Seite 2 - <strong>24.01.2024</strong> Hoch- und Niedrigwasserzeiten für Borkum, Fischerbalje Breite: 53° 33’ N, Länge: 6° 45’ E Abdruck mit Genehmigung des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) 20359 Hamburg 24.01. - 30.01.2024 Tag HW - Zeit NW - Zeit 24 Mi 10:13 22:24 4:05 16:22 25 Do
Seite 3 - <strong>24.01.2024</strong> Erweiterung Strandhotel Hohenzollern Geteilte Meinungen im Bauausschuss ab/ Die Vorstellung für eine Erweiterung des Strandhotels Hohenzollern stieß bei den Ausschussmitgliedern auf geteilte Meinungen und löste eine kontroverse Diskussion aus. Strandhotel-Geschäftsführer Günter Terfehr und sein Sohn Dirk, Geschäftsführer von Eden Architekten, stellten das Projekt gemeinsam vor. Der Bereich, in dem das Hotel erweitert werden soll, liegt an der Gorch-Fock- Straße im rückwärtigen Bereich. Im rechtsverbindlichen Bebauungsplan ist der Bereich des Hotels als sonstiges Sondergebiet SO1 und der rückwärtige Bereich als sonstiges Sondergebiet SO2 festgesetzt. Ziel ist es, die Zimmerkapazitäten zu erhöhen. Zusätzlich sollen die beiden Gebäude unterirdisch miteinander verbunden sein und mit einem gemeinsamen Wellness-Bereich verwöhnen. Der bisher triste Hinterhof soll mit einer Terrasse und Erholungsräumen für eine hohe Aufenthaltsqualität attraktiver werden. Im geplanten barrierefreien sowie familienfreundlichen Erweiterungsgebäude sollen 27 Zimmer entstehen, auch fünf Mitarbeiterwohnungen sind eingeplant. Der Dachgarten soll Borkumerleben Rats- und Ausschusssitzungen - „Weniger ist manchmal mehr“ Kommentar von Chefredakteur Andreas Behr Die letzte Bauausschusssitzung dauerte dreidreiviertel Stunden, 225 Minuten – für drei Tagesordnungspunkte. Bereits die Bauausschusssitzung Ende 2023 war mit dreieinhalb Stunden rekordverdächtig. Zugegeben, ging es in dieser Bausitzung um die Vorstellung von Projekten – diese brauchen sicher ihre Zeit. Doch dem Trend immer längerer Sitzungen folgen zunehmend auch die übrigen Ausschüsse. Ja, auch die Ratssitzung hat ihre Länge, doch hier werden natürlich deutlich mehr Tagesordnungspunkte behandelt. für Ruhe und Wellness ausgebaut werden. Die Idee für eine Erweiterung geschieht aus wirtschaftlichen Gründen, erklärte Günter Terfehr und weiter: „Aktuell verfügt das ‚Hohenzollern‘ über 22 Zimmer plus fünf Lofts. Im Vergleich zum Gebäudevolumen ist das eine zu geringe Bettenanzahl, um langfristig eine Wirtschaftlichkeit zu erreichen. Allein das ausgezeichnete Restaurant Palée und eine Vielzahl von Veranstaltungen in dem auf Borkum einzigartigen Interieur des 125-jährigen Hotelgebäudes können das finanziell nicht auffangen. Nur in Schönheit zu sterben, ist deshalb keine Option. Aktuell sind insgesamt 25 MitarbeiterInnen im ‚Hohenzollern‘ beschäftigt. Irgendwann muss im Rahmen einer Zukunftssicherung die bisherige schwarze Null einer Wirtschaftlichkeit weichen.