23.01.2024 Aufrufe

24.01.2024

Die wöchentliche Inselzeitung Borkumerleben gibt es jeden Mittwoch druckfrisch und kostenlos auf der Insel Borkum in den Filialen der Bäckereien Müller und Nabrotzky, sowie in den blauen Verteilkästen von Borkum-Aktuell - Das Inselmagazin.

Die wöchentliche Inselzeitung Borkumerleben gibt es jeden Mittwoch druckfrisch und kostenlos auf der Insel Borkum in den Filialen der Bäckereien Müller und Nabrotzky, sowie in den blauen Verteilkästen von Borkum-Aktuell - Das Inselmagazin.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Seite 3 - <strong>24.01.2024</strong><br />

Erweiterung Strandhotel Hohenzollern<br />

Geteilte Meinungen im Bauausschuss<br />

ab/ Die Vorstellung für eine<br />

Erweiterung des Strandhotels<br />

Hohenzollern stieß bei den<br />

Ausschussmitgliedern auf<br />

geteilte Meinungen und löste<br />

eine kontroverse Diskussion<br />

aus.<br />

Strandhotel-Geschäftsführer<br />

Günter Terfehr und sein Sohn<br />

Dirk, Geschäftsführer von Eden<br />

Architekten, stellten das Projekt<br />

gemeinsam vor. Der Bereich, in<br />

dem das Hotel erweitert werden<br />

soll, liegt an der Gorch-Fock-<br />

Straße im rückwärtigen Bereich.<br />

Im rechtsverbindlichen Bebauungsplan<br />

ist der Bereich des Hotels<br />

als sonstiges Sondergebiet<br />

SO1 und der rückwärtige Bereich<br />

als sonstiges Sondergebiet<br />

SO2 festgesetzt. Ziel ist es, die<br />

Zimmerkapazitäten zu erhöhen.<br />

Zusätzlich sollen die beiden Gebäude<br />

unterirdisch miteinander<br />

verbunden sein und mit einem<br />

gemeinsamen Wellness-Bereich<br />

verwöhnen.<br />

Der bisher triste Hinterhof soll<br />

mit einer Terrasse und Erholungsräumen<br />

für eine hohe Aufenthaltsqualität<br />

attraktiver werden.<br />

Im geplanten barrierefreien<br />

sowie familienfreundlichen Erweiterungsgebäude<br />

sollen 27<br />

Zimmer entstehen, auch fünf<br />

Mitarbeiterwohnungen sind<br />

eingeplant. Der Dachgarten soll<br />

Borkumerleben<br />

Rats- und Ausschusssitzungen - „Weniger ist manchmal mehr“<br />

Kommentar von Chefredakteur Andreas Behr<br />

Die letzte Bauausschusssitzung<br />

dauerte dreidreiviertel<br />

Stunden, 225 Minuten – für<br />

drei Tagesordnungspunkte.<br />

Bereits die Bauausschusssitzung<br />

Ende 2023 war mit dreieinhalb<br />

Stunden rekordverdächtig.<br />

Zugegeben, ging es in<br />

dieser Bausitzung um die Vorstellung<br />

von Projekten – diese<br />

brauchen sicher ihre Zeit.<br />

Doch dem Trend immer längerer<br />

Sitzungen folgen zunehmend<br />

auch die übrigen Ausschüsse.<br />

Ja, auch die Ratssitzung hat ihre<br />

Länge, doch hier werden natürlich<br />

deutlich mehr Tagesordnungspunkte<br />

behandelt.<br />

für Ruhe und Wellness ausgebaut<br />

werden.<br />

Die Idee für eine Erweiterung<br />

geschieht aus wirtschaftlichen<br />

Gründen, erklärte Günter Terfehr<br />

und weiter: „Aktuell verfügt<br />

das ‚Hohenzollern‘ über<br />

22 Zimmer plus fünf Lofts. Im<br />

Vergleich zum Gebäudevolumen<br />

ist das eine zu geringe Bettenanzahl,<br />

um langfristig eine<br />

Wirtschaftlichkeit zu erreichen.<br />

Allein das ausgezeichnete Restaurant<br />

Palée und eine Vielzahl<br />

von Veranstaltungen in dem auf<br />

Borkum einzigartigen Interieur<br />

des 125-jährigen Hotelgebäudes<br />

können das finanziell nicht<br />

auffangen. Nur in Schönheit zu<br />

sterben, ist deshalb keine Option.<br />

Aktuell sind insgesamt 25<br />

MitarbeiterInnen im ‚Hohenzollern‘<br />

beschäftigt. Irgendwann<br />

muss im Rahmen einer Zukunftssicherung<br />

die bisherige<br />

schwarze Null einer Wirtschaftlichkeit<br />

weichen.“<br />

Der Vorschlag beeindruckte,<br />

stieß jedoch auf sehr geteilte<br />

Meinungen der Ratsmitglieder.<br />

Bauausschussvorsitzender und<br />

Ratsherr Peter de Buhr (Bf L)<br />

stellte infrage, warum jetzt ein<br />

B-Plan geändert werden soll,<br />

