Februar/März 2024 - coolibri
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6 | Thema<br />
ETWAS SCHOKI FÜR DIE LIEBE<br />
Für die einen romantisch, für die anderen das Kotz-Emoji: DER VALENTINSTAG.<br />
Doch muss es nur um Blumen und Partner:in gehen? Unsere <strong>coolibri</strong>-Idee: Schokolade!<br />
Der romantischste Tag des Jahres ist<br />
zweifelsohne der Valentinstag. Der Ursprung<br />
des Valentinstags liegt in den<br />
Taten des Heiligen Valentin von Terni,<br />
der trotz des Verbots des Kaisers Claudius<br />
Gothicus (268-270 n. Chr.) Liebespaare nach<br />
christlichem Ritus getraut und mit Blumen aus<br />
seinem eigenen Garten beschenkt hat. Ist das<br />
nicht eine schöne Geschichte? Trotzdem wird<br />
der Valentinstag zunehmend den Zyniker:innen<br />
und Skeptiker:innen geopfert: „Es geht doch nur<br />
noch darum, was zu verkaufen! Purer Materialismus.“<br />
Und vergessen wir nicht die Liebesmuffel:<br />
„Ich bin single, was interessiert mich das?“, „Also<br />
die Gudula und ich, wir brauchen so was ja<br />
nicht!“. Keine Sorge, wir berücksichtigen auch<br />
die stiefmütterlich behandelten Valentinstags-<br />
Phlegmatiker:innen. Denn der 14.2. ist ein Tag<br />
der Liebe. Und Liebe kennt bekanntlich viele Wege<br />
und viele Gestalten.<br />
Japan, die Liebe und die Schokolade<br />
Es gibt ein Land, was den Dreh einfach raus hat,<br />
wenn es darum geht, Bräuche und Feiertage zu<br />
adaptieren: Japan. Die Menschen dort haben<br />
auch dem Valentinstag ihren eigenen Touch gegeben<br />
– obwohl es den Brauch dort gar nicht so<br />
lange gibt. So ist der Valentinstag in Japan nicht<br />
nur dem Partner oder der Partnerin vorbehalten.<br />
Auch Kolleg:innen, Freund:innen und die Familie<br />
bekommen am Valentinstag Geschenke. Große<br />
Zuneigung empfindet man schließlich nicht<br />
nur gegenüber der besseren Hälfte.<br />
Formsache<br />
Grafik: erstellt mit Hilfe von KI<br />
Grafiken: Erstellt mit Hilfe von KI<br />
Doch zurück zum Anfang: In den 1930er-Jahren<br />
machten japanische Süßwarenhersteller Werbung<br />
für Schokolade in Herzform. Dies richtete<br />
sich vor allem an die in Japan ansässigen Ausländer:innen,<br />
die den Valentinstag feiern. Schnell<br />
erkannte die Süßwarenbranche das Potenzial des<br />
fremdländischen Brauchs auch für die einheimische<br />
Bevölkerung.<br />
Übrigens: In Japan beschenken am Valentinstag<br />
traditionell die Frauen die Männer. Für die Männer<br />
gibt es einen Monat später, am 14. <strong>März</strong>, einen<br />
ganz eigenen Valentinstag, um die Aufmerksamkeiten<br />
zu erwidern: den White Day. Dann<br />
geben die Männer weiße Schokolade an die Frauen<br />
zurück. Während es hierzulande also vor allem<br />
um Blumen, Dates und Dinner mit dem<br />
Herzblatt geht, dreht sich in Japan alles um die<br />
Schokolade. Mittlerweile hat der Valentinstag in<br />
Japan komplexe Ausmaße angenommen. Schokolade<br />
ist dort nicht einfach nur Schokolade.<br />
Günstig gekaufte Schokolade ist beispielsweise<br />
Pflichtschokolade für den:die Chef:in und die<br />
Kollege:innen, es gibt extra Schokolade für<br />
Freundinnen, männliche Familienmitglieder<br />
und natürlich die Schoki für den Liebsten. Je inniger<br />
die Gefühle, desto aufwendiger und teurer<br />
die Schokolade.<br />
Ganz so detailliert würden wir es hier jetzt nicht<br />
machen, doch Schokolade auch an Freund:innen<br />
und Familie zu verschenken, empfinden wir als<br />
eine schöne Geste. Es zeigt die Komplexität und<br />
Vielfalt der Liebe – und es schließt niemanden<br />
aus. So haben auch die freiwilligen und unfreiwilligen<br />
Singles die Möglichkeit zu schenken<br />
und beschenkt zu werden.<br />
Und selbst, wenn es am Ende doch nur die süße<br />
Aufmerksamkeit für das geliebte Schätzchen zuhause<br />
wird, gibt es doch viele Möglichkeiten, seine<br />
Zuneigung mit Schokolade auszudrücken.<br />
Doch worauf bei Valentinstags-Schokolade achten?<br />
Der einfachste Weg ist, Schokolade zu kaufen.<br />
Das klingt nicht sehr besonders, doch auch<br />
hier kann man sich Gedanken machen.<br />
Regional, fair und lecker<br />
Geschmack spielt bei Schokolade sicher die<br />
wichtigste Rolle, doch auch die Produktionsbedingungen,<br />
der Kakaoanteil, die Inhaltsstoffe,<br />
die Regionalität und das Design machen Schokolade<br />
aus.<br />
Möchte man NRW-Produkte kaufen, so sind die<br />
Kumpelschokolade und die KlimaFaire Schokolade<br />
ein super Tipp.<br />
Wir haben Projektmanagerin Tamara Kaschek<br />
vom Netzwerk Faire Metropole Ruhr gefragt, warum<br />
die KlimaFaire Schokolade das perfekte Geschenk<br />
für Herzensangelegenheiten ist: „Im Gegensatz<br />
zu vielen anderen fairen Schokoladen<br />
wird bei uns nicht nur der Kakao fair produziert,<br />
auch alle weiteren Verarbeitungsschritte finden<br />
in Ghana statt. Das ist umweltfreundlicher und<br />
das Geld bleibt direkt bei den Menschen dort“, so<br />
Kaschek.<br />
Für sie ist eine Schokolade, die mit Wertschätzung<br />
entstanden ist, auch ein wertschätzendes<br />
Geschenk: „Sogar die Folie um unsere Schokolade<br />
ist umweltfreundlich. Unsere Schokolade ist<br />
teurer, weil sie den Anbau und die Arbeit in Ghana<br />
würdigt. So tut man beim Kauf der Schokolade<br />
schon etwas Gutes. Unsere Schokolade ist eine<br />
Herzensangelegenheit. Nicht nur durch das Verschenken<br />
tut man was Gutes, sondern direkt<br />
beim Kauf.“<br />
Ob nun selbstgemachte Schokolade, Pralinen,<br />
Gebäck oder gekaufte Schokolade: Entscheidend<br />
ist für den Valentinstag die Geste und die Gedanken,<br />
die man sich für seine Lieben gemacht hat.<br />
Natürlich ist das Verschenken von Schokolade<br />
nicht an den 14.2. geknüpft. Über ein kleines Leckerchen<br />
freut man sich das ganze Jahr über.<br />
Doch wie das im säuerlichen Alltag nun mal ist,<br />
vergessen wir dann gerne, was wirklich wichtig<br />
ist. Deshalb sehen wir den Valentinstag als Erinnerung,<br />
sich die Zeit für das wirklich bedeutsame<br />
zu nehmen: die Liebe.<br />
Also: Knutscht euer Herzblatt, knuddelt eure Lieben<br />
und nascht etwas Schokolade. mary