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NW Blitz KW02 / 11.01.24

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BEILAGE<br />

BESONDERE HOBBYS<br />

Der Coiffeur für die Schafe. Schafe, sie<br />

sind eines der grossen Hobbys von<br />

Hans Odermatt, «Lochrütihans».<br />

Aufgewachsen auf einem Bauernhof, hatte<br />

er schon von Kind auf eine besondere Beziehung<br />

zu Tieren. Während Jahrzehnten<br />

war er als Chauffeur bei der Kehrichtentsorgung<br />

unterwegs und kannte jeden<br />

hintersten Winkel im Kanton. Umso mehr<br />

schätzte er in der Freizeit die stressfreie<br />

Ruhe bei den Tieren. Als Jäger sind es die<br />

Wildtiere, die er hegt und pflegt und seit<br />

seinem 16. Lebensjahr sind es Schafe, die<br />

unter seine Schere kommen. Rund 2000<br />

Schafe schert Hans pro Jahr für ca. 50<br />

Schafbauern. Es sind verschiedene Rassen,<br />

hauptsächlich aus Ob- und Nidwalden.<br />

Bei Beat Niederberger, Lenacher, sind<br />

es 17 braunköpfige Oxford Fleischschafe.<br />

Nach zwei Stunden ist die Arbeit erledigt,<br />

wie fast überall kommen auch bei Hans<br />

Odermatt elektrische Schermaschinen<br />

zum Einsatz. Die Ausrüstung von Hans<br />

Odermatt ist professionell, das erleichtert<br />

die Verarbeitung der Wolle und es ist für<br />

das Schaf und die Person, die es schert,<br />

sicherer.<br />

Routine ist gefragt<br />

Grossen Wert legt Hans auf die fachgerechte<br />

Ausführung, auf keinen Fall sollen<br />

die Tiere verletzt werden. Geübt führt Hans<br />

lange starke Striche aus (Striche ist die<br />

Bezeichnung für die Bewegung beim Scheren)<br />

und es braucht Vertrauen, damit sich<br />

die Wolle fast wie Teppich vom Schaf rollt.<br />

Bei Beat Niederberger sind es rund 2 Kilo<br />

pro Schaf und Schnitt. Diese Wolle wird<br />

ausschliesslich im Gewerbe für Isolationen<br />

verwendet. «Der Preis ist mehr schlecht<br />

als recht, im Schnitt 60 bis 80 Rappen pro<br />

Kilo», äussert sich Hans Odermatt. Hans<br />

und Beat sind ein eingespieltes Team, während<br />

Hans mit der Schere arbeitet, kümmert<br />

sich Beat um die Klauen. In manchen<br />

Regionen dieser Welt wird das Schafscheren<br />

sogar als Sport angesehen. Würden die<br />

Schafe nicht geschoren, fühlen sie sich<br />

unwohl und können krank werden. Der<br />

Grund dafür ist der Schmutz, der sich in<br />

der Wolle verfängt. Mindestens einmal im<br />

Jahr muss ein Schaf geschoren werden,<br />

Beat Niederberger lässt sie zweimal scheren.<br />

Das Scheren der Schafe ist für ihre<br />

Gesundheit und ihr Wohlbefinden wichtig.<br />

Die Arbeit lohnt sich, auch wenn sie<br />

schweisstreibend und ermüdend ist. Wichtig<br />

ist vor allem, das Schaf von der schweren<br />

Wolle zu befreien, die im Sommer zur<br />

Überhitzung führen kann. Mit den immer<br />

höheren Temperaturen und länger dauernden<br />

Hitzeperioden hat sich in den letzten<br />

Jahren ein neues Problem ergeben. Von<br />

den Eiern, die die grüne Goldfliege in die<br />

Felle legen, bilden sich Maden. Sie können<br />

das ganze Fell erfassen, die Schafe bekommen<br />

Fieberschübe, verhalten sich immer<br />

träger und können im schlimmsten Fall<br />

draufgehen, ein geübtes Auge von den<br />

Schafhaltern ist wichtig. Schafscheren ist<br />

für Hans Odermatt neben andern Hobbys<br />

wie Schwyzerörgeli spielen die ideale Freizeitbeschäftigung,<br />

speziell seit der Pensionierung.<br />

Vor allem schätzt er den persönlichen<br />

Kontakt mit den Schafbauern.

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