergleichsweise unberührt. Es erfolgte lediglich<br />

der sukzessive Einbau von Nasszellen bzw. Bädern.<br />

9. Grünanlagen<br />

Die Grünanlagen an der Straßenfassade (Bepflanzung mit Rhododendron) und im Hof wurden von<br />

Heinrich Wipking-Jürgensmann geplant und ausgeführt. Erhalten sind im Hof auf erhöhtem Terrain<br />

eine Treppenanlage, Weganlage und ein Brunnen. Zwischen 1956 und 1963 wurde die Grünfläche im<br />

Hof mit einen Tennisplatz belegt. Heute ist ein Spielplatz für den Kindergarten in Bauteil G2 dort<br />

angelegt.<br />

10. Offenkundige Mängel, Ertüchtigungserfordernisse bei Umnutzung und Umbau<br />

Je nach Nutzung des Gebäudes sind die Aufstellung eines Brandschutzkonzeptes und die Teilung in<br />

Rauchabschnitte in den Bestandsfluren erforderlich. Ebenso ist ein Energieeinsparkonzept für das<br />

gesamte Gebäudeensemble erforderlich.<br />

9<br />

Land Berlin<br />

<strong>Burckhardt</strong> <strong>Fischer</strong><br />

c/o Berliner Immobilienmanagement GmbH<br />

Architekten und Ingenieure<br />

Keibelstraße 36 Pommersche Str. 11<br />

10178 Berlin 10707 Berlin

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!