NW Blitz KW02 / 11.01.24
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BEILAGE<br />
DIE WISSFLUE HOCH ÜBER WOLFENSCHIESSEN<br />
Auf Dallenwiler Boden liegt hoch über<br />
den Felsen von Wolfenschiessen die<br />
Wissiflue mit den Heimet Hornmatt,<br />
Vorder und Hinter Wissiflue sowie Studenweidli.<br />
Auf Wissiflue liegt auch die<br />
Bärenmatt, wie aus dem Buch Dallenwil<br />
zu entnehmen ist. Sie hat ihren Namen<br />
nicht von einem Bären, wie man vermuten<br />
könnte, sondern vom Besitzer<br />
mit Namen Ber, wie es solche einst in<br />
Dallenwil gab. Die Grenze von Dallenwil<br />
und Wolfenschiessen liegt zwischen<br />
Oberau und Brüggenhalten, sie geht<br />
vom Aawasser hinauf zur Chinzeren,<br />
oberhalb des Waldes Richtung Süden<br />
den Felsen entlang zum Studenweidli<br />
und hinauf zum Wirzweligrat.<br />
1927 wurde die erste Seilbahn erbaut. Weil<br />
es ein «Wasserbähnli» war, stand die erste<br />
Stütze bei der Bergstation furchterregend<br />
am äussersten Rand vom Felsen. Das<br />
Tragseil musste eine Falllinie haben und<br />
das Bähnli konnte nur gebremst werden,<br />
der «Antrieb» war das Gewicht des Wassers.<br />
Zuerst diente Holz als Gewicht, weil<br />
es auf Wissiflue noch keine Wasserfassung<br />
gab, der Nachteil war, dass immer<br />
jemand das Holz bei der Talstation abladen<br />
musste. Auf die Wissilflue führt seit 1959<br />
die noch heute bestehende Luftseilbahn,<br />
die Talstation liegt auf 508, die Bergstation<br />
1013 Meter über Meer, die Länge beträgt<br />
902 Meter. Seit ca. 15 Jahren ist die Seilbahn<br />
nur noch für den Materialtransport<br />
im Einsatz. Auf der Wissiflue wird ausschliesslich<br />
Landwirtschaft betrieben. Die<br />
Liegenschaften befinden sich im Besitz<br />
von Ueli und Walter Durrer.<br />
Was heute noch kaum vorstellbar ist, ist<br />
dass früher ein Skilift auf der Wissiflue in<br />
Betrieb war. Die Erbauer und Besitzer waren<br />
Arnold Niederberger «Feldnoldi» und<br />
Walter Durrer sen., Hornmatt. Vor der Inbetriebnahme<br />
des Skiliftes kam ein<br />
Schlepplift für den Skibetrieb zum Einsatz,<br />
er erfüllt noch heute beim Skilift Eggwald<br />
auf Wirzweli seinen Dienst. Der Skilift wurde<br />
von der Firma Borer, Büsserach, erstellt.<br />
Der Materialtransport erfolgte aufwendig<br />
mit der Luftseilbahn, die Kabine wurde zu<br />
diesem Zweck demontiert. Da die Stromleistung<br />
1968 bei Weitem nicht für einen<br />
Elektroantrieb ausreichte, musste eine<br />
andere Lösung gefunden werden. Ein Lastwagen-Dieselmotor<br />
betrieb eine Hydraulikpumpe,<br />
die mit dem nötigen Druck den<br />
Hydraulikmotor des Skilifts und somit für<br />
den Antrieb des Seils, an welchem die Bügel<br />
befestigt waren, sorgte.<br />
Ruth und Ueli Durrer wissen viel zu erzählen<br />
Zusätzlich wurde ein Betriebs- und Restaurantgebäude<br />
erstellt, welches bei der<br />
Bänklialp abgebrochen und auf Wissiflue<br />
wieder aufgebaut worden ist. Während<br />
rund 20 Jahren konnte dem Skivergnügen<br />
auf Wissiflue gefrönt werden, Ende der<br />
1980er-Jahre musste der Betrieb infolge<br />
des immer grösser werdenden Schneemangels<br />
eingestellt werden. Der Abbruch<br />
der Anlage erfolgte 1994, mit einer Verlängerung<br />
von 300 Metern ist der Skilift seither<br />
im Kosovo wieder in Betrieb.<br />
Geschichte ist auch die Festung Wissiflue,.<br />
Die 1942 erstellten Stollenbauten waren<br />
rund 1400 Meter lang und hatten 175 Liegestellen<br />
für die Besatzung. Der Eingang, 850<br />
Meter über Meer, war durch eine militärische,<br />
oberirdische Standseilbahn erschlossen.<br />
Die Festung Wissiflue wurde im<br />
Jahre 2002 entklassifiziert und stillgelegt.<br />
Der Skilift auf der Wissiflue<br />
Die Talstation Wissiflue Bahn Herbst 2023