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BRPHIL Orchestermagazin #10

Das Orchester- & Programmmagazin der Bad Reichenhaller Philharmoniker. Programmübersicht Dezember 2023 - März 2024 IN DER ZEHNTEN AUSGABE des Orchestermagazins erfahren Sie alles rund um die neuen Abokonzerte 2024 und unseren neuen Artist in Residence 2024, Joseph Moog. Lesen Sie, wie Stadtmarketingchefin Ursula Friedsam neuen Wind in unsere Alpenstadt bringt und die neuen Denkanstöße, die Publikumsforscherin Dr. Vera Allmanritter gibt. Wir wünschen Ihnen Freude bei der gemeinsamen Entdeckungsreise mit uns. See you soon!

Das Orchester- & Programmmagazin der Bad Reichenhaller Philharmoniker.
Programmübersicht Dezember 2023 - März 2024

IN DER ZEHNTEN AUSGABE des Orchestermagazins erfahren Sie alles rund um die neuen Abokonzerte 2024 und unseren neuen Artist in Residence 2024, Joseph Moog. Lesen Sie, wie Stadtmarketingchefin Ursula Friedsam neuen Wind in unsere Alpenstadt bringt und die neuen Denkanstöße, die Publikumsforscherin Dr. Vera Allmanritter gibt.

Wir wünschen Ihnen Freude bei der gemeinsamen Entdeckungsreise mit uns. See you soon!

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» ZUM SCHLAGABTAUSCH

Drum Set, Pauke, Trommel, Becken,

Vibraphon, Tröten, Glocken

... das Spektrum der Schlagwerkzeuge

ist groß. Von Orchestermusikern

erfordern sie ein brillantes

Taktgefühl, perfektes Timing

und fliegende Wechsel. Es gilt: Zu

früh ist schlimmer als zu spät.

Ein grauer Spind im Stimmzimmer der Konzertrotunde,

drei Regalebenen, gefüllt mit: Amboss und

Hammer, Vogelpfeife, Triangel, Sirene, Feenstab, Peitsche,

Korkenknaller, Rassel, Ratschgurke, Wecker, Flexaton,

Röhrenglocke, Zugpfeife, Krähe, Fingerzimbeln

und vielem mehr. Mit jedem dieser Gegenstände lassen

sich Geräusche machen. Kurzum: Es sieht aus wie in

einem Kinderzimmer. „Aber das sind Instrumente,

dafür gibt’s sogar Noten“, erklären Martin Sedlmeier

und Jani Leban. Begeistert kramen sich der 1. Schlagzeuger

und der Solo-Pauker der Bad Reichenhaller Philharmoniker

weiter durch den Spind. „Man hat immer

wieder was Neues in der Hand.“ Eine Kuckuckspfeife

zum Beispiel, für die Krapfenwaldlpolka.

Auch diese kleinen „Instrumente“ oder Effektgeräte gehören

zu den Schlagwerkzeugen, genauso wie das Drum

Set, die Pauken, Triangeln, Xylophone, Tamburine.

„Eigentlich alles, was durch Schlagen, Schütteln oder

ähnliche Bewegungen zum Klingen gebracht werden

kann“, sagt Martin Sedlmeier. Das mache das Schlagwerk

auch so spannend. „Es wird nie langweilig, wenn

man zehn Stunden übt, weil man alle zwei Stunden an

einem anderen Instrument sitzen kann. Wir haben sie

alle gelernt. Stell dir vor, ein Trompeter würde auch noch

Posaune, Waldhorn und Tuba beherrschen müssen“.

IM RICHTIGEN AUGENBLICK

Wer als Kind Schlagzeug spielen lernt, so wie Martin

Sedlmeier und Jani Leban, denkt erstmal nicht an

klassische Musik. Eher an Punk, Rock, Metal. Aber kein

Orchester ohne Schlagwerk.

Es trägt rhythmisch und melodisch zum Stück bei. Auch

wenn Schlagwerker in vielen großen Sinfonien scheinbar

wenig zu tun haben, verglichen mit den Streichern

oder Bläsern. Manchmal müssen Martin Sedlmeier und

Jani Leban tatsächlich eine halbe Stunde warten, bis ihr

Einsatz kommt. Und der kann sehr kurz sein. „Das ist

nicht einfach, man sitzt drei Sätze lang völlig still da,

damit man die anderen nicht stört. Und wenn man dann

im vierten Satz endlich dran ist, langsam aufsteht und

ganz kalte Hände hat, sieht einen im Publikum jeder.

Da geht der eigene Puls hoch. Bei der Siebten Sinfonie

von Anton Bruckner beispielsweise gibt es im ganzen

Stück nur einen einzigen Beckenschlag. Aber der muss

sitzen. Auf den Moment genau. Dass der Komponist ihn

genau dahin geschrieben hat, hat schließlich eine Bedeutung

– auch wenn es nur ein Ton ist. Unser Schlag

ist der Effekt, die Farbe, das Strahlen obendrüber, ein

einziges Triangel-Ping ist wie ein Sonnenaufgang“, erklärt

Martin Sedlmeier.

Als Orientierung dient den Schlagwerkern vor allem der

Dirigent, dessen Bewegungen sie spiegeln. „Im Konzert

agieren Dirigenten oftmals viel emotionaler und führen

Verzögerungen noch stärker aus“, sagt Jani Leban.

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