“ Der Vorschlag beeindruckte, stieß jedoch auf sehr geteilte Meinungen der Ratsmitglieder. Bauausschussvorsitzender und Ratsherr Peter de Buhr (Bf L) stellte infrage, warum jetzt ein B-Plan geändert werden soll, wenn man 20 Jahre lang keine Wirtschaftlichkeit erreicht habe. Dazu kritisierte er, dass Für die öffentlichen Ausschüsse gilt indes, dass dies mit der Intention geschieht, die Öffentlichkeit am Prozess teilhaben zu lassen, wie Entscheidungen herbeigeführt werden. Früher gab es einmal interfraktionelle Sitzungen, um sich im Vorfeld abzustimmen, doch dieser Prozess wird nun im Rahmen der öffentlichen Sitzungen vollzogen. Aber welche Öffentlichkeit ist gemeint, wenn im Schnitt maximal fünf bis acht Gäste zuhören, von denen die Hälfte die Sitzung nach einer Zeit wieder verlässt? Ist es Auftrag der Presse, die Öffentlichkeitsarbeit dafür zu Quelle: Eden Architekten übernehmen und die Inhalte in einem Protokoll zu komprimieren? Ich denke nein. Weniger ist halt manchmal mehr. Wäre es stattdessen nicht sinnvoll, Spielregeln aufzustellen, die einen zeitlichen Rahmen vorgeben? Unter anderem auch die interfraktionelle Abstimmung wieder einzuführen? Die anschließende öffentliche Diskussion im Ausschuss bleibt dennoch gewahrt. Und wenn man schon ein Angebot für die Öffentlichkeit schaffen will, sollte man dann nicht über ein paralleles Online-Angebot nachdenken, wie es bereits viele der Bauunternehmer schon in der Vergangenheit Projekte wie das alte Feuerwehrhaus sowie das Bloemfontein nicht zu aller Zufriedenheit durchgeführt habe. Auch das „Hohenzollern“ gehöre dazu, als damals die Wohnungen in der oberen Etage verkauft wurden. Günter Terfehr argumentierte, dass diese vor rund 20 Jahren bei der Übernahme des damals leerstehenden Gebäudes, ehemals als Jugendherberge genutzt, aus Gründen der Finanzierung veräußert wurden. Peter de Buhr führte indes weiter aus, dass in dem S02 Sondergebiet eine B-Plan Änderung nötig sei. „Es würde jedoch schwerfallen, den Borkumer- Innen zu erklären, warum man hier einer B-Plan-Änderung zustimmen soll und anderen bei Wünschen nach mehr Zimmern oder Anbauten eine Absage erteile. Für eine Wirtschaftlichkeit sei man zudem nicht verantwortlich und darüber hinaus keine Erfüllungsgehilfe für Superreiche“, so Peter de Buhr. Olaf Look (SPD) konnte sich aus städtebaulicher Sicht damit anfreunden, appellierte jedoch daran, bei der Planung alle Parameter zu erfüllen, um eine B-Plan-Zustimmung zu rechtfertigen. Dazu gehöre seiner Meinung auch, eine maximale Dreigeschossigkeit nicht zu überschreiten. Monika Harms (CDU) ließ sich indes ebenso wie ihre Parteikollegin Bärbel Könzgen-Byl vom Projekt überzeugen und bestätigte diesem eine Aufwertung im Kurviertelbereich, die städtebaulich passt. Jens Thun argumentierte, dass man bei einer Entscheidungsfindung das Gleichheitsprinzip gegenüber der Borkumer Bevölkerung einhalten muss. Hier stimmte auch Eldert Sleeboom (Grüne) zu. Kommunen erfolgreich durchführen? Vielleicht würde das auch für mehr Objektivität und Sachlichkeit sorgen und dabei helfen, in Sitzungen einen besseren Umgangston und ein besseres Miteinander herzustellen. Dass es in Ausschüssen mitunter rau zugehen darf, ist zu konzedieren, solange keine Grenzen überschritten werden. Doch das ist ein Punkt, der nicht öffentlicht sondern intern selbstreflektierend auf die Tagesordnung gehört.