wenn man 20 Jahre lang keine<br />

Wirtschaftlichkeit erreicht<br />

habe. Dazu kritisierte er, dass<br />

Für die öffentlichen Ausschüsse<br />

gilt indes, dass dies mit der<br />

Intention geschieht, die Öffentlichkeit<br />

am Prozess teilhaben zu<br />

lassen, wie Entscheidungen herbeigeführt<br />

werden. Früher gab<br />

es einmal interfraktionelle Sitzungen,<br />

um sich im Vorfeld abzustimmen,<br />

doch dieser Prozess<br />

wird nun im Rahmen der öffentlichen<br />

Sitzungen vollzogen.<br />

Aber welche Öffentlichkeit ist<br />

gemeint, wenn im Schnitt maximal<br />

fünf bis acht Gäste zuhören,<br />

von denen die Hälfte die Sitzung<br />

nach einer Zeit wieder verlässt?<br />

Ist es Auftrag der Presse, die<br />

Öffentlichkeitsarbeit dafür zu<br />

Quelle: Eden Architekten<br />

übernehmen und die Inhalte in<br />

einem Protokoll zu komprimieren?<br />

Ich denke nein. Weniger ist<br />

halt manchmal mehr.<br />

Wäre es stattdessen nicht sinnvoll,<br />

Spielregeln aufzustellen, die<br />

einen zeitlichen Rahmen vorgeben?<br />

Unter anderem auch die<br />

interfraktionelle Abstimmung<br />

wieder einzuführen?<br />

Die anschließende öffentliche<br />

Diskussion im Ausschuss bleibt<br />

dennoch gewahrt. Und wenn<br />

man schon ein Angebot für die<br />

Öffentlichkeit schaffen will,<br />

sollte man dann nicht über<br />

ein paralleles Online-Angebot<br />

nachdenken, wie es bereits viele<br />

der Bauunternehmer schon in<br />

der Vergangenheit Projekte wie<br />

das alte Feuerwehrhaus sowie<br />

das Bloemfontein nicht zu aller<br />

Zufriedenheit durchgeführt<br />

habe. Auch das „Hohenzollern“<br />

gehöre dazu, als damals die<br />

Wohnungen in der oberen Etage<br />

verkauft wurden.<br />

Günter Terfehr argumentierte,<br />

dass diese vor rund 20 Jahren<br />

bei der Übernahme des damals<br />

leerstehenden Gebäudes, ehemals<br />

als Jugendherberge genutzt,<br />

aus Gründen der Finanzierung<br />

veräußert wurden.<br />

Peter de Buhr führte indes weiter<br />

aus, dass in dem S02 Sondergebiet<br />

eine B-Plan Änderung<br />

nötig sei. „Es würde jedoch<br />

schwerfallen, den Borkumer-<br />

Innen zu erklären, warum man<br />

hier einer B-Plan-Änderung zustimmen<br />

soll und anderen bei<br />

Wünschen nach mehr Zimmern<br />

oder Anbauten eine Absage erteile.<br />

Für eine Wirtschaftlichkeit<br />

sei man zudem nicht verantwortlich<br />

und darüber hinaus<br />

keine Erfüllungsgehilfe für Superreiche“,<br />

so Peter de Buhr.<br />

Olaf Look (SPD) konnte sich<br />

aus städtebaulicher Sicht damit<br />

anfreunden, appellierte jedoch<br />

daran, bei der Planung alle<br />

Parameter zu erfüllen, um eine<br />

B-Plan-Zustimmung zu rechtfertigen.<br />

Dazu gehöre seiner<br />

Meinung auch, eine maximale<br />

Dreigeschossigkeit nicht zu<br />

überschreiten.<br />

Monika Harms (CDU) ließ sich<br />

indes ebenso wie ihre Parteikollegin<br />

Bärbel Könzgen-Byl vom<br />

Projekt überzeugen und bestätigte<br />

diesem eine Aufwertung<br />

im Kurviertelbereich, die städtebaulich<br />

passt.<br />

Jens Thun argumentierte, dass<br />

man bei einer Entscheidungsfindung<br />

das Gleichheitsprinzip<br />

gegenüber der Borkumer Bevölkerung<br />

einhalten muss. Hier<br />

stimmte auch Eldert Sleeboom<br />

(Grüne) zu.<br />

Kommunen erfolgreich durchführen?<br />

Vielleicht würde das auch für<br />

mehr Objektivität und Sachlichkeit<br />

sorgen und dabei helfen, in<br />

Sitzungen einen besseren Umgangston<br />

und ein besseres Miteinander<br />

herzustellen. Dass es in<br />

Ausschüssen mitunter rau zugehen<br />

darf, ist zu konzedieren, solange<br />

keine Grenzen überschritten<br />

werden. Doch das ist ein<br />

Punkt, der nicht öffentlicht sondern<br />

intern selbstreflektierend<br />

auf die Tagesordnung gehört.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!