WIR ONLINE MAGAZIN vom 5. Februar 2024
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<strong>WIR</strong> <strong>ONLINE</strong> <strong>MAGAZIN</strong><br />
Moore sind einzigartige und vielfältige<br />
Ökosysteme, deren Bedeutung in vielen<br />
Bereichen oftmals unterschätzt<br />
wird. Sie sind nicht nur Heimat zahlreicher<br />
Arten, sondern spielen auch eine<br />
wichtige Rolle in der Bewältigung der<br />
Klimakrise. Von ihrer Relevanz für die<br />
Biodiversität bis hin zu ihrer Präsenz in<br />
Kunst und Kultur – die spannenden<br />
Biotope verdienen einen genaueren<br />
Blick.<br />
In den deutschsprachigen Ländern gibt es eine<br />
bemerkenswerte Vielfalt an Mooren, die sich<br />
hauptsächlich in Hoch- und Niedermoore unterteilen.<br />
Hochmoore sind oft säurehaltige, nährstoffarme<br />
Lebensräume, die hauptsächlich von<br />
Regenwasser gespeist werden. Sie können bis zu<br />
acht Meter tief sein und kommen vor allem in<br />
höheren Lagen vor. Niedermoore hingegen, die<br />
nährstoffreicher sind und vorwiegend von<br />
Grundwasser versorgt werden, sind häufig breiter<br />
und flacher. Deutschland beispielsweise verfügt<br />
über rund 1,8 Millionen Moorböden, darunter<br />
das Schwarze Moor in Bayern, das mit seinen<br />
etwa 66,4 Hektar zu den größten zählt. In Österreich<br />
ist das Ibmer Moor bemerkenswert, das<br />
größte zusammenhängende Moorkomplex des<br />
Landes mit einer Größe von rund 2000 Hektar.<br />
Die Schweiz beheimatet das berühmte Hochmoor<br />
La Grande Cariçaie am Neuenburgersee,<br />
das als eines der bedeutendsten Feuchtgebiete<br />
der Alpenrepublik gilt.<br />
In den verschiedenen Mooren sind zahlreiche<br />
spezialisierte Arten zu finden, darunter unter<br />
anderem der Sonnentau, eine fleischfressende<br />
Pflanze, oder auch der Moorfrosch. Diese Arten<br />
sind auf die besonderen Bedingungen angewiesen,<br />
die Moore bieten, was deren immense ökologische<br />
Bedeutung unterstreicht. Die sumpfigen<br />
Gelände spielen außerdem eine<br />
entscheidende Rolle beim Klimaschutz. Sie sind<br />
Kohlenstoffspeicher, die mehr des chemischen<br />
Elements pro Flächeneinheit binden als jeder<br />
andere natürliche Lebensraum auf der Erde. In<br />
Zahlen bedeutet das: Sie können bis zu zehnmal<br />
mehr Kohlenstoff speichern als vergleichbar<br />
große Waldgebiete – eine enorme Kapazität.<br />
Dadurch verringern sie die Menge an Treibhausgasen<br />
in der Atmosphäre und tragen so effektiv<br />
zur Abkühlung unseres Planeten bei. Die Bedeutung<br />
der Moore für den Klimaschutz geht jedoch<br />
weit über ihre Rolle als Kohlenstoffspeicher hinaus.<br />
Bei der Wasserregulierung sind sie ebenfalls<br />
Moore<br />
Biotope mi<br />
sehr wichtig, weil sie wie natürliche Schwämme<br />
wirken und Überschwemmungen verhindern<br />
können. Doch trotz ihrer Bedeutung sind Moore<br />
weltweit bedroht, hauptsächlich durch Entwässerung<br />
für die Landwirtschaft und durch den<br />
Torfabbau. Bei diesen Prozessen wird das<br />
gespeicherte Kohlendioxid freigesetzt, was den<br />
Klimawandel weiter verstärkt.<br />
Daneben haben Moore eine tief verwurzelte kulturelle<br />
Bedeutung. Sie spielen in der Mythologie<br />
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