Februar/März 2024 - coolibri

Literatur | 33
Geliebter Wolf
Ein bisschen „Rotkäppchen“,
ein bisschen
„Die schöne
und das Biest“, dazu
„Stranger-Things“-
Vibes: Hannah
Whitten hat mit
„Für den Wolf“ ein
modernes Märchen begonnen, das
sprachlich beeindruckt. Trigger-Warnung:
In vielen Szenen fließt Blut.
Wie alle um sie herum fürchtet Protagonistin
Red den Wilden Wald, in
dem Monster hausen. Das schrecklichste
unter ihnen soll ein Wolf
sein, der Königstöchter als Menschenopfer
verlangt. Dies soll auch
Reds Schicksal sein – und sie fügt
sich freiwillig. Denn in ihr ist Macht,
die sie nicht kontrollieren kann – mit
der sie lieber weit weg ist von allen.
Dann steht Red dem Wolf gegenüber,
doch dass er das Monster ist,
von dem man spricht, bezweifelt
sie. Er ist gut zu ihr. Und eher verletzt
er sich, als sie zu verletzen ...
Hannah Whitten: Für den Wolf
(Band 1), blanvalet
Spieglein, Spieglein...
Rain White stammt
von Schneewittchen
ab – und steht in
Stella Tacks „Ever &
After“ einer finsteren
Prophezeiung
gegenüber. Es wird
von ihr verlangt,
dass sie einen schlafenden Prinzen
küsst – und als sie sich an ihrem 18.
Geburtstag in einer Gruft unter dem
Tower of London ihrem Schicksal
fügt, löst sie eine Katastrophe aus.
Ihr Kuss weckt nicht nur den Prinzen
auf, sondern auch einen uralten
Fluch. Um die Märchenfamilien zu
retten, muss sich Rain sieben Prüfungen
stellen – ohne Gewissheit,
wem sie inmitten der Weltuntergangsstimmung
vertrauen kann. An
ihrer Seite: der geheimnisvolle Cole,
der einem Jungen im Spiegel gleicht,
mit dem sie aufgewachsen ist...
Band 1 von 2 ist märchenhaft, dramatisch,
beizeiten grausam wie die Märchen
der Gebrüder Grimm – und alles
andere als staubig.
Stella Tack; Ever & After, Ravensburger
Auf Spurensuche
Marc-Uwe Kling,
Autor der Känguru-
Chroniken, hat sich
auf neues Terrain begeben:
Er hat mit seinen
12-jährigen Töchtern
Johanna und Luise
einen Fantasy-Krimi
geschrieben. „Der Spurenfinder“ ist
zwar nicht sein genialstes Werk, besticht
aber durch viel Charme und
kindliche Fantasie. Man kann sich die
Kling-Familie beim Schreiben und Kichern
vorstellen.
Und darum geht‘s: Elos von Bergen
hat das Spurenfinden an den Nagel
gehängt, als ein Fall mit einem nachtragenden
Nachtmagier ihn und seine
Kinder fast das Leben gekostet hätte.
Elos, Ada und Naru wohnen seitdem
im verschlafensten Dorf des gesamten
Königreichs. Doch auch im verschlafensten
Dorf des gesamten Königreichs
kann ein Mord geschehen.
Und jeder weiß: Einmal Spurenfinder,
immer Spurenfinder...
Johanna, Luise und Marc-Uwe Kling:
Der Spurenfinder, ullstein
Grafiken (2): Erstellt mit Hilfe von